Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Teeernte
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(08 Jan 2022, 12:34)

Versuch nicht, Dich rauszureden. Du hast behauptet, Deutschland hätte Erdgas an Polen verkauft. Und das ist und bleibt Blödsinn.
Gas aus Deutschland wird in die Ukraine verkauft Frankfurt, 28.12.2021
Trotz eines rekordniedrigen Füllstands der deutschen Gasspeicher wird der Energieträger von deutschen Firmen derzeit in die Ukraine verkauft.
https://www.boersen-zeitung.de/kapitalm ... e585f93ac9
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Andreas62
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Andreas62 »

Kohlhaas hat geschrieben:(07 Jan 2022, 14:15)

Das ist die Behauptung von Putin. Ist damit bewiesen, dass es tatsächlich so war? Fest steht doch nur, dass eine Zeitlang das Gas durch die Jamal-Pipeline nicht mehr von Osten nach Westen geflossen ist, sondern von Westen nach Osten. Das ist doch wohl nur dadurch erklärbar, dass Russland nicht genug Gas in die Leitung gepumpt hat, um den Fluss nach Westen aufrecht zu erhalten.

Deutschland hat da gar nichts verkauft, denn das Gas gehörte nicht Deutschland sondern nach wie vor dem russischen Staatskonzern Gazprom. Deutschland hat Polen nicht mit Erdgas beliefert. Polen hat aufgrund eines Vertrags mit Gazprom Erdgas von Russland bezogen. Verachtenswerte Wichte sind die Leute, die solche Propagandamärchen in die Welt setzen. Und ziemlich dumm sind die Leute, die derartige Propaganda glauben. RT tut nichts anderes, als solche Desinformationen zu verbreiten. Fakt ist und bleibt, dass Russland die von Polen georderten Gasmengen nicht im Osten eingespeist, sondern aus dem Westen zurückgesaugt hat.
Also nur weil kein Gegendruck herrschte floss das Gas zurück?
Komm, veräppeln kann ich mich alleine.
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Andreas62 hat geschrieben:(08 Jan 2022, 21:47)

Also nur weil kein Gegendruck herrschte floss das Gas zurück?
Komm, veräppeln kann ich mich alleine.
Und was behaupten das der andere User nicht behauptet hat so. Jup seh ich.

A ist nicht geklärt wer was warum genau tut. B komisch erst im Streit um Ns2 gibt's solche Erlebnisse mit Russland verstärkt.

Kapazitäten die vorhanden sind bei Pipelines werden nicht genutzt von Gazprom und obwohl es zu lesen ist das Nachfrage vorhanden ist am Markt, wird behauptet von Einigen läge keine Nachfrage vor.

Ungefähr so wie Russland hat die Krim nicht illegal besetzt bei der Glaubwürdigkeit
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Andreas62 hat geschrieben:(08 Jan 2022, 21:47)

Also nur weil kein Gegendruck herrschte floss das Gas zurück?
Komm, veräppeln kann ich mich alleine.
Ich weiß langsam nicht mehr, was man noch sagen soll. Sowohl Polen als auch Russland haben ganz klar gesagt, dass die Erdgaslieferungen auf einen Vertrag Polens mit Gazprom zurückgehen. Gazprom komme seiner Lieferverpflichtung gegenüber Polen nach, hieß es von beiden Seiten. Was soll Deutschland damit zu tun haben? Gazprom ist kein deutsches Unternehmen. Deutschland hat keine vertraglichen Lieferverpflichtungen gegenüber Polen. Polen hat Gazprom für das Erdgas bezahlt. Polen hat kein Geld nach Deutschland überwiesen.

Ob Gegendruck herrschte oder nicht, ist zwar letztlich völlig egal. Fakt ist aber, dass mehrere Tage lang Gas von Westen nach Osten geflossen ist. Also muss der Druck im Westen größer gewesen sein als im Osten. Die von Polen georderte Gasmenge hat Gazprom also nicht mit Erdgas gedeckt, das am östlichen Ende der Leitung eingespeist wurde. Polen wurde mit Gas beliefert, das schon westlich von Polen in der Pipeline war.

Und zum wiederholten Male: Das alles geht auf einen Liefervertrag zurück, der zwischen Polen und Gazprom geschlossen worden ist. Gazprom hat da kein "deutsches" Erdgas verkauft. Kann ja sein, dass Deutschland dieses Erdgas nicht abnehmen wollte. Keine Ahnung. Weiß das jemand? Das ist dann aber eine völlig andere Geschichte. Jedenfalls gehörte das Gas immer noch Gazprom. Deutschland konnte es also gar nichts verkaufen.

Du fühlst Dich veräppelt? Dann erklär doch mal, wie die ganze Sache sonst gelaufen sein soll.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Gazprom ist nicht Deutschland, sondern eher Russland. Das zumindest dürfte einleuchtend sein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Offensichtlich ist das nicht für jeden einleuchtend.
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(09 Jan 2022, 16:35)

Offensichtlich ist das nicht für jeden einleuchtend.
Oder Deutschland zählt für einige als Untertan von Russland schon
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Summers
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Cobra9 hat geschrieben:(07 Jan 2022, 12:49)

Selten so gelacht. Mögen die keine Engel sein, aber Sie bedrohen nicht die EU, Nato oder führen Kriege in der Ukraine.
Ach so, Dein Maßstab ist also, ob sie Kriege in der Ukraine führen, andere Menschenrechtsverletzungen sind egal.
Danke für diese Aussage, mit der Du Dich selbst entlarvt hast, denn Dein Auftreten mit moralisch gerecktem Zeigefinger ist damit der Lächerlichkeit entblößt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Die Lage auf dem Gasmarkt bleibt angespannt:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... g-101.html
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gallerie
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von gallerie »

Summers hat geschrieben:(11 Jan 2022, 15:33)

Die Lage auf dem Gasmarkt bleibt angespannt:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... g-101.html
...Nord Stream 2 ist wichtig um den Gaspreis für europäische Verbraucher bezahlbar zu machen.
Je mehr Gaszulieferungen über Pipeline wir in Europa beziehen, je mehr Optionen wir haben gegenüber dem Preis!
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Summers
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Niederlande würden gerne weniger liefern:

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... edarf.html

Klappt ja prima mit den Alternativen.
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Tom Bombadil
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

Summers hat geschrieben:(11 Jan 2022, 15:46)

Klappt ja prima mit den Alternativen.
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Im Winter 2022/23 sollte Putins Erpressungspotential jedenfalls schon deutlich verringert sein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2022, 16:00)

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Im Winter 2022/23 sollte Putins Erpressungspotential jedenfalls schon deutlich verringert sein.
Ich hätte da jetzt eher pessimistischer gesagt, dass Rom auch nicht an einem Tag niedergebrannt worden ist. Bis zum nächsten Winter wird wohl keine Zeit mehr bleiben. Putin bereitet offensichtlich einen Krieg vor. Er will vorab die Nato dafür verantwortlich machen, dass er die Ukraine angreifen will. Na, das wird ein Spaß! Ich hätte nicht gedacht, dass sowas in Europa nochmal passieren kann. Es gibt jetzt eigentlich keinen Weg zurück. Putin hat sich mit seinen "Bedingungen" dermaßen festgelegt, dass er jetzt eigentlich keinen anderen Ausweg mehr hat als Krieg zu führen. Das wird hässlich und richtig gemein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kohlhaas hat geschrieben:(11 Jan 2022, 18:02)

Das wird hässlich und richtig gemein.
Ja, das wird es wohl leider.
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Summers hat geschrieben:(11 Jan 2022, 15:46)

Niederlande würden gerne weniger liefern:

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... edarf.html

Klappt ja prima mit den Alternativen.
Ja was ist denn daran neu dass die Niederlande mit weniger Förderung aufwarten müssen und aufhören .

https://www.en-former.com/nl-wird-erdga ... g-beenden/


Dafür gibt's genug Gas in anderen Ländern dieses Jahr und die bauen fleißig daran dass wir es bekommen. Mag sein der Winter 2022 wird noch ein wenig unbequem.

Etwas Geduld. Außerdem langfristig dann Wasserstoff. Wenn Russland so weitermacht ist es eh wahrscheinlich dass der Handel leidet.

Aber auch gut wenn man "Partner" wie Russland hat die einen Erpressen wollen
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

So jetzt mal jemand der ein bisschen Daten hat und Ahnung.

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Der Chef der Internationalen Energieagentur macht Russland für die europäische Gaskrise verantwortlich. An den hohen Preisen und leeren Speichern sei größtenteils der staatliche Gazprom-Konzern Schuld.

Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gibt Russland die Schuld an Europas Energiekrise. Er warf dem Land vor, die Gaslieferungen nach Europa zu einer Zeit "erhöhter geopolitischer Spannungen" zu drosseln. Das deute darauf hin, dass Moskau eine Energiekrise für politische Zwecke provoziert habe.

"Russland könnte bis zu einem Drittel mehr Gas durch bestehende Pipelines leiten", sagte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris. Das entspräche etwa zehn Prozent des europäischen Tagesverbrauchs - ungefähr der Menge, die nach Angaben von Branchenvertretern nötig wäre, um bei einem Kälteeinbruch eine ernsthafte Knappheit zu vermeiden. Stattdessen leere Russland absichtlich die Vorratsspeicher des russischen Gazprom-Konzerns auf dem Kontinent, um den Eindruck einer Verknappung zu stärken. 



Der Chef der Internationalen Energieagentur macht Russland für die europäische Gaskrise verantwortlich. An den hohen Preisen und leeren Speichern sei größtenteils der staatliche Gazprom-Konzern Schuld.

Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gibt Russland die Schuld an Europas Energiekrise. Er warf dem Land vor, die Gaslieferungen nach Europa zu einer Zeit "erhöhter geopolitischer Spannungen" zu drosseln. Das deute darauf hin, dass Moskau eine Energiekrise für politische Zwecke provoziert habe.

"Russland könnte bis zu einem Drittel mehr Gas durch bestehende Pipelines leiten", sagte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris. Das entspräche etwa zehn Prozent des europäischen Tagesverbrauchs - ungefähr der Menge, die nach Angaben von Branchenvertretern nötig wäre, um bei einem Kälteeinbruch eine ernsthafte Knappheit zu vermeiden. Stattdessen leere Russland absichtlich die Vorratsspeicher des russischen Gazprom-Konzerns auf dem Kontinent, um den Eindruck einer Verknappung zu stärken. 


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... a-101.html



Was hatte Ich geschrieben. Wird bestätigt mal wieder.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Audi »

Wie kann Russland erpressen wenn Händler aus Frankreich und Deutschland nicht zu den Spot Preisen bestellen? Immer wieder die gleichen Behauptungen ohne Substanz
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Audi »

Cobra9 hat geschrieben:(12 Jan 2022, 17:52)

So jetzt mal jemand der ein bisschen Daten hat und Ahnung.

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Der Chef der Internationalen Energieagentur macht Russland für die europäische Gaskrise verantwortlich. An den hohen Preisen und leeren Speichern sei größtenteils der staatliche Gazprom-Konzern Schuld.

Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gibt Russland die Schuld an Europas Energiekrise. Er warf dem Land vor, die Gaslieferungen nach Europa zu einer Zeit "erhöhter geopolitischer Spannungen" zu drosseln. Das deute darauf hin, dass Moskau eine Energiekrise für politische Zwecke provoziert habe.

"Russland könnte bis zu einem Drittel mehr Gas durch bestehende Pipelines leiten", sagte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris. Das entspräche etwa zehn Prozent des europäischen Tagesverbrauchs - ungefähr der Menge, die nach Angaben von Branchenvertretern nötig wäre, um bei einem Kälteeinbruch eine ernsthafte Knappheit zu vermeiden. Stattdessen leere Russland absichtlich die Vorratsspeicher des russischen Gazprom-Konzerns auf dem Kontinent, um den Eindruck einer Verknappung zu stärken. 



Der Chef der Internationalen Energieagentur macht Russland für die europäische Gaskrise verantwortlich. An den hohen Preisen und leeren Speichern sei größtenteils der staatliche Gazprom-Konzern Schuld.

Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gibt Russland die Schuld an Europas Energiekrise. Er warf dem Land vor, die Gaslieferungen nach Europa zu einer Zeit "erhöhter geopolitischer Spannungen" zu drosseln. Das deute darauf hin, dass Moskau eine Energiekrise für politische Zwecke provoziert habe.

"Russland könnte bis zu einem Drittel mehr Gas durch bestehende Pipelines leiten", sagte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris. Das entspräche etwa zehn Prozent des europäischen Tagesverbrauchs - ungefähr der Menge, die nach Angaben von Branchenvertretern nötig wäre, um bei einem Kälteeinbruch eine ernsthafte Knappheit zu vermeiden. Stattdessen leere Russland absichtlich die Vorratsspeicher des russischen Gazprom-Konzerns auf dem Kontinent, um den Eindruck einer Verknappung zu stärken. 


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... a-101.html



Was hatte Ich geschrieben. Wird bestätigt mal wieder.
Und wo sind die Daten und Fakten? Hat Frankreich zusätzlich bestellt oder nicht? Putin hat bezüglich der Jamal Leitung Stellung bezogen und keiner der Seiten in de oder fr hat das abgestritten. Russland könnte wahrscheinlich so einiges liefern wenn man bestellen würde. Wozu sollte man Gasspeicher füllen wenn dieses Gas nicht bestellt wird? Aus Nächstenliebe?
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Audi hat geschrieben:(12 Jan 2022, 20:25)

Und wo sind die Daten und Fakten? Hat Frankreich zusätzlich bestellt oder nicht? Putin hat bezüglich der Jamal Leitung Stellung bezogen und keiner der Seiten in de oder fr hat das abgestritten. Russland könnte wahrscheinlich so einiges liefern wenn man bestellen würde. Wozu sollte man Gasspeicher füllen wenn dieses Gas nicht bestellt wird? Aus Nächstenliebe?
Ernsthaft jetzt :p Die übliche Taktik wenn Argumente fehlen. Wo sind die Daten und Beweise bitte plus Ausweich Routine mit Inhalten die Ablenkungsmanöver sind.

Ich liefer sowas zwar selbst nie, aber ich will am besten im BND alles lesen können :D

Der Chef der Internationalen Energieagentur soll keine Daten haben. Guter Witz :p. Aber sieh mal nach. Alles ablesbar mit 25 Sekunden an Interesse. Artikel hast du ja und WS ist nutzbar.

Man nennt lediglich die Realität und jetzt eine Institution die Fachleute hat dafür . Die ist wie im Text nachlesbar und man kann es lediglich bestätigen.

Russland ist wieder ertappt. Von wegen keine Erpressung und wenn fast alle mehr liefern bis auf Russland bestellt niemand :p

Sind gute Samariter. Junge Junge merkst du schon was.
Ohne Nachfrage liefert jeder Lieferant einfach mehr völlig logisch.


Aber gut selbst wenn Russland profitiert nochmal von Gas. Das Ende der fossilen Rohstoffe in der Verwendung kommt langfristig.


https://kurier.at/wirtschaft/erdgas-der ... /401868074

Und kein Politik Gscheitle kons da andere mache :)
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Summers
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Cobra9 hat geschrieben:(12 Jan 2022, 17:52)

So jetzt mal jemand der ein bisschen Daten hat und Ahnung.

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Der Chef der Internationalen Energieagentur macht Russland für die europäische Gaskrise verantwortlich. An den hohen Preisen und leeren Speichern sei größtenteils der staatliche Gazprom-Konzern Schuld.

Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gibt Russland die Schuld an Europas Energiekrise. Er warf dem Land vor, die Gaslieferungen nach Europa zu einer Zeit "erhöhter geopolitischer Spannungen" zu drosseln. Das deute darauf hin, dass Moskau eine Energiekrise für politische Zwecke provoziert habe.

"Russland könnte bis zu einem Drittel mehr Gas durch bestehende Pipelines leiten", sagte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris. Das entspräche etwa zehn Prozent des europäischen Tagesverbrauchs - ungefähr der Menge, die nach Angaben von Branchenvertretern nötig wäre, um bei einem Kälteeinbruch eine ernsthafte Knappheit zu vermeiden. Stattdessen leere Russland absichtlich die Vorratsspeicher des russischen Gazprom-Konzerns auf dem Kontinent, um den Eindruck einer Verknappung zu stärken. 



Der Chef der Internationalen Energieagentur macht Russland für die europäische Gaskrise verantwortlich. An den hohen Preisen und leeren Speichern sei größtenteils der staatliche Gazprom-Konzern Schuld.

Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gibt Russland die Schuld an Europas Energiekrise. Er warf dem Land vor, die Gaslieferungen nach Europa zu einer Zeit "erhöhter geopolitischer Spannungen" zu drosseln. Das deute darauf hin, dass Moskau eine Energiekrise für politische Zwecke provoziert habe.

"Russland könnte bis zu einem Drittel mehr Gas durch bestehende Pipelines leiten", sagte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris. Das entspräche etwa zehn Prozent des europäischen Tagesverbrauchs - ungefähr der Menge, die nach Angaben von Branchenvertretern nötig wäre, um bei einem Kälteeinbruch eine ernsthafte Knappheit zu vermeiden. Stattdessen leere Russland absichtlich die Vorratsspeicher des russischen Gazprom-Konzerns auf dem Kontinent, um den Eindruck einer Verknappung zu stärken. 


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Was hatte Ich geschrieben. Wird bestätigt mal wieder.
Russland liefert, was bestellt wurde, das haben diverse Staaten bestätigt – selbst Polen, und das will schon etwas heißen. Insofern ist der Fall klar.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(14 Jan 2022, 01:15)

Russland liefert, was bestellt wurde, das haben diverse Staaten bestätigt – selbst Polen, und das will schon etwas heißen. Insofern ist der Fall klar.
Polen warnt schon länger vor der "Gaswaffe", oder?

Die Internationale Energie-Agentur hat das nun quasi bestätigt, nur in schöneren Worten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Summers hat geschrieben:(14 Jan 2022, 01:15)

Russland liefert, was bestellt wurde, das haben diverse Staaten bestätigt – selbst Polen, und das will schon etwas heißen. Insofern ist der Fall klar.
Text lesen und verstehen. Dann ist der Fall klar
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Der nächste Artikel wo Russland nicht ganz gefallen wird


https://www.politico.eu/article/russia- ... ussels-eu/
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Amerikaner bereiten offenbar Notfallpläne vor, um Europa mit Energie versorgen zu können.
Man ist besorgt, die Gaslieferungen aus Russland könnten unterbrochen werden; insbesondere dann, wenn es zur Invasion der Ukraine kommt.

https://www.spiegel.de/ausland/russland ... 13405b27f6

Freundschaft!
Smash the Gas Dictate! :thumbup:
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jan 2022, 14:48)

Die Amerikaner bereiten offenbar Notfallpläne vor, um Europa mit Energie versorgen zu können.
Man ist besorgt, die Gaslieferungen aus Russland könnten unterbrochen werden; insbesondere dann, wenn es zur Invasion der Ukraine kommt.

https://www.spiegel.de/ausland/russland ... 13405b27f6

Freundschaft!
Smash the Gas Dictate! :thumbup:

Nicht nur die USA. Norwegen versucht schneller ein neues Feld nutzbar zu machen und andere Lieferanten tun auch was .

Aber eigentlich ist es Dummheit. Tut mir leid. Wenn Russland aufhören würde Krieg zu spielen und den Aggressor zu geben ständig könnte man bestimmt Wege finden die allen Beteiligten nutzen.

Aber Nein man muss den strammen Kosaken geben. So ein Quatsch eigentlich
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 hat geschrieben:(15 Jan 2022, 14:55)

Nicht nur die USA. Norwegen versucht schneller ein neues Feld nutzbar zu machen und andere Lieferanten tun auch was .

Aber eigentlich ist es Dummheit. Tut mir leid. Wenn Russland aufhören würde Krieg zu spielen und den Aggressor zu geben ständig könnte man bestimmt Wege finden die allen Beteiligten nutzen.

Aber Nein man muss den strammen Kosaken geben. So ein Quatsch eigentlich
Eine verbündete "US-Kavallerie" ist jedenfalls besser als eine feindlich gesinnte "Kosaken-Kohorte". ;)
Man sollte wissen, wo die Wagenburg steht und wo sich die eigenen Leute befinden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Cobra9 hat geschrieben:(15 Jan 2022, 14:55)

Nicht nur die USA. Norwegen versucht schneller ein neues Feld nutzbar zu machen und andere Lieferanten tun auch was .

Aber eigentlich ist es Dummheit. Tut mir leid. Wenn Russland aufhören würde Krieg zu spielen und den Aggressor zu geben ständig könnte man bestimmt Wege finden die allen Beteiligten nutzen.

Aber Nein man muss den strammen Kosaken geben. So ein Quatsch eigentlich
Die Menge Erdgas, die Russland liefert, werden weder Norwegen noch die USA ausgleichen können. Das ist klar wie Kloßbrühe.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Summers hat geschrieben:(16 Jan 2022, 05:50)

Die Menge Erdgas, die Russland liefert, werden weder Norwegen noch die USA ausgleichen können. Das ist klar wie Kloßbrühe.

Wenn man wieder Texte nicht versteht oder Behauptungen trifft die Ich nicht geschrieben habe im Text ist das echt schwierig mit Dir ernsthaft zu schreiben.

Zwischen dem Helfen und Russland als Lieferanten vollständig ersetzen gibt's Welten. Aber lesen und verstehen :rolleyes:

Die USA, Norwegen ect. bereiten sich darauf vor für den Fall vor wenn Russland die Ukraine angreift, Nato oder weiter Gas zur Erpressung nutzen möchte kurzfristig mehr zu liefern und bestmöglich zu helfen.

Es gibt mittlerweile auch Details und Infos intern. Das macht mich ganz zuversichtlich das man es über die Bühne bringen kann bis zum nächsten Winter.

Mehr nicht, falls es überhaupt ganz möglich ist. Aber 2022 bis 25 wird es einfacher langfristig Russland zu ersetzen ;)

Sehr sehr teuer. Aber ich begrüße auch die Planungen, Beratungen der EU und in vielen Ländern der EU die Infrastruktur wieder sicher & unabhängig wie vom Gazprom-Konzern zu gestalten inklusive neuer Gesetze.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 10:15)

Wenn man wieder Texte nicht versteht oder Behauptungen trifft die Ich nicht geschrieben habe im Text ist das echt schwierig mit Dir ernsthaft zu schreiben.

Zwischen dem Helfen und Russland als Lieferanten vollständig ersetzen gibt's Welten. Aber lesen und verstehen :rolleyes:

Die USA, Norwegen ect. bereiten sich darauf vor für den Fall vor wenn Russland die Ukraine angreift, Nato oder weiter Gas zur Erpressung nutzen möchte kurzfristig mehr zu liefern und bestmöglich zu helfen.

Es gibt mittlerweile auch Details und Infos intern. Das macht mich ganz zuversichtlich das man es über die Bühne bringen kann bis zum nächsten Winter.

Mehr nicht, falls es überhaupt ganz möglich ist. Aber 2022 bis 25 wird es einfacher langfristig Russland zu ersetzen ;)

Sehr sehr teuer. Aber ich begrüße auch die Planungen, Beratungen der EU und in vielen Ländern der EU die Infrastruktur wieder sicher & unabhängig wie vom Gazprom-Konzern zu gestalten inklusive neuer Gesetze.
Nicht zu vergessen, dass Polen vor längerer Zeit schon die Mitnutzung seines LNG-Terminals in Swinemünde, nur ein paar Kilometer vom NS2-Endpunkt, Deutschland angeboten hat.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2022, 10:22)

Nicht zu vergessen, dass Polen vor längerer Zeit schon die Mitnutzung seines LNG-Terminals in Swinemünde, nur ein paar Kilometer vom NS2-Endpunkt, Deutschland angeboten hat.
Jupp. Wenn es hart auf hart kommt wird Russland nicht mehr Gas liefern wollen bzw es ist nicht zu akzeptieren.

Deswegen logisch gibt's Notfall Pläne. Norwegen kann beispielsweise schon deutlich mehr liefern wenn es die neuen Felder früher in Betrieb nehmen würde. Infrastruktur hat man zum Transport.

Und nein Summers mehr liefern bedeutet nicht automatisch das es die Volumen von Russland ausgleichen würde.

Aber 10 % plus Minus mehr ist was. Vor allem wenn der Preis hochgehen würde ist es sehr lukrativ für alle zu liefern. Eine gewisse Versorgung wird man gewährleisten können die ausreichend ist.

Aber zu welchem Preis ist die Frage. Noch dazu versteh ich nicht warum das sein muss. Russland isoliert sich selbst ohne Nachvollziehbarkeit. Gerade die Zusammenarbeit bei grünem Wasserstoff wäre sinnvoll gewesen.

Aber so gibt's die nicht.
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Die SPD ist wohl eher pro Ns2, andere Parteien nicht wenn es zum Konflikt kommt das Russland wieder die Ukraine attackiert.

https://m.tagesspiegel.de/politik/umstr ... gle.com%2F
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 11:04)

Jupp. Wenn es hart auf hart kommt wird Russland nicht mehr Gas liefern wollen bzw es ist nicht zu akzeptieren.

Deswegen logisch gibt's Notfall Pläne. Norwegen kann beispielsweise schon deutlich mehr liefern wenn es die neuen Felder früher in Betrieb nehmen würde. Infrastruktur hat man zum Transport.
Eins aber haben viele Leute nicht so ganz auf dem Schirm (und ich bis vor kurzem auch nicht): Die Niederlande. Die Niederlande sind in Europa der bedeutsamste Erdgasförderer. In den Niederlanden (bei Groningen) befindet sich eines der größten Erdgasfelder der Welt. In den kleinen Niederlanden. Und Deutschland ist nicht nur ein Importeur sondern ordert aktuell sogar noch mehr. Nur. Nur: Die Niederlande steigen aus aus der Erdgasförderung. Früher als geplant und konsequenter als geplant. Weil sie sich mit dem Abbau Erdbeben von immer erheblicherer Stärke einhandeln. Und dreimal darf man raten, woher sie - neben Norwegen - den größten Teil der benötigten Mengen - sowohl für den eigenen Bedarf als auch für Exportverträge zu beziehen gedenken. Richtig: Aus Russland und hier und in Zukunft vor allem über NS2. So könnte es kommen, dass Deutschland nix mehr direkt aus Russland bezieht, indirekt aber nach wie vor große Mengen über den Umweg Niederlande.

Sie nehmen damit sogar in Kauf, dass sie ihre Anlagen dafür umrüsten müssen. Niederländisches Erdgas ist "niederkalorisch" und russisches Erdgas "hochkalorisch". Man kann nicht einfach so eine Gastherme, die auf niederländisches Erdgas justiert ist, mit russischem Erdgas betreiben, Es muss mit Stickstoff "gestreckt" werden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Atue001 »

Wenn Russland sich mit dem Westen anlegt und Erdgas als Waffe benutzt, dann wird Russland kurzfristig Erfolge feiern, langfristig aber bluten. Der Westen kann russisches Erdgas nicht kurzfristig, aber binnen weniger Jahre durchaus kompensieren. Aber wenn Russland sein Gas als Waffe einsetzt, wird der Westen es so kompensieren, dass Russland nach einer Durststrecke nie mehr sein Gas relevant in Richtung Westen absetzen kann.

Mehr noch: Der Westen wird neue Partner für eine Wasserstoffstrategie schnell und konsequent aufbauen. Die entsprechenden Länder sind nicht im Einflusskreis Russlands, sondern allenfalls im Einfluss von China.

China hat zwar ein Interesse an russischem Gas, aber kein Interesse daran, dass Russland die Spielregeln dazu dominiert. China würde also einen russischen Gebrauch der "Gaswaffe" dazu nutzen, dauerhaft Russlands Einfluss auf dem Internationalen Parkett maßgeblich zu verkleinern.

Russland kann nur verlieren, wenn es Gas als Waffe einsetzt - deshalb wird das allenfalls im Bedrohungsszenario eine Rolle spielen, aber nicht relevant sein für den bevorstehenden Krieg.

Unterm Strich wird Russland alles daran setzen, dass Nord Stream 2 in Produktion geht - und ggf. danach eine Zerstörung der Pipeline durch die Ukraine als Unfall darstellen. Ein Angriff Russlands auf die Ukraine ist insofern weniger wahrscheinlich, solange Nordstream 2 noch keine Produktionsreife erlangt hat.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jan 2022, 22:22)

(...)
...dreimal darf man raten, woher sie - neben Norwegen - den größten Teil der benötigten Mengen - sowohl für den eigenen Bedarf als auch für Exportverträge zu beziehen gedenken. Richtig: Aus Russland und hier und in Zukunft vor allem über NS2. So könnte es kommen, dass Deutschland nix mehr direkt aus Russland bezieht, indirekt aber nach wie vor große Mengen über den Umweg Niederlande.
(...)
Technisch gesehen müßte dann aber von Greifswald in Vorpommern eine Leitung in die Niederlande gelegt werden. Zu Lande oder mit Zustimmung Dänemarks über Land und See. Eine Rohrleitung NEL zu Lande gibt es schon für Gas D --> NL, und eine Rohrleitung OPAL nach Süden gibt es aus für Gas D --> CZ --> A. Der Betrieb dieser Rohrleitungen "an D vorbei" ist politisch kaum vorstellbar.

Zumindest mit diesen Partnern müßte sich Deutschland sehr eng abstimmen, wenn D Stunk in Sachen NS2 machen möchte. Belgien und Frankreich sind auch rein planerisch betroffen. Gegenüber den USA ist damit die deutsche Interessenlage gefestigt. So kann man die Rücksichtnahme der Regierung Biden gegenüber D verstehen. D muß abwägen, wie weit das Wohlwollen der baltischen und polnischen Nachbarn diese Interessenlage dämpfen sollte... immer das Wohlwollen der russischen Seite vorausgesetzt, und der russische Verzicht auf die "Gaswaffe". Da läßt sich doch noch etwas zwischen D, EU und RU verhandeln!

Nach wie vor meine ich, daß man auf Polen zugehen sollte, um den Hafen Swinemünde-Warsow für Flüssiggas auch nach D nutzen zu können, wenn Rußland Spielchen mit NS2 versuchen sollte. Das umgekehrte Angebot sollte sein, daß Polen mit Gas aus D versorgt werden kann, wenn der Lieferant für Polen einmal seinerseits "Spielchen" versuchen sollte. In Deutschland sollte ebenfalls ein Flüssiggashafen in Emden oder Wilhelmshaven gebaut werden, der so lange betrieben werden kann, bis in D auf Gasimporte verzichtet werden kann. Das Planziel war ja einmal 2050 "CO2-neutral".
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

H2O hat geschrieben:(19 Jan 2022, 20:10)
Nach wie vor meine ich, daß man auf Polen zugehen sollte, um den Hafen Swinemünde-Warsow für Flüssiggas auch nach D nutzen zu können, wenn Rußland Spielchen mit NS2 versuchen sollte. Das umgekehrte Angebot sollte sein, daß Polen mit Gas aus D versorgt werden kann, wenn der Lieferant für Polen einmal seinerseits "Spielchen" versuchen sollte. In Deutschland sollte ebenfalls ein Flüssiggashafen in Emden oder Wilhelmshaven gebaut werden, der so lange betrieben werden kann, bis in D auf Gasimporte verzichtet werden kann. Das Planziel war ja einmal 2050 "CO2-neutral".
Im Moment sieht es eher danach aus, dass Russland gar nicht mehr die Gelegenheit erhält, mit NS2 Spielchen zu spielen. Und Polen will Ende dieses Jahres von Gazprom unabhängig sein. Da werden die Polen kaum in der Lage sein, sich auch noch als Gasverteiler zu betätigen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2022, 20:52)

Im Moment sieht es eher danach aus, dass Russland gar nicht mehr die Gelegenheit erhält, mit NS2 Spielchen zu spielen. Und Polen will Ende dieses Jahres von Gazprom unabhängig sein. Da werden die Polen kaum in der Lage sein, sich auch noch als Gasverteiler zu betätigen.
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt: Wenn Polen mit Flüssiggas von Irgendwo glücklich wird, dann soll es uns Deutsche im Notfall daran teilhaben lassen... und umgekehrt lassen wir Polen an unserem Glück mit russischem Erdgas teilhaben, wenn die Sache mit dem Flüssiggas sich als weniger zuverlässig erweisen sollte. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß wir Deutschen auf ein gutes Einvernehmen mit Rußland hinwirken sollten, wenn Rußland auf die "Gaswaffe" verzichtet. Wer den Marktpreis bezahlt, der bekommt Gas... und gut ist's.

Ansonsten "CO2-neutral bis 2050" als Staatsziel... das sollte allseits bekannt sein und von Deutschland aus ohne wenn und aber angesteuert werden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

H2O hat geschrieben:(19 Jan 2022, 21:17)
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt: ...
Doch hast Du. Aber das polnische LNG-Terminal hat derzeit eine Kapazität von 5 Milliarden m³ im Jahr. Dazu kommt im Laufe des Jahres die Baltic Pipe mit einer Kapazität von ca. 10 Milliarden m³. Mit der Eigenproduktion von ca. 4 Milliarden m³ kann man gerade mal den Eigenbedarf aktuell decken. Bis 2025 soll der auf 25 Milliarden m³ steigen. Wenn man dann ab November Nix mehr bei Gazprom kaufen möchte, sehe ich da keinen großen Spielraum Polens mehr für die angesprochene Nachbarschaftshilfe.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2022, 21:48)

Doch hast Du. Aber das polnische LNG-Terminal hat derzeit eine Kapazität von 5 Milliarden m³ im Jahr. Dazu kommt im Laufe des Jahres die Baltic Pipe mit einer Kapazität von ca. 10 Milliarden m³. Mit der Eigenproduktion von ca. 4 Milliarden m³ kann man gerade mal den Eigenbedarf aktuell decken. Bis 2025 soll der auf 25 Milliarden m³ steigen. Wenn man dann ab November Nix mehr bei Gazprom kaufen möchte, sehe ich da keinen großen Spielraum Polens mehr für die angesprochene Nachbarschaftshilfe.
In Ordnung; diese Zahlen sind natürlich erst einmal ein technischer Hinderungsgrund. Dabei muß es aber nicht bleiben, zumindest dann nicht, wenn man sich darüber einig wird. Auch ein Prüfstein, wie weit beide Seiten, Polen und Deutsche, ihre gemeinsame Zukunft auch gestalten möchten: Rücken an Rücken, oder Hand in Hand. Mein Vorschlag und mein Wunsch wäre Hand in Hand gegen Erpressbarkeit.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Seidenraupe »

Alternative zu russischem Erdgas ist US-Frackinggas welches in Flüssigtanks nach D resp EU kommt.
Problem 1: es ist extrem umweltschädlich und mit Grünen Umweltschutzplänen mMn schwer in Einklang zu bringen
Problem 2: Deutschland hat nicht genug Tankschiffe für den Import. Immerhin bezieht D rund die Hälfte seines EG aus RU.
Ist nicht trivial, diese Mengen kurzfristig (1-3 Jahre) aus anderen Quellen zu beziehen.

Ein Faktor, der die Abhängigkeit verschärft ist der gleichzietige Ausstieg aus Kohle und Kernkraft zur Energiegewinnung .

Was meint ihr?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Seidenraupe hat geschrieben:(19 Jan 2022, 22:11)
Was meint ihr?
Alles eine Frage des Preises.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jan 2022, 22:22)

Eins aber haben viele Leute nicht so ganz auf dem .
Zitat gekürzt weil sonst gibt's auf die Finger zurecht. Danke für die interessanten Infos und muss ich mal lesen.

Aber ich denke das ist wirklich ein guter Beitrag im Kontext.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

[
Seidenraupe hat geschrieben:(19 Jan 2022, 22:11)

Alternative zu russischem Erdgas ist US-Frackinggas welches in Flüssigtanks nach D resp EU kommt.
Problem 1: es ist extrem umweltschädlich und mit Grünen Umweltschutzplänen mMn schwer in Einklang zu bringen

Es gibt mehrere Alternativen als nur Gas aus den USA.
Außerdem wird in den USA nicht nur Gas via Fracking gefördert.

Was den Aspekt "Öko" angeht verabschiede Dich vom Mythos auch bei der russischen Förderung. Die ist genauso dreckig, schädlich wie die der USA inklusive Fracking.

Bei Erdgas /Öl gibt's kaum eine saubere Förderung. Ob Russland, USA, Kanada ect = es ist vom Umweltschutz gesehen eine Katastrophe.

Aber es gibt gutes Geld für die Unternehmen
Problem 2: Deutschland hat nicht genug Tankschiffe für den Import. Immerhin bezieht D rund die Hälfte seines EG aus RU.
Ist nicht trivial, diese Mengen kurzfristig (1-3 Jahre) aus anderen Quellen zu beziehen.

Deutschland braucht gar keine eigene Flotte. Kein Land unterhält sowas.

Wenn man ausreichend bezieht und genug bezahlt kommen auch ausreichend Schiffe. Zahl mehr als Asien.
Ein Faktor, der die Abhängigkeit verschärft ist der gleichzietige Ausstieg aus Kohle und Kernkraft zur Energiegewinnung .

Was meint ihr?

Es wird so oder so teuer. Niemand ist Mutter Theresia
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Atue001 »

Billiger wird es, wenn wir sehr schnell speziell im Bereich der privaten Haushalte die erneuerbaren Energien ausbauen!

Wir haben noch extrem viele ungenutzte Dachflächen, und die meisten davon sind durchaus geeignet, mittel PV-Modulen mehr Strom als benötigt je Jahr zu erzeugen. Auch dann noch, wenn man Klimaanlagen im Sommer betreibt - die haben zwei entscheidende Vorteile: Gerade im Sommer steht mehr PV-Strom zur Verfügung als man braucht - da kann man getrost in der Wohnung auf Wohlfühltemperatur runterkühlen.....und:
Im Winter hat man vielleicht nicht ausreichend PV-Strom - aber wenn Russland den Gashahn zudreht, dann kann man die Teile auch zum elektrischen Heizen nutzen.

Sollte es zu einer Versorgungskrise kommen, ist es leichter zentralistisch Strom zur Verfügung zu stellen (zur Not auch über Kohlekraftwerke) als dezentral die Gasversorgung zu sichern......

Die Erpressbarkeit Deutschlands wird damit deutlich geringer.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Seidenraupe »

Atue001 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 23:44)

Billiger wird es, wenn wir sehr schnell speziell im Bereich der privaten Haushalte die erneuerbaren Energien ausbauen!

Wir haben noch extrem viele ungenutzte Dachflächen, und die meisten davon sind durchaus geeignet, mittel PV-Modulen mehr Strom als benötigt je Jahr zu erzeugen. Auch dann noch, wenn man Klimaanlagen im Sommer betreibt - die haben zwei entscheidende Vorteile: Gerade im Sommer steht mehr PV-Strom zur Verfügung als man braucht - da kann man getrost in der Wohnung auf Wohlfühltemperatur runterkühlen.....und:
Im Winter hat man vielleicht nicht ausreichend PV-Strom - aber wenn Russland den Gashahn zudreht, dann kann man die Teile auch zum elektrischen Heizen nutzen.

Sollte es zu einer Versorgungskrise kommen, ist es leichter zentralistisch Strom zur Verfügung zu stellen (zur Not auch über Kohlekraftwerke) als dezentral die Gasversorgung zu sichern......

Die Erpressbarkeit Deutschlands wird damit deutlich geringer.
Deutschland steigt sehr flott aus der Kohle aus. Atomstrom ist Ende des Jahres passe

Die Abhängigkeit von Gas als grundlastfähige Energieart beginnt gerade erst so richtig.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Einsatz als "Gaswaffe" hat viele erschreckt.
Die meisten Europäer werden nun verstanden haben, dass eine Modernisierung der Beziehungen zum Putin-Regime nicht realistisch ist.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 22:41)

[


Es gibt mehrere Alternativen als nur Gas aus den USA.
Außerdem wird in den USA nicht nur Gas via Fracking gefördert.

Was den Aspekt "Öko" angeht verabschiede Dich vom Mythos auch bei der russischen Förderung. Die ist genauso dreckig, schädlich wie die der USA inklusive Fracking.

Bei Erdgas /Öl gibt's kaum eine saubere Förderung. Ob Russland, USA, Kanada ect = es ist vom Umweltschutz gesehen eine Katastrophe.
Der Unterschied zwischen Fördergebieten wie Niederlande auf der einen und Kanada, Russland auf der anderen Seite besteht vor allem darin, dass es sich bei letzteren um mehr oder weniger menschenleere Regionen handelt. Und bei den Gewinnen, die dieses Geschäft verspricht, kann man spielend auch mal ein Dorf oder eine Ansiedlung ein paar hundert Kilometer woandershin verlegen.

Dass die sich abzeichnenden Perspektiven von Grönland heute keineswegs mehr einfach nur so Erwartungen auf reichlich fließende Einnahmequellen wecken, zeigt sich immer mehr. Die Einwohner von Grönland werden nix oder kaum mehr etwas davon haben als ein verschmutztes, verstrahltes und verdrecktes Land. Sie wissen nämlich nicht, wie man Yttrium oder Scandium aus dem Abbau extrahiert. Dafür muss man chinesische Experten und chinesische Investoren heranholen. In dem Maße wie es unglaubliche Begehrlichkeiten in Richtung der ganzen Arktisregion gibt, gibt es auch wachsenden Widerstand.

Das Problem ist letztendlich die Expansivität der kapitalistischen Marktwirtschaft. Dieses grundlegende Gesetz, dass Stabilität nur durch fortgesetztes Wachstum aufrechterhalten werden kann.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Atue001 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 23:44)

Billiger wird es, wenn wir sehr schnell speziell im Bereich der privaten Haushalte die erneuerbaren Energien ausbauen!

Wir haben noch extrem viele ungenutzte Dachflächen, und die meisten davon sind durchaus geeignet, mittel PV-Modulen mehr Strom als benötigt je Jahr zu erzeugen. Auch dann noch, wenn man Klimaanlagen im Sommer betreibt - die haben zwei entscheidende Vorteile: Gerade im Sommer steht mehr PV-Strom zur Verfügung als man braucht - da kann man getrost in der Wohnung auf Wohlfühltemperatur runterkühlen.....und:
Im Winter hat man vielleicht nicht ausreichend PV-Strom - aber wenn Russland den Gashahn zudreht, dann kann man die Teile auch zum elektrischen Heizen nutzen.

Sollte es zu einer Versorgungskrise kommen, ist es leichter zentralistisch Strom zur Verfügung zu stellen (zur Not auch über Kohlekraftwerke) als dezentral die Gasversorgung zu sichern......

Die Erpressbarkeit Deutschlands wird damit deutlich geringer.
Eines der größten Potenziale von Photovoltaik in Regionen wie Deutschland liegt wies scheint in der möglichen Doppelnutzung von PV-Anlagen und Agrarproduktion.

Ich will nochmal an diesen heftigen Streit um die Ablösung der Gasbeleuchtung Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts in Europa erinnern. Damals war die Alternative "Elektrische Beleuchtung" bzw. überhaupt "Stromnetze" so ziemlich genau das, was die Skeptiker heute in den Erneuerbaren Energien sehen. "Nicht grundlastfähig". Irgendwann in dieser Zeit wurde die erste Fernübertragung von elektrischem Strom realisiert. EIne Menge Strom. Die in München auf einer Ausstellung dann irgendeinen Puppenstubenspielzeugmotor antrieb. Da haben die Leute gelacht und gesagt: Das ist doch alles nur Spielerei. Das wird doch nie was. Natürlich. Weil man sich noch nicht einmal über die Frage Gleichstrom vs. Wechselstrom einig war. Geschweige denn über Normen bei den Spannungen, Steckern, Übertragungswegen usw. Und wie lange hats gedauert, bis die ersten Transformatoren und Wechselstromnetze verfügbar waren? Historisch gesehen einen Wimpernschlag. In dieser Situation befinden wir uns heute, was den Übergang von fossilen Energieträgern und Kernenergie sowie den Illusionen von Fusionsenergie hin zu erneuerbaren Energien anbelangt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(19 Jan 2022, 20:10)

Technisch gesehen müßte dann aber von Greifswald in Vorpommern eine Leitung in die Niederlande gelegt werden. Zu Lande oder mit Zustimmung Dänemarks über Land und See. Eine Rohrleitung NEL zu Lande gibt es schon für Gas D --> NL, und eine Rohrleitung OPAL nach Süden gibt es aus für Gas D --> CZ --> A. Der Betrieb dieser Rohrleitungen "an D vorbei" ist politisch kaum vorstellbar.

Zumindest mit diesen Partnern müßte sich Deutschland sehr eng abstimmen, wenn D Stunk in Sachen NS2 machen möchte. Belgien und Frankreich sind auch rein planerisch betroffen. Gegenüber den USA ist damit die deutsche Interessenlage gefestigt. So kann man die Rücksichtnahme der Regierung Biden gegenüber D verstehen. D muß abwägen, wie weit das Wohlwollen der baltischen und polnischen Nachbarn diese Interessenlage dämpfen sollte... immer das Wohlwollen der russischen Seite vorausgesetzt, und der russische Verzicht auf die "Gaswaffe". Da läßt sich doch noch etwas zwischen D, EU und RU verhandeln!
Wie das technisch realisiert wird ... Tja.

Es gab 2019 in der ZEIT eine sehr aufschlussreiche Zusammenstellung von "Sieben Fakten zu Nord Stream 2", die in einigen Punkten eher nicht den gängigen Erzählungen entspricht. Solche Klarstellungen sind in den erhitzten politischen Debatten sehr nützlich.

Es beginnt mit Erstens:
Fakt Nr 1: Von den 1.230 Kilometern der neuen Rohrleitung vom russischen Wyborg bis Lubmin bei Greifswald ist ein Drittel bereits verlegt. Ende dieses Jahres wird das Gas fließen, das vor allem in Richtung Niederlande weitergeleitet wird.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... tergruende
Zweiter Satz in Fakt Nr. Eins von Sieben.

Fakt Nr 2: Neben britischen, österreichischen, russischen und deutschen Unternehmen beteiligt sich auch die Royal Dutch Shell an der Finanzierung. Aus Menschenfreundlichkeit? Gewiss nicht.

Fakt Nr. 5:
Die Europäische Union wird in Zukunft nicht weniger, sondern mehr Importgas brauchen als heute. Dies liegt an der rückläufigen Produktion in den Niederlanden und in Norwegen, auch England wird immer einfuhrabhängiger.
Den politischen Auseinandersetzungen mit Russland stehen die vorhersehbaren Ressourcenbedürfnisse in Regionen wie Europa gegenüber. Die Verwendung von LNG-Gas aus Ländern wie Katar ist politisch mindestens so fragwürdig wie die Lieferungen aus Russland (oder auch die Teilnahme an der Fußball-WM in Katar). (In Swinemünde landet in großen Mengen LNG aus Katar an).

Man soll mir einfach nicht mit Heuchlerei kommen. Und entweder sagen: Wir brauchen unseren Wohlstand und brauchen dafür Energie und importieren dafür auch gerne Gas aus Ländern in denen Homosexuelle ausgepeitscht werden oder Regimekritiker vergiftet werden ... oder man sagt: Nein. Wir schränken halt unseren Wohlstand ein. In der Regel in der Form, dass Energie eben wesentlich teurer wird und man sehr sehr sparsam damit umgehen muss. Es ist mir zwar durchaus bekannt, dass selbst in Bundesländern mit hohem Durchnittseinkommen wie BW reiheinweise sozial schwachen Bürgern der Strom abgestellt wird, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Aber andererseits wird man in S-Bahnen und Regionalzügen halbtot gegrillt. Als wenn Elektrizität immer und überall in unbegrenzter Menge zur Verfügung stünde.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Atue001 »

2012 wurden in Deutschland 7,6 GW PV zugebaut. Das war bisher das Spitzenjahr. Wenn es sein muss, traue ich uns locker zu, dass wir diesen Wert auch verdreifachen können. Das sind wenigstens 15 TWh je Jahr, die wir allein über die PV umstellen können. Und auch bei der Windkraft geht noch einiges, wenn der politische Wille da ist. Unterm Strich könnten wir in 10 Jahren weitgehend auf regenerativen Strom umgestiegen sein, in 20 Jahren auch mit der gesamten Energieversorgung. Entsprechende Szenarienberechnungen gibt es, beispielsweise vom Fraunhofer Institut oder auch von Agora.
Bemerkenswert daran: Einen überwiegend großen Teil der PV können wir allein auf vorhandenen Dachflächen realisieren! Das kostet also keine großen neuen Flächen. Das geht auch auf Altbauten. Und: Technologisch sind inzwischen auch viele Fassaden geeignet, zukünftig als Stromlieferant zu dienen. Das Potential ist ziemlich groß.

Müssen wir deshalb auf Wohlstand verzichten? Eher nein. Und wenn wir das in einer konzertierten Aktion mit unseren europäischen Partnern machen, geht sogar noch viel mehr. In Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, aber auch Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Ländern wie Slowenien oder Kroatien ist die PV-Erntemenge potentiell höher als in Deutschland. Hier lohnen die Investitionen in Power2Gas, die wenigstens einen Teil der notwendigen Gasversorgung Europas dann sicherstellen können. Das schafft auch dort Arbeitsplätze und Wohlstand. Und das Potential für Windenergie ist in den Ländern Europas noch lange nicht ausgeschöpft. Dazu dann noch Wellenkraftwerke und einiges mehr.....

Die Dekaden bis 2040 könnten in die Geschichte eingehen als die, die Europa energetisch unabhängig von Russland macht. Und mit jedem Jahr, in dem wir das umstellen, was technisch möglich ist, wird der Druck auf Russland größer, weil seine Energie- und Rohstofflieferungen überflüssiger werden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2022, 19:40)

Der Unterschied zwischen Fördergebieten wie Niederlande auf der einen und Kanada, Russland auf der anderen Seite besteht vor allem darin, dass es sich bei letzteren um mehr oder weniger menschenleere Regionen handelt. Und bei den Gewinnen, die dieses Geschäft verspricht, kann man spielend auch mal ein Dorf oder eine Ansiedlung ein paar hundert Kilometer woandershin verlegen

Stell ich gar nicht in Frage. Aber wer über Gas aus den USA die Nase rümpft wegen der Umwelt hat erstmal Recht. Speziell Fraking.

Aber in Russland ist die Förderung auch eine Katastrophe vom Umweltschutz her gesehen. Dito andere Länder.

Dass die sich abzeichnenden Perspektiven von Grönland heute keineswegs mehr einfach nur so Erwartungen auf reichlich fließende Einnahmequellen wecken, zeigt sich immer mehr. Die Einwohner von Grönland werden nix oder kaum mehr etwas davon haben als ein verschmutztes, verstrahltes und verdrecktes Land. Sie wissen nämlich nicht, wie man Yttrium oder Scandium aus dem Abbau extrahiert. Dafür muss man chinesische Experten und chinesische Investoren heranholen. In dem Maße wie es unglaubliche Begehrlichkeiten in Richtung der ganzen Arktisregion gibt, gibt es auch wachsenden Widerstand.

In Grönland ist doch jede Förderung bzw Planung erstmal gestoppt durch die Regierung dachte ich.

Das Problem ist letztendlich die Expansivität der kapitalistischen Marktwirtschaft. Dieses grundlegende Gesetz, dass Stabilität nur durch fortgesetztes Wachstum aufrechterhalten werden kann
.

Wasbnatürlich iirgendwann nichtmehr funktioniert
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