Vongole hat geschrieben:(31 Aug 2019, 16:38)
Sie haben nicht nur von GB keine Ahnung, sondern auch von der Finanzwelt.
Frankfurt ist seit dem Brexit-Votum 2016 im Global Financial Center Index von Rang 23 auf Rang 10 aufgestiegen, nicht zuletzt wegen der Infrastruktur, einem Reservoir top qualifizierter Leute,
und dass die Stadt es gerade unter die Top 20 der sichersten Städte der Welt geschafft hat, dürfte auch eine Rolle gespielt haben.
odiug hat geschrieben:(31 Aug 2019, 16:49)
Dabei ist das sooo einfach zu googeln ... wie auch seine aussagen über Katalonien oder Südtirol.
Vorurteile und eingebildetes Wissen ohne Substanz, vorgetragen mit einer Einbildung, als handele es sich um der Weisheit letzter Schluss und mit einer einfachen Googlesuche widerlegt ... soooo tragisch
Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Aug 2019, 18:04)
Es ist vollkommen wurscht wie schön oder hässlich Frankfurt ist. Firmen wie Morgan Stanley siedeln in die EU um weil sie auf dem Binnenmarkt gute Geschäfte machen können. Das geht nach einem No Deal Brexit nicht mehr. Es steht eine Zahl von 800.000.000.000 €uro im Raum die aus London abgezogen werden müssen. Das ist das Ende des Finanzplatzes London.
Sie wollen doch nicht ernsthaft die Londoner City mit Frankfurt vergleichen? In London arbeiten so viele in der Finanzbranche, wie Frankfurt Einwohner hat.
Und mit Infrastruktur meinte ich das Angebot von Leistungen, die mit der Finanzindustrie in Zusammenhang stehen, also etwa Rechtsanwaltskanzleien und Beratungsunternehmen, aber auch die entsprechenden hochwertigen Freizeitangebote wie gute Restaurants. Ja tatsächlich: Die Banker sind anspruchsvoll. Ärmliche, hässliche Fünfzigerjahre-Architektur wie im Zentrum Frankfurts kommt da nicht so gut; wir reden hier nicht von Sozialhilfeeempfängern, die noch nie etwas anderes gesehen haben.
Es mag ja sein, dass Frankfurt von einem Platz unter ferner liefen nun auf Platz 10 aufgestiegen ist, das ist immer noch lächerlich als angebliches Finanzzentrum der viertgrößten Wirtschaft der Welt. Das liegt daran, dass hochwertige Finanz- und Rechtsdienstleistungen auch für die deutsche Wirtschaft in London und New York erbracht werden. Dort werden auch die hohen Gewinne gemacht, während man in Deutschland damit ja nichts zu tun haben möchte.
Als deutsche Banken sich ins Investmentbanking vorwagten, haben sie das übrigens über London oder New York gemacht; die entsprechenden Banker haben auch dankend abgelehnt, als es um einen Umzug ins hässliche und langweilige Frankfurt ging.
Außerdem kommt die Rechtskultur hinzu; die ist in London liberal und durch das Common Law geprägt; in Frankfurt dagegen durch Überregulierung und deutsche Provinzialität. Soll denn nicht aktuell wieder eine Finanztransaktionssteuer kommen in der EU? London wird so möglicherweise das, was es nun verliert, mehr als zurückgewinnen.
In der Finanzbranche in New York und London hat Frankfurt einen schlechten Ruf.
„Vorurteile, Mythen und Klischees – Die unterschätzte Metropole Frankfurt“ heißt der zwei Minuten lange Cartoon-Kurzfilm von Frankfurt Main Finance, der Initiative zur Vermarktung des Finanzplatzes. Oder auch „To Fall in Love with Frankfurt“.
Und er soll endlich aufräumen mit den Vorurteilen um die Stadt: nicht aufgeschlossen, grässliches Essen, keine Kultur, langweilig. Schädliche Gerüchte seien das, „die allzu oft von den Wettbewerbern angefacht werden“, heißt es in der kurzen Einleitung auf der Web-Seite der Initiative.
Doch der Schuss ist nach hinten losgegangen. Auf Twitter, Facebook und YouTube, über die der Film verbreitet wird, erntet er nichts als Spott. Als „erbärmlich“ kanzelt der Londoner Kommunikationsberater Chris Whitehouse die Kampagne auf Twitter ab. „Glaubt Frankfurt wirklich, dass dieser billige Unsinn die Stadt den Leuten in der City schmackhaft macht?“
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... t-aus.html
Angelsächsische Medien ätzen dieser Tage, Frankfurt sei "ziemlich klein" (CNN), "provinziell" ( Financial Times) und "langweilig" ( Wall Street Journal). Da passt es leider ins Bild, dass auf der neuen Website der Region über etwas "called the Mietspiegel" geschrieben wird. Als ob Banker, die in London selbst für kleinste Butzen Tausende Pfund im Monat bezahlen und in Restaurants wie dem Tramshed essen, dessen Herzstück eine Skulptur des Starkünstlers Damien Hirst bildet, mit der Höhe deutscher Mieten haderten.
https://www.zeit.de/2016/29/brexit-lond ... -frankfurt