Griechenland fordert Kriegsreparationen

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imp
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

Julian hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:03)
Deutschland hat Griechenland über Jahrzehnte auf andere Art und Weise geholfen, etwa über Gastarbeiterprogramme und die Umverteilung innerhalb der EU.
Die Gastarbeiter kamen in erster Linie auf Wunsch und zugunsten der deutschen Wirtschaftspolitik. Die verschiedenen EG-Programme etwa im wichtigen Agrarbereich sind älter als die griechische EU-Mitgliedschaft und haben mit einer Wiedergutmachung oder Hilfe nichts zu tun.
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imp
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

space hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:03)

So funktioniert das Konstrukt Nation aber nicht. Im Gegenteil, erst die historische Kontinuität macht es zur solchen. Und deswegen geht es auch leider in dieser Sache gar nicht um dich.
Die meisten heute lebenden Menschen haben irgendwelchen historischen Ereignissen nicht zugestimmt, die ihr Leben heute prägen. Der Verkehr zwischen den Nationen macht sich von solchen Fragen nicht abhängig.
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Julian
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Julian »

space hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:03)

So funktioniert das Konstrukt Nation aber nicht. Im Gegenteil, erst die historische Kontinuität macht es zur solchen. Und deswegen geht es auch leider in dieser Sache gar nicht um dich.
Interessant, dass das Konstrukt der deutschen Nation immer geleugnet wird, wenn es um die kulturelle Identität Deutschlands geht, es aber allseits anerkannt zu sein scheint, wenn es um die "Verantwortung für die Vergangenheit" und ganz konkret um Geld geht.

Ich finde schon, dass es von Interesse ist, wie weit in der Vergangenheit ein Vorgang zu verorten ist. Der Zweite Weltkrieg ging vor 74 Jahren zu Ende; 99% der heutigen deutschen Bevölkerung waren daran gar nicht beteiligt oder haben ihn nur als Kinder oder Jugendliche erlebt.
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zollagent
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von zollagent »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:07)

Die Gastarbeiter kamen in erster Linie auf Wunsch und zugunsten der deutschen Wirtschaftspolitik. Die verschiedenen EG-Programme etwa im wichtigen Agrarbereich sind älter als die griechische EU-Mitgliedschaft und haben mit einer Wiedergutmachung oder Hilfe nichts zu tun.
Die Gastarbeiter kamen aber auch, weil sie hier bei uns einen Verdienst realisieren konnten, den sie zu Hause nie erzielt hätten und haben mit jahrzehntelangen Überweisungen in die Herkunftsländer auch zu deren Wohlfahrt beigetragen.
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Julian
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Julian »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:07)

Die Gastarbeiter kamen in erster Linie auf Wunsch und zugunsten der deutschen Wirtschaftspolitik. Die verschiedenen EG-Programme etwa im wichtigen Agrarbereich sind älter als die griechische EU-Mitgliedschaft und haben mit einer Wiedergutmachung oder Hilfe nichts zu tun.
Nein, das ist nicht korrekt, sondern eine Legende. Die Gastarbeiter kamen primär auf Wunsch der Entsendeländer, die sich davon Devisen und Entlastung auf dem Arbeitsmarkt versprachen, und nicht zuletzt auch auf Druck der Vereinigten Staaten, die sich damit eine Stabilisierung bestimmter NATO-Staaten, z.B. der Türkei, erwarteten.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

zollagent hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:13)

Die Gastarbeiter kamen aber auch, weil sie hier bei uns einen Verdienst realisieren konnten, den sie zu Hause nie erzielt hätten und haben mit jahrzehntelangen Überweisungen in die Herkunftsländer auch zu deren Wohlfahrt beigetragen.
Das ist richtig. Sie haben in Deutschland Geld verdient und mit ihrem Privatvermögen gemacht, was sie für richtig hielten. Das ist ihr gutes Recht. In der Frage von Kriegsschäden und Zahlungen Deutschlands kann das jedoch keine Rolle spielen. Ich hoffe, man wird sich in einer anderen Form einigen, das Thema zu einem endgültigen Ende zu bringen. Eine reine Geldzahlung in angemessener Höhe ist sehr unwahrscheinlich, wäre für Deutschland sehr teuer und würde Griechenland nicht so viel nützen, wie manche denken.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Vongole »

Julian hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:12)

Interessant, dass das Konstrukt der deutschen Nation immer geleugnet wird, wenn es um die kulturelle Identität Deutschlands geht, es aber allseits anerkannt zu sein scheint, wenn es um die "Verantwortung für die Vergangenheit" und ganz konkret um Geld geht.
Ich finde schon, dass es von Interesse ist, wie weit in der Vergangenheit ein Vorgang zu verorten ist. Der Zweite Weltkrieg ging vor 74 Jahren zu Ende; 99% der heutigen deutschen Bevölkerung waren daran gar nicht beteiligt oder haben ihn nur als Kinder oder Jugendliche erlebt.
Es geht nicht darum, wie weit ein Vorgang in der Vergangenheit zu verorten ist, sondern darum, ob Griechenland der Paris-Charta zugestimmt oder sie nur zur Kenntnis genommen, und damit einem
Verzicht auf Reparationen zugestimmt hat.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von McKnee »

Man muss nicht nur Griechenland mal den populistischen Zahn ziehen. Sie leben gerade in der Welt, die ihnen genehm ist. Wer 74 Jahre nach dem 2. Weltkrieg Reparationen einfordert und dabei offensichtlich 74 Jahre europäische Politik und Wirtschaft ignoriert, dem ist in der Zukunft kaum zu helfen.

Ich traue weder den Griechen, noch z.B. den Polen zu, dass sie in den nächsten Jahrzehnten ihre Wirtschaft konsolidieren. Dabei muss man nicht nur die Bürgschaften ansprechen, ohne die Griechenland wirtschaftlich gar nicht mehr exitent wäre. Vergessen wir nicht, dass die Griechen während der Krise ihr eigenes Kapital ins Ausland geschaftt haben, um es der eigenen Wirtschaft zu entziehen und im Ausland zu sichern.

Da zeigt sich die EU solidarischer. Auffallend ist, dass die größen und vehementesten Forderer von Reparationen, auch die größten Nettoempfänger der EU sind, bei deren Haushalt mit 10 Mrd. Euro als Nettozahler ganz gut aufgestellt ist.

Nettoempfänger 2017
Griechenland: 3,7 Mrd Euro
Polen: 8,5 Mrd Euro

Glauben die beiden Nehmer, dass der Topf bei ihren Forderungen noch lange so voll ist? Sie allein scheinen allerdings kaum in der Lage zu sein, das Geld, was sie heute fordern, so zu investieren, dass es in Jahren oder Jahrzehnten noch positiv nachwirkt. Nur wäre der Topf wohl nicht mehr so voll, wenn die eigene Mißwirtschaft neue Hilfen notwendig machen würde.

Deutschland wäre nicht in der Lage den Topf so fleißig zu füllen, aus dem sich diese Länder so selbstverständlich bedienen.

Soweit allein der wirtschaftliche Aspekt. Die politischen, diplomatischen und gesellschaftlichen Effekte für die Länder und die EU sind unüberschaubar, aber sich nicht positiv.

Ich denke, dass Deutschland sich seiner Nachkriegsverantwortung bewußt ist und sich dieser stellt. Wovon auch Griechenland nicht unerheblich profitiert hat.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von space »

Julian hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:12)

Interessant, dass das Konstrukt der deutschen Nation immer geleugnet wird, wenn es um die kulturelle Identität Deutschlands geht, es aber allseits anerkannt zu sein scheint, wenn es um die "Verantwortung für die Vergangenheit" und ganz konkret um Geld geht.

Ich finde schon, dass es von Interesse ist, wie weit in der Vergangenheit ein Vorgang zu verorten ist. Der Zweite Weltkrieg ging vor 74 Jahren zu Ende; 99% der heutigen deutschen Bevölkerung waren daran gar nicht beteiligt oder haben ihn nur als Kinder oder Jugendliche erlebt.
Netter Versuch, aber es geht doch eben darum, dass es ein Konstrukt ist. Dieses Konstrukt zu leugenen ist Unsinn, denn ist existiert ja offensichtlich und hat den Holocaust verbrochen. Es ist aber eben nichts Naturwüchsiges, Mystisches oder Schickalsgemeinschaft. Nationalismus führt zur Nation und nicht umgekehrt. Aber sogar ganz unabhänngig davon, ist die historische Kontinuität auch für die nationalistische Ideologie von absolut zentraler Bedeutung. Eigentliche müssten diejenigen, denen die Nation so wichtig ist, die ersten sein, die sich gegen eine Schlussstrich positionieren.
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zollagent
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von zollagent »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:22)

Das ist richtig. Sie haben in Deutschland Geld verdient und mit ihrem Privatvermögen gemacht, was sie für richtig hielten. Das ist ihr gutes Recht. In der Frage von Kriegsschäden und Zahlungen Deutschlands kann das jedoch keine Rolle spielen. Ich hoffe, man wird sich in einer anderen Form einigen, das Thema zu einem endgültigen Ende zu bringen. Eine reine Geldzahlung in angemessener Höhe ist sehr unwahrscheinlich, wäre für Deutschland sehr teuer und würde Griechenland nicht so viel nützen, wie manche denken.
Ich gehe davon aus, daß sie nicht nur unwahrscheinlich ist, sondern bei einem Nachgeben weitere Begehrlichkeiten wecken würde. Sie wird nicht stattfinden.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

zollagent hat geschrieben:(22 Apr 2019, 18:01)

Ich gehe davon aus, daß sie nicht nur unwahrscheinlich ist, sondern bei einem Nachgeben weitere Begehrlichkeiten wecken würde. Sie wird nicht stattfinden.
Deutschland hat aus eigenem Entschluss die halbe damalige Staatenwelt überfallen. Entsprechend hat es die Konsequenzen zu tragen, wenn es sich nicht gütlich einigt.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von zollagent »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 18:13)

Deutschland hat aus eigenem Entschluss die halbe damalige Staatenwelt überfallen. Entsprechend hat es die Konsequenzen zu tragen, wenn es sich nicht gütlich einigt.
Diese Einigung liegt längst hinter uns.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Alter Stubentiger »

space hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:03)

So funktioniert das Konstrukt Nation aber nicht. Im Gegenteil, erst die historische Kontinuität macht es zur solchen. Und deswegen geht es auch leider in dieser Sache gar nicht um dich.
Doch so funktioniert dies. Man kann nicht bis in alle Ewigkeit alles gegeneinander aufrechnen und die Rechnung dann Leuten präsentieren die da nichts mit zu tun haben.
Und der 2.te Weltkrieg ist rechtlic hsowieso abgeschlossen. Was die Griechen da machen ist einfach nur illegal. Könnte auch zum Boomerang werden. Demnächst kommen dann die Türken und wollen Reparationen für den Krieg der Griechen gegen die Türken nach dem ersten Weltkrieg. Man kann da Hunderte von Konflikte ausgraben und alle fordern und fordern. Es gibt schon gute Gründe dafür dass dies völkerrechtlich nicht möglich ist.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Alter Stubentiger »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 18:13)

Deutschland hat aus eigenem Entschluss die halbe damalige Staatenwelt überfallen. Entsprechend hat es die Konsequenzen zu tragen, wenn es sich nicht gütlich einigt.
Diese Einigung gab es. Jetzt stellen einige sie wieder in Frage. So geht es nicht.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Alter Stubentiger »

space hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:55)

Netter Versuch, aber es geht doch eben darum, dass es ein Konstrukt ist. Dieses Konstrukt zu leugenen ist Unsinn, denn ist existiert ja offensichtlich und hat den Holocaust verbrochen. Es ist aber eben nichts Naturwüchsiges, Mystisches oder Schickalsgemeinschaft. Nationalismus führt zur Nation und nicht umgekehrt. Aber sogar ganz unabhänngig davon, ist die historische Kontinuität auch für die nationalistische Ideologie von absolut zentraler Bedeutung. Eigentliche müssten diejenigen, denen die Nation so wichtig ist, die ersten sein, die sich gegen eine Schlussstrich positionieren.
1950 hätte ich dies unterschrieben. Aber die Welt hat sich weitergedreht. Der 2.te Weltkrieg ist in jeder Hinsicht abgeschlossen. Heute stärkt deine Haltung den Nationalismus. So wie die Reparationen nach dem ersten Weltkrieg ebenfalls den Nationalismus förderten. Mit Versailles wurde der Grundstein für den nächsten Krieg gelegt. Man sollte daraus lernen.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

space hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:55)

Netter Versuch, aber es geht doch eben darum, dass es ein Konstrukt ist. Dieses Konstrukt zu leugenen ist Unsinn, denn ist existiert ja offensichtlich und hat den Holocaust verbrochen. Es ist aber eben nichts Naturwüchsiges, Mystisches oder Schickalsgemeinschaft. Nationalismus führt zur Nation und nicht umgekehrt. Aber sogar ganz unabhänngig davon, ist die historische Kontinuität auch für die nationalistische Ideologie von absolut zentraler Bedeutung. Eigentliche müssten diejenigen, denen die Nation so wichtig ist, die ersten sein, die sich gegen eine Schlussstrich positionieren.
Nationalismus führt bei Erfolg zur Nation, aber dass es umgekehrt nicht gehe, ist eher gewagt. Die Werdung der meisten modernen Nationen ist eher nicht so systematisch. Nationalismus machte das Königreich Italien. Machte der Nationalismus das kleindeutsche Preußen-Deutschland? Schwierig. In Afrika konkurriert in gemachten Staaten oft der offizielle Nationalismus mit überkommenen Clan- und Kulturidentitäten um die Wirkung.

Taiwanischer Nationalismus als solcher (ohne Bezug zum Festland) entstand wann?
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(22 Apr 2019, 09:24)

Unabhängig von der moralischen Bewertung finde ich es unangemessen, den massiven Verlust an Territorium mit allen darin befindlichen Dingen von Wert bei den heutzutage in Polen und Griechenland so beliebten Reparationsrechnungen nicht zu berücksichtigen.
ich würde das nicht tun. denn die nazis haben ja über ostpolen verfügt und es die SU »gegeben«. das gebiet war größer als was polen nachher von D bekam.
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Nomen Nescio
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Nomen Nescio »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 14:34)

Es kann Griechenland egal sein, ob Deutschland bei seinem gescheiterten Angriffskrieg Gebiete an Dritte verloren hat, wenn es um deutsche Kriegsentschädigung an Griechenland geht. Es hat niemand Deutschland gezwungen, Griechen, Polen oder Russen mit einem jahrelangen Vernichtungskrieg zu überziehen.
eine antwort auf beide bemerkungen: die nazis taten es. mit zwang und terror.

an sich hast du recht. das verhältnis G-D und das verhältnis D-G sind verschiedene verhältnisse.
D-G: griechenland litt unter ein bestialisches naziregime und ausplünderung.
G-D: D hat sich sehr verschuldet um griechenland mit anleihen zu helfen. wieviel davon je zurück kommt ???
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Nomen Nescio
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Nomen Nescio »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Apr 2019, 15:36)

An einem Ort und in einer Familie und in einem Land dass ich mir nicht ausgesucht habe. Wie soll ich für Taten aus der Zeit vor mir verantwortlich sein? Das ist absurd.
nein, das ist es nicht. das ist die folge davon daß du in D bliebst.
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Nomen Nescio
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(22 Apr 2019, 16:14)

Nein, das ist nicht korrekt, sondern eine Legende. Die Gastarbeiter kamen primär auf Wunsch der Entsendeländer, die sich davon Devisen und Entlastung auf dem Arbeitsmarkt versprachen, und nicht zuletzt auch auf Druck der Vereinigten Staaten, die sich damit eine Stabilisierung bestimmter NATO-Staaten, z.B. der Türkei, erwarteten.
hast du dafür belege??
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Quatschki »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Apr 2019, 18:54)

ich würde das nicht tun. denn die nazis haben ja über ostpolen verfügt und es die SU »gegeben«. das gebiet war größer als was polen nachher von D bekam.
Stimmt doch garnicht, was du schreibt!
Die Sowjetarmee hat "Ostpolen" 1939 militärisch eingenommen.
Nur ein kleiner Teil, insbesondere die Stadt Brest, war zuvor schon von deutschen Truppen besetzt und dann an die Sowjets übergeben worden.
Entscheidend für die völkerrechtliche Bewertung ist aber, dass die Sowjetunion die Annexion dieser Gebiete nicht als Eroberung polnischen Territoriums betrachtete, sondern als Befreiung der 1920 von Polen annektierten weißrussischen und ukrainischen Gebiete.
Da es sich um ethnisch durchmischte Gebiete handelt, ist diese Betrachtungsweise genauso legitim, wie die polnische, die sich auf ein einst bis weit noch Osten und Norden reichendes historisches polnisch-litauisches Reich beruft.
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Julian
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Julian »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:09)

hast du dafür belege??
Damit hat sich beispielsweise die Wirtschaftshistorikerin Heike Knortz in folgendem Buch auseinandergesetzt:
Entgegen der Annahme, die westdeutsche Anwerbepolitik sei ausschließlich den Bedürfnissen der Industrie gefolgt, zeigt dieses Buch, dass sämtliche Initiativen zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte von den Herkunftsländern Italien, Griechenland, Spanien, Portugal, Türkei, Jugoslawien, Marokko und Tunesien ausgingen. Eine verbesserte Quellenlage sowie die systematische Sichtung regierungsamtlicher, zum Teil unverzeichneter Akten erzwingen eine Neubewertung der bundesdeutschen Ausländerpolitik der Jahre 1953 bis 1973. Die Anwerbevereinbarungen folgten weniger arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Erwägungen, sondern den Prinzipien klassischer Außenpolitik: Die Bemühungen um einen potenziellen NATO-Partner oder um Entspannung im Ost-West-Verhältnis spielten die entscheidende Rolle. Die solchermaßen definierte Ausländerpolitik, die ein stärker technikinduziertes Wachstum in der Bundesrepublik Deutschland bis 1973 verhindert hat, lässt erstmals auch eine fundierte Neubewertung des Anwerbestopps ab diesem Zeitpunkt zu.
https://www.amazon.de/gp/product/341220 ... 3412200743

Das Thema ist aber in Deutschland weitgehend tabuisiert. Es gilt das Dogma, dass die deutsche Wirtschaft verzweifelt nach Arbeitskräften gerufen habe und dass die Gastarbeiter Deutschland quasi wieder aufgebaut hätten. Gerade Letzteres ist natürlich eine vollkommen absurde Behauptung, kamen die Gastarbeiter - insbesondere die türkischen - als der Wiederaufbau bereits abgeschlossen war.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Orbiter1 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:09)

hast du dafür belege??
Das kann man sogar auf Wikipedia nachlesen. https://de.wikipedia.org/wiki/Anwerbeab ... prov=sfla1
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:09)

hast du dafür belege??
Na klar. Das Natoland Jugoslawien und das Natoland Tunesien haben der Bundesrepublik lauter Arbeitskräfte aufgedrückt, die diese gar nicht wollte. Typischer AfD-Müll.

In Wahrheit wäre die deutsche Kohle- und Stahlindustrie schon in den 60ern zu teuer geworden, wenn sie Gewerkschaftsforderungen nach immer höheren Löhnen hätte nachgeben müssen. Für das Geld wie Giovanni und Vlado wollte nämlich keiner und der Arbeitsmarkt war nicht gerade üppig.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Nomen Nescio »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:27)

Na klar. Das Natoland Jugoslawien und das Natoland Tunesien haben der Bundesrepublik lauter Arbeitskräfte aufgedrückt, die diese gar nicht wollte. Typischer AfD-Müll.
dies ist aber kein beleg. n link z.b. wäre das.

natoland ????
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:33)

dies ist aber kein beleg. n link z.b. wäre das.

natoland ????
Ich mache Spaß :)

Frau Knorz wurde in der Fachpresse für ihren Müll kritisiert. Zudem haben die Gastarbeiter mehr in die Sozialsysteme eingezahlt als sie per Verrechnung zuhause an Gegenleistung zurückbekamen, soweit sie zurück gingen. Die Fachmeinung spricht regelrecht von Subvention deutscher Rentner über zwei Jahrzehnte.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Nomen Nescio »

Quatschki hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:14)

Stimmt doch garnicht, was du schreibt!
Die Sowjetarmee hat "Ostpolen" 1939 militärisch eingenommen.
Nur ein kleiner Teil, insbesondere die Stadt Brest, war zuvor schon von deutschen Truppen besetzt und dann an die Sowjets übergeben worden.
Entscheidend für die völkerrechtliche Bewertung ist aber, dass die Sowjetunion die Annexion dieser Gebiete nicht als Eroberung polnischen Territoriums betrachtete, sondern als Befreiung der 1920 von Polen annektierten weißrussischen und ukrainischen Gebiete.
Da es sich um ethnisch durchmischte Gebiete handelt, ist diese Betrachtungsweise genauso legitim, wie die polnische, die sich auf ein einst bis weit noch Osten und Norden reichendes historisches polnisch-litauisches Reich beruft.
stimmt natürlich. D hatte SU gesagt daß es ostpolen haben durfte, ohne daß D sich dagegen wehren würde.
dafür war die SU mit ländchen klauen durch D einverstanden.

bei bessarabien sollte die SU weiter gegangen sein als verabredet war. das wurde ihr auch nachgetragen.

wir können immer auf die geschichte zurückgreifen um forderungen geltend zu machen. wie reell ist das aber.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Vongole »

Schon toll, wie man sich hier richtungsübergreifend darüber einig ist, dass Deutschland seine Schuld gegenüber Griechenland "bezahlt" hat.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:04)

eine antwort auf beide bemerkungen: die nazis taten es. mit zwang und terror.

an sich hast du recht. das verhältnis G-D und das verhältnis D-G sind verschiedene verhältnisse.
D-G: griechenland litt unter ein bestialisches naziregime und ausplünderung.
G-D: D hat sich sehr verschuldet um griechenland mit anleihen zu helfen. wieviel davon je zurück kommt ???
Deutschland bekommt bisher jedes Jahr hohe Zinsen für die Papiere. Griechenland ist mittlerweile wieder am Kapitalmarkt.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:50)

Schon toll, wie man sich hier richtungsübergreifend darüber einig ist, dass Deutschland seine Schuld gegenüber Griechenland "bezahlt" hat.
Einigkeit besteht jedenfalls darüber dass Griechenland den Steuerzahlern der Eurozone 286 Mrd € schuldet.
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Orbiter1
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Orbiter1 »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:52)

Deutschland bekommt bisher jedes Jahr hohe Zinsen für die Papiere.
Das ist der Witz des Jahres. Die Hilfskredite des ESM an Griechenland sind hochsubventioniert, im Durchschnitt ca 1%. Das entspricht der aktuellen griechischen Inflationsrate und die Tilgung beginnt erst in den 30er Jahren. Wer an den Hilfskrediten für Griechenland verdient ist der IWF. Da liegen die Zinsen bei ca 5%.
Griechenland ist mittlerweile wieder am Kapitalmarkt.
Klar, bei einer Staatsverschuldung von 350 Mrd € ist ja noch Luft nach oben. Die will man nutzen.
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von odiug »

Vongole hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:50)

Schon toll, wie man sich hier richtungsübergreifend darüber einig ist, dass Deutschland seine Schuld gegenüber Griechenland "bezahlt" hat.
Ja ... nicht wahr ... da sag noch einer, es gäbe keine deutsche Identität :p
Spätestens bei Reparationsforderungen merke selbst ich, wie Deutsch ich doch sein kann :eek:
Aber dann denke ich mir, das Geld ist eh schon weg, bzw bei der Deutschen Bank ... also was soll's :D
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Papaloooo »

Wenn die griechische Regierung der Meinung ist, historische Schuld solle von nachkommenden Generationen beglichen und abermals beglichen werden, dann können sie ja auch die Nachkommen der Sklaven vergüten, welche ihre Akropolis, etc. gebaut haben. Nicht zu vergessen, deren jungen Buben wurden von ihnen pädophil Ausgebeutet als "Lustknaben". Und da rechnet man dann auch mal noch Zins und Zinseszins drauf. Mal schauen was da unter dem Strich herauskommt.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Alter Stubentiger »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 18:53)

Nationalismus führt bei Erfolg zur Nation, aber dass es umgekehrt nicht gehe, ist eher gewagt. Die Werdung der meisten modernen Nationen ist eher nicht so systematisch. Nationalismus machte das Königreich Italien. Machte der Nationalismus das kleindeutsche Preußen-Deutschland? Schwierig. In Afrika konkurriert in gemachten Staaten oft der offizielle Nationalismus mit überkommenen Clan- und Kulturidentitäten um die Wirkung.

Taiwanischer Nationalismus als solcher (ohne Bezug zum Festland) entstand wann?
Wenn hier über Nationalismus diskutiert wird sollte klar sein dass es um den übersteigerten Nationalismus geht der letztlich nur eine eitle Nabelschau ist und immer wieder in die Katastrophe führt. Auch dies durchaus schon im 19. Jahrhundert.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Alter Stubentiger
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Alter Stubentiger »

Vongole hat geschrieben:(22 Apr 2019, 19:50)

Schon toll, wie man sich hier richtungsübergreifend darüber einig ist, dass Deutschland seine Schuld gegenüber Griechenland "bezahlt" hat.
Erklär doch mal warum nicht.
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Europa2050
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Europa2050 »

Letztlich sollte man hier die Aussage des (letzten) britischen Toppolitikers bedenken, auch wenn er diese in einem völlig anderen Zusammenhang am 18.6.1940 in seiner berühmten Rede „Their finest Hour“ getätigt hat:

„Of this I am quite sure, that if we open a quarrel between the past and the present, we shall find that we have lost the future.“

Das System „Reparation und Gebietsabtretung“ hat sowohl nach dem Deutsch-Frazösischen Krieg 1870/71 als auch nach dem WK1 bewiesen, dass es nur zu mehr Feindschaft führt, während das System „Neuanfang bei 0“ sowohl nach den Napoleonischen Kriegen wir auch dem WK2 gezeigt hat, dass es für Verständigung und Frieden sorgen kann.
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Wolverine
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Wolverine »

Europa2050 hat geschrieben:(23 Apr 2019, 09:18)

Letztlich sollte man hier die Aussage des (letzten) britischen Toppolitikers bedenken, auch wenn er diese in einem völlig anderen Zusammenhang am 18.6.1940 in seiner berühmten Rede „Their finest Hour“ getätigt hat:

„Of this I am quite sure, that if we open a quarrel between the past and the present, we shall find that we have lost the future.“

Das System „Reparation und Gebietsabtretung“ hat sowohl nach dem Deutsch-Frazösischen Krieg 1870/71 als auch nach dem WK1 bewiesen, dass es nur zu mehr Feindschaft führt, während das System „Neuanfang bei 0“ sowohl nach den Napoleonischen Kriegen wir auch dem WK2 gezeigt hat, dass es für Verständigung und Frieden sorgen kann.
Das ganze Thema ist schon erledigt. Alle Reparationen oder Forderungen sind seit den 2+4 Verträgen juristisch erledigt. Es gibt keine Friedensverträge zwischen Deutschland und ehemaligen Gegnern, ergo auch keinen Anspruch auf Reparationszahlungen.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Ger9374

Griechenland will Reparationen

Beitrag von Ger9374 »

Also jetzt hat Griechenland eine Verbale Note durch ihren Botschafter übergeben Lassen.
Damit wurde Deutschland aufgefordert in Verhandlungen über Kriegsreparationen Des 1und 2 Weltkrieges zu treten.Hoffentlich waren die Griechen nicht noch mit den Germanen im Krieg:-))
Eulenwoelfchen

Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Das Thema Reparationen an Griechenland ist völkerrechtlich (und juristisch) eindeutig geklärt und erledigt.

Griechenland versucht halt mit allen Mitteln an Geld zu kommen, um die durch die eigene, jahrzehntelange Misswirtschaft
entstandene Schieflage und katastrophale Staatsverschuldung auszugleichen. Ohne auch nur einen einzigen kleinen Finger
für dringend notwedige Wirtschaftsreformen, strukturelle (verwaltungs- und steuerrechtliche) Verbesserungsmaßnahmen
"krumm" machen zu müssen, wäre man alle Staatsschulden mit den geforderten 375 Mrd. Euro los und hätte sogar noch
Geld übrig, dass man dann stolz als soziale Wohltaten im Land verteilen könnte. Um so weiterzumachen wie bisher:

Einen Lebensstandard (auch im Alter) zu finanzieren, der mit der erbrachten (eigenen) Wirtschaftsleistung schlicht nicht zu
halten oder zu erbringen wäre.

Aber für Griechenland macht diese Forderung natürlich Sinn. Auch wenn sie etwas bauernschlau und sehr durchsichtig
daherkommt. Vielleicht verfährt man ja nach dem Motto, dass man den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern in
Deutschland doch noch oder wieder ein besonders schlechtes "Griechenlandgewissen" machen könnte, dies früher oder später
solange auf der politischen Agenda und in den deutschen Medien breitgewalzt wird, bis es auch in breiteren Schichten der
der Bevölkerung in D zu einer Akzeptanz und ebensolchem, schlechten Gewissen führt, und dann der Weg frei würde,
um den Griechen - wieviel auch immer - an Euromilliarden zukommen zu lassen. Sozusagen auf dem Wege der
"schuldbewussten" Kulanz.

Allerdings, und das sollte auch die griechische Regierung bzw. das dortige Parlament überdenken:
Sofern man Deutschland in eine moralische Ecke drängt, in eine internationale Isolierung als
Rechtsnachfolger des Nazistaats, der für die Verbrechend der Nazis weder moralisch noch finanziell
einstehen und entschädigen wolle, kann dies hierzulande natürlich auch genau das Gegenteil dessen bewirken,
was man sich wünschen sollte: Weg von dem ohnehin schon grassierenden, rechtspopulistischen Nationalismus
und einer damit einhergehenden weiteren Spaltung Europas.

Sofern man - möglicherweise mit anderen EU-Staaten zusammen - eine höchst gefährliche erneute Diskussion
über Reparationsleistungen für WWII hochkochen will, um von Deutschland möglichst viel Geld zu erlangen,
wäre das ein weiterer (nicht ungefährlicher ) Schritt in Richtung Spaltung und nationalistische Interessensstreitereien
innerhalb der EU, die diese zusätzlich schwächen oder über kurz oder lang sogar in Frage stellen könnte.

Zur Freude aller Nationalisten und Rechtspoplulisten hierzulande und auch für Putin, Trump, Erdogan und anderen
totalitaristischen "Chinesen"...wäre ein einigeres und stärker zusammenfindendes Europa damit wohl entgültig erledigt.
Die Möglichkeit noch weniger erfolgsversprechend, die ohnehin teils sehr weit auseinandergehenden Einzelinteressen der EU-Länder
unter einen für alle tragbaren und akzeptablen Kompromißkurs eines einigen und zusammenhaltenden Europa der 27 zu bringen.

Tja...da tobt der Kampf um ein stärkeres und einigeres Europa, mit weiss Gott genug Problemen und rechtsnationalen
Gegnern dieser EU, in D und in ganz Europa, dem Dauerbrenner und ergegbnisoffenem Brexit ...und dann kommt
Griechenlands Parlament und schüttet einen weiteren Benzinkanister ins offene EU-Feuer.

Ob das die Stimmung in der verbleibenden EU hebt? Besonders in D?

Hin zu einem vereinten Europa, das ggf. sogar - ähnlich wie hierzulande mit dem Landerfinanzausgleich - irgendwann den Weg zu einer engeren und solidarischeren Staatengemeinschaft
findet, was einen allseitig vernunftbegabten Einsichtskonsens in der Bevölkerung voraussetzt...ich bin das skeptisch.

Der Vorstoß des Griechischen Parlaments dürfte daher besonders kontraproduktiv sein. Auch linksdrehender, nationalistischer Populismus
(besonders im hochmoralischen Gewand) ist gefährlich für die EU. Nicht nur der von Rechts.
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Europa2050
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Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Europa2050 »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Jun 2019, 06:38)

Also jetzt hat Griechenland eine Verbale Note durch ihren Botschafter übergeben Lassen.
Damit wurde Deutschland aufgefordert in Verhandlungen über Kriegsreparationen Des 1und 2 Weltkrieges zu treten.Hoffentlich waren die Griechen nicht noch mit den Germanen im Krieg:-))
Mir ist nicht bekannt, dass die Mittelmächte im WK1 Griechenland angegriffen oder gar besetzt hätten.

Wenn man schon die uralten Kamellen rausziehen will, dann könnten Albanien, Bulgarien und die Türkei von Griechenland Reparationen verlangen, die wurden schließlich angegriffen, als die Griechen einen auf Italien machen und das Erbe der Mittelmächte fleddern wollten.

So ein Schmarrn.

„Wenn wir einen Kampf zwischen Gegenwart und Vergangenheit eröffnen, werden wir merken, dass wir die Zukunft verlieren.“

(Zitat stammt vom letzten mir bekannten genialen britischen Politiker...)
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Cobra9
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Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Cobra9 »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Jun 2019, 06:38)

Also jetzt hat Griechenland eine Verbale Note durch ihren Botschafter übergeben Lassen.
Damit wurde Deutschland aufgefordert in Verhandlungen über Kriegsreparationen Des 1und 2 Weltkrieges zu treten.Hoffentlich waren die Griechen nicht noch mit den Germanen im Krieg:-))
Aus Griechenland hat es schon öfters Forderungen gegeben, auch von Privatpersonen. Berlin wird die aktuelle Forderungen berechtigt zurückweisen.

Es zählen der 2+4-Vertrag bei der deutschen Wiedervereinigung.Ende des Jahres 1990 unterzeichnete Griechenland dann mit 31 weiteren europäischen Ländern die sogenannte Charta von Paris. Sie regelte die neue Friedensordnung in Europa und erklärte das Ende der Ost-West-Konfrontation. Durch diese Annahme ist auch die Zustimmung der kleinen Staaten zum 2+4-Vertrag gegeben – und damit auch den Verzicht auf weitere Reparationen.



Ich würde auch soweit gehen Griechenland an seine Schulden bei Uns zu erinnern und klarzustellen das es in Zukunft nichts mehr gibt sollte es Probleme bei der Rückzahlung geben. Warum komme ich drauf ?

Die Forderung aus Athen entspricht fast dem rückzahlbaren Kreditvolumen. Sprich da kommt ein Gschmäckle bei Mir auf. Sollte Athen harte Bandagen auspacken bin Ich dafür das auch zu tun. Notfalls per Rechtsweg.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Ger9374

Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Ger9374 »

Die Griechen untermauern ja jetzt mehr Al's deutlich das ihnen fast schon frech die Hilfe auch mit durch Deutschland selbstverständlich erscheint . Die ESM hilfen usw. sind auch freiwillig.So richtig scheinen die Griechischen Politiker das nicht zu verstehen! Selten soviel undank erlebt.
Da gibt es von Scholz Sogar für lau noch
Zinsmilliarden hinterher die mit Griechischer Hilfe zusammem kamen und dank?!
Nichts davon gehört.
Deutsche Politiker sollten endlich kapieren das die meisten Nur Deutsche Steuermilliarden abgreifen wollen.Nichts mit freundschaft, Europa usw.
Bei Held hört der Spass aber auf.
Vor Allen für Staaten die regelmässig Deutschland durch den Kakao ziehen.
Ger9374

Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Ger9374 »

Die Bürger wählten diese Volksvertreter, kein grosser interner Griechischer Protest gegen die Forderungen an Deutschland.
Was soll man denn da vom verhalten der Griechen auch halten.Misstrauen ist da angebracht!
Bobo
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Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Bobo »

So ist es nun mal. Während Europa den Rettungsschirmt für Griechenlands Wirtschaft spannte, entwickelten griechische Strategen mit Bauernschläue einen Alternativplan zur (Nicht) - Rückzahlung und legten den nun in Form von Reparationszahlungen vor.

Die Griechen sollten sich lieber fragen, wessen Geld sie seit Anfang der Achtziger bis zur wirtschaftlichen Bruchlandung so üppig verprasst haben. Unvergessen die Subventionsabgriffe für dreifach gezählte Viehherden und Olivenbäume in einer Anzahl, dass dreiviertel der behaupteten Bäume im Mittelmeer stehen müssten. Die Griechen wären gut beraten, die Klappe zu halten und ihre Schulden zu bezahlen. Ohne EU Gelder würden die längst Steine lutschen. Und diese Gelder sind nicht vom Himmel geregnet. Dieselbe Schummelei zum Euro - Währungsbeitritt. Über die griechische Dreistigkeit kann man sich nur am Kopf fassen.

Schätze, es ist wie Eulenwölfchen andeutet. Wehe dem unserer Politiker, der diesen Forderungen auch nur als Gedankenspiel nachgibt. In der Folge könnte antieuropäische Stimmung in Deutschland einen spürbaren Schub mit ungeahnten Folgen erfahren. Wir waren doch eh immer nur die Nazis, wenn wir mal nicht spurten. Da müsste eine Nazi freie EU ja geradezu erfrischend daher kommen. :D
Zuletzt geändert von Bobo am Mi 5. Jun 2019, 15:49, insgesamt 3-mal geändert.
Orks raus aus der Ukraine!
Ger9374

Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Ger9374 »

Die grossen Zweifel an Südeuropäischen Ländern wie Griechenland und Italien scheinen sich zu bewahrheiten.Masslosigkeit in den Haushalten trotz Rekordverschuldung, und forderndes auftreten gegenüber Brüssel und Berlin .Da sehe ich fast schon wohlwollend nach Lissabon und Madrid.
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Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von H2O »

Mit solchen Forderungen spielt man nicht herum. Da ruft man vernünftigerweise ein internationales und zugleich neutrales Gericht an und reicht eine gut begründete Klage ein. Wenn das Gericht nach Anhörung aller beteiligten Seiten entschieden hat, oder einen Vorschlag zur gütlichen Einigung macht, dann kann man über einen Interessenausgleich reden. Auf der Grundlage je nach Stimmungslage vorgebrachter Forderungen, rein zufällig in der Höhe der heutigen Verschuldung Griechenlands, kann die Bundesrepublik nur ihre Rechtsauffassung wiederholen, und das war es dann erst einmal wieder... bis zum nächsten Versuch.

An anderer Stelle hatte ich schon nachgefragt, ob ein Kenner der griechischen Verhältnisse feststellen konnte, ob die weit verbreitete Korruption zur Erlangung staatlicher Leistungen, die unfaßbare Steuerhinterziehung, Betrug bei Versorgungsleistungen, Staatswirtschaft als organisierte politische Gefälligkeit...ob also diese Mißwirtschaft nur durch EU-Kredite verkleistert wird, und wenn die Mittel verdampft sind, dann haben wir erneut eine Euro-Krise? Wer kennt sich da aus?
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Eiskalt
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Re: Griechenland will Reparationen

Beitrag von Eiskalt »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(05 Jun 2019, 08:39)

Das Thema Reparationen an Griechenland ist völkerrechtlich (und juristisch) eindeutig geklärt und erledigt.

Griechenland versucht halt mit allen Mitteln an Geld zu kommen, um die durch die eigene, jahrzehntelange Misswirtschaft
entstandene Schieflage und katastrophale Staatsverschuldung auszugleichen. Ohne auch nur einen einzigen kleinen Finger
für dringend notwedige Wirtschaftsreformen, strukturelle (verwaltungs- und steuerrechtliche) Verbesserungsmaßnahmen
"krumm" machen zu müssen, wäre man alle Staatsschulden mit den geforderten 375 Mrd. Euro los und hätte sogar noch
Geld übrig, dass man dann stolz als soziale Wohltaten im Land verteilen könnte. Um so weiterzumachen wie bisher:

Einen Lebensstandard (auch im Alter) zu finanzieren, der mit der erbrachten (eigenen) Wirtschaftsleistung schlicht nicht zu
halten oder zu erbringen wäre.

Aber für Griechenland macht diese Forderung natürlich Sinn. Auch wenn sie etwas bauernschlau und sehr durchsichtig
daherkommt. Vielleicht verfährt man ja nach dem Motto, dass man den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern in
Deutschland doch noch oder wieder ein besonders schlechtes "Griechenlandgewissen" machen könnte, dies früher oder später
solange auf der politischen Agenda und in den deutschen Medien breitgewalzt wird, bis es auch in breiteren Schichten der
der Bevölkerung in D zu einer Akzeptanz und ebensolchem, schlechten Gewissen führt, und dann der Weg frei würde,
um den Griechen - wieviel auch immer - an Euromilliarden zukommen zu lassen. Sozusagen auf dem Wege der
"schuldbewussten" Kulanz.

Allerdings, und das sollte auch die griechische Regierung bzw. das dortige Parlament überdenken:
Sofern man Deutschland in eine moralische Ecke drängt, in eine internationale Isolierung als
Rechtsnachfolger des Nazistaats, der für die Verbrechend der Nazis weder moralisch noch finanziell
einstehen und entschädigen wolle, kann dies hierzulande natürlich auch genau das Gegenteil dessen bewirken,
was man sich wünschen sollte: Weg von dem ohnehin schon grassierenden, rechtspopulistischen Nationalismus
und einer damit einhergehenden weiteren Spaltung Europas.

Sofern man - möglicherweise mit anderen EU-Staaten zusammen - eine höchst gefährliche erneute Diskussion
über Reparationsleistungen für WWII hochkochen will, um von Deutschland möglichst viel Geld zu erlangen,
wäre das ein weiterer (nicht ungefährlicher ) Schritt in Richtung Spaltung und nationalistische Interessensstreitereien
innerhalb der EU, die diese zusätzlich schwächen oder über kurz oder lang sogar in Frage stellen könnte.

Zur Freude aller Nationalisten und Rechtspoplulisten hierzulande und auch für Putin, Trump, Erdogan und anderen
totalitaristischen "Chinesen"...wäre ein einigeres und stärker zusammenfindendes Europa damit wohl entgültig erledigt.
Die Möglichkeit noch weniger erfolgsversprechend, die ohnehin teils sehr weit auseinandergehenden Einzelinteressen der EU-Länder
unter einen für alle tragbaren und akzeptablen Kompromißkurs eines einigen und zusammenhaltenden Europa der 27 zu bringen.

Tja...da tobt der Kampf um ein stärkeres und einigeres Europa, mit weiss Gott genug Problemen und rechtsnationalen
Gegnern dieser EU, in D und in ganz Europa, dem Dauerbrenner und ergegbnisoffenem Brexit ...und dann kommt
Griechenlands Parlament und schüttet einen weiteren Benzinkanister ins offene EU-Feuer.

Ob das die Stimmung in der verbleibenden EU hebt? Besonders in D?

Hin zu einem vereinten Europa, das ggf. sogar - ähnlich wie hierzulande mit dem Landerfinanzausgleich - irgendwann den Weg zu einer engeren und solidarischeren Staatengemeinschaft
findet, was einen allseitig vernunftbegabten Einsichtskonsens in der Bevölkerung voraussetzt...ich bin das skeptisch.

Der Vorstoß des Griechischen Parlaments dürfte daher besonders kontraproduktiv sein. Auch linksdrehender, nationalistischer Populismus
(besonders im hochmoralischen Gewand) ist gefährlich für die EU. Nicht nur der von Rechts.
Wieder einmal ein sehr guter Beitrag
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Eiskalt »

Bezahlen wir einfach. Auch Italien für das was Deutschland dort gemacht hat.
Danach verlangen wir dann Geld von Italien für das was die Römer sich geholt haben. Das liegt Jahrhunderte zurück. Die Zinsen und Zinseszinsen dürfen das alles bezahlen können. :)
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Orbiter1
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Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Orbiter1 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(08 Jun 2019, 08:18)

Haben sich die "Glimmertwins" an der Parteispitze schon dazu geäussert? - Oder schweigen sie dazu "vornehm" nach Merkelart und sitzen das Thema aus?
Die Bundesregierung hat sich dazu doch klar geäußert und entsprechende Ansprüche, mit Verweis auf geleistete Zahlungen und Vereinbarungen, in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. Wie kommen sie auf aussitzen?
Eulenwoelfchen

Re: Griechenland fordert Kriegsreparationen

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Jun 2019, 09:04)

Die Bundesregierung hat sich dazu doch klar geäußert und entsprechende Ansprüche, mit Verweis auf geleistete Zahlungen und Vereinbarungen, in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. Wie kommen sie auf aussitzen?
Sie scheinen etwas Schwierigkeiten mit der Sinnerfassung des Geschriebenen gehabt zu haben...

Lesen Sie einfach nochmal nach. Möglicherweise erscheint Ihre Frage dann - sogar für Sie selbst - als höchst überflüssig. :rolleyes:
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