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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 11:42
von TheManFromDownUnder
H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:21)

Ja klar, "irgendwas ist immer" :) Bei offenen innereuropäischen Grenzen haben diese Sonderbeziehungen wenig Sinn, meine ich. Die könnte man auch in das europäische Paket einbauen, so lange darin nicht Sozialleistungen und ähnliche Verpflichtungen enthalten sind.

Wenn schon Hürden, dann an der EU-Außengrenze für den Rest der Welt. Da wird der europäische Hohe Kommissar für Außenbeziehungen sicher viel Arbeit zu schultern haben. Aber das Projekt EU-Staatsbürgerschaft wäre diese Mühe wert.

Aber auch wieder wahr, zuerst müssen wir die EU von innen aufräumen und arbeitsfähig machen. Also ist erst einmal Kuscheln mit Frankreich und den Niederlanden angesagt.

Absolut ! Es ist wichtig, das die EU eine gemeinsame Finanz und Sozialpolitik anstrebt in der alle Buerger der Gemeinschaft gleichgestellt sind. Ansonsten funktioniert es nicht.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 11:48
von TheManFromDownUnder
Europa2050 hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:21)

Dass nenn ich mal flexibel :thumbup:

Meine Frau und ich spekulieren tatsächlich damit, dereinst nach Arbeit und Kindererziehung nach Tirol zu gehen - Nord- oder Süd.

Und - um zum Thema zurück zu kommen - das geht nur gut, wenn die EU bis dahin noch das ist, was sie sein sollte. Und uns das nicht die alten Männer von heute (Sie natürlich ausgenommen) kaputt machen.

Und am besten mit einem europäischen Pass.
Wir liebauegeln immer mit Suedfrankreich aber schliessen auch nicht Thailand oder Malaysia aus. Letztere laender naeher zu Australien. Wir lebten als Familie in Suedostasien und es zieht uns immer wieder dahin zurueck aber Sprache und Kultur zieht mich auch immer nach Frankreich. Australia is home! So ist Deutschland. Man kann sich nicht vier oder fuenfteilen! Mit genuegend finaziellen Mitteln ginge es wohl aber wer ist schon Millionaer.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 12:16
von Julian
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:39)

Du pauschalierst und schwafelst! wie gehabt. Was is der Prozentsatz der Suedtiroler die sich nicht als Italiener fuehlen? Fuehlen sie sich deshalb als Oesterreicher oder einfach als Tiroler, aehnlich von Nord Tirolern, die sich nicht als Oesterreicher fuehlen. Irgendwelche nachvollziehbare Fakten Monsieur Julian? Nein ich denke nicht.

Jungchen ich kenne hisorische Fakten besser als du! Die Italiener in Croatia (Istrian and Dalmatian Italians) sind in der Croatian Verfassung als selbststaendige Voelkergruppe anerkannt, haben weitgehend Autonomie und keinerlei Interesse von Rom heimgeholt zu werden!

Fuer jemand der Anti Eurpa pro Nationa Staaten ist, ist deine letzte Aussage das es keine Rolle spielen wuerde welchen Pass die ST letzlich haben ein Oxy Moron hoch 10. Du kapierst die europaeische Idee nicht! Niemand in Europa braucht 2 Paesse wozu? Paesse sind ok fuer Reisen in nicht EU Laender ansonsten freie Buerger, keine Grenzen!
Weder pauschalisiere ich noch schwafle ich. Nimm einfach zur Kenntnis, dass der ehemalige Vorsitzende der größten Partei und Landeshauptmann Südtirols selbstverständlich davon ausgeht, dass sich die Südtiroler nicht als Italiener fühlen. Für eine Abspaltung von Rom spricht sich laut Umfragen eine Mehrheit aus, und dies entspricht auch dem Eindruck des aktuellen Landeshauptmannes Kompatscher.

Ob die Italiener Sloweniens oder Kroatiens nach Italien heimgeholt werden wollen, war hier nicht der Punkt, sondern die Tatsache, dass Italien ihnen Pässe angeboten hat.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 13:50
von H2O
Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 12:16)

Weder pauschalisiere ich noch schwafle ich. Nimm einfach zur Kenntnis, dass der ehemalige Vorsitzende der größten Partei und Landeshauptmann Südtirols selbstverständlich davon ausgeht, dass sich die Südtiroler nicht als Italiener fühlen. Für eine Abspaltung von Rom spricht sich laut Umfragen eine Mehrheit aus, und dies entspricht auch dem Eindruck des aktuellen Landeshauptmannes Kompatscher.

Ob die Italiener Sloweniens oder Kroatiens nach Italien heimgeholt werden wollen, war hier nicht der Punkt, sondern die Tatsache, dass Italien ihnen Pässe angeboten hat.
Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen? Dann haben diese SVP-Leute ihren Willen, sind los von Italien und die Italiener müssen sich nie mehr damit befassen. Weinen Sie dann Krokodilstränen über die Bosheit dieser Welt, oder reifen wenigstens dann vernünftige Einsichten?

Natürlich geht das mit den Einsichten auch vorher... was ich wärmstens empfehle.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 18:22
von Neandertaler
H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 13:50)

Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen?
Ich habe da doch eine wesentlich höhere Meinung von denn Italienern als sie und halte dieses Szenario für völlig absurd.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 18:42
von H2O
Neandertaler hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:22)

Ich habe da doch eine wesentlich höhere Meinung von denn Italienern als sie und halte dieses Szenario für völlig absurd.
Diese Meinung über Italiener könnte glatt meine sein! Bei den hier werkelnden Brandstiftern bin ich leider überhaupt nicht sicher. Manches hier erinnert an absurdes Theater.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mi 12. Sep 2018, 18:58
von Julian
H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 13:50)

Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen? Dann haben diese SVP-Leute ihren Willen, sind los von Italien und die Italiener müssen sich nie mehr damit befassen. Weinen Sie dann Krokodilstränen über die Bosheit dieser Welt, oder reifen wenigstens dann vernünftige Einsichten?

Natürlich geht das mit den Einsichten auch vorher... was ich wärmstens empfehle.
Dann wären doch die Italiener die Bösen, und nicht die SVP. Von daher sollten Sie ihre Kritik dann nicht an mich oder die Südtiroler, sondern die Italiener richten.

Das Szenario ist allerdings völlig unrealistisch. Denn die Italiener werden sich hüten, so etwas zu tun; sie wissen sehr genau, dass solch ein Vorgehen zu einem Volksaufstand in Südtirol führen würde.

Sie scheinen auch in Unkenntnis zu sein, wofür die Südtiroler Volkspartei (SVP) steht. Die SVP ist eine sehr moderate Partei, die über Jahrzehnte und bis vor wenigen Jahren über die absolute Mehrheit im Landtag verfügte. Sie ist eine Sammlungspartei, die konservative-agrarische und sozialdemokratische Strömungen umfasst und von daher kein Äquivalent in Deutschland oder Österreich hat.

Die SVP tritt für einen Ausbau der von ihr über Jahrzehnte ausgehandelten Autonomie ein, lehnt aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein schnelles Streben nach Sezession ab, auch aus Angst, das Erreichte wieder zu verlieren. Trotzdem sagt ein ehemaliger Landeshauptmann von der SVP, dass Südtiroler sich eben nicht als Italiener fühlen, und der aktuelle Landeshauptmann bejaht, dass es wohl eine Mehrheit für eine Abspaltung geben würde.

Andere Parteien sehen die Angelegenheit radikaler, so etwa die Freiheitlichen, eine Schwesterpartei zur FPÖ, und die Süd-Tiroler Freiheit, sowie auch die BürgerUnion. Sehr wahrscheinlich werden diese Parteien, die für ein Los von Rom eintreten, in den Landtagswahlen im Oktober weiter gestärkt.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 01:11
von TheManFromDownUnder
[quote="Julian"](12 Sep 2018, 12:16)

Weder pauschalisiere ich noch schwafle ich. Nimm einfach zur Kenntnis, dass der ehemalige Vorsitzende der größten Partei und Landeshauptmann Südtirols selbstverständlich davon ausgeht, dass sich die Südtiroler nicht als Italiener fühlen. /quote]

Ein ehemaliger Vorsitzender der behauptet das sich Sued Tiroler selbstverstaendlich nicht als Italiener fuehlen. :D :D :D Das Wort eines Mannes fuer die ganze Volksgruppe. Und an diesen Worten eines Einzelnen baust du deine ganze Argumentation auf. Aber lassen wir das mal in den Raum gestellt. Hat dein ehlmaliger Sprecher auch irgendwann behauptet das sich die lustigen Tiroler als Oesterreicher fuehlen??? Denke nein! Wien ist noch weiter entfernt als Rom.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 01:17
von Julian
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:11)
Durnwalder ist nicht irgendwer, sondern war 25 Jahre lang Landeshauptmann. Wahrscheinlich wissen Sie nicht einmal, was das ist - so wenig Ahnung scheinen Sie von Südtirol zu haben.

Außerdem scheint Ihnen entgangen zu sein, dass ich auch eine Umfrage erwähnt habe, in der eine Mehrheit los von Rom möchte.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 01:34
von imp
Julian hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:17)

Durnwalder ist nicht irgendwer, sondern war 25 Jahre lang Landeshauptmann.
War. Was sagt denn der aktuelle Chef zu deinen Heim-ins-Reich-Ideen?

Arno Kompatscher Landeshauptmann Südtirol
"Europa war für uns immer Chance, Vision und Hoffnung gleichzeitig. Die Überwindung der Grenzen ist für uns wie eine Befreiung gewesen und deshalb sind die Südtiroler überzeugte Europäer, und wenn man jetzt beobachtet, dass man wieder zurückfällt in nationalstaatliches Denken, dann muss man einfach daran erinnern: Für Südtirol war das im Ersten und Zweiten Weltkrieg die Katastrophe. Wir glauben fest daran, dass es ein Europa der Regionen braucht, wo Südtirol eine Brücke zwischen dem Norden und dem Süden Europas sein kann, eine Art Kulturvermittler."
https://www.br.de/nachricht/umstrittene ... r-100.html

Das Ganze ist vor allem vor dem Hintergrund der Landtagswahlen 2018 zu sehen, nicht wahr?

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 06:23
von TheManFromDownUnder
Julian hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:17)

Durnwalder ist nicht irgendwer, sondern war 25 Jahre lang Landeshauptmann. Wahrscheinlich wissen Sie nicht einmal, was das ist - so wenig Ahnung scheinen Sie von Südtirol zu haben.

Außerdem scheint Ihnen entgangen zu sein, dass ich auch eine Umfrage erwähnt habe, in der eine Mehrheit los von Rom möchte.
Betonung liegt auf war, also past tense!

Muss man den kennen? :rolleyes: Was was ist???? Der Landeshauptmann also wenn schon dann "wer das ist" .

Ja Julianchen du hast eine Umfrage erwaehnt. Wie immer kein Link.

Und nirgendwo war und ist von einem Anschluss an Oesterreich die Rede.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 06:26
von TheManFromDownUnder
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:34)

War. Was sagt denn der aktuelle Chef zu deinen Heim-ins-Reich-Ideen?

Arno Kompatscher Landeshauptmann Südtirol

Europa war für uns immer Chance, Vision und Hoffnung gleichzeitig. Die Überwindung der Grenzen ist für uns wie eine Befreiung gewesen und deshalb sind die Südtiroler überzeugte Europäer, und wenn man jetzt beobachtet, dass man wieder zurückfällt in nationalstaatliches Denken, dann muss man einfach daran erinnern: Für Südtirol war das im Ersten und Zweiten Weltkrieg die Katastrophe. Wir glauben fest daran, dass es ein Europa der Regionen braucht, wo Südtirol eine Brücke zwischen dem Norden und dem Süden Europas sein kann, eine Art Kulturvermittler."

Das Ganze ist vor allem vor dem Hintergrund der Landtagswahlen 2018 zu sehen, nicht wahr?
Das ist dem Julian nicht "voelkisch" genug und nicht "anti-europaeisch" genug

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 08:07
von Julian
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Sep 2018, 06:23)

Betonung liegt auf war, also past tense!

Muss man den kennen? :rolleyes: Was was ist???? Der Landeshauptmann also wenn schon dann "wer das ist" .

Ja Julianchen du hast eine Umfrage erwaehnt. Wie immer kein Link.

Und nirgendwo war und ist von einem Anschluss an Oesterreich die Rede.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:34)

War. Was sagt denn der aktuelle Chef zu deinen Heim-ins-Reich-Ideen?

Arno Kompatscher Landeshauptmann Südtirol

https://www.br.de/nachricht/umstrittene ... r-100.html

Das Ganze ist vor allem vor dem Hintergrund der Landtagswahlen 2018 zu sehen, nicht wahr?
Habe ich alles bereits geschrieben - ihr müsstet eben meine Beiträge auch lesen. Sowohl zu Kompatscher als auch der Umfrage werdet ihr etwas finden.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 08:33
von H2O
Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:58)

...

Das Szenario ist allerdings völlig unrealistisch. Denn die Italiener werden sich hüten, so etwas zu tun; sie wissen sehr genau, dass solch ein Vorgehen zu einem Volksaufstand in Südtirol führen würde.

...
Natürlich werden die Italiener vernünftig sein. Aber Spitze auf Knopf brennen auch dort die Sicherungen durch, und man wird sich an die Benesch-Dekrete erinnern und sie seinerseits anwenden. Und dann findet der Volksaufstand eben in Östereich statt, nicht mehr in Südtirol.

Gut, daß die Süd-Tiroler ganz offenbar eher europäisch als national geprägt sind. Das macht Hoffnung auch für Italien, wo derzeit dem nationalen Wahnsinn eine Chance eingeräumt wurde.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 08:48
von Europa2050
H2O hat geschrieben:(13 Sep 2018, 08:33)

Natürlich werden die Italiener vernünftig sein. Aber Spitze auf Knopf brennen auch dort die Sicherungen durch, und man wird sich an die Benesch-Dekrete erinnern und sie seinerseits anwenden. Und dann findet der Volksaufstand eben in Östereich statt, nicht mehr in Südtirol.

Gut, daß die Süd-Tiroler ganz offenbar eher europäisch als national geprägt sind. Das macht Hoffnung auch für Italien, wo derzeit dem nationalen Wahnsinn eine Chance eingeräumt wurde.
Für die Südtiroler ist Europa und die EU die einzige Lösung ihrer Situation, nachdem König Viktor Emanuel III, Mussolini, Dollfuss/Schuschnigg und Hitler sie verraten hatten und die Nachkriegsregierungen Italiens und Österreichs Ihnen auch nicht helfen könnten/wollten.

Mehr als (fast) alle anderen Regionen Europas verdanken die Südtiroler Frieden, Ausgleich und Wohlstand der europäischen Einigung und diejenigen, die ich persönlich kenne, wissen das auch zu schätzen.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 09:01
von H2O
Europa2050 hat geschrieben:(13 Sep 2018, 08:48)

Für die Südtiroler ist Europa und die EU die einzige Lösung ihrer Situation, nachdem König Viktor Emanuel III, Mussolini, Dollfuss/Schuschnigg und Hitler sie verraten hatten und die Nachkriegsregierungen Italiens und Österreichs Ihnen auch nicht helfen könnten/wollten.

Mehr als (fast) alle anderen Regionen Europas verdanken die Südtiroler Frieden, Ausgleich und Wohlstand der europäischen Einigung und diejenigen, die ich persönlich kenne, wissen das auch zu schätzen.
Letzteres glaube ich unbesehen; die müssten ja vom Wahnsinn umfächelt sein, ihre heutige Lage nicht wert zu schätzen!

Sich angesichts der Vertreibungen der allermeisten Abkömmlinge deutscher Stämme aus Ost- und Mitteleuropa wieder ohne erkennbare Bedrückung wieder mit solchen Stänkereien zu befassen... da haben einige Leute wohl einen Riesenjoint geraucht!

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Do 13. Sep 2018, 18:51
von Julian
H2O hat geschrieben:(13 Sep 2018, 09:01)

Letzteres glaube ich unbesehen; die müssten ja vom Wahnsinn umfächelt sein, ihre heutige Lage nicht wert zu schätzen!

Sich angesichts der Vertreibungen der allermeisten Abkömmlinge deutscher Stämme aus Ost- und Mitteleuropa wieder ohne erkennbare Bedrückung wieder mit solchen Stänkereien zu befassen... da haben einige Leute wohl einen Riesenjoint geraucht!
Was haben Sie denn immer mit den Vertreibungen? Sie meinen, deutschsprachige Minderheiten müssten grundsätzlich klein beigeben, weil sie quasi vogelfrei sind und jederzeit vertrieben werden könnten?

Wenden Sie diese Denkfigur auch auf andere, nicht-deutsche Minderheiten an?

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Fr 14. Sep 2018, 08:45
von H2O
Julian hat geschrieben:(13 Sep 2018, 18:51)

Was haben Sie denn immer mit den Vertreibungen? Sie meinen, deutschsprachige Minderheiten müssten grundsätzlich klein beigeben, weil sie quasi vogelfrei sind und jederzeit vertrieben werden könnten?

Wenden Sie diese Denkfigur auch auf andere, nicht-deutsche Minderheiten an?

Aber ja; wer sich in unserer freiheitlich demokratischen Gemeinschaft nicht wohl fühlt, dem steht doch die Wahl einer besseren Gemeinschaft offen. Chauvinisten würden diese Leute am liebsten vertreiben; das schätzen Sie schon ganz richtig ein. Ein solcher Schuß geht gelegentlich nach hinten los, wie wir Deutschen zuletzt noch erfahren haben. Ich werde durch solche Erfahrungen klüger; andere brauchen eben weitere Erfahrungen dieser Art.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Fr 14. Sep 2018, 08:55
von Julian
H2O hat geschrieben:(14 Sep 2018, 08:45)

Aber ja; wer sich in unserer freiheitlich demokratischen Gemeinschaft nicht wohl fühlt, dem steht doch die Wahl einer besseren Gemeinschaft offen. Chauvinisten würden diese Leute am liebsten vertreiben; das schätzen Sie schon ganz richtig ein. Ein solcher Schuß geht gelegentlich nach hinten los, wie wir Deutschen zuletzt noch erfahren haben. Ich werde durch solche Erfahrungen klüger; andere brauchen eben weitere Erfahrungen dieser Art.
Zu Ihrer Information: Deutschland und Italien waren Verbündete im Zweiten Weltkrieg. Italien hat auch eine aggressive Kriegspolitik geführt; die Abenteuer auf dem Balkan und in Griechenland gehen im wesentlichen auf ihre Kosten.

Wenn Italien also ein Opfer des Zweiten Weltkrieges war, dann war es Österreich ebenso; von daher habe ich nie verstanden, warum man die Südtirol-Sache nicht nach dem Zweiten Weltkrieg bereinigt hat. Pläne dazu gab es ja, und Italien hat ja auch andere Gebiete an Jugoslawien abgetreten.

Vertreibungen, wie Sie Ihnen vorschweben, gab es nach dem Zweiten Weltkrieg in großem Ausmaß eigentlich nur in Osteuropa und Ostmitteleuropa, nicht in Westeuropa. Auch die Elsässer wurden ja nicht vertrieben, sondern nur gezwungen, sich zu assimilieren und ihr Deutschtum ein für allemal abzulegen.

Bei einem Anschluss an Österreich würden selbstverständlich die in Südtirol lebenden Italiener nicht vertrieben und würden weiterhin bestimmte Sprachrechte genießen. Nur würden dann die nach Südtirol kommenden Ausländer denken: Wir sind in Österreich! statt Siamo in Italia! und würden sich in die deutsche Sprachgemeinschaft integrieren.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Fr 14. Sep 2018, 10:04
von H2O
Julian hat geschrieben:(14 Sep 2018, 08:55)

Zu Ihrer Information: Deutschland und Italien waren Verbündete im Zweiten Weltkrieg. Italien hat auch eine aggressive Kriegspolitik geführt; die Abenteuer auf dem Balkan und in Griechenland gehen im wesentlichen auf ihre Kosten.

Wenn Italien also ein Opfer des Zweiten Weltkrieges war, dann war es Österreich ebenso; von daher habe ich nie verstanden, warum man die Südtirol-Sache nicht nach dem Zweiten Weltkrieg bereinigt hat. Pläne dazu gab es ja, und Italien hat ja auch andere Gebiete an Jugoslawien abgetreten.

Vertreibungen, wie Sie Ihnen vorschweben, gab es nach dem Zweiten Weltkrieg in großem Ausmaß eigentlich nur in Osteuropa und Ostmitteleuropa, nicht in Westeuropa. Auch die Elsässer wurden ja nicht vertrieben, sondern nur gezwungen, sich zu assimilieren und ihr Deutschtum ein für allemal abzulegen.

Bei einem Anschluss an Österreich würden selbstverständlich die in Südtirol lebenden Italiener nicht vertrieben und würden weiterhin bestimmte Sprachrechte genießen. Nur würden dann die nach Südtirol kommenden Ausländer denken: Wir sind in Österreich! statt Siamo in Italia! und würden sich in die deutsche Sprachgemeinschaft integrieren.
Es ist wahr, daß nach dem 1. Weltkrieg noch ein Rest alter europäischer Kultur verblieben war. Nach dem 2. Weltkrieg war diese alte Kultur ausgelöscht. Italien hat sich aber noch dran erinnert. Kann sein, daß sich diese europäische Haltung jetzt ändert. Sie könnten einen entscheidenden Beitrag dazu leisten.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 13:04
von Varilion
Annahme: Ich bin ein Italiener aus Mailand

Die Italiener sind auf das Thema “Südtirol” vollig gespaltet. Für die enige ist es egal, ob die Südtirolern die Österreichische Bürgerschaft beantragen, für die andere ist das eine Aggression Österreichs. Daher haben sich meistens italienischer Politiker auf dieses Thema nicht geäußert, auch um unnötige streite mit Partei/Koalition verbündeten zu vermeiden.

Die offizielle Position der italienischen Regierung, laut der Außenminister, ist das wenn Österreich die burgerschaft zu den Südtiroler anbieten würde, würde Italien das als ein verstoß gegen den Gruber-De-Gasperi-Abkommen an die Vereinten Nationen melden.

Das könnte zu einer Abschaffung der Rechten (einigen unter denen klingen mehr wie “Privilegien”) der Südtiroler zu führen. Mit “Privilegien” meine ich sachen wie: Subventionen für das Kauf des Hauses oder getrennte schule für (nicht) Muttersprachler. usw...

Das wäre meiner meinung nach nicht so ein schlecht ergebnisse. Wir leben heute im Jahr 2018, wir sind alle in Europa und frei; spezielle Vereinbarungen oder Rechten für diese oder jene gruppe sind nicht justifizierbar.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 16:19
von H2O
Ja, das ist genau die Art "Antwort" auf chauvinistische Spinnereien, die zu erwarten ist. Hoffen wir, daß auch den Italienern insgesamt der erreichte Frieden wichtiger ist als die Möglichkeit, mit Gewalt ein ethnisch reines Süd-Tirol zu schaffen. Vielleicht träumen in Wien einschlägige Kreise ja von der Auferstehung Österreichs zur Zeit der seligen Kaiserin Maria Theresia? War Mailand nicht damals Teil des kuk Kaiserreichs?

Wir brauchen jetzt ganz dringend noch Verehrer Napoleons kurz vor seinem Feldzug gegen das Russische Kaiserreich, dem ich einigen Geschmack abgewinnen könnte. Zu dumm, daß diese Reiche sich alle gegenseitig ausschließen.

So gesehen ist die EU doch auch ganz nett für uns Europäer! :p

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 20:20
von Misterfritz
H2O hat geschrieben:(15 Sep 2018, 16:19)

Ja, das ist genau die Art "Antwort" auf chauvinistische Spinnereien, die zu erwarten ist. Hoffen wir, daß auch den Italienern insgesamt der erreichte Frieden wichtiger ist als die Möglichkeit, mit Gewalt ein ethnisch reines Süd-Tirol zu schaffen.
[...]
So gesehen ist die EU doch auch ganz nett für uns Europäer! :p
:thumbup:
So ist es!

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 22:35
von Julian
H2O hat geschrieben:(15 Sep 2018, 16:19)

Ja, das ist genau die Art "Antwort" auf chauvinistische Spinnereien, die zu erwarten ist. Hoffen wir, daß auch den Italienern insgesamt der erreichte Frieden wichtiger ist als die Möglichkeit, mit Gewalt ein ethnisch reines Süd-Tirol zu schaffen. Vielleicht träumen in Wien einschlägige Kreise ja von der Auferstehung Österreichs zur Zeit der seligen Kaiserin Maria Theresia? War Mailand nicht damals Teil des kuk Kaiserreichs?

Wir brauchen jetzt ganz dringend noch Verehrer Napoleons kurz vor seinem Feldzug gegen das Russische Kaiserreich, dem ich einigen Geschmack abgewinnen könnte. Zu dumm, daß diese Reiche sich alle gegenseitig ausschließen.

So gesehen ist die EU doch auch ganz nett für uns Europäer! :p
Die chauvinistische Spinnerei besteht in den Ideen Ettore Tolomeis von der Wasserscheide als der Grenze (statt ethnischen Kriterien: Identität, Sprache, Kultur) und der Tatsache, dass der italienische Staat den Südtirolern - und dazu gehören im übrigen auch die Ladiner Südtirols, die mutwillig auf drei verschiedene Provinzen verteilt wurden - die Selbstbestimmung mittels einer freien Abstimmung auch noch hundert Jahre nach der mutwilligen Annexion verweigert.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 23:39
von H2O
Julian hat geschrieben:(15 Sep 2018, 22:35)

Die chauvinistische Spinnerei besteht in den Ideen Ettore Tolomeis von der Wasserscheide als der Grenze (statt ethnischen Kriterien: Identität, Sprache, Kultur) und der Tatsache, dass der italienische Staat den Südtirolern - und dazu gehören im übrigen auch die Ladiner Südtirols, die mutwillig auf drei verschiedene Provinzen verteilt wurden - die Selbstbestimmung mittels einer freien Abstimmung auch noch hundert Jahre nach der mutwilligen Annexion verweigert.
Für Italien ist Süd-Tirol Kriegsbeute aus dem 1. Weltkrieg; auf Vertreibungen zur ethnischen Säuberung Italiens hatte das Land verzichtet. Das ist ein Kennzeichen der Landnahmen im und nach dem 2. Weltkrieg. Wie Sie unschwer am Beitrag von Varilion weiter oben erkennen können, lösen herbeigeredete Streitigkeiten sofort Gegenwehr aus. Lassen Sie die Finger weg von derartigen Zündeleien. Das europäische Projekt ist das Beste, was unserer ethnisch buntgescheckten Siedlungsweise passieren kann.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 12:41
von Julian
H2O hat geschrieben:(15 Sep 2018, 23:39)

Für Italien ist Süd-Tirol Kriegsbeute aus dem 1. Weltkrieg; auf Vertreibungen zur ethnischen Säuberung Italiens hatte das Land verzichtet. Das ist ein Kennzeichen der Landnahmen im und nach dem 2. Weltkrieg. Wie Sie unschwer am Beitrag von Varilion weiter oben erkennen können, lösen herbeigeredete Streitigkeiten sofort Gegenwehr aus. Lassen Sie die Finger weg von derartigen Zündeleien. Das europäische Projekt ist das Beste, was unserer ethnisch buntgescheckten Siedlungsweise passieren kann.
Die Streitigkeiten sind nicht herbeigeredet, sondern real. Im übrigen haben die Südtiroler sämtliche Autonomierechte gegen den italienischen Staat mühsam erkämpft; sie wurden ihnen nicht einfach so geschenkt.

Wenn da alle so defätistisch wie Sie gewesen wären und aus Angst vor Vergeltung klein beigegeben hätten, würde heute in den Schulen wohl noch nicht einmal auf Deutsch unterrichtet.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 12:56
von H2O
Julian hat geschrieben:(16 Sep 2018, 12:41)

Die Streitigkeiten sind nicht herbeigeredet, sondern real. Im übrigen haben die Südtiroler sämtliche Autonomierechte gegen den italienischen Staat mühsam erkämpft; sie wurden ihnen nicht einfach so geschenkt.

Wenn da alle so defätistisch wie Sie gewesen wären und aus Angst vor Vergeltung klein beigegeben hätten, würde heute in den Schulen wohl noch nicht einmal auf Deutsch unterrichtet.
Ihre Vorstellung halte ich für einen ausgemachten Quark! Italien hatte einmal eine ganze große Anzahl sehr europafreundlicher Politiker. Deren Einlenken verdanken die Süd-Tiroler ein beispielhaftes Statut, das ihnen mehr Freiheiten läßt als anderen Minderheiten in anderen Staaten.

Wenn Italien damals von Betonköpfen geführt worden wäre, mit denen Sie sich gemein machen, dann hätten einige Lastwagenkolonnen unter Militärschutz die Süd-Tiroler an die Grenze zu Österreich gefahren und sie über die Grenze gejagt.

Aber was nicht war, das kann ja noch werden. Immer weiter zündeln, dann wird das schon!

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 14:13
von imp
Rechtsextreme Kreise halten oft Kompromisse für Schwäche und für Einladungen zu Maximalforderungen.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 14:15
von Europa2050
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 12:56)

Ihre Vorstellung halte ich für einen ausgemachten Quark! Italien hatte einmal eine ganze große Anzahl sehr europafreundlicher Politiker. Deren Einlenken verdanken die Süd-Tiroler ein beispielhaftes Statut, das ihnen mehr Freiheiten läßt als anderen Minderheiten in anderen Staaten.

Wenn Italien damals von Betonköpfen geführt worden wäre, mit denen Sie sich gemein machen, dann hätten einige Lastwagenkolonnen unter Militärschutz die Süd-Tiroler an die Grenze zu Österreich gefahren und sie über die Grenze gejagt.

Aber was nicht war, das kann ja noch werden. Immer weiter zündeln, dann wird das schon!
Na ganz so einfach ist die Sache auch wieder nicht. Da muss ich - historisch betrachtet - dem User @Julian schon teilweise recht geben.
Gerade die italienische Politik galt nicht gerade als Sinnbild für Minderheitenschutz, dafür ist die italienische Gesellschaft in Sachen Geschichtsoptimierung bezüglich WK1 und WK2/Faschismus oft grenzwertig.

Letztlich waren es die Alliierten, die nach dem WK2 eine Aussiedlung der vormaligen Optanten verhinderten (Italien hätte die Vereinbarung mit Hitler gerne auch 1948 noch umgesetzt) und später die EWG/EG/EU mit ihren nationalistischerseits gerne verhöhnten Prinzipien, die die Situation der Südtiroler verbesserten. Freiwillig italienischerseits war da das Wenigste.

Und die vier Freiheiten der EU sind letztlich das Unterpfand für die Lösung der „Südtirolfrage“, nicht die nationalistischen Regierungen in Wien oder Rom.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 16:32
von Neandertaler
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 12:56)

Wenn Italien damals von Betonköpfen geführt worden wäre, mit denen Sie sich gemein machen, dann hätten einige Lastwagenkolonnen unter Militärschutz die Süd-Tiroler an die Grenze zu Österreich gefahren und sie über die Grenze gejagt.
Was hast du eigentlich immer mit deinen Vertreibungen, das klingt fast so als ob du Vertreibungen für völlig normale akzeptabele Politik hälst, und das im Europa in der EU im 21Jahrhundert! Stalin ist tot!

Sollen die Südtiroler jetzt auch noch dankbar denn Italienern gegenüber sein und ja die Klappe halten so klingt das irgendwie bei dir.

Nochmal ich traue es den Italienern keine Massenvertreibungen und ethnischen Säuberungen zu da habe ich eindeutig eine höhre Meinung von denen.

Ich verweise nochmal auf das Beispiel Schottland da würde vorbildlich vorgemacht wie man im 21jahrhundert zivilisiert mit solchen Konflikten umgeht. Da war ich wirklich stolz auf Europa.

Mit dem Europa wo das Selbstbestimmungsrecht nicht zählt und Vertreibung ein akzeptabeles Mittel sind möchte ich hingegen nichts zu tun haben das ist zum schämen.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 16:38
von H2O
Europa2050 hat geschrieben:(16 Sep 2018, 14:15)

Na ganz so einfach ist die Sache auch wieder nicht. Da muss ich - historisch betrachtet - dem User @Julian schon teilweise recht geben.
Gerade die italienische Politik galt nicht gerade als Sinnbild für Minderheitenschutz, dafür ist die italienische Gesellschaft in Sachen Geschichtsoptimierung bezüglich WK1 und WK2/Faschismus oft grenzwertig.

Letztlich waren es die Alliierten, die nach dem WK2 eine Aussiedlung der vormaligen Optanten verhinderten (Italien hätte die Vereinbarung mit Hitler gerne auch 1948 noch umgesetzt) und später die EWG/EG/EU mit ihren nationalistischerseits gerne verhöhnten Prinzipien, die die Situation der Südtiroler verbesserten. Freiwillig italienischerseits war da das Wenigste.

Und die vier Freiheiten der EU sind letztlich das Unterpfand für die Lösung der „Südtirolfrage“, nicht die nationalistischen Regierungen in Wien oder Rom.
Nein, ich sprach von europafreundlichen italienischen Politikern in der Zeit, als Italien zu den Gründungsmitgliedern der EU gehörte. Daß in Italien nach dem 1. WK schlimme Chauvinisten die Politik bestimmten, das ist schon bekannt. Als aber die Bomben an den Lichtmasten krachten und anderer Unsinn an der Tagesordnung war, haben diese Italiener eingelenkt und das günstige Süd-Tirol Statut vereinbart. Damals wäre auch eine andere Antwort denkbar gewesen... da hätten nur die "richtigen" Politiker in Rom Ärger machen müssen. Wut macht blind, wie Liebe auch.

Und daß jetzt wieder eine merkwürdige Rückbesinnung auf längst vergangene Zeiten um sich greift, das halte ich wieder für den möglichen Ausgangspunkt neuen Wütens. Ich schlage vor, sich endgültig auf das europäische Projekt ein zu lassen. Das halte ich für den gesünderen Weg in die Zukunft auch für Süd-Tirol.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 16:46
von H2O
Neandertaler hat geschrieben:(16 Sep 2018, 16:32)

Was hast du eigentlich immer mit deinen Vertreibungen, das klingt fast so als ob du Vertreibungen für völlig normale akzeptabele Politik hälst, und das im Europa in der EU im 21Jahrhundert! Stalin ist tot!

Sollen die Südtiroler jetzt auch noch dankbar denn Italienern gegenüber sein und ja die Klappe halten so klingt das irgendwie bei dir.

Nochmal ich traue es den Italienern keine Massenvertreibungen und ethnischen Säuberungen zu da habe ich eindeutig eine höhre Meinung von denen.

Ich verweise nochmal auf das Beispiel Schottland da würde vorbildlich vorgemacht wie man im 21jahrhundert zivilisiert mit solchen Konflikten umgeht. Da war ich wirklich stolz auf Europa.

Mit dem Europa wo das Selbstbestimmungsrecht nicht zählt und Vertreibung ein akzeptabeles Mittel sind möchte ich hingegen nichts zu tun haben das ist zum schämen.
Vertreibungen sind ein Kriegsverbrechen, falls Sie dazu meine Meinung hören möchten. Diese Kriegsverbrechen hat unser Volk und viele andere in den letzten 100 Jahren verübt und zu spüren bekommen.

Ich halte Wiederholungen dieser Kriegsverbrechen unter passenden Randbedingungen jederzeit für möglich. Genau um solche Greueltaten zu verhindern, haben unsere Eltern und Großeltern sich auf das europäische Projekt besonnen. Ich sehe hier jedenfalls, daß an dieser Errungenschaft gezogen, gezerrt und gezündelt wird.

Wenn Ihnen schon nach Schämen zumute ist, dann könnten sie an der Stelle anfangen.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 16:54
von Fliege
Ich denke, die Italiener könnten das ihnen 1919 dubios überlassene österreichische Südtirol wieder an Österreich zurückgeben. Ähnlich stand es um die Ukraine, die die ihnen 1954 dubios überlassene russische Krim wieder an Russland hätte zurückgeben können.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 17:03
von Vongole
Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 16:54)

Ich denke, die Italiener könnten das ihnen 1919 dubios überlassene österreichische Südtirol wieder an Österreich zurückgeben. Ähnlich stand es um die Ukraine, die die ihnen 1954 dubios überlassene russische Krim wieder an Russland hätte zurückgeben können.
Und ich denke, hier sind einige undercover für die Berufsvertriebene Erika Steinbach unterwegs, die bis heute die Oder-Neiße-Grenze nicht anerkennen will.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 17:20
von H2O
Vongole hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:03)

Und ich denke, hier sind einige undercover für die Berufsvertriebene Erika Steinbach unterwegs, die bis heute die Oder-Neiße-Grenze nicht anerkennen will.
Na ja, so ganz ungewöhnlich ist diese Haltung leider auch nicht. Diese Krämpfe lassen sich nur beenden, wenn wir uns verschärft auf unser europäisches Projekt besinnen, in dem es letzten Endes nur noch Verwaltungsgrenzen gibt und eine gemeinsame Amtssprache als zweite Amtssprache. Darin steckt natürlich mehr Mühe und Anstrengung als im Fordern und Zurückfordern.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 17:33
von Fliege
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:20)
Diese Krämpfe lassen sich nur beenden, wenn wir uns verschärft auf unser europäisches Projekt besinnen, in dem es letzten Endes nur noch Verwaltungsgrenzen gibt und eine gemeinsame Amtssprache als zweite Amtssprache.
Dass die EU in fünf Jahren noch als Zukunftsprojekt besteht, ist seit Griechenland-"Rettung", "Flüchtlings"-Krise und Brexit kein Selbstläufer mehr. Zu vertiefen gibt es da, wie ich finden muss, derzeit gar nichts.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 17:41
von H2O
Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:33)

Dass die EU in fünf Jahren noch als Zukunftsprojekt besteht, ist seit Griechenland-"Rettung", "Flüchtlings"-Krise und Brexit kein Selbstläufer mehr. Zu vertiefen gibt es da, wie ich finden muss, derzeit gar nichts.
Sagen Sie doch viel einfacher und überzeugender, daß Sie keine Lust haben, Ihre wertvolle Lebenszeit mit solchem Unfug zu verschwenden. Davon lasse ich mich aber nicht beirren!

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 18:48
von Neandertaler
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 16:46)

Vertreibungen sind ein Kriegsverbrechen, falls Sie dazu meine Meinung hören möchten.
Das beruhigt mich. Ich denke es ist wichtig auch mal selbstverständlichkeiten zu wiederholen damit nicht aneinander vorbei redet.
Diese Kriegsverbrechen hat unser Volk und viele andere in den letzten 100 Jahren verübt und zu spüren bekommen.
eigentlich gab es diese in Europa nur massiv im Zuge des Ende des zweiten Weltkrieges (Stalin) und dann noch Mal im kleineren Maßstab beim Zerfall des Jugoslawischen Vielvölkerstaates. Und natürlich waren Umsiedlungen oft ein Mittel von Imperien um wiederspenstige Untertanen zu brechen.
Ich halte Wiederholungen dieser Kriegsverbrechen unter passenden Randbedingungen jederzeit für möglich.
ich nicht, das Unterscheidet uns wohl. Die Rahmenbedingungen haben sich schlicht stark geändert, man kann das Rad nicht so einfach zurück drehen.
Genau um solche Greueltaten zu verhindern, haben
Eltern und Großeltern sich auf das europäische Projekt besonnen
Vielleicht ist ja Phatos notwendig ich kann damit hier nicht so viel Anfangen, und hätte es lieber wenn die reale EU, die ich für eine gute Idee halte, sich ihren Bürgern nähert.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 19:13
von Fliege
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:41)

Sagen Sie doch viel einfacher und überzeugender, daß Sie keine Lust haben, Ihre wertvolle Lebenszeit mit solchem Unfug zu verschwenden. Davon lasse ich mich aber nicht beirren!
Keineswegs, ich plädiere lediglich dafür, dass die ever closer union vorerst ausgesetzt wird, um zunächst das umzusetzen, was die EU-Bürger mehrheitlich seit vielen Jahren wegen Mangelpolitik entbehren müssen, nämlich: glaubhafte gemeinsame Verteidigung, harter gemeinsamer Grenzschutz, durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung, wirksame Euro-Sanierung.

(Möchtest du gesiezt werden?)

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 19:23
von H2O
Sie sind deutlich lockerer gestimmt als ich, was die denkbare Wiederholung von Vertreibungen betrifft. Ich sehe derzeit Vertreibungen in Myanmar, im Sudan, wir waren Zeugen von Vertreibungen auf der Krim, in Marokko, im Sindschargebirge und in Afrin.

Hoffentlich haben Sie also Recht. Ich glaube ganz einfach nicht, daß Menschen ganz plötzlich gar keine bösartigen Neigungen mehr haben.

Dann lieber solche Möglichkeiten eindämmen durch ein gemeinsames europäisches Projekt; das haben unsere Eltern und Großeltern schon ganz vernünftig überlegt.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 19:48
von H2O
Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 19:13)

Keineswegs, ich plädiere lediglich dafür, dass die ever closer union vorerst ausgesetzt wird, um zunächst das umzusetzen, was die EU-Bürger mehrheitlich seit vielen Jahren wegen Mangelpolitik entbehren müssen, nämlich: glaubhafte gemeinsame Verteidigung, harter gemeinsamer Grenzschutz, durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung, wirksame Euro-Sanierung.

(Möchtest du gesiezt werden?)
Ganz wunderbar; das ist dann ja keine "ever closer union"... die gemeinsame Verteidigung, der gemeinsame Grenzschutz, die durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung und die Absicherung der gemeinsamen Währung. Mein Vorschlag: Sofort loslegen; ich bin dabei!

Nein, mich kann hier jeder Duzen, wie das wohl in der Internetwelt üblich ist. Ich lebe geistig immer noch in Mitteleuropa, und in diesem Leben werde ich meine altfränkischen Gewohnheiten nicht mehr ablegen. Ich liege in einer Altersklasse 80. Das wird vieles erklären...

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 20:01
von Fliege
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 19:48)

Ganz wunderbar; das ist dann ja keine "ever closer union"... die gemeinsame Verteidigung, der gemeinsame Grenzschutz, die durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung und die Absicherung der gemeinsamen Währung. Mein Vorschlag: Sofort loslegen; ich bin dabei!
Ich hoffe auf ein neu gewähltes EU-Parlament mit veränderten Prioritäten und einen Nach-Juncker-Präsidenten, der kein Merkel-Adlatus ist.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 20:15
von H2O
Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 20:01)

Ich hoffe auf ein neu gewähltes EU-Parlament mit veränderten Prioritäten und einen Nach-Juncker-Präsidenten, der kein Merkel-Adlatus ist.
Da bin ich weniger festgelegt; Hauptsache Ihr bevorzugtes Programm kommt in Schwung!

Mit Prioritäten... meinen Sie damit Zuständigkeiten des EU-Parlaments für Weichenstellungen in der EU? Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Diese Zuständigkeiten liegen bislang beim EU-Ministerrat. Dazu müssten die EU-Verträge verändert werden. Vielleicht sollten wir Ihre Ziele erst einmal ohne Veränderung des Vertragswerks von Lissabon ansteuern?

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 22:16
von Misterfritz
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 20:15)

Da bin ich weniger festgelegt; Hauptsache Ihr bevorzugtes Programm kommt in Schwung!

Mit Prioritäten... meinen Sie damit Zuständigkeiten des EU-Parlaments für Weichenstellungen in der EU? Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Diese Zuständigkeiten liegen bislang beim EU-Ministerrat. Dazu müssten die EU-Verträge verändert werden. Vielleicht sollten wir Ihre Ziele erst einmal ohne Veränderung des Vertragswerks von Lissabon ansteuern?
Die Zuständigkeiten im EU-Parlament wurden ja, sehr langsam und für viele kaum wahrnehmbar, verändert - resp. ausgeweitet. Dieser Prozess sollte sukzessive ausgeweitet werden. Dass das nicht von heute auf morgen geht, sollte jeder, der weiss,wie Entscheidungen innerhalb der EU fallen, wissen.

Um wieder auf die Südtiroler zurückzukommen: Sie haben durch die EU genau die Rechte bekommen, die für sie wichtig sind (z.B. Autonomie, Zweisprachigkeit, etc.). Es ist sehr fraglich, ob sich daran noch viel verbessern würde, wenn sie zusätzlich zum italienischen auch noch den österreichischen Pass hätten. ;)

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 22:47
von H2O
Misterfritz hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:16)

Die Zuständigkeiten im EU-Parlament wurden ja, sehr langsam und für viele kaum wahrnehmbar, verändert - resp. ausgeweitet. Dieser Prozess sollte sukzessive ausgeweitet werden. Dass das nicht von heute auf morgen geht, sollte jeder, der weiss,wie Entscheidungen innerhalb der EU fallen, wissen.

Um wieder auf die Südtiroler zurückzukommen: Sie haben durch die EU genau die Rechte bekommen, die für sie wichtig sind (z.B. Autonomie, Zweisprachigkeit, etc.). Es ist sehr fraglich, ob sich daran noch viel verbessern würde, wenn sie zusätzlich zum italienischen auch noch den österreichischen Pass hätten. ;)
Im wesentlichen werden damit Gefühle bedient. Einen praktischen Nutzen sehe ich da nicht für Süd-Tiroler. Wenn er denn zu erkennen wäre, dann könnte man auch ohne Hochspannung darüber reden.

Etwa so wie meine Polnisch-Lehrerin, die ohne Visum mit ihrem Mann in die USA reisen wollte. Geht mit deutschem Paß, damals zumindest nicht mit polnischem Paß. Klare Sache; alle Voraussetzungen erfüllt für deutschen Paß. Wer wollte ihr da etwas vorwerfen? So etwas ist ja auch keine Massenbewegung... die löst natürlich Gefühle von Zurückweisung und Lossagung aus. Wie kann man nur!

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 22:52
von Varilion
Die Rechte, die du genannt hast, haben die Südtiroler ganz vor der EU bekommen; Direkt nach dem zweite Weltkrieg. Was die EU ihnen gebracht hat, ist keine grenze zwischen Südtirol und (nord)Tirol.

Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?

Aber, deutlich gesagt: Es gibt andere Probleme in Südtirol. Diese Geschichte der Bürgerschaft ist Quatsch.

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: So 16. Sep 2018, 23:16
von H2O
Varilion hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:52)

Die Rechte, die du genannt hast, haben die Südtiroler ganz vor der EU bekommen; Direkt nach dem zweite Weltkrieg. Was die EU ihnen gebracht hat, ist keine grenze zwischen Südtirol und (nord)Tirol.

Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?

Aber, deutlich gesagt: Es gibt andere Probleme in Südtirol. Diese Geschichte der Bürgerschaft ist Quatsch.
Das ist so leider auch nicht wahr, wenn auch im Augenblick vielleicht nicht so wichtig.
Ich erinnere mich noch recht gut an Bombenanschläge und Attentate in Südtirol in den 1960er Jahren. Sie haben zwar Recht, daß 1946 mit den Alliierten eine Autonomie Süd-Tirols vereinbart worden war. Dazu kam es aber nicht, sondern man versuchte durch Ansiedlung von Süd-Italienern, die Provinz stärker italienisch zu prägen.

Erst 1972 kam es nach einem Streit mit Österreich als Schutzmacht Süd-Tirols vor der UNO zu dem versprochenen Autonomie-Statut. Bis zur endgültigen Umsetzung vergingen weitere 20 Jahre. Also, ein echtes Ruhmesblatt der Völkerfreundschaft war das alles nicht.

Hier können Sie das alles nachlesen:
https://www.suedtirol-tirol.com/geschic ... u-italien/

Ansonsten Zustimmung; wenn die errungene Autonomie in Buchstaben und Geist erfüllt ist... was soll diese rückwärtsgewandte massenhafte Ausstattung mit österreichischen Pässen denn bewirken? Viel vernünftiger wäre doch die Ausgabe bayerischer Pässe für alle Tiroler. :D :D :D

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 18:01
von H2O
Varilion hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:52)

...

Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?

...
Hier plagt mich die Neugierde: Kennt Italien keine Wehrpflicht mehr? In Deutschland ist die Wehrpfilcht zur Zeit und bis auf Widerruf außer Kraft gesetzt, kann also ohne Änderung des Grundgesetzes wieder wirksam werden. Darüber wird gerade nachgedacht, weil unsere Bundeswehr Nachwuchssorgen hat, und soziale Dienste eben auch.

Hallo, was ist denn das: "ehemals italienischsprachige Untertanen"? Möchten Sie damit eine Zugehörigkeit von ehemals italienisch sprechenden Menschen zu Italien ansprechen? Mir schießt dazu ein Gedanke durch den Kopf, der unsere ehemals Polnisch sprechenden Landleute beträfe. In Polen wird so etwas wie die "Polonia" gepflegt, also die Verbindung zu ausgewanderten Landsleuten im Ausland. Dazu gehören aber vor Ort im Ausland Vereine, die das Polentum kulturell/sprachlich pflegen; zwischen harmlos und besitzergreifend gestaltet.

Gibt es solche vom italienischen Staat geförderte Verbindungen der "Italianità" ebenfalls, etwa zu "ehemals Italienisch sprechenden Untertanen" des kuk Kaisers? Oder weiter gehend in alle Welt?

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 19:23
von Fliege
H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 20:15)
Da rennen Sie bei mir offene Türen ein.
Das freut mich.
Warum siezt du mich?

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 19:54
von H2O
Fliege hat geschrieben:(17 Sep 2018, 19:23)

Das freut mich.
Warum siezt du mich?
Nicht nur Sie... das hatte ich Ihnen aber auch erklärt.