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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 12. Mai 2019, 10:20
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(12 May 2019, 07:44)
Das trifft aber auf die von mir genannten Parteifamilien und Themen, Ausbau von Frontex, Mindestunternehmenssteuersatz, Arbeitslosenrückversicherung und strengere CO2-Emissionswerte nicht zu.
H2O hat geschrieben:(12 May 2019, 08:34)
Sie hätten Recht, wenn unsere nationalen Regierungen genau diese Themen zur EU-Angelegenheit erklärten, sehr klar mit: "Wir sind besorgt und drängeln in Brüssel, aber da müssen die Kollegen im EU-Parlament 'ran. Das ist eine Gemeinschaftstaufgabe!" Diese Aufgabenteilung sehe ich nicht.
Wenn keine der EU-Institutionen bereit ist, die von mir genannten dicken Bretter zu bohren, wird es mit der EU nicht vorangehen. Die nächsten 5 bis 7 Jahre werden zeigen, welchen Beitrag die neue Mehrheit im EU-Parlament dazu beisteuern kann.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 12. Mai 2019, 13:18
von Wähler
Interessanter Presseclub (+ Nachgefragt) zum Thema: Schicksalswahl für Europa – Alarmismus oder ernste Gefahr?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... a-100.html
Fazit:
Die EU-Institutionen haben die verschiedenen Krisen seit 2009 zwar gemeistert, aber die Zukunft zu wenig gestaltet.
Seit 2012 wurden von den EU-Regierungschefs keine wegweisenden Entscheidungen mehr getroffen.
Die große Koalition in Berlin scheint mit dem Status Quo zufrieden zu sein, da Deutschland weiterhin viel stärker als andere Mitgliedsländer von der EU profitiert.
Bei der Wahl des Kommissionspräsidenten sollten die EU-Regierungschefs die Rolle des EU-Parlamentes stärken und somit den Wählerwillen mehr respektieren.
Vor der nächsten Wahl zum EU-Parlament sollten frühzeitig transnationale Listen gebildet werden.
Es sollte das Einstimmigkeitsprinzip bei wichtigen Politikfeldern hin zu einer qualifizierten Mehrheit aufgeweicht werden.
Im EU-Parlament sollte eine Sperrmehrheit verhindert werden, die eine Rückabwicklung der EU und eine Rückverlagerung von Souveränität auf die nationalen Mitgliedsstaaten verfolgt.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 12. Mai 2019, 23:53
von H2O
Wähler hat geschrieben:(12 May 2019, 10:20)

Wenn keine der EU-Institutionen bereit ist, die von mir genannten dicken Bretter zu bohren, wird es mit der EU nicht vorangehen. Die nächsten 5 bis 7 Jahre werden zeigen, welchen Beitrag die neue Mehrheit im EU-Parlament dazu beisteuern kann.
Mit ging es um klare Aufgabentrennung, was übrigens aus meiner Sicht auch innerhalb der angesprochenen Themen möglich ist. Man muß dazu aber die Grenzen beider Entscheidungsorgane klar angeben. Mich stört die unterschiedslose Behandlung der Themen (wenn sie überhaupt dort behandelt werden) auf nationaler Ebene und auf der Ebene der Gemeinschaft. Da ist Zoff vorprogrammiert!

Tja, auf die Arbeit oder das Selbstverständnis des EU-Parlaments nach der kommenden Wahl warten nicht nur Sie sehr gespannt!

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Mo 13. Mai 2019, 06:39
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(12 May 2019, 10:20)
Wenn keine der EU-Institutionen bereit ist, die von mir genannten dicken Bretter zu bohren, wird es mit der EU nicht vorangehen. Die nächsten 5 bis 7 Jahre werden zeigen, welchen Beitrag die neue Mehrheit im EU-Parlament dazu beisteuern kann.
H2O hat geschrieben:(12 May 2019, 23:53)
Mit ging es um klare Aufgabentrennung, was übrigens aus meiner Sicht auch innerhalb der angesprochenen Themen möglich ist. Man muß dazu aber die Grenzen beider Entscheidungsorgane klar angeben. Mich stört die unterschiedslose Behandlung der Themen (wenn sie überhaupt dort behandelt werden) auf nationaler Ebene und auf der Ebene der Gemeinschaft. Da ist Zoff vorprogrammiert!
Wie soll denn diese Trennung zum Beispiel beim Thema Verteidigung praktisch funktionieren?

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Mo 13. Mai 2019, 07:27
von H2O
Wähler hat geschrieben:(13 May 2019, 06:39)

Wie soll denn diese Trennung zum Beispiel beim Thema Verteidigung praktisch funktionieren?
Diese Frage halte ich für eine der leichteren. Stellen Sie sich einmal eine Heimatarmee vor, die aus Freiwilligen, Wehrpflichtigen und Berufssoldaten besteht. Diese Truppe wäre unmittelbar vom Bundestag zu führen und zu verantworten. Einsätze kann und darf es für die Heimatarmee nur innerhalb der EU geben. Und dann stellen Sie sich eine Einsatzarmee vor, die nur aus Berufssoldaten und Freiwilligen besteht. Diese Armee würde von der Gemeinschaft verantwortet und geführt (EU-Parlament, EU-Kommission, EU-Ministerrat). Da kann man sich bei Bedarf die beste Spielart aussuchen. Jeder EU-Staat stellt dort Truppen, die anteilig seiner Bevölkerungszahl entsprechen. Von den Laufbahnen her sind die beiden Armeen national durchlässig. Das heißt, ein deutsche Freiwilliger oder Berufssoldat der europäischen Einsatzarmee kann sich auf eine freie Stelle in der deutschen Heimatarmee bewerben und umgekehrt kann ein Berufssoldat oder Freiwilliger der Heimatarmee sich auf eine freiwerdende Stelle in der europäischen Einsatzarmee bewerben.

Die Ausrüstung und Ausbildung der beiden Armeetypen wäre schon an ihre unterschiedlichen Aufgaben angepaßt. So würde man national keine eierlegenden Wollmilchsäue vor zu halten haben, und das Einsatzkommando der einen Armee wird national geführt, der anderen dagegen von der Gemeinschaft...und so wäre das auch mit der fachlichen Führung ein europäisch besetzter Stab und ein national besetzter Stab. Geht doch!

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Mo 13. Mai 2019, 07:31
von Orbiter1
Wähler hat geschrieben:(13 May 2019, 06:39)

Wie soll denn diese Trennung zum Beispiel beim Thema Verteidigung praktisch funktionieren?
Oder beim Thema Mindestunternehmenssteuer? Irland weigert sich z. B. nach wie vor die von der EU-Kommission erzwungene Steuernachzahlung von Apple in Höhe von 14,3 Mrd € (das entspricht 3.100 € für jeden Einwohner Irlands!) anzunehmen. Die liegen seitdem auf einem Treuhandkonto. An diesem Beispiel können sie ermessen mit welcher Vehemenz sich einzelne Mitgliedstaaten gegen eine Mindestbesteuerung wehren. Und Irland ist da nicht allein. Die 10 Länder der neuen Hansa werden einer Mindestunternehmenssteuer niemals zustimmen. Das ist Fakt, sie hängen Träumereien nach.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Mo 13. Mai 2019, 18:14
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(12 May 2019, 07:44)
Das trifft aber auf die von mir genannten Parteifamilien und Themen, Ausbau von Frontex, Mindestunternehmenssteuersatz, Arbeitslosenrückversicherung und strengere CO2-Emissionswerte nicht zu.
Orbiter1 hat geschrieben:(13 May 2019, 07:31)
Oder beim Thema Mindestunternehmenssteuer? Irland weigert sich z. B. nach wie vor die von der EU-Kommission erzwungene Steuernachzahlung von Apple in Höhe von 14,3 Mrd € (das entspricht 3.100 € für jeden Einwohner Irlands!) anzunehmen. Die liegen seitdem auf einem Treuhandkonto. An diesem Beispiel können sie ermessen mit welcher Vehemenz sich einzelne Mitgliedstaaten gegen eine Mindestbesteuerung wehren. Und Irland ist da nicht allein. Die 10 Länder der neuen Hansa werden einer Mindestunternehmenssteuer niemals zustimmen. Das ist Fakt, sie hängen Träumereien nach.
Die nächste Rezession kommt bestimmt. Ohne mehr Kohärenz in der Finanz- und Wirtschaftspolitik wird die Währungsunion nicht alle jetzigen Mitglieder behalten.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 16. Mai 2019, 18:03
von King Kong 2006
Trump ist über die verstärkte militärisch-sicherheitspolitischen Pläne der Europäer nicht amused. Verständlich.
EU weist Drohungen der USA kühl zurück

Die USA drohen der EU mit Konsequenzen, sollte sie ihre Pläne für den Europäischen Verteidigungsfonds nicht ändern. Nach SPIEGEL-Informationen wird Brüssel die Forderungen aus Washington rundheraus ablehnen.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 67754.html

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Di 28. Mai 2019, 13:00
von Orbiter1
Das hätte ich den Rumänen nicht zugetraut. Der Parlamentspräsident und Vorsitzende der postkommunistischen Partei PSD sowie abgrundtief korrupte (und deswegen vorbestrafte) Liviu Dragnea muß tatsächlich für mehrere Jahre ins Gefängnis. Und das innerhalb von 24 Stunden. Alle Rechtsmittel und faulen Tricks dies zu verhindern sind gescheitert. Damit ist der weitere Umbau Rumäniens in eine Kleptokratie und Autokratie vorerst gestoppt. Hut ab vor den rumänischen Richtern und zigtausend Bürgern die sich nicht einschüchtern ließen und über viele Monate auf der Straße für eine Zivilgesellschaft und ihre Rechte eingetreten sind. Vielleicht besteht in Teilen Osteuropas doch noch Hoffnung auf eine positive gesellschaftliche Entwicklung. Quelle: https://www.nzz.ch/amp/international/ru ... ld.1484934

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Di 4. Jun 2019, 17:51
von H2O
Ja, über diese Entwicklung habe ich mich auch gefreut. Auch hat Rumänien seine erste Ratspräsidentschaft ohne die befürchteten Aufregungen, Pleiten, Pech und Pannen ausgefüllt. Nun müßte in Rumänien das große Aufräumen beginnen, um aus dem Land ein ganz normales europäisches Land zu machen, vielleicht noch arm, aber immerhin getragen von seinen demokratisch gesonnenen Bürgern und ohne Korruption.

Hat sich unter unseren Teilnehmern jemand eingehender mit Griechenland befaßt? Wie weit sind dort "kleine Gefälligkeiten", Steuerbetrug und Staatswirtschaft inzwischen durch Amtstreue, Steuerehrlichkeit und Unternehmensgründungen ersetzt worden? Seit dem Höhepunkt der griechischen Finanzkrise mit dem Euro ist es so merkwürdig still geworden, nachdem angeblich (?) in Griechenland der Staat im wesentlichen als Geldquelle zur Verteilung von EU-Geldern verstanden worden war. Wie sieht es dort heute aus?

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 07:50
von Orbiter1
H2O hat geschrieben:(04 Jun 2019, 17:51)

Hat sich unter unseren Teilnehmern jemand eingehender mit Griechenland befaßt? Wie weit sind dort "kleine Gefälligkeiten", Steuerbetrug und Staatswirtschaft inzwischen durch Amtstreue, Steuerehrlichkeit und Unternehmensgründungen ersetzt worden? Seit dem Höhepunkt der griechischen Finanzkrise mit dem Euro ist es so merkwürdig still geworden, nachdem angeblich (?) in Griechenland der Staat im wesentlichen als Geldquelle zur Verteilung von EU-Geldern verstanden worden war. Wie sieht es dort heute aus?
Da hat sich nichts wesentliches geändert. Die 8 Jahre von 2011 bis 2018 während der die "Institutionen" (gemeint sind EU, EZB und IWF) bestimmten wo es in Sachen Finanzen lang geht wurden von der Bevölkerung aber auch von der Politik als Besatzung wahrgenommen. Viele Reformen wurden zwar angestoßen aber in der Praxis unterlaufen. Positiv übrig geblieben ist ein modernes Katasterwesen (falls es tatsächlich noch in den kommenden 3 Jahren vollumfänglich umgesetzt wird) und die Verbreiterung der Steuerbasis. Damit waren zuletzt ausgeglichene Haushalte möglich, allerdings nur weil man mit der Tilgung der Hilfskredite noch nicht begonnen hat. Aktuell benötigt die Regierung kein weiteres Hilfspaket und kann wieder selbst entscheiden wofür das Geld ausgegeben wird. Da orientiert man sich im aktuellen Wahlkampf wieder an den Zeiten vor der Krise. Konkret ist das eine Erhöhung der Renten (ca 1/2 Monatsrente pro Jahr zusätzlich) und eine Senkung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Produkte. https://amp.dw.com/cda/de/athen-senkt-s ... a-48749377 Der Chef der griechischen Notenbank und die EU haben schon gewarnt nicht wieder in das alte Fahrwasser zu geraten.

Ansonsten ist alles beim alten geblieben. Das betrifft Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Korruption und Vetternwirtschaft. Im Korruptionsindex von Transparency International ging es zuletzt wieder nach unten, von Platz 59 (2017) auf Platz 67 (2018). Ohne Schmiergeld, um nur einen Sektor exemplarisch zu nennen, geht im Gesundheitswesen weiterhin gar nichts. Wer krank wird sollte über Bargeld verfügen wenn er vernünftig behandelt werden möchte. Nicht besser sieht es in Sachen Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft aus. Im Ease Of Doing Business Index der Weltbank liegt Griechenland auf Platz 72, 2016 lag man noch auf Platz 60. Beim Unterpunkt Eigentumsregistratur liegt man auf Platz 153 von 180 Staaten insgesamt. Da ist sogar die deutliche Mehrheit der afrikanischen Staaten an Griechenland vorbeigezogen. Ähnlich sieht es beim Unterpunkt Vertragssicherheit aus. Wer mit seinem Vertragspartner in einen Rechtsstreit gerät muss sich aufgrund der nicht durchgeführten Justizreform auf Prozesszeiten einstellen die in der Regel über 10 Jahren liegen. Nebenbei bemerkt, der nördliche Nachbar Nordmazedonien hat sich im Wirtschaftsbereich massiv reformiert und liegt im Ease Of Doing Business Index auf Platz 10 (Deutschland Platz 24). Es geht also, wenn man denn will.

Bei den Palamentswahlen die in wenigen Wochen stattfinden, werden voraussichtlich die Konservativen als Sieger hervorgehen. Die waren in der Vergangenheit mit am korruptesten. Evtl schaffen sie es aber Griechenland als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen als die aktuelle linke Regierung. Versprechen gibt es dazu jedenfalls genug.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 08:22
von H2O
Mit anderen Worten: Die griechische Mißwirtschaft ist der EU Kommission aus dem Blick geraten? Wenn wir nur lange genug warten, dann geht also diese Geschichte von vorn los; dann im Gleichschritt mit den italienischen Politikern? Ob es wohl Pläne gibt, wie wir unser Land vor Mithaftung für mutwilligen Bankrott schützen können?

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 08:54
von Orbiter1
H2O hat geschrieben:(06 Jun 2019, 08:22)

Mit anderen Worten: Die griechische Mißwirtschaft ist der EU Kommission aus dem Blick geraten?
Keineswegs, die EU-Kommission hat erst gestern gewarnt. http://www.ekathimerini.com/241278/arti ... -bln-euros
Wenn wir nur lange genug warten, dann geht also diese Geschichte von vorn los; dann im Gleichschritt mit den italienischen Politikern?
Ja, Griechenland wird irgendwann wieder um Hilfsgelder bitten. Wird aber voraussichtlich noch ein paar Jahre dauern. Es gibt noch einen Puffer aus den bisherigen Hilfsgeldern von 24 Mrd € auf den man zugreifen kann. Der absehbare Konflikt mit Italien wird deutlich früher eskalieren.
Ob es wohl Pläne gibt, wie wir unser Land vor Mithaftung für mutwilligen Bankrott schützen können?
Die gibt es nicht, die Hilfskredite über ca 280 Mrd € sind ja bereits an Griechenland geflossen. Und man hat noch nichts davon zurückbekommen (keine Tilgung). Dementsprechend hat sich auch die gesamte Staatsverschuldung noch nicht reduziert. Die lag 2010 bei 330 Mrd €, ging nach dem Schuldenschnitt 2012 von 107 Mrd € (den primär die Banken und Versicherungen leisten mussten) vorübergehend runter und stand Ende letzten Jahres bei 340 Mrd €. Griechenland wird das auch nicht mehr zurückzahlen können (das ist auch allen Beteiligten klar). Da gibt es entweder einen harten Schuldenschnitt (die EU verzichtet z. B. auf die Rückzahlung von 200 Mrd €), oder falls das politisch nicht machbar ist einen weichen Schuldenschnitt (Beginn der Tilgung nicht im Jahr 2034 sondern 2054, d.h. Weginflationierung der Schulden).

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 09:04
von H2O
Da gibt es entweder einen harten Schuldenschnitt (die EU verzichtet z. B. auf die Rückzahlung von 200 Mrd €), oder falls das politisch nicht machbar ist einen weichen Schuldenschnitt (Beginn der Tilgung nicht im Jahr 2034 sondern 2054, d.h. Weginflationierung der Schulden).
Mit anderen Worten: Das häuft sich erbarmungslos ein Schuldenberg auf, der alle Teilnehmer am Euro verschütten wird!

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 14:18
von Ger9374
H2O hat geschrieben:(06 Jun 2019, 09:04)

Mit anderen Worten: Das häuft sich erbarmungslos ein Schuldenberg auf, der alle Teilnehmer am Euro verschütten wird!


Kein überraschtes Gesicht machen!
Das Griechenland das Geld so nie zurück zahlen kann war logisch. Der Rest gelogen und geheuchelt!
Die Politik tut was sie am besten kann, lügen , heucheln und Deutsches Steuerzahlergeld verbrennen!
Darauf ist seit Jahrzehnten verlass, sowie wie auf die Blümchen Rente( die Rente ist sicher)

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 18:07
von H2O
Ger9374 hat geschrieben:(06 Jun 2019, 14:18)

Kein überraschtes Gesicht machen!
Das Griechenland das Geld so nie zurück zahlen kann war logisch. Der Rest gelogen und geheuchelt!
Die Politik tut was sie am besten kann, lügen , heucheln und Deutsches Steuerzahlergeld verbrennen!
Darauf ist seit Jahrzehnten verlass, sowie wie auf die Blümchen Rente( die Rente ist sicher)
So verbiestert gehe ich nie an Themen heran, mit deren Hilfe ich hoffe, eine gute gemeinsame Zukunft auf den Weg bringen zu können. Was mich aber in der Tat verbittert, das ist die fast gewisse Aussicht auf ein einseitiges Mißlingen, was ich für eine Verhöhnung der Hilfsbereitschaft disziplinierter europäischer Mitbürger halte.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 18:18
von Vongole
H2O hat geschrieben:(06 Jun 2019, 08:22)

Mit anderen Worten: Die griechische Mißwirtschaft ist der EU Kommission aus dem Blick geraten? Wenn wir nur lange genug warten, dann geht also diese Geschichte von vorn los; dann im Gleichschritt mit den italienischen Politikern? Ob es wohl Pläne gibt, wie wir unser Land vor Mithaftung für mutwilligen Bankrott schützen können?
Ganz so duster sieht es wohl nicht aus, die Börsen zumindest hoffen auf einen Kurswechsel in der griechischen Politik nach den Wahlen am 7.Juli.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/b ... 5TpeMq-ap1

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 18:23
von Tom Bombadil
Die EU plant, einen eigenen Prozessor zu entwickeln: https://www.computerbase.de/2019-06/eur ... ur-design/ Das ist ein Schritt in die richtige Richtung! Dann müsste nur noch ein europäisches Linux kommen, das mit dieser CPU harmoniert und mit dem dann die Verwaltungen der EU-Staaten ausgestattet werden (und das natürlich auch jeder Bürger einsetzen kann).

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 18:58
von H2O
@ Vongole & @ Tom Bombadil

Diese Nachrichten helfen schon, meine gewachsene Anspannung wieder ein wenig zu mindern. Leider war es doch in Griechenland so, daß auch die Nea Dimokratia im Wechsel mit der PASOK an der Mißwirtschaft nach Kräften mitgewirkt hatte. Darum ist es notwendig, weiterhin mit wohlwollender Anteilnahme die Maßnahmen der griechischen Politik zu beobachten. Der Pressebericht ist so begeisternd, daß fast schon wieder Mißtrauen angezeigt ist. Warten wir die Erfolge der neuen Regierung ab!

Nachdem der US-Geheimdienst das Telefon der Bundeskanzlerin abgehört hat und auch sonst ungeniert aus ihrer Botschaft heraus in unsere politischen und wirtschaftlichen Institutionen hineingespäht hat, sehe ich die Notwendigkeit, sich von den US-Weltstandards ab zu setzen, obwohl dort ein atemberaubend hoher Stand erreicht wurde. Die Brüskierungen der derzeitigen US-Regierung setzen diesem Treiben die Krone auf. Natürlich ist es keine Lösung, US-Standards durch chinesische Standards zu ersetzen. Das wäre Kinderkram. Die Anstrengungen zur Schaffung eigener Standards in Europa bleiben uns nicht erspart. Ein Schritt zu technischer Unabhängigkeit. Hoffentlich bleibt es nicht beim Guten Willen der EU!

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 19:28
von Tom Bombadil
Auch in Sachen 5G brauchen wir Europäer keine Hilfe aus China, Nokia hat die Technologie auch im Angebot. Kostet es halt ein paar Euro mehr (wenn überhaupt), das muss uns die grundlegende Sicherheit unserer Kommunikation wert sein.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 20:00
von H2O
Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:28)

Auch in Sachen 5G brauchen wir Europäer keine Hilfe aus China, Nokia hat die Technologie auch im Angebot. Kostet es halt ein paar Euro mehr (wenn überhaupt), das muss uns die grundlegende Sicherheit unserer Kommunikation wert sein.
Wenn der technische Stand bei NOKIA ok ist, dann wäre für mich als europäischer Beschaffer die Sache klar. Die USA nutzen die technische Überlegenheit ihrer Technik ganz offensichtlich schamlos aus. Das ist auch bei chinesischen hightech Produkten sehr naheliegend. Mich davon ab zu nabeln, das wäre mein erster Gedanke seit der Ausspähaffäre gegen die Kanzlerin. Dann sollen diese Schlapphüte sich künftig besonders anstrengen müssen.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 6. Jun 2019, 21:30
von Ger9374
Wenn es Nokia kann, Dann ran.Die monopolhafte stellung der USA und Chinesen sollte nicht noch gefordert werden.Und strategische Schlüsseltechnologien braucht auch Europa um nicht abgehängt zu werden.Ausserdem geht mir die abhängigkeit von aussereuropäischen Firmen gegen den strich.Kostets etwas mehr , so soll es sein.
Sichert Europäische Wettbewerbsfähigkeit

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 14. Jun 2019, 16:50
von Orbiter1
Zumindest der EU-Erweiterungswahnsinn ist de facto gestoppt.

"Brüssel sieht die Felle seiner Erweiterungspolitik auf dem Balkan davonschwimmen. Die EU-Mitgliedstaaten sollten dem Beginn von Beitrittsverhandlungen Nordmazedoniens und Albaniens zustimmen, forderte EU-Rats-Präsident Donald Tusk Mitte der Woche. Doch das wird nicht geschehen, zumal die Regel verlangt, dass ein solcher Beschluss einstimmig gefasst wird. Beim Besuch des nordmazedonischen Präsidenten Stevo Pendarovski in Brüssel räumte Tusk ein, Skopje habe eigentlich «all das gemacht, was die EU erwartet hat. Dennoch», so Tusk weiter, «ich will ehrlich sein: Nicht alle Mitgliedstaaten sind bereit, in den kommenden Tagen die Entscheidung für Beitrittsgespräche zu treffen.» Gemeint sind Frankreich, die Niederlande, wahrscheinlich Dänemark, aber auch Deutschland, das die Entscheidung vor sich her schiebt." Quelle: https://www.nzz.ch/international/bruess ... ld.1489008

Die EU wird sicher auch in Zukunft ohne zusätzliche bettelarme, nationalistische und hochgradig korrupte Mitgliedstaaten zurecht kommen. Die vorhandenen reichen locker aus.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 14. Jun 2019, 19:55
von Senexx
Orbiter1 hat geschrieben:(14 Jun 2019, 16:50)

Zumindest der EU-Erweiterungswahnsinn ist de facto gestoppt.

"Brüssel sieht die Felle seiner Erweiterungspolitik auf dem Balkan davonschwimmen. Die EU-Mitgliedstaaten sollten dem Beginn von Beitrittsverhandlungen Nordmazedoniens und Albaniens zustimmen, forderte EU-Rats-Präsident Donald Tusk Mitte der Woche. Doch das wird nicht geschehen, zumal die Regel verlangt, dass ein solcher Beschluss einstimmig gefasst wird. Beim Besuch des nordmazedonischen Präsidenten Stevo Pendarovski in Brüssel räumte Tusk ein, Skopje habe eigentlich «all das gemacht, was die EU erwartet hat. Dennoch», so Tusk weiter, «ich will ehrlich sein: Nicht alle Mitgliedstaaten sind bereit, in den kommenden Tagen die Entscheidung für Beitrittsgespräche zu treffen.» Gemeint sind Frankreich, die Niederlande, wahrscheinlich Dänemark, aber auch Deutschland, das die Entscheidung vor sich her schiebt." Quelle: https://www.nzz.ch/international/bruess ... ld.1489008

Die EU wird sicher auch in Zukunft ohne zusätzliche bettelarme, nationalistische und hochgradig korrupte Mitgliedstaaten zurecht kommen. Die vorhandenen reichen locker aus.
Ja, so sind Sie die Europäer: Statt Südosteuropäer aufzunehen, forcieren sie lieber vorderasiatische und afrikanische Zuwanderung und Sozialleistungskostgänger.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 14. Jun 2019, 20:14
von Orbiter1
Senexx hat geschrieben:(14 Jun 2019, 19:55)

Ja, so sind Sie die Europäer: Statt Südosteuropäer aufzunehen, forcieren sie lieber vorderasiatische und afrikanische Zuwanderung und Sozialleistungskostgänger.
Wie kommen sie darauf? Selbstverständlich haben Südosteuropäer außerhalb der EU die Möglichkeit in den EU-Staaten zu arbeiten sofern sie über ausreichende Qualifikation verfügen. Das gilt auch für Migranten außerhalb der EU. Gegenüber der Personengruppe die sie erwähnt haben schottet sich die EU nachweisbar immer stärker ab.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Sa 15. Jun 2019, 12:29
von Wähler
SZ 14. Juni 2019 Reform der Währungsunion in der Endlosschleife
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4486579
"Mittlerweile wurden die Vorstellungen über das Volumen des Haushalts ziemlich zurechtgestutzt. Auch das Ziel, Länder zu stabilisieren, die von wirtschaftlichen Schocks getroffen werden, wurde aufgegeben. Das Budget soll lediglich dazu dienen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die wirtschaftlichen Verhältnisse anzugleichen.
Scholz erklärte, weitere Arbeit sei im Zuge der Verhandlungen über den EU-Haushaltsrahmen von 2021 bis 2027 nötig. Dabei soll auch die Größe des Budgets festgelegt werden. In der Diskussion standen zuletzt 17 Milliarden Euro, verteilt auf sieben Jahre. Le Maire zeigte sich dennoch zufrieden: "Zum ersten Mal beginnen wir, als ein kohärenter Block über die Zukunft nachzudenken und unsere Wirtschaftspolitik zu koordinieren."

Eine koordinierte Wirtschaftspolitik innerhalb der EWU wird anscheinend an ein gemeinsames Eurobudget geknüpft.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 07:46
von Europa2050
Eine gute Nachricht für die Menschen, die Slovakei, Europa und den Liberalismus:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ve ... n-100.html

Es geht auch kooperativ statt konfrontativ :thumbup:

Slovensko :thumbup:

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 10:39
von Senexx
Sie ist vor allem optisch eine deutliche Verbesserung. So kann Europa wieder Spass machen.

Wenn die optische Aufhellung politische Zuversicht symbolisieren und ankündigen sollte, wäre das positiv. Aber warten wir ab.

Man muss schon mit wenig zufrieden sein. Und einstweilen müssen wir noch Merkels Griesgrämigkeit ertragen.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 10:47
von Ger9374
Sie können einen Politiker doch nicht nach äusserlichkeiten beurteilen.Obwohl hätte die CDU das in den letzten Jahrzehnten Mal getan, wäre diesem Land viel erspart geblieben:-))

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 11:32
von Cobra9
Senexx hat geschrieben:(16 Jun 2019, 10:39)

Sie ist vor allem optisch eine deutliche Verbesserung. So kann Europa wieder Spass machen.

Wenn die optische Aufhellung politische Zuversicht symbolisieren und ankündigen sollte, wäre das positiv. Aber warten wir ab.

Man muss schon mit wenig zufrieden sein. Und einstweilen müssen wir noch Merkels Griesgrämigkeit ertragen.
Ähmm dein Ernst das du Politiker nach ihrer Optik bewerten würdest :rolleyes: Bischen arg oberflächlich.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 11:40
von Europa2050
Senexx hat geschrieben:(16 Jun 2019, 10:39)

Sie ist vor allem optisch eine deutliche Verbesserung. So kann Europa wieder Spass machen.

Wenn die optische Aufhellung politische Zuversicht symbolisieren und ankündigen sollte, wäre das positiv. Aber warten wir ab.

Man muss schon mit wenig zufrieden sein. Und einstweilen müssen wir noch Merkels Griesgrämigkeit ertragen.
Ich denke mal, politische Programmatik, persönliche Integrität, Bildung und Vita sind bei der Ausübung höchster politischer Ämter wesentlicher als Optik.

Und da haben sich die slowakischen Wähler im Gegensatz zu ihren Visegradkollegen (obwohl es in Tschechien ja auch schon gewaltig brodelt) für moderne Programatik für Mensch und Natur und gegen alte Eliten und Nationalismus entschieden.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 11:41
von Sören74
Cobra9 hat geschrieben:(16 Jun 2019, 11:32)

Ähmm dein Ernst das du Politiker nach ihrer Optik bewerten würdest :rolleyes: Bischen arg oberflächlich.
Seltsam, dabei findet er doch, dass zu viele Frauen in der Politik sind. :thumbup:

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 11:48
von Ger9374
In Italien sass oder sitzt eine Erotikdarstellerin im Parlament.
Sehr kompetente und engagierte Person.
Jedenfalls nach ihren äusseren zu urteilen.
Die Frau hat sich wenigstens hochgearbeitet,
meistens war sie aber aus filmtechnischen Gründen unten:-)))

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 11:49
von Cobra9
Sören74 hat geschrieben:(16 Jun 2019, 11:41)

Seltsam, dabei findet er doch, dass zu viele Frauen in der Politik sind. :thumbup:
Grundsätzlich kann man nur sehr ungenau Präferenzen des User an Beiträgen einschätzen. Aber Ich seh dein Argument als stichhaltig. Ich würde aber meinen Er findet eher Politiker wie Puigdemont attraktiver, basierend auf seinem Beiträgen

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 12:21
von Ger9374
Cobra9 hat geschrieben:(16 Jun 2019, 11:49)

Grundsätzlich kann man nur sehr ungenau Präferenzen des User an Beiträgen einschätzen. Aber Ich seh dein Argument als stichhaltig. Ich würde aber meinen Er findet eher Politiker wie Puigdemont attraktiver, basierend auf seinem Beiträgen


Kann er denn auch Spanish, sorry Katalan:-))

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 12:27
von Cobra9
Ger9374 hat geschrieben:(16 Jun 2019, 12:21)

Kann er denn auch Spanish, sorry Katalan:-))
Kann Ich nicht sagen. Aber ein gewisse Präferenz für Puigdemont und Co. ist erkennbar. Denke auch in der politischen Prägung. Aber so richtig eine Erklärung warum gabs nie

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 12:59
von Senexx
Cobra9 hat geschrieben:(16 Jun 2019, 11:32)

Ähmm dein Ernst das du Politiker nach ihrer Optik bewerten würdest :rolleyes: Bischen arg oberflächlich.
Gar nicht. Gepflegtsein drückt Haltung aus.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: So 16. Jun 2019, 15:58
von Alpha Centauri
Europa2050 hat geschrieben:(16 Jun 2019, 11:40)

Ich denke mal, politische Programmatik, persönliche Integrität, Bildung und Vita sind bei der Ausübung höchster politischer Ämter wesentlicher als Optik.

Und da haben sich die slowakischen Wähler im Gegensatz zu ihren Visegradkollegen (obwohl es in Tschechien ja auch schon gewaltig brodelt) für moderne Programatik für Mensch und Natur und gegen alte Eliten und Nationalismus entschieden.
Da wäre ich mir manchmal gar nicht so sicher, es ist zudem längst belegt das gut aussehende Politiker / innen größere Chancen haben gewählt zu werden, man sollte sich hier nichts vor machen bei.aller Programmatik und Inhalt das Auge isst immer auch mit.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 16:50
von Wähler
SZ Juni 2019 So sieht Europas Parteien­land­schaft aus
181 Parteien aus 28 Ländern sind ins neu gewählte Europäische Parlament eingezogen. Dort verbünden sie sich zu verschiedenen Fraktionen. Aber wie gut passen diese Gruppierungen politisch zusammen? Eine Analyse in Grafiken.
https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... e-e894574/
Zur Orientierung bei der schwierigen Meinungsbildung im EU-Parlament zur Einigung auf einen Kandidaten für den EU-Kommissionspräsidenten.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Do 20. Jun 2019, 23:43
von Senexx
Osteuropäer verhindert weiteren Erfolg der Klimahysteriker

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 73526.html

Der Widerstand wächst, die Unvernunft wird zurückgedrängt.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 04:57
von John Galt
Das Postengeschacher um die 4 Spitzenjobs in der EU ist nur ein weiteres Beispiel wie handlungsunfähig dieses politische Konstrukt ist.

Weber hat ganz klar gewonnen, wer dort jetzt durch einen Kuhhandel irgendeine andere Fraktion an die Macht bugsieren will, zeigt vor allem mangelndes Demokratieverständnis.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 05:11
von Senexx
Hauptsächlich geht es darum, den Deutschen keinen Einfluss zuzugestehen. Drahtzieher ist Macron.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 07:21
von Eulenwoelfchen
Neueren Medienberichten zufolge scheint nicht nur Micron den EVP-Spitzenkandidaten Weber entschieden abzulehnen, sondern auch 10 andere Regierungschefs. Ebenso haben die liberale und die sozialdemokratische Fraktion
im neuen EU-Parlament angekündigt, Weber auf keinen Fall zu wählen. Damit ist er so gut wie raus. Sieht wohl auch für Versager und den Soli-Kandidaten ähnlich aus. Es kursieren derzeit ganz andere Namen für das Pöstchen des EU-Kommissionspräsidenten und Flunker-Nachfolgers: Brexit-Unterhändler Barbier, Lagarde ("Madame IWF") oder der irische Premier "Dingenskirchen". Die Einwände gegen Weber sind nicht ganz unbegründet:
Er habe weder als verantwortlicher Regierungschef noch als verantwortlicher Minister irgendeine (Personalführungs-) Kompetenz und -Erfahrung vorzuweisen.

Irgendwie auch schlüssig, wenn sich der Kandidat einer Randpartei, die sogar landesweit in Deutschland deutlich unter zehn Prozent Stimmenanteil dahindümpelt, der EU plötzlich als Häuptling vorstünde.
Man sieht ja schon, was CSU-Minister wie Scheuer oder vorher Dobrindt als Greenhorns anrichteten. Rohrkrepierer wie jüngst die EU-Maut. So ein nicht mit dem EU-Selbstverständnis (und dessen Rechtsgrundlagen) in Einklang stehender, den EU-Rest bajuwarisch diskriminierender CSU-Stallgeruch ist wohl EU-weit für "Grünhorn" Weber kein gutes politische "eau de toilette" ... Da hätte der Manni Weber mal den Doofrindt oder den Scheuermann etwas einbremsen müssen. Oder Horst, den Fünfminuten nach Zwölften. Gelang ihm aber nicht...

Fazit: Manni Weber wurde auf der EU-Waage gewogen und für zu leicht befunden. (Der Wert zeigte sich unverändert auf Stufe 3 ("halbes Hemd") auf der 12-stufigen "EU-Patriot" Selbstverteidigungsskala.

Stufe 1 "Grottenolm" (auch Ska-Keller genannt)
Stufe 2 "PíS-Katholik"
Stufe 3 "Visegaardhengst (Neckname "Kurzer Flüchtling")
Stufe 4 "EU-Friedhofselefant"
Stufe 5 "Britenwinsler" (früher: "May-Gay". Wird neuerdings auf der Mundharmonika als "Bronson-Johnson" interpretiert und auf das Ornamentalste verunziert)
Stufe 6 "Macron-Lobbyist" (Kenn i di? ...Ick bin kein Berliner)
Stufe 7 "EU-Bräuroßl" (gerne als bewegungsunwilliger Merkelpopsi verunglimpft),
Stufe 8 "Reparationsparlamentarier"
Stufe 9 "EURO-Patriot"
Stufe 10 "EU-Muller" (he too)
Stufe 11 "Britenschleifer" (I am not amused)
Stufe 12 "EU-frist Stute" (Spitzname "Miß Universum". Trump ist häßlich. Putin geht so komisch. Xi Ping ist klein und moppelig.)

Damit dürfte auch klar sein, weshalb Manni Weber solche Schwierigkeiten mit seiner Kandidatur hat. Er nimmt zwar so gut wie alles in Kauf, um
EU-Kommissionshäuptling zu werden, nicht aber eine Schönheits-OP zu "Manuela" Weber.

PS:
Es wäre nicht schlecht, oder sogar gut, wenn die Lagarde oder der Barnier...dann wäre für die Draghi-Nachfolge Jens Weidemann als EZB-Häuptling fällig. Beides aus FRA besetzt, dürfte selbst Strippenkönig Macron nicht
an Berlin vorbei bringen.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 07:34
von John Galt
Das Parlament hatte sich auf den Spitzenkandidatenprozess geeinigt.

Millionen von Wählern haben danach ihre Wahlentscheidung ausgerichtet, für die Spitzenkandidaten oder gegen sie gestimmt.

Jetzt irgendwelche Hansel für den Posten vorzuschlagen ist nichts anderes als Lug und Betrug. Die Schäfchen werden es schon hinnehmen oder? Oder vielleicht sollten die Gelbwesten der EU mal eine Abreibung verpassen?

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 07:40
von Orbiter1
John Galt hat geschrieben:(21 Jun 2019, 07:34)

Das Parlament hatte sich auf den Spitzenkandidatenprozess geeinigt.
Das Parlament kann sich im Vorfeld einigen auf was es will. Das ändert nichts am rechtlich vorgesehenen Prozedere. Und das stellt sich wie folgt dar: Die Staats- und Regierungschefs schlagen einen Kandidaten vor. Das Europaparlament kann dann über den Kandidaten abstimmen.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 09:05
von Senexx
Orbiter1 hat geschrieben:(21 Jun 2019, 07:40)

Das Parlament kann sich im Vorfeld einigen auf was es will. Das ändert nichts am rechtlich vorgesehenen Prozedere. Und das stellt sich wie folgt dar: Die Staats- und Regierungschefs schlagen einen Kandidaten vor. Das Europaparlament kann dann über den Kandidaten abstimmen.
Die Staats- und Regierungschefs können vorschlagen, wen sie wollen. Das Parlament kann ihn abhlehen.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 14:08
von Maikel
John Galt hat geschrieben:(21 Jun 2019, 04:57)

Weber hat ganz klar gewonnen, wer dort jetzt durch einen Kuhhandel irgendeine andere Fraktion an die Macht bugsieren will, zeigt vor allem mangelndes Demokratieverständnis.
Ich ziehe mal eine Parallele zur Wahl in Bremen:
Dort hat auch die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten die meisten Stimmen bekommen.
Trotzdem wird es dort, ganz nach den üblichen demokratischen Spielregeln, wohl eine Rot-Grün-Rote Koalition geben, mit dem "alten" SPD-Bürgermeister.

Es reicht halt nicht, die meisten Stimmen zu bekommen, man braucht eine Mehrheit, und die hat Weber scheinbar nicht, leider.

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 18:13
von Ger9374
Da das E.U Parlament ja seit Jahrzehnten
die endstation für Deutsche durchschnittspolitiker darstellt, verwundert mich der aufschrei der empörung das Weber eventuell nicht seinen ihm zugesagten Posten erhält.Wer hält sich denn da nicht an jahrzehnte Lang gepflegte Demokratie die da in Brüssel zu stande Kam?!

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Fr 21. Jun 2019, 19:13
von unity in diversity
Merkels aufgeblasene Sprechpuppe schlägt Merkel vor:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ex- ... 45660.html
So geht Kasperletheater:

Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Verfasst: Sa 22. Jun 2019, 02:27
von Eulenwoelfchen
unity in diversity hat geschrieben:(21 Jun 2019, 19:13)

Merkels aufgeblasene Sprechpuppe schlägt Merkel vor:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ex- ... 45660.html
So geht Kasperletheater:
Und am Kern der Sache zielgenau vorbei: Es geht zunächst um die wichtigste Position, des EU-Kommissionspräsidenten, aktuell noch Jean-Claude Juncker.

Nicht um den allgemeinen Grüßaugust und Postboten der Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer, den Ratspräsidenten. Aktuell in personam: Donald Tusk.
Typisch Gabriel...Der hat sich schon immer gerne um die falschen Sachen gekümmert und damit labertaschig die politische Botanik kontaminiert.

Weber und seine EVP-Konsorten bekommen jetzt von Macron die Quittung für ihr EU-vertraglich ohnehin nicht vorgesehenes Spitzenkandidaten-Modell:
Der franz. Präsident schlug grenzübergreifende EU-Wahllisten vor, die aber besonders stark die CDU/CSU, aber auch generell bei den EVP-lern auf
national-egoistische Ablehnung stieß. Folgerichtig stellte er - nicht zu unrecht - fest, das es schlichtweg ein "demokratischer Witz sei", dass genau jene Leute,
die europäische, transnationale EU-Wahllisten ablehnten und eine Reformierung bzw. Änderung der EU-Wahlen blockierten, jetzt forderten, das Spitzenkandidaten-Modell
müsse den EU-Kommissionschef zwingend hervorbringen.

All das hätte man vorher mit einer Reform des EU-Wahlmodus und seiner vertraglichen Festschreibung ins Werk setzen müssen. Wäre ja wünschenswert,
aber besonders der CSU von Weber dürfte es nicht gefallen, wenn man bei der EU-Wahl kein Kreuzerl mehr bei CSU machen dürfte, sondern nur noch EVP wählen könnte.
Die lieben Sozis und die LINKE nur noch SEE (Sozialistische Einheitspartei Europas), MP (Sammelpool der Macronisten, Liberalen und allem, was ausser Stacheldraht und Blechbüchsen nicht bei "Drei" auf den Bäumen
von Erich Kästners Gedicht hockt), AgE ("Alternative gegen Europa" als Wirrpool für Farage- und AfD-Gestalten), forza ventisette stelle (für Salvinis, Orbanisten) EPOL (nicht zu verwechseln mit Europol, als PíS-(Sammel)becken für alle Kacynskis der EU-Welt) ...usw. hätte.

Damit wäre auch eine saubere Basis geschaffen, für die EU-Wahl selbst, mit einer einheitlichen, europaweiten EVP-Wahlliste, Sozen- bzw. Liberalenliste usw.
Ob der Manni Weber als Jungspund-Vertreter einer Mini-Splitterpartei - in deren ewigen CSU-Zwergenkönigreich er es weder zum Minister oder gar zum Häuptling brachte - ausgerechnet der Mann für EVP-Mehrheiten des gesamten EU-Wahlvolks geworden wäre, darf man in Frage stellen.

Die Geister, die man nicht rief, sondern verstieß, rächen sich jetzt einfach schnöde... :D