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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 20:37
von Schnitter
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:26)

Merkel hat offenbar Angst vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Vertrag, wenn man ihre Bundestagsrede anhört. Der Grund ist, dass in einem solchen Fall der EU in Großbritannien ein Wettbewerber ähnlich Singapur erwachsen würde: mit mehr Freiheit, weniger Regeln, niedrigen Steuern und mehr Wohlstand als in der EU möglich und gewünscht.

Es wäre ein Fenster einer freiheitlich organisierten Wirtschaft nahe dem sozialistischen Paradies. Ein Erfolg Großbritanniens könnte andere Länder auch überzeugen, dass der Brüsseler Wasserkopf und all die Richtlinien und Verordnungen von dort gar nicht sein müssen, und dass mehr Freiheit und eine bürgernahe, transparente und demokratische Regierung statt der Fremdbestimmung aus Brüssel auch zu mehr Wohlstand führen kann.
Eventuelle Ähnlichkeiten der Äußerungen des Users mit denen von Comical Ali sind rein zufälliger Natur :D

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 20:43
von Alter Stubentiger
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:26)

Merkel hat offenbar Angst vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Vertrag, wenn man ihre Bundestagsrede anhört. Der Grund ist, dass in einem solchen Fall der EU in Großbritannien ein Wettbewerber ähnlich Singapur erwachsen würde: mit mehr Freiheit, weniger Regeln, niedrigen Steuern und mehr Wohlstand als in der EU möglich und gewünscht.

Es wäre ein Fenster einer freiheitlich organisierten Wirtschaft nahe dem sozialistischen Paradies. Ein Erfolg Großbritanniens könnte andere Länder auch überzeugen, dass der Brüsseler Wasserkopf und all die Richtlinien und Verordnungen von dort gar nicht sein müssen, und dass mehr Freiheit und eine bürgernahe, transparente und demokratische Regierung statt der Fremdbestimmung aus Brüssel auch zu mehr Wohlstand führen kann.
Aha. HongKong will übrigens die Londoner Börse kaufen. Wie du siehst kreisen die Aasgeier schon um sich die Filetstücke der britischen Wirtschaft zu sichern. Was bleibt vom Empire wenn Hong-Kong, also China, die Kontrolle über die City übernimmt?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 20:45
von Eulenwoelfchen
Eiskalt hat geschrieben:(11 Sep 2019, 14:32)

Aber haben nicht gerade die mit wenig Einkommen, Bildung etc mehrheitlich für den Brexit gestimmt?
Ich stecke leider nicht in den Köpfen der Brexitbefürworter. Was als relativ sicher gelten soll, ist die Ablehnung der
EU gerade in ländlichen Regionen und vor allem bei älteren Wählern/Wählerinnen auf große Zustimmung gestoßen.
Also eine Bevölkerungsschicht, die aufgrund ihrer Altersstruktur nicht unbedingt zwangsläufig zu den Hauptleidtragenden zählen muss,
und besonders was die Bildungschancen angeht, sicher nicht die eigene Zukunft mit einem EU-Verbleib verband.

Gerade viele junge Menschen gingen leider erst gar nicht zur Wahl. Und Studenten oder sonstige jungen Menschen in der Ausbildung
sind oftmals Mitglied, z.T. nur temporär, so hoffe ich persönlich, die man als wenig begütert oder schmalen Einkommensverhältnissen
zuordnet.

Aber um Ihre Frage kurz und knapp auf den Punkt einer Antwort zu bringen:
Ich meine, eher nicht.

Insofern, kann ich -egal wie ich mich abmühe- Ihre Frage nicht oder nicht besser beantworten.
In der Hoffnung, Sie akzeptieren das, verbleibe ich als kleines Eulenwoelfchen, das sich nicht anmaßt,
die Weisheit löffelweise gefressen zu haben. Gell. :D

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 20:48
von Alter Stubentiger
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(11 Sep 2019, 13:15)

Ihre antieuropäischen, einzeiligen, pauschalierenden Plattitüden sind für mich eine weitere Diskussion nicht wert.
Tut mir leid. Ist nicht persönlich gemeint, sondern nur bezogen auf die zu dürftige inhaltliche Substanz ihrer Feststelllungen zu diesem Thema. Sorry. ;)
Bist du nicht einer von denen die die EU in anderen Strängen als Hamas-Versteher und Terrorunterstützer diffamieren?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 20:58
von Eulenwoelfchen
JJazzGold hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:32)

Wie endlich die annähernd dem sozialistischen Paradies gleichende Freiheit wäre, wenn GB von Verträgen mit den USA abhängig wäre, kann ich mir lebhaft vorstellen.
Manche Leute haben eben den Hang, die heile Welt und die geile Zukunft nach dem MAD-Muster von Alfred E. Neumann aus den Siebziger Jahren zu beschreiben. :D

Sinnigerweise jene Dekade, wo das überaus freie Großbritannien absolute Kontrolle hatte, als NICHT-EWG bzw. späteres EU-Mitglied. Und natürlich auch die Möglichkeit damals schon, Singapur, Shanghai
und die Wall Street locker abzuhängen. Ach was sage ich, die ganze westliche Welt! :p - Komisch nur, dass die ökonomischen Realitäten eine ganz andere Sprache sprachen.
Und erst die Vollmitgliedschaft in der EU die Rahmenbedingungen schuf, die zu einem Gesunden des wirtschaftlich damals schwer erkrankten Mannes, the GREAT EMPIRE MAN,
führten.

Aber was interessieren EU_Hater und -Spalter diesseits und jenseits des Kanals schon die Faktenlage? - Damals wie heute... oder auch in der Zukunft.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 21:02
von Eulenwoelfchen
Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:48)

Bist du nicht einer von denen die die EU in anderen Strängen als Hamas-Versteher und Terrorunterstützer diffamieren?
Machen Sie sich einfach vom Acker mit ihrer themenfremden und billigen Provokation. :D

Oder verschonen Sie wenigstens mich mit Ihrem politischen Zehenkäse. Danke. Sehr freundlich von Ihnen!

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 21:10
von Alter Stubentiger
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(11 Sep 2019, 21:02)

Machen Sie sich einfach vom Acker mit ihrer themenfremden und billigen Provokation. :D

Oder verschonen Sie wenigstens mich mit Ihrem politischen Zehenkäse. Danke. Sehr freundlich von Ihnen!
Also mal pro und mal contra EU je nach Themenlage?
Aber dass machen ja viele. Immer gegen die EU austeilen wenn es einem gerade opportun erscheint. Nur ist es genau die Art von Spiel die es Populisten wie Johnson so leicht macht alles Übel dieser Welt auf die EU zu schieben.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 21:35
von lili
sünnerklaas hat geschrieben:(11 Sep 2019, 17:46)

Die Finger vom Alkohol zu lassen und sich weniger zu prügeln.
Und was ist wenn sie gar kein Alkohol trinken und sich auch nicht prügeln?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 21:36
von lili
rain353 hat geschrieben:(11 Sep 2019, 19:09)

Wie findest du das einige Leute so lange wählen lassen wollen, bis ihnen das Ergebnis passt.




Bist du auch Iljas Meinung, dass ich vom Thema abgelenkt habe?

Wenn die anderen damit einverstanden sind?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 21:49
von Ger9374
Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Sep 2019, 21:10)

Also mal pro und mal contra EU je nach Themenlage?
Aber dass machen ja viele. Immer gegen die EU austeilen wenn es einem gerade opportun erscheint. Nur ist es genau die Art von Spiel die es Populisten wie Johnson so leicht macht alles Übel dieser Welt auf die EU zu schieben.



Man kann durchaus überzeugter Europäer sein, aber mit der E.U Nahost Politik über Kreuz liegen. Eine 100% Übereinstimmung wäre sehr ungewöhnlich!

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 22:04
von garfield336
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(11 Sep 2019, 11:55)

Eben. :thumbup:

Und um den Personenverkehr digital kontrollieren zu können, der dann im Falle eines
illegalen oder sicherheitspolitisch kritischen Einreisefalls was machen würde?

Einen digitalen Schlagbaum und digitale Handschellen... :D

Sie haben natürlich recht mit Ihrem Hinweis. ;)

Für diese Lösung gilt: dümmer geht immer...
Ich meine ich könnte ja dann meine China Importware nach NI liefern lassen und es dann selbst abholen. Die Fahrt könnte sich lohnen wenn die Ware 1000euro billiger ist. Wer kontrolliert das?

Digitale Lösung?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 22:29
von Julian
Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:43)

Aha. HongKong will übrigens die Londoner Börse kaufen. Wie du siehst kreisen die Aasgeier schon um sich die Filetstücke der britischen Wirtschaft zu sichern. Was bleibt vom Empire wenn Hong-Kong, also China, die Kontrolle über die City übernimmt?
Natürlich ist Großbritannien und vor allem London Ziel von Investoren aus aller Welt. Das ist doch positiv! Deutschland investiert vor allem im Ausland, und leider mit miserabler Rendite und mit hohem Risiko.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 22:37
von Julian
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(11 Sep 2019, 13:03)

NO BREXIT, was sonst! - Die Wirtschaft GBs hat sich über Jahrzehnte hinweg vom ehemals kranken Mann Europas vor seinem Beitritt zur EU
zur zweiterfolgreichsten und zweitgrößten Volkswirtschaft des EU-Raums entwickelt. Damit einhergehend haben sich auch die Lebens- und Einkommensbedingungen
der niedrigeren Einkommensschichten deutlich verbessert. Ob das nicht genug war, darüber streiten sich ja nicht nur die Briten,
sondern auch wir hier in D, dem Land des mittlerweile stinkreichen und vor steuerlichen Überschußeinnahmen kaum noch geradeaus laufen könnenden
Ökonomieprimus D. Der größten Volkswirtschaft in der Europäischen Union.

Fakt ist und bleibt, dass der barrierefreie Wirtschaftsraum und seine Reise- und Niederlassungsfreiheit für die Menschen
selbst bzw. deren Kindern vielfach ganz andere, auch international ausgerichtete Bildungs- und Existenzchancen bot und weiterhin bietet.
Auch und besonders, was weniger begüterte Einkommensschichten angeht.

Das ist schon mal etwas, das SEHR viel wert ist. Vor allem, wenn man an die Zukunft der Kinder und Kindeskinder denkt.
Oder etwa nicht?

Es ist ein beliebtes Spiel, die EU bei jeder Gelegenheit kleinzureden oder sie negativ darzustellen.
Oder einfach nicht über all die positiven Dinge zu sprechen, die dieses einmalige und einzigartige weltweite Vorbildprojekt
für das friedliche und gedeihliche Miteinander der Völker Europas erbrachte und weiter erbringt.
Einige Länder mögen in der Tat von der EU profitiert haben, so in erster Linie Luxemburg, das sich daran geradezu gemästet hat. Dass es mit Großbritannien wirtschaftlich stark aufwärts ging, hatte meiner Meinung nach aber weniger mit der EU und mehr mit einer Frau namens Margaret Thatcher zu tun, die dem zuvor sozialistischen Kurs eine Absage erteilte.

Betrachtet man den Wohlstand Islands, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins, muss man doch zur Auffassung kommen, dass ein Heil auch außerhalb der EU möglich ist.

Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 23:09
von Ger9374
Die Grundkonstruktion der E.U war eine Wirtschafts und Kriegsverhinderung Symbiose.
Das später Politische und der Währungsgedanke viel später konzipiert.
Vielleicht überstürzt !?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mi 11. Sep 2019, 23:28
von Atue001
Ger9374 hat geschrieben:(11 Sep 2019, 23:09)

Die Grundkonstruktion der E.U war eine Wirtschafts und Kriegsverhinderung Symbiose.
Das später Politische und der Währungsgedanke viel später konzipiert.
Vielleicht überstürzt !?
Die Frage ist berechtigt. Allerdings hat sich gerade bei der Wirtschaftsunion immer mehr gezeigt, dass einheitliche Standards nur dann einzuhalten sind, wenn man immer mehr gesellschaftliche Konvergenz erhält. Zu große Unterschiede bei den Steuersystemen sind schädlich, und zu weit auseinanderlaufende Wirtschaftspolitik sowieso. Aber auch Themen wie die Umweltpolitik darf nicht zu unterschiedlich organisiert sein.

Was leider zu wenig thematisiert wurde ist wird, ist die Sozialunion. Die sozialpolitischen Standards in der EU sind noch sehr weit auseinander - das führt zu deutlichen Verzerrungne. Das Problem dabei ist aber, dass hohe soziale Standards nur dann bezahlbar bleiben, wenn die Wirtschaft das finanziell auch hergibt - oder aber starke Sozialtransfers zwischen wirtschaftlich starken und wirtschaftlich schwächeren Staaten fließen. Letzteres lehnt man aber gemeinhin noch immer ab.

Der Währungsgedanke folgte eigentlich konsequent der Idee der Kriegsverhinderungs-Symbiose - man wollte in jedem Fall Deutschland stärker an Europa binden, und eine starke Hegemonialmacht Deutschland in Zentraleuropa dadurch verhindern, dass man Deutschland über die gemeinsame Währung mit an die EU bindet. Was dabei übersehen wurde war, die Währungsunion kam nicht für Deutschland zu früh, sondern für Italien, Griechenland, Spanien und Portugal - und in Teilen sogar für Frankreich.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 01:21
von Eulenwoelfchen
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)

Einige Länder mögen in der Tat von der EU profitiert haben, so in erster Linie Luxemburg, das sich daran geradezu gemästet hat. Dass es mit Großbritannien wirtschaftlich stark aufwärts ging, hatte meiner Meinung nach aber weniger mit der EU und mehr mit einer Frau namens Margaret Thatcher zu tun, die dem zuvor sozialistischen Kurs eine Absage erteilte.

Betrachtet man den Wohlstand Islands, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins, muss man doch zur Auffassung kommen, dass ein Heil auch außerhalb der EU möglich ist.

Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
Zu Ihren von der Faktenlage entkoppelten Behauptungen gibt es nichts weiter zu sagen: Sie sind falsch und nur für Märchenstunden tauglich. Nicht aber ernstzunehmende politische Diskussionen.

Auch und ganz besonders in Hinblick auf die ökonomische Vorwärtsentwicklung und Gesundung GBs, aber besonders auch der genauso positiven Entwicklung der britischen Region Nordirland sowie des vor dem Beitritt zur EU ebenso auch schwer in den Seilen hängenden Landes Republik Irland, das damals natürlich traditionell sehr am Erfolg oder ökonomischen Erkrankungen des übermächtigen Nachbars GB litt bzw. sich in dessen Sog befand.
Besser wurde es für alle drei Länder/Regionen nämlich erst so richtig, weil man wie GB Mitglied incl. dessen Kolonialenklave Nordirland war oder wie die Republik Irland EU-Mitglied wurde und blieb.

Sie werden auch schwerlich einen Beleg finden, der etwa Margret Thatcher damals auch nur ansatzweise dazu veranlasst hätte, die EU-Mitgliedschaft GBs ernsthaft zu beenden.
Man killt doch nicht die Kuh, die man so schön melken kann und dabei noch bei jeder bietenden Gelegenheit draufhauen kann. Doof war "I want my back"-Maggie tatsächlich nicht. Sondern nur dreist und unverschämt ohne erkennbare Grenzen. Eine knallharte Rosinenpickerin ...und Paradepolitikerin in der Kunst, Vorteile GBs aus der dummen EU herauszuholen, wo es geht und damit auch die britische Wirtschaft dank der spendablen und leicht trotteligen EU und ihres genialen, auch und gerade für GB vorteilhaften Handelsrahmens zu benutzen. Selbstredend auch immer mit dem "Murmeltier"-Märchen, die EU blockiere GB oder sei grundsätzlich SCHEISSE.

Komisch nur, dass man das immer nur dahingehend nutzte, um eigenen politischen Scheiss zu vertuschen, indem man ihn der EU in die Schuhe schiebt bzw. immer schon schob. Politische Fehler (soziale Demontage als Dienerin von Konzern- und Investoreninteressen), die auch Mrs. Thatcher in ihrem Land genauso anrichtete und einfache Leute zur dummen und chancenlosen Masse degradierte, die man zugunsten von Großkonzern-/Finanz-/Bank- und Investoreninteressen in den Graben der Chancenlosigkeit wuchtete. Wer war schuld? Natürlich immer nur die EU am Ende des Tages.

Es war eine Politik ohne Skrupel oder politische Empathie für die einfachen Leute. Auch wenn die immensen Reichtümer und Erfolge der Finanzindustrie und großer Konzerne das Land insgesamt zweifellos ökonomisch gesunden ließen und sich die gesamte Einkommenssituation auch mit den großzügig hingeworfenen Krümeln für die kleinen und mittleren Einkommen verbesserte. Während die "oberen 2000" abkassierten wie die Bekloppten.
Ziemlich zeitgleich rasierte Ronald Reagan mit seinen "Reagonomics" den amerikanischen Mittelstand zugunsten von Großkonzernen auf lästige Lausgröße.

Irgendwie ist die Trump-Johnson Duplizität mit der Thatcher-Reagan-Regentschaft artverwandt und fast schon ein merkwürdig pittoresker Aufguß deckungsgleicher "Politik".

Naja...
Einem politisch rechtslastigen, in politischen Zusammenhängen mehr als naiven und AfD-affinen (=europafeindlichen) Betonkopf mit ideologischer Baustahlarmierung wie Ihnen das zu erklären und dabei etwas auszulösen, was man als Nachdenken bezeichnen könnte, ist sinnlos.

Es ist eine allgemeine Beschreibung und Gegendarstellung für geneigte Leser/innen, die mangels Zeit oder weshalb auch immer, nicht so genau
diesem Thema folgen können und dann den einfach gestrickten schwarz/weiss Mustern eines klaren Anti-EU-Propagandisten Ihres Schlages aufsitzen...

Für mich gilt nämlich in Sachen EU das Identische wie für Demokratie: Nicht ideal, immer verbesserungswürdig. Aber das Beste, das unter menschlichen Umständen erreichbar ist. Mit möglichst viel Machtteilhabe und Gestaltungschancen aller Menschen - zumindest theoretisch.
In Frieden, Rechtssicherheit und persönlicher, unbedrohter Freiheit an Leib und Leben. Und mit Zukunftsaussichten und Chancen für die Kinder und Kindeskinder, sich über Grenzen und Nationen hinweg
entwickeln zu können. Weil nicht nur in Sachsen die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen. Auch EU- "Ausländer/innen" haben schöne Töchter und Söhne. Natürlich auch Britannien. *Venessa Redgrave z.B.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 01:53
von tabernakel
Misterfritz hat geschrieben:(08 Sep 2019, 21:58)Naja, dann sollen sie doch gehen!
Keiner hält sie, nur sie zieren sich.
Sollen sie doch bitte ihrer glorreichen Zukunft entgegen gehen und gut ist, oder?
So schaut's aus. Wenn schon das viele Geld von Banken eines Stadtstaates (i.e. nicht des Stadtstaates selbst) ein Grund sein soll die EU-Querbezuschussung in Frage zu stellen, dann in der Tat viel Erfolg beim britischen Solo-Abenteuer! Freue mich schon auf die Verträge die England mit den USA (7x die britische Einwohnerzahl) und China (28x die britische Einwohnerzahl) ihnen anbieten werden, beide zudem mit dramatisch höherem Bruttoinlandsprodukt. Und im Falle Chinas vielleicht gar folgend dem historischen Vorgänger aus dem 19. Jahrhundert: Wir (China) exportieren Euch zollfrei (UK) Opium, Elektronik, usw, und dafür dürft ihr uns landwirtschaftliche Güter zollfrei exportieren ... :thumbup:

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 03:09
von Ger9374
Rein vom Wirtschaftlichem Aspekt lässt sich der Brexit nicht begründen.
Es ist eine Kopfsache, und da schaltet der
Realismus zugunsten von Emotionalen ergüssen halt gerne ab .
Da GB relativ hohe Lohnkosten hat und seine Attraktivität anhand seiner Wirtschaftlichen Bedeutung verschlechtert
wird es schwerer werden Konkurrenzfähig zu bleiben. Ich gehe auch davon aus daß das £ zum Spekulationsobjekt werden könnte. Ein Spiel mit dem Feuer , was da angefacht wurde.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 06:28
von Orbiter1
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)

Betrachtet man den Wohlstand Islands, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins, muss man doch zur Auffassung kommen, dass ein Heil auch außerhalb der EU möglich ist.
Selbstverständlich ist Wohlstand auch außerhalb der EU möglich. Niemand hält Albanien davon ab zur neuen Schweiz zu werden. Die müssen nur ihren EU-Beitrittsantrag zurückziehen und alle erforderlichen Maßnahmen beschließen und umsetzen. Da drück ich ganz fest die Daumen.
Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
Ja, das könnte man. Die Mitgliedstaaten der EU haben sich aber gemeinschaftlich anders entschieden. Die haben sich im Vertrag von Lissabon ein Regelwerk gegeben dass über den Freihandel erheblich hinausgeht. Wenn aber alle Mitgliedsstaaten zur Erkenntnis kommen und beschließen dass Freihandel ausreicht wird das im Lissabon-Nachfolgevertrag so geregelt. Da drücke ich ebenfalls die Daumen. So wie es aktuell aussieht ist aber der bestehende Lissabon-Vertrag ziemlich attraktiv. Es gibt mit GB nur 1 Staat der (unter Schmerzen) austreten will und ein gutes Dutzend Staaten die unter dem Lissabon-Regelwerk Mitglied der EU werden wollen.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 07:13
von Adam Smith
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)

Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
Warum ist ein Freihandelsabkommen mit den USA so schwierig? Warum darf man einfach so in die Niederlande reisen, aber nicht in die USA? (Schengen)

Wozu braucht man diese Richtlinien?

Rahmenrichtlinien
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Freizügigkeitsrichtlinie 2004/38/EG
Konformitätsbeurteilungsverfahren und CE-Kennzeichnung, 768/2008/EG (die 93/465/EWG ist seit 2008 durch diese ersetzt)
Dienstleistungsrichtlinie 2006/123/EG
Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie, 2006/112/EG
Ökodesign-Richtlinie (EuP-Richtlinie), 2009/125/EG (2005/32/EG bis 19. November 2009)
Produktsicherheitsrichtlinie 2001/95/EG
Solvency II-Richtlinie, 2009/138/EG
Wasserrahmenrichtlinie, 2000/60/EG
Spezifische Richtlinien
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Richtlinie 2003/88/EG über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung, beruhend auf den vorangegangenen Richtlinien 93/104/EG und 2000/34

ATEX Produktrichtlinie; 2014/34/EU (Explosionsschutz)
Aufzugsrichtlinie; 2014/33/EU
Badegewässerrichtlinie; 2006/7/EG
Druckgeräterichtlinie; 2014/68/EU
Einheiten im Messwesen; 80/181/EWG
Elektromagnetische Verträglichkeit / Europäische EMV-Richtlinie; 2014/30/EU (ab 20. April 2016 Ersatz für 2004/108/EG)
Emissionshandelsrichtlinie; 2003/87/EG
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie; 92/43/EWG
Fernabsatzrichtlinie; 97/7/EG
Führerscheinrichtlinie; 2006/126/EG
Maschinenrichtlinie; 2006/42/EG
Niederspannungsrichtlinie; 2014/35/EU (ab 20. April 2016 Ersatz für 2006/95/EG)
Wasserrahmenrichtlinie; 2000/60
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_(EU)

Oder Verordnungen?

Verordnungen
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Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 (Sozialversicherung)
Verordnung (EWG) Nr. 2658/87 (Kombinierte Nomenklatur)
Verordnung (EWG) Nr. 1677/88 (Gurkenverordnung)
Verordnung (EWG) Nr. 3037/90 (NACE-Verordnung)
Verordnung (EWG) Nr. 259/93 (Abfallverbringungsverordnung)
Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 (EMAS-Verordnung)
Verordnung (EG) Nr. 2257/94 (Bananenverordnung)
Verordnung (EG) Nr. 338/97
(Artenschutzverordnung) – wesentlich geändert mit Verordnung (EG) Nr. 407/2009
Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 über Insolvenzverfahren
Verordnung (EG) Nr. 2725/2000 (Eurodac)
Verordnung (EG) Nr. 44/2001 (Brüssel I) (EuGVVO)
Verordnung (EG) Nr. 539/2001 (EU-Visum-Verordnung)
Verordnung (EG) Nr. 761/2001 (EMAS II)
Verordnung (EG) Nr. 6/2002 über das Gemeinschaftsgeschmacksmuster
Verordnung (EG) Nr. 29/2002 (NACE-Verordnung)
Verordnung (EG) Nr. 178/2002 (Lebensmittelsicherheit)
Verordnung (EG) Nr. 343/2003 (Dublin II)
Verordnung (EG) Nr. 2201/2003 (Brüssel IIa) (EuEheVO)
Verordnung (EG) Nr. 549/2004 (Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums)
Verordnung (EG) Nr. 726/2004 (Arzneimittelrecht)
Verordnung (EG) Nr. 805/2004 (Vollstreckungstitel-Verordnung) (EuVTVO)
Verordnung (EG) Nr. 842/2006 über bestimmte fluorierte Treibhausgase
Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 über die Rechte von behinderten Flugreisenden
Verordnung (EG) Nr. 1781/2006 (Geldtransferverordnung)
Verordnung (EG) Nr. 1893/2006 (NACE RevRev. 2)
Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH)
Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 (Health Claims)
Verordnung (EG) Nr. 1925/2006 (Anreicherungsverordnung)
Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (Öko-Verordnung)
Verordnung (EG) Nr. 1998/2006 (1. Beihilfeverordnung)
Verordnung (EG) Nr. 861/2007 (EuGFVO)
Verordnung (EG) Nr. 864/2007 (Rom II)
Verordnung (EG) Nr. 1214/2007 (Kombinierte Nomenklatur)

Usw.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 07:55
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(11 Sep 2019, 09:38)
Die Nordirland-Frage wird langfristig nicht offen bleiben. Wenn eine weitgehend digitale Grenze zwischen Irland und Nordirland ein Experiment wert wäre, dann auch eine Seegrenze zwischen Irland und England, so dass bestimmte Zollfragen schon in englischen Häfen geregelt werden könnten. Ideologische Sturrheit hat schon lange genug in eine Sackgasse geführt. Auch bei einem harten Brexit dürfte die Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht auf Dauer hart bleiben.
garfield336 hat geschrieben:(11 Sep 2019, 11:12)
digitale Grenze was soll das sein? Menschen sind aus Fleisch und Blut.
Digital kann man villeicht grosse LKWs erfassen, aber nicht den kleinen Grenzverkehr.
Das wäre ein Argument für mehr Personenfreizügigkeit zwischen Nordirland und Irland und ein Argument für eine harte Seegrenze zwischen England und Nordirland. Ohne eine Sonderstatus von Nordirland dürfte der Brexit also nicht funktionieren.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 08:18
von lili
,,Yellohammer": Schockbericht warnt vor Chaos-Brexit

https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.html

Es geht z.B. um längere Wartezeit am Ärmelkanal. Dadurch kann es zu Lieferengpässen kommen u.s.w.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 08:27
von Eiskalt
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:26)

Merkel hat offenbar Angst vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Vertrag, wenn man ihre Bundestagsrede anhört. Der Grund ist, dass in einem solchen Fall der EU in Großbritannien ein Wettbewerber ähnlich Singapur erwachsen würde: mit mehr Freiheit, weniger Regeln, niedrigen Steuern und mehr Wohlstand als in der EU möglich und gewünscht.

Es wäre ein Fenster einer freiheitlich organisierten Wirtschaft nahe dem sozialistischen Paradies. Ein Erfolg Großbritanniens könnte andere Länder auch überzeugen, dass der Brüsseler Wasserkopf und all die Richtlinien und Verordnungen von dort gar nicht sein müssen, und dass mehr Freiheit und eine bürgernahe, transparente und demokratische Regierung statt der Fremdbestimmung aus Brüssel auch zu mehr Wohlstand führen kann.
Ach sooooo.
Warum haben die Briten das denn nicht damals gemacht als sie der kranke Mann Europas waren?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 08:37
von Eiskalt
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 01:21)

Zu Ihren von der Faktenlage entkoppelten Behauptungen gibt es nichts weiter zu sagen: Sie sind falsch und nur für Märchenstunden tauglich. Nicht aber ernstzunehmende politische Diskussionen.

Auch und ganz besonders in Hinblick auf die ökonomische Vorwärtsentwicklung und Gesundung GBs, aber besonders auch der genauso positiven Entwicklung der britischen Region Nordirland sowie des vor dem Beitritt zur EU ebenso auch schwer in den Seilen hängenden Landes Republik Irland, das damals natürlich traditionell sehr am Erfolg oder ökonomischen Erkrankungen des übermächtigen Nachbars GB litt bzw. sich in dessen Sog befand.
Besser wurde es für alle drei Länder/Regionen nämlich erst so richtig, weil man wie GB Mitglied incl. dessen Kolonialenklave Nordirland war oder wie die Republik Irland EU-Mitglied wurde und blieb.

Sie werden auch schwerlich einen Beleg finden, der etwa Margret Thatcher damals auch nur ansatzweise dazu veranlasst hätte, die EU-Mitgliedschaft GBs ernsthaft zu beenden.
Man killt doch nicht die Kuh, die man so schön melken kann und dabei noch bei jeder bietenden Gelegenheit draufhauen kann. Doof war "I want my back"-Maggie tatsächlich nicht. Sondern nur dreist und unverschämt ohne erkennbare Grenzen. Eine knallharte Rosinenpickerin ...und Paradepolitikerin in der Kunst, Vorteile GBs aus der dummen EU herauszuholen, wo es geht und damit auch die britische Wirtschaft dank der spendablen und leicht trotteligen EU und ihres genialen, auch und gerade für GB vorteilhaften Handelsrahmens zu benutzen. Selbstredend auch immer mit dem "Murmeltier"-Märchen, die EU blockiere GB oder sei grundsätzlich SCHEISSE.

Komisch nur, dass man das immer nur dahingehend nutzte, um eigenen politischen Scheiss zu vertuschen, indem man ihn der EU in die Schuhe schiebt bzw. immer schon schob. Politische Fehler (soziale Demontage als Dienerin von Konzern- und Investoreninteressen), die auch Mrs. Thatcher in ihrem Land genauso anrichtete und einfache Leute zur dummen und chancenlosen Masse degradierte, die man zugunsten von Großkonzern-/Finanz-/Bank- und Investoreninteressen in den Graben der Chancenlosigkeit wuchtete. Wer war schuld? Natürlich immer nur die EU am Ende des Tages.

Es war eine Politik ohne Skrupel oder politische Empathie für die einfachen Leute. Auch wenn die immensen Reichtümer und Erfolge der Finanzindustrie und großer Konzerne das Land insgesamt zweifellos ökonomisch gesunden ließen und sich die gesamte Einkommenssituation auch mit den großzügig hingeworfenen Krümeln für die kleinen und mittleren Einkommen verbesserte. Während die "oberen 2000" abkassierten wie die Bekloppten.
Ziemlich zeitgleich rasierte Ronald Reagan mit seinen "Reagonomics" den amerikanischen Mittelstand zugunsten von Großkonzernen auf lästige Lausgröße.

Irgendwie ist die Trump-Johnson Duplizität mit der Thatcher-Reagan-Regentschaft artverwandt und fast schon ein merkwürdig pittoresker Aufguß deckungsgleicher "Politik".

Naja...
Einem politisch rechtslastigen, in politischen Zusammenhängen mehr als naiven und AfD-affinen (=europafeindlichen) Betonkopf mit ideologischer Baustahlarmierung wie Ihnen das zu erklären und dabei etwas auszulösen, was man als Nachdenken bezeichnen könnte, ist sinnlos.

Es ist eine allgemeine Beschreibung und Gegendarstellung für geneigte Leser/innen, die mangels Zeit oder weshalb auch immer, nicht so genau
diesem Thema folgen können und dann den einfach gestrickten schwarz/weiss Mustern eines klaren Anti-EU-Propagandisten Ihres Schlages aufsitzen...

Für mich gilt nämlich in Sachen EU das Identische wie für Demokratie: Nicht ideal, immer verbesserungswürdig. Aber das Beste, das unter menschlichen Umständen erreichbar ist. Mit möglichst viel Machtteilhabe und Gestaltungschancen aller Menschen - zumindest theoretisch.
In Frieden, Rechtssicherheit und persönlicher, unbedrohter Freiheit an Leib und Leben. Und mit Zukunftsaussichten und Chancen für die Kinder und Kindeskinder, sich über Grenzen und Nationen hinweg
entwickeln zu können. Weil nicht nur in Sachsen die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen. Auch EU- "Ausländer/innen" haben schöne Töchter und Söhne. Natürlich auch Britannien. *Venessa Redgrave z.B.
Ein sehr guter BEitrag auf den Punkt gebracht!

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 08:44
von Maikel
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:23)
Könnten Sie sich damit anfreunden?

Zweites Referendum mit zwei Wahlmöglichkeiten:

1. Brexit mit oder auch ohne deal
2. NO BREXIT at all (For the sake of the nation, this Brexit MUST die! :D )
Ich hätte gar nichts gegen ein Referendum mit mehr als zwei Wahlmöglichkeiten, aber eben mit ggf. zweitem Wahlgang; um sicher eine Mehrheit >50% für eine der Alternativen zu bekommen.

So hätte schon das britische Parlament zu einer positiven Mehrheits-Entscheidung für eine Varianten kommen können.

Bei so einem Wahlverfahren brauchte man auch gar nicht so lange zu streiten, welche Alternativen in welcher Formulierung angeboten werden.

Bei Personenwahlen z.B. wird so ein Wahlverfahren regelmäßig angewendet (u.a. Parteivorsitz CDU, Bürgermeister in D, französischer Präsident, usw. In abgewandelter Form sogar bei der Wahl BoJos zum Vorsitzenden der Tories).

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 09:35
von Eulenwoelfchen
Maikel hat geschrieben:(12 Sep 2019, 08:44)

Ich hätte gar nichts gegen ein Referendum mit mehr als zwei Wahlmöglichkeiten, aber eben mit ggf. zweitem Wahlgang; um sicher eine Mehrheit >50% für eine der Alternativen zu bekommen.

So hätte schon das britische Parlament zu einer positiven Mehrheits-Entscheidung für eine Varianten kommen können.

Bei so einem Wahlverfahren brauchte man auch gar nicht so lange zu streiten, welche Alternativen in welcher Formulierung angeboten werden.

Bei Personenwahlen z.B. wird so ein Wahlverfahren regelmäßig angewendet (u.a. Parteivorsitz CDU, Bürgermeister in D, französischer Präsident, usw. In abgewandelter Form sogar bei der Wahl BoJos zum Vorsitzenden der Tories).
Ich schließe mich gerne Ihren Referendumsdetails an. :thumbup: - SEHR darauf hoffend, es möge möglichst ein zweites dazu geben.
Und zwar VOR Neuwahlen...

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 10:14
von Misterfritz
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 09:35)

Ich schließe mich gerne Ihren Referendumsdetails an. :thumbup: - SEHR darauf hoffend, es möge möglichst ein zweites dazu geben.
Und zwar VOR Neuwahlen...
Wird es nicht,
wer sollte das denn beschliessen?
Und, aus einem mir nicht bekannten Grund, kann man eine Neuwahl innerhalb von zwei Wochen organisieren, ein Referendum braucht 3 Monate Vorlauf.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 10:33
von Eulenwoelfchen
Misterfritz hat geschrieben:(12 Sep 2019, 10:14)

Wird es nicht,
wer sollte das denn beschliessen?
Und, aus einem mir nicht bekannten Grund, kann man eine Neuwahl innerhalb von zwei Wochen organisieren, ein Referendum braucht 3 Monate Vorlauf.
Möglicherweise haben Sie recht und es wird - LEIDER LEIDER - kein zweites Referendum geben. Beschließen könnte das das Parlament nach der Sommerpause
mit seiner Mehrheit gegen Johnson jederzeit. Sogar gesetzlich dies vorzuschreiben wäre möglich. Weil Sie danach fragten, wer das beschliessen sollte: Das britische Unterhaus! ;) ****

Was die größere Vorbereitungszeit eines Referendums angeht, bin ich sicher, dass aufgrund einer dann vorliegenden zwingenden Parlamentsmehrheit für ein Referendum
auch eine zwingend an diesen benötigten Zeitrahmen angepasste längere Verschiebung, sagen wir mal statt 3 auf 6 Monate vom Parlament der Regierung auf's Pflichtenhaupt
gelegt würde und der EU-Rat dem auch zustimmen würde.

Aber ich bestreite nicht, dass alles an einem seidenen Faden hängt und vor allem an einem brit. Unterhaus, dass sich nur darin einig ist, sich nicht einig zu sein.
Und vermutlich Johnson diese desolate Orientierungslosigkeit und Schwäche des Parlament ausnutzen wird und der no-deal-Brexit kommen wird. Höchstwahrscheinlich, sage ich mal.

Aber Toyota: Nichts ist unmöglich! - In diesen verwirrten Zeiten. Auch ein Schwenk zur Vernunft und zum Besseren. Selbst in GB nicht völlig undenkbar. :D

****Nachtrag:
Es wäre so quasi die Wende, mit der das Parlament den Weg zurück zu tatsächlichen demokratischen Prinzipien und Willensbildungsprosessen damit einleiten könnte,
und dem Versuch eines Cummings und eines Johnson, die britische Demokratie in totalitärer Absicht zu usurpieren verhindert und verschrottet.
Das Vermächtnis wirklicher Demokratie hast in GB ja allerhöchste Tradition und Priorität. Sie für Britanniens Menschen zu schützen und zu erhalten, wäre genau jetzt ALLERERSTE "Bürgerpflicht" des britischen Unterhauses.
But I admit, these are just my 2 cents... ;)

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 13:46
von Kohlhaas
Wie es scheint, zeigt Johnson wachsende Sympathie für einen Vorschlag zu Irland, den Barnier mal vorgelegt hat: Der Backstop könnte auf Nordirland beschränkt werden. Die Zollgrenze würde dann nicht durch Irland, sondern durch die irische See verlaufen. May hat das damals abgelehnt, weil sie auf die Stimmen der Hardliner von der DUP angewiesen war.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 13:58
von Troh.Klaus
Kohlhaas hat geschrieben:(12 Sep 2019, 13:46)
Wie es scheint, zeigt Johnson wachsende Sympathie für einen Vorschlag zu Irland, den Barnier mal vorgelegt hat: Der Backstop könnte auf Nordirland beschränkt werden. Die Zollgrenze würde dann nicht durch Irland, sondern durch die irische See verlaufen. May hat das damals abgelehnt, weil sie auf die Stimmen der Hardliner von der DUP angewiesen war.
Es würde mich wundern, wenn Johnson mit einem solchen "Deal" noch lange PM wäre. Da würde sogar Rees-Mogg selbst das "no-confidence"-Verfahren einleiten.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 16:11
von Alter Stubentiger
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:29)

Natürlich ist Großbritannien und vor allem London Ziel von Investoren aus aller Welt. Das ist doch positiv! Deutschland investiert vor allem im Ausland, und leider mit miserabler Rendite und mit hohem Risiko.
Dir ist nicht klar wie sic hdie Gewichte Richtung Asien verschieben durch die selbstverschuldete Schwäche der Briten. Wenn die Londoner Börse nach Asien geht ist dies eine gewaltige Machtverschiebung Richtung Asien.

Wo investiert Deutschland denn genau? Und wer eigentlich? Der deutsche Staat oder wer?

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 16:20
von Alter Stubentiger
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)

Einige Länder mögen in der Tat von der EU profitiert haben, so in erster Linie Luxemburg, das sich daran geradezu gemästet hat. Dass es mit Großbritannien wirtschaftlich stark aufwärts ging, hatte meiner Meinung nach aber weniger mit der EU und mehr mit einer Frau namens Margaret Thatcher zu tun, die dem zuvor sozialistischen Kurs eine Absage erteilte.

Betrachtet man den Wohlstand Islands, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins, muss man doch zur Auffassung kommen, dass ein Heil auch außerhalb der EU möglich ist.

Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
Island, Norwegen und die Schweiz sind mit der EU assoziiert. Dort gelten EU-Regeln. Dafür dürfen sie alle Vorteile der EU nutzen ohne Mitglied zu sein.
Einheitliche Regeln und Normen sind ein enormer Vorteil für die Volkswirtschaften der Mitgliedsländer und keine Belastung. Das war früher anders und deshalb gab es in Spanien andere Stromstecker als in Deutschland. Da muß dann der Lampenbauer für jedes Land einen extra Stecker einbauen. Was für ein Aufwand! Und dies ist nur ein ganz einfaches Beispiel. Es hat schon seinen Grund war um ein Land wie die Schweiz sich freiwillig den EU Regeln unterwirft. Unterm Strich profitiert es.

Oder nimm mal ein Land wie Norwegen. Die subventionieren ihre Landwirte viel mehr als es in der EU üblich ist. Subventionen finden sich also überall. Und unerwünschte Nebenwirkungen gibt es auch überall. Es ist eben alles nicht so einfach.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 16:23
von Alter Stubentiger
Ger9374 hat geschrieben:(11 Sep 2019, 23:09)

Die Grundkonstruktion der E.U war eine Wirtschafts und Kriegsverhinderung Symbiose.
Das später Politische und der Währungsgedanke viel später konzipiert.
Vielleicht überstürzt !?
Es wurden viele Fehler gemacht. Manche Dinge waren aber auch unvermeidlich. Der €uro war ursprünglich eingeführt worden weil man die D-Mark und mögliche Hegemonialbestrebungen des wiedervereinigten Deutschlands fürchtete. Das gerade Deutschland mit 30 Milliarden Wohlstandsgewinn im Jahr durch den €uro da am meisten von profitiert hat keiner erwartet.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 18:38
von sünnerklaas
Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Sep 2019, 16:23)

Es wurden viele Fehler gemacht. Manche Dinge waren aber auch unvermeidlich. Der €uro war ursprünglich eingeführt worden weil man die D-Mark und mögliche Hegemonialbestrebungen des wiedervereinigten Deutschlands fürchtete. Das gerade Deutschland mit 30 Milliarden Wohlstandsgewinn im Jahr durch den €uro da am meisten von profitiert hat keiner erwartet.
Man hat seinerzeit so vieles nicht erwartet...
Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.
Dass dann andere Länder unter die Räder kamen, hatte man nicht bedacht.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 19:30
von Kohlhaas
Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
. . . ich schreibe es jetzt nochmal:

Die Nationen, die der Welthandelsorganisation (WTO) angeschlossen sind, haben Regeln festgelegt, wie Handel zwischen Nationen abzulaufen hat. Zu diesen Regeln gehört die Pflicht, Warenverkehr zu überwachen und Zollrichtlinien durchzusetzen. ALLE EU-Staaten gehören der WTO an. Auch Großbritannien. Also hat auch Großbritannien sich den Regeln der WTO zu fügen. Wie da ein gewisser "Julian" auf die Idee kommt, der EU vorzuwerfen, dass sie GB von "Freihandel" abhalten wolle, erschließt sich wohl nur dem notorischen EU-Hasser namens "Julian". Du flötest hier steile Thesen über "Freihandel" und hast nicht mal begriffen, dass Leute wie Johnson und Trump gar keinen Freihandel wollen. Die wollen "bilaterale Verträge". Die wollen ganz willkürlich entscheiden, mit wem sie unter welchen Bedingungen "freien Handel" treiben. Diesen Anspruch verteidigst Du und scheltest gleichzeitig die EU dafür, dass sie verbindliche Regeln für freien Handel festgelegt hat???

Persönliche Anfeindungen entfernt. Moses, Mod.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 20:45
von lili
Wegen Parlaments-Zwangspause: Johnson bestreitet Queen angelogen zu haben

https://www.focus.de/politik/ausland/sc ... 30872.html

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 20:53
von Alter Stubentiger
sünnerklaas hat geschrieben:(12 Sep 2019, 18:38)

Man hat seinerzeit so vieles nicht erwartet...
Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.
Dass dann andere Länder unter die Räder kamen, hatte man nicht bedacht.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Einige Länder, wie Dänemark und Deutschland, haben an ihren Schwachstellen gearbeitet, andere haben einfach auf notwendige Reformen verzichtet. Die sind dann unter die Räder gekommen. Griechenland, Italien, aber auch Frankreich.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 21:04
von Ger9374
Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.



Wie konnten denn bei den 2+4 Gesprächen solch Weitreichende Forderungen an Deutschland gestellt werden, das ist Finanzpolitisch überhaupt nicht zusicherbar gewesen!

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Do 12. Sep 2019, 23:32
von Eulenwoelfchen
Ger9374 hat geschrieben:(12 Sep 2019, 21:04)

Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.



Wie konnten denn bei den 2+4 Gesprächen solch Weitreichende Forderungen an Deutschland gestellt werden, das ist Finanzpolitisch überhaupt nicht zusicherbar gewesen!
Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?

Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen. :)

Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.

Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.

Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.

Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.

Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer! :D

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 03:13
von Ger9374
Die DUP aus Nordirland wäre bereit einige E.U Gesetze weiter gelten zu lassen.
Aber aus der Zollunion soll GB mit Nordirland gemeinsam als ein Staat austreten .
Was würde das überhaupt bringen?
Augenwischerei oder ernsthaft gemeinte Chance auf ein weiterkommen bei den stagnierenden Gesprächen?!

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 10:28
von sünnerklaas
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 23:32)

Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?

Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen. :)

Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.

Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.

Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.

Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.

Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer! :D

Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dass es auch Margret Thatcher war, die auf eine Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaftswährung bestand. Die Idee: alle anderen Mitglieder der Gemeinschaftswährung sollten von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren, wirtschaftlich schwache Länder sollten AUCH etwas von dem in D erwirtschafteten Wohlstand abbekommen. Es war NICHT die Idee, dass D wirtschaftlich schwache Länder so stärkt, dass sie selber auf die Beine kommen. Das hat natürlich in manchen Ländern Begehrlichkeiten geweckt - Länder, in denen die Regierungen wussten, dass die Partner sie auf Grund geostrategischer Gründe finanziell nie im Stich lassen würden.
Ich möchte den Naivlingen Kohl, Lothar de Maizière und Waigel nicht die alleinige Schuld geben. Ebenso naiv und kurzsichtig waren Margret Thatcher und Francois Mitterand. Praktisch niemand von denen, die damals am Verhandlungstisch saßen hatten das bedacht.
Ein weiteres Problemfeld ergab sich aus der überhasteten EU-Osterweiterung. Dass die osteuropäischen Staaten in die NATO und die EU durften, war die Erfüllung eines ehernen Versprechens aus der Zeit des Kalten Krieges. Man hatte allerdings weder in Paris, noch in Bonn und auch nicht in London bedacht, dass das auf lange Sicht eine massive Ab- und Auswanderungswelle aus Osteuropa zur Folge haben würde. Genau diese Ab- und Auswanderungswelle war auch ein Grund für viele Briten, für den Brexit zu stimmen.
Im Grunde fliegt uns im Moment alles um die Ohren: der 2+4-Vertrag und die Vertragswerke zur EU-Osterweiterung. Im Grunde ist das alles gescheitert.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 10:37
von sünnerklaas
Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Sep 2019, 20:53)

Die sind dann unter die Räder gekommen. Griechenland, Italien, aber auch Frankreich.
Dort hatte man wohl gedacht, die Deutschen würden schon zahlen...
Griechenland und Italien sind geostrategisch sehr wichtige Länder, die um jeden Preis sowohl in der EU, als auch ganz besonders in der NATO gehalten werden mussten. Sowas weckt Begehrlichkeiten und eröffnet Chancen, an Geld zu kommen.
Und Kohl und Schröder haben die Griechen ja in den 1990ern mit ihrer Strategie durchkommen lassen. Die Griechen bekamen die Gemeinschaftswährung, obwohl sie die Vorraussetzungen gar nicht erfüllten.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 10:39
von sünnerklaas
Ger9374 hat geschrieben:(13 Sep 2019, 03:13)

Die DUP aus Nordirland wäre bereit einige E.U Gesetze weiter gelten zu lassen.
Aber aus der Zollunion soll GB mit Nordirland gemeinsam als ein Staat austreten .
Was würde das überhaupt bringen?
Augenwischerei oder ernsthaft gemeinte Chance auf ein weiterkommen bei den stagnierenden Gesprächen?!
Wie soll das gehen?
Klingt nach einer weiter fortgesetzten Rosinenpickerei.

Der Chef des britischen Unterhauses Bercow fordert inzwischen, dass sich die Briten eine schriftlich fixierte Verfassung geben (Quelle).

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 11:20
von lili
1) Bercow will "zusätzliche rechtliche Kreativität" zulassen

https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4599380


2) Die Briten und der Chaos-Brexit: Zunehmende Angst vor Folgen

https://www.waz.de/politik/brexit-briti ... 35287.html

Ob die Angst berechtigt ist? Abwarten....

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 12:13
von Eulenwoelfchen
sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 10:28)

Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dass es auch Margret Thatcher war, die auf eine Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaftswährung bestand. Die Idee: alle anderen Mitglieder der Gemeinschaftswährung sollten von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren, wirtschaftlich schwache Länder sollten AUCH etwas von dem in D erwirtschafteten Wohlstand abbekommen. Es war NICHT die Idee, dass D wirtschaftlich schwache Länder so stärkt, dass sie selber auf die Beine kommen. Das hat natürlich in manchen Ländern Begehrlichkeiten geweckt - Länder, in denen die Regierungen wussten, dass die Partner sie auf Grund geostrategischer Gründe finanziell nie im Stich lassen würden.
Ich möchte den Naivlingen Kohl, Lothar de Maizière und Waigel nicht die alleinige Schuld geben. Ebenso naiv und kurzsichtig waren Margret Thatcher und Francois Mitterand. Praktisch niemand von denen, die damals am Verhandlungstisch saßen hatten das bedacht.
Ein weiteres Problemfeld ergab sich aus der überhasteten EU-Osterweiterung. Dass die osteuropäischen Staaten in die NATO und die EU durften, war die Erfüllung eines ehernen Versprechens aus der Zeit des Kalten Krieges. Man hatte allerdings weder in Paris, noch in Bonn und auch nicht in London bedacht, dass das auf lange Sicht eine massive Ab- und Auswanderungswelle aus Osteuropa zur Folge haben würde. Genau diese Ab- und Auswanderungswelle war auch ein Grund für viele Briten, für den Brexit zu stimmen.
Im Grunde fliegt uns im Moment alles um die Ohren: der 2+4-Vertrag und die Vertragswerke zur EU-Osterweiterung. Im Grunde ist das alles gescheitert.
Ich lasse Ihre Sicht umkommentiert, obwohl es dazu einiges zu entgegnen gäbe. Aber das ist hier der Thread zum Thema BREXTIT, und eine weitere Diskussion speziell zu dem von Ihnen (und leider vorher schon von mir ) angesprochenen EU- und Wiedervereinigungsaspekten) führte vom Thema weg. Und das möchte ich vermeiden. Ich hoffe auf Ihr Verständnis. ;)

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 12:22
von sünnerklaas
lili hat geschrieben:(13 Sep 2019, 11:20)

1) Bercow will "zusätzliche rechtliche Kreativität" zulassen

https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4599380


2) Die Briten und der Chaos-Brexit: Zunehmende Angst vor Folgen

https://www.waz.de/politik/brexit-briti ... 35287.html

Ob die Angst berechtigt ist? Abwarten....

Man kann Protestierende und politische Gegner als IRA-Terroristen und "Kommunisten" brandmarken.
Hilft das nichts·, kann man Unruhen mit mit Armeeeinsätzen im Innern niederschlagen.
Funktioniert das nicht, kann man sich hilfesuchend an das Weiße Haus - oder, wenn von dort nichts kommt - an den Kreml wenden. Väterchen Wladimir würde BoJo sicherlich helfen, er hätte nur gern ein paar Wünsche, die BoJo ihm sicherlich ganz einfach und ganz schnell erfüllen könnte...

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 12:37
von lili
sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 12:22)

Man kann Protestierende und politische Gegner als IRA-Terroristen und "Kommunisten" brandmarken.
Hilft das nichts·, kann man Unruhen mit mit Armeeeinsätzen im Innern niederschlagen.
Funktioniert das nicht, kann man sich hilfesuchend an das Weiße Haus - oder, wenn von dort nichts kommt - an den Kreml wenden. Väterchen Wladimir würde BoJo sicherlich helfen, er hätte nur gern ein paar Wünsche, die BoJo ihm sicherlich ganz einfach und ganz schnell erfüllen könnte...
Es bringt aber nichts ihn anzugreifen. Das führt immer ins Gegenteil.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 13:56
von sünnerklaas
lili hat geschrieben:(13 Sep 2019, 12:37)

Es bringt aber nichts ihn anzugreifen. Das führt immer ins Gegenteil.
Da braucht man nichts anzugreifen. Leistung gegen Gegenleistung. Väterchen Putin hilft und wird dem BoJo machen ein Angebot, das BoJo nicht kann ausschlagen.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 14:35
von lili
sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 13:56)

Da braucht man nichts anzugreifen. Leistung gegen Gegenleistung. Väterchen Putin hilft und wird dem BoJo machen ein Angebot, das BoJo nicht kann ausschlagen.
Ich meinte damit den Anti-Kurs.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Fr 13. Sep 2019, 16:38
von Alter Stubentiger
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 23:32)

Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?

Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen. :)

Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.

Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.

Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.

Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.

Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer! :D
Wo stehen die Briten mit ihrem Pfund denn besser da? Das ist ja mal eine ganz steile These.

Im übrigen glaubte man im Ausland ebenso an den Mythos D-Mark wie du. Was man nicht sah dass die D-Mark schon Ende der 80er Jahre ihre besten Zeiten hinter sich hatte. Es gab allerlei Faktoren die die D-Mark lange begünstigten. Vor allem die chronische Unterbewertung der D-Mark im Bretton-Woods System spielte da eine große Rolle. Bis zum Scheitern von Bretton-Woods konnte D. sich so eine starke Wirtschaft auf Kosten der USA aufbauen. Japan auch. Das war damals auch durchaus gewollt damit Deutsche und Japaner sich nicht Richtung UDSSR orientierten.

Zur Zeit des 2+4 Abkommens war die D-Mark nur noch Ballast und wir können froh sein sie gegen den €uro tauschen zu können. Heute ist zwar in der Tat der Zins für den Kleinsparer verloren. Aber dies ist ja weltweit so und mitnichten nur im €uroraum.

Also kein Grund für EU-Bashing!