Maikel hat geschrieben:(25 Jul 2019, 14:13)
Ziemlich genau das Gleiche hatte Frau May auch schon für den 29. März angekündigt.
Stichwort "Better no deal than a bad deal".
Es ist bekanntlich anders gekommen.
Wo und wann hat Theresa May das genauso gesagt, mit dem Hinweis, dass sie einen Austritt GBs zum 29.3.2019 mit oder ohne Deal
tätigen wolle und werde? Haben Sie da - ausser ihrem "Stichwort" auch einen verifizierbareren Quellenbeleg?
Davon abgesehen, ist die jetzige Ausgangssituation des Boris Johnson, eine grundsätzlich andere als die von Theresa May
vormals. Die Aussage - so sie von Ihr als Premierministerin wortwörtlich so gefallen ist - datiert aber, da bin ich sicher, noch deutlich vor
den Ereignissen und dem letztendlichen Zustandekommen des Austrittsabkommens und dessen dreimaligem Scheitern
im brit. Parlament. Da bin ich mir ziemlich sicher, wenngleich ich nicht behaupten will, alles rund um den Brexit mitbekommen zu haben.
Aber einiges eben schon...
Es ist insofern auch eine steile Feststellung, Theresa May und Boris Johnsons politische Gemütslage einfach so zu vergleichen.
Boris Johnson war nachgewiesen beim Wahlkampf des Cameron-Referendums zusammen mit REES-Mogg und Nigel Farage einer der übelsten
Benzinkanisterträger und Lügner für den Brexit.
Theresa May hingegen, das dürfte Ihnen auch bekannt sein, war vor der Referendumsentscheidung mehr für einen Verbleib GBs in der EU. Wenn auch nicht besonders laut und offen.
Ihre Haltung wandelte sich erst, als sie - wohl auch karrieregeil - die Chance für sich sah, von der amtierenden Innenministerin zur Premierministerin aufzusteigen,
die als ganz treue Dienerin der Queen und des UK den Volkswillen aller Britinnen und Briten zu erfüllen habe und dies auch
zu tun gedenke. Allerdings zeigt ihre gesamte Handlungsweise deutlich, dass für sie ein no-deal-Brexit nicht in Frage kam,
was sich ja auch in ihrem verzweifelten Kampf zeigte, mit allen Mitteln den Austrittsvertrag doch noch durch das Parlament
zu bekommen.
Wäre sie tatsächlich jene Johnson-gleiche Akteurin gewesen, was hätte sie daran gehindert, nachdem das Austrittsabkommen gescheitert war,
und zwar dreimal krachend, dann eben - statt eine Verschiebung des Austritts bei der EU zu beantragen - dann ihrer May nachgesagten Behauptung nach
einfach "ohne deal" auszutreten. Denn genau das tat sie nicht und das steht ziemlich deutlich im Widerspruch zu Ihrer oben zitierten - etwas zu einfachen -
Behauptung, wie ich finde.
Im Gegensatz zu Boris Johnson war Theresa May mit Sicherheit nicht klar, was das brit. Parlament ablehnen würde und was nicht.
Vergleichbar wären Theresa May damals und Boris Johnson aktuell also nur, wenn auch May bereits vor oder beim Amtsantritt als Premierministerin die Kenntnis und Realität
eines dreifach abgelehnten Austrittsdeals als Ausgangsbasis gehabt hätte...Hat sie aber nicht.
Do you see the difference? Y/N?