Ich bin schon froh, daß ich in Sachen Mißtrauen nicht aus der Art geschlagen bin! Natürlich müssen wir so ziemlich jede Möglichkeit ergreifen, die den Frieden auf der irischen Insel absichert. Nur darf die EU sich nicht für dumm verkaufen lassen, wenn dann eine irische Sonderrolle zu Lasten der restlichen 26 Mitglieder angedient wird. Das hielte ich für eine Austrittserklärung Irlands aus der EU, ganz geschickt über die Bande gespielt.Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2019, 22:02)
Da bist Du nicht alleine,
auch einige andere in der EU trauen der "Charme-Offensive" von BoJo nicht.
Trotzdem wäre eine Lösung des irischen Problems immer gut. Mir wäre es fast egal, wer sich die Federn für den Erhalt des Friedens in Irland an den Hut steckt, wenn er denn erhalten bliebe.
Die Leute, die das ganze Drama verfolgt haben, wissen eh', wer welche Rolle spielt, die anderen wird man sowieso nicht überzeugen
EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es ist richtig, daß Irland kein Mitglied im Schengenabkommen ist. Das Schengener Abkommen sichert aber nur den freien, unkontrollierten Warenverkehr über die Staatsgrenzen der Teilnehmerstaaten zu. Norwegen und Schweiz sind auch Mitglieder dieses Abkommens, aber nur zur EU assoziiert! Das Schengener Abkommen enthält aber nicht die bisher auch für GB und IRL geltenen vier Grundfreiheiten der EU und des EU-Binnenmarkts.Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2019, 23:29)
Da hast Du aber etwas falsch verstanden.
Wenn GB ausserhalb der EU ist, fällt sämtliche Freizügigkeit flach, Schengen hin oder her, was ja eh' nicht vorhanden war. Diese Freizügigkeit wurde durch das Karfreitagsbakommen gesichert und das ist jetzt gefährdet.
Aus diesem Vertrag mit der EU würde sich GB lösen mit dem BREXIT, Nord-Irland aber bleiben; theoretisch natürlich nicht, praktisch aber schon, weil von Irland aus die Grenze nach GB (Nord-Irland) ohne Kontrolle überschritten werden kann, in GB aber keine Meldepflicht besteht. Wie weit dadurch das Tor auf den Rest GBs sperrangelweit offen steht, das werden die Bedingungen beim Überqueren der Irischen See zeigen.
Über den Warenverkehr hatte ich mich schon weiter oben ausgelassen. Da wittere ich erheblichen Unrat! Michel Barnier, seien Sie äußerst genau und kritisch, so wie wir das von Ihnen seit Beginn der BREXIT-Verhandlungen gewöhnt sind!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn Brüssel sich über Irland dieses faktische Schlupfloch für GB unterjubeln liesse wären sie wahnsinnig.
Brüssel soll weiter abwarten und sich durch Scheingefechte aus London nicht verwirren lassen.Ohne die freizügigkeiten der E.U keinen Sonderweg für GB.
Das dürfte auch Irland klar sein.
Brüssel soll weiter abwarten und sich durch Scheingefechte aus London nicht verwirren lassen.Ohne die freizügigkeiten der E.U keinen Sonderweg für GB.
Das dürfte auch Irland klar sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
SZ 11. Oktober 2019 Geht da noch was?
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4637075
"In Brüssel und London gab es Spekulationen darüber, dass Barclay eine Zollpartnerschaft vorgeschlagen haben soll. Bei diesem Modell würden Zöllner an den nordirischen Häfen entweder die Zollregeln Großbritanniens oder der EU anwenden - je nachdem, ob die Ware in Nordirland bleibt oder weiter in die Republik Irland geht...Demnach soll sich Nordirland bei Gütern und Lebensmitteln weiter an EU-Regeln halten, selbst wenn der Rest des Königreichs nach dem Brexit Standards ändert. Dann müsste an der Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht geprüft werden, ob Lkw-Ladungen EU-Vorgaben entsprechen. Regionalparlament und -regierung in Nordirland sollen aber alle vier Jahre darüber abstimmen, ob sie weiter den Brüsseler Regeln folgen wollen oder lieber den Londoner Vorschriften - in dem Fall wären Kontrollen unvermeidlich. Für die EU war das indiskutabel. Nun soll Johnson hier Zugeständnisse gemacht haben."
Klingt alles noch ziemlich kompliziert.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4637075
"In Brüssel und London gab es Spekulationen darüber, dass Barclay eine Zollpartnerschaft vorgeschlagen haben soll. Bei diesem Modell würden Zöllner an den nordirischen Häfen entweder die Zollregeln Großbritanniens oder der EU anwenden - je nachdem, ob die Ware in Nordirland bleibt oder weiter in die Republik Irland geht...Demnach soll sich Nordirland bei Gütern und Lebensmitteln weiter an EU-Regeln halten, selbst wenn der Rest des Königreichs nach dem Brexit Standards ändert. Dann müsste an der Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht geprüft werden, ob Lkw-Ladungen EU-Vorgaben entsprechen. Regionalparlament und -regierung in Nordirland sollen aber alle vier Jahre darüber abstimmen, ob sie weiter den Brüsseler Regeln folgen wollen oder lieber den Londoner Vorschriften - in dem Fall wären Kontrollen unvermeidlich. Für die EU war das indiskutabel. Nun soll Johnson hier Zugeständnisse gemacht haben."
Klingt alles noch ziemlich kompliziert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Vor allem öffnet das Verfahren Tür und Tor für halbseidene Unternehmen, die nach GB importierte Waren umetikettieren/umpacken und weiter leiten.Wähler hat geschrieben:(12 Oct 2019, 10:02)
SZ 11. Oktober 2019 Geht da noch was?
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4637075
"In Brüssel und London gab es Spekulationen darüber, dass Barclay eine Zollpartnerschaft vorgeschlagen haben soll. Bei diesem Modell würden Zöllner an den nordirischen Häfen entweder die Zollregeln Großbritanniens oder der EU anwenden - je nachdem, ob die Ware in Nordirland bleibt oder weiter in die Republik Irland geht...Demnach soll sich Nordirland bei Gütern und Lebensmitteln weiter an EU-Regeln halten, selbst wenn der Rest des Königreichs nach dem Brexit Standards ändert. Dann müsste an der Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht geprüft werden, ob Lkw-Ladungen EU-Vorgaben entsprechen. Regionalparlament und -regierung in Nordirland sollen aber alle vier Jahre darüber abstimmen, ob sie weiter den Brüsseler Regeln folgen wollen oder lieber den Londoner Vorschriften - in dem Fall wären Kontrollen unvermeidlich. Für die EU war das indiskutabel. Nun soll Johnson hier Zugeständnisse gemacht haben."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Schotten machen Corbyn ein Angebot
Was Corbyn aber wohl nicht annehmen wird, obwohl er wohl nichts lieber würde, als PM zu werden.
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Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ganz so schlimm wird es nicht kommen. Aufgrund eines Abkommens, das schon seit 1923 besteht, sind Großbritannien, Irland, die Isle of Man und die Kanalinseln eine "gemeinsame Bewegungszone" (Comon Travel Area). Das wird auch nach dem Brexit so bleiben. Personenkontrollen an der irischen Grenze wird es also nicht geben. Unter Umständen müssen die Menschen aber trotzdem über eine gesicherte Grenze und den Kofferraum des Autos aufmachen, damit Zöllner nach unverzollten Waren suchen können. Das Karfreitagsabkommen hat mit Personenkontrollen also nur indirekt etwas zu tun. Eine Zollgrenze würde schmerzlich sichtbar machen, dass auf der irischen Insel "zwei Nationen" bestehen. Das Karfreitagsabkommen sieht aber eigentlich vor, dass alle Iren die gesamte Insel gemeinsam nutzen sollen.Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2019, 23:29)
Da hast Du aber etwas falsch verstanden.
Wenn GB ausserhalb der EU ist, fällt sämtliche Freizügigkeit flach, Schengen hin oder her, was ja eh' nicht vorhanden war. Diese Freizügigkeit wurde durch das Karfreitagsbakommen gesichert und das ist jetzt gefährdet.
Hier mal ein Link zu einem älteren Bericht:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... riten.html
Auszug daraus:
"Es sind mithin nicht Grenzen für Personen, die Dublin fürchtet. Die Personenfreizügigkeit bleibt nach dem Brexit ohnehin für Iren und Briten erhalten. Grundlage ist das schon seit 1923 bestehende Abkommen einer gemeinsamen Bewegungszone (Common Travel Area).
Bürger, die keinem der beiden Staaten angehören, können weiter über Irland nach Nordirland reisen und unterliegen den üblichen Kontrollen, weil Irland zum einen kein Schengen-Mitglied ist und London zudem die Immigration nach Nordirland nicht durch Grenzposten, sondern beispielsweise durch Arbeitsverträge oder Sozialversicherungsnachweise kontrollieren will."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Mit einem Trucker nach England
Bernhard und der Brexit
Zweimal die Woche fährt Bernhard Joostberends mit seinem Lkw nach Großbritannien. Ein harter Brexit würde nicht nur sein Leben abrupt verändern, sondern auch den Handel in Europa. Eine Reise durch die Nacht.
Lesenswerter Artikel, auch die Kommentare ...
Bernhard und der Brexit
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wie ich eben im Radio hörte, war das Parlament letzte Woche in der üblichen Sitzungspause vor der heutigen "Queens's Speech".Maikel hat geschrieben:(11 Oct 2019, 18:19)
Was macht eigentlich das britische Parlament in diesen Tagen? Jetzt, wo sie wieder tagen dürfen, müßten die Parlamentarier das doch eigentlich ausnutzen. Herrscht da entsprechend große Aktivität, nur unsere Medien berichten nicht darüber?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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klappt er doch noch der geregelte Austritt?
Deal noch möglich?
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 91587.html
Da bin ich ja mal gespannt. Das würde alles wieder neu sortieren. Johnson würde als Held gefeiert, der den Brexit wahr gemacht hat - und könnte mit großer Mehrheit wiedergewählt werden, da die Brexitparty ihre Existenzberechtigung verloren hätte.
Na, schaun mer mal...
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 91587.html
Da bin ich ja mal gespannt. Das würde alles wieder neu sortieren. Johnson würde als Held gefeiert, der den Brexit wahr gemacht hat - und könnte mit großer Mehrheit wiedergewählt werden, da die Brexitparty ihre Existenzberechtigung verloren hätte.
Na, schaun mer mal...
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
An den Börsen wird der neue Brexit-Deal schon ordentlich vorgefeiert und es geht steil nach oben. Wie hat der Boris das geschafft? Offenbar hat er deutlich mehr auf dem Kasten als Theresa May. Es müssen nach einer Einigung aber auch noch alle Parlamente zustimmen. Sollte aber angesichts der Alternativen keine größere Hürde sein.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wie der Boris das geschafft hat?Orbiter1 hat geschrieben:(15 Oct 2019, 18:33)
An den Börsen wird der neue Brexit-Deal schon ordentlich vorgefeiert und es geht steil nach oben. Wie hat der Boris das geschafft? Offenbar hat er deutlich mehr auf dem Kasten als Theresa May. Es müssen nach einer Einigung aber auch noch alle Parlamente zustimmen. Sollte aber angesichts der Alternativen keine größere Hürde sein.
Hat er doch noch gar nicht. Geschafft hat er es außerdem erst, wenn er von seiner fundamentalistischen Position abrückt und Zugeständnisse macht. Tut er das? Am Donnerstagabend wissen wir mehr.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So ist es,Kohlhaas hat geschrieben:(15 Oct 2019, 20:22)
Wie der Boris das geschafft hat?
Hat er doch noch gar nicht. Geschafft hat er es außerdem erst, wenn er von seiner fundamentalistischen Position abrückt und Zugeständnisse macht. Tut er das? Am Donnerstagabend wissen wir mehr.
wäre es anders, wäre es in den online - Portalen schon längst publiziert.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, der Deal ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber selbst Barnier hält eine Einigung durchaus für möglich. Vor ein paar Tagen hat doch niemand einen Pfifferling darauf gewettet dass es überhaupt eine Annäherung geben könnte, ganz zu schweigen von einem neuen Brexit-Deal. Und selbstverständlich hat das was mit Boris zu tun, oder sieht das jemand anders?Misterfritz hat geschrieben:(15 Oct 2019, 21:07)
So ist es,
wäre es anders, wäre es in den online - Portalen schon längst publiziert.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja ich. Es hat mit einer EU zu tun, die sich und ihre Grundsätze an einen Hasardeur und Lügner wie Boris JohnsonOrbiter1 hat geschrieben:(15 Oct 2019, 21:18)
...Und selbstverständlich hat das was mit Boris zu tun, oder sieht das jemand anders?...
offenbar ohne Skrupel verkauft. Allein deshalb, um kurzfristig ökonomische Aufwärtsbewegungen zu generieren.
Die späteren Folgen für die EU und ihren obskuren Kuhhandel mit Rosinenpicker Boris J. wird die EU noch
zu spüren bekommen. Im Grunde kann man die Zukunft der EU in die Tonne kloppen. Als politisches Projekt.
Als rein ökonomischen Selbstbedieunungsladen, mit dem man gut abgreifen kann, wird dieser
rückgratlose Teppichhändlerverein aber keine ernstzunehmende Zukunft haben.
Und eines ist auch sicher. Dieser Kuhhandel ist Wasser auf die Mühlen der AfD und eröffnet ihr
in D ein zweites Feld für Stimmenzuwachs: EU-Skepsis und Austritt. Und ich wage zu prophezeihen,
dass die EU-Skepsis auch hierzulande dann langsam immer mehr einsickert.
Im übrigen wenn Angela Merkel als Verantwortliche und sich sehr um die Großkonzerninteressen sorgende
"geregelte Austritts_Mutti" längst nicht mehr im Amt ist. Für ihren einknickenden Kurs gegenüber GB
nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann. Und auch nicht für einen - mit dem neuen Thema EU-Skepis-
noch stärkeren Zulauf von Wählern/innen zur AfD.
Wohlgemerkt, Lösungen wie eine Verlegung der Grenze in die irische See usw. sind nicht neu
und in fast dreijährigen Verhandlungen als nicht machbar verworfen worden, von beiden Seiten.
Wieso nun plötzlich all das innerhalb ein paar Tagen so locker und easy zu lösen sei,
mag eines der Geheimisse des Mr. Johnson sein. Jemandem, dem ich nicht einmal mit unterzeichneten Verträgen
auch nur einen Schritt über den Weg trauen würde. Verträge sind dazu da, gebrochen zu werden. Zumindest gilt das für
das Selbstverständnis eines Boris Johnson.
Und in diesem Zusammenhang darf daran erinnert werden, dass sich Mr. Johnson, wenn es ihm in den
britischen Vorteilskram passt, keinerlei Skrupel hat oder hätte, z.B. vertraglich von GB eingegangene
Zahlungsverpflichtungen einfach zu ignorieren oder diesen nicht nachzukommen.
Was er groß und breit nicht nur einmal erklärte.
Die EU wird sich noch umsehen, falls Boris Johnson ihr tatsächlich ein Klagerecht im Falle
von vertragswidrigem Verhalten zugesteht oder dies schriftlich zusichert. Und wie wenig das
dann im Falle des Falles den Premierminister (Churchills Erben) des großen und wiederauferstandenen
British Empire intessieren wird.
Für Boris Johnson ist diese EU nachwievor ein Haufen von Weicheiern, die ein richtiger Kerl
nur entsprechend anfassen muss. Bis dieser eierlose Hühnerhaufen am Ende einknickt.
Wir werden noch erleben, wie das geht. Und auch, wie sich dann vielleicht nicht mehr
Fluncker-Juncker herumwindet, sondern Frau von der Leyen. Das Ergebnis wird das identische sein.
Blablabla, mit dem den Leuten in der EU, vor allem in D vorgegaukelt wird, wie alternativlos es
wiedermal ist, dass ein ziemlich großer und starker Wirtschaftsraum vor der vergleichweise
kleinen Ökonomie Britanniens den Schwanz einzieht und sich über den Tisch ziehen lässt.
Eine gewisse Margret Thatcher lieferte Boris Johnson ja schon die Blaupause.
Allerdings hatte sie noch die Hürde EU-Volllmitgliedschaft am Bein. Boris Johnson
hat diese Barriere nicht mehr. Er kann holzen wie er will.
Und genau das wird die EU noch zu spüren bekommen, wie sich das anfühlt,
von so jemandem im Nasenring durch die Weltmanege geführt zu werden.
Der Kuhhandel wird sicher kommen und die Börsen, besonders der Dax feiert das jetzt schon deutlich.
Aber die nächste Rezession kommt bestimmt und dann werden die Arbeitslosenzahlen auch wieder steigen.
Ohne die ohnehin wegfallenden Arbeitsplätze durch die KI-Automatisierung und Umstellungen von Schlüsselbranchen wie der Autoindustrie
und deren Zulieferfirmen. Dies sogar konjunkturunabhängig = nicht einer kommenden Rezession geschuldet.
Zwei Jahre sind schnell vorbei und dann geht es erstmal einige Jährchen abwärts. Anyway.
Egal, wie die Sache ausgeht, mit einem dreckigen last-minute-Austrittsdeal...Die Rechnung dafür wird die EU
bei den eigentlichen Vertragsverhandlungen präsentiert bekommen. Die, so schätze ich das ein, von britischer Seite
keine Eile haben werden. Vielleicht in zehn Jahren, vielleicht auch nie. Weshalb auch sollten
sich die Briten damit beeilen? Sie sind frei, können handeln wie sie wollen und der EU eine lange Nase drehen.
Und ein Parlament ohne eigenen Plan ist da sogar von unschätzbarem Vorteil. Eines, dass nur weiss, was es nicht will
und entsprechend immer wieder ablehnt.
Das einzige spannende ist aktuell nur, ob das britische Unterhaus Boris Johnson als Brexit-Helden akzeptiert
und den "dirty-deal" zu seinem (Wahl-)Vorteil durchwinkt. Und mit welchen Zugeständnissen er vor allem die DUP
auf's Kreuz legte oder kaufte. So direkt schlau sieht Mrs. Arlene Forster nun auch nicht aus. Wenn ich mir
diese probritische hardcore-Walküre so angucke.
Wurst iss' eh...Gute nacht EU, und good morning Mr. Johnson. Raffiniert ist er ja, das muss man ihm lassen.
Die EU samt offenbar immer alterseniler werdendem Chef-Unterhändler Barnier am Ende des Tages so schlicht, dafür nachhaltig,
einzuseifen, das kann nicht jeder. Das muss man neidlos anerkennen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Spiegel 16. Oktober 2019 Brüssel will Einigung beim Brexit erzwingen
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 91933.html
"Überraschend kam der Widerstand der DUP keineswegs. Denn der Vorschlag, der auf dem Tisch liegt, ist im Grunde nicht neu, sondern ein Wiedergänger jener Zollpartnerschaft, die Ex-Premierministerin Theresa May einst vorgeschlagen hatte. Nur, dass diese nun auf Nordirland beschränkt werden soll, was zu einer Zollgrenze auf der Irischen See führen würde."
Die EU sollte Großbritannien nur noch eine Verlängerung von 1 Monat für die Ausarbeitung dieses letzten Versuches geben.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 91933.html
"Überraschend kam der Widerstand der DUP keineswegs. Denn der Vorschlag, der auf dem Tisch liegt, ist im Grunde nicht neu, sondern ein Wiedergänger jener Zollpartnerschaft, die Ex-Premierministerin Theresa May einst vorgeschlagen hatte. Nur, dass diese nun auf Nordirland beschränkt werden soll, was zu einer Zollgrenze auf der Irischen See führen würde."
Die EU sollte Großbritannien nur noch eine Verlängerung von 1 Monat für die Ausarbeitung dieses letzten Versuches geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die EU ist nun einmal dem Wohlergehen seiner Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet, nicht irgendwelchen Prinzipienreitern. Da ist etwas Flexibilität durchaus erlaubt und auch gerechtfertigt.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Oct 2019, 23:49)
Ja ich. Es hat mit einer EU zu tun, die sich und ihre Grundsätze an einen Hasardeur und Lügner wie Boris Johnson
offenbar ohne Skrupel verkauft. Allein deshalb, um kurzfristig ökonomische Aufwärtsbewegungen zu generieren.
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Einigung beim Brexit
Durchbruch beim Brexit
Offensichtlich haben sich die EU und UK Unterhändler auf ein Brexit Abkommen geeinigt.
Jetzt muss es dafür nur eine Mehrheit im Parlament geben und Boris ist the man of the hour.
http://www.zeit.de
Offensichtlich haben sich die EU und UK Unterhändler auf ein Brexit Abkommen geeinigt.
Jetzt muss es dafür nur eine Mehrheit im Parlament geben und Boris ist the man of the hour.
http://www.zeit.de
Re: Einigung beim Brexit
An einen Kuhhandel in letzter Minute habe ich lange geglaubt, nach der Wahl von Boris zum Premierminister aber nicht mehr. Jetzt kommt er wohl doch noch. Wenn das britische Unterhaus diesen Deal ablehnt verstehe ich die Welt nicht mehr.peterkneter hat geschrieben:(17 Oct 2019, 11:42)
Durchbruch beim Brexit
Offensichtlich haben sich die EU und UK Unterhändler auf ein Brexit Abkommen geeinigt.
Jetzt muss es dafür nur eine Mehrheit im Parlament geben und Boris ist the man of the hour.
http://www.zeit.de
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich finde es immer noch fatal, dass GB die EU verlässt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Diffamierer der Linken.
Thomas Jefferson
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Re: Einigung beim Brexit
Als Kuhhandel würde ich das nicht bezeichnen. Barnier hat diese Lösung schon vor Jahren vorgeschlagen. Erst als der Vorschlag den Briten nicht mehrheitsfähig erschien, kam die Idee mit dem Backstop auf. Es ist/wäre eine gute Lösung für alle Beteiligten (außer für die DUP!). Keine innerirische Grenze, Grobritannien kann mit der Aushandlung eigener Zollvereinbarungen beginnen, die EU muss keine Zugeständnisse hinsichtlich windiger "Hightech-Lösungen" machen...Orbiter1 hat geschrieben:(17 Oct 2019, 12:09)
An einen Kuhhandel in letzter Minute habe ich lange geglaubt, nach der Wahl von Boris zum Premierminister aber nicht mehr. Jetzt kommt er wohl doch noch. Wenn das britische Unterhaus diesen Deal ablehnt verstehe ich die Welt nicht mehr.
Dass Johnon diese Vereinbarung auch durch das Parlament bekommt, ist aber alles andere als sicher. Bekanntlich hat er keine Mehrheit mehr. Selbst dann nicht, wenn die DUP wider Erwarten doch für den neuen Deal stimmen sollte. BoJo ist nun also auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. Und vermutlich auch auf die Stimmen der Ex-Tories, die er neulich aus der Fraktion geworfen hat.
Mit einer gewissen Genugtuung nehme ich übrigens zur Kenntnis, dass die britischen Unterhändler und die EU sich nun auf genau die Lösung verständigt haben, die ein gewisser Kleinwolpertinger hier im Forum kürzlich mit einiger Arroganz und begleitet von allerlei Beleidigungen als "undurchführbar" bezeichnet hat...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
... hab ich’s nicht geahnt:Europa2050 hat geschrieben:(27 Sep 2019, 17:06)
In diesem Fall vermute ich, er bricht das Gesetz - das bekommt ja fast schon Robin Hoodsche Ausmaße - „der Rächer der um den Brexit gebrachten 51%“.
Oder er verkauft doch noch Nordirland für einen Deal.
BoJo verkauft Nordirland für seinen Platz in den Geschichtsbüchern.
Wenigstens hat ihm Barnier noch ein paar Rabattmarken mitgegeben.
Wenn die EU jetzt noch lernt, dass Prinzipientreue besser ist als Erpressbarkeit, auch z.B. gegenüber Trump und Erdogan, dann hat der Brexit bei aller Sinnlosigkeit wenigstens noch etwas Gutes.
Ich fürchte aber, das wird nicht geschehen.
Zuletzt geändert von Europa2050 am Do 17. Okt 2019, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einigung beim Brexit
Einen Deal hatte May auch mit der EU geschlossen. Allerdings hat das britische Unterhaus dem nicht zugestimmt. Ferner hat das britische Unterhaus vor Monaten Testabstimmungen für jedes erdenkliche Szenario durchgespielt und keines hatte eine Mehrheit. Warum sollte dieser Deal nun plötzlich eine Mehrheit finden ?Orbiter1 hat geschrieben:(17 Oct 2019, 12:09)
An einen Kuhhandel in letzter Minute habe ich lange geglaubt, nach der Wahl von Boris zum Premierminister aber nicht mehr. Jetzt kommt er wohl doch noch. Wenn das britische Unterhaus diesen Deal ablehnt verstehe ich die Welt nicht mehr.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Vielleicht kommt es ja noch durch Parlamentsbeschluß zu einer zweiten Volksabstimmung, ob man diesen BREXIT will oder lieber weiter Mitglied der EU bleiben möchte. Diesen Ablauf fände ich in einer so tiefgehenden Entscheidung am sinnvollsten.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das wäre dann auch eine "neue" Frage, die man dem Wahlvolk stellen könnte. Unter diesen Umständen würde ein zweites Referendum tatsächlich Sinn ergeben - insbesondere auch unter dem Aspekt, dass dann deutlich wird, was die Wählerschaft in Nordirland von der Vereinbarung hält.H2O hat geschrieben:(17 Oct 2019, 12:42)
Vielleicht kommt es ja noch durch Parlamentsbeschluß zu einer zweiten Volksabstimmung, ob man diesen BREXIT will oder lieber weiter Mitglied der EU bleiben möchte. Diesen Ablauf fände ich in einer so tiefgehenden Entscheidung am sinnvollsten.
Slava Ukraini
Re: Einigung beim Brexit
Dazu las bzw. hörte ich folgende Meinungen:Ove Haithabu hat geschrieben:(17 Oct 2019, 12:41)
Warum sollte dieser Deal nun plötzlich eine Mehrheit finden ?
1. Weil BoJo (je nach Interpretation) noch etwas herausgeholt hat. Ihm als Brexit-Befürworter trauen manche eher zu, das maximal Mögliche erreicht zu haben. Im Gegensatz zu Frau May, die beim Referendum gegen einen Brexit gewesen war; für die die Brexit-Verhandlungen eher Pflichterfüllung waren.
2. Viele Brexit-Befürworter bekommen zunehmend Angst vor einem zweiten Referendum. Deshalb könnten sie jetzt zustimmen, um nicht einen Exit vom Brexit zu riskieren.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Hab icht gelesen das die Zollkontrollen an den Nordirischen Häfen stattfinden und die Briten die Kontrollen übernehmen?
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Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: Einigung beim Brexit
Noch einmal würden sie die Chance nicht bekommen.Maikel hat geschrieben:(17 Oct 2019, 13:46)
2. Viele Brexit-Befürworter bekommen zunehmend Angst vor einem zweiten Referendum. Deshalb könnten sie jetzt zustimmen, um nicht einen Exit vom Brexit zu riskieren.
Das ist auch eine Angst, die viele Trump-Anhänger umtreibt und sie dazu bringt, ihrem Anführer die Stange zu halten - und zwar bis zum bitteren Ende.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Von unterschiedlichen Seiten kommt Ablehung gegen den Deal:
Die DUP hat schon Nein gesagt, die Liberalen wollen ein neues Referendum durchsetzen, Farage sagt "...ist kein echter Brexit..." und Corbyn sagt "...ist ein noch schlechterer Deal als der von May...".
Sieht also eher nicht so gut aus für die Abstimmung im Unterhaus. Die Tragikomödie wird wohl weitergehen...
Die DUP hat schon Nein gesagt, die Liberalen wollen ein neues Referendum durchsetzen, Farage sagt "...ist kein echter Brexit..." und Corbyn sagt "...ist ein noch schlechterer Deal als der von May...".
Sieht also eher nicht so gut aus für die Abstimmung im Unterhaus. Die Tragikomödie wird wohl weitergehen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Jetzt kann aber niemand mehr behaupten, die EU sei den Brexiteers nicht entgegen gekommen. Die EU kann warten, während die andauernde Unsicherheit hauptsächlich zu Lasten der britischen Wirtschaft gehen würde.Kohlhaas hat geschrieben:(17 Oct 2019, 15:42)
Von unterschiedlichen Seiten kommt Ablehung gegen den Deal:
Die DUP hat schon Nein gesagt, die Liberalen wollen ein neues Referendum durchsetzen, Farage sagt "...ist kein echter Brexit..." und Corbyn sagt "...ist ein noch schlechterer Deal als der von May...".
Siehe auch Vereinbarung für Nordirland:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... nze-brexit
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Re: Einigung beim Brexit
Meiner Meinung nach stehen die Chancen für Johnson schlechter als für May damals. May hatte theoretisch eine Mehrheit und dennoch hat es nicht gereicht. Johnson hat noch nicht einmal eine Mehrheit im Unterhaus und ist somit noch mehr auf die Opposition angewiesen als May. Allerdings hat sich Johnson meiner Meinung nach viel mehr Feinde gemacht als May und somit Brücken eingerissen die er nun braucht.Maikel hat geschrieben:(17 Oct 2019, 13:46)
Dazu las bzw. hörte ich folgende Meinungen:
1. Weil BoJo (je nach Interpretation) noch etwas herausgeholt hat. Ihm als Brexit-Befürworter trauen manche eher zu, das maximal Mögliche erreicht zu haben. Im Gegensatz zu Frau May, die beim Referendum gegen einen Brexit gewesen war; für die die Brexit-Verhandlungen eher Pflichterfüllung waren.
2. Viele Brexit-Befürworter bekommen zunehmend Angst vor einem zweiten Referendum. Deshalb könnten sie jetzt zustimmen, um nicht einen Exit vom Brexit zu riskieren.
Wie sieht es im Unterhaus aus ?
Labour unter Corbyn wird allein schon dagegen stimmen um Johnson eine Niederlage zu bescheren - egal wie gut der Deal ist - und um Johnson zur Schmach zwingen, entgegen seines Versprechens doch noch um eine Verlängerung zu betteln.
Die Lib Dems werden geschlossen gegen den Deal stimmen weil denen der Bruch mit der EU zu weit geht; die wollen in der EU bleiben.
Die DUP wird sich keinen Millimeter bewegen, das ist wahrscheinlich die unflexibelste Partei in Westminster. Denen ist "Brexit oder kein Brexit" nicht so wichtig wie "Hauptsache dass Nordirland genauso dasteht wie der Rest von UK".
Zusätzlich zum Verlust der 10 DUP Sitze muss sich Johnson auch noch Ersatzstimmen für die Tories, die er vergrault bzw rausgeschmissen hat, suchen. Da bleibt ihm mangels Alternativen eigentlich nur die Scottish National Party als Mehrheitsbeschaffer aber die werden für eine Unterstützung einen sehr hohen Preis (in der Form eines zweiten Unabhängigkeitsreferendums für Schottland) verlangen. Ob Johnson dazu bereit ist bezweifle ich. Wenn er es nicht tut wird ihn die SNP gewiss nicht bei seinem Deal unterstützen. Warum auch ?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, denke icht auch. Wobei Farage eh nichts mehr zu melden hat. Dem bleibt nur das Dilemma dass nun jemand anderes ihm den Rang als "Mr Brexit" abläuft. Der ist in der kuriosen Situation dass ihm ein Brexit die Wähler wegnimmt. Nur bei keinem Brexit hat der noch ne Chance zu sagen "Ich führe Euch raus aus der EU"Kohlhaas hat geschrieben:(17 Oct 2019, 15:42)
Von unterschiedlichen Seiten kommt Ablehung gegen den Deal:
Die DUP hat schon Nein gesagt, die Liberalen wollen ein neues Referendum durchsetzen, Farage sagt "...ist kein echter Brexit..." und Corbyn sagt "...ist ein noch schlechterer Deal als der von May...".
Sieht also eher nicht so gut aus für die Abstimmung im Unterhaus. Die Tragikomödie wird wohl weitergehen...
Re: Einigung beim Brexit
Bezogen auf das Unterhaus mag das so sein. Aber bezogen auf die eigentlichen Absichten Johnsons?Ove Haithabu hat geschrieben:(17 Oct 2019, 17:32)
Meiner Meinung nach stehen die Chancen für Johnson schlechter als für May damals. May hatte theoretisch eine Mehrheit und dennoch hat es nicht gereicht. Johnson hat noch nicht einmal eine Mehrheit im Unterhaus und ist somit noch mehr auf die Opposition angewiesen als May. Allerdings hat sich Johnson meiner Meinung nach viel mehr Feinde gemacht als May und somit Brücken eingerissen die er nun braucht.
May wollte den Deal unbedingt durchbekommen. Vielleicht will Johnson ja, dass der Deal scheitert. Wenn das Unterhaus die Einigung ablehnt, führt das unmittelbar und ohne jede Hintertür in den harten Brexit - und das ist vielleicht immer noch genau das, was Johnson will. Wenn das erledigt ist, setzt er Neuwahlen an und gewinnt den Wahlgang, nachdem es ihm endlich gelungen ist, den Brexit endlich durchzuziehen.
Dass die EU beim jetzigen Stand der Dinge einer weiteren Verlängerung nicht mehr zustimmen wird, ist bereits deutlich gesagt worden. Am Samstag fällt die Entscheidung.
Slava Ukraini
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Re: Einigung beim Brexit
Nur Juncker hat eine weitere Verlängerung abgelehnt, die Staatschefs dürften eher für eine weitere Verlängerung sein, wenn das britische Unterhaus den Deal am Samstag ablehnt.Kohlhaas hat geschrieben:(17 Oct 2019, 17:55)
Dass die EU beim jetzigen Stand der Dinge einer weiteren Verlängerung nicht mehr zustimmen wird, ist bereits deutlich gesagt worden. Am Samstag fällt die Entscheidung.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Re: Einigung beim Brexit
Ich denke, dass es eine Verlängerung nur geben wird, wenn aus dem Unterhaus am Samstag das Signal kommt, dass der Deal akzeptiert wird. Dann muss es sogar eine geben, denn die Abstimmung in den weiteren Gremium (EU-Parlament, Rat) wird Zeit beanspruchen. Sollte das Unterhaus allerdings ablehnen, geht GB Ende des Monats ohne Vertrag. Dann hat eine Verlängerung keinen Sinn mehr. Wozu noch? Das Signal kam ja nicht nur von Juncker.Wähler hat geschrieben:(17 Oct 2019, 17:58)
Nur Juncker hat eine weitere Verlängerung abgelehnt, die Staatschefs dürften eher für eine weitere Verlängerung sein, wenn das britische Unterhaus den Deal am Samstag ablehnt.
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Boris Johnson hat auf jeden Fall gewonnen, egal, wie die Sache nun ausgeht. Allein, dass die EU eingeknickt ist und Nachverhandlungen des Abkommens zugestimmt hat - entgegen ihrer eigenen Beteuerungen noch Anfang August - ist ein Erfolg Johnsons.
Wenn das Parlament das Abkommen abnickt, ist Johnson ohnehin der Sieger; lehnt es ihn ab, kann Johnson die Schuld mit einigem Recht anderen zuweisen und in den kommenden Wahlen groß auftrumpfen.
Wenn das Parlament das Abkommen abnickt, ist Johnson ohnehin der Sieger; lehnt es ihn ab, kann Johnson die Schuld mit einigem Recht anderen zuweisen und in den kommenden Wahlen groß auftrumpfen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die EU ist nicht "eingeknickt", sie ist nach Johnsons Einknicken auf einen Kompromiss eingegangen.Julian hat geschrieben:(17 Oct 2019, 18:40)
Boris Johnson hat auf jeden Fall gewonnen, egal, wie die Sache nun ausgeht. Allein, dass die EU eingeknickt ist und Nachverhandlungen des Abkommens zugestimmt hat - entgegen ihrer eigenen Beteuerungen noch Anfang August - ist ein Erfolg Johnsons.
Wenn das Parlament das Abkommen abnickt, ist Johnson ohnehin der Sieger; lehnt es ihn ab, kann Johnson die Schuld mit einigem Recht anderen zuweisen und in den kommenden Wahlen groß auftrumpfen.
Lehnt das Parlament den ab, wird Johnson selbstverständlich die Schuld bei anderen suchen, das haben Rechtspopulisten so an sich, dieseits und jenseits vom Kanal.
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"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Doch ist Sie.Vongole hat geschrieben:(17 Oct 2019, 18:53)
Die EU ist nicht "eingeknickt", sie ist nach Johnsons Einknicken auf einen Kompromiss eingegangen.
Lehnt das Parlament den ab, wird Johnson selbstverständlich die Schuld bei anderen suchen, das haben Rechtspopulisten so an sich, dieseits und jenseits vom Kanal.
Nordirland kann in ein paar Jahren einseitig aussteigen.
Damit hat GB ein Faustpfand in der Hand.
Und die Kontrolle der Ware über GB/NI überlässt man den Briten.
Chapeau Boris.
Es ist das passiert was ich befürchtet habe.
Wie doof kan
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Haben Sie etwas zur Sache zu sagen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Anfang August sagte die EU steif und fest: Das Austrittsabkommen wird nicht nachverhandelt. Genau das ist doch aber nun geschehen, und zwar zum Vorteil Großbritanniens.Vongole hat geschrieben:(17 Oct 2019, 18:53)
Die EU ist nicht "eingeknickt", sie ist nach Johnsons Einknicken auf einen Kompromiss eingegangen.
Lehnt das Parlament den ab, wird Johnson selbstverständlich die Schuld bei anderen suchen, das haben Rechtspopulisten so an sich, dieseits und jenseits vom Kanal.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sofern der "Kuhhandel" mit der "Gaga"-Rosine für Johnson durchs Unterhaus gehr:
Eine EU-Aussengrenze innerhalb des Hoheitsgebiets eines Nicht-EU-Landes hat schon was Komödiantisches. Und völlig Wirres.
Es widerspricht meiner Meinung nach auch juristisch/vertragsrechlich den EU-Grundsätzen und Prinzipien.
Dass man natürlich jeden Mist ins Werk setzen kann, versteht sich. Wie dieser EU-Rosinendeal für Boris Johnson zeigt.
Und auch der Kommentar von Ross- und Mäusetäuscher J.C. Junker. Der erzählt sogar der Welt, dass die Gabel in seiner Hand ein Löffel sei,
mit dem prima Suppe schlürfen könne...
Man kann auch demokratische Grundsätze ignorieren ...
oder die Unabhängigkeit der Justiz in einem EU-Land pulverisieren. Oder die Presse- und Meinungsfreiheit bar jeder
Gemeinschaftsprinzipien schleifen. Oder, oder, oder...Und über offenkundige Rechtsbrüche den Mantel moppeliger Genugtuung breiten.
Wenn's schnee macht und einem Wonneproppen wohligwarmes Vergnügen bereitet. Bitteschön, warum auch nicht.
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Und auch der Kommentar von Ross- und Mäusetäuscher J.C. Junker. Der erzählt sogar der Welt, dass die Gabel in seiner Hand ein Löffel sei,
mit dem prima Suppe schlürfen könne...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist ja im Grunde auch kein Nachverhandeln: Genau diese Lösung hatte die EU den Briten schon mal angeboten, sie wurde aber von May abgelehnt.Julian hat geschrieben:(17 Oct 2019, 19:04)
Anfang August sagte die EU steif und fest: Das Austrittsabkommen wird nicht nachverhandelt. Genau das ist doch aber nun geschehen, und zwar zum Vorteil Großbritanniens.
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Re: Einigung beim Brexit
Wenn das Unterhaus die Einigung ablehnt, führt das nicht automatisch zum harten Brexit sondern dazu, dass Johnson eine dreimonatige Verlängerung in Brüssel beantragen muss.Kohlhaas hat geschrieben:(17 Oct 2019, 17:55)
Bezogen auf das Unterhaus mag das so sein. Aber bezogen auf die eigentlichen Absichten Johnsons?
May wollte den Deal unbedingt durchbekommen. Vielleicht will Johnson ja, dass der Deal scheitert. Wenn das Unterhaus die Einigung ablehnt, führt das unmittelbar und ohne jede Hintertür in den harten Brexit - und das ist vielleicht immer noch genau das, was Johnson will. Wenn das erledigt ist, setzt er Neuwahlen an und gewinnt den Wahlgang, nachdem es ihm endlich gelungen ist, den Brexit endlich durchzuziehen.
http://www.legislation.gov.uk/ukpga/2019/26
Natürlich kann ein Herr Junker das so sagen, was soll er auch sonst sagen ? Wenn er sagt "Lehnt das Parlament den Vorschlag ab so stehen wir einem Aufschub nicht im Wege." dann muss er sich von Johnson vorwerfen lassen, dass er die Schuld an einer möglichen Abstimmungsniederlage (mit)trägt.Kohlhaas hat geschrieben:(17 Oct 2019, 17:55)
Dass die EU beim jetzigen Stand der Dinge einer weiteren Verlängerung nicht mehr zustimmen wird, ist bereits deutlich gesagt worden. Am Samstag fällt die Entscheidung.
Wenn ein Herr Johnson allerdings tatsächlich um einen Aufschub bittet, so wird die EU wohl kaum die Verantwortung für einen harten Brexit übernehmen und die Bitte ablehnen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich glaube nicht, dass hier irgendeine Seite einen "Sieger" stellt. Es ging auch keiner Seite darum, die andere Seite "zu besiegen".Julian hat geschrieben:(17 Oct 2019, 18:40)
Boris Johnson hat auf jeden Fall gewonnen, egal, wie die Sache nun ausgeht. Allein, dass die EU eingeknickt ist und Nachverhandlungen des Abkommens zugestimmt hat - entgegen ihrer eigenen Beteuerungen noch Anfang August - ist ein Erfolg Johnsons.
Wenn das Parlament das Abkommen abnickt, ist Johnson ohnehin der Sieger; lehnt es ihn ab, kann Johnson die Schuld mit einigem Recht anderen zuweisen und in den kommenden Wahlen groß auftrumpfen.
Wenn das Parlament das Abkommen abnickt, so hat Johnson allerdings in der Tat einen großen Erfolg errungen. Es ist aber zu einfach, zu behaupten, dass im Falle einer Niederlage "jemand anderes Schuld ist". Johnson sollte wissen ob er das Parlament für seinen Vorschlag hinter sich hat oder nicht. Er ist der Regierungschef, hinterher rumheulen dass er keine Mehrheit für seinen Vorschlag gefunden hat ist kein Erfolg. Es liegt an ihm, diese Mehrheit zu finden bzw mit Brüssel etwas auszuhandeln für das er eine Mehrheit hat.
Und bei Neuwahlen kann er nur groß auftrumpfen wenn der Brexit zum 31. Oktober vollzogen ist. Johnson hat eine andere Zielgruppe der Wähler als May. Er hat viele Wähler aus dem gemäßigten Bereich verloren und viele Wähler von Farage's Partei gewonnen. Wenn Johnson den Brexit nicht liefert so verliert er die Wähler wieder an Farage.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich zitiere nochmal Herrn Corbyn: "Der Deal ist ja noch schlechter als der von May". Oder Farage: "Das ist kein echter Brexit". Oder die DUP: "Johnson hat Nordirland verkauft" (sinngemäß!)Julian hat geschrieben:(17 Oct 2019, 18:40)
Boris Johnson hat auf jeden Fall gewonnen, egal, wie die Sache nun ausgeht. Allein, dass die EU eingeknickt ist und Nachverhandlungen des Abkommens zugestimmt hat - entgegen ihrer eigenen Beteuerungen noch Anfang August - ist ein Erfolg Johnsons.
Wenn das Parlament das Abkommen abnickt, ist Johnson ohnehin der Sieger; lehnt es ihn ab, kann Johnson die Schuld mit einigem Recht anderen zuweisen und in den kommenden Wahlen groß auftrumpfen.
Man muss schon sehr verbohrt sein und riesige Scheuklappen haben, um daraus zu schließen, dass die EU "eingeknickt" sei. Barnier hat alles erreicht, was die EU wollte: Es gibt einen Vertrag (wenn die Briten noch einen Rest von gesundem Menschenverstand haben), es gibt keine innerirische Grenze und die Scheidungsrechnung wird auch bezahlt. Das waren die drei Forderungen, die die EU von Anfang an erhoben hat und die Barnier jetzt durchsetzen konnte (wenn die Briten noch einen Rest von gesundem Menschenverstand haben). Ich würde urteilen: Das ist für die EU ein Erfolg auf ganzer Linie.
Sollte das Unterhaus dem Deal jetzt zustimmen, wird Johnson sich selbstverständlich als Sieger feiern. Völlig zu Recht. Er ist ja dann auch der Sieger, denn er hat erreicht, was in der britischen Politik seit drei Jahren nicht möglich war. Er hat geschafft, was zwei Premierminister das Amt gekostet hat.
Sollte das Unterhaus den Deal ablehnen, wird Johnson selbstverständlich die Schuld bei anderen suchen. JETZT kann er die Schuld aber nicht mehr der EU in die Schuhe schieben! Schließlich war er selbst es, der den Deal mit der EU ausgehandelt hat! Wenn der Deal jetzt scheitern sollte, liegt der Schwarze Peter genau da, wo er hingehört: in London! Jetzt gibt es auch keine zweite Chance, keine "Verlängerung" mehr. Jetzt heißt es für das Unterhaus: Friss, Vogel, oder stirb.
Ich bin gespannt auf den Samstag. Als May ihren Deal zur Abstimmung gestellt hat, konnten die Damen und Herren im Unterhaus ja noch alle möglichen wilden Wünsche äußern und auf Zeit spielen. Das ist jetzt vorbei. Jetzt heißt es: Ja oder Nein? Die Wette gilt!
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Welches Faustpfand hat GB denn in der Hand? Wenn Nordirland in ein paar Jahren aussteigt, stehen wir halt vor einer ähnlichen Situation wie heute. Dann stellt sich wieder die Frage, wie man eine harte Grenze verhindert. Über den "Ausstieg" entscheiden dann aber die NORDIREN und nicht irgendwelche erwiesenen Lügner wie Johnson oder irgendwelche Herrenmenschen wie Rees-Mogg in London.Eiskalt hat geschrieben:(17 Oct 2019, 19:00)
Doch ist Sie.
Nordirland kann in ein paar Jahren einseitig aussteigen.
Damit hat GB ein Faustpfand in der Hand.
Ja, der Deal, so wie er jetzt da steht, kann zu einem gewissen Maß an Schmuggel führen. Na und? Das ist für die EU nichts neues. Wenn das das einzige Problem ist, ist alles in Butter.
Slava Ukraini
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Absolut richtig erkannt!Eiskalt hat geschrieben:(17 Oct 2019, 19:00)
Doch ist Sie.
Nordirland kann in ein paar Jahren einseitig aussteigen.
Damit hat GB ein Faustpfand in der Hand.
Und die Kontrolle der Ware über GB/NI überlässt man den Briten.
Das beste daran und zum britischen Vorteil ist an diesem Kuhhandel Folgendes:
1.
Sollte ein nordirisches Parlament überhaupt in der Lage sein, sprich arbeitsfähig, was es seit 2 Jahren nicht ist,
und den Austritt nach 4 Jahren beschließen, entsteht diese Situation:
Die EU hätte zu einem Nicht-EU Land keinerlei Grenze. Sie dürfte auch keine errichten oder Kontrollen durchführen.
Denn die Kontrollen würden nur innenbritisch nach Gusto und Laune der Briten stattfinden...oder auch nicht...
Die EU hätte dann zum nicht-EU Land GB einerseits Grenzen mit beiderseitigen Handel- und Zollkontrollen, z.B von Dover nach Calais
und auf der irischen Insel seitens der EU keine kontrollierte oder kontrollierbare Grenze.
Wie irre darf es denn noch sein?
Da kann man gleich Erdogan vorschlagen, das Türken und andere dort ansässige Menschen oder auch türkische Waren, nur von der Türkei kontrolliert über die griechischen Inseln und von der EU nicht kontrollierbar in EU-Gebiet gelangen können, wie es beliebt. Vielleicht nicht unbedingt der EU, aber eben diversen anderen Ländern, die sich mit der Türkei absprechen, um auf diesem Weg ihre Waren oder Interessenkolonnen ins EU-Land zu bringen. Und die Visa-Pflicht für die Einreise von türkischen Staatsangehörigen in die EU hätte sich auch gut und pragmatisch erledigt. Wieso sollte die Türkei nicht auch so eine Grenzlösung bekommen wie GB? So mit und ohne EU-Grenzerl.
2.
Eine noch lustigere Variante wäre, wenn ein nordirisches Parlament wie schon seit zwei Jahren völlig beschlußunfähig auch für die nächsten vier Jahre bleibt oder sogar gezielt von britischer Seite dafür gesorgt wird, und dann das britische Unterhaus die Austrittsentscheidung vornimmt.
Mit einer Boris Johnson-Mehrheit... -
Welch eine Einladung zum Vollzug eines no-deal-Brexit. Wenn nicht sofort, dann eben in vier Jahren. Fürdis EU ginge dann auch der wie eine Monstranz vo sich hergetragene Herzenswunsch in Erfüllung, dass es keine Grenze zwischen Irland und Nordirland geben dürfe. Super verhandelt, Herr Barnier. Ich frage mich aber, was dieser Zinnober um den dachstop sollte? Auf dem Sie bestanden wie der Papst auf dem Zöllibat.
Und die EU kann dann wieder Flunker-Juncker ausgraben, damit er den Menschen in der EU mit seinem verschlagenem und vernebelnden
Quark die Birne solange breitquatscht, bis nur noch Uli Hoeneß sicher weiss, dass er keine Frau ist. Während Barnier auf seiner Franzosenalm guten Käs zwischen seinen Ruhestandskiefern kaut und verklärt seiner Leitkuh auf der Alm beim Grasen zusieht. Die leider ein unerfreulicher Spaßvogel
"Angela", die Engelsgleiche, taufte, und nicht Michelle ma belle"...
last hope: Corbyns Labour, die LibDems und die DUP lassen Johnson gepflegt auflaufen.
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Re: Einigung beim Brexit
Wenn das Unterhaus den Deal ablehnt, dürfte es Neuwahlen geben. Johnson wird die EU um eine Verlängerung bitten, weil er mit seinem Deal bei den Wählern punkten möchte. Die EU hofft immer noch auf ein mögliches zweites Referendum und wird daher den Briten die nötige Zeit lassen.Kohlhaas hat geschrieben:(17 Oct 2019, 18:23)
Ich denke, dass es eine Verlängerung nur geben wird, wenn aus dem Unterhaus am Samstag das Signal kommt, dass der Deal akzeptiert wird. Dann muss es sogar eine geben, denn die Abstimmung in den weiteren Gremium (EU-Parlament, Rat) wird Zeit beanspruchen. Sollte das Unterhaus allerdings ablehnen, geht GB Ende des Monats ohne Vertrag. Dann hat eine Verlängerung keinen Sinn mehr. Wozu noch? Das Signal kam ja nicht nur von Juncker.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das sind Horrorszenarien die völlig unterschlagen dass es auch noch Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und UK geben wird.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(17 Oct 2019, 22:55)
Absolut richtig erkannt!
Das beste daran und zum britischen Vorteil ist an diesem Kuhhandel Folgendes:
1.
Sollte ein nordirisches Parlament überhaupt in der Lage sein, sprich arbeitsfähig, was es seit 2 Jahren nicht ist,
und den Austritt nach 4 Jahren beschließen, entsteht diese Situation:
Die EU hätte zu einem Nicht-EU Land keinerlei Grenze. Sie dürfte auch keine errichten oder Kontrollen durchführen.
Denn die Kontrollen würden nur innenbritisch nach Gusto und Laune der Briten stattfinden...oder auch nicht...
Die EU hätte dann zum nicht-EU Land GB einerseits Grenzen mit beiderseitigen Handel- und Zollkontrollen, z.B von Dover nach Calais
und auf der irischen Insel seitens der EU keine kontrollierte oder kontrollierbare Grenze.
Wie irre darf es denn noch sein?
Da kann man gleich Erdogan vorschlagen, das Türken und andere dort ansässige Menschen oder auch türkische Waren, nur von der Türkei kontrolliert über die griechischen Inseln und von der EU nicht kontrollierbar in EU-Gebiet gelangen können, wie es beliebt. Vielleicht nicht unbedingt der EU, aber eben diversen anderen Ländern, die sich mit der Türkei absprechen, um auf diesem Weg ihre Waren oder Interessenkolonnen ins EU-Land zu bringen. Und die Visa-Pflicht für die Einreise von türkischen Staatsangehörigen in die EU hätte sich auch gut und pragmatisch erledigt. Wieso sollte die Türkei nicht auch so eine Grenzlösung bekommen wie GB? So mit und ohne EU-Grenzerl.
2.
Eine noch lustigere Variante wäre, wenn ein nordirisches Parlament wie schon seit zwei Jahren völlig beschlußunfähig auch für die nächsten vier Jahre bleibt oder sogar gezielt von britischer Seite dafür gesorgt wird, und dann das britische Unterhaus die Austrittsentscheidung vornimmt.
Mit einer Boris Johnson-Mehrheit... -
Welch eine Einladung zum Vollzug eines no-deal-Brexit. Wenn nicht sofort, dann eben in vier Jahren. Fürdis EU ginge dann auch der wie eine Monstranz vo sich hergetragene Herzenswunsch in Erfüllung, dass es keine Grenze zwischen Irland und Nordirland geben dürfe. Super verhandelt, Herr Barnier. Ich frage mich aber, was dieser Zinnober um den dachstop sollte? Auf dem Sie bestanden wie der Papst auf dem Zöllibat.
Und die EU kann dann wieder Flunker-Juncker ausgraben, damit er den Menschen in der EU mit seinem verschlagenem und vernebelnden
Quark die Birne solange breitquatscht, bis nur noch Uli Hoeneß sicher weiss, dass er keine Frau ist. Während Barnier auf seiner Franzosenalm guten Käs zwischen seinen Ruhestandskiefern kaut und verklärt seiner Leitkuh auf der Alm beim Grasen zusieht. Die leider ein unerfreulicher Spaßvogel
"Angela", die Engelsgleiche, taufte, und nicht Michelle ma belle"...
last hope: Corbyns Labour, die LibDems und die DUP lassen Johnson gepflegt auflaufen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Tatsächlich?Orbiter1 hat geschrieben:(18 Oct 2019, 08:52)
Das sind Horrorszenarien die völlig unterschlagen dass es auch noch Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und UK geben wird.
Was glauben Sie, wann diese Handelsbeziehungen geregelt bzw. ein solcher Vertag geschlossen und unterzeichnet sein wird?
In den nächsten fünf Jahren, oder in 10 -25 Jahren? So er überhaupt zustande kommen sollte...
Denn die Briten haben weder zeitlichen noch sachlichen Druck mit diesen nunmehr vorliegendem Kuhhandel-deal. Den Sie als Horrorszenario bezeichnen, ich jedoch als nüchternen Blick auf die politische Realität der Zukunft und die in ca. vier Jahren eintretende Faktenlage.