EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:59)

:D

He, he, was treibt Ihr da unter Eurer gemeinsamen Decke? Ich will auch erfahren, was da war!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:03)

He, he, was treibt Ihr da unter Eurer gemeinsamen Decke? Ich will auch erfahren, was da war!
Ich denke. PeterK spielt auf die Boston Tea Party an ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:07)

Ich denke. PeterK spielt auf die Boston Tea Party an ;)
Natürlich könnte ich jetzt googeln; aber damit erwischt Ihr beiden mich jetzt erst einmal im Tal der völlig Ahnungslosen! :D

Ojojoj, das geht ja in die Neue Welt. So eng war die Anbindung des UK an die EU doch wirklich nicht!
Zuletzt geändert von H2O am Mo 30. Nov 2020, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:07)
Ich denke. PeterK spielt auf die Boston Tea Party an ;)
Jep. Das wird lustig, wenn an europäischen Häfen britische rosa Würste im Meer landen.
Zuletzt geändert von PeterK am Mo 30. Nov 2020, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:15)

Jep. Das wird lustig, wenn an europäischen Häfen britische rosa Würste im Meer landen (so wie hier an den Stränden).
Also, wenn sich das wirtschaftlich lohnt, dann komme ich sammeln. Wenn gebraten nicht brauchbar (weiß ich wirklich nicht!) , dann wenigstens als Schweinefutter,

Als Katzenfutter, das weiß MisterFritz ja auch, sind Schweinewürste nicht so gut zu gebrauchen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:16)

... dann wenigstens als Schweinefutter,
Und über diesen "schweinischen Umweg" bekommen die Briten dann ihre rosa Würste als "german bratwurst, made in Poland" wieder zurück. Welch rosarote Aussichten der künftigen Handelsbeziehungen da jetzt schon winken. Mir wird ganz warm um's Herz. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:16)

Also, wenn sich das wirtschaftlich lohnt, dann komme ich sammeln. Wenn gebraten nicht brauchbar (weiß ich wirklich nicht!) , dann wenigstens als Schweinefutter,

Als Katzenfutter, das weiß MisterFritz ja auch, sind Schweinewürste nicht so gut zu gebrauchen!
BTT: Ich finde es in jeder Hinsicht (ob politisch, privat oder historisch betrachtet) schade und traurig, dass die Briten nun für einige Zeit nicht mehr in der EU sind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:34)

BTT: Ich finde es in jeder Hinsicht (ob politisch, privat oder historisch betrachtet) schade und traurig, dass die Briten nun für einige Zeit nicht mehr in der EU sind.
Das ist ohne jeden Zweifel unsere gemeinsame Grundlage; uns geht das nun so, wie es einem verschmähten Liebhaber zu gehen pflegt! Fehlt nur noch der Spott des Ziels unserer Liebe! Aber ich glaube, da wird nun auch das große Nachdenken einsetzen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:42)
Aber ich glaube, da wird nun auch das große Nachdenken einsetzen...
Schaunmermal. Ich hoffe auf die Schotten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 23:00)

Schaunmermal. Ich hoffe auf die Schotten.
Welche Überraschung! Mein britischer Freund seit fast 65 Jahren ist Schotte von Haus aus; aber doch auch sehr treuer Brite. Wie muß es denn in deren Innersten aussehen, wenn sie an Europa denken... machen die das überhaupt?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Abkommen: Die Industrie macht Druck
„Eine Einigung über ein neues Handelsabkommen in letzter Sekunde muss kommen“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. „Alles andere wäre ein Desaster.“ Die Unternehmen seien vom bisherigen Verlauf der Verhandlungen „herb enttäuscht“.
Die anhaltende Unsicherheit treibt Wirtschaftsverbände an den Rand der Verzweiflung. „Wir haben schon fast eine Milliarde Pfund für die Brexit-Vorbereitungen ausgegeben und 28-mal so viel wegen der Coronakrise verloren“, sagte George Gillespie, Chairman des britischen Automobilverbands Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT), vergangene Woche. „Lasst uns nicht auch noch die Kosten von Zöllen zählen, vor allem nicht aus Versehen.“
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 2PAKc6-ap2

[sing]Ein Schiff wird kommen...[/sing]

Ich meinte natürlich Abkommen :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:17) Wenn ich es nicht gut mit unseren Briten meinte, dann sähe ich einem Importverbot ins UK sehr gelassen entgegen. Selber essen macht fett!
Deshalb sind die walisischen Fischer ja gerade so aufgeregt! Die können schlicht nicht alles selber essen, was sie da aus der See ziehen. Sie müssen es nach Europa exportieren. Umgedreht ist das überhaupt kein Problem. Deutschland hat überhaupt nur noch fünf Fangboote. Und was passiert jetzt, wenn die EU sagt, dass britischer Fisch, der in britischen Fabriken verarbeitet wurde, nicht europäischen Standards entspricht und deshalb nicht eingeführt werden darf???

Hatten wir ja schonmal drüber geredet: Dann müssen die britischen Trawler ihren Fang wohl notgedrungen an Verarbeitungsunternehmen in Polen liefern. Ich wette, das machen die gern. Die wollen ja schließlich bezahlt werden.

Die Fischfang-Geschichte ist bei genauer Betrachtung das lächerlichste Problem im EU-GB-Streit. Sie wird in London aber aus nationalistischen Gründen zum Popanz aufgebaut.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Furious British expats blast EU's new post-Brexit travel rules which will ban them from spending more than three months at a time at their holiday home from January

Travel rules will change after end of the post-Brexit 'standstill' transition period
After January 1 UK tourists visiting EU countries will be restricted to 90 day stays
The rules have prompted a backlash from Britons who own holiday home in EU

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... rules.html

:p :p :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Zum Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsphase: Ohne Handelspakt droht danach ein harter wirtschaftlicher Bruch mit hohen Zöllen, langen Staus und anderen Handelshürden. Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien sind hitzig, noch gibt es keine Einigung. Boris Johnson, der britische Premierminister, steht unter Druck. Nicht nur eine katastrophale Corona-Bilanz und Unruhen in der eigenen Partei, sondern auch chaotische Brexit-Verhandlungen werden ihm zur Last gelegt.
Ganz ohne Rückendeckung steht Johnson dennoch nicht da. In einer erst kürzlich veröffentlichten Biografie nimmt der Journalist Tom Bower den Premierminister in Schutz.

.....

So betont Bower zunächst, er sei überzeugter Europäer und habe seinerzeit gegen den Brexit gestimmt. Dann erklärt er: „Aber ich sage Ihnen etwas: Mein Gefühl ist, dass die wahre Schurkin in diesem ganzen Brexit-Drama Angela Merkel ist.“
Seine steile These begründet der Journalist mit einem geplatzten Deal zwischen Merkel und dem damaligen britischen Regierungschef David Cameron. „Cameron brauchte ein Zugeständnis, vor allem beim Thema Einwanderung, aber er hat keines bekommen. Wäre Merkel ihm entgegengekommen, hätte es den Brexit nie gegeben. Meiner Ansicht ist ihre Unnachgiebigkeit verantwortlich für den britischen EU-Austritt“, meint Bower.

.....

Die zahlreichen Lügen, mit denen der Premier in der Vergangenheit von sich reden machte, relativiert er dagegen. So zum Beispiel die Behauptung, Großbritannien überweise der EU jede Woche 350 Millionen Pfund. 2016 hatte Johnson seine Brexit-Kampagne mit der Parole angereichert.
„Zugegeben, das war geflunkert. Trotzdem ist es nicht vergleichbar mit einer Lüge, die dazu gedacht ist, einen Krieg loszutreten. Und in jeder Wahl machen Kontrahenten falsche Versprechungen – das mit den 350 Millionen konnte man glauben oder nicht“, kommentiert Bower Johnsons Lüge.

https://amp.focus.de/politik/ausland/jo ... 22503.html

Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)

Zum Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsphase: Ohne Handelspakt droht danach ein harter wirtschaftlicher Bruch mit hohen Zöllen, langen Staus und anderen Handelshürden. Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien sind hitzig, noch gibt es keine Einigung. Boris Johnson, der britische Premierminister, steht unter Druck. Nicht nur eine katastrophale Corona-Bilanz und Unruhen in der eigenen Partei, sondern auch chaotische Brexit-Verhandlungen werden ihm zur Last gelegt.
Ganz ohne Rückendeckung steht Johnson dennoch nicht da. In einer erst kürzlich veröffentlichten Biografie nimmt der Journalist Tom Bower den Premierminister in Schutz.

.....

So betont Bower zunächst, er sei überzeugter Europäer und habe seinerzeit gegen den Brexit gestimmt. Dann erklärt er: „Aber ich sage Ihnen etwas: Mein Gefühl ist, dass die wahre Schurkin in diesem ganzen Brexit-Drama Angela Merkel ist.“
Seine steile These begründet der Journalist mit einem geplatzten Deal zwischen Merkel und dem damaligen britischen Regierungschef David Cameron. „Cameron brauchte ein Zugeständnis, vor allem beim Thema Einwanderung, aber er hat keines bekommen. Wäre Merkel ihm entgegengekommen, hätte es den Brexit nie gegeben. Meiner Ansicht ist ihre Unnachgiebigkeit verantwortlich für den britischen EU-Austritt“, meint Bower.

.....

Die zahlreichen Lügen, mit denen der Premier in der Vergangenheit von sich reden machte, relativiert er dagegen. So zum Beispiel die Behauptung, Großbritannien überweise der EU jede Woche 350 Millionen Pfund. 2016 hatte Johnson seine Brexit-Kampagne mit der Parole angereichert.
„Zugegeben, das war geflunkert. Trotzdem ist es nicht vergleichbar mit einer Lüge, die dazu gedacht ist, einen Krieg loszutreten. Und in jeder Wahl machen Kontrahenten falsche Versprechungen – das mit den 350 Millionen konnte man glauben oder nicht“, kommentiert Bower Johnsons Lüge.

https://amp.focus.de/politik/ausland/jo ... 22503.html

Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Das ist das weinerliche Gejammer: Hätte Merkel 2015 nicht gesagt, wäre das alles nicht passiert... Die Leute wären doch so konservartiv, sie gingen doch normal nicht auf die Straße, sie würden doch normal nicht aufbegehren, sie würden doch normal nicht demonstrieren, wie die "Linken".
Meine Meinung: lasst die einfach untergehen. Tür zu, tschüss, wie gucken beim Untergang zu.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ganz ohne Rückendeckung steht Johnson dennoch nicht da. In einer erst kürzlich veröffentlichten Biografie nimmt der Journalist Tom Bower den Premierminister in Schutz.
.....
So betont Bower zunächst, er sei überzeugter Europäer und habe seinerzeit gegen den Brexit gestimmt. Dann erklärt er: „Aber ich sage Ihnen etwas: Mein Gefühl ist, dass die wahre Schurkin in diesem ganzen Brexit-Drama Angela Merkel ist.“
Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)
Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Diese Einschätzung drängt sich förmlich auf.
Allerdings ist das auch ziemlich schlau. Merkel tritt ja bald ab, und sollte der Brexit doch noch ohne Deal enden oder in einem zwar kaum vorstellbares EU-Erpressungswerk enden statt in einem ewartbarem Boris-Kaiserschmarrn (mit Rosinen), kann man die Kanzlerin a.D. prima als Mutti in der Hexenküche für alles nutzen, was in der Postbrexitzeit auf der Johnsoninsel richtig grottig läuft.

VTs sind ja nicht nur für Coronaleugner praktisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)
Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Da die EU als "Sündenziege" bald wegfällt, braucht man halt Ersatz.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)

Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Ja, anders kann man das nicht deuten. Als wäre Merkel die "Königin" der EU und könnte aus eigener Machtvollkommenheit bestimmen, welche Rosinen die EU den Briten noch hätte reinstecken können...

Meiner Ansicht nach steht die Meinung dieses Menschen aber für eine in GB weit verbreitete Haltung, die tatsächlich ursächlich für die Brexit-Entscheidung war: Viele Briten wollen nicht einer EU angehören, in der Deutschland so eine starke Rolle spielt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Gibt es was Neues von der Verhandlungsfront? Steht der Deal?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Seit Mittwochmorgen gibt es allerdings noch einen ganz anderen Grund, die Hoffnung nicht aufzugeben: Als erstes westliches Land hat Großbritannien einen Corona-Impfstoff zugelassen. "Das ist fantastisch", twitterte Johnson sogleich voller Euphorie. "Es ist der Schutz der Impfstoffe, der uns letztendlich erlaubt, unser Leben zurückzugewinnen und die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen." Die Impfung werde von nächster Woche an verfügbar sein, versprach der Premierminister. Es dauerte nicht lange, bis die Regierung auch den Grund dafür ausmachte, warum ausgerechnet Großbritannien vor der EU und den USA in der Lage war, einen Impfstoff zuzulassen: dem Brexit sei Dank.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Radiosender der Times, dass die britische Aufsichtsbehörde MHRA nun mal eine Weltklasse-Behörde sei und wegen des Brexit nicht mehr das Tempo der Europäer gehen müsse. Denn die bewegten sich ein bisschen langsamer. Es seien, versicherte Hancock, alle Sicherheitschecks und de facto die gleichen Prozesse wie auf EU-Seite durchlaufen worden. Fest stehe aber: "Wegen des Brexit waren wir in der Lage, den Ablauf zu beschleunigen." Ganz so stimmt das allerdings nicht. Denn im Grunde wäre jeder EU-Staat rechtlich in der Lage, eine Notfallzulassung à la London durchzusetzen. Das Faktum änderte aber nichts daran, dass die britische Regierung diesen durchaus bedeutenden Moment als eine Art Brexit-Dividende pries.

Es war am Mittwoch dann der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, der die Briten daran erinnerte, dass der zugelassene Impfstoff keine Erfindung aus Großbritannien ist. "Warum ist es so schwer, diesen Schritt nach vorne als großartige internationale Anstrengung und Erfolg anzuerkennen?", schrieb der Diplomat auf Twitter. Obwohl die deutsche Firma Biontech einen entscheidenden Beitrag geleistet habe, sei das keine nationale Geschichte, sondern "europäisch und transatlantisch", erklärte der Botschafter.

Michaelis antwortete damit auf einen Tweet des britischen Wirtschaftsministers Alok Sharma, der verkündet hatte: "Großbritannien war das erste Land, das einen Vertrag mit Pfizer/Biontech geschlossen hat - jetzt werden wir die ersten sein, die den Impfstoff einsetzen." Und dann fügte er noch hinzu: "In den kommenden Jahren werden wir uns an diesen Moment als den Tag erinnern, an dem Großbritannien die Initiative der Menschheit gegen diese Seuche ergriffen hat."

https://www.sueddeutsche.de/politik/gro ... -1.5135575

Kann man ein größeres Arschloch sein?
Als echter Brexiteer sollte man sich auch weigern die Kraut-Plörre zu nehmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Angeblich verlangt Macron von Barnier einen Abbruch der Gespräche und einen No-Deal-Brexit. VdL sei zu weich und zu zu vielen Konzessionen bereit.

Ob da was dran ist? Wir werden sehen.

Aber nicht unplausibel. Die Franzosen konnten sich noch nie mit der Mitgliedschaft der Briten in der EU anfreunden. Und Macron steht das Wasser bis zum Hals. Die deutsche Wirtschaft zu schwächen, kommt ihm da gerade gelegen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von DevilsNeverCry »

Senexx hat geschrieben:(03 Dec 2020, 00:47)

Angeblich verlangt Macron von Barnier einen Abbruch der Gespräche und einen No-Deal-Brexit. VdL sei zu weich und zu zu vielen Konzessionen bereit.

Ob da was dran ist? Wir werden sehen.

Aber nicht unplausibel. Die Franzosen konnten sich noch nie mit der Mitgliedschaft der Briten in der EU anfreunden. Und Macron steht das Wasser bis zum Hals. Die deutsche Wirtschaft zu schwächen, kommt ihm da gerade gelegen.
Und was hat Macron davon? GB ist wichtiger Handelspartner sowohl für Deutschland als auch für Frankreich. Selbst wenn Deutschland davon stärker betroffen wäre würde das Frankreich auch nicht wirklich weiter helfen. Durch die Globalisierung ist die Interdependenzverwundbarkeit zwischen vielen Staaten dieser Welt gestiegen, besonders zwischen den EU Staaten. Bei einem Austritt Großbritanniens entstehen Spillovereffekte wodurch Frankreichs Volkswirtschaft über kurz oder lang ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird wenn Deutschland wegen einem No-Deal anfängt zu kränkeln.

Frankreich steht nicht sonderlich gut da bei der Corona Bekämpfung, aber wirtschaftlich macht es wieder Boden gut:"Bei der Aufholjagd im Sommer ging es bei der Wirtschaft in Deutschland mit 8,2 Prozent bergauf, in Frankreich mit 18,2 Prozent, in Italien mit 16,1 Prozent, in Spanien legte das BIP um 16,7 Prozent zu."
Natürlich darf man nicht vergessen das der wirtschaftliche Einbruch im 2 Quartal (ca. -13%) stärker war als bei Deutschland.

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... JNgaOe-ap6

https://de.statista.com/statistik/daten ... quartalen/
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(03 Dec 2020, 18:36)

Und was hat Macron davon? GB ist wichtiger Handelspartner sowohl für Deutschland als auch für Frankreich. Selbst wenn Deutschland davon stärker betroffen wäre würde das Frankreich auch nicht wirklich weiter helfen. Durch die Globalisierung ist die Interdependenzverwundbarkeit zwischen vielen Staaten dieser Welt gestiegen, besonders zwischen den EU Staaten. Bei einem Austritt Großbritanniens entstehen Spillovereffekte wodurch Frankreichs Volkswirtschaft über kurz oder lang ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird wenn Deutschland wegen einem No-Deal anfängt zu kränkeln.

Frankreich steht nicht sonderlich gut da bei der Corona Bekämpfung, aber wirtschaftlich macht es wieder Boden gut:"Bei der Aufholjagd im Sommer ging es bei der Wirtschaft in Deutschland mit 8,2 Prozent bergauf, in Frankreich mit 18,2 Prozent, in Italien mit 16,1 Prozent, in Spanien legte das BIP um 16,7 Prozent zu."
Natürlich darf man nicht vergessen das der wirtschaftliche Einbruch im 2 Quartal (ca. -13%) stärker war als bei Deutschland.

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... JNgaOe-ap6

https://de.statista.com/statistik/daten ... quartalen/
Soll das ein Einführungskurs "Manipulieren mit Zahlen" werden? Sie sollten sich richtige Zahlen anschauen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ DevilsNeverCry

Muß man bei solchen Betrachtungen denn nicht den absoluten Wert des BIP berücksichtigen? Natürlich ist Wachstum der Wirtschaftstätigkeit immer gut; aber die 10% von 100 auf 110 sind vom Wert her doch etwas anderes als die 10% bei einem Wachstum von 10 auf 11.
Sie sollten sich richtige Zahlen anschauen.
Die Sie natürlich kennen, aber als Herrschaftswissen für sich behalten. Welche Bereicherung einer Diskussion!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von DevilsNeverCry »

Senexx hat geschrieben:(03 Dec 2020, 19:44)

Soll das ein Einführungskurs "Manipulieren mit Zahlen" werden? Sie sollten sich richtige Zahlen anschauen.
Ich habe mich auf Zahlen von Handelsblatt und Statista bezogen. Die Frage können Sie den Autoren der jeweiligen statistischen Auswertungen stellen.

Kommen wir mal auf meine ursprüngliche Frage zurück:
Und was hat Macron davon?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von DevilsNeverCry »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2020, 19:48)

@ DevilsNeverCry

Muß man bei solchen Betrachtungen denn nicht den absoluten Wert des BIP berücksichtigen? Natürlich ist Wachstum der Wirtschaftstätigkeit immer gut; aber die 10% von 100 auf 110 sind vom Wert her doch etwas anderes als die 10% bei einem Wachstum von 10 auf 11.



Die Sie natürlich kennen, aber als Herrschaftswissen für sich behalten. Welche Bereicherung einer Diskussion!
Ja, definitiv. Deswegen habe ich ja auch zum Schluß geschrieben das man bedenken soll das Frankreich im 2 Quartal einen deutlich stärkeren wirtschaftlichen Rückgang hatte als Deutschland. Daher auch diese Aufholung der Franzosen im 3. Quartal. ;) Was aber nun an diesen Zahlen laut dem User Senexx so manipulativ ist erschließt sich mir nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Michael Alexander »

Eiskalt hat geschrieben:(02 Dec 2020, 19:35)

Seit Mittwochmorgen gibt es allerdings noch einen ganz anderen Grund, die Hoffnung nicht aufzugeben: Als erstes westliches Land hat Großbritannien einen Corona-Impfstoff zugelassen. "Das ist fantastisch", twitterte Johnson sogleich voller Euphorie. "Es ist der Schutz der Impfstoffe, der uns letztendlich erlaubt, unser Leben zurückzugewinnen und die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen." Die Impfung werde von nächster Woche an verfügbar sein, versprach der Premierminister. Es dauerte nicht lange, bis die Regierung auch den Grund dafür ausmachte, warum ausgerechnet Großbritannien vor der EU und den USA in der Lage war, einen Impfstoff zuzulassen: dem Brexit sei Dank.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Radiosender der Times, dass die britische Aufsichtsbehörde MHRA nun mal eine Weltklasse-Behörde sei und wegen des Brexit nicht mehr das Tempo der Europäer gehen müsse. Denn die bewegten sich ein bisschen langsamer. Es seien, versicherte Hancock, alle Sicherheitschecks und de facto die gleichen Prozesse wie auf EU-Seite durchlaufen worden. Fest stehe aber: "Wegen des Brexit waren wir in der Lage, den Ablauf zu beschleunigen." Ganz so stimmt das allerdings nicht. Denn im Grunde wäre jeder EU-Staat rechtlich in der Lage, eine Notfallzulassung à la London durchzusetzen. Das Faktum änderte aber nichts daran, dass die britische Regierung diesen durchaus bedeutenden Moment als eine Art Brexit-Dividende pries.

Es war am Mittwoch dann der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, der die Briten daran erinnerte, dass der zugelassene Impfstoff keine Erfindung aus Großbritannien ist. "Warum ist es so schwer, diesen Schritt nach vorne als großartige internationale Anstrengung und Erfolg anzuerkennen?", schrieb der Diplomat auf Twitter. Obwohl die deutsche Firma Biontech einen entscheidenden Beitrag geleistet habe, sei das keine nationale Geschichte, sondern "europäisch und transatlantisch", erklärte der Botschafter.

Michaelis antwortete damit auf einen Tweet des britischen Wirtschaftsministers Alok Sharma, der verkündet hatte: "Großbritannien war das erste Land, das einen Vertrag mit Pfizer/Biontech geschlossen hat - jetzt werden wir die ersten sein, die den Impfstoff einsetzen." Und dann fügte er noch hinzu: "In den kommenden Jahren werden wir uns an diesen Moment als den Tag erinnern, an dem Großbritannien die Initiative der Menschheit gegen diese Seuche ergriffen hat."

https://www.sueddeutsche.de/politik/gro ... -1.5135575

Kann man ein größeres Arschloch sein?
Als echter Brexiteer sollte man sich auch weigern die Kraut-Plörre zu nehmen.
Bei einigen Deutschen kommt hier wohl Bitterkeit und Neid auf, das ist nicht zu übersehen. Tja, wie schafft es Großbritannien, mit schlanker Bürokratie effektiv für die Interessen der eigenen Nation, des eigenen Volkes zu arbeiten? Das ist wohl für Deutsche, die anderes von ihrer eigenen Regierung gewohnt sind, unverständlich, auch vor dem Hintergrund der ständigen anti-britischen Propaganda in den deutschen Medien und dem alten deutschen Hass auf das perfide Albion.

Dass es auch ohne die EU geht, und dass es oft auch besser ohne die EU geht, indem man beispielsweise Entscheidungen nicht immer auf oberster Ebene und/ oder mit 26 oder 27 anderen Ländern abstimmen muss, müsste doch eigentlich jedem einleuchten. Auch ist der Bezug der britischen Arzneimittelbehörde zu den eigenen Leuten sicher viel stärker ausgeprägt und viel direkter als bei einer internationalen Behörde, die sich eben auch bei lebenswichtigen Impfungen etwas mehr Zeit nimmt, weil sie weiss, dass sie nie direkt in Verantwortung genommen wird oder sich rechtfertigen muss.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ DevilsNeverCry

Nehmen Sie es mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Wir können nur mit den Angaben arbeiten, die wir aus verläßlichen Quellen belegen können.

Zu Ihrer Frage. "Was hat Macron davon?" fällt mir nur ein, daß in einem Verein der Erfolgreichere schon mehr Ansehen genießt als der weniger Erfolgreiche. Also eine sehr platte Bewertung eines Staatsmanns. Sie haben schon Recht: Wer sich freut, daß sein Bündnispartner in Nachteil gerät, der muß schon ziemlich schief gewickelt sein. So primitive Regungen traue ich Präsident Macron nicht zu. Natürlich wird der nichts unternehmen, was von vornherein zum Nachteil Frankreichs führen muß. Aber daran arbeiten, daß der Partner in einen Nachteil hinein gedrängt wird... so etwas wäre das Ende der Partnerschaft und wohl auch das Ende dieses Politikers auf der europäischen Bühne.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ Michael Alexander
Auch ist der Bezug der britischen Arzneimittelbehörde zu den eigenen Leuten sicher viel stärker ausgeprägt und viel direkter als bei einer internationalen Behörde, die sich eben auch bei lebenswichtigen Impfungen etwas mehr Zeit nimmt, weil sie weiss, dass sie nie direkt in Verantwortung genommen wird oder sich rechtfertigen muss.
Bravo; nicht jedem Kommentator gelingt es, in einem einzigen Satz mehr Widersprüche unter zu bringen!

Ich erkenne in dieser britischen Entscheidung die Notwendigkeit, auf Biegen und Brechen der Pandemie etwas entgegen setzen zu wollen, ganz einfach, weil das britische Management der Pandemie unter aller Würde eines solchen Staatswesens gelaufen ist. Freuen wir uns, daß dabei sogar die Anerkennung eines Impfstoffs mitschwingt, der in der EU und dann auch noch in Deutschland entwickelt wurde... und hoffen wir für die davon betroffenen Briten, daß der Wagemut der britischen Behörde nicht zu schweren Rückschlägen führt. GB als das Versuchskaninchen für die EU... das wär's dann wohl.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Michael Alexander »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2020, 20:42)

@ Michael Alexander


Bravo; nicht jedem Kommentator gelingt es, in einem einzigen Satz mehr Widersprüche unter zu bringen!

Ich erkenne in dieser britischen Entscheidung die Notwendigkeit, auf Biegen und Brechen der Pandemie etwas entgegen setzen zu wollen, ganz einfach, weil das britische Management der Pandemie unter aller Würde eines solchen Staatswesens gelaufen ist. Freuen wir uns, daß dabei sogar die Anerkennung eines Impfstoffs mitschwingt, der in der EU und dann auch noch in Deutschland entwickelt wurde... und hoffen wir für die davon betroffenen Briten, daß der Wagemut der britischen Behörde nicht zu schweren Rückschlägen führt. GB als das Versuchskaninchen für die EU... das wär's dann wohl.
Ich sehe nicht, dass das Management der Pandemie in Grossbritannien schlechter war als in anderen Ländern. Versuchen die deutsche Medien, es so darzustellen? Dann zähle halt mal die Toten pro Kopf in Grossbritannien versus in Belgien, dem EU-Musterland par excellence, dann wirst du sehen, wieviel Substanz dieser Vorwurf hat.

Klinisch entwickelt wurde der Impfstoff im übrigen ganz wesentlich von einer amerikanischen Pharmafirma (Pfizer); eine kleine Firma wie Biontech wäre dazu nicht in der Lage. In Deutschland gibt es von diesen grossen Pharmafirmen ja nur noch ganz wenige geschrumpfte, international nicht sehr bedeutende Unternehmen, nachdem die Grün*Innen ein Problem mit der Gentechnik hatten und sie die Arzneimittelentwicklung weitgehend aus Deutschland vertrieben haben. Um 1980 war Deutschland noch die "Apotheke der Welt", u.a. mit BASF, Bayer und Hoechst.

Auf Biontech kann Deutschland sicher stolz sein, aber ich glaube leider eher, dass solche Firmen trotz und nicht wegen der Standortbedingungen in Deutschland existieren. Grossbritannien hat viel mehr solcher Startups als Deutschland (und hat übrigens auch einen eigenen Impfstoff entwickelt).

Ich verstehe euren Hass gegen Grossbritannien nicht. Es gibt so viel, was man dort bewundern muss. Lest eben mal die Auslandspresse und lasst euch nicht immer den Kopf von ARD, ZDF und Spiegel vernebeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Michael Alexander hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:00)

Ich verstehe euren Hass gegen Grossbritannien nicht.
Ich schon.

Würde man rational handeln, müsste man sich eingestehen, dass da etwas schief gelaufen ist in der EU, wenn ein großes Land wie UK raus will.

Stattdessen tendiert man zum "Weiter so!" und "Mehr davon!" und wird aggressiv gegen die Briten.

Völlig irrational.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Michael Alexander hat geschrieben:(03 Dec 2020, 20:20)

Bei einigen Deutschen kommt hier wohl Bitterkeit und Neid auf, das ist nicht zu übersehen. Tja, wie schafft es Großbritannien, mit schlanker Bürokratie effektiv für die Interessen der eigenen Nation, des eigenen Volkes zu arbeiten? Das ist wohl für Deutsche, die anderes von ihrer eigenen Regierung gewohnt sind, unverständlich, auch vor dem Hintergrund der ständigen anti-britischen Propaganda in den deutschen Medien und dem alten deutschen Hass auf das perfide Albion.

Dass es auch ohne die EU geht, und dass es oft auch besser ohne die EU geht, indem man beispielsweise Entscheidungen nicht immer auf oberster Ebene und/ oder mit 26 oder 27 anderen Ländern abstimmen muss, müsste doch eigentlich jedem einleuchten. Auch ist der Bezug der britischen Arzneimittelbehörde zu den eigenen Leuten sicher viel stärker ausgeprägt und viel direkter als bei einer internationalen Behörde, die sich eben auch bei lebenswichtigen Impfungen etwas mehr Zeit nimmt, weil sie weiss, dass sie nie direkt in Verantwortung genommen wird oder sich rechtfertigen muss.
Leider hast du den Artikel nicht verstanden
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Senexx hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:11)

Ich schon.

Würde man rational handeln, müsste man sich eingestehen, dass da etwas schief gelaufen ist in der EU, wenn ein großes Land wie UK raus will.

Stattdessen tendiert man zum "Weiter so!" und "Mehr davon!" und wird aggressiv gegen die Briten.

Völlig irrational.
Oh in der EU ist einiges im Argen keine Frage.
Aber die Briten wollen raus weil die Politiker dort die EU immer als Sündenbock für ihre eigenen Fehler genutzt hat.

Sollte man wissen wenn man angeblich so genial ist wie du vorgibst zu sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ Michael Alexander

Ihr Versuch, hier eine Abwehrhaltung gegen die Briten zu orten, dürfte nur zu wenigen Treffern führen. Wir bedauern mehrheitlich den Ausstieg der Briten aus der EU und sehen in Zukunft einem Wiedereintritt in die EU mit froher Erwartung entgegen. Sie konstruieren hier die Haltung einer Minderheit als die einer Mehrheit.

Natürlich war das Pandemie-Management in GB unter aller Kanone. Was ja nicht heißt, daß die Abwehr in Partnerstaaten der EU durchweg besser gelaufen ist. Auch da ist schreckliches Versagen fest zu stellen.

Unser Land hat sich bisher ganz wacker gehalten, gibt sich aber inzwischen viel Mühe, das recht ordentliche Ergebnis zu beschädigen. Ihre Tendenz, diese Leistung oder auch die Leistung von 3 (drei) Pharmauntenehmen mit erfolgreicher Impfstoffentwicklung herab zu setzen zeugt mir von einer Haltung, die mir gelegentlich auf Urlaubsreisen begegnet ist: "Also, ich bin so ja nicht, aber diese typischen Deutschen da sind zum Schämen!" Zum Schämen schon, aber typisch? IIch bin jedenfalls froh über jeden kleinen und großen Erfolg, der unserer deutschen Wirtschaft vergönnt ist. Kein Grund, sie verächtlich zu machen. Allerdings auch kein Grund zu Hochmut... andere Leute haben auch schöne Erfolge!

Ich sehe eher ein abnehmendes Interesse an Themen in und um GB; kein Wunder, der Verlust dieses Partners muß irgendwann zur Konzentration auf eigene Themen innerhalb der EU führen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Eiskalt hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:15)

Leider hast du den Artikel nicht verstanden
Wie würde man den Artikel deiner Meinung nach besser verstehen?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Michael Alexander hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:00)
Ich verstehe euren Hass gegen Grossbritannien nicht.
Ich denke nicht, dass es hier Grossbritannien-Hasser gibt.
Was es hier aber gibt, ist, ein gewisses Mass an Unverständnis - vor Allem den britischen Politikern gegenüber.

Ich z.B. bin sehr anglophil, ich mag die Menschen dort. Was ich noch nie wirklich gut fand, war, dass die Briten sich eher nicht als Europäer gesehen haben.
Sie sind als armer Mann Europas unter das schützende Dach geschlüpft, wollten aber trotzdem ihre splendid isolation behalten. Das geht auf Dauer in einer Gemeinschaft nicht gut.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Fliege hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:21)

Wie würde man den Artikel deiner Meinung nach besser verstehen?
Ich meine auch, daß Widerspruch erklärt werden sollte. Wie sollte man ansonsten darüber streiten können?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Fliege hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:21)

Wie würde man den Artikel deiner Meinung nach besser verstehen?
Wie man dem Text auch entnehmen kann, kann das jeder Staat. Das VK hätte das auch als EU-Mitglied gekonnt.
Also ist die Behauptung, man war in der Lage aufgrund des Brexits einfach nur Propaganda.

Oder willst du behaupten das ein Mitglied der EU keine Notfallzulassung geben kann???
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Eiskalt hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:50)

Wie man dem Text auch entnehmen kann, kann das jeder Staat. Das VK hätte das auch als EU-Mitglied gekonnt.
Also ist die Behauptung, man war in der Lage aufgrund des Brexits einfach nur Propaganda.
Man versucht sich in Britannien in günstiges Licht zu rücken, was schon mit etwas Eigensinnigkeit zu tun haben mag. Brexit ist ja britische Eigensinnigkeit.

Einen wichtigen Punkt hat Michael Alexander bereits genannt: "Tja, wie schafft es Großbritannien, mit schlanker Bürokratie effektiv für die Interessen der eigenen Nation, des eigenen Volkes zu arbeiten?"

Die britische Regierung weiß eben, von wem sie angestellt ist und für wen sie zu arbeiten hat.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Dec 2020, 21:24)

Ich denke nicht, dass es hier Grossbritannien-Hasser gibt.
Was es hier aber gibt, ist, ein gewisses Mass an Unverständnis - vor Allem den britischen Politikern gegenüber.

Ich z.B. bin sehr anglophil, ich mag die Menschen dort. Was ich noch nie wirklich gut fand, war, dass die Briten sich eher nicht als Europäer gesehen haben.
Sie sind als armer Mann Europas unter das schützende Dach geschlüpft, wollten aber trotzdem ihre splendid isolation behalten. Das geht auf Dauer in einer Gemeinschaft nicht gut.
Großbritannien hat seine Weltgeltung vergleichsweise spät eingebüßt, auch durch den Zusammenhalt des Commonwealth über den 2. Weltkrieg hinaus, als andere europäische Mächte (Niederlande, Frankreich, Italien und das geteilte Deutschland) längst aufgehört hatten, sich mit Weltpolitik zu befassen. Das Land hat noch sehr lange Zeit über seine Verhältnisse hinaus weltweit Streitkräfte unterhalten, mußte sich aber zunehmend an die USA anlehnen.

Auf jeden Fall fand sich auf dem Kontinent im Westen eine Gemeinschaft gebeutelter Europäer zusammen, die miteinander an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten wollten. Wirtschaftlich eine Frage des Überlebens für die Briten... die sich viele Sonderrechte sicherten. Die ältere Generation sah aber immer noch die Weltmacht und Weltbedeutung GBs. Und sie empfand es als Anmaßung der Europäer, sich in diese Rangordnung nicht einfügen zu wollen, die eine ganz natürliche Führung durch die Briten erwarteten. Das paßte nun aber nicht zum Wiederaufstieg der europäischen Wirtschaftsnationen, die Augenhöhe erwarteten, in ihren Satzungen sogar die sich stetig vertiefende Zusammenarbeit in Richtung eines Gemeinwesens mitsamt einer eigenen Währung vorsahen.

Da war es nur eine Frage der Zeit, daß die Briten diese Mißachtung einer Sonderrolle Großbritanniens mit dem Wunsch nach einem eigenen Weg außerhalb der Gemeinschaft suchten. Wir wissen inzwischen, daß die Stimmen der älteren Briten diese Entscheidung herbei geführt hatten. Die daraus folgende beiderseitige Ernüchterung und wirtschaftliche Nachteile natürlich auch, müssen jetzt erst einmal ihre Wirkung entfalten. Kein Grund, mit den Briten "Schlitten zu fahren". Besser nach den Vorstellungen der ehemaligen Premierministerin May eine engstmögliche Zusammenarbeit der EU mit GB an zu streben... ohne die Vorzüge der inneren Zusammenarbeit in der EU dabei zu verraten.

Mit diesem Vorgehen können wir hoffen, daß die Briten den geschichtlichen Fehltritt erkennen und sie sich dann doch eher als Teil einer europäischen Gemeinschaft empfinden als als Teil einer weltweit auf GB blickenden Schar von Bewunderern vergangener Größe.

Ich meine, daß diese Gedanken kaum den Vorhalt einer hämischen Gegnerschaft gegen die Briten enthalten... aber an der Selbstachtung der europäischen Partner sollte nicht gerüttelt werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Fliege hat geschrieben:(03 Dec 2020, 22:00)

Man versucht sich in Britannien in günstiges Licht zu rücken, was schon mit etwas Eigensinnigkeit zu tun haben mag. Brexit ist ja britische Eigensinnigkeit.

Einen wichtigen Punkt hat Michael Alexander bereits genannt: "Tja, wie schafft es Großbritannien, mit schlanker Bürokratie effektiv für die Interessen der eigenen Nation, des eigenen Volkes zu arbeiten?"

Die britische Regierung weiß eben, von wem sie angestellt ist und für wen sie zu arbeiten hat.
Also meinst du doch es sei dank des Brexit?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(03 Dec 2020, 22:00)

Man versucht sich in Britannien in günstiges Licht zu rücken, was schon mit etwas Eigensinnigkeit zu tun haben mag. Brexit ist ja britische Eigensinnigkeit.

Einen wichtigen Punkt hat Michael Alexander bereits genannt: "Tja, wie schafft es Großbritannien, mit schlanker Bürokratie effektiv für die Interessen der eigenen Nation, des eigenen Volkes zu arbeiten?"

Die britische Regierung weiß eben, von wem sie angestellt ist und für wen sie zu arbeiten hat.
Und genau das ist der Grund, warum mehr und mehr Briten auf diese Regierung eine Stinkwut haben, weil nämlich diese Regierung für sich selbst und ihre Apologeten und sonst niemanden arbeitet.
"Effektiv für die Interessen der eigenen Nation", that really made my day. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Haegar »

Vongole hat geschrieben:(03 Dec 2020, 23:53)

Und genau das ist der Grund, warum mehr und mehr Briten auf diese Regierung eine Stinkwut haben, weil nämlich diese Regierung für sich selbst und ihre Apologeten und sonst niemanden arbeitet.
"Effektiv für die Interessen der eigenen Nation", that really made my day. :D
Mit diesen Sätzen bist Du mir zuvorgekommen... :thumbup:
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Am kommenden Montag geht das umstrittene "Binnenmarktgesetz" der Johnsonregierung zur Wiedervorlage vom House of Lords zurück ins Unterhaus.
Dort sollen dem Gesetz die vom Oberhaus gestrichenen Passagen zur irisch-nordirischen Grenzfrage wieder eingefügt werden, die faktisch einen Rechtsbruch bedeuten, den selbst die Johnsonregierung nicht bestritten hat. Klauseln, die eine nicht offene harte EU-Aussengrenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Land Irland festschreiben, statt seitens der Briten offene Grenzen zu garantieren und damit auch den Friedenszustand, der durch das berühmte Karfreitagsabkommen erreicht wurde, auch zukünftig sichern.

Jetzt treffen sich Johnson und die EU-Kommissionschef am heutign Samstag zu einem "Elefantentalk", um gemeinsam einen Deal noch vor Montag in trockene Tücher zu wickeln.
Ausgerechnet von der Leyen und Johnson. :p

Die Chefunterhändler Frost und Barnier hatten am gestrigen Freitag die Verhandlungen ohne Ergebnis beendet und beiderseits betont, dass nach dem aktuellen Stand keine Situation für eine Vertragsunterzeichnung gegeben sei. Natürlich auch mit dem beidseitigen Hinweis, dass jeweils die andere Seite daran "schuld" sei.

Ich frage mich in diesem Zusammenhang, was von der Leyen hier von Johnson als elementar notwendige Bedingung verlangen wird, die prioritär und grundsätzlich seitens der EU lauten müsste: eine schriftliche, vertragliche Garantie Londons, dieses Binnemerktgesetz vom Tisch zu nehmen, oder zuminest jene Klauseln, die das Oberhaus gestrichen hatte und die einen klaren Rechtsbruch bedeuten, nicht wieder einzufügen.

Aber wird von der Leyen das tatsächlich fordern? - Ich glaube nein, wird sie nicht. Andererseits könnte man aber einwenden, dass dies eh piepegal sei, da die britische Seite, wie das Binnenmarktgesetz zeigt, im Fall des Falles auch vor offenen Vertragsbrüchen nicht zurückschreckt.

Wieviel also wäre eine Garantie Johnsons also wirklich wert? So er vorgenannte Garantie vertraglich garantieren würde? - Meine Antwort ist: NULL.

Interessant in dem Zusammenhang ist ein anderer Aspekt:
Sollte die EU den Briten einen Deal geben, der dieses Binnenmarktgesetz in der rechtsbrüchigen Johnson-Fassung toleriert, ist es fast schon lächerlich zu nennen, EU-Mitgliedsländer wie Ungarn oder Polen mit sog. Rechtsstaatsverfahren zu belangen, die auch - und vor allem!! - einen Vertragsbruch von EU-Recht und unterzeichneten Verträgen bedeuten.

Wie will man das in der EU in Einklang bringen? - Der britischen Seite lässt man Vertrags- und Rechtsbruch durchgehen, eigenen Mitgliedstaaten aber nicht. Unglaubwürdiger geht es fast nicht mehr.

FRA hat allerdings angekündigt, dass der Pillepalle - Punkt Fischereirechte wichtiger sei. Macron drohte ein Veto an für den Fall, dass die Interessen der franz. Fischer nicht fair und ausgewogen berücksichtigt werden.

Der Rest und der Vertragsbruch GBs mit dem Binnenmarktgestz ist dem franz. Präsidenten genauso egal wie die deutsche Position, die nicht ganz zu unrecht in der EU hinter vorgehaltener Hand so beschrieben wird, dass Deutschland aufgrund der Wichtigkeit GBs als deutscher Handelspartner notfalls auch dem Teufel die eigene Großmutter verkaufen würde.

Von daher darf man gespannt sein, was Angela Merkels langjährige politische Busenfreundin Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin mit Boris Johnson besprechen und vereinbaren wird. Meine Prognose: Sicher Nichts, was einen Vertrag auf Teufel komm raus im deutschen Interesse behindern wird.

Auch wenn Rgierungssprecher Seibert erneut betonte, Deutschland wolle keinen Deal um jeden Preis. Was eh nur jene glauben, die Märchen bevorzugen statt die Realität. Damit lebt es sich einfach schöner und bequemer: Mit diesen märchenhaften Aussichten :D :D .
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Abwarten und Teebeuteltee trinken.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:40)

Abwarten und Teebeuteltee trinken.
Windsor castle orange pekoe tea? :D
Heisst das, Sie setzen Hoffnungen auf das Treffen von UvdL und Johnson?
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Ich sage seit Monaten: Kommt Zeit, kommt Abkommen.
Haegar
Beiträge: 2515
Registriert: Do 27. Aug 2009, 10:03

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Haegar »

Senexx hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:47)

Ich sage seit Monaten: Kommt Zeit, kommt Abkommen.
Grundsätzlich kann ich diesen Satz so unterstreichen, da er ja kein Datum beinhaltet. 2023 evtl. ?
Wähler
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Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

SZ 5. Dezember 2020 Das Brexit-Drama steht vor dem Showdown
https://www.sueddeutsche.de/politik/eu- ... -1.5138058
"Für die Deadline am Montag sprechen vor allem zwei Gründe. Erstens: Johnson könnte dann auf eine erneute Provokation der EU verzichten. Die britische Regierung hat angekündigt, dass sie ihr umstrittenes Binnenmarktgesetz am Montag wieder in seine ursprüngliche Fassung bringen will...
Zweitens spricht für die Deadline am Montag, dass sich die Staats- und Regierungschefs der EU am Donnerstag zum EU-Gipfel treffen. Bis dahin hätten die 27 Regierungen ausreichend Zeit, eine mögliche Einigung zu prüfen und schließlich zu billigen. Danach müssten noch das Europaparlament und das Unterhaus den Vertrag annehmen."

Ob van der Leyen und Johnson die letzte Weichenstellung hinbekommen?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:47)

Ich sage seit Monaten: Kommt Zeit, kommt Abkommen.
Dazu fällt mir ein alter Gastarbeiterwitz ein:

Der Gastarbeiter: "mir wurde Rad geklaut!"
Der entsetzte Kumpel: "Jessas. Was machst jetzt, Alder?"
Der Gastarbeiter: "Warten. Alter deutscher Sprichwort sagen: Kommt Zeit, kommt Rad."
Gesperrt