sünnerklaas hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:34)
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Ich wurde ja hier vor längerer Zeit für gaga erklärt, als ich geschrieben habe, dass Putin auf etwas ganz anderes schielt: einen russischen Flottenstützpunkt in Großbritannien. GB ist ein Filetstück der NATO - und das will sich Putin holen. Und BoJo betreibt ungewollt Putins Geschäft.
Mit Verlaub, ja das ist voll gaga, wie sie ja selbst zurecht hervorheben.
Ausserdem ist nicht GB das Filetstück der NATO, sondern, wie das gemeinhin beim Schlachten so üblich ist, egal, ob Schwein, Rindvieh oder Opferlamm:
Das wertvollste Stück, das Filet, ist bezüglich der NATO nachwievor die USA. GB oder auch La Grande Nation, die ja schonmal aus der NATO austrat, sind eher sowas wie ein Wammerl oder spareribs. Ebenso beliebt und bedeutend wie Bratwurst mit Krauts. Letzteres, die Wurst, von der ja gesagt wird, nur der Metzger und der liebe Gott wissen, was drin ist, wäre für Putin viel interessanter. Nicht zuletzt aufgrund der tiefverwurzelten Affinität für Rußland in D.
Nicht GB hat im übrigen zwei nicht ganz unwesentliche deals mit den Russen an der Nato, der EU und an den USA vorbei durchgemerkelt, sondern Deutschland. Auch wenn der aktuelle zweite deal derzeit etwas durchhängt.
Aber niemand daran denkt, diese Option wirklich zu beerdigen. Wegen einem demokratisch lackierten rechten Rassisten"bazi" wie Nawalny, der auf Opposition macht und auch nur scharf auf Putins Pfründegründe ist? Never.
Das hat das deutsche Volk längst durchschaut und will ihn deshalb auch möglichst schnell an den Vati aller Reussen, den Waldi, zurückgeben. Was Nawalny ja selbern auch will. Bundeskanzler kann er ja wohl nicht werden, russ. Präsident, wenn alles hinhaut, irgendwie und irgendwann schon...
Im Gegensatz zu D, wo es neben der Putinfreundlichen AfD auch noch eine traditionell ausgewiesene Partei der Russenhengste und Putinliebhaber gibt wie Die LINKE, die schon immer für einen NATO-Austritt war und ist,
und eine militärische "Partnerschaft" des freigewählten sicherheispolitischen Selbstmordes mit der russ. Föderation lieber heute als morgen sehen würde, dürfte die öffentliche Meinung in GB wesentlich russenkritischer eingestellt sein.
Selbst der notorische Lügner, Nebelkerzenwerfer und Vertragsbrecher Boris Johnson würde das innenpolitisch nicht überstehen. Egal wieviel Brexit-Verdienste und rosige Zukunftsaussichten er dem Land temporär ins Hirn schrauben kann.
Die Folgen des Brexit und ein zwangsläufiger Austritt GBs aus der NATO, den ein russ. Flottenstützpunkt in GB zur Folge hätte, und nicht nur platzenden Handelsabkommen mit den USA usw. würde GB tatsächlich
in den politischen Abgrund, sondern auch in wirtschaftliche Isolation treiben. Hier würde dann tatsächlich der Kohlhaas'sche Terminus vom "kleinen, unbedeutenden Land" greifen und zutreffen.
Bei Licht besehen, warum sollte sich GB das überhaupt antun? Selbst unter Boris Johnson? Russland hat ein noch schwächeres BIP als Frankreich, liegt deutlich hinter GB. Russland wäre wirtschaftlich ungefähr so interessant wie ein exklusiver Handelsvertrag von D mit Andorra oder den Ceyman Islands. Sprich GB wäre allenfalls ein Geldwäscheparadies für russ. Oligarchen - und putin'sches Mafiageld. Was aber eh schon am Laufen ist.
Aber gesamtwirtschaftlich ein Griff ins Kloo. Was man ja auch schon daran sieht, dass Putin nicht mit GB, sondern mit D zwei Gaspipelines am Laufen hat. Real, nicht hingespinstet wie ein russ. Marinestützpunkt in GB.
Wenn schon, dann wäre ein russ. Flottenstützpunkt in D, in Syltibirsk
, oder noch besser, im roten Bremen zum Beispiel, ein gute Putinoption. Dort, wo der Containerhafen eh in den Seilen hängt, das Bundes"land" chronisch klamm bis pleite ist, und mit einem russischen Marinestützpunkt ordentlich Moos in die Kasse wachsen könnte. Das würde dann zwar den Pfeffersäcken von der Hansekonkurrenz nicht so gefallen, aber schlau und kaufmännisch ausgeschlafen, wie Hanse-aten ja schon immer waren, können die Hamburger dann ja einen Marinestützpunkt für die Chinesen aufmachen. Da die Amis ja eh (noch) da sind, wären sie in Zugzwang. Rammstein hat leider keinen Hafen. Aber man könnte ja in Köln/Bonn, diesem kleinen Flughafen, eine US-Marinebasis ins Werk setzen. Ist militärisch nur ein Katzensprung nach H und HB. Und die US-Flotte könnte mit Tarnkappen - U-Böötchen den Rhein kontrollieren, Flugzeugträger brauchen sie da nicht. Ein freundliches Winken von der Lorely rüber zu den Bremer Russen oder zur Elbe und den Hamburger Chinesen reicht da völlig aus.
Und natürlich ein Ami-Flottenstützpunkt mit Golfbase im von UK zwischenzeitlich abgesprungenen, unabhängigen Schottland. Trump ist ja quasi ein Schotte, Gell. Wo die Engländer dann mit ihrer U-Bootflotte hinziehen, wird der schlaue Boris dann mit dem schlauen Putin schon auskarteln. Vielleicht nach Murmansk oder Wladiwostok? Egal, wohin, Hauptsache Scheisswetter. Ein wenig Heimatgefühl muss auch für das englische Militär drin sein.
Ja, hätte man alles in einem Satz schreiben können: Wirklich vollgaga.
Aber ich muss sagen, eine der lustigeren VTs. Im Vergleich zu Q-Anon oder anderem, geistig weggetretenem, üblem, VT-bullshit.
In diesem Sinne, gute Nacht und angenehme Brexit-Träume!