EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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sünnerklaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:21)

Es ging aber eben um etwas anderes:
H2O fragte, ob die Briten sowas Ähnliches wie Schweiz bekommen könnten, ohne was zu zahlen. Und das geht nicht.
Nein, definitiv nicht. Da sind wir alle einer Meinung. Die Zahlungen müssen geleistet werden. Eine Sonderbehandlung ist nicht drin.
Und man darf eines nicht vergessen: die Briten sind definitiv in der schwächeren Verhandlungsposition. Vor allem nach dem im Unterhaus beschlossenen Vertragsbruch. Sollte das Oberhaus auch dem Vertragsbruch zustimmen, war es das. Keine Verhandlungen mehr mit Vertragsbrechern. Einen Freihandelsvertrag mit den USA werden sie dann auch nicht bekommen. Vielleicht bekommen sie ja dann einen mit Russland oder Nordkorea. Aber Putin und Kim Jong Un werden dafür einen Preis verlangen und den auch durchsetzen.

Ich wurde ja hier vor längerer Zeit für gaga erklärt, als ich geschrieben habe, dass Putin auf etwas ganz anderes schielt: einen russischen Flottenstützpunkt in Großbritannien. GB ist ein Filetstück der NATO - und das will sich Putin holen. Und BoJo betreibt ungewollt Putins Geschäft.
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:34)

Nein, definitiv nicht. Da sind wir alle einer Meinung. Die Zahlungen müssen geleistet werden. Eine Sonderbehandlung ist nicht drin.
Und man darf eines nicht vergessen: die Briten sind definitiv in der schwächeren Verhandlungsposition. Vor allem nach dem im Unterhaus beschlossenen Vertragsbruch. Sollte das Oberhaus auch dem Vertragsbruch zustimmen, war es das. Keine Verhandlungen mehr mit Vertragsbrechern. Einen Freihandelsvertrag mit den USA werden sie dann auch nicht bekommen. Vielleicht bekommen sie ja dann einen mit Russland oder Nordkorea. Aber Putin und Kim Jong Un werden dafür einen Preis verlangen und den auch durchsetzen.

Ich wurde ja hier vor längerer Zeit für gaga erklärt, als ich geschrieben habe, dass Putin auf etwas ganz anderes schielt: einen russischen Flottenstützpunkt in Großbritannien. GB ist ein Filetstück der NATO - und das will sich Putin holen. Und BoJo betreibt ungewollt Putins Geschäft.
Da würden die Briten aber mächtig Ärger mit den Amis bekommen - schliesslich ist man ja gemeinsam in der NATO.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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sünnerklaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:50)

Da würden die Briten aber mächtig Ärger mit den Amis bekommen - schliesslich ist man ja gemeinsam in der NATO.
Spätestens, wenn USA den Briten wegen Verletzung des Karfreitagsabkommens einen Freihandelsvertrag verweigern, wird es dazu kommen. Die Briten sind ein Filetstück für Putin.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:34)
...

Ich wurde ja hier vor längerer Zeit für gaga erklärt, als ich geschrieben habe, dass Putin auf etwas ganz anderes schielt: einen russischen Flottenstützpunkt in Großbritannien. GB ist ein Filetstück der NATO - und das will sich Putin holen. Und BoJo betreibt ungewollt Putins Geschäft.
Mit Verlaub, ja das ist voll gaga, wie sie ja selbst zurecht hervorheben. :p

Ausserdem ist nicht GB das Filetstück der NATO, sondern, wie das gemeinhin beim Schlachten so üblich ist, egal, ob Schwein, Rindvieh oder Opferlamm:
Das wertvollste Stück, das Filet, ist bezüglich der NATO nachwievor die USA. GB oder auch La Grande Nation, die ja schonmal aus der NATO austrat, sind eher sowas wie ein Wammerl oder spareribs. Ebenso beliebt und bedeutend wie Bratwurst mit Krauts. Letzteres, die Wurst, von der ja gesagt wird, nur der Metzger und der liebe Gott wissen, was drin ist, wäre für Putin viel interessanter. Nicht zuletzt aufgrund der tiefverwurzelten Affinität für Rußland in D.

Nicht GB hat im übrigen zwei nicht ganz unwesentliche deals mit den Russen an der Nato, der EU und an den USA vorbei durchgemerkelt, sondern Deutschland. Auch wenn der aktuelle zweite deal derzeit etwas durchhängt.
Aber niemand daran denkt, diese Option wirklich zu beerdigen. Wegen einem demokratisch lackierten rechten Rassisten"bazi" wie Nawalny, der auf Opposition macht und auch nur scharf auf Putins Pfründegründe ist? Never.
Das hat das deutsche Volk längst durchschaut und will ihn deshalb auch möglichst schnell an den Vati aller Reussen, den Waldi, zurückgeben. Was Nawalny ja selbern auch will. Bundeskanzler kann er ja wohl nicht werden, russ. Präsident, wenn alles hinhaut, irgendwie und irgendwann schon...

Im Gegensatz zu D, wo es neben der Putinfreundlichen AfD auch noch eine traditionell ausgewiesene Partei der Russenhengste und Putinliebhaber gibt wie Die LINKE, die schon immer für einen NATO-Austritt war und ist,
und eine militärische "Partnerschaft" des freigewählten sicherheispolitischen Selbstmordes mit der russ. Föderation lieber heute als morgen sehen würde, dürfte die öffentliche Meinung in GB wesentlich russenkritischer eingestellt sein.

Selbst der notorische Lügner, Nebelkerzenwerfer und Vertragsbrecher Boris Johnson würde das innenpolitisch nicht überstehen. Egal wieviel Brexit-Verdienste und rosige Zukunftsaussichten er dem Land temporär ins Hirn schrauben kann.

Die Folgen des Brexit und ein zwangsläufiger Austritt GBs aus der NATO, den ein russ. Flottenstützpunkt in GB zur Folge hätte, und nicht nur platzenden Handelsabkommen mit den USA usw. würde GB tatsächlich
in den politischen Abgrund, sondern auch in wirtschaftliche Isolation treiben. Hier würde dann tatsächlich der Kohlhaas'sche Terminus vom "kleinen, unbedeutenden Land" greifen und zutreffen.

Bei Licht besehen, warum sollte sich GB das überhaupt antun? Selbst unter Boris Johnson? Russland hat ein noch schwächeres BIP als Frankreich, liegt deutlich hinter GB. Russland wäre wirtschaftlich ungefähr so interessant wie ein exklusiver Handelsvertrag von D mit Andorra oder den Ceyman Islands. Sprich GB wäre allenfalls ein Geldwäscheparadies für russ. Oligarchen - und putin'sches Mafiageld. Was aber eh schon am Laufen ist.
Aber gesamtwirtschaftlich ein Griff ins Kloo. Was man ja auch schon daran sieht, dass Putin nicht mit GB, sondern mit D zwei Gaspipelines am Laufen hat. Real, nicht hingespinstet wie ein russ. Marinestützpunkt in GB.

Wenn schon, dann wäre ein russ. Flottenstützpunkt in D, in Syltibirsk :) , oder noch besser, im roten Bremen zum Beispiel, ein gute Putinoption. Dort, wo der Containerhafen eh in den Seilen hängt, das Bundes"land" chronisch klamm bis pleite ist, und mit einem russischen Marinestützpunkt ordentlich Moos in die Kasse wachsen könnte. Das würde dann zwar den Pfeffersäcken von der Hansekonkurrenz nicht so gefallen, aber schlau und kaufmännisch ausgeschlafen, wie Hanse-aten ja schon immer waren, können die Hamburger dann ja einen Marinestützpunkt für die Chinesen aufmachen. Da die Amis ja eh (noch) da sind, wären sie in Zugzwang. Rammstein hat leider keinen Hafen. Aber man könnte ja in Köln/Bonn, diesem kleinen Flughafen, eine US-Marinebasis ins Werk setzen. Ist militärisch nur ein Katzensprung nach H und HB. Und die US-Flotte könnte mit Tarnkappen - U-Böötchen den Rhein kontrollieren, Flugzeugträger brauchen sie da nicht. Ein freundliches Winken von der Lorely rüber zu den Bremer Russen oder zur Elbe und den Hamburger Chinesen reicht da völlig aus.

Und natürlich ein Ami-Flottenstützpunkt mit Golfbase im von UK zwischenzeitlich abgesprungenen, unabhängigen Schottland. Trump ist ja quasi ein Schotte, Gell. Wo die Engländer dann mit ihrer U-Bootflotte hinziehen, wird der schlaue Boris dann mit dem schlauen Putin schon auskarteln. Vielleicht nach Murmansk oder Wladiwostok? Egal, wohin, Hauptsache Scheisswetter. Ein wenig Heimatgefühl muss auch für das englische Militär drin sein.

Ja, hätte man alles in einem Satz schreiben können: Wirklich vollgaga.

Aber ich muss sagen, eine der lustigeren VTs. Im Vergleich zu Q-Anon oder anderem, geistig weggetretenem, üblem, VT-bullshit.

In diesem Sinne, gute Nacht und angenehme Brexit-Träume! :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Oct 2020, 18:06)

Sie kommt eben aus sehr gutem Haus, der Albrecht-Clan ist in Politik und Wirtschaft bestens vernetzt. Aber ich glaube, das ist es weniger, was man ihr vorwirft. Viele Konservative sind von ihr schwer enttäuscht und sprechen von ihr von einer Verräterin, weil sie gedacht haben, sie führe den Kurs ihres Vaters weiter. Außerdem haben viele ihr das Amt des Bundesverteidigungsministers sehr übel genommen.
Nein ich sehe einfach keine Leistung.
Beim BMfV besonders.
Ausser Gelder an Berater zu verteilen hat sie doch nichts hinbekommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Eiskalt hat geschrieben:(02 Oct 2020, 08:26)

Nein ich sehe einfach keine Leistung.
Beim BMfV besonders.
Ausser Gelder an Berater zu verteilen hat sie doch nichts hinbekommen.
Sie ist völlig unqualifiziert, in jeder Hinsicht.

Die Strukturen stimmen nicht, wenn jemand wie sie, so weit kommen kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:34)

Nein, definitiv nicht. Da sind wir alle einer Meinung. Die Zahlungen müssen geleistet werden. Eine Sonderbehandlung ist nicht drin.
Und man darf eines nicht vergessen: die Briten sind definitiv in der schwächeren Verhandlungsposition. Vor allem nach dem im Unterhaus beschlossenen Vertragsbruch. Sollte das Oberhaus auch dem Vertragsbruch zustimmen, war es das. Keine Verhandlungen mehr mit Vertragsbrechern. Einen Freihandelsvertrag mit den USA werden sie dann auch nicht bekommen. Vielleicht bekommen sie ja dann einen mit Russland oder Nordkorea. Aber Putin und Kim Jong Un werden dafür einen Preis verlangen und den auch durchsetzen.

Ich wurde ja hier vor längerer Zeit für gaga erklärt, als ich geschrieben habe, dass Putin auf etwas ganz anderes schielt: einen russischen Flottenstützpunkt in Großbritannien. GB ist ein Filetstück der NATO - und das will sich Putin holen. Und BoJo betreibt ungewollt Putins Geschäft.
Was?
Die EU verhandelt doch weiter.
Die Briten sind doch auf Kurs.
Warum sollten die denn aufhören?
Nachdem es das Unterhaus das Gesetz abgesegnet hat, hätte man vom Tisch aufstehen müssen damit den Briten und auch allem anderen klar ist, dass die EU auch mal ernst machen kann.
Chance vertan, die lachen sich doch die Knie blutig.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Senexx hat geschrieben:(02 Oct 2020, 08:28)

Sie ist völlig unqualifiziert, in jeder Hinsicht.

Die Strukturen stimmen nicht, wenn jemand wie sie, so weit kommen kann.
Da sind wir dieses eine Mal einer Meinung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(02 Oct 2020, 08:30)

Was?
Die EU verhandelt doch weiter.
Die Briten sind doch auf Kurs.
Warum sollten die denn aufhören?
Nachdem es das Unterhaus das Gesetz abgesegnet hat, hätte man vom Tisch aufstehen müssen damit den Briten und auch allem anderen klar ist, dass die EU auch mal ernst machen kann.
Chance vertan, die lachen sich doch die Knie blutig.
Schwierig, denn Johnson such vorauseilend schon mal "Beweise", dass die EU alleine schuld sei. Den Gefallen wird man ihm nicht tun. Er kann gerne kommen und reden und vortragen, was er will. Man wird es zur Kenntnis nehmen, sich gleichzeitig aber nicht den Gefallen tun und sich die von BoJo erwünschte Blöße geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Eiskalt hat geschrieben:(02 Oct 2020, 08:26)

Nein ich sehe einfach keine Leistung.
Beim BMfV besonders.
Ausser Gelder an Berater zu verteilen hat sie doch nichts hinbekommen.
Aber sie bessert sich. Immerhin übergibt sie den Eimer mit den Rosinen gleich persönlich an Boris.

"Boris Johnson und Ursula von der Leyen treffen sich am Samstag zum Gespräch über den Brexit." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Orbiter1 hat geschrieben:(02 Oct 2020, 09:55)

Aber sie bessert sich. Immerhin übergibt sie den Eimer mit den Rosinen gleich persönlich an Boris.

"Boris Johnson und Ursula von der Leyen treffen sich am Samstag zum Gespräch über den Brexit." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
Geht nicht. Ist nur Videokonferenz.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Oct 2020, 20:21)

Es ging aber eben um etwas anderes:
H2O fragte, ob die Briten sowas Ähnliches wie Schweiz bekommen könnten, ohne was zu zahlen. Und das geht nicht.
Ja, das habe ich gefragt, aber mein Hintergrund waren "ewig laufende Verhandlungen", und dann eben während dieser Verhandlungen Marktzugang kostenlos... Unsereiner wird wirklich mißtrauisch, wenn Leute Verträge brechen wollen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(02 Oct 2020, 10:42)

Ja, das habe ich gefragt, aber mein Hintergrund waren "ewig laufende Verhandlungen", und dann eben während dieser Verhandlungen Marktzugang kostenlos... Unsereiner wird wirklich mißtrauisch, wenn Leute Verträge brechen wollen.
Nein,
der jetzige Zustand endet am 31.12.2020, wenn nicht VORHER ein Vertrag geschlossen würde und von allen unterzeichnet.
Man kann zwar nach dem 31.12. weiterverhandeln, aber die Briten haben dann keinen Marktzugang wie ein Mitglied mehr.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(02 Oct 2020, 10:13)

Geht nicht. Ist nur Videokonferenz.
Da findet sich schon ein Weg. Ein Blick in den Rosineneimer ist sicher möglich. Merkel ist ebenfalls positiv gestimmt und glaubt an einen Deal.

"Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich zuversichtlich, dass bei den Verhandlungen über einen Handelspakt zwischen der EU und Großbritannien noch eine Einigung erzielt werden kann. "Solange verhandelt wird, bin ich optimistisch - aber kann auch keinen Durchbruch selbstverständlich verkünden. Es wird sich entscheiden in den nächsten Tagen", so Merkel." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Liegt bestimmt an der optimistischen Grundhaltung von Merkel, oder sie hat ein paar besonders prächtige Rosinen für den Boris ausgesucht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Eiskalt hat geschrieben:(02 Oct 2020, 08:26)

Nein ich sehe einfach keine Leistung.
Beim BMfV besonders.
Ausser Gelder an Berater zu verteilen hat sie doch nichts hinbekommen.
Doch, z.B. die Löschung ihres Diensthandys, das sie als BMfV hatte. Ausserdem Vati-Auszeit für Soldaten.
Sie wusste wohl, dass es sowieso an der Ersatzteilversorgung hapern wird, kein Hubschrauber fliegt,
von Panzern Teile als Ersatzteile für andere ausgebaut werden müssen. usw. ... und das dauert eben seine Zeit.
Da kann ein Soldat doch mal die Zeit nutzen, mit seinen Kindern spielen oder campen, statt sinnlos im Acker herumzurobben.

Sie hat sehr viel dafür getan, dass die Bundeswehr eine vorbildiche Mutter-Kind-Armee wird.

Ansonsten bin ich aber absolut d'accord. UvdL ist in all ihren Ministerämtern eine
reine Jasagerin und Schaumschlägerin gewesen. Nur hohle Sprüche für die eigene Karriere.
Sonst nichts. Und stets Gehorsam gegenüber Mutti.


Aber für Brüssel reicht das. Als Kommissionspräsidentin, quasi Regierungschefin dieses
mehr und mehr zum Teppichhändlerverein verkommenden Projekts EU ist sie
natürlich definitiv geeignet. Labbern, sich öffentlichkeitswirksam in Szene setzen kann sie ja.
Aktuell als oberste Klimaretterin. Ansonsten hat sie - passenderweise für sie - eh nix zu melden. Ausser Johnson die Botschaft
zu überbringen, dass der deal mit EU schon noch zu seinen Bedinungen abgenickt wird.
Und er sich mal keine Sorgen wg. der Klage machen muss. Reine Formsache, wird nur nach aussen
heiss dargestellt, aber seine Rosinen kann er trotzdem gaumengerecht temperiert verspeisen.

Vielleicht noch mahnende Worte an Boris, nicht zu sehr auf dem armen Barnier herumzutrampeln.
Denn der gibt sich ja eh schon alle Mühe, als Verhandlungskaspar tapfer durchzuhalten und den
harten Hund bis zum lächerlichen Ende durchzuhalten.

Die Lobeshymnen auf den last-minute Vertrag übernimmt ja dann sie und der Barnie kann dann
als Frosch unbemerkt auf seiner franz. Alm herumhüpfen. Interessiert dann eh nur noch
eine Sennerin, die ihn voller Mitgefühl zwischen den Käserei- und Melkarbeiten warmherzig an die Brust drückt,
wenn er wg. der Brexitverhandlungen doch noch in Tränen ausbricht.

Aber das interessiert nicht mal Kinderbuchautoren/innen wirklich. Opa Barnie als EU-Almöhi
ist voraussichtlich nicht so der Reisser, der Kinder- und Mütterherzen anrühren wird. Oder? :D
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Mendoza
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Mendoza »

Orbiter1 hat geschrieben:(02 Oct 2020, 15:35)

Da findet sich schon ein Weg. Ein Blick in den Rosineneimer ist sicher möglich. Merkel ist ebenfalls positiv gestimmt und glaubt an einen Deal.

"Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich zuversichtlich, dass bei den Verhandlungen über einen Handelspakt zwischen der EU und Großbritannien noch eine Einigung erzielt werden kann. "Solange verhandelt wird, bin ich optimistisch - aber kann auch keinen Durchbruch selbstverständlich verkünden. Es wird sich entscheiden in den nächsten Tagen", so Merkel." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Liegt bestimmt an der optimistischen Grundhaltung von Merkel, oder sie hat ein paar besonders prächtige Rosinen für den Boris ausgesucht.
Man sollte nicht vergessen, dass es nicht um persönliche Eitelkeiten Einzelner geht. Ein Handelsvertrag wäre auch für die EU sehr nützlich, weil jede Menge Arbeitsplätze, Geld, Schicksale von Menschen davon abhängen. Klar können wir den Briten den Stinkefinger zeigen. Einen echten Nutzen haben wir davon auch nicht. Klar ist aber auch, dass die Briten uns viel weiter entgegen kommen müssen wie wir ihnen. Sonst war es das erstmal. Verhandelt wird vermutlich auch dann weiter, wenn es diese Jahr nicht klappt.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Oct 2020, 15:55)

...

Vielleicht noch mahnende Worte an Boris, nicht zu sehr auf dem armen Barnier herumzutrampeln.
Denn der gibt sich ja eh schon alle Mühe, als Verhandlungskaspar tapfer durchzuhalten und den
harten Hund bis zum lächerlichen Ende durchzuhalten.

Die Lobeshymnen auf den last-minute Vertrag übernimmt ja dann sie und der Barnie kann dann
als Frosch unbemerkt auf seiner franz. Alm herumhüpfen. Interessiert dann eh nur noch
eine Sennerin, die ihn voller Mitgefühl zwischen den Käserei- und Melkarbeiten warmherzig an die Brust drückt,
wenn er wg. der Brexitverhandlungen doch noch in Tränen ausbricht.

Aber das interessiert nicht mal Kinderbuchautoren/innen wirklich. Opa Barnie als EU-Almöhi
ist voraussichtlich nicht so der Reisser, der Kinder- und Mütterherzen anrühren wird. Oder? :D
Aber Barnier wird jedenfalls keine Probleme beim rasieren bekommen - er kann sich erhobenen Hauptes im Spiegel ins Gesicht schauen.
Und das Bereuen von Sünden Und Schwächen am Sterbebett kann dereinst auch entfallen.

Mein Vorbild bleibt er - auch als „EU-Almöhi“. Und ich bin sicher nicht der Einzige...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Mir ist bei allem Lamento aufgefallen, daß GB immer gern als Bestandteil von Lieferketten erwähnt wird, insbesondere für die Kfz-Industrie. Da stehen wir aber vor einer Wende weg von Verbrennern hin zur Elektromobilität (Batterieelektrisch oder Brennstoffzelle). Da entfällt doch etwas, was so gar nicht mehr gebraucht wird.

Da müßte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Kfz-Industrie mit aller Gewalt die neuen Teile in GB einkauft oder gar eine neue Abhängigkeit herstellt! Dann bleibt GB als Kunde, nicht mehr als Mitwirkender. Für etwas Streß dürften die Beteiligungen an Mini-RollsRoyce-BMW und Bentley-VW sorgen. Die werden ja auch die Umstellung auf Elektroantriebe zu wuppen haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(02 Oct 2020, 16:36)

Mir ist bei allem Lamento aufgefallen, daß GB immer gern als Bestandteil von Lieferketten erwähnt wird, insbesondere für die Kfz-Industrie. Da stehen wir aber vor einer Wende weg von Verbrennern hin zur Elektromobilität (Batterieelektrisch oder Brennstoffzelle). Da entfällt doch etwas, was so gar nicht mehr gebraucht wird.

Da müßte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Kfz-Industrie mit aller Gewalt die neuen Teile in GB einkauft oder gar eine neue Abhängigkeit herstellt! Dann bleibt GB als Kunde, nicht mehr als Mitwirkender. Für etwas Streß dürften die Beteiligungen an Mini-RollsRoyce-BMW und Bentley-VW sorgen. Die werden ja auch die Umstellung auf Elektroantriebe zu wuppen haben.
Hinzu kommt: Unternehmen auf dem Kontinent haben nach dem Brexit eine viel größere "Auswahl" als britische Firmen, wenn es um Zulieferer geht. Und wie wenn Autohersteller auf der Insel Probleme mit Zollschranken bekommen, verlagern die ihre Produktion ganz schnell ins Ausland. Das muss nichtmal die EU sein. Ich zum Beispiel fahre einen Ford, der in Indien gebaut worden ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Oct 2020, 16:22)

Aber Barnier wird jedenfalls keine Probleme beim rasieren bekommen - er kann sich erhobenen Hauptes im Spiegel ins Gesicht schauen.
Und das Bereuen von Sünden Und Schwächen am Sterbebett kann dereinst auch entfallen.

Mein Vorbild bleibt er - auch als „EU-Almöhi“. Und ich bin sicher nicht der Einzige...
Auf der Alm gibt es keinen Spiegel und keine Sünden. Man trägt Vollbart.
Was ihre Emphatie für den "EU-Goliath der Savoyer Alpen" wohl auch nicht schmälern dürfte?

Für Sterbebett-Prognosen und reuige Sünder bin ich keider nicht kompetent genug. Eher für sündige Reue. ;)
Wobei ich erwähnen möchte ,dass ich Barnie mind. noch 100 Jahre Ruhestand bei bester Gesundheit wünsche.

An seinem Versagen als EU-Unterhändler halte ich jedoch fest. Denn den nun vorliegenden deal, der GB all das am Ende zugestehen wird,
was genau jener Herr Barnier immer als nicht verhandelbar ablehnte, zeigt im Grunde nur, wie sinnlos lange die EU die Verhandlungen
blockierte. Statt allen Beteiligten all das Theater zu ersparen und mit den Briten, wie diese nun zurecht im Nachhinein monierten, mit echtem EU-Verhandlungswillen zu einer auch für GB annehmbaren Vertragslösung zu kommen.

Barniers starre Haltung steht somit am Ende des Tages für jene Kritiker, die immer schon monierten, die EU müsse kompromißfähiger sein.
Man kann sogar sagen, dass letztlich Herr Barnier mit seinen inakzeptablen Bedingungen dafür verantwortlich ist, die engliche Regierung in die extreme Notlage gebracht zu haben, die eigenen Interessen und die nationale Einheit sogar mit einem strittigen Sondergesetz zu schützen.

Rückwirkend betrachtet muss man Kritikern wie Herrn Senex hier sogar recht geben. Man hätte GB nicht zwingen dürfen, vertraglich Nordirland
vom Mutterland de facto und unwiderruflich abzuspalten. Dass GB das niemals so akzeptieren konnte und würde, lag nicht nur einmal von
britischer Seite als klare rote Linie und Grenze auf dem Verhandlungstisch. Dies hätte Barbier erkennen können oder müssen.
Hat er,so kann man nur feststellen, dass er dann mutwillig ein Scheitern und ein zunehmend schwierigeres Verhätnis zu GB in Kauf nahm,
statt partnerschaftlich fair auf GB zuzugehen. Kurz gesagt, Barnier vertiefte die Gräben zwischen GB und EU, statt sie zuzuschütten.

Vorbildlich, tut mir leid, ist das für mich nicht. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Troh.Klaus »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:10)
An seinem Versagen als EU-Unterhändler halte ich jedoch fest. Denn den nun vorliegenden deal, der GB all das am Ende zugestehen wird, was genau jener Herr Barnier immer als nicht verhandelbar ablehnte, zeigt im Grunde nur, wie sinnlos lange die EU die Verhandlungen blockierte. Statt allen Beteiligten all das Theater zu ersparen und mit den Briten, wie diese nun zurecht im Nachhinein monierten, mit echtem EU-Verhandlungswillen zu einer auch für GB annehmbaren Vertragslösung zu kommen.
Habe ich da was verpasst? Es gibt einen Deal? Wo kann ich mir den denn anschauen.
Barniers starre Haltung steht somit am Ende des Tages für jene Kritiker, die immer schon monierten, die EU müsse kompromißfähiger sein.
Ja, man hätte den Eimer mit den Rosinen schon ganz am Anfang auf den Tisch stellen sollen. Das hätte den Kritikern sicher gefallen. Vor allem hätte man die EU so schön für ihr Einknicken abwatschen können. Jetzt läufts halt auf das Gegenteil hinaus, man watscht sie für ihre Kompromisslosigkeit ab.
Rückwirkend betrachtet muss man Kritikern wie Herrn Senex hier sogar recht geben. Man hätte GB nicht zwingen dürfen, vertraglich Nordirland
vom Mutterland de facto und unwiderruflich abzuspalten.
Richtig. Harte Grenze, wie sich das gehört, und fertig.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:10)

Auf der Alm gibt es keinen Spiegel und keine Sünden. Man trägt Vollbart.
Was ihre Emphatie für den "EU-Goliath der Savoyer Alpen" wohl auch nicht schmälern dürfte?

Für Sterbebett-Prognosen und reuige Sünder bin ich keider nicht kompetent genug. Eher für sündige Reue. ;)
Wobei ich erwähnen möchte ,dass ich Barnie mind. noch 100 Jahre Ruhestand bei bester Gesundheit wünsche.

An seinem Versagen als EU-Unterhändler halte ich jedoch fest. Denn den nun vorliegenden deal, der GB all das am Ende zugestehen wird,
was genau jener Herr Barnier immer als nicht verhandelbar ablehnte, zeigt im Grunde nur, wie sinnlos lange die EU die Verhandlungen
blockierte. Statt allen Beteiligten all das Theater zu ersparen und mit den Briten, wie diese nun zurecht im Nachhinein monierten, mit echtem EU-Verhandlungswillen zu einer auch für GB annehmbaren Vertragslösung zu kommen.

Barniers starre Haltung steht somit am Ende des Tages für jene Kritiker, die immer schon monierten, die EU müsse kompromißfähiger sein.
Man kann sogar sagen, dass letztlich Herr Barnier mit seinen inakzeptablen Bedingungen dafür verantwortlich ist, die engliche Regierung in die extreme Notlage gebracht zu haben, die eigenen Interessen und die nationale Einheit sogar mit einem strittigen Sondergesetz zu schützen.

Rückwirkend betrachtet muss man Kritikern wie Herrn Senex hier sogar recht geben. Man hätte GB nicht zwingen dürfen, vertraglich Nordirland
vom Mutterland de facto und unwiderruflich abzuspalten. Dass GB das niemals so akzeptieren konnte und würde, lag nicht nur einmal von
britischer Seite als klare rote Linie und Grenze auf dem Verhandlungstisch. Dies hätte Barbier erkennen können oder müssen.
Hat er,so kann man nur feststellen, dass er dann mutwillig ein Scheitern und ein zunehmend schwierigeres Verhätnis zu GB in Kauf nahm,
statt partnerschaftlich fair auf GB zuzugehen. Kurz gesagt, Barnier vertiefte die Gräben zwischen GB und EU, statt sie zuzuschütten.

Vorbildlich, tut mir leid, ist das für mich nicht. ;)
Nein den gordischen bzw. nordirischen Knoten hat er auch nicht zerschlagen.

Der ist auch nur durch eine Kündigung des Karfreitagsabkommens zu zerschlagen - mit unvorhersehbaren Folgen. Und wenn Du in das Abkommen schaust, wer war Garantiegeber des Vertrages? Richtig - die EU. Dafür hat sie u.a. auch einen Preis bekommen :D
Und dass „Pactae servandae sunt„ ist eine angemessene Verhaltensweise - hat sich halt im anglo-amerikanischen Rechtsraum noch nicht so rumgesprochen.

Das kann man dem Barnier nicht vorwerfen, nur denen, die das nicht so sehen. Und um auf Savoyen zurück zu kehren - im Gebirge konnte man Jahrtausende auch nicht überleben, wenn man sich auf den Anderen und Absprachen verlassen konnte. Und wer sich nicht dran gehalten hat - musste die Gegend eben verlassen. Ohne Abschiedsgeschenk. So wie die „Upper class“ von der Themse.

Nein, Helden werden im Wesentlichen an ihrer Gradlinigkeit und nicht ausschließlich ihrem Erfolg gemessen. Das war schon bei Kosciuszko so und bei Hofer auch...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:49)

...Und um auf Savoyen zurück zu kehren - im Gebirge konnte man Jahrtausende auch nicht überleben, wenn man sich auf den Anderen und Absprachen verlassen konnte. ...
Ich nehme das mal -ausnahmsweise - nicht ernst, was Sie da geschrieben haben. Ist das okay für Sie? Y/N?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:54)

Ich nehme das mal -ausnahmsweise - nicht ernst, was Sie da geschrieben haben. Ist das okay für Sie? Y/N?
Erkannt, das Leid der Schachtelsätze - werd mich bessern :thumbup:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:10)An seinem Versagen als EU-Unterhändler halte ich jedoch fest. Denn den nun vorliegenden deal, der GB all das am Ende zugestehen wird,
was genau jener Herr Barnier immer als nicht verhandelbar ablehnte, zeigt im Grunde nur, wie sinnlos lange die EU die Verhandlungen
blockierte.
Ist mir was entgangen? Welcher Deal? Und was gesteht die EU denn nun GB zu?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:10)

Hat er,so kann man nur feststellen, dass er dann mutwillig ein Scheitern und ein zunehmend schwierigeres Verhätnis zu GB in Kauf nahm,
statt partnerschaftlich fair auf GB zuzugehen. Kurz gesagt, Barnier vertiefte die Gräben zwischen GB und EU, statt sie zuzuschütten.

Vorbildlich, tut mir leid, ist das für mich nicht. ;)
Ich habe nie verstanden, warum man hier so einen Hass auf Britannien hat. Und alle danach lechzen sie demütigend auszustoßen.

Vielleicht hängt es mit der treudeutschen Doofheit zusammen, Kadavergehorsam bis zuletzt zu üben. Hat sich ja schon einmal als kolossaler Fehlschlag erwiesen.

2016 wollten die Briten knapp aussteigen. Warum? Aus Gründen.

Es hätte genug Zeit gehabt, den Ausstieg abzubiegen. Dazu hätte es natürlich dieses Willens bedurft.

Jetzt sind sie demnächst vermutlich endgültig draußen. Zum Schaden aller.

Größter Schadensnehmer ist vermutlich Germanien.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Oct 2020, 13:27)

Nein,
der jetzige Zustand endet am 31.12.2020, wenn nicht VORHER ein Vertrag geschlossen würde und von allen unterzeichnet.
Man kann zwar nach dem 31.12. weiterverhandeln, aber die Briten haben dann keinen Marktzugang wie ein Mitglied mehr.
Naja, ja nicht so, dass die EU nicht regeln biegen buw brechen könnte. Alles passiert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Mendoza »

Senexx hat geschrieben:(02 Oct 2020, 18:14)

Ich habe nie verstanden, warum man hier so einen Hass auf Britannien hat. Und alle danach lechzen sie demütigend auszustoßen.

Vielleicht hängt es mit der treudeutschen Doofheit zusammen, Kadavergehorsam bis zuletzt zu üben. Hat sich ja schon einmal als kolossaler Fehlschlag erwiesen.

2016 wollten die Briten knapp aussteigen. Warum? Aus Gründen.

Es hätte genug Zeit gehabt, den Ausstieg abzubiegen. Dazu hätte es natürlich dieses Willens bedurft.

Jetzt sind sie demnächst vermutlich endgültig draußen. Zum Schaden aller.

Größter Schadensnehmer ist vermutlich Germanien.
(Editiert, Mod) GB wurde nicht ausgestoßen, sondern ist ausgetreten. Aus "Gründen"? Die wollten die von BoJo frei erfundenen 350 Mio Pfund nicht mehr zahlen (eher waren es 100 Mio). Ihnen wurden von allen Mitgliedsländern die meisten Sonderwünsche erfüllt. Es war bloß nie genug und ständig waren sie am blockieren. Warum sollte man denen noch mehr Zucker in den Arsch blasen? Und als British Empire konnte man es nicht ertragen, dass (Hitler-)Deutschland in der EU auch was zu sagen hat. Nee, den Ausstieg konnte man nicht mehr abbiegen. Der stand von Tag 1 nach der Abstimmung an fest. "Brexit means Brexit", wie Mrs May damals sagte. Zum Schaden aller - da hast du wohl recht. Den größten Schaden hat aber nicht Germanien sondern ein anderes ...anien (nicht Spanien).
Zuletzt geändert von Mendoza am Fr 2. Okt 2020, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Troh.Klaus »

Senexx hat geschrieben:(02 Oct 2020, 18:14)
Ich habe nie verstanden, warum man hier so einen Hass auf Britannien hat. Und alle danach lechzen sie demütigend auszustoßen.
Wer ist man und wo ist hier?
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Oct 2020, 17:59)

Erkannt, das Leid der Schachtelsätze - werd mich bessern :thumbup:
Es ist auch nicht wegen mir. Ich lese Sie ja regelmäßig, und denke auch, Sie weitestgehend zu verstehen.
Mit dem was Sie schreiben. Und mir war auch klar, dass es nur ein Versehen war und Sie genau das Gegenteil ausdrücken wollten,
als es letztlich in einem Gedankenflash und innerhalb sachlicher Gegeargumentation passieren kann. ;)

Insofern mögen Sie bitte diese Korrektur im Sinne aller, die das gelesen haben, verstehen.
Um auch klar zu stellen, wie Sie es tatsächlich gemeint hatten.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Oct 2020, 18:12)

Ist mir was entgangen? Welcher Deal? Und was gesteht die EU denn nun GB zu?
Noch nicht ganz. Warten Sie es einfach ab. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Zankkapfel Nordirland
Einzig wirklich existenzielles Thema für uns Europäer wird die Zollkontrolle zwischen der Republik Irland (EU) und Nordirland (GB).
Die Schließung der Grenze für Privatleute bzw. intensive Pass- und Fahrzeugkonzrollen wird vermutlich von der irischen Bevölkerung nicht akzeptiert.
Insbesondere große Teile der nordirischen Bevölkerung will überhaupt gar nicht von London aus regiert werden und wird die Abtrennung vom übrigen Irland nicht hinnehmen wollen.
Ich erinnere mich noch an den Krieg der Terrororganisation irisch republikanische Armee gegen Großbritannien. Es gab auch jahrzehntelang einen politischen Arm der IRA: die Shin Fein.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sinn_F%C3%A9in
Zollfreier Handel zwischen GB und der EU wird wiederum von der EU Bevölkerung nicht akzeptiert.
Und der Handel zwischen GB und EU hat gewaltige Ausmaße.
Zuletzt also vor Schengen hat man in der EU die Zollkontrollen an der Grenze zwischen den EUvLändern durch Verplombung der LKW umgangen.
Die LKW wurden vor der Abfahrt verplompt und konnten am Zielort in der EU vom europäischen Zoll kontrolliert werden.
Die Grenzregion wird vom Zoll überwacht, aber ohne regelmäßige Personen- oder Fahrzeugkonzrollen.
Das wäre doch evtl. auch ein Kompromissmodell für Irland?

Darüber müsste wohl v.a. mit der Sinn Fein verhandelt werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Zusätzliche Kosten für EU-Exporte
Toyota und Nissan könnten Brexit-Entschädigung fordern

Das könnte nett für die Briten werden: Entweder sie zahlen oder die Autobauer werden ihre Prodiktion wohl aus GB abziehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Oct 2020, 20:19)

Zusätzliche Kosten für EU-Exporte
Toyota und Nissan könnten Brexit-Entschädigung fordern

Das könnte nett für die Briten werden: Entweder sie zahlen oder die Autobauer werden ihre Prodiktion wohl aus GB abziehen.
Ähnlich harte Anmerkungen gab es von japanischen Firmen schon vor der BREXIT-Volksbefragung und zwischendurch auch. Meldungen in den Wirtschaftsspalten...
Japaner hatten auf Englisch als Weltsprache auch in Europa gesetzt, und sie sahen in GB eine besonders einfache Möglichkeit beim Aufbau einer gemischten Mannschaft. Das ist schon recht lange her... und nun erweist sich diese sehr vernünftige Entscheidung durch den EU-Austritt der Briten als Sackgasse. Für den kleinen britischen Markt lohnt der Zweigbetrieb sich nicht mehr... meine Vermutung. Die Japaner wollen den ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt mit 450 Mio Verbrauchen. Wenn der entfällt, werden sie sich anderswo in der EU niederlassen... Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(05 Oct 2020, 20:41)

Ähnlich harte Anmerkungen gab es von japanischen Firmen schon vor der BREXIT-Volksbefragung und zwischendurch auch. Meldungen in den Wirtschaftsspalten...
Japaner hatten auf Englisch als Weltsprache auch in Europa gesetzt, und sie sahen in GB eine besonders einfache Möglichkeit beim Aufbau einer gemischten Mannschaft. Das ist schon recht lange her... und nun erweist sich diese sehr vernünftige Entscheidung durch den EU-Austritt der Briten als Sackgasse. Für den kleinen britischen Markt lohnt der Zweigbetrieb sich nicht mehr... meine Vermutung. Die Japaner wollen den ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt mit 450 Mio Verbrauchen. Wenn der entfällt, werden sie sich anderswo in der EU niederlassen... Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien...
Naja, Toyota hat doch Niederlassungen auf Festland-EU, Toyota - soweit ich weiss - eine Kooperation mit Renault. das wird nur vorübergehend ein kleineres Problem.
Ausserdem hat Japan mit der EU ein Handelsabkommen, sie werden evtl. auch einen Teil der Produktion nach Japan zurückverlagern.
Für die Arbeiter der britischen Firmen dürfte es egal sein, auf welche Weise sie ihren Arbeitsplatz verlieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Kölner1302 hat geschrieben:(03 Oct 2020, 15:19)

Zankkapfel Nordirland
Einzig wirklich existenzielles Thema für uns Europäer wird die Zollkontrolle zwischen der Republik Irland (EU) und Nordirland (GB).
Die Schließung der Grenze für Privatleute bzw. intensive Pass- und Fahrzeugkonzrollen wird vermutlich von der irischen Bevölkerung nicht akzeptiert.
Insbesondere große Teile der nordirischen Bevölkerung will überhaupt gar nicht von London aus regiert werden und wird die Abtrennung vom übrigen Irland nicht hinnehmen wollen.
Ich erinnere mich noch an den Krieg der Terrororganisation irisch republikanische Armee gegen Großbritannien. Es gab auch jahrzehntelang einen politischen Arm der IRA: die Shin Fein.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sinn_F%C3%A9in
Zollfreier Handel zwischen GB und der EU wird wiederum von der EU Bevölkerung nicht akzeptiert.
Und der Handel zwischen GB und EU hat gewaltige Ausmaße.
Zuletzt also vor Schengen hat man in der EU die Zollkontrollen an der Grenze zwischen den EUvLändern durch Verplombung der LKW umgangen.
Die LKW wurden vor der Abfahrt verplompt und konnten am Zielort in der EU vom europäischen Zoll kontrolliert werden.
Die Grenzregion wird vom Zoll überwacht, aber ohne regelmäßige Personen- oder Fahrzeugkonzrollen.
Das wäre doch evtl. auch ein Kompromissmodell für Irland?

Darüber müsste wohl v.a. mit der Sinn Fein verhandelt werden.
Vermutlich haben Sie die "ganz große Zeit" des nord-irischen Bürgerkriegs nicht alltäglich miterlebt. Es ist nun einmal nicht so, daß in Nord-Irland nur vom Leben bitter enttäuschte irische Nationalisten leben. Als Ergebnis der irischen Kämpfe um die irische Unabhängigkeit von der britischen Vorherrschaft zogen sich viele protestantische Iren und Briten aus der irischen Heimat nach Nord-Irland zurück, wo sie unter Glaubensbrüdern vor Racheakten der irischen Nationalisten sicherer leben konnten. Dort bestimmten sie das politische Leben.

Durch Arbeitsmigration und größere Kinderschar vergrößerte sich der Anteil der Katholiken in Nord-Irland, was die protestantische Seite nicht davon abhielt, die irischen Katholiken politisch als Briten zweiter oder dritter Klasse zu behandeln. Damit wurde praktisch der Befreiungskrieg nach Nord-Irland exportiert.

Wie die politischen Empfindungen in Nord-Irland heute liegen, nach fast 45 Jahren EU und wenig politischen Unruhen... wer will das sagen? Vielleicht wollen die "Protestanten" glauben, was ihnen irische Politiker versprechen... unbelästigt im gemeinsamen Irland leben? Die "Katholiken" dürften weniger Hemmungen haben, sich aus dem UK zu verabschieden. Dann kann man sich nach erneuter Belästigung durch eine richtige Außengrenze vorstellen, daß sich die Nord-Iren für eine Vereinigung mit dem übrigen Irland einsetzen werden.

Wenn die nord-irischen Protestanten aber immer noch eine klare Mehrheit in Nord-Irland haben und sie den Zusicherungen irischer Politiker mißtrauen, dann dürfte es zu Unruhen kommen, wenn die Katholiken sich erwartungsgemäß weiter für einen Anschluß an Irland stark machen, die Protestanten sich aber weiter als treue britische Staatsbürger verstehen. Dann ist damit zu rechnen, daß der erlebte Wahnsinn wieder losbricht, der mit der EU-Mitgliedschaft friedlich beigelegt wurde. Dann gibt es auch keine einfache Lösung, zumal die BREXIT-Fraktion die angepeilte de facto EU-Mitgliedschaft Nord-Irlands nicht zulassen will; eigens dafür geschlossene Verträge bewußt bricht.

Ich bin auch nicht sicher, welche Mehrheitsverhältnisse sich im Laufe der EU-Jahre in Nord-Irland heraus gebildet haben. Gibt es inzwischen eine irisch-katholische Mehrheit? Selbst dann dürfte die Wiedervereinigung Irlands kein Selbstläufer sein. Die britisch gesonnenen Nord-Iren werden höchstwahrscheinlich Himmel und Hölle i Bewegung setzen dafür, daß Nord-Irland britisch bleibt.

Also einen politischen Spaziergang erwarte ich dort nicht. Kurz 'mal eben Ärger mit der blöden Grenze, und schon startet die Wiedervereinigung nach Volksabstimmung in Nord-Irland. das wird wohl ein Traum der Iren bleiben. Vermutlich auch unser Traum....
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Oct 2020, 21:10)

Naja, Toyota hat doch Niederlassungen auf Festland-EU, Toyota - soweit ich weiss - eine Kooperation mit Renault. das wird nur vorübergehend ein kleineres Problem.
Ausserdem hat Japan mit der EU ein Handelsabkommen, sie werden evtl. auch einen Teil der Produktion nach Japan zurückverlagern.
Für die Arbeiter der britischen Firmen dürfte es egal sein, auf welche Weise sie ihren Arbeitsplatz verlieren.
Die Kooperation Nissan-Renault gibt es in der Tat. Wie weit die aber die Marktzugänge umfaßt, das kann ich nicht sagen. Ich sah die Zusammenarbeit mehr technisch, nicht unbedingt in der Vermarktung. Ja, auch Toyota hat Niederlassungen in der EU. Aber ich kann wirklich nicht sagen, ob die reichlich vorhandenen Toyotas auf unseren Straßen aus GB oder aus den Niederlassungen stammen. Das war bisher ja auch gar kein Gesichtspunkt mehr. Der kommt ja unweigerlich mit der Zollgrenze und den dadurch bedingten Kosten für den Zugang zum EU-Binnenmarkt.

Wie weit der bestehende Handelsvertrag der EU mit Japan diesen bisher einfachen Marktzugang ersetzen kann... eher nicht. Denn ansonsten hätte Japan ja schon vorher die EU mit in Japan hergestellten Fahrzeugen fluten können.

Ich fürchte, da bahnt sich richtiger Ärger an! Zukunftsinvestitionen in Höhe vieler Milliarden in den Sand gesetzt. Welcher Manager nimmt das ungerührt zur Kenntnis?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(05 Oct 2020, 21:37)

Die Kooperation Nissan-Renault gibt es in der Tat. Wie weit die aber die Marktzugänge umfaßt, das kann ich nicht sagen. Ich sah die Zusammenarbeit mehr technisch, nicht unbedingt in der Vermarktung. Ja, auch Toyota hat Niederlassungen in der EU. Aber ich kann wirklich nicht sagen, ob die reichlich vorhandenen Toyotas auf unseren Straßen aus GB oder aus den Niederlassungen stammen. Das war bisher ja auch gar kein Gesichtspunkt mehr. Der kommt ja unweigerlich mit der Zollgrenze und den dadurch bedingten Kosten für den Zugang zum EU-Binnenmarkt.

Wie weit der bestehende Handelsvertrag der EU mit Japan diesen bisher einfachen Marktzugang ersetzen kann... eher nicht. Denn ansonsten hätte Japan ja schon vorher die EU mit in Japan hergestellten Fahrzeugen fluten können.

Ich fürchte, da bahnt sich richtiger Ärger an! Zukunftsinvestitionen in Höhe vieler Milliarden in den Sand gesetzt. Welcher Manager nimmt das ungerührt zur Kenntnis?
Das Freihandelsabkommen Japan-EU ist ja erst Anfang 2019 in Kraft getreten!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(06 Oct 2020, 08:43)

Das Freihandelsabkommen Japan-EU ist ja erst Anfang 2019 in Kraft getreten!
Daraus leite ich erst einmal ab, daß sämtliche in Europa zugelassenen Toyotas in GB gebaut wurden. Das ist eine sehr große Zahl! Bei Nissan kenne ich mich nicht so gut aus; womöglich läuft da ein extra Band bei Renault?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(06 Oct 2020, 08:49)

Daraus leite ich erst einmal ab, daß sämtliche in Europa zugelassenen Toyotas in GB gebaut wurden. Das ist eine sehr große Zahl! Bei Nissan kenne ich mich nicht so gut aus; womöglich läuft da ein extra Band bei Renault?
85 % der Produktionn bei Toyota UK werden exportiert in die EU.
2011 wurden 128.000 Fahrzeuge und 130.000 Motoren produziert.
Aber das ist etwas alt interesssant ist was direkt vor dem Brexit REferendum gewesen ist und was es nun ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(05 Oct 2020, 21:37)

Die Kooperation Nissan-Renault gibt es in der Tat. Wie weit die aber die Marktzugänge umfaßt, das kann ich nicht sagen. Ich sah die Zusammenarbeit mehr technisch, nicht unbedingt in der Vermarktung.
Renault und Nissan nutzen gemeinsam entwickelte Fahrzeugplattformen, teilweise produziert man aber auch für den anderen Partner. Der Renault Pick-Up Alaskan ist z.B. ein Nissan Navara mit (notdürftigem) Renault Design. Nissan produziert in Spanien und England. Witzigerweise wird aber nächstes Jahr das Werk in Spanien geschlossen während im nordenglischen Werk Sunderland (das größte Automobilwerk in UK insgesamt) aktuell eine neue Pressenstraße gebaut wird, die 2021 in Betrieb gehen soll.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Oct 2020, 09:26)

Renault und Nissan nutzen gemeinsam entwickelte Fahrzeugplattformen, teilweise produziert man aber auch für den anderen Partner. Der Renault Pick-Up Alaskan ist z.B. ein Nissan Navara mit (notdürftigem) Renault Design. Nissan produziert in Spanien und England. Witzigerweise wird aber nächstes Jahr das Werk in Spanien geschlossen während im nordenglischen Werk Sunderland (das größte Automobilwerk in UK insgesamt) aktuell eine neue Pressenstraße gebaut wird, die 2021 in Betrieb gehen soll.
Ich habe auch vorsichtshalber hinter Toyota hergegoogelt. Die Leute haben ihre Risiken offenbar ganz gut über EU-Europa verteilt. Produktionsstandorte in GB, F, P, CZ, PL, RUS und TR. Toyota kann mit seiner Produktion den schwereren Marktzugang aus GB zum EU-Binnenmarkt sehr schnell innerhalb der EU ausgleichen.

https://www.toyota.de/ueber/toyota-in-europa
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Wird das Brexit-Kapitel nächste Woche sein endgültiges Ende finden? Laut einem Insider, der in einem Bericht von Bloomberg zitiert wird, wird die britische Regierung sich nächste Woche aus den Brexit-Handelsverhandlungen mit der Europäischen Union zurückziehen, wenn weiterhin kein eindeutiges Abkommen gemacht werden kann.

Der britische Premier Boris Johnson will bis zum 15. Oktober Klarheit haben, doch die EU ist weiterhin nicht bereit, zusätzliche Zugeständnisse zu machen. Eine Person, die mit der britischen Position vertraut ist, sagte, Johnsons Team würde die Gespräche tatsächlich beenden, wenn bis zu diesem Datum kein klarer Deal zustande kommt, heißt es in dem Bloomberg-Bericht, auch wenn einige führende Verhandler der EU von einem Bluff seitens Johnsons ausgehen.#
https://www.onvista.de/news/brexit-brit ... -400728211

Na endlich!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Oct 2020, 13:54)

Wird das Brexit-Kapitel nächste Woche sein endgültiges Ende finden? Laut einem Insider, der in einem Bericht von Bloomberg zitiert wird, wird die britische Regierung sich nächste Woche aus den Brexit-Handelsverhandlungen mit der Europäischen Union zurückziehen, wenn weiterhin kein eindeutiges Abkommen gemacht werden kann.

Der britische Premier Boris Johnson will bis zum 15. Oktober Klarheit haben, doch die EU ist weiterhin nicht bereit, zusätzliche Zugeständnisse zu machen. Eine Person, die mit der britischen Position vertraut ist, sagte, Johnsons Team würde die Gespräche tatsächlich beenden, wenn bis zu diesem Datum kein klarer Deal zustande kommt, heißt es in dem Bloomberg-Bericht, auch wenn einige führende Verhandler der EU von einem Bluff seitens Johnsons ausgehen.#
https://www.onvista.de/news/brexit-brit ... -400728211

Na endlich!
Ich hoffe nicht, dass Ihre Gefühle Sie übermannen und Sie am Ende noch zum BoJo-Fan werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Senexx hat geschrieben:(08 Oct 2020, 14:04)

Ich hoffe nicht, dass Ihre Gefühle Sie übermannen und Sie am Ende noch zum BoJo-Fan werden.
Nein.
Ich stimme dir ja auch zu, dass von der Leyen unfähig ist, deswegen bin ich dennoch kein Fan (edtiert, Mod)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Zeit 9.Oktober 2020 Die wahren Schwierigkeiten des Brexit sind oft nur Fachleuten klar
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ettansicht
"Die EU-Kommission hat Vorbereitungspapiere für fast 100 Branchen zum Brexit veröffentlicht. Die britische Handelskammer warnt, dass sich der Mittelstand überfordert fühle, selbst 30 Prozent der international tätigen Unternehmen nicht ausreichend präpariert seien. Auf den Internetseiten der Handelskammer, des Industrieverbandes CBI und des Verbandes der Speditionen werden die britischen Unternehmer gefragt: Haben Sie eine EORI-Nummer? Wissen sie, was die INCO-Bedingungen sind? Brauchen Sie eine Zollagentur, die Ihnen hilft? Kennen Sie die Sonderbedingungen im Handel mit Nordirland ? Checklisten führen auf, was bis Ende des Jahres an Bürokratie abgehakt werden muss. Wer als Spedition nicht die richtigen Ausfuhrpapiere vorlegen kann, dessen Fahrzeuge werden ab Januar schon an der Landesgrenze zu Kent wieder zurückgeschickt, damit die Autobahn vor Dover nicht zum Dauerparkplatz für Tausende von Lastwagen erstarrt."
EU und Großbritannien haben sich bereits auf Not-Mini-Abkommen für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen geeinigt. Ab 1. Januar wird wohl das wahre Gesicht des Brexit sichtbar werden.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Oct 2020, 13:54)

...

...

Na endlich!
Wenn die Briten ihr Ultimatum ernst nehmen: Dann wirklich: Endlich!

Aber nach so vielen sinnlosen Ultimaten kommt es auf eins mehr auch nicht an!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(10 Oct 2020, 08:18)

Wenn die Briten ihr Ultimatum ernst nehmen: Dann wirklich: Endlich!

Aber nach so vielen sinnlosen Ultimaten kommt es auf eins mehr auch nicht an!
Ab Oktober 2021 kommt die Reisepass-Pflicht für Einreisende aus den Schengen-Staaten. Die Einführung einer restriktiven Visumspflicht (Einreise nur nach Antragsverfahren mit Begründung und auf Einladung und Bürgen) dürfte dann nur noch eine Frage der Zeit sein. BoJo will die Brücken nach Europa komplett abbrechen. Wenn seine Nachfolger das dann irgendwann wieder ändern wollen, wird das langwierige Verhandlungen zur Folge haben.

Aber wenn die Briten es unbedingt wollen, sollte man sie auch da gehen lassen. Das stärkt, wenn die Briten später wieder rein wollen, dann die Verhandlungsposition der EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Oct 2020, 12:56)

Ab Oktober 2021 kommt die Reisepass-Pflicht für Einreisende aus den Schengen-Staaten. Die Einführung einer restriktiven Visumspflicht (Einreise nur nach Antragsverfahren mit Begründung und auf Einladung und Bürgen) dürfte dann nur noch eine Frage der Zeit sein. BoJo will die Brücken nach Europa komplett abbrechen. Wenn seine Nachfolger das dann irgendwann wieder ändern wollen, wird das langwierige Verhandlungen zur Folge haben.

Aber wenn die Briten es unbedingt wollen, sollte man sie auch da gehen lassen. Das stärkt, wenn die Briten später wieder rein wollen, dann die Verhandlungsposition der EU.
Pfff dann kämen die Briten wieder mit Rosinen und Extrawürsten und würden diese auch wieder bekommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Oha, jetzt lässt auch der Boris ein Ultimatum folgenlos verstreichen.

"Eigentlich läuft heute das Ultimatum von Boris Johnson aus. Anfang September nämlich hatte er erklärt, dass Großbritannien in jedem Fall ohne Deal aus der EU ausscheiden werde, sollte es bis zum 15. Oktober keine Einigung mit Brüssel geben. Tatsächlich aber sind die Töne aus London leiser geworden in den letzten Tagen. Wirtschafts- und Handelsexperten in London gehen deshalb zunehmend davon aus, dass Johnson sich einen No-Deal- Brexit bei der gegenwärtigen britischen Wirtschaftslage gar nicht mehr leisten kann." Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/brexit-diary-107.html
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