Eiskalt hat geschrieben:(08 Oct 2019, 19:12)
Ich habe es immer gepredigt:
Aufhören mit denen zu quatschen
Miteinander reden ist immer ! eine Option. Vor allem innerhalb des Politischen Handlungsrahmens.
Ich kann den Einwand aber schon verstehen. Es wird sich auch zeigen, dass es leider vergebliche Liebesmüh seitens der EU sein wird.
Boris Johnson hatte nie im Sinn, ernsthafte Verhandlungen - mit beidseitigem Willen zu einer last-minute Einigung eines geregelten Brexit - zu führen.
Deshalb hat er auch konsequent völlig unanehmbare Forderungen in den Raum gestellt. Seine Taktik zielt ja auf zweierlei ab:
1. Der Mann zu sein, der den demokratischen "Mehrheitswillen" des brit. Volkes erfüllt
und
2. Wer für die negativen Folgen eines no-deal-Brexit verantwortlich ist. Natürlich die EU und nicht er und seine elitäre upperclass-Klientel-Regierung.
Wo ich offen gesagt, mittlerweile auch keinen Sinn mehr sehe, ist die Zustimmung des EU-Rats der 27 für eine erneute Verschiebung des Austrittstermins?
Was soll das bringen? Etwa die Hoffnung, dass Johnson die Wahl verliert? - Und es mit einer neuen Nicht-Johnson-Regierung zu einem geregelten Austritt kommen könne?
Eine fast schon irrationale Sichtweise. Es ist ja das brit. Unterhaus gewesen, dass den May-deal, der maximal ausgewogen und beidseitig tragbar war, 3x ablehnte.
Krachend. Sprich, das Parlament hat und hatte überhaupt keinen Plan, wie ein geregelter Austritt zu machen wäre.
Es ist fast schon rosarote Träumerei, zu glauben, dass ein neues Parlament konkret formulieren wird, was zustimmungsfähig wäre und das entsprechend seiner Regierung
als Hausaufgabe bzw. sinngebende Verhandlungsbasis gegenüber der EU dienen könnte.
Johnson hat im übrigen schon erklärt, dass es auch nach Neuwahlen mit ihm als Premierminister keine neuen Verhandlungen geben werde. Aus die Maus!
Wieso sollte also die EU noch einmal einer Verschiebung des Austrittstermin zustimmen? - Der Grund Neuwahlen kann es ja wohl nicht sein.
Denn das Ergebnis mit Johnson und Farage als Wahlsieger und einem Boris Johnson als Premierminister mit einer Regierungsmehrheit ist absehbar und zu 99% sicher.