EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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PeterK
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(06 Oct 2019, 10:12)
D wäre ja das Land, dass bei einem no-deal-Brexit besonders massiv von negativen ökonomischen Folgen innerhalb der Riege der EU-Länder betroffen wäre.
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Man wird sehen, letztlich genügt ja ein "NO" eines EU-Landes...egal was Merkel im Hintergrund will. Ihre Macht ist in der EU ohnehin nicht mehr unantastbar. Und ihre Amtszeit bald zuende.
Ihre "Macht in der EU" war nie "unantastbar".
Zuletzt geändert von PeterK am So 6. Okt 2019, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Oct 2019, 10:55)
Das sehe ich ein wenig anders. ;)
Barnier ist ein geschickter Taktiker.
D'accord.
Europa2050 hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:13)
Richtig, Barnier ist ein Älpler - ein Savoyarde, sozusagen ein französischer Oberländler.

An dem prallt die englische Oberklassenschaumschlägerei einfach ab ...
D'accord.
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JJazzGold
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:13)

Richtig, Barnier ist ein Älpler - ein Savoyarde, sozusagen ein französischer Oberländler.

An dem prallt die englische Oberklassenschaumschlägerei einfach ab ...
Mia san scho Hund, ge', mia Oipla. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:04)

:thumbup:
So sehe ich das auch. Es hätte mich auch gewundert, wenn Barnier nach 3 Jahren Verhandlungen mit den Briten plötzlich weich geworden wäre - schliesslich dürfte er seine Pappenheimer genau kennen.
Wenn ich wetten müsste, dann würde ich darauf setzen, dass Barnier den Boris verbindlich lächelnd am “Nein“ abprallen lässt. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:33)

Mia san scho Hund, ge', mia Oipla. ;)
Gwieß :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:33)
Mia san scho Hund, ge', mia Oipla. ;)
So langsam verstehe ich, warum die Briten austreten wollen. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Die deutsche Presse muss kleinlaut eingestehen, dass der Finanzplatz London bisher erstaunlich lebendig bleibt.
Trotz des bevorstehenden Brexits behauptet sich die City als führendes Finanzzentrum. Befürchtungen, der Austritt aus der EU könne den Finanzplatz London ruinieren, bewahrheiten sich bisher nicht.
[...]
Laut einem Bericht der Beratungsgesellschaft EY haben Banken bislang lediglich 1000 Jobs aus dem Königreich in andere EU-Länder verlegt. Und die regelmäßigen EY-Berichte, für die mehr als 220 Unternehmen befragt werden, kommt auf eine Zahl von 7000 Finanzjobs, die „in der näheren Zukunft“ aus London in EU-Städte verlagert werden könnten – mit Betonung auf „könnten“.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fi ... 15617.html

Wenn man hier im Forum so etwas behauptet, wird man ja fast gesteinigt und es wird einem Unkenntnis vorgeworfen. Nur weil ein paar Banken Filialen in Frankfurt eröffnet und wenige hundert bis tausend Arbeitsplätze verlegt haben, geht der Finanzplatz London mit 700.000+ Arbeitsplätzen in der Finanzbranche und damit verbundenen Branchen (Rechtsberatung etc.) nicht unter, ja, bleibt dennoch der mit weitem Abstand wichtigste Finanzplatz Europas.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:04)

:thumbup:
So sehe ich das auch. Es hätte mich auch gewundert, wenn Barnier nach 3 Jahren Verhandlungen mit den Briten plötzlich weich geworden wäre - schliesslich dürfte er seine Pappenheimer genau kennen.
Barnier verhandelt natürlich für Frankreich, und das macht er sehr geschickt. Leuten wie Ihnen wird vorgespiegelt, es ginge um die EU oder Europa.

Deutschland hat ganz andere Interessen als Frankreich in Bezug auf den Brexit. Deutschland verliert den wichtigsten Handelspartner und ein Land, das im Rat fast immer mit Deutschland gestimmt hat, oft gegen die sozialistische Anspruchshaltung der Südachse. Barnier weiß das.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Julian hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:47)
Wenn man hier im Forum so etwas behauptet, wird man ja fast gesteinigt
Nein. Hier wird nur mit Begrüßungsgeld und Teddybären geworfen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(06 Oct 2019, 11:41)

So langsam verstehe ich, warum die Briten austreten wollen. :)
Die Highlander nicht. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Oct 2019, 12:28)
Die Highlander nicht. ;)
Stimmt. Die bleiben uns hoffentlich erhalten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Oct 2019, 21:48)

Sicherlich ist das alles nicht ausgeschlossen, aber ich frage mich, warum man sich nicht früher darum gekümmert hat?
Rentner haben da natürlich schlechtere Karten, aber auch die hätten Zeit gehabt, sich auf den worst case vorzubereiten.
Hat man doch. Das war von Beginn an einer der drei Hauptpunkte in den Verhandlungen: irische Grenze, Rechte der "künftigen Ausländer" und Austrittsrechnung. Die EU hat immer in Aussicht gestellt, dass die jetzt in der EU lebenden Briten keine Nachteile haben sollen. Dass das jetzt nach drei Jahren durch den neuen PM Johnson plötzlich wieder in Frage gestellt ist, heißt ja nicht, dass niemand daran gedacht oder Vorkehrungen getroffen hätte. Ich bin ziemlich sicher, dass die EU nichts unternehmen wird, um das Aufenthaltsrecht britischer Bürger zu beschneiden - selbst nach einem No-Deal-Brexit. In einer viel schlechteren Position sind da die schätzungsweise drei Millionen künftigen "EU-Ausländer" in Großbritannien.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Oct 2019, 10:55)

Das sehe ich ein wenig anders. ;)
Barnier ist ein geschickter Taktiker.
...
Man hat Zeit abzufragen, wie die EU Mitglieder dazu stehen und man hat Zeit, eine Antwort so geschickt zu formulieren, dass diese neben einem, “aus folgenden Gründen nicht umsetzbar“, eine Betonung auf weitere, selbstverständliche Gesprächsbereitschaft unmissverständlich in den Vordergrund rückt.
:)
Ich habe nichts - rein gar nichts - dagegen, für den Fall, dass ich vollkommen danebenliege mit meinem Bauchgefühl und dein Szenario so eintreten wird.
Obwohl mir diplomatische Taktik, auch und besonders verbale, schon was sagt...Sprich Herr Barnier durchaus dazu "hoch"befähigt ist. Gerade bei solchen Verhandlungen
Dennoch hat mich Barniers Ton, der vom Klang her irgendwie anders war, als bei vorangegangenen Statements zu etwaigen Vorschlägen von britischer Seite,
irritiert. Nachwievor...

Wir werden sehen. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:16)

Hat man doch. Das war von Beginn an einer der drei Hauptpunkte in den Verhandlungen: irische Grenze, Rechte der "künftigen Ausländer" und Austrittsrechnung. Die EU hat immer in Aussicht gestellt, dass die jetzt in der EU lebenden Briten keine Nachteile haben sollen. Dass das jetzt nach drei Jahren durch den neuen PM Johnson plötzlich wieder in Frage gestellt ist, heißt ja nicht, dass niemand daran gedacht oder Vorkehrungen getroffen hätte. Ich bin ziemlich sicher, dass die EU nichts unternehmen wird, um das Aufenthaltsrecht britischer Bürger zu beschneiden - selbst nach einem No-Deal-Brexit. In einer viel schlechteren Position sind da die schätzungsweise drei Millionen künftigen "EU-Ausländer" in Großbritannien.
Ich meinte eher die betroffenen britischen Bürger im EU-Ausland selbst. Die hätten sich längst kümmern können, um eine andere EU-Staatsbürgerschaft. Denn, dass die Verhandlungen zu nichts führen, da die britische Seite noch immer nicht weiss, was sie eigentlich will, war schon lange erkennbar.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:19)

Ich habe nichts - rein gar nichts - dagegen, für den Fall, dass ich vollkommen danebenliege mit meinem Bauchgefühl und dein Szenario so eintreten wird.
Obwohl mir diplomatische Taktik, auch und besonders verbale, schon was sagt...Sprich Herr Barnier durchaus dazu "hoch"befähigt ist. Gerade bei solchen Verhandlungen
Dennoch hat mich Barniers Ton, der vom Klang her irgendwie anders war, als bei vorangegangenen Statements zu etwaigen Vorschlägen von britischer Seite,
irritiert. Nachwievor...

Wir werden sehen. ;)
Don't mess with the French. Das sollte sich seit 1066 auch auf der Insel herumgesprochen haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:22)

Ich meinte eher die betroffenen britischen Bürger im EU-Ausland selbst. Die hätten sich längst kümmern können, um eine andere EU-Staatsbürgerschaft. Denn, dass die Verhandlungen zu nichts führen, da die britische Seite noch immer nicht weiss, was sie eigentlich will, war schon lange erkennbar.
Es war mir schon klar, wie Du das meintest. Es ist nur so, dass jene Briten mehr als zwei Jahre lang fest davon ausgehen durften, dass die EU sie nach einem Brexit nicht ausweisen würde. Das war, wie schonmal geschrieben, immer eine der grundlegenden Forderungen der EU: Bestandsschutz für alle künftigen "Ausländer" sowohl in der EU als auch in GB. Die Briten im EU-Ausland hatten bislang keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Anders sah das immer für die EU-Ausländer in Großbritannien aus. Dass jetzt plötzlich wieder "Unischerheit" herrscht, liegt an Johnson. Und der ist ja noch nicht so lange im Amt, dass die Briten z.B. in Deutschland groß Gelegenheit gehabt hätten, sich auf die neue Situation einzustellen. Aber nochmal: Ich glaube nicht, dass eine "neue Situation" für sie eingetreten ist. Welchen Grund sollten die EU-Staaten haben, all die gut integrierten Briten plötzlich rauszuwerfen, wenn Johnson mit seinem No-Deal-Kurz Erfolg hat? Bloße Rache? Wäre doch lächerlich. Ich würde darauf wetten, dass die EU im Falle eines No-Deal-Brexit eine Sonderregelung für die hier lebenden Briten schafft. Ob die dann grenzübergreifende Freizügigkeit oder nur ein unbefristetes Aufenthaltsrecht im gegenwärtigen "Gastland" umfasst, ist eine andere Frage.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Mendoza »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:22)

Ich meinte eher die betroffenen britischen Bürger im EU-Ausland selbst. Die hätten sich längst kümmern können, um eine andere EU-Staatsbürgerschaft. Denn, dass die Verhandlungen zu nichts führen, da die britische Seite noch immer nicht weiss, was sie eigentlich will, war schon lange erkennbar.
Du hast gestern einen Artikel verlinkt, der aufzeigt, dass es in einigen Ländern der EU gar nicht so einfach ist sich einbürgern zu lassen.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:33)
Ich würde darauf wetten, dass die EU im Falle eines No-Deal-Brexit eine Sonderregelung für die hier lebenden Briten schafft.
Das vermute ich auch. Problematisch könnten im Alltag Dinge wie Sozialversicherungsabkommen et al. werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Beiden Verhandlungsseiten hatten bisher
mehr als genug zeit sich auf den no deal Brexit vorzubereiten! Schlussendlich hat sich gar nichts in den letzten Monaten wirklich bewegt. Alles nur eine einzige grosse Johnson ein Mann Show, die vor allem den Briten zeigen soll das die E.U nicht bereit ist sich zu bewegen! Auch das stand schon frühzeitig fest. Die letzten Wochen sollten jetzt der weiteren Vorbereitung auf den No deal Brexit gelten. Es ist allen geholfen wenn
die zukünftigen Zollbedingungen und Abfertigungsmodalitäten zum Stichtag greifen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Mendoza hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:34)

Du hast gestern einen Artikel verlinkt, der aufzeigt, dass es in einigen Ländern der EU gar nicht so einfach ist sich einbürgern zu lassen.
Es geht ja auch nicht um Neueinbürgerungen, sondern um Bestandsschutz für die schon hier lebenden Menschen. Es gibt bislang nicht das mindeste Anzeichen dafür, dass die EU die Briten rauswerfen will.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:33)

Es war mir schon klar, wie Du das meintest. Es ist nur so, dass jene Briten mehr als zwei Jahre lang fest davon ausgehen durften, dass die EU sie nach einem Brexit nicht ausweisen würde. Das war, wie schonmal geschrieben, immer eine der grundlegenden Forderungen der EU: Bestandsschutz für alle künftigen "Ausländer" sowohl in der EU als auch in GB. Die Briten im EU-Ausland hatten bislang keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Anders sah das immer für die EU-Ausländer in Großbritannien aus. Dass jetzt plötzlich wieder "Unischerheit" herrscht, liegt an Johnson. Und der ist ja noch nicht so lange im Amt, dass die Briten z.B. in Deutschland groß Gelegenheit gehabt hätten, sich auf die neue Situation einzustellen. Aber nochmal: Ich glaube nicht, dass eine "neue Situation" für sie eingetreten ist. Welchen Grund sollten die EU-Staaten haben, all die gut integrierten Briten plötzlich rauszuwerfen, wenn Johnson mit seinem No-Deal-Kurz Erfolg hat? Bloße Rache? Wäre doch lächerlich. Ich würde darauf wetten, dass die EU im Falle eines No-Deal-Brexit eine Sonderregelung für die hier lebenden Briten schafft. Ob die dann grenzübergreifende Freizügigkeit oder nur ein unbefristetes Aufenthaltsrecht im gegenwärtigen "Gastland" umfasst, ist eine andere Frage.
Es herrscht nicht erst jetzt wieder Unsicherheit. Spätestens, als das Parlament in London den deal das 3. Mal abgelehnt hatte, musste allen klar gewesen sein, dass es wohl eher keinen deal geben würde, der ihnen Rechte zugesteht, die die Briten den EU-Bürgern in GB ihrerseits nicht zugestehen wollen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:40)

Es geht ja auch nicht um Neueinbürgerungen, sondern um Bestandsschutz für die schon hier lebenden Menschen. Es gibt bislang nicht das mindeste Anzeichen dafür, dass die EU die Briten rauswerfen will.
Briten, die ihr aus GB überwiesenes Geld bei uns ausgeben, sollten für die EU kein Problem sein, letztlich sind es im Prinzip auch nur Dauertouristen.
Schwieriger tatsächlich das Thema Pfund-Wechelkurs, insbesondere wenn für Immobilien Euro-Kredite zu tilgen sind. Aber das ist wohl kein Thema irgend einer Austrittsregelung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:46)

Briten, die ihr aus GB überwiesenes Geld bei uns ausgeben,
sollten für die EU kein Problem sein, letztlich sind es im Prinzip auch nur Dauertouristen.

Schwieriger tatsächlich das Thema Pfund-Wechelkurs,
insbesondere wenn für Immobilien Euro-Kredite zu tilgen sind.

Aber das ist wohl kein Thema irgend einer Austrittsregelung.
Warum siehst Du einen Grund zur Thematisierung des Pfundes als ein Problem ?

Das Pfund hatte auch in den letzten 30 Jahren eine Schwankungsbreite
von 70 Prozent zum Euro (bzw. den anderen Währungen).

Ob sie nun IN oder AUS der EU wären, da würde sich nichts ändern.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:56)

Warum siehst Du zur Thematisierung des Pfundes ein Problem ?

Das Pfund hatte auch in den letzten 30 Jahren eine Schwankungsbreite
von 70 Prozent zum Euro (bzw. den anderen Währungen).

Ob sie nun IN oder AUS der EU wären, da würde sich nichts ändern.

mfg
Prinzipiell hast Du natürlich recht.

Praktisch könnte aber unter einem Brexit-Chaos auf der Insel das Pfund leiden bzw. zum Spekulationsobjekt werden, nicht zu vernachlässigen die Idee, durch entsprechende Maßnahmen britischerseits gegen den Pfund-Kurs die heimische Produktion zu unterstützen.

Leidtragende dann die Pfundbesitzer mit Euro-Verpflichtungen. Ich würde mich als ein Rentner, der bleiben will definitiv mit längerfristigen Euro-Optionen eindecken um da etwas Sicherheit zu erzeugen.

Aber wie gesagt - kein „Deal“-Thema.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(06 Oct 2019, 15:04)

Praktisch könnte aber unter einem Brexit-Chaos auf der Insel das Pfund leiden bzw. zum Spekulationsobjekt werden,
nicht zu vernachlässigen die Idee, durch entsprechende Maßnahmen
britischerseits gegen den Pfund-Kurs die heimische Produktion zu unterstützen.
Spekulationen zum Pfund kann man in beide Richtungen ausgiebig machen.

So wie in der Vergangenheit, genauso wie in der Zukunft.

Macht ein BREXIT das Pfund nun stärker oder schwächer ?

Kurzfristig, mittelfristig...auf Dauer.

Niemand...weiss das. :)

Wer in GB wovon dann profitieren wird (oder leiden) ...ist dann noch eine weitere (ganz andere) Frage.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(06 Oct 2019, 15:44)

Spekulationen zum Pfund kann man in beide Richtungen ausgiebig machen.

So wie in der Vergangenheit, genauso wie in der Zukunft.

Macht ein BREXIT das Pfund nun stärker oder schwächer ?

Kurzfristig, mittelfristig...auf Dauer.

Niemand...weiss das. :)

Wer in GB wovon dann profitieren wird (oder leiden) ...ist dann noch eine weitere (ganz andere) Frage.

mfg
Naja, ob Du oder ich oder Soros ein wenig mit dem Pfund spekulieren, oder ob einem britischen Rentner seine Lebensplanung um die Ohren fliegt, ist schon ein Unterschied.

Und dass unter einem schwachen Pfund Leute mit Pfund-Einkommen und Euro-Ausgaben leiden ist klar.

Kann mich noch an die US-Soldaten erinnern, als die DM gegen den US$ regelmäßig aufwertete. Und die hatten wenigstens US-Shops.

Aber da wird wieder mal klar, dass der Brexit nicht für die Leute sondern fürs Prinzip gemacht wird ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(06 Oct 2019, 16:00)

Naja, ob Du oder ich oder Soros ein wenig mit dem Pfund spekulieren,
oder ob einem britischen Rentner seine Lebensplanung um die Ohren fliegt, ist schon ein Unterschied.
Ich meinte mit dem Wort Spekulation nicht das Spekulieren an den Devisenmärkten,
sondern die (gedankliche) Spekulation, was mit dem Pfund NACH einem BREXIT passieren KANN...oder wird.

Drei Möglichkeiten...eben.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Skull hat geschrieben:(06 Oct 2019, 16:02)
Drei Möglichkeiten...eben.
Wenn ich britische Freunde und Bekannte in Europa richtig verstehe, ist genau das eines ihrer Probleme (neben den oben genannten).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Oct 2019, 14:41)

Es herrscht nicht erst jetzt wieder Unsicherheit. Spätestens, als das Parlament in London den deal das 3. Mal abgelehnt hatte, musste allen klar gewesen sein, dass es wohl eher keinen deal geben würde, der ihnen Rechte zugesteht, die die Briten den EU-Bürgern in GB ihrerseits nicht zugestehen wollen.
Das ist zur Hälfte richtig. Ich schrieb auch nicht, dass es einen Anspruch aus einem Deal geben wird.

Ich weise nur auf die Tatsache hin, dass die dritte Ablehnung durch das Unterhaus erst so kurze Zeit zurückliegt, dass die Briten in Deutschland oder sonstwo in der EU keine Gelegenheit mehr hatten, noch irgendwelche Vorkehrungen zu treffen.

Zudem habe ich die Meinung geäußert, dass die EU diese Menschen jetzt auch nicht im Regen stehen lassen wird. Es gibt aus Brüssel kein Signal, dass die Briten in "Rest-Europa" künftig gemäß den gleichen Regeln behandelt werden, wie EU-Bürger in Großbritannien. Das wäre eine "Auge-um-Auge-Politik", die ich der EU nicht zutraue. Für Menschen, die nach dem Brexit in die EU übersiedeln wollen, werden natürlich gleiche oder zumindest ähnliche Regeln gelten. Aber die Briten, die bereits hier leben, sind nunmal ein anderes Thema. Die EU hat nie auch nur andeutungsweise erkennen lassen, dass sie deren Status in Frage stellen will. Es wurde im Gegenteil immer darauf hingewiesen, dass hier ein Besitzstandsschutz gelten soll. Ich kann mir beim übelsten Willen nicht vorstellen, dass die EU von dieser humanitären Grundhaltung abrückt. Das wird sie selbst dann nicht tun, wenn Johnson nach dem Brexit die EU-Ausländer rauswirft. Es wäre inhuman gegenüber den Menschen und würde der EU keinerlei "Vorteile" bringen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Oct 2019, 16:56)

Das ist zur Hälfte richtig. Ich schrieb auch nicht, dass es einen Anspruch aus einem Deal geben wird.

Ich weise nur auf die Tatsache hin, dass die dritte Ablehnung durch das Unterhaus erst so kurze Zeit zurückliegt, dass die Briten in Deutschland oder sonstwo in der EU keine Gelegenheit mehr hatten, noch irgendwelche Vorkehrungen zu treffen.
29. März ist aber jetzt auch nicht sooo kurz her. In der Zeit hätte man als Noch-EU-Bürger eine Einbürgerung in dem Staat, in dem man lebt, angehen können.
Kohlhaas hat geschrieben:(06 Oct 2019, 16:56)Zudem habe ich die Meinung geäußert, dass die EU diese Menschen jetzt auch nicht im Regen stehen lassen wird. Es gibt aus Brüssel kein Signal, dass die Briten in "Rest-Europa" künftig gemäß den gleichen Regeln behandelt werden, wie EU-Bürger in Großbritannien. Das wäre eine "Auge-um-Auge-Politik", die ich der EU nicht zutraue. Für Menschen, die nach dem Brexit in die EU übersiedeln wollen, werden natürlich gleiche oder zumindest ähnliche Regeln gelten. Aber die Briten, die bereits hier leben, sind nunmal ein anderes Thema. Die EU hat nie auch nur andeutungsweise erkennen lassen, dass sie deren Status in Frage stellen will. Es wurde im Gegenteil immer darauf hingewiesen, dass hier ein Besitzstandsschutz gelten soll. Ich kann mir beim übelsten Willen nicht vorstellen, dass die EU von dieser humanitären Grundhaltung abrückt. Das wird sie selbst dann nicht tun, wenn Johnson nach dem Brexit die EU-Ausländer rauswirft. Es wäre inhuman gegenüber den Menschen und würde der EU keinerlei "Vorteile" bringen.
Die EU wird die Briten bestimmt nicht rauswerfen.
Es gibt allerdings Probleme mit Krankenversicherungen und wahrscheinlich auch bei Wiedereinreise in das entsprechende EU-Land.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Nach einem Telefonat des Premierministers mit der Bundeskanzlerin lässt die britische Regierung verbreiten, eine Einigung im Brexit-Streit sei nun unmöglich geworden. Nigel Farage bringt gar ein „neu militarisiertes Empire“ ins Spiel.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... er-zu.html

:p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Oct 2019, 18:59)

Nach einem Telefonat des Premierministers mit der Bundeskanzlerin lässt die britische Regierung verbreiten, eine Einigung im Brexit-Streit sei nun unmöglich geworden. Nigel Farage bringt gar ein „neu militarisiertes Empire“ ins Spiel.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... er-zu.html

:p
War doch klar, dass die Briten einen Sündenbock brauchen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Oct 2019, 19:07)

War doch klar, dass die Briten einen Sündenbock brauchen.
Ich habe es immer gepredigt:
Aufhören mit denen zu quatschen
Si vis pacem para bellum
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Oct 2019, 19:12)

Ich habe es immer gepredigt:
Aufhören mit denen zu quatschen
Miteinander reden ist immer ! eine Option. Vor allem innerhalb des Politischen Handlungsrahmens.
Ich kann den Einwand aber schon verstehen. Es wird sich auch zeigen, dass es leider vergebliche Liebesmüh seitens der EU sein wird.
Boris Johnson hatte nie im Sinn, ernsthafte Verhandlungen - mit beidseitigem Willen zu einer last-minute Einigung eines geregelten Brexit - zu führen.
Deshalb hat er auch konsequent völlig unanehmbare Forderungen in den Raum gestellt. Seine Taktik zielt ja auf zweierlei ab:

1. Der Mann zu sein, der den demokratischen "Mehrheitswillen" des brit. Volkes erfüllt
und
2. Wer für die negativen Folgen eines no-deal-Brexit verantwortlich ist. Natürlich die EU und nicht er und seine elitäre upperclass-Klientel-Regierung.

Wo ich offen gesagt, mittlerweile auch keinen Sinn mehr sehe, ist die Zustimmung des EU-Rats der 27 für eine erneute Verschiebung des Austrittstermins?

Was soll das bringen? Etwa die Hoffnung, dass Johnson die Wahl verliert? - Und es mit einer neuen Nicht-Johnson-Regierung zu einem geregelten Austritt kommen könne?
Eine fast schon irrationale Sichtweise. Es ist ja das brit. Unterhaus gewesen, dass den May-deal, der maximal ausgewogen und beidseitig tragbar war, 3x ablehnte.
Krachend. Sprich, das Parlament hat und hatte überhaupt keinen Plan, wie ein geregelter Austritt zu machen wäre.

Es ist fast schon rosarote Träumerei, zu glauben, dass ein neues Parlament konkret formulieren wird, was zustimmungsfähig wäre und das entsprechend seiner Regierung
als Hausaufgabe bzw. sinngebende Verhandlungsbasis gegenüber der EU dienen könnte.

Johnson hat im übrigen schon erklärt, dass es auch nach Neuwahlen mit ihm als Premierminister keine neuen Verhandlungen geben werde. Aus die Maus!

Wieso sollte also die EU noch einmal einer Verschiebung des Austrittstermin zustimmen? - Der Grund Neuwahlen kann es ja wohl nicht sein.
Denn das Ergebnis mit Johnson und Farage als Wahlsieger und einem Boris Johnson als Premierminister mit einer Regierungsmehrheit ist absehbar und zu 99% sicher.
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(08 Oct 2019, 23:59)

Miteinander reden ist immer ! eine Option. Vor allem innerhalb des Politischen Handlungsrahmens.
Ich kann den Einwand aber schon verstehen. Es wird sich auch zeigen, dass es leider vergebliche Liebesmüh seitens der EU sein wird.
Boris Johnson hatte nie im Sinn, ernsthafte Verhandlungen - mit beidseitigem Willen zu einer last-minute Einigung eines geregelten Brexit - zu führen.
Deshalb hat er auch konsequent völlig unanehmbare Forderungen in den Raum gestellt. Seine Taktik zielt ja auf zweierlei ab:

1. Der Mann zu sein, der den demokratischen "Mehrheitswillen" des brit. Volkes erfüllt
und
2. Wer für die negativen Folgen eines no-deal-Brexit verantwortlich ist. Natürlich die EU und nicht er und seine elitäre upperclass-Klientel-Regierung.

Wo ich offen gesagt, mittlerweile auch keinen Sinn mehr sehe, ist die Zustimmung des EU-Rats der 27 für eine erneute Verschiebung des Austrittstermins?

Was soll das bringen? Etwa die Hoffnung, dass Johnson die Wahl verliert? - Und es mit einer neuen Nicht-Johnson-Regierung zu einem geregelten Austritt kommen könne?
Eine fast schon irrationale Sichtweise. Es ist ja das brit. Unterhaus gewesen, dass den May-deal, der maximal ausgewogen und beidseitig tragbar war, 3x ablehnte.
Krachend. Sprich, das Parlament hat und hatte überhaupt keinen Plan, wie ein geregelter Austritt zu machen wäre.

Es ist fast schon rosarote Träumerei, zu glauben, dass ein neues Parlament konkret formulieren wird, was zustimmungsfähig wäre und das entsprechend seiner Regierung
als Hausaufgabe bzw. sinngebende Verhandlungsbasis gegenüber der EU dienen könnte.

Johnson hat im übrigen schon erklärt, dass es auch nach Neuwahlen mit ihm als Premierminister keine neuen Verhandlungen geben werde. Aus die Maus!

Wieso sollte also die EU noch einmal einer Verschiebung des Austrittstermin zustimmen? - Der Grund Neuwahlen kann es ja wohl nicht sein.
Denn das Ergebnis mit Johnson und Farage als Wahlsieger und einem Boris Johnson als Premierminister mit einer Regierungsmehrheit ist absehbar und zu 99% sicher.
Es nervt einfach nur, die sollen sich einfach vom Acker machen und die EU nicht weiter nerven.
Tunnel zumauern und fertig!
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Oct 2019, 07:39)

Es nervt einfach nur...
Tunnel zumauern und fertig!
Bei allem Verständnis für Ihre emotionale Aufgewühltheit,
aber eine Mauer geht gar nicht. Auch nicht vor einem Tunnel.

Egal, wie die Sache ausgeht bzw. der no-deal-Brexit sich noch ein paar Monate verzögert.
Wir sollten den Briten und Britinnen nicht so entgegentreten. Viele, ich behaupte sogar, die Mehrheit,
sind genauso genervt und entsetzt über einen Politiker wie Johnson oder einen sich im Unerhaus hinlümmelnden Rees-Mogg.

Für mich bleiben die Britinnen und Briten Menschen, die ich trotz Brexit mag und weiterhin mögen werde.
Und auch nach einem Brexit wird der EU nicht erspart bleiben, mit britischen Regierungen zu reden und
möglichst gute Beziehungen - dann auf anderer Basis - zu pflegen bzw. ins Werk zu setzen.

Auch als Nicht-EU-Mitglied ist für mich Großbritannien ein elementarer, untrennbarer Teil eines freien Europa.
Ein heute friedliches Europa, dem auch Sie genau das verdanken:
In Frieden und Freiheit leben zu können, statt von Naziterror und Judenvernichtung umgeben zu sein.

Und dafür haben die Menschen Großbritanniens verdammt viele und schwere Opfer gebracht.

Das dürfen wir einfach nie vergessen.
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Vergangenheit und Zukunft schliessen ein gutes Verhältnis zu GB nicht aus.
Wenn die ganze Politische Verlogenheit und der Alltag GB und E.U wieder eingeholt haben sehen wir weiter.
Die Hassliebe zwischen GB und der E.U funktionierte einige Jahrzehnte, jetzt ist die Scheidung von GB' s Seite erfolgt .
Wäre nicht das erste Scheidungspaar das nach der Trennung nochmals in die Kiste steigt;-))
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(10 Oct 2019, 00:10)

Bei allem Verständnis für Ihre emotionale Aufgewühltheit,
aber eine Mauer geht gar nicht. Auch nicht vor einem Tunnel.

Egal, wie die Sache ausgeht bzw. der no-deal-Brexit sich noch ein paar Monate verzögert.
Wir sollten den Briten und Britinnen nicht so entgegentreten. Viele, ich behaupte sogar, die Mehrheit,
sind genauso genervt und entsetzt über einen Politiker wie Johnson oder einen sich im Unerhaus hinlümmelnden Rees-Mogg.

Für mich bleiben die Britinnen und Briten Menschen, die ich trotz Brexit mag und weiterhin mögen werde.
Und auch nach einem Brexit wird der EU nicht erspart bleiben, mit britischen Regierungen zu reden und
möglichst gute Beziehungen - dann auf anderer Basis - zu pflegen bzw. ins Werk zu setzen.

Auch als Nicht-EU-Mitglied ist für mich Großbritannien ein elementarer, untrennbarer Teil eines freien Europa.
Ein heute friedliches Europa, dem auch Sie genau das verdanken:
In Frieden und Freiheit leben zu können, statt von Naziterror und Judenvernichtung umgeben zu sein.

Und dafür haben die Menschen Großbritanniens verdammt viele und schwere Opfer gebracht.

Das dürfen wir einfach nie vergessen.
Ich stimme weitgehend ueberein.

Bojo und Breitmaulfrosch La Farge sind nicht Grossbritannien aber ich bin dafuer das die EU diesen Brandstiftern mit aller Haerte und mit Kompromisslosigkeit entgegentritt. BoJo ist ein widerlicher Bullie. Seine Geschwister haben sich gegen ihn gestellt. Sein Daddy demonstriert mit ER!, seine Ex Ehefrauen stellen sich gegen ihn und niemand weiss wieviele Kinder ehelich und unehelich ihm zugeschrieben sind. Ein Sociopath und menschliches Wrack als Regierungschefs eines der aeltesten Demokratien dieser Welt ist eine Katastrophe. Aber so sind die Zeiten! Ueber dem Antlantik ist es auch nichts anders.

Ich hoffe die Buerger in GB warden ihn in die Versenkung schicken sobald sie durch Wahlen die Moeglichkeit haben.
Support the Australian Republican Movement
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(10 Oct 2019, 11:52)

Ich stimme weitgehend ueberein.

Bojo und Breitmaulfrosch La Farge sind nicht Grossbritannien aber ich bin dafuer das die EU diesen Brandstiftern mit aller Haerte und mit Kompromisslosigkeit entgegentritt. BoJo ist ein widerlicher Bullie. Seine Geschwister haben sich gegen ihn gestellt. Sein Daddy demonstriert mit ER!, seine Ex Ehefrauen stellen sich gegen ihn und niemand weiss wieviele Kinder ehelich und unehelich ihm zugeschrieben sind. Ein Sociopath und menschliches Wrack als Regierungschefs eines der aeltesten Demokratien dieser Welt ist eine Katastrophe. Aber so sind die Zeiten! Ueber dem Antlantik ist es auch nichts anders.

Ich hoffe die Buerger in GB warden ihn in die Versenkung schicken sobald sie durch Wahlen die Moeglichkeit haben.
Und ich habe Ihrem Beitrag nichts von Belang entgegen zu setzen. Vielmehr schließe ich mich Ihrer Meinung gerne an! - Und hoffe mit... ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nach dem, was heute in den DLF-Nachrichten durchscheint, hat sich der irische Premierminister Varadkar zuversichtlich zu einer Einigungsmöglichkeit mit GB in der künftigen Zoll- und Grenzproblematik geäußert. Ähnlich zuversichtlich äußerten sich auch der EU-BREXIT-Verhandler Barnier und Ratspräsident Tusk.

Sehr geheimnisvoll... das muß man schon sagen! Wo liegen die Hindernisse, die es bisher doch gab, ohne Aussicht auf eine gütliche Einigung?

Haben wir nun eine Lage, in der das EU-Mitglied Irland sich enger als die übrige EU an GB anlehnt, und so die Vorteile beider Zugehörigkeiten nutzen kann? Meine Befürchtung: Daß sich Irland eine wirtschaftliche Sonderrolle anmaßt und als Einfallstor für Waren dient, die zu günstigen Zollbedingungen über GB und Irland in die EU geschleust werden können? Meine Hoffnung: Daß die EU rechtzeitig den Braten riecht und die EU als Gemeinschaft nicht aufspalten läßt.

Die Möglichkeit, daß GB einen Keil in die Gemeinschaft treiben könnte, hatte EU-Kommissionspräsident Juncker vor Jahren schon angesprochen. Bisher hatte die Gemeinschaft solchen Wünschen der Briten widerstanden... und nun ?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(11 Oct 2019, 15:36)

Nach dem, was heute in den DLF-Nachrichten durchscheint, hat sich der irische Premierminister Varadkar zuversichtlich zu einer Einigungsmöglichkeit mit GB in der künftigen Zoll- und Grenzproblematik geäußert. Ähnlich zuversichtlich äußerten sich auch der EU-BREXIT-Verhandler Barnier und Ratspräsident Tusk.

Sehr geheimnisvoll... das muß man schon sagen! Wo liegen die Hindernisse, die es bisher doch gab, ohne Aussicht auf eine gütliche Einigung?
Naja, die Iren hätten wohl die größten Probleme mit einem No-Deal-Brexit; da ist der Einigungsdruck jetzt hoch. Vielleicht ist BoJo ja flexibler als Frau May, die noch von der nord-irischen Kleinpartei (Name ist mir jetzt entfallen) abhängig war.

Unabhängig davon: Was macht eigentlich das britische Parlament in diesen Tagen? Jetzt, wo sie wieder tagen dürfen, müßten die Parlamentarier das doch eigentlich ausnutzen. Herrscht da entsprechend große Aktivität, nur unsere Medien berichten nicht darüber?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben:(11 Oct 2019, 18:19)

Naja, die Iren hätten wohl die größten Probleme mit einem No-Deal-Brexit; da ist der Einigungsdruck jetzt hoch. Vielleicht ist BoJo ja flexibler als Frau May, die noch von der nord-irischen Kleinpartei (Name ist mir jetzt entfallen) abhängig war.

Unabhängig davon: Was macht eigentlich das britische Parlament in diesen Tagen? Jetzt, wo sie wieder tagen dürfen, müßten die Parlamentarier das doch eigentlich ausnutzen. Herrscht da entsprechend große Aktivität, nur unsere Medien berichten nicht darüber?
Eine gute Frage; vermutlich haben die Presseleute jetzt ihre Lauscher in Richtung Verhandlungsführung gerichtet, so daß das Unterhaus erst einmal keine Rolle spielt.

Mein Mißtrauen gegenüber den Iren ist geweckt und auch nicht so leicht beiseite zu schieben! Was stimmt die plötzlich so zuversichtlich? Ist GB zu Kreuze gekrochen? Oder Irland?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(11 Oct 2019, 18:25)

Eine gute Frage; vermutlich haben die Presseleute jetzt ihre Lauscher in Richtung Verhandlungsführung gerichtet, so daß das Unterhaus erst einmal keine Rolle spielt.

Mein Mißtrauen gegenüber den Iren ist geweckt und auch nicht so leicht beiseite zu schieben! Was stimmt die plötzlich so zuversichtlich? Ist GB zu Kreuze gekrochen? Oder Irland?
Es geht wohl um eine spezielle Zollpartnerschaft der Nordiren mit der EU:
Johnson hatte bereits angeboten, dass Nordirland sich auch nach dem Brexit an EU-Produktstandards hält, was Warenkontrollen an der inner-irischen Grenze unnötig machen würde. Nun steht nach britischen Medienberichten eine spezielle Zollpartnerschaft für Nordirland zur Debatte. Die nordirische Volksvertretung könnte, wie von London gewünscht, ein Mitspracherecht bekommen, ob die Lösung dauerhaft angewandt wird. Doch sollen nicht einzelne Parteien ein Vetorecht ausüben dürfen
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... cb80b.html
Das käme ja fast einer Zollgrenze in der irischen See gleich.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2019, 19:44)

Es geht wohl um eine spezielle Zollpartnerschaft der Nordiren mit der EU:
Das käme ja fast einer Zollgrenze in der irischen See gleich.
Wie so etwas technisch funktionieren soll, das muß erst einmal ein Sachkenner gut erklären. Technische Produktstandards wie in der EU so auch in Irland. Was wird mit indischem Gerät, das nach GB verkauft wird und nun ohne Kontrolle nach Nordirland gelangt? Das kann dort betrieben werden, da schließlich UK. Wie wird der Weiterverkauf in die EU überwacht? Durch eine Zollgrenze zwischen Irland und der EU? Ich bin nach wie vor äußerst mißtrauisch nach dem erlebten Theater.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(11 Oct 2019, 20:22)

Wie so etwas technisch funktionieren soll, das muß erst einmal ein Sachkenner gut erklären. Technische Produktstandards wie in der EU so auch in Irland. Was wird mit indischem Gerät, das nach GB verkauft wird und nun ohne Kontrolle nach Nordirland gelangt? Das kann dort betrieben werden, da schließlich UK. Wie wird der Weiterverkauf in die EU überwacht? Durch eine Zollgrenze zwischen Irland und der EU? Ich bin nach wie vor äußerst mißtrauisch nach dem erlebten Theater.
Ich warte erstmal ab, bis Details bekannt werden.
Im Grunde geht ja nur EU-Aussengrenze in der irischen See, mal sehen ... ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2019, 20:25)

Ich warte erstmal ab, bis Details bekannt werden.
Im Grunde geht ja nur EU-Aussengrenze in der irischen See, mal sehen ... ;)
Komisch, das ging doch zuvor gar nicht! Ein Teil des UK praktisch doch EU ohne Mitwirkung an der weiteren Ausgestaltung der EU? EU-Bürger (Iren) mit Arbeits- und Niederlassungsrechten in Nord-Irland? Und das ohne Meldewesen? Ich bin wirklich zugleich neugierig und mißtrauisch!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(11 Oct 2019, 20:35)

Komisch, das ging doch zuvor gar nicht! Ein Teil des UK praktisch doch EU ohne Mitwirkung an der weiteren Ausgestaltung der EU? EU-Bürger (Iren) mit Arbeits- und Niederlassungsrechten in Nord-Irland? Und das ohne Meldewesen? Ich bin wirklich zugleich neugierig und mißtrauisch!
Da bist Du nicht alleine,
auch einige andere in der EU trauen der "Charme-Offensive" von BoJo nicht.
Trotzdem wäre eine Lösung des irischen Problems immer gut. Mir wäre es fast egal, wer sich die Federn für den Erhalt des Friedens in Irland an den Hut steckt, wenn er denn erhalten bliebe.
Die Leute, die das ganze Drama verfolgt haben, wissen eh', wer welche Rolle spielt, die anderen wird man sowieso nicht überzeugen ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2019, 22:02)
Da bist Du nicht alleine,
auch einige andere in der EU trauen der "Charme-Offensive" von BoJo nicht.
Trotzdem wäre eine Lösung des irischen Problems immer gut. Mir wäre es fast egal, wer sich die Federn für den Erhalt des Friedens in Irland an den Hut steckt, wenn er denn erhalten bliebe.
Die Leute, die das ganze Drama verfolgt haben, wissen eh', wer welche Rolle spielt, die anderen wird man sowieso nicht überzeugen ;)
Für das ganze Brexit-Theater gilt wohl: "Lights are on but nobody is home."
Kohlhaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(11 Oct 2019, 20:35)
EU-Bürger (Iren) mit Arbeits- und Niederlassungsrechten in Nord-Irland? Und das ohne Meldewesen? Ich bin wirklich zugleich neugierig und mißtrauisch!
Das haben wir doch heute schon. Irland und GB haben die Personenfreizügigkeit auf der irischen Insel vertraglich vereinbart. Daran würde auch eine Zollgrenze nichts ändern. Es tangiert im Grunde auch nicht die EU, da weder Irland noch Großbritannien dem Schengenraum angehören. Die für Irland vereinbarte Personenfreizügigkeit kann also nicht dazu führen, dass Menschen unkontrolliert von GB nach Europa oder umgekehrt wandern.

Da haben wir kein Problem. Das Problem betrifft allein den Warenverkehr. Da bin ich mal gespannt, was Johnson und Varadkar hier für Lösungen angdacht haben. Es kann eigentlich nur darauf hinauslaufen, die ganze irische Insel zu einer einheitlichen Wirtschaftszone zu machen - entweder als Teil der EU oder als Teil Großbritanniens. Warten wir es ab.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Kohlhaas hat geschrieben:(11 Oct 2019, 22:36)

Das haben wir doch heute schon. Irland und GB haben die Personenfreizügigkeit auf der irischen Insel vertraglich vereinbart. Daran würde auch eine Zollgrenze nichts ändern. Es tangiert im Grunde auch nicht die EU, da weder Irland noch Großbritannien dem Schengenraum angehören. Die für Irland vereinbarte Personenfreizügigkeit kann also nicht dazu führen, dass Menschen unkontrolliert von GB nach Europa oder umgekehrt wandern.

Da haben wir kein Problem. Das Problem betrifft allein den Warenverkehr. Da bin ich mal gespannt, was Johnson und Varadkar hier für Lösungen angdacht haben. Es kann eigentlich nur darauf hinauslaufen, die ganze irische Insel zu einer einheitlichen Wirtschaftszone zu machen - entweder als Teil der EU oder als Teil Großbritanniens. Warten wir es ab.
Da hast Du aber etwas falsch verstanden.
Wenn GB ausserhalb der EU ist, fällt sämtliche Freizügigkeit flach, Schengen hin oder her, was ja eh' nicht vorhanden war. Diese Freizügigkeit wurde durch das Karfreitagsbakommen gesichert und das ist jetzt gefährdet.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Gesperrt