nichtkorrekt hat geschrieben:Der Brüsseler Bürokratismuss treibt neue seltsame Blüten, wie WELT online berichtet:
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... n-Tod.html
Was soll man dazu noch sagen und wie denkt ihr darüber, geht die EU in ihrer Paragraphenreiterei über Leichen?
In dem Artikel kommen Personen zu Wort, welche von der neuen Regelung Nachteile haben. Es überrascht nicht, dass diese dagegen sind. Einmal hätten wir da Iris Juditzki von der deutschen Krankenhaus-Gesellschaft, deren Arbeitgeber aufgrund der neuen Richtlinie zum Teil ihre Hubschrauberlandeplätze nachrüsten müssen, was Geld kosten, welches sie lieber nicht ausgeben würden.
Gerhard Wittmann, ADAC-Luftrettung, für den diese Regelung Mehrarbeit bedeutet und dessen Arbeitgeber Mehrkosten verursacht.
Und schließlich Thilo Scheffler vom Branchenverband der Hubschrauberbetreiber, dessen Arbeitgeber um die Lukrativität von bereits getätigenden Investitionen fürchten, wenn einige ihrer Hubschrauber nicht mehr überall landen können. Alle kostet diese Regelung wahrscheinlich Geld und das mögen die meisten Menschen nicht. Mit Panikmache wie
Wenn alle Vorschriften oder Ausnahmegenehmigungen umgesetzt würden, "brauchen wir doppelt so viele Piloten".
wird der Leser versucht auf die eigene Seite zu ziehen. Ich bezweifel, dass die Aussage haltbar ist.
Die Welt-Zeitung hat es versäumt den einfachen Piloten zu fragen, wie er beispielsweise die jetzigen Zustände bei Krankenhauslandeplätzen sieht. Vielleicht sind diese ja größtenteils in einem schlechten Zustand, eine Landung mit Risiko verbunden, welches in dem Maße vermeidbar wäre, vielleicht fehlt es auch an Beleuchtung und Kennzeichnung!? Vielleicht sieht der Pilot die neuen Vorschriften daher positiv.
Guter Journalismus lässt die Betroffenen (und zwar möglichst ausgewogen) zu Wort kommen, aber er sollte meiner Meinung nach auch deren Interessen, hauptsächlich die ökonomischen aufdecken. Ein paar Worte hätte man durchaus über die Organisation und die Interessen des Branchenverbandes der Hubschrauberbetreiber oder der deutschen Krankenhausgesellschaft verlieren können, genauso könnte man der Frage nachgehen, ob die Hubschrauberhersteller Einfluss auf die Gesetzgebung genommen haben, da sie ja wie angedeutet durch diese Regelung auf neue Aufträge hoffen.
Zudem hat der Artikel eine reißerische Überschrift, die ihn schon weit entfernt von neutraler Berichterstattung. Der nicht-neutralen Berichterstattung bleibt er Verfasser durch wertende Aussage wie
selbst beim Höchstalter der Piloten
auch im Verlauf des Artikels treu.