Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

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Alexyessin
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(09 Apr 2018, 13:30)

Aber Ihre Abneigung gegen parlamentarische Mehrheitsentscheidungen, wenn Ihnen die Ergebnisse nicht gefallen, ist schon bedenklich.
Bedenklich ist eher, das du hier antidemokratische Entscheidungen verteidigen musst. Aber bleibt dir überlassen. Ich merk mir das halt für die nächste Diskussion.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Mari
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Ungarn: Fidesz triumphiert erneut bei Parlamentswahl

Beitrag von Mari »

Bei der Parlamentswahl in Ungarn hat die Fidesz-Partei einen deutlichen Sieg errungen. Die Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán kam nach der Auszählung von 95 Prozent der Stimmen auf 49 Prozent. Das entspricht einem Zuwachs von fünf Prozentpunkten ...
https://jungefreiheit.de/politik/auslan ... mentswahl/

Ungarn ist ganz vorne, wenn es darum geht ein gegen die Interessen der eigenen Völker gerichtetes EU-System zu reformieren.

Laut Orbán leben die europäischen Spitzenpolitiker noch immer in einer Traumwelt. Sie haben keine Ahnung von der tatsächlichen Gefahr, die die Einwanderer für Europa bedeuten. Auch nicht von der Größenordnung des Problems: "Wir reden hier über zig Millionen Menschen. Der Nachschub ist endlos: aus Pakistan, Bangladesh, Mali, Äthiopien, Nigeria. Wenn wir die alle reinlassen, geht Europa zugrunde."

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn reagierteauf das Wahlergebnis mit gehässiger Kritik an Orbán und seiner Partei und rief dazu auf, "diesen Wertetumor zu neutralisieren".
LG Mari
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Mari
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Re: Ungarn: Fidesz triumphiert erneut bei Parlamentswahl

Beitrag von Mari »

Michael Paulwitz meinte zu Asselborns Panikaufruf:
"Die EU ist nämlich erst recht nicht gegründet worden, damit abgehobene, von niemandem gewählte Ideologen in klimatisierten Glaspalästen die Nationalstaaten entmündigen und die Völker Europas planieren und par ordre de Multikulti in amorphe Konsumentenmassen transformieren...
Asselborn, Juncker und Merkel sind die wahren Geisterfahrer in Europa und nicht die Ungarn, Österreicher, Ost-, Mittel- und Nordeuropäer, die ihre Grenzen schützen, ihre Souveränität verteidigen und nationale Interessen über supranationale ideologische Zumutungen stellen."
LG Mari
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

Genauso ist es.

Es wird Zeit, dass diesen Abrissbirnen der europäischen Idee mal das Handwerk gelegt wird.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

Die EU sollte schlicht Zahlungen an Ungarn kürzen, meinetwegen drastisch. Dann wird sich zeigen, wie sehr die Ungarn die EU mögen.
Es dürfte den Bürgern der Geberländer kaum verständlich zu machen sein, dass sie Antidemokraten finanzieren sollen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von think twice »

Senexx hat geschrieben:(09 Apr 2018, 19:58)

Genauso ist es.

Es wird Zeit, dass diesen Abrissbirnen der europäischen Idee mal das Handwerk gelegt wird.
Fühlt ihr euch jetzt auf der Siegerstrasse, weil ein unbedeutendes, europäisches Entwicklungsland rechts tickt?
Man sollte diese Schmarotzer aus der EU rauswerfen. Nur nehmen, aber nichts geben wollen und noch ne grosse Fresse haben.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 20:08)

Fühlt ihr euch jetzt auf der Siegerstrasse, weil ein unbedeutendes, europäisches Entwicklungsland rechts tickt?
Man sollte diese Schmarotzer aus der EU rauswerfen. Nur nehmen, aber nichts geben wollen und noch ne grosse Fresse haben.
Wer ist Ihr?

Ich vertrete hier meine ganz persönliche Meinung.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(09 Apr 2018, 19:58)

Genauso ist es.

Es wird Zeit, dass diesen Abrissbirnen der europäischen Idee mal das Handwerk gelegt wird.
Ungarn als nationale Insel zwischen Russland und der EU. Das klingt nach einem interessanten Projekt, dessen Ausgang vorzugsweise von aussen zu beobachten wäre. Go ahead, Orban!
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Ungarn: Fidesz triumphiert erneut bei Parlamentswahl

Beitrag von Orbiter1 »

Mari hat geschrieben:(09 Apr 2018, 16:33)

Asselborn, Juncker und Merkel sind die wahren Geisterfahrer in Europa und nicht die Ungarn, Österreicher, Ost-, Mittel- und Nordeuropäer, die ihre Grenzen schützen,
Die durch und durch korrupten Osteuropastaaten schützen keine Grenzen. Im Gegenteil!

„In einer vertraulichen Analyse des Bundesnachrichtendienstes (BND) heißt es, dass die Zahl der Flüchtlinge, die illegal über die Balkanroute in die Bundesrepublik geschleust werden, seit einem halben Jahr kontinuierlich steigt. Nach BND-Erkenntnissen reisen zurzeit durchschnittlich 15000 Menschen monatlich ein. Die Schmuggler verdienen damit bis zu 120 Millionen Euro – pro Monat. Laut Nachrichtendienst gibt es für den Anstieg der Schleuserkriminalität vor allem einen Grund: die Korruption. Etliche Grenzstationen sind von Verbrechern unterwandert. Geschmierte Beamte informieren die Menschenhändler über bevorstehende Sonderinspektionen oder winken die Fahrzeuge einfach durch. Dies bestätigt auch die Bundespolizei: Die nachlässigen Kontrollen an „verschiedenen Grenzabschnitten deuten auf eine Korruptionsanfälligkeit der Grenzpolizei“ hin. Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 85490.html

Ist auch kein Wunder. Die osteuropäischen Grenzbeamten lernen von ihren Regierungschefs wie man sich hemmungslos die Taschen vollstopft.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

Sie schleußen sie da hin, wo sie so gern genommen werden. Win-win für Ungarn.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(09 Apr 2018, 20:30)

Sie schleußen sie da hin, wo sie so gern genommen werden. Win-win für Ungarn.
Omg,
glaubst Du eigentlich den Kram, den Du so postest?
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(09 Apr 2018, 20:30)

Sie schleußen sie da hin, wo sie so gern genommen werden. Win-win für Ungarn.
Das lässt bei Ihnen auf einen Charakter schließen, da schreibe ich lieber nicht weiter. Sonst kommt eine Sperrung.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 20:08)

Fühlt ihr euch jetzt auf der Siegerstrasse, weil ein unbedeutendes, europäisches Entwicklungsland rechts tickt?
Man sollte diese Schmarotzer aus der EU rauswerfen. Nur nehmen, aber nichts geben wollen und noch ne grosse Fresse haben.
Bei aller Kritik an Orban, aber Ungarn ist bei weitem kein europäisches Entwicklungsland und unbedeutend auch nicht. Das Land ist als Wirtschaftsstandort gut aufgestellt und ein äußert wichtiges Transitland.
Mir gefallen Orbans Worte gegenüber Brüssel auch nicht und ich halte seine Nationalistische Politik für vollkommen daneben, aber Ungarn deswegen kleinzureden wäre nicht nur fatal sondern schlichtweg falsch.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von think twice »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Apr 2018, 20:47)

Bei aller Kritik an Orban, aber Ungarn ist bei weitem kein europäisches Entwicklungsland und unbedeutend auch nicht. Das Land ist als Wirtschaftsstandort gut aufgestellt und ein äußert wichtiges Transitland.
Mir gefallen Orbans Worte gegenüber Brüssel auch nicht und ich halte seine Nationalistische Politik für vollkommen daneben, aber Ungarn deswegen kleinzureden wäre nicht nur fatal sondern schlichtweg falsch.
Gesamtausgaben der EU in Ungarn: 4,546 Milliarden Euro
Beitrag Ungarns zum EU-Haushalt: 0,924 Milliarden Euro
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Apr 2018, 20:47)

Bei aller Kritik an Orban, aber Ungarn ist bei weitem kein europäisches Entwicklungsland und unbedeutend auch nicht. Das Land ist als Wirtschaftsstandort gut aufgestellt und ein äußert wichtiges Transitland.
Mir gefallen Orbans Worte gegenüber Brüssel auch nicht und ich halte seine Nationalistische Politik für vollkommen daneben, aber Ungarn deswegen kleinzureden wäre nicht nur fatal sondern schlichtweg falsch.
Dem stimme ich zu, aber unter Vorbehalt. Die EU hat es möglich gemacht, daß in Ungarn ganz erheblich investiert wurde. Das heißt, daß der Fortschritt dort sehr eng mit der EU verknüpft ist. Dennoch beklagt Ungarn, daß seine besten Kräfte ihr Glück im Ausland suchen. Was mich bei der verbreiteten Stimmungslage auch nicht sonderlich erstaunt. 49% Fidesz, 20% Jobbik..., Platz 66 in der Liste der korrupten Staaten... mein lieber Herr Gesangsverein!

Mit anderen Worten: Das Glück Ungarns kann sich sehr rasch wenden, wenn die EU die notwendigen Sicherheiten und offenen Grenzen nicht mehr bietet.

Zu meiner Überraschung hat die Kanzlerin Orban zum Wahlsieg gratuliert mit der ziemlich ärgerlichen Formulierung, daß Deutschland ein zuverlässiger Partner Ungarns bleiben werde. Ein Freibrief für Narrenfreiheit?
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Excellero »

Wie jetzt alle linkies getriggert werden ... xD

Es war ein herrausragender Wahlsieg gefolgt von einer grandiosen Rede. Die Linke schmiert verdient ab... ein guter Tag für Europa, für die Europäer und ein rabenschwarzer für die EU! Einfach klasse wenn ein Tag so beginnt... ;)
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

Excellero hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:13)

Wie jetzt alle linkies getriggert werden ... xD

Es war ein herrausragender Wahlsieg gefolgt von einer grandiosen Rede.

Welche Teile waren denn so grandios in dieser Rede?
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:02)

Gesamtausgaben der EU in Ungarn: 4,546 Milliarden Euro
Beitrag Ungarns zum EU-Haushalt: 0,924 Milliarden Euro
Wenn ich dir jetzt mit Bayern und Geberland komme, was sagst du dann?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

Excellero hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:13)

Wie jetzt alle linkies getriggert werden ... xD

Es war ein herrausragender Wahlsieg gefolgt von einer grandiosen Rede. Die Linke schmiert verdient ab... ein guter Tag für Europa, für die Europäer und ein rabenschwarzer für die EU! Einfach klasse wenn ein Tag so beginnt... ;)
Was wäre denn Europa ohne die EU? Wo wäre Ungarn heute ohne EU?
Ohne EU gäbe es die Balkanisierung Europas. Aber das ficht die Rechten natürlich nicht.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Excellero »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:33)

Was wäre denn Europa ohne die EU? Wo wäre Ungarn heute ohne EU?
Ohne EU gäbe es die Balkanisierung Europas. Aber das ficht die Rechten natürlich nicht.
Jetzt gibts die Afrikanisierung.... dann lieber Balkan... :D
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

Excellero hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:34)

Jetzt gibts die Afrikanisierung.... dann lieber Balkan... :D
Apropos Balkan, der strebt auch in die EU, warum wohl?
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:36)

Apropos Balkan, der strebt auch in die EU, warum wohl?
Die Westbalkanstaaten sind abgrundtief korrupt. Der mit weitem Abstand angesehenste Politiker in Serbien ist Putin. Serbien verbindet eine tiefe Freundschaft mit Russland. Die halten auch jedes Jahr gemeinsame Militärmanöver ab. Die EU muß komplett den Verstand verloren haben solche Länder aufzunehmen. Die lernen aus kapitalen Fehlern offenbar nichts dazu.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von think twice »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:15)

Wenn ich dir jetzt mit Bayern und Geberland komme, was sagst du dann?
Dann frage ich dich, was Bayern mit Ungarn zu tun hat.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Skeptiker »

Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur? Tja, und was können WIR dagegen tun? Vielleicht die Ursachen abstellen?

Ich könnte nun aus den vergangenen Beiträgen zitieren und ein Medley der Beschimpfungen zusammenstellen. Warum aber diese Aufgeregtheit?

Die Ungarn fahren einen Kurs den man nationalistisch nennen kann. Aber es ist der von ihnen gewählte Kurs. Jeder Versuch das von außen zu ändern wird nur eine Trotzreaktion von innen hervorrufen (das aktuelle Ergebnis ist ein solches).

Wenn wir Europa einen wollen, dann müssen wir den weltanschaulichen Graben der sich zwischen den südwestlichen und nordöstlichen Staaten ergeben hat versuchen zu überwinden. Vielleicht hört man mal zur Abwechslung dem anderen zu, anstatt dessen Argument gleich pauschal als "entgegen unserer Werte" zu verurteilen.

Ich bin mir sehr sicher, dass die östlichen Staaten sich die Demokratie nicht nehmen lassen werden. Sie haben aber ein fundamental anderes Bild von Gesellschaftspolitik. Westliche überdrehte Progressivität konfrontiert mit ostlich konservativen Gesellschaften, DAS sprengt Europa gerade - nicht der Traum der Ungarn von einer Diktatur.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Excellero »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:36)

Apropos Balkan, der strebt auch in die EU, warum wohl?
Das Geld lockt... die Frage sollte eher sein weshalb ist die EU so scharf auf den Balkan? ;)
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

@skeptiker:

Alles völlig richtig; ich bin aber gar nicht gewillt, mich auf einen Rückmarsch ins 19. Jahrhundert zu begeben. Also: Wenn die Ungarn mit großer Mehrheit diesen Weg gut heißen, dann trennen sich die Wege in einer Gemeinschaft, die angelegt wurde als sich stetig vertiefende Zusammenarbeit. Das wurde in Verträgen festgelegt und ratifiziert.

Das ist die EU, für die sich solidarische Opfer lohnen. Nur diese EU. Das heißt nicht, daß man nicht dort zusammen arbeitet, wo das von gegenseitigem Vorteil ist. Aber bitte nicht in einer Werte und Solidargemeinschaft, die der Partner gar nicht anstrebt.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

Excellero hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:59)

Das Geld lockt... die Frage sollte eher sein weshalb ist die EU so scharf auf den Balkan? ;)
Ist die EU so scharf darauf?
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:52)

Dann frage ich dich, was Bayern mit Ungarn zu tun hat.
Wir können auch Hamburg nehmen. Was du gerade machst ist die Geber-Nehmerland Diskussion aus dem Blickwinkel der Geber. Ich weiß ja nicht genau, ob du so begeistert bist, wenn ein Geberland in der Bundesrepublik den Diskussionspunkt auf den Finanzausgleich bringt.....
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:00)

Ist die EU so scharf darauf?
Ja, zumindest einige Salonstrategen, die "den Balkan nicht Putin überlassen" wollen. Oder nicht "den Chinesen". Ich halte solche Sandkastenspiele für groben Unfug. Es kann nur zusammen kommen, was zusammen strebt. Und genau da ist das Gegenteil zu beobachten.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:05)

Ja, zumindest einige Salonstrategen, die "den Balkan nicht Putin überlassen" wollen. Oder nicht "den Chinesen". Ich halte solche Sandkastenspiele für groben Unfug. Es kann nur zusammen kommen, was zusammen strebt. Und genau da ist das Gegenteil zu beobachten.
Und auch nicht jedes Land, dass gerne gen Europa streben möchte (z.B. Türkei), muss genommen werden. Klar wollen die Balkanstaaten an die europäischen Fleischtöpfe und es ist auch ein bisschen verständlich, dass man diese Staaten - schon auch aus geopolitischen Überlegungen - nicht unbedingt gen Osten verlieren möchte.
Ich habe schon lange mit dem Gedanken des Europas der zwei Geschwindigkeiten geliebäugelt. Aber soweit ist die EU leider noch nicht.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von think twice »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:03)

Wir können auch Hamburg nehmen. Was du gerade machst ist die Geber-Nehmerland Diskussion aus dem Blickwinkel der Geber. Ich weiß ja nicht genau, ob du so begeistert bist, wenn ein Geberland in der Bundesrepublik den Diskussionspunkt auf den Finanzausgleich bringt.....
Ich kenne jetzt kein deutsches Nehmerand, welches sich so benimmt wie Ungarn. OK, manche der Einwohner der Nehmerlaender wollen auch nur nehmen und nicht geben, aber entsprechende Parteien waehlen sie dann doch nicht mehrheitlich.
Kann man also nicht vergleichen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:26)

Ich kenne jetzt kein deutsches Nehmerand, welches sich so benimmt wie Ungarn. OK, manche der Einwohner der Nehmerlaender wollen auch nur nehmen und nicht geben, aber entsprechende Parteien waehlen sie dann doch nicht mehrheitlich.
Kann man also nicht vergleichen.
Sicherlich kannst du es vergleichen. Du hast mit Geld argumentiert, vergiss das nicht. Und genau DAS tut Bayern in Bezug auf Deutschland auch.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Misterfritz »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:29)

Sicherlich kannst du es vergleichen. Du hast mit Geld argumentiert, vergiss das nicht. Und genau DAS tut Bayern in Bezug auf Deutschland auch.
Wir hätten Bayern nie in die BRD aufnehmen sollen - also so nachem Krieg :D
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:18)

Und auch nicht jedes Land, dass gerne gen Europa streben möchte (z.B. Türkei), muss genommen werden. Klar wollen die Balkanstaaten an die europäischen Fleischtöpfe und es ist auch ein bisschen verständlich, dass man diese Staaten - schon auch aus geopolitischen Überlegungen - nicht unbedingt gen Osten verlieren möchte.
Ich habe schon lange mit dem Gedanken des Europas der zwei Geschwindigkeiten geliebäugelt. Aber soweit ist die EU leider noch nicht.
Na ja, in die EU streben viele; der Bratenduft steigt eben verlockend aus der Küche. Aber nicht nur die Türkei gedenkt ansonsten unabgestimmt und ungehindert das zu tun, was sie allein für richtig hält. Gar nicht erst hinein lassen, und im Inneren der EU eigene Wege gehen. Die EU als Organisation ist nicht in der Lage, eine Gruppe von Staaten vor die Tür zu setzen, wenn die sich gegen die Interessen der EU verhalten und bestehende Verträge mit voller Absicht brechen.

Es bleibt kein anderer Weg zur Rettung der vereinbarten Gemeinschaft, als daß eine Gruppe Gleichgesinnter die EU verläßt und eine EU mit künftig besseren Steuerungsmöglichkeiten gründet. Nach Lage der Dinge könnte das die EURO-Gruppe sein, die ja schon durch die Einführung der Gemeinschaftswährung ihren Willen zur gemeinsamen Zukunft ausgedrückt haben. Selbst eine EU der unterschiedlichen Geschwindigkeiten zwingt zu sinnlosen Zahlungen an Partner, die das vereinbarte Ziel nicht anstreben.

Präsident Macron hat das ziemlich klarsichtig erkannt: Eigener Finanzminister, eigenes Parlament. Da sind etliche Leute furchtbar zusammen gezuckt, aber je länger man sich in das Thema vertieft, umso logischer ist dieser Schritt.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von think twice »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:29)

Sicherlich kannst du es vergleichen. Du hast mit Geld argumentiert, vergiss das nicht. Und genau DAS tut Bayern in Bezug auf Deutschland auch.
Nein, ich habe die Zahlen nur genannt, weil du Ungarn als wichtigen Bestandteil für Europa bezeichnet hast.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:39)

Nein, ich habe die Zahlen nur genannt, weil du Ungarn als wichtigen Bestandteil für Europa bezeichnet hast.
Kein Land ist überflüssig; es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Orbiter1 »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Apr 2018, 21:52)

Wenn wir Europa einen wollen, dann müssen wir den weltanschaulichen Graben der sich zwischen den südwestlichen und nordöstlichen Staaten ergeben hat versuchen zu überwinden. Vielleicht hört man mal zur Abwechslung dem anderen zu, anstatt dessen Argument gleich pauschal als "entgegen unserer Werte" zu verurteilen.
Es geht nicht um ihre Werte oder unsere Werte. Es geht um die Werte zu denen sich jedes Mitglied der EU mit seiner Aufnahme in die EU verpflichtet hat. Die stehen in Artikel 2 des EU-Vertrages.

„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.“

Wenn Ungarn von diesen Werten nichts mehr wissen will ist das kein Problem. Einfach aus der EU austreten und das Thema ist erledigt. Falls Ungarn aber in der EU bleiben möchte sind diese Werte einzuhalten.
Ich bin mir sehr sicher, dass die östlichen Staaten sich die Demokratie nicht nehmen lassen werden.
De Facto lassen sich die Ungarn und die Polen häppchenweise die Demokratie nehmen. Deswegen gibt es auch die EU-Verfahren gegen diese Länder.
Sie haben aber ein fundamental anderes Bild von Gesellschaftspolitik. Westliche überdrehte Progressivität konfrontiert mit ostlich konservativen Gesellschaften, DAS sprengt Europa gerade - nicht der Traum der Ungarn von einer Diktatur.
Welche der Werte oben würden sie denn als überdrehte Progressivität bezeichnen?
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:39)

Nein, ich habe die Zahlen nur genannt, weil du Ungarn als wichtigen Bestandteil für Europa bezeichnet hast.
Nein, ich habe nicht Ungarn als wichtigen Bestandteil für Europa bezeichnet sondern deinem Ausdruck als Entwicklungsland widersprochen. Unterschied erkannt?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Alexyessin »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Apr 2018, 22:35)

Wir hätten Bayern nie in die BRD aufnehmen sollen - also so nachem Krieg :D
Meine Rede :D
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Skeptiker »

Orbiter1 hat geschrieben:(10 Apr 2018, 00:24)
Es geht nicht um ihre Werte oder unsere Werte. Es geht um die Werte zu denen sich jedes Mitglied der EU mit seiner Aufnahme in die EU verpflichtet hat. Die stehen in Artikel 2 des EU-Vertrages.
Das was alle EU-Staaten in den letzten Dekaden gelernte haben ist, dass letztendlich kein Vertrag in Europa wirklich verbindlich gilt. Immer wenn es eine Befindlichkeit gibt wird neu ausgehandelt. Genau das machen die Ungarn nun.
Indem man Osteuropa in die EU aufgenommen hat, hat man auch deren Mentalität in die EU aufgenommen. Das hat man sich anders vorgestellt - klar - aber auch die SIND nun EU. Damit haben sie de facto die Macht die Richtung in der EU mit auszuhandeln.
Bedeutet konkret: Ja, man kann auf Verträge pochen, aber dann werden die Visegrad Staaten dagegenhalten. Entweder man einigt sich, oder man geht getrennte Wege.

Ich prophezeihe man wird sich einigen, aber das wird auf Dauer den westlichen Staaten die moralische Deutungshoheit kosten.
Orbiter1 hat geschrieben:(10 Apr 2018, 00:24)
„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.“

Wenn Ungarn von diesen Werten nichts mehr wissen will ist das kein Problem. Einfach aus der EU austreten und das Thema ist erledigt. Falls Ungarn aber in der EU bleiben möchte sind diese Werte einzuhalten.
De Facto lassen sich die Ungarn und die Polen häppchenweise die Demokratie nehmen. Deswegen gibt es auch die EU-Verfahren gegen diese Länder. Welche der Werte oben würden sie denn als überdrehte Progressivität bezeichnen?
Keiner der o.g. Werte ist überdreht progressiv, die ART und WEISE in der im Westen aber mittlerweile hysterisch manche Kampagnen betrieben werden, die z.B. vorgeben der Gleichberechtigung und dem Minderheitenschutz zu gelten, wird aber durchaus als überdreht wahrgenommen.
Wie ist #metoo zu bewerten und warum werden wir permanent mit dem unbereinigten (!) GPG konfrontiert (obwohl der bekanntermaßen eine Ideologiekeule ist). Wieso feiern es bestimmte Leute, dass immer weniger Jungen zum Gymnasium gehen, wenn gleiche Chancen das Ziel sind? To be continued ...
Es gibt eine Menge fragwürdige Entwicklungen die in konservativen Regionen vollkommen anders gesehen werden als im liberalen Westen. Es treibt uns aber auseinander aus jedem Fall immer eine Frage von Gut und Böse zu machen (wie es mittlerweile zum Prinzip geworden ist). Das kommt nun an die Grenze. Die Menschen wollen einfach wieder diskutieren und sich keine moralische Maulkörbe verpassen lassen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2018, 09:20)
...

...Die Menschen wollen einfach wieder diskutieren und sich keine moralische Maulkörbe verpassen lassen.
Na ja, in einer Gemeinschaft sollte schon noch ein Ausgleich für Geben und Nehmen üblich sein. Das gilt so in meiner kleinen Familie. Wenn dort nur noch dumme Redensarten ausgetauscht werden, dann trennen sich die Wege. Was im Kleinen üblich ist, das sollte auch im Großen funktionieren.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Orbiter1 »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2018, 09:20)

Das was alle EU-Staaten in den letzten Dekaden gelernte haben ist, dass letztendlich kein Vertrag in Europa wirklich verbindlich gilt. Immer wenn es eine Befindlichkeit gibt wird neu ausgehandelt. Genau das machen die Ungarn nun.
Aha, es wird ein Nachfolgevertrag des Lissabon-Vertrages ausgehandelt. Wo denn? Wie ist der Stand der Verhandlungen? Und vor allem, wozu soll dieser Nachfolgevertrag gut sein? Denn ihren Worten entnehme ich dass man sich an Verträge halten kann oder auch nicht, je nach Befindlichkeit. Wozu denn dann überhaupt noch irgendwelche Verträge?
Indem man Osteuropa in die EU aufgenommen hat, hat man auch deren Mentalität in die EU aufgenommen. Das hat man sich anders vorgestellt - klar - aber auch die SIND nun EU. Damit haben sie de facto die Macht die Richtung in der EU mit auszuhandeln.
Bedeutet konkret: Ja, man kann auf Verträge pochen, aber dann werden die Visegrad Staaten dagegenhalten. Entweder man einigt sich, oder man geht getrennte Wege.
Dann geht man hoffentlich bald getrennte Wege und die Osteuropastaaten steigen alle wieder aus der EU aus. Das spart schon mal ca. 40 Mrd. € im Jahr die in diesen korrupten, zunehmend autokratischen Staaten versenkt werden.
Ich prophezeihe man wird sich einigen, aber das wird auf Dauer den westlichen Staaten die moralische Deutungshoheit kosten.
Ich prophezeie hier einen Bruch. Die zukünftige EU, oder ihre Nachfolgeorganisation wird deutlich kleiner sein als die heutige EU.
Keiner der o.g. Werte ist überdreht progressiv, die ART und WEISE in der im Westen aber mittlerweile hysterisch manche Kampagnen betrieben werden, die z.B. vorgeben der Gleichberechtigung und dem Minderheitenschutz zu gelten, wird aber durchaus als überdreht wahrgenommen.
Wie ist #metoo zu bewerten und warum werden wir permanent mit dem unbereinigten (!) GPG konfrontiert (obwohl der bekanntermaßen eine Ideologiekeule ist). Wieso feiern es bestimmte Leute, dass immer weniger Jungen zum Gymnasium gehen, wenn gleiche Chancen das Ziel sind? To be continued ...
Es gibt eine Menge fragwürdige Entwicklungen die in konservativen Regionen vollkommen anders gesehen werden als im liberalen Westen. Es treibt uns aber auseinander aus jedem Fall immer eine Frage von Gut und Böse zu machen (wie es mittlerweile zum Prinzip geworden ist). Das kommt nun an die Grenze. Die Menschen wollen einfach wieder diskutieren und sich keine moralische Maulkörbe verpassen lassen.
Der große Fehler die Osteuropastaaten in die EU aufzunehmen wird hoffentlich bald rückgängig gemacht. Ob nun innerhalb der EU oder im Rahmen einer EU-Nachfolgeorganisation. Die West-EU ist vor deren Aufnahme auch hervorragend zurechtgekommen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(10 Apr 2018, 10:17)
...

...

...Die West-EU ist vor deren Aufnahme auch hervorragend zurechtgekommen.
Der Erfolg der West-EU hat erst dazu verführt, die Oststaaten in diese Organisation ein zu bauen, das kulturell und wirtschaftlich geeinigte Europa vor Augen. Dieser Versuch ist mißlungen mit Ausnahme der baltischen Staaten. Das geht nicht mehr lange gut, denn dann zerlegt sich auch die West-EU im Zorn. Also werden sich die Wege möglichst vorher trennen müssen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(10 Apr 2018, 10:28)

Der Erfolg der West-EU hat erst dazu verführt, die Oststaaten in diese Organisation ein zu bauen, das kulturell und wirtschaftlich geeinigte Europa vor Augen. Dieser Versuch ist mißlungen mit Ausnahme der baltischen Staaten. Das geht nicht mehr lange gut, denn dann zerlegt sich auch die West-EU im Zorn. Also werden sich die Wege möglichst vorher trennen müssen.
Ich darf hierzu auf meinen wegweisenden Strang verweisen

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=63639

Wir kommen nicht umhin, die EU zurückzubauen, wieder aufs richtige Gleis zu setzen. Der Brüsseler Zentralismus und Machtanspruch ist die Wurzel allen Übels.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Orbiter1 »

Und hier dann schon mal ein Vorgeschmack auf die neuen Werte der EU die von Ungarn eingebracht werden.

"Die Wahl in Ungarn hat den Oppositionsparteien nach Angaben der OSZE keinen fairen Wettbewerb gegen die Regierung erlaubt. „Die exzessiven Ausgaben der Regierung für Anzeigen, die die Wahlkampfaussagen der Regierungskoalition verstärkten, haben die Chancen der Herausforderer auf einen Wettbewerb auf gleicher Basis untergraben“, erklärte der Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Douglas Wake, am Montag in Budapest. „Einschüchternde und fremdenfeindliche Rhetorik, voreingenommene Medien und undurchsichtige Wahlkampffinanzierung“ hätten die politische Debatte behindert. Insgesamt seien die Grundrechte zwar respektiert worden, sagte Wake. Die Wahl habe aber in einem feindlichen Klima stattgefunden. „Der Zugang zu Informationen war ebenso beschnitten wie die Presse- und Vereinigungsfreiheit, was auch an den jüngsten Gesetzesänderungen lag.“ Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 33734.html
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(10 Apr 2018, 10:40)

Ich darf hierzu auf meinen wegweisenden Strang verweisen

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=63639

Wir kommen nicht umhin, die EU zurückzubauen, wieder aufs richtige Gleis zu setzen. Der Brüsseler Zentralismus und Machtanspruch ist die Wurzel allen Übels.
Da bin ich seit langer Zeit völlig anderer Meinung; damit muß ich auch nicht Recht behalten, aber der Einsatz lohnt sich nur für das Vereinigte Europa. Wischi-Waschi brauche ich nicht zum Wohlbefinden.
Senexx

Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

Immerhin wurden die Ungarn gefragt.

Bei uns wurde niemand gefragt, als Angela Merkel Millionen "Flüchtlinge" ins Land geholt hat und Zig-Milliarden-Ausgaben damit festgelegt hat. Ganz abgesehen von den sozialen Kosten.
Zuletzt geändert von Senexx am Di 10. Apr 2018, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(10 Apr 2018, 10:45)

Da bin ich seit langer Zeit völlig anderer Meinung; damit muß ich auch nicht Recht behalten, aber der Einsatz lohnt sich nur für das Vereinigte Europa. Wischi-Waschi brauche ich nicht zum Wohlbefinden.
Ja, es ist o.k., wenn Sie sich dafür einsetzen. Aber sollten Ihnen die Entwicklungen an den Peripherien nicht zu denken geben? UK will weg, Spanien erodiert, die Osteuropäer rebellieren, die Südländer wollen unser Geld. Bald könnten auch die Skandinavier auf die Idee kommen, ihr eigenes Ding zu machen.

Im Übrigen hat die EU viel bedeutendere Problem als ihre Nabelschau: Trump, China, Protektionismus, Wanderungsdruck.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(10 Apr 2018, 10:50)

Ja, es ist o.k., wenn Sie sich dafür einsetzen. Aber sollten Ihnen die Entwicklungen an den Peripherien nicht zu denken geben? UK will weg, Spanien erodiert, die Osteuropäer rebellieren, die Südländer wollen unser Geld. Bald könnten auch die Skandinavier auf die Idee kommen, ihr eigenes Ding zu machen.

Im Übrigen hat die EU viel bedeutendere Problem als ihre Nabelschau: Trump, China, Protektionismus, Wanderungsdruck.
Unser Land mit seinen Fähigkeiten und seinen fleißigen Menschen kommt auch allein klar. Viel besser aber fest untergehakt mit freundlichen Nachbarn... und davon so vielen wie irgend möglich. Korrupte Stinkstiefel braucht kein Mensch: Links liegen lassen.
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Re: Ungarn: Ein EU-Land auf dem Weg zur Diktatur?

Beitrag von Senexx »

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