Großbritannien - post Brexit

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52691
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2021, 21:58)

Immerhin packt London die wirklich wichtigen Probleme an!
»UK« statt »GB«
Briten streiten über neues Auto-Länderkennzeichen
Die britische Regierung nutzt den EU-Austritt für eine weitere seltsame Neuregelung: Autos bekommen ein neues Länderkennzeichen. Die Volksseele kocht.

Nachdem die Briten jetzt auch wieder mit Pfund und Unze rechnen dürfen, bekommen ihre Autos auch neue internationale Kennungen.
(Wobei das auf dem Kontinent eigentlich unwichtig ist - die Briten erkennt man am Lenkrad auf der falschen Seite :D )
Zumindest deutet es auf die realistische Einschätzung hin, dass “Great“ nicht mehr angebracht ist.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34802
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

PeterK hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:17)

Jup. Ich hoffe, dass demnächst die Immobilienpreise in London wieder in Shilling pro Quadrat-Fuß berechnet werden. Denn ein Shilling entsprach einem Wert von einem Zwanzigstel Pfund Sterling und von 12 Pence. Wenn man dann noch die Größe des Käufers in Fuß und Zoll sozial ausgewogen mit einberechnet, wird das Ganze endlich wieder richtig transparent.

Die Franzosen könnten den Briten dann noch beibringen, dass 99 eigentlich "4 mal 20 plus 19" heißt.
Aber, das völlig Irre an dieser neuen Regelung für die internationale Kennung der KFZ ist doch, dass London die nicht einfach ändern kann. Da gibt es internationale Verträge zu und die gelten weiter. Mit so einem UK-Kennzeichen dürfte ein Brite mit seinem Auto nicht mal das Land verlassen.
Kann natürlich sein, dass das BoJos Ziel war, dass die Briten ihr Geld im Land lassen :cool:
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
PeterK
Beiträge: 13966
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:33)
Aber, das völlig Irre an dieser neuen Regelung für die internationale Kennung der KFZ ist doch, dass London die nicht einfach ändern kann. Da gibt es internationale Verträge zu und die gelten weiter. Mit so einem UK-Kennzeichen dürfte ein Brite mit seinem Auto nicht mal das Land verlassen.
Kann natürlich sein, dass das BoJos Ziel war, dass die Briten ihr Geld im Land lassen :cool:
Ich denke, Obelix, der bekannte gallische Philosoph, hatte einfach Recht. ;)
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21304
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Sep 2021, 20:04)

Hat Grossbritannien Probleme mit Norwegen, wegen den Fischen?
https://www.statista.com/statistics/381 ... ingdom-uk/
Oder was ist da los?
Grossbritannien hat doch mit Norwegen ein Freihandelsabkommen unterzeichnet.
https://businessportal-norwegen.com/202 ... ritannien/
Misswirtschaft kleinerer Versorger und der Regierung, teure Verträge, das ist los:
Stephen Elliott, chief executive of the Chemical Industries Association, a trade body representing chemical and pharmaceutical businesses in the UK, said the industry was “already paying a premium” for energy compared with the rest of Europe at a time when it is facing rising costs of cutting its carbon emissions.
https://www.theguardian.com/politics/20 ... o-hardship
Zu den Hintergründen:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... the-making
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(21 Sep 2021, 00:37)

Misswirtschaft kleinerer Versorger und der Regierung, teure Verträge, das ist los:

Zu den Hintergründen:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... the-making
Weitere Hintergründe gibt es hier. Aber wieder ohne Erklärung.
09.12.2019

Die britische Labour-Partei plant große Enteignungen.

Die Unternehmen, sowohl die Netzbetreiber als auch die Lieferanten von Gas und Elektrizität, seien natürliche Monopole und müssten per Gesetz verstaatlicht werden. So könne die „demokratische Kontrolle über eine strategische Ressource“ errungen werden.
https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/ ... 25732.html

Labour wollte die Energieunternehmen verstaatlichen, weil es in dem Bereich ein natürliches Monopol gibt. Bei natürlichen Monopolen versagt der Kapitalismus. Die Unternehmen beuten aus und investieren nicht langfristig. Beispiele dafür wären die Bahn und die Wasserversorgung in Grossbritannien. Aus dem Grund muss der Staat hier eingreifen und die Unternehmen kontrollieren. Dann funktionieren auch private Firmen bei natürlichen Monopolen.

Lernfähig sind die Engländer in dieser Hinsicht jedoch nicht. Ansonsten gäbe es nicht schon wieder ein Problem bei einem natürlichen Monopol.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:23)

Zumindest deutet es auf die realistische Einschätzung hin, dass “Great“ nicht mehr angebracht ist.
Tja, wenn ich an Frau Sturgeon & Cie. denke, dann könnte das "United" auch auf längere Sicht seinen Sinn einbüßen. Aber PM Johnson ist dabei, die wirklich entscheidenden Fragen des Landes zu bewegen. :thumbup:

Wir Europäer sollten aber auch kein hohes Roß besteigen. Wir bringen die EU seit fast 20 Jahren nicht vom Fleck, laufen Gefahr, das Erreichte wieder ein zu büßen.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:23)

Zumindest deutet es auf die realistische Einschätzung hin, dass “Great“ nicht mehr angebracht ist.
Aber auch auf eine Wahrnehmungsverzerrung im Hinblick darauf, dass "United" es besser träfe ;)
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52691
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(21 Sep 2021, 08:07)

Tja, wenn ich an Frau Sturgeon & Cie. denke, dann könnte das "United" auch auf längere Sicht seinen Sinn einbüßen. Aber PM Johnson ist dabei, die wirklich entscheidenden Fragen des Landes zu bewegen. :thumbup:

Wir Europäer sollten aber auch kein hohes Roß besteigen. Wir bringen die EU seit fast 20 Jahren nicht vom Fleck, laufen Gefahr, das Erreichte wieder ein zu büßen.
Auch @ 3x schwarzer Kater

“United“ scheint mir das Kingdom ohnehin nur noch auf dem Papier, oder dem Autoaufkleber zu sein, oder im Wunschdenken Johnsons..
Diese Beobachtung beinhaltet keine Arroganz. Eher Mitleid mit meinen englischen und schottischen Freunden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Der Brexit hat im Wesentlichen zwei Dinge bewirkt. Grossbritannien hat erstens massiv polnische Arbeitskräfte verloren und zweitens ist der Handel zwischen Deutschland und England massiv eingebrochen.
15.09.2021

Seit 70 Jahren gehört Großbritannien zu den zehn wichtigsten deutschen Handelspartnern. Das könnte sich 2021 ändern. Der Brexit verändert die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder erheblich.

Besonders die deutschen Importe aus Großbritannien brachen von Januar bis Juni ein - um knapp elf Prozent auf rund 16 Milliarden Euro. Ins Gewicht fiel dabei vor allem die Verringerung der Einfuhren von Nahrungs- und Futtermitteln (minus 38,5 Prozent), Textilien (minus 53 Prozent) und Pharmaprodukten (minus 47 Prozent).
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... d-101.html

Tschechien dürfte als Handelspartner nun wichtiger sein als Grossbritannien. Great ist Grossbritannien für Deutschland nicht mehr. In seiner Bedeutung für Deutschland ist es eher wie Tschechien.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34802
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Sep 2021, 07:44)

Der Brexit hat im Wesentlichen zwei Dinge bewirkt. Grossbritannien hat erstens massiv polnische Arbeitskräfte verloren und zweitens ist der Handel zwischen Deutschland und England massiv eingebrochen.



https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... d-101.html

Tschechien dürfte als Handelspartner nun wichtiger sein als Grossbritannien. Great ist Grossbritannien für Deutschland nicht mehr. In seiner Bedeutung für Deutschland ist es eher wie Tschechien.
Und ein grossartiger Handelsvertrag der Briten mit den USA ist nicht in Sicht:
Brexit-Versprechen
Johnson unsicher über Handelspakt mit USA
Was die Wiedererrichtung einer großen Handelsmacht betrifft, ist der britische Premier Boris Johnson vorsichtiger geworden. Einen Handelspakt mit den USA verkauft er jedenfalls nicht mehr als Selbstläufer.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... 627931ce50
Und da die Briten keine Anstalten machen, das Karfreitagsabkommen einzuhalten, sieht es noch düsterer aus:
»Wenn das Karfreitagsabkommen ausgehebelt werden sollte, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es einen Handelsvertrag zwischen Großbritannien und den USA geben wird«, sagte Pelosi.
https://www.spiegel.de/ausland/nancy-pe ... baa1a84a88
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Zeit.de macht den Brexit für die hohen Gaspreise in Grossbritannien verantwortlich.
Der Grund: Mit dem Austritt aus der EU verließ Großbritannien auch den einheitlichen EU-Energiemarkt, der dazu geschaffen wurde, den grenzüberschreitenden Energiehandel zu erleichtern. Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem großen Markt verhindert extreme Preisausschläge. Ersichtlich ist dies auf einer Grafik der Energiebörse Epexspot, die den "day-ahead-price" für den 19. und 20. September angibt. Das ist Gas, das gehandelt und einen Tag später geliefert werden muss. In der EU wurden an dem Tag bis zu 185,80 Euro je Megawattstunde gezahlt, in Großbritannien jedoch 925 Pfund je Megawattstunde und mehr - das entspricht rund 1.100 Euro.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-09/ ... xid-brexit

Boris Johnson gibt Corona die Schuld und die Bild-Zeitung schürt Ängste vor Putin.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Auweia, ein Preisunterschied von ~200 zu ~1.100, das haut doch ganz furchtbar 'rein. Ist das ein Dauerzustand?

Nach dem Versuch des US-Präsidenten, die Wogen um Frankreichs geplatztes U-Bootsgeschäft zugunsten amerikanischer atomgetriebener U-Boote zu glätten, schießt sich die französische "Diplomatie" auf die Briten als unmittelbar Beteiligte an diesem Kurswechsel Australiens ein. Außenminister Le Drian ... oder war's gleich Präsident Macron?... kommentierte Anmerkungen des britischen Premiers zum Thema in etwa so: "Die britische Regierung verhält sich gewohnt opportunistisch. Sie ist im U-Bootsstreit mit Australien das fünfte Rad am Wagen!"

Präsident Macron will den französischen Botschafter in der kommenden Woche wieder in die USA entsenden. Australien droht eine Schadenersatzklage. Frankreich sieht seine natürliche Rolle im Süd-Pazifik mißachtet, wo Frankreich Besitzungen und Überseegebiete unterhält... und Streitkräfte dort stationiert.

Auf jeden Fall ist Frankreich auf Zoff mit den Briten abonniert... eine geschichtlich ein zu ordnende Angelegenheit. Da gibt's für Deutschland nur eins: Sich dort heraus zu halten. Der Brexit ist schon schlimm genug!
amircamdzic
Beiträge: 91
Registriert: Di 21. Sep 2021, 15:33

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von amircamdzic »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 10:14)

Auweia, ein Preisunterschied von ~200 zu ~1.100, das haut doch ganz furchtbar 'rein. Ist das ein Dauerzustand?

Nach dem Versuch des US-Präsidenten, die Wogen um Frankreichs geplatztes U-Bootsgeschäft zugunsten amerikanischer atomgetriebener U-Boote zu glätten, schießt sich die französische "Diplomatie" auf die Briten als unmittelbar Beteiligte an diesem Kurswechsel Australiens ein. Außenminister Le Drian ... oder war's gleich Präsident Macron?... kommentierte Anmerkungen des britischen Premiers zum Thema in etwa so: "Die britische Regierung verhält sich gewohnt opportunistisch. Sie ist im U-Bootsstreit mit Australien das fünfte Rad am Wagen!"

Präsident Macron will den französischen Botschafter in der kommenden Woche wieder in die USA entsenden. Australien droht eine Schadenersatzklage. Frankreich sieht seine natürliche Rolle im Süd-Pazifik mißachtet, wo Frankreich Besitzungen und Überseegebiete unterhält... und Streitkräfte dort stationiert.

Auf jeden Fall ist Frankreich auf Zoff mit den Briten abonniert... eine geschichtlich ein zu ordnende Angelegenheit. Da gibt's für Deutschland nur eins: Sich dort heraus zu halten. Der Brexit ist schon schlimm genug!
Ein Commonwealth entsteht.
amircamdzic
Beiträge: 91
Registriert: Di 21. Sep 2021, 15:33

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von amircamdzic »

Präsident Macron will den französischen Botschafter in der kommenden Woche wieder in die USA entsenden. Australien droht eine Schadenersatzklage. Frankreich sieht seine natürliche Rolle im Süd-Pazifik mißachtet, wo Frankreich Besitzungen und Überseegebiete unterhält... und Streitkräfte dort stationiert.

Warum? Tausende Kilometer lange?
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

amircamdzic hat geschrieben:(23 Sep 2021, 10:18)

Ein Commonwealth entsteht.
Wenigstens aber eine erneuerte Interessengemeinschaft. Darauf müssen wir uns in Europa tatsächlich einstellen... und eben unsere Interessen wahren, unsere Verbindungen pflegen...
amircamdzic
Beiträge: 91
Registriert: Di 21. Sep 2021, 15:33

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von amircamdzic »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 10:41)

Wenigstens aber eine erneuerte Interessengemeinschaft. Darauf müssen wir uns in Europa tatsächlich einstellen... und eben unsere Interessen wahren, unsere Verbindungen pflegen...
Die Briten stören sich an einem starken Deutschland.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

amircamdzic hat geschrieben:(23 Sep 2021, 10:44)

Die Briten stören sich an einem starken Deutschland.
Das sind eben Nationalisten schon seit Churchills Zeiten, was die EU betrifft. Churchill forderte 1946 ein vereintes Europa, dem das Vereinigte Königreich aber nicht angehören werde. Nutzen wir doch die Gelegenheit, unser Deutschland so tief in die bestehende EU ein zu binden, daß wir als einzeln ansprechbare Nation gar nicht mehr existieren. Dann muß GB sich auch nicht mehr vor uns fürchten, muß sich einen anderen Angstgegner suchen. :thumbup:
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11064
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 10:14)

Auweia, ein Preisunterschied von ~200 zu ~1.100, das haut doch ganz furchtbar 'rein. Ist das ein Dauerzustand?

Nach dem Versuch des US-Präsidenten, die Wogen um Frankreichs geplatztes U-Bootsgeschäft zugunsten amerikanischer atomgetriebener U-Boote zu glätten, schießt sich die französische "Diplomatie" auf die Briten als unmittelbar Beteiligte an diesem Kurswechsel Australiens ein. Außenminister Le Drian ... oder war's gleich Präsident Macron?... kommentierte Anmerkungen des britischen Premiers zum Thema in etwa so: "Die britische Regierung verhält sich gewohnt opportunistisch. Sie ist im U-Bootsstreit mit Australien das fünfte Rad am Wagen!"

Präsident Macron will den französischen Botschafter in der kommenden Woche wieder in die USA entsenden. Australien droht eine Schadenersatzklage. Frankreich sieht seine natürliche Rolle im Süd-Pazifik mißachtet, wo Frankreich Besitzungen und Überseegebiete unterhält... und Streitkräfte dort stationiert.

Auf jeden Fall ist Frankreich auf Zoff mit den Briten abonniert... eine geschichtlich ein zu ordnende Angelegenheit. Da gibt's für Deutschland nur eins: Sich dort heraus zu halten. Der Brexit ist schon schlimm genug!
Ich hoffe das Frankreich uns auf Schadensersatz verklagt. Unser Regierung unter ScoMo hat sich mehr als schaebig verhalten und dem Ansehen unseres Landes international geschadet. Ich hoffe auch das die EU die FTA Verhandlungen mit Australien aussetzt. Unsere Regierung braucht eine Riesenlektion in Diplomatie und internationalem Vertragsrecht und eine Quittung des Waehlers bei der naechsten Wahl. Nur habe ich die Befuerchtung das die Mehrheit meiner Landsleute hier einfach nicht die geistige Kapazitaet haben um die Tragweite dieses schaebigen Verhaltens zu kapieren.
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

@TMFDU:

Ja, gefällt mir ebenso wenig; mir sind in meinem Berufsfeld Australier und Briten als ziemlich überheblich aufgefallen. Gut, ist nicht meine Art; bestimmt gibt es diesen Hochmut auch unter unseren deutschen Landsleuten.

Ich meine, daß Australien mit seiner Exportkohle in Schwierigkeiten kommen wird. Da wäre es langfristig sicher besser, sie schlössen ein Handelsabkommen mit der EU ab. Dann kann die EU landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Australien verschiffen.... ;) und die Eisbeine nach China... liegt ja auf dem Wege.

Die EU sollte keine unnötigen Gegnerschaften aufbauen... auch nicht zu Australien oder den USA... oder China oder Rußland und schon gar nicht zu GB. Natürlich muß auf der Kontaktebene alles nach Recht und Gesetz zugehen, muß es beiderseitig anerkannte Gerichte geben. Ich meine, daß es die auch im geplatzten U-Bootsgeschäft gibt. Franzosen sind da eigentlich sehr wachsam. Das ist die Ebene, wo man Vertragsverletzungen behandelt und sachlich bewertet. Aber schön ist das alles natürlich nicht. Auch nicht die Rolle, die BoJo sich in dem Spiel ausgesucht hat.

Man erkennt aber sehr schön, was Nationalstaaten der EU auf Dauer blüht, wenn sie in alte Nationalstaatsherrlichkeiten zurück rudern. An der Europäischen Einheit (vertiefte EU) führt kein gangbarer Weg vorbei. Um das zu erkennen, muß es von Zeit zu Zeit einen solchen Reinfall geben. :p
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11064
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 12:25)

@TMFDU:

Ja, gefällt mir ebenso wenig; mir sind in meinem Berufsfeld Australier und Briten als ziemlich überheblich aufgefallen. Gut, ist nicht meine Art; bestimmt gibt es diesen Hochmut auch unter unseren deutschen Landsleuten.

Ich meine, daß Australien mit seiner Exportkohle in Schwierigkeiten kommen wird. Da wäre es langfristig sicher besser, sie schlössen ein Handelsabkommen mit der EU ab. Dann kann die EU landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Australien verschiffen.... ;) und die Eisbeine nach China... liegt ja auf dem Wege.

Die EU sollte keine unnötigen Gegnerschaften aufbauen... auch nicht zu Australien oder den USA... oder China oder Rußland und schon gar nicht zu GB. Natürlich muß auf der Kontaktebene alles nach Recht und Gesetz zugehen, muß es beiderseitig anerkannte Gerichte geben. Ich meine, daß es die auch im geplatzten U-Bootsgeschäft gibt. Franzosen sind da eigentlich sehr wachsam. Das ist die Ebene, wo man Vertragsverletzungen behandelt und sachlich bewertet. Aber schön ist das alles natürlich nicht. Auch nicht die Rolle, die BoJo sich in dem Spiel ausgesucht hat.

Man erkennt aber sehr schön, was Nationalstaaten der EU auf Dauer blüht, wenn sie in alte Nationalstaatsherrlichkeiten zurück rudern. An der Europäischen Einheit (vertiefte EU) führt kein gangbarer Weg vorbei. Um das zu erkennen, muß es von Zeit zu Zeit einen solchen Reinfall geben. :p
Ich hatte genau gegenteilige berufliche Erfahrungen. Das kann von Branche zu Branche unterschiedlich sein.

Kohle ist passe nur hat das unsere Regierung und auch Regierungen auf Laenderebene zB Queensland, noch nicht bemerkt.

Das Problem ist, das Australien nicht besonders in tune mit wirtschaftlichen Realitaeten ist. Frueher verlies man sich vollkommen auf die Landwirtschaft, vor allem Wolle! Brachte viel Geld ins Land, die Farmer wurden reich. Kein Mensch kam auf die Idee anstatt das Rohprodukt Wolle, gesponnes Wollgarn zu exportieren und somit added value. Nein Rohwolle z nach Italien exportieren und teure Wollpullover aus Italien gefertigt mit australischer Wolle importieren.

Heutzutage sind es die Rohmaterialien. No added value! Keine industriellen Produkte! Langfristig geht das nicht gut.

Australien geht es beim FTA mit der EU mehr darum landwirtschaftliche Produkte in die EU zu exportieren! Vor allem Wein, Barley, Rindfleisch, Soja, usw. Wir haben wieder aus Bequemlichkeit viel zu lange uns auf China konzentriert. Die kauften alles, landwirtschaftliche Produkte und Rohmaterialien und jetzt laueft das eben nicht mehr. Landwirtschaftliche Produkte aus der EU brauchen wir hier nicht unbedingt aber industrielle Produkte, Diensleistungen etc.
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Landwirtschaftliche Produkte aus der EU brauchen wir hier nicht unbedingt
Das war mir ja klar; aber die deutsche Landwirtschaft bringt es fertig, "Veredelungsprodukte" in der EU zu vermarkten. Etwa Schwarzwälder Schinken in Polen, oder Nürnberger Röstbratwürstchen... Und da wollte ich sie aufziehen mit diesem Exportgut für Australien. Ich hätte auch unseren deutschen Wein nennen können. :D :thumbup:
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34802
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Kann mir mal Jemand erzählen, was das Ganze jetzt mit Post-Brexit zu tun hat? :?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:22)

Kann mir mal Jemand erzählen, was das Ganze jetzt mit Post-Brexit zu tun hat? :?
Ja, gern. Unsere Diskussion ging um die künftige Einbindung GBs in eine andersartige Gemeinschaft, die aus ehemaligen Commonwealthstaaten und englischsprachigen Ländern wie den USA zusammengesetzt sein könnte. Ich sage dazu anglophoner Block. Das wurde nun erkennbar durch den geplatzten U-Bootsvertrag Australiens mit Frankreich, an einem Vertragsbruch, an dem auch die Briten mitwirkten.

Diese Option neben der EU hatte ich hier schon lange schon vor dem Brexit beschrieben. Und nun sortiert sich GB ja auch so. Dann kann man überlegen, welche handelspolitische Stellung in dem Spiel die EU und Deutschland einnehmen könnten. Und darum zirkeln wir hier herum.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Tankstellen schliessen wegen fehlender Polen.
Wegen fehlender Lkw-Fahrer – BP schließt Tankstellen in Großbritannien
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 19ed7630ac
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31567
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Billie Holiday »

Adam Smith hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:37)

Tankstellen schliessen wegen fehlender Polen.



https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 19ed7630ac
Dauert eine Weile, eigene Fahrer auszubilden.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34802
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Adam Smith hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:37)

Tankstellen schliessen wegen fehlender Polen.



https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 19ed7630ac
Das ist doch alles prima!
Weniger Verbrauch, weniger CO2!
Leere Regale lässt die Briten fasten - also weniger Kilos - ähem natürlich Pfunde - auf britischen Hüften. Die Briten werden gesünder, der NHS weniger belastet. Und vielleicht lernen die Briten noch ihren glücklichen Hering zu lieben :p
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Das kommt mir jetzt aber doch etwas verrückt vor: Keine Lastwagenfahrer, keine Tankwarte... sind denn 65 Mio Briten sämtlich im Bankwesen beschäftigt? Na gut, nicht meine Sorge; hier in Westpommern gibt es genügend viele sehr anstellige Polen, wenn ich altersbedingt Hilfe brauche... da habe ich ja noch einmal Glück gehabt!

Hey, die glücklichen britischen Heringe werden offenbar in der polnischen Fischverarbeitung veredelt. Da schlage ich regelmäßig zu, wenn Lidl sie hier anbietet. Die Polen haben da wirklich leckere Sachen im Programm! Vermutlich essen die Polen den Briten jetzt auch noch die Heringe weg!
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34802
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 21:06)Hey, die glücklichen britischen Heringe werden offenbar in der polnischen Fischverarbeitung veredelt. Da schlage ich regelmäßig zu, wenn Lidl sie hier anbietet. Die Polen haben da wirklich leckere Sachen im Programm! Vermutlich essen die Polen den Briten jetzt auch noch die Heringe weg!
Sind die britischen Heringe dann immer noch glücklich, wenn sie in Fischfabriken landen - gar in polnischen? ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:42)

Dauert eine Weile, eigene Fahrer auszubilden.
Das Problem liegt woanders: in GB machen im wahrsten Sinne des Wortes nur noch absolute Vollhonks die Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Dass Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Lastzug bzw. Zugmaschine und Auflieger nicht mehr Teil der Ausbildung und Prüfung sein soll, liegt daran, dass diese Honks das nicht kapieren und so reihenweise durch die Prüfungen fallen.
Die Briten schiessen sich in ihrer Not aktuell selber ins Knie. Natürlich wird es da in absehbarer Zeit schwere bis schwerste Unfälle geben. Mit der Konsequenz, dass Briten dann praktisch nirgendwo mehr Autofahren dürfen. Es sei denn, sie machen im Ausland - z.B. in der EU noch mal den Führerschein neu. Oder in den USA, Kanada etc..
Benutzeravatar
Mendoza
Beiträge: 2933
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 06:28

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Mendoza »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 21:14)

Das Problem liegt woanders: in GB machen im wahrsten Sinne des Wortes nur noch absolute Vollhonks die Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Dass Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Lastzug bzw. Zugmaschine und Auflieger nicht mehr Teil der Ausbildung und Prüfung sein soll, liegt daran, dass diese Honks das nicht kapieren und so reihenweise durch die Prüfungen fallen.
Die Briten schiessen sich in ihrer Not aktuell selber ins Knie. Natürlich wird es da in absehbarer Zeit schwere bis schwerste Unfälle geben. Mit der Konsequenz, dass Briten dann praktisch nirgendwo mehr Autofahren dürfen. Es sei denn, sie machen im Ausland - z.B. in der EU noch mal den Führerschein neu. Oder in den USA, Kanada etc..
Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11064
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:16)

Das war mir ja klar; aber die deutsche Landwirtschaft bringt es fertig, "Veredelungsprodukte" in der EU zu vermarkten. Etwa Schwarzwälder Schinken in Polen, oder Nürnberger Röstbratwürstchen... Und da wollte ich sie aufziehen mit diesem Exportgut für Australien. Ich hätte auch unseren deutschen Wein nennen können. :D :thumbup:
Wir haben ALDI und im Moment Oktoberfest Angebote!

Deutsche Leberwurst, Deutsches Sauerkraut und Rotkraut, Gefrorene Bretzel zum Aufbacken (fantastisch) Spree Wald Gurken (fantastisch), Marzipan aus Nuernberg und vieles mehr.

Deuscher Wein wird hier kein Verkaufsschlager aber es gibt im Bottle shop Jaegermeister (wahnsinnig beliebt hier), Underberg und Henkel Trocken!

Fuer Nuernberger etc haben wir einen deutschen Metzger in Brisbane!

Nichts gegen franzoesische Kaese (immer erhaeltlich bei ALDI), franzoeische Weine (in jedem Bottle Shop erhaeltlich) und einige andere Spezialitaeten. Bei FTA mussten diese alle etwas billiger werden und ihr koennt australische Mangos und mehr australischen Wein geniessen.
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34802
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)

Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
Es geht nicht um den Auslandsurlaub!
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2021, 21:13)

Sind die britischen Heringe dann immer noch glücklich, wenn sie in Fischfabriken landen - gar in polnischen? ;)
Fast vermute ich, daß die britischen Heringe die polnischen Fischfabriken nur noch mit eingeschränktem Bewußtsein erreichen. Man sieht's am gelangweilten Zug um die Mundwinkel. :)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)

Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
Jein; Sünnerklaas sprach nicht über britische Autofahrer schlechthin, sondern über britische Lastwagenfahrer. Wobei ich auch Mühe habe, die Aussage 1:1 zu glauben. Aber ich war auch sehr lange (zuletzt in den1990er Jahren) nicht mehr in Großbritannien... muß ich gestehen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)

Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
Britische LKW-Fahrer dürfen vermutlich bald nicht mehr mit ihrem Führerschein in anderen Ländern LKW fahren, weil die Anforderungen an den LKW-Führerschein in Grossbritannien gesenkt worden sind. Das ist gemeint.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Sep 2021, 01:51)

Wir haben ALDI und im Moment Oktoberfest Angebote!

Deutsche Leberwurst, Deutsches Sauerkraut und Rotkraut, Gefrorene Bretzel zum Aufbacken (fantastisch) Spree Wald Gurken (fantastisch), Marzipan aus Nuernberg und vieles mehr.

Deuscher Wein wird hier kein Verkaufsschlager aber es gibt im Bottle shop Jaegermeister (wahnsinnig beliebt hier), Underberg und Henkel Trocken!

Fuer Nuernberger etc haben wir einen deutschen Metzger in Brisbane!

Nichts gegen franzoesische Kaese (immer erhaeltlich bei ALDI), franzoeische Weine (in jedem Bottle Shop erhaeltlich) und einige andere Spezialitaeten. Bei FTA mussten diese alle etwas billiger werden und ihr koennt australische Mangos und mehr australischen Wein geniessen.
Australischen Wein kann man bei Lidl in Polen kaufen. Die angebotene Qualität ist an die Kaufkraft der Menschen hier angepaßt. 0,75 l Chardonnay trocken für 15 PLN = 3,30 EUR... einmal um die Welt geschippert!

Ansonsten: Donnerwetter, das nenne ich Marktdurchdringung: ALDI und Oktoberfest. Fehlen noch die Sepplhosen, blau-weiß-karierte Hemden und Hüte mit Gamsbartpuschelchen. :D
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 8995
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von jorikke »

Die Schwierigkeiten der Briten bei der Brexit Umstellung sind ja allesamt ganz amüsant zu lesen. Geschieht ihnen recht, möchte ich noch hinzu fügen.
So´n paar fehlende Laster Parkplätze wegen Staus an der Grenze, nicht genügend Fahrer und deshalb einige Lücken in den Regalen der Märkte.
Kann man sich bestens drüber mokieren, ist aber in Wahrheit pillepalle.
Umstellungsschwierigkeiten, mehr nicht.
Zumal man gar nicht recht weiß, war es Corona oder der Brexit.
Der BIP entwickelt sich jedenfalls, wie auch in Resteuropa, wieder nach oben.
Jedenfalls hat Albion, im Kielwasser der USA noch die Kraft den Fanzosen mal eben ein 33 Milliarden Uboot Geschäft abzuluchsen.
Evtl. sollte man bei aller Freude über die engl. Kalamitäten die wichtigen Dinge in die Schadenfreude mit einbeziehen.
... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Es geht nur um 12 U-Boote. Der Grund für die Stornierung ist die neue AUKUS-Allianz, bei der Frankreich nicht mitmachen darf.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/AUKUS
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Dieter Winter
Beiträge: 24617
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 22:08

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Dieter Winter »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Sep 2021, 01:51)
Marzipan aus Nuernberg
???????
Von welchem Hersteller?

Nürnberg ist eher für Lebkuchen bekannt. Und Bratwürste. Die bekannteste trägt die Initialen MS. :D
Never approach a bull from the front, a horse from the rear, or an idiot from any direction.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
Das wesentliche hat die französische Politik schon verstanden. Ich meine, daß der französische Außenminister Le Drian heute früh im DLF darauf hingewiesen hatte, daß Frankreich sich erst in der Regierungszeit des Präsidenten Sarkozy vollständig in die NATO einbinden lassen hat. Und er befürchtet, daß in Frankreich nach diesem geplanten Handstreich des angelsächsischen Blocks durchaus Mehrheiten im Lande darauf dringen könnten, sich wieder daraus ab zu seilen. Mit anderen Worten: Briten und die USA treiben einen Keil in die EU, die sich mit Ausnahme der betont neutralen Mitglieder zur NATO bekannt hat.

Der BREXIT und die daraus folgenden Orientierungsschritte des angelsächsischen Blocks sind also keineswegs ein Anlaß zur Heiterkeit. Die EU muß sich dringend sortieren und ihren Platz in der Welt von morgen suchen. Die alten Gewißheiten sind ein Stück Vergangenheit... sagte die Kanzlerin nach ihrem ersten Besuch bei Präsident Trump. Daran hat sich offenbar nichts geändert. Wer's sehen will, der sieht's, und wer's nicht sieht, der sieht es eben nicht.
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11064
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(24 Sep 2021, 07:42)

Australischen Wein kann man bei Lidl in Polen kaufen. Die angebotene Qualität ist an die Kaufkraft der Menschen hier angepaßt. 0,75 l Chardonnay trocken für 15 PLN = 3,30 EUR... einmal um die Welt geschippert!

Ansonsten: Donnerwetter, das nenne ich Marktdurchdringung: ALDI und Oktoberfest. Fehlen noch die Sepplhosen, blau-weiß-karierte Hemden und Hüte mit Gamsbartpuschelchen. :D
Der Preis ist bedenklich! So billig ist hier kein einheimischer Wein.

ALDI zelebriert alles Europaeische. Hollaendische Spezialitaeten Woche, Spanische, Italienische, Franzoesische usw! ALDI ist hier tatsaechlich das Tor zu Speisen aus Europa. Die Kaesauswahl zB ist fantastisch und preiswert. Kaese aus Holland, Daenemark, Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich! Ein Franzoesischer Weichkaese "Le Pave" ist fast immer ausverkauft.

Nur nix alkoholisches in Queensland. Keine Alkohollizenz.

Uebrigens das 2 groesste Oktoberfest ausserhalb Deutschlands ist in Brisbane! Alles eingeflogen! Bier, Kapelle , Schuhplattler! unterstuetzt vom Concordia Klub und australischen Deutsch Folklorengruppen. Natuerlich wegen Corona alles nicht moeglich.

Oktoberfest ist nur eine der vielen Festivals die hier gefeiert werden. auf unserer Insel haben wir jedes Jahr ein fantastisches Greek Festival! Griechische Folkloregruppen aus allen Teilen Queensland, echte griechische Spezialitaeten! Immer Super Atmosphere und alle machen mit.
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11064
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Dieter Winter hat geschrieben:(24 Sep 2021, 09:16)

???????
Von welchem Hersteller?

Nürnberg ist eher für Lebkuchen bekannt. Und Bratwürste. Die bekannteste trägt die Initialen MS. :D
Keine Idee, ich mag kein Marzipan und auch kein Lebkuchen aber ich mag die Bratwuerste und Rudi (unser deutscher Metzger) macht die Besten ausserhalb Franken.
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47031
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Rudi (unser deutscher Metzger) macht die Besten ausserhalb Franken.
Gebt sofort unseren Rudi wieder her! :D
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)

Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
Selbst hierzulande gibt es - trotz Ausbildung - immer noch zu viele tödliche Unfälle beim Rückwärtsfahren von LKW. Und das, obwohl Rückwärtsfahren und Rangieren ein Bestandteil der Ausbildung zum Berufskraftfahrer sind. (Hier mal eine Google-Suche verlinkt).

Jetzt streichen die Briten Rückwärtsfahren und Rangieren aus dem Ausbildungs- und Prüfungskatalog bei der Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Das heisst: die neuen Berufskraftfahrer in GB werden in der Praxis regelmässig mit Situationen konfroniert, die sie nie gelernt haben.
Was die Briten zu Hause machen, kann anderen Ländern egal sein. Es ist aber kaum zu glauben, dass solche Fahrerlaubnisse in der EU und anderen Ländern Gültigkeit besitzen können.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

jorikke hat geschrieben:(24 Sep 2021, 08:45)

Die Schwierigkeiten der Briten bei der Brexit Umstellung sind ja allesamt ganz amüsant zu lesen. Geschieht ihnen recht, möchte ich noch hinzu fügen.
So´n paar fehlende Laster Parkplätze wegen Staus an der Grenze, nicht genügend Fahrer und deshalb einige Lücken in den Regalen der Märkte.
Kann man sich bestens drüber mokieren, ist aber in Wahrheit pillepalle.
Umstellungsschwierigkeiten, mehr nicht.
Zumal man gar nicht recht weiß, war es Corona oder der Brexit.
Der BIP entwickelt sich jedenfalls, wie auch in Resteuropa, wieder nach oben.
Jedenfalls hat Albion, im Kielwasser der USA noch die Kraft den Fanzosen mal eben ein 33 Milliarden Uboot Geschäft abzuluchsen.
Evtl. sollte man bei aller Freude über die engl. Kalamitäten die wichtigen Dinge in die Schadenfreude mit einbeziehen.
... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
Die Briten wenden sich eh ausdrücklich von Europa ab und dem pazifischen Raum zu. Die Partner sind die USA, Australien, Neuseeland, Kanada, Japan, Südkorea. Die Franzosen stören im pazifischen Raum nur. Irgendein Brexiteer hat mal gesagt, wenn man könnte, würde er die Großbritannien am liebsten in den Pazifik beamen.
Gleichzeitig darf man nicht vergessen: Aussenpolitik im Grunde das Politikfeld schlechthin, auf dem man effektiv von eigenen innenpolitischen Problemen ablenken kann. Da hat man einen Coup gelandet.
Benutzeravatar
Mendoza
Beiträge: 2933
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 06:28

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Mendoza »

aus tagesschau.de
Angesichts der schweren Folgen von Lieferproblemen für die Versorgung im Land plant die britische Regierung offenbar Visaerleicheterungen für ausländische Kraftfahrer. Wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichteten, will Premierminister Boris Johnson Lastwagenfahrer vorübergehend von den scharfen Brexit-Visaregeln ausnehmen. So sollen demnach etwa 5000 Fahrer kurzfristig angeworben werden. Es solle aber eine Obergrenze geben. Bisher hatte Johnson solche Visa-Ausnahmen strikt abgelehnt, obwohl Logistikfirmen und Einzelhändler dies schon schon seit Monaten fordern.Offiziell erklärte eine Regierungssprecherin, man prüfe "vorübergehende Maßnahmen, um unmittelbare Probleme zu verhindern. Aber alle Maßnahmen, die wir ergreifen, werden zeitlich streng begrenzt sein."
Da werden sich sicher Heerscharen von Brummifahrern auf den Weg machen, wenn sie gerade so geduldet sind und es in den Sternen steht wie lange sie in GB bleiben dürfen. Noch dazu, wo sie auch in der EU mit Kusshand genommen werden. Und an vorderster Front stehen wahrscheinlich die, die man gerade rausgeekelt hat. :rolleyes:
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Benutzeravatar
Mendoza
Beiträge: 2933
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 06:28

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Mendoza »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Sep 2021, 12:21)
Jetzt streichen die Briten Rückwärtsfahren und Rangieren aus dem Ausbildungs- und Prüfungskatalog bei der Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Das heisst: die neuen Berufskraftfahrer in GB werden in der Praxis regelmässig mit Situationen konfroniert, die sie nie gelernt haben.
Geht eigentlich gar nicht. Das ist so als wenn man als Schriftsteller die Buchstaben von A bis E nicht kennt. Ohne zu wissen, wie man rangiert kann man diesen Beruf nicht ausüben.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Mendoza hat geschrieben:(25 Sep 2021, 13:28)

Geht eigentlich gar nicht. Das ist so als wenn man als Schriftsteller die Buchstaben von A bis E nicht kennt. Ohne zu wissen, wie man rangiert kann man diesen Beruf nicht ausüben.
Um das zu können, muss man lernen, wie man Rückspiegel einsetzt, wo die toten Winkel sind. Wenn man das alles nicht kann, weil man es nicht gelernt hat, weil es nicht Teil der Ausbildung und Prüfungsgegenstand war, hat man hinter dem Steuer nichts verloren.

Fazit: in GB sind in den nächsten Jahren tödliche Tragödien beim Rangieren vorprogrammiert. Und neben den Tragödien ist so ein Versäumnis auch volkswirtschaftlich richtig teuer.

Aber ich kann mir schon vorstellen, was dann für Ausreden und Opfererzählungen kommen: die Regierung hätte sich nicht mehr anders zu helfen gewusst. Sonst hätte es nix mehr zu essen gegeben.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Bemerkenswert:
«Wir haben keine ausgebildeten Metzger, wir haben keine ausgebildeten Schweißer, wir haben keine Köche, wir haben keine Elektroingenieure, daher herrscht in der gesamten Wirtschaft Arbeitskräftemangel», sagte CBI-Chef Tony Danker der BBC.

Die Regierung fordert von den Unternehmen, mehr britische Arbeiter einzustellen und auszubilden sowie höhere Löhne zu zahlen. Danker räumte notwendige Reformen ein, kritisiere die Regierung aber für ihren Ansatz. «Man kann Gepäckabfertiger nicht über Nacht in Metzger verwandeln oder Ladenbesitzer in Köche», sagte er.

(...)

Die Energiekonzerne BP und Esso schlossen mehrere Dutzend Tankstellen, an anderen gab es entweder nur noch Benzin oder Diesel. Der Betreiber EG Group führte an den Zapfsäulen eine Obergrenze von 30 Pfund (35 Euro) je Kunde ein. Kabinettsmitglieder riefen die Bevölkerung in teils schrillem Ton auf, von Panikkäufen abzusehen. «Es gibt keinen Kraftstoffmangel», twitterte Kulturministerin Nadine Dorries. «Ich wiederhole: ES GIBT KEINEN KRAFTSTOFFMANGEL!!»
Quelle
Und ja - man kann Gepäckabfertiger über Nacht in Metzger verwandeln. Einfach mal die Ausbildungsanforderung gewaltig nach unten senken. Das scheint jedenfalls die britische Regierung Johnson zu denken.
Der hysterische Ton, den inzwischen Regierungsleute anschlagen, klingt fast danach, als sei die Regierung Johnson dabei, die Kontrolle zu verlieren.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Sep 2021, 14:35)

Bemerkenswert:



Quelle
Und ja - man kann Gepäckabfertiger über Nacht in Metzger verwandeln. Einfach mal die Ausbildungsanforderung gewaltig nach unten senken. Das scheint jedenfalls die britische Regierung Johnson zu denken.
Der hysterische Ton, den inzwischen Regierungsleute anschlagen, klingt fast danach, als sei die Regierung Johnson dabei, die Kontrolle zu verlieren.

Es wäre Zeit für eine neue Volksabstimmung zum Brexit..... :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Antworten