Gehört der Islam zu Deutschland?

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ryu1850
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:15)

Ich würde den Diskutanten ja mal empfehlen, sich noch mal den Eingangsbeitrag dieses 79 Seiten langen Strangs sorgfältig durchzulesen. Ich habe in diesem Forum nur selten etwas so ehrliches, sympatisches, authentisches gelesen.
Sorgfältig lesen muss man den jetzt nicht, er ist einfach genug formuliert, dass man auch so alles versteht.

Die Aussage ist doch nur, wenn man größer/älter wird lernt man, dass Deutschland groß ist und diversen Kulturen und Ansichten eine Heimat bietet.
Die Frage, warum der Islam zu Deutschland gehört wird aber nicht beantwortet.
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Ammianus
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Ammianus »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:00)

Warum sollte das denn relevant sein?
Ein Säkularer Moslem glaubt genau so wenig, dass der Koran von Gott selbst kommt, wie ein Säkularer Christ glaubt, dass die 10 Gebote von Gott kommen.
Das ist richtig. Aber hier ist es notwendig fromme Moslems und fromme Christen zu vergleichen. Wie relevant das ist, kannst du feststellen, wenn du dir z.B. die Situation in der Türkei oder dem Iran ansiehst. Ägypten ist da auch nicht verkehrt oder Algerien. Guck einfach in die dortige Geschichte der letzten Jahrzehnte.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Ammianus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:38)

Das ist richtig. Aber hier ist es notwendig fromme Moslems und fromme Christen zu vergleichen. Wie relevant das ist, kannst du feststellen, wenn du dir z.B. die Situation in der Türkei oder dem Iran ansiehst. Ägypten ist da auch nicht verkehrt oder Algerien. Guck einfach in die dortige Geschichte der letzten Jahrzehnte.
Also die Frommen Moslems im Iran unterscheiden sich jetzt von der Radikalität ihrer Ansichten wenig von den frommen Evangelikalen in den Südstaaten der USA.
Ein Erzkonservativer Republikaner aus den USA der Gesetze aus der Bibel ableiten will ist würde warum genau besser zu uns passen als ein Moslem der Gesetze aus dem Koran ableiten will?
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schokoschendrezki
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von schokoschendrezki »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:24)

Sorgfältig lesen muss man den jetzt nicht, er ist einfach genug formuliert, dass man auch so alles versteht.

Die Aussage ist doch nur, wenn man größer/älter wird lernt man, dass Deutschland groß ist und diversen Kulturen und Ansichten eine Heimat bietet.
Die Frage, warum der Islam zu Deutschland gehört wird aber nicht beantwortet.
Die lässt sich auch nicht beantworten. Die "Warum"-Frage. Warum gehört die Insel Rügen zu Deutschland? Weil sie lange lange Zeit zu Dänemark und dann lange lange Zeit zu Schweden gehörte und es irgendwie unsere historische Aufgabe ist, Rügen zu Deutschland gehören zu lassen? Das ist doch alles völliger Unsinn. Die eigentliche politiische Aufgabe ist es, mit den Fakten umzugehen und die Rechtsordnung möglichst menschengerecht zu gestalten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:47)

Die lässt sich auch nicht beantworten. Die "Warum"-Frage. Warum gehört die Insel Rügen zu Deutschland? Weil sie lange lange Zeit zu Dänemark und dann lange lange Zeit zu Schweden gehörte und es irgendwie unsere historische Aufgabe ist, Rügen zu Deutschland gehören zu lassen? Das ist doch alles völliger Unsinn. Die eigentliche politiische Aufgabe ist es, mit den Fakten umzugehen und die Rechtsordnung möglichst menschengerecht zu gestalten.
Natürlich lässt sich das "Warum" beantworten, der Islam gehört zu Deutschland weil in Deutschland Religionsfreiheit herrscht und somit auch jede Religion zu Deutschland gehört.
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Ammianus
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Ammianus »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:45)

Also die Frommen Moslems im Iran unterscheiden sich jetzt von der Radikalität ihrer Ansichten wenig von den frommen Evangelikalen in den Südstaaten der USA.
Ein Erzkonservativer Republikaner aus den USA der Gesetze aus der Bibel ableiten will ist würde warum genau besser zu uns passen als ein Moslem der Gesetze aus dem Koran ableiten will?
Ich würde dir raten, dich einmal mit der Geschichte des Rechts sowohl in den christlichen Gesellschaften wie auch den islamischen auseinanderzusetzen. Bei den islamischen könntest du mit dem Beginn der Eroberungszüge anfangen bei den christlichen mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion. Du kannst dir Fragen stellen wie: Woher leitet sich das Recht im ottonischen Deutschland ab oder im askanischen Brandenburg oder im Bayern des 18. Jahrhunderts. Woher leitet sich unser heutiges Recht ab oder das in Großbritannien.

Danach kannst du Ähnliches für das Osmanische Reich machen oder die Islamische Republik Iran – das dortige Strafgesetzbuch gibt es sogar in Deutsch. Interessant wäre auch die saudische Rechtspflege, wie sie funktioniert und woher sie sich ableitet.

Hast du das gründlich getan, kannst du über die Unterschiede nachdenken.

Und um auf dein Beispiel zurückzukommen. Betrachte doch die Gesetzeslage in den Südstaaten und vergleiche sie mit der, die du durch deine Untersuchung der iranischen Rechtsverhältnisse gewonnen hast.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von schokoschendrezki »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:51)

Natürlich lässt sich das "Warum" beantworten, der Islam gehört zu Deutschland weil in Deutschland Religionsfreiheit herrscht und somit auch jede Religion zu Deutschland gehört.
Das bedeutet, dass der Islam zu Deutschland gehört. Die Relevanz einer Warum-Frage würde bedeuten, dass man "Deutschland" irgendwie axiomatisch definieren könnte. Und dann eine "Zugehörigkeit" ja oder nein dann als diesen Axiomen widersprechend oder nicht beweisen könnte.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Ammianus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:00)

Ich würde dir raten, dich einmal mit der Geschichte des Rechts sowohl in den christlichen Gesellschaften wie auch den islamischen auseinanderzusetzen. Bei den islamischen könntest du mit dem Beginn der Eroberungszüge anfangen bei den christlichen mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion. Du kannst dir Fragen stellen wie: Woher leitet sich das Recht im ottonischen Deutschland ab oder im askanischen Brandenburg oder im Bayern des 18. Jahrhunderts. Woher leitet sich unser heutiges Recht ab oder das in Großbritannien.

Danach kannst du Ähnliches für das Osmanische Reich machen oder die Islamische Republik Iran – das dortige Strafgesetzbuch gibt es sogar in Deutsch. Interessant wäre auch die saudische Rechtspflege, wie sie funktioniert und woher sie sich ableitet.

Hast du das gründlich getan, kannst du über die Unterschiede nachdenken.

Und um auf dein Beispiel zurückzukommen. Betrachte doch die Gesetzeslage in den Südstaaten und vergleiche sie mit der, die du durch deine Untersuchung der iranischen Rechtsverhältnisse gewonnen hast.
Unser heutiges Recht ist größtenteils humanistisch beeinflusst, leider wurden noch nicht die letzten Überreste der Religion daraus getilgt, aber wie will man das bei einer christlich geführten Regierung auch machen.
Die Fortschritte im europäischen Recht wurden gegen das Christentum erkämpft und nicht von ihm.

Die Gesetzeslage in den Südstaaten ist so, weil sich in den gesamt USA zum Glück noch moderat/säkulare Menschen finden, und Bundesrecht Landesrecht bricht.
Es gibt in den USA einen sehr starken christlichen Fundamentalismus, zumindest im Vergleich zu den europäischen Ländern. Wenn jetzt eine Einwanderungsbewegung von denen nach hier kommt, und diese fordern würden "Homosexualität unter Strafe stellen" und Kreationismus unterrichten. Wäre dann die Aussage --> Das Christentum passt nicht zu Deutschland oder würden man eher sagen Fundamentalismus passt nicht zu Deutschland?
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:10)

Das bedeutet, dass der Islam zu Deutschland gehört. Die Relevanz einer Warum-Frage würde bedeuten, dass man "Deutschland" irgendwie axiomatisch definieren könnte. Und dann eine "Zugehörigkeit" ja oder nein dann als diesen Axiomen widersprechend oder nicht beweisen könnte.
Kann man doch, zu Deutschland (=Summe der Deutschen Gesetze deren Einhaltung innerhalb des Hoheitsgebiets überwacht wird) gehört alles was mit den Deutschen Gesetzen vereinbar ist.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Ammianus »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:19)

Unser heutiges Recht ist größtenteils humanistisch beeinflusst, leider wurden noch nicht die letzten Überreste der Religion daraus getilgt, aber wie will man das bei einer christlich geführten Regierung auch machen.
Die Fortschritte im europäischen Recht wurden gegen das Christentum erkämpft und nicht von ihm.

Die Gesetzeslage in den Südstaaten ist so, weil sich in den gesamt USA zum Glück noch moderat/säkulare Menschen finden, und Bundesrecht Landesrecht bricht.
Es gibt in den USA einen sehr starken christlichen Fundamentalismus, zumindest im Vergleich zu den europäischen Ländern. Wenn jetzt eine Einwanderungsbewegung von denen nach hier kommt, und diese fordern würden "Homosexualität unter Strafe stellen" und Kreationismus unterrichten. Wäre dann die Aussage --> Das Christentum passt nicht zu Deutschland oder würden man eher sagen Fundamentalismus passt nicht zu Deutschland?
Dein erster Absatz zeigt, dass du dich noch nicht wirklich kundig gemacht hast. Das geht auch nicht so schnell. Schau dir mal wirklich an, was ich dir geraten habe. Informiere dich auch etwas über das Stichwort römisches Recht. Wobei du ja, wenn du dich mit dem Recht im Imperium Romanum seitdem das Christentum Staatsreligion war befasst hast, dann wird dir dazu auch etwas auffallen.

Und wenn dieser Berg Arbeit hinter dir liegt, dann wirst du einen fundamentalen Unterschied in der Rechtsableitung zwischen Orient und Okzident erkennen. Du könntest dich auch mit dem marxistischen Modell von Basis und Überbau befassen. Das ist gar nicht mal so schlecht. Und auch da wirst du zu interessanten Ergebnissen kommen.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Ammianus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:46)

Dein erster Absatz zeigt, dass du dich noch nicht wirklich kundig gemacht hast. Das geht auch nicht so schnell. Schau dir mal wirklich an, was ich dir geraten habe. Informiere dich auch etwas über das Stichwort römisches Recht. Wobei du ja, wenn du dich mit dem Recht im Imperium Romanum seitdem das Christentum Staatsreligion war befasst hast, dann wird dir dazu auch etwas auffallen.

Und wenn dieser Berg Arbeit hinter dir liegt, dann wirst du einen fundamentalen Unterschied in der Rechtsableitung zwischen Orient und Okzident erkennen. Du könntest dich auch mit dem marxistischen Modell von Basis und Überbau befassen. Das ist gar nicht mal so schlecht. Und auch da wirst du zu interessanten Ergebnissen kommen.
Ich habe echt keine Ahnung was du genau meinst, ich hab viele Sachen entdeckt die du meinen könntest.

Die Trennung von religösem und weltlichem Recht? Das mit Marx in diesem Zusammenhang lässt mich eher vermuten du meinst sowas wie, in westlichen Gesellschaften entwickelt das Recht die Gesellschaft weiter, und die weiterenwickelte Gesellschaft gibt sich ein neues Recht während im Okzident das religiöse abgeleitete Recht unveränderlich ist?
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Zunder
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zunder »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:19)

Unser heutiges Recht ist größtenteils humanistisch beeinflusst, leider wurden noch nicht die letzten Überreste der Religion daraus getilgt, aber wie will man das bei einer christlich geführten Regierung auch machen.
Die Fortschritte im europäischen Recht wurden gegen das Christentum erkämpft und nicht von ihm.
Das Römische Recht wurde im kanonischen Recht tradiert.

Der Rechtsgrundsatz: "Pacta sunt servanda" ist genuin christlichen Ursprungs.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Zunder hat geschrieben:(16 Dec 2017, 23:20)

Das Römische Recht wurde im kanonischen Recht tradiert.

Der Rechtsgrundsatz: "Pacta sunt servanda" ist genuin christlichen Ursprungs.
"Pacta sund servanda" heißt nur, dass (bindende) Verträge formlos abgeschlossen werden können. Die Pflicht bindende Verträge einzuhalten gab es schon vorher.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zunder »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 23:39)

"Pacta sund servanda" heißt nur, dass (bindende) Verträge formlos abgeschlossen werden können. Die Pflicht bindende Verträge einzuhalten gab es schon vorher.
Wenn du schon keine Ahnung hast, kannst du ja wenigstens googeln:

"Der Satz selbst stammt nicht aus dem römischen Recht. Im römischen Recht der klassischen Zeit (1. bis 3. Jhd. n. Chr.) entstand nämlich ein verbindlicher und damit klagbarer Vertrag nur, wenn der Konsens der Parteien in einen der anerkannten Verträge gekleidet wurde. Der Gegensatz zum klagbaren Vertrag (contractus) war das formlose und deshalb unklagbare pactum. Sie konnten nur im Rahmen eines pactum adiectum (Nebenabrede) – also eines pactum, welches als zusätzliche Abmachung zu einem formbedürftigen Vertrag, etwa einer stipulatio, geschlossen wurde – und nur bei bona-fides-Klagen geltend gemacht werden. Der numerus clausus klagbarer Verträge wurde nur allmählich erweitert und erst im Mittelalter entwickelte die Kanonistik aus religiösen Erwägungen den Grundsatz „pacta sunt servanda“. Die erste schriftliche Bestätigung findet sich im Liber Extra Gregors IX. Das Prinzip sollte ausdrücken, dass auch formlose Vereinbarungen (pacta nuda) rechtsverbindlich sind und nicht nur die contractūs des römischen Rechts."
https://de.wikipedia.org/wiki/Pacta_sunt_servanda
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2017, 00:07)

Wenn du schon keine Ahnung hast, kannst du ja wenigstens googeln:

"Der Satz selbst stammt nicht aus dem römischen Recht. Im römischen Recht der klassischen Zeit (1. bis 3. Jhd. n. Chr.) entstand nämlich ein verbindlicher und damit klagbarer Vertrag nur, wenn der Konsens der Parteien in einen der anerkannten Verträge gekleidet wurde. Der Gegensatz zum klagbaren Vertrag (contractus) war das formlose und deshalb unklagbare pactum. Sie konnten nur im Rahmen eines pactum adiectum (Nebenabrede) – also eines pactum, welches als zusätzliche Abmachung zu einem formbedürftigen Vertrag, etwa einer stipulatio, geschlossen wurde – und nur bei bona-fides-Klagen geltend gemacht werden. Der numerus clausus klagbarer Verträge wurde nur allmählich erweitert und erst im Mittelalter entwickelte die Kanonistik aus religiösen Erwägungen den Grundsatz „pacta sunt servanda“. Die erste schriftliche Bestätigung findet sich im Liber Extra Gregors IX. Das Prinzip sollte ausdrücken, dass auch formlose Vereinbarungen (pacta nuda) rechtsverbindlich sind und nicht nur die contractūs des römischen Rechts."
https://de.wikipedia.org/wiki/Pacta_sunt_servanda
Genau das ist meine Quelle, ich glaube du verstehst sie nur nicht richtig.

Im römischen Recht der klassischen Zeit (1. bis 3. Jhd. n. Chr.) entstand nämlich ein verbindlicher und damit klagbarer Vertrag nur, wenn der Konsens der Parteien in einen der anerkannten Verträge gekleidet wurde.

Das heißt es gab schon vorher einklagbare Verträge, sie mussten nur in einer gewissen Form verfasst werden.



Das Prinzip sollte ausdrücken, dass auch formlose Vereinbarungen (pacta nuda) rechtsverbindlich sind und nicht nur die contractūs des römischen Rechts.


Dieser Satz sagt 1 zu 1 das was ich in meinem letzen Post geschrieben habe.
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Zunder
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zunder »

Der Rechtsgrundsatz "Pacta sunt servanda" besagt, daß Verträge generell einzuhalten sind und nicht nur unter bestimmten Bedingungen wie im römischen Recht der Antike. Das ist christlichen Ursprungs.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2017, 00:22)

Der Rechtsgrundsatz "Pacta sunt servanda" besagt, daß Verträge generell einzuhalten sind und nicht nur unter bestimmten Bedingungen wie im römischen Recht der Antike. Das ist christlichen Ursprungs.
Ich glaube sie verstehen das Wort Vertrag nicht wie es gemeint ist.

Im Römischen Recht gab es 2 Arten von Verträgen
1: contractus, Verträge die in einer bestimmten Form abgeschlossen wurden.
2: pactus, Verträge die Formlos waren.

Heute wären das ein "richtiger Mietvertrag" (contractus) und ein Zettel wo drauf steht "Ich vermiete dir meine Wohnung" (pactus).
Das eine ist rechtsverbindlich und das andere nicht. Aber das Prinzip der "Rechtsverbindlichkeit" kannten schon die alten Römer.
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Zunder
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zunder »

"Ich vermiete dir meine Wohnung" ist ein Angebot, kein Vertrag.
Deine dämliche Spammerei ist mir zu blöd.

Wenn es dich überfordert, den hervorgehobenen Text intellektuell zu erfassen, kann ich dir auch nicht weiterhelfen.
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shanti
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von shanti »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2017, 01:24)

"Ich vermiete dir meine Wohnung" ist ein Angebot, kein Vertrag.
Deine dämliche Spammerei ist mir zu blöd.

Wenn es dich überfordert, den hervorgehobenen Text intellektuell zu erfassen, kann ich dir auch nicht weiterhelfen.
Ich halte "Ich vermiete dir meine Wohnung" im Gegenteil für einen rechtsverbindlichen Vertrag. Sogar schriftlich.
Dabei kann ein Vertrag sogar mündlch rechtsverbindlich geschlossen werden.

Nicht jede Meinung, die man nicht teilt, ist Spam.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zunder »

Und ein Zettel, auf dem steht "Ich liebe dich", ist ein Ehevertrag.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2017, 01:24)

"Ich vermiete dir meine Wohnung" ist ein Angebot, kein Vertrag.
Deine dämliche Spammerei ist mir zu blöd.

Wenn es dich überfordert, den hervorgehobenen Text intellektuell zu erfassen, kann ich dir auch nicht weiterhelfen.
"Ich vermiete dir meine Wohnung" ist genau so wie "Ich leihe dir mein Auto" beides ein Vertrag.
Man kann auch beides an sich machen, aber nur wenn es "formgerecht" irgendwo aufgeschrieben wird, sonst hat der "Vertrag" keine Gültigkeit.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2017, 01:48)

Und ein Zettel, auf dem steht "Ich liebe dich", ist ein Ehevertrag.
Nein weil aus Liebe nichts rechtliches ableitbar ist, aber ein Zettel auf dem steht "ich werde dich heiraten" ist rechtlich gesehen eine Verlobung.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zunder »

ryu1850 hat geschrieben:(17 Dec 2017, 01:56)

Nein weil aus Liebe nichts rechtliches ableitbar ist, aber ein Zettel auf dem steht "ich werde dich heiraten" ist rechtlich gesehen eine Verlobung.
Wenn den Zettel ein Muslim geschrieben hat. Sonst eher nicht.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ryu1850 »

Zunder hat geschrieben:(17 Dec 2017, 02:02)

Wenn den Zettel ein Muslim geschrieben hat. Sonst eher nicht.
Wenn auf einem Zettel steht "ich werde dich heiraten", dann ist man gesetzlich verschwägert und muss z.B. vor Gericht nicht mehr aussagen.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von krone »

[quote="ryu1850"][url=http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p4081192] (17 Dec 2017, 02:33)[/url]

Wenn auf einem Zettel steht "ich werde dich heiraten", dann ist man gesetzlich verschwägert und muss z.B. vor Gericht nicht mehr aussagen.[/quote]





Mal angenommen auf einen Zettel steht das du ein unzurechnungsfähiger Idiot bist.

Dann ist das gesetzlich ?
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki hat geschrieben: Das bedeutet, dass der Islam zu Deutschland gehört. Die Relevanz einer Warum-Frage würde bedeuten, dass man "Deutschland" irgendwie axiomatisch definieren könnte. Und dann eine "Zugehörigkeit" ja oder nein dann als diesen Axiomen widersprechend oder nicht beweisen könnte.
ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:22)
Kann man doch, zu Deutschland (=Summe der Deutschen Gesetze deren Einhaltung innerhalb des Hoheitsgebiets überwacht wird) gehört alles was mit den Deutschen Gesetzen vereinbar ist.
Das ist schon mal eine durchaus vernünftige Ansicht. Aber ob die Einhaltung genau dieser Gesetze als "deutsch sein" bezeichnet werden kann ... ich weiß nicht. Sie bedeutet einfach, konfliktfrei auf dem geographischen Territorium Deutschlands leben zu können. Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege. Aber bislang war doch eher die Formulierung "Deutscher sein" oder "in Deutschland geboren zu sein" oder "zu leben" usw. üblich. Wenn dem tatsächlich so ist, würde mich interessieren, was diese (möglicherweise stattgefundene) Wendung, konkret Steinmeiers Formulierung zu bedeuten hat.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Ammianus »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 23:17)

Ich habe echt keine Ahnung was du genau meinst, ich hab viele Sachen entdeckt die du meinen könntest.

Die Trennung von religösem und weltlichem Recht? Das mit Marx in diesem Zusammenhang lässt mich eher vermuten du meinst sowas wie, in westlichen Gesellschaften entwickelt das Recht die Gesellschaft weiter, und die weiterenwickelte Gesellschaft gibt sich ein neues Recht während im Okzident das religiöse abgeleitete Recht unveränderlich ist?
Versuch doch wirklich mal zu überlegen. Ich habe hier von Anfang an auf so viele konkrete Punkte verwiesen. Beginnend mit der völlig unterschiedlichen Interpretation der religiösen Quellen. Dann gab es auch Hinweise auf den Anteil der Frommen innerhalb der jeweiligen Populationen an den Beispielen Iran, Türkei, Ägypten und Algerien.
Und das wesentliche ist halt die Rechtsableitung. Recht aus islamischem Verständnis leitet sich aus Koran und Sunna ab. Im Okzident hat zwar das Christentum die Rechtsprechung beeinflusst aber bei weitem nicht in dem Umfang wie im Orient. Es gab immer eine - auch personelle - Trennung. Und als Rechtsgrundlage diente weiterhin entweder das römische Recht oder Rechtsformen die sich aus Stammestraditionen entwickelt haben. Und diese Trennung war mit ein wesentlicher Punkt der zum allmählichen und dann immer schnellerem Aufschwung christlicher Staaten führte.
Meine Randbemerkung zu Basis und Überbau ist natürlich auch nur zu verstehen, wenn man sich damit befasst. Sie bietet aber eine gute Analysemöglichkeit.
Doch ehrlich gesagt habe ich keine allzu große Lust mich zu wiederholen.
Die Realität ist wie sie ist. Ob sie dir nun gefällt oder nicht.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Antonius »

ThorsHamar hat geschrieben:(14 Dec 2017, 21:47)

"Sich in Deutschland befinden" ist in unserem Kontext hier nicht identisch mit "zu Deutschland gehören. "
Deshalb mein Satz: "Damit meine ich, dass "gehört zu" nicht einfach eine numerische Statistik von Vorhandenem ist, sondern eine politische Bewertung von Gegenwart und Zukunft."
Es gibt natürlich deutsche Kriminalität, die in genau diesem Zusammenhang natürlich zu Deutschland gehört, wie die Mafia zu Italien.
Aber man kann nicht sagen " Kriminalität gehört zu Deutschland", um damit den Staat Deutschland zu charakterisieren. Unterschied klar?
Sehr vernünftige Definition der Begriffe "Sich in Deutschland befinden" und "zu Deutschland gehören"....
Ich plädiere dafür, diese Unterscheidungen als Grundlage in der weiteren Diskussion zu verwenden.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von busse »

ryu1850 hat geschrieben:(17 Dec 2017, 01:55)

"Ich vermiete dir meine Wohnung" ist genau so wie "Ich leihe dir mein Auto" beides ein Vertrag.
Man kann auch beides an sich machen, aber nur wenn es "formgerecht" irgendwo aufgeschrieben wird, sonst hat der "Vertrag" keine Gültigkeit.

Tut mir leid, beides Unsinn !
Ein Mietvertrag kommt nicht durch Angebot zu Stande , sondern durch Annahme.
Das kann durch Schlüsselübergabe und zahlen der ersten Miete sein (also mündlich) oder wie fast zu 95 % in Deutschland durch Mietvertrag und Unterzeichnung.
Das ist erstes Lehrjahr für Kaufleute in der Wohnungswirtschaft (oder wie die heute heißen).
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Tom Bombadil
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Tom Bombadil »

Salafistische Strategie für eine Anerkennung der züchtig verhüllten Muslima als "role model":

Im Gegensatz zu den salafistischen Strömungen lehnen diese allerdings brachiale Gewalt in Europa ab, weil sie begriffen haben, dass das kontraproduktiv ist. Stattdessen setzen sie auf die "Best-Buddy-Methode": Verbände gründen, Vertrauen schaffen, Kooperationen mit bestehenden politischen Organisationen und Strukturen, Mitgliedschaften in etablierten Parteien, neue, gemeinsame Strukturen schaffen und auf dieser Basis immer weitergehende Forderungen stellen.

Mittlerweile schicken die "Best Buddys" die zweite Generation ins Rennen: Junge, hier geborene, hoch gebildete und gut ausgebildete Musliminnen und Muslime, die sich unter dem Stichwort Neue Deutsche zusammenschließen, die "neue" Vielfalt propagieren, zu der quasi naturgemäß die züchtig verhüllte Frau gehört, die von der Wiege bis zur Bahre von den religiösen Institutionen betreut werden, nach der Halal-Abiturfeier in die betreute Wohngemeinschaft zu den "Brüdern" und "Schwestern" ziehen, an der Uni Interessensgemeinschaften gründen, und später dann in die Wissenschaft, Politik, Justiz und Wirtschaft strömen.

Die - protegiert von der Bundesbeauftragten für Integration, Aydan Özoğuz - Institute gründen, die mit Preisen versehen "Expertinnen" ausbilden, die in jede Talkshow, zu jeder Partei und zu Gedenkveranstaltungen eingeladen werden und dort Allah preisen können, die, ebenfalls im Verbund mit Frau Özoğuz, Handreichungen für Journalisten zum Umgang mit dem Islam erarbeiten und Expertisen erstellen.

Eines ihrer Hauptanliegen: Die züchtig verhüllte Muslimin in allen Bereichen der Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Justiz, Politik und Medien als role model für die muslimische Frau durchzusetzen, Mädchen aus muslimischen Familien z.B. vom Schwimmunterricht zu befreien und von Klassenfahrten freizustellen. Daneben geht es darum, Raum/Räume religiös zu besetzen, wie z.B. Rückzugsorte an den Unis und religiöse Riten in den Schul-, Universitäts- und Berufsalltag zu integrieren.

https://www.heise.de/tp/features/Die-Br ... ?seite=all

Kann/darf man so etwas Islamisierung nennen, auch wenn es nicht unmittelbar die "ethnische Urbevölkerung" betrifft?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Woppadaq »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Dec 2017, 20:05)

Kann/darf man so etwas Islamisierung nennen, auch wenn es nicht unmittelbar die "ethnische Urbevölkerung" betrifft?
Es ist eher die Propagierung der Islamisierung. Noch steckt ja nirgendwo Zwang für andere dahinter. Als Konkurrenzsituation ist das aber durchaus ernst zu nehmen.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Woppadaq »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Dec 2017, 10:22)

Das ist schon mal eine durchaus vernünftige Ansicht. Aber ob die Einhaltung genau dieser Gesetze als "deutsch sein" bezeichnet werden kann ... ich weiß nicht. Sie bedeutet einfach, konfliktfrei auf dem geographischen Territorium Deutschlands leben zu können. Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege. Aber bislang war doch eher die Formulierung "Deutscher sein" oder "in Deutschland geboren zu sein" oder "zu leben" usw. üblich. Wenn dem tatsächlich so ist, würde mich interessieren, was diese (möglicherweise stattgefundene) Wendung, konkret Steinmeiers Formulierung zu bedeuten hat.
Es heisst doch "gehört zu Deutschland", das ist nicht dasselbe wie "deutsch sein". Die Türken bei uns gehören zu Deutschland, aber selbst wenn sie hier geboren sind, werden sie von vielen nicht als Deutsche gesehen, und sie sehen sich oft selbst auch nicht so.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von PeterK »

Woppadaq hat geschrieben:(29 Dec 2017, 20:31)
Es heisst doch "gehört zu Deutschland", das ist nicht dasselbe wie "deutsch sein". Die Türken bei uns gehören zu Deutschland, aber selbst wenn sie hier geboren sind, werden sie von vielen nicht als Deutsche gesehen, und sie sehen sich oft selbst auch nicht so.
Ist die Diskussion nicht ein wenig "off"?

Entweder gehören alle in D praktizierten Religionen "zu Deutschland" (wegen der Menschen, die sie in D praktizieren) oder aber keine (weil D ein säkularer Rechtsstaat sein sollte).

Ich plädiere eher für das Letztere.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Woppadaq »

PeterK hat geschrieben:(29 Dec 2017, 20:47)

Ist die Diskussion nicht ein wenig "off"?

Entweder gehören alle in D praktizierten Religionen "zu Deutschland" (wegen der Menschen, die sie in D praktizieren) oder aber keine (weil D ein säkularer Rechtsstaat sein sollte).

Ich plädiere eher für das Letztere.
Im erweiterten Sinne kannst du den Nationalsozialismus auch als Religion betrachten. Der würde dann nicht zu Deutschland gehören, was hiesse, dass man als Nazi in der Ausübung seiner "Religion" nicht durch die Gesellschaft / dem Staat geschützt ist. Und darum gehts letztendlich: als Muslim bist du in der Ausübung deiner Religion im wesentlichen durch das GG geschützt. So wie ein Kind, das zu einer Familie gehört, durch diese geschützt ist - was nicht heisst, dass die Ausübung dieser Religion nicht ohne Kritik vonstatten gehen darf, so wie man ein Kind ja durchaus auch formen kann.

Deutschland ist für mich im übrigen mehr als nur der Staat. Im Grunde dient der Staat nur der Aufrechterhaltung des Gebildes "Deutschland".
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Watchful_Eye »

Woppadaq hat geschrieben:(29 Dec 2017, 21:07)

Im erweiterten Sinne kannst du den Nationalsozialismus auch als Religion betrachten. [...]
Das zeigt schön, wie wischiwaschi dieses "gehört zu Deutschland" einfach ist (genauer gesagt - das Verb "gehören zu"). Es hängt davon ab, wie normativ man diesen Ausdruck interpretiert. Wenn du behaupten würdest, der Nationalsozialismus "gehöre nicht zu Deutschland", könnte das auch ziemlich Höckemäßig rüberkommen. :|
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von PeterK »

Woppadaq hat geschrieben:(29 Dec 2017, 21:07)
Und darum gehts letztendlich: als Muslim bist du in der Ausübung deiner Religion im Wesentlichen durch das GG geschützt.
Und das ist IMO gut und richtig so (wenn wir vom spirituellen Aspekt sprechen).
Deutschland ist für mich im übrigen mehr als nur der Staat. Im Grunde dient der Staat nur der Aufrechterhaltung des Gebildes "Deutschland".
Darüber könnte man im PF bestimmt eine interessante Diskussion führen - aber wohl eher in einem anderen Thread als diesem.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Antonius »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Dec 2017, 20:05)
Salafistische Strategie für eine Anerkennung der züchtig verhüllten Muslima als "role model":

Im Gegensatz zu den salafistischen Strömungen lehnen diese allerdings brachiale Gewalt in Europa ab, weil sie begriffen haben, dass das kontraproduktiv ist. Stattdessen setzen sie auf die "Best-Buddy-Methode": Verbände gründen, Vertrauen schaffen, Kooperationen mit bestehenden politischen Organisationen und Strukturen, Mitgliedschaften in etablierten Parteien, neue, gemeinsame Strukturen schaffen und auf dieser Basis immer weitergehende Forderungen stellen.

Mittlerweile schicken die "Best Buddys" die zweite Generation ins Rennen: Junge, hier geborene, hoch gebildete und gut ausgebildete Musliminnen und Muslime, die sich unter dem Stichwort Neue Deutsche zusammenschließen, die "neue" Vielfalt propagieren, zu der quasi naturgemäß die züchtig verhüllte Frau gehört, die von der Wiege bis zur Bahre von den religiösen Institutionen betreut werden, nach der Halal-Abiturfeier in die betreute Wohngemeinschaft zu den "Brüdern" und "Schwestern" ziehen, an der Uni Interessensgemeinschaften gründen, und später dann in die Wissenschaft, Politik, Justiz und Wirtschaft strömen.

Die - protegiert von der Bundesbeauftragten für Integration, Aydan Özoğuz - Institute gründen, die mit Preisen versehen "Expertinnen" ausbilden, die in jede Talkshow, zu jeder Partei und zu Gedenkveranstaltungen eingeladen werden und dort Allah preisen können, die, ebenfalls im Verbund mit Frau Özoğuz, Handreichungen für Journalisten zum Umgang mit dem Islam erarbeiten und Expertisen erstellen.

Eines ihrer Hauptanliegen: Die züchtig verhüllte Muslimin in allen Bereichen der Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Justiz, Politik und Medien als role model für die muslimische Frau durchzusetzen, Mädchen aus muslimischen Familien z.B. vom Schwimmunterricht zu befreien und von Klassenfahrten freizustellen. Daneben geht es darum, Raum/Räume religiös zu besetzen, wie z.B. Rückzugsorte an den Unis und religiöse Riten in den Schul-, Universitäts- und Berufsalltag zu integrieren.

https://www.heise.de/tp/features/Die-Br ... ?seite=all

Kann/darf man so etwas Islamisierung nennen, auch wenn es nicht unmittelbar die "ethnische Urbevölkerung" betrifft?
Vielen Dank, Tom, für den Hinweis auf diese ausgezeichnete Analyse.

Wir sollten immer im Gedächnis behalten, daß der Islam (besser gesagt: der Mohammedanismus) eine Ideologie ist, die mit unseren Grundwerten unvereinbar ist.
Zuletzt geändert von Antonius am Sa 30. Dez 2017, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Antonius »

PeterK hat geschrieben:(29 Dec 2017, 20:47)
Ist die Diskussion nicht ein wenig "off"?

Entweder gehören alle in D praktizierten Religionen "zu Deutschland" (wegen der Menschen, die sie in D praktizieren) oder aber keine (weil D ein säkularer Rechtsstaat sein sollte)....
Das würde nur gelten, wenn die "in D praktizierten Religionen" den gleichen philosophischen, ethischen und politischen Werten verpflichtet wären.
Das ist jedoch nicht der Fall; bei der Analyse der Religionen stellt man fest, daß sie höchst unterschiedliche Werte (und sogar Unwerte) propagieren.
Man muß also sehr differenzieren. :cool:
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Dec 2017, 20:05)

Salafistische Strategie für eine Anerkennung der züchtig verhüllten Muslima als "role model":

Im Gegensatz zu den salafistischen Strömungen lehnen diese allerdings brachiale Gewalt in Europa ab, weil sie begriffen haben, dass das kontraproduktiv ist. Stattdessen setzen sie auf die "Best-Buddy-Methode": Verbände gründen, Vertrauen schaffen, Kooperationen mit bestehenden politischen Organisationen und Strukturen, Mitgliedschaften in etablierten Parteien, neue, gemeinsame Strukturen schaffen und auf dieser Basis immer weitergehende Forderungen stellen.

Mittlerweile schicken die "Best Buddys" die zweite Generation ins Rennen: Junge, hier geborene, hoch gebildete und gut ausgebildete Musliminnen und Muslime, die sich unter dem Stichwort Neue Deutsche zusammenschließen, die "neue" Vielfalt propagieren, zu der quasi naturgemäß die züchtig verhüllte Frau gehört, die von der Wiege bis zur Bahre von den religiösen Institutionen betreut werden, nach der Halal-Abiturfeier in die betreute Wohngemeinschaft zu den "Brüdern" und "Schwestern" ziehen, an der Uni Interessensgemeinschaften gründen, und später dann in die Wissenschaft, Politik, Justiz und Wirtschaft strömen.

Die - protegiert von der Bundesbeauftragten für Integration, Aydan Özoğuz - Institute gründen, die mit Preisen versehen "Expertinnen" ausbilden, die in jede Talkshow, zu jeder Partei und zu Gedenkveranstaltungen eingeladen werden und dort Allah preisen können, die, ebenfalls im Verbund mit Frau Özoğuz, Handreichungen für Journalisten zum Umgang mit dem Islam erarbeiten und Expertisen erstellen.

Eines ihrer Hauptanliegen: Die züchtig verhüllte Muslimin in allen Bereichen der Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Justiz, Politik und Medien als role model für die muslimische Frau durchzusetzen, Mädchen aus muslimischen Familien z.B. vom Schwimmunterricht zu befreien und von Klassenfahrten freizustellen. Daneben geht es darum, Raum/Räume religiös zu besetzen, wie z.B. Rückzugsorte an den Unis und religiöse Riten in den Schul-, Universitäts- und Berufsalltag zu integrieren.

https://www.heise.de/tp/features/Die-Br ... ?seite=all

Kann/darf man so etwas Islamisierung nennen, auch wenn es nicht unmittelbar die "ethnische Urbevölkerung" betrifft?
Ja kann und darf man, zumal dies mit der Forderung nach Änderung des GG Art 20 (welcher der Ewigkeitsklausel unterliegt) verbunden ist. Kann und darf man auch schon, auf der Basis von Frau Özoguz (die selbst Muslimin ist) Aussage "unser Zusammeleben muss täglich neu ausgehandelt werden" - was de facto bedeutet "mich interesssiert nicht was im GG steht - ich will volle Vorteilsnahme der Muslime, unabhängig von deren Staatsbürgerschaft".
Was aber auch bedeutet Muslime können immer und überall ihr Veto einlegen, wenn ihnen irgendeine Entscheidung, Regelung und/oder Gesetzgebung nicht passt.
Im Endeffekt betrifft das die "ethnische Urbevölkerung" sehr wohl, weil es in deren Lebensweise eingreift, religiöse Regeln über staatliche Gesetzgebung stellt.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Woppadaq hat geschrieben:(29 Dec 2017, 21:07)

Im erweiterten Sinne kannst du den Nationalsozialismus auch als Religion betrachten. Der würde dann nicht zu Deutschland gehören, was hiesse, dass man als Nazi in der Ausübung seiner "Religion" nicht durch die Gesellschaft / dem Staat geschützt ist. Und darum gehts letztendlich: als Muslim bist du in der Ausübung deiner Religion im wesentlichen durch das GG geschützt. So wie ein Kind, das zu einer Familie gehört, durch diese geschützt ist - was nicht heisst, dass die Ausübung dieser Religion nicht ohne Kritik vonstatten gehen darf, so wie man ein Kind ja durchaus auch formen kann.

".
Das ist ja eine der Streitfragen: die Ausübung der Religion. Der Islam erweitert den Begriff der Ausübung weit über das hier übliche Maß hinaus, und zwar sowohl im aktiven wie im passiven Bereich. Wenn zum Beispiel jemand Schadenersatz zugesprochen bekommt, weil er nicht mit Kopftuch zum Unterrichten zugelassen wird, dann heißt das im Klartext, dass die Ausübung der Religion auch im Unterricht gestattet sein muss, da das Tragen des Kopftuches ja als Religionsausübung angesehen wird. Und auch die Nichtteilnahme am Unterricht wird als Teil der Religionsausübung reklamiert. Es wäre also zu klären, wo die Grenzen der Ausübung liegen, nicht nur beim Kopftuch. Leider hat das BVG hier in der Vergangenheit immer sehr einseitig für Religion entschieden - denn wahrscheinlich werden Atheisten auch als Mehrheit beim BVG auf taube Ohren stoßen, wenn sie im öffentlichen Raum eine Freiheit von Religion geltend machen wollen. Denn es ist kaum vorstellbar, dass man es akzeptieren würde, wenn Atheisten plötzlich mit Baseballmütze mit der Aufschrift Religion? Nein danke! zum Unterrichten erscheinen würden. Religionsfreiheit gehört darauf beschränkt, dass niemand über meine Religion bestimmen darf, aber die Ausübung hat sich auf die hierfür vorgesehenen religiösen Stätten zu beschränken.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von PeterK »

Antonius hat geschrieben:(30 Dec 2017, 13:15)
Das würde nur gelten, wenn die "in D praktizierten Religionen" den gleichen philosophischen, ethischen und politischen Werten verpflichtet wären.
Mal abgesehen davon, dass ich den sprituellen Aspekt betont habe: Wie kommst Du denn auf so etwas? Religionen sollen den gleichen "politischen Werten verpflichtet" sein?
Das ist jedoch nicht der Fall; bei der Analyse der Religionen stellt man fest, daß sie höchst unterschiedliche Werte (und sogar Unwerte) propagieren.
Was genau ist ein "Unwert" in diesem Zusammenhang?
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Antonius »

PeterK hat geschrieben:(30 Dec 2017, 17:01)
Mal abgesehen davon, dass ich den sprituellen Aspekt betont habe: Wie kommst Du denn auf so etwas? Religionen sollen den gleichen "politischen Werten verpflichtet" sein?
Ich dachte an die Charta der universalen Menschenrechte, etc.
Im übrigen, auch die spirituellen Aspekte sind bei den Religionen höchst unterschiedlich.
PeterK hat geschrieben:(30 Dec 2017, 17:01)
Was genau ist ein "Unwert" in diesem Zusammenhang?
Beim Islam wären beispielsweise die Scharia und der (kl.) Dschihad Unwerte.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von PeterK »

Antonius hat geschrieben:(30 Dec 2017, 18:22)
Im übrigen, auch die spirituellen Aspekte sind bei den Religionen höchst unterschiedlich.
Eben. Das Spirituelle sollte aber - ich hoffe wir sind uns einig - privat sein und bleiben.
Beim Islam wären beispielsweise die Scharia und der (kl.) Dschihad Unwerte.
Mir erscheint der Begriff "Unwert" seltsam. Vielleicht wäre es besser, schlicht festzustellen, dass Religionen keinerlei juristischen oder politischen Einfluss zu beanspruchen haben.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Woppadaq »

PeterK hat geschrieben:(30 Dec 2017, 19:02)
Vielleicht wäre es besser, schlicht festzustellen, dass Religionen keinerlei juristischen oder politischen Einfluss zu beanspruchen haben.
Sollte es nicht der jeweiligen religiösen Einrichtung seolbst überlassen sein, für sich selbst Gerichte zuzulassen, wenn jemand sich freiwillig in die Hände ihrer Gerichtbarkeit übergibt ?

Das ist bei den Scharia-Gerichten hierzulande nämlich der Fall.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von ThorsHamar »

Woppadaq hat geschrieben:(13 Jan 2018, 01:53)

Sollte es nicht der jeweiligen religiösen Einrichtung seolbst überlassen sein, für sich selbst Gerichte zuzulassen, wenn jemand sich freiwillig in die Hände ihrer Gerichtbarkeit übergibt ?

Das ist bei den Scharia-Gerichten hierzulande nämlich der Fall.
...ein seltsames Verständnis von Gewaltmonopol des Staates ...
Übrigens begeben sich die Kinder von Religioten kaum freiwillig in die Hände religiöser "Gerichtsbarkeit".
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Billie Holiday »

Woppadaq hat geschrieben:(13 Jan 2018, 01:53)

Sollte es nicht der jeweiligen religiösen Einrichtung seolbst überlassen sein, für sich selbst Gerichte zuzulassen, wenn jemand sich freiwillig in die Hände ihrer Gerichtbarkeit übergibt ?

Das ist bei den Scharia-Gerichten hierzulande nämlich der Fall.
Ich bin davon überzeugt, in Pakistan zum Beispiel lassen sich die untreuen Frauen sehr gern und freiwillig steinigen.
Also sollte man in Deutschland für bestimmte religiöse Gruppen die Steinigung und den Galgen einführen? Sollten die Enthauptungen öffentlich stattfinden, oder lieber im Hinterhof einer Moschee, hmm? :)
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von X3Q »

Woppadaq hat geschrieben:(13 Jan 2018, 01:53)

Sollte es nicht der jeweiligen religiösen Einrichtung seolbst überlassen sein, für sich selbst Gerichte zuzulassen, wenn jemand sich freiwillig in die Hände ihrer Gerichtbarkeit übergibt ?

Das ist bei den Scharia-Gerichten hierzulande nämlich der Fall.
Für alle Bereiche? Und müßte man dann auch Hinrichtungen oder andere körperliche Bestrafen zulassen?

--X
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Billie Holiday »

X3Q hat geschrieben:(13 Jan 2018, 10:23)

Für alle Bereiche? Und müßte man dann auch Hinrichtungen oder andere körperliche Bestrafen zulassen?

--X
Journalisten oder Blogger könnten auf der Domplatte in Köln ausgepeitscht werden. :cool:
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Woppadaq »

X3Q hat geschrieben:(13 Jan 2018, 10:23)

Für alle Bereiche? Und müßte man dann auch Hinrichtungen oder andere körperliche Bestrafen zulassen?
Es geht um jene Teile der Scharia, der sich nur die Gläubigen im Rahmen ihres Glaubens unterwerfen, ähnlich wie sich der Beichte nur Gläubige unterwerfen. Die Grenze ist da, wo sie ausserhalb des Glaubensgemeinschaft agieren oder körperlichen Schaden anrichten möchte. Trotz Kirche gibt es auch bei uns keine Scheiterhaufen mehr für Ketzer, und die Scharia-Polizei ist auch hierzulande nicht erlaubt.
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Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Misterfritz »

Woppadaq hat geschrieben:(13 Jan 2018, 01:53)

Sollte es nicht der jeweiligen religiösen Einrichtung seolbst überlassen sein, für sich selbst Gerichte zuzulassen, wenn jemand sich freiwillig in die Hände ihrer Gerichtbarkeit übergibt ?

Das ist bei den Scharia-Gerichten hierzulande nämlich der Fall.
Warum sollte es das?
Und das Beispiel Beichte ist ungünstig, ist das ja auch nur eine Art Kommunikation mit Gott, wo halt ein Priester zwischengeschaltet ist. Kann man als "spirituellen Hokuspokus" anhaken.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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