Hat sich hier eigentlich mal jemand zur schrecklichen Pogromnacht der Nazis, zynisch "Reichskristallnacht" genannt, geäußert? In den Novemberpogromen 1938 "wurden vom 7. bis 13. November etwa 800 Juden ermordet, 400 davon in der Nacht vom 9. auf den 10. November. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo mindestens weitere 400 ermordet wurden oder an Haftfolgen starben." https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpogrome_1938schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:18)
"Feiertag" ist einfach nicht der angemessene Rahmen für das, was an den verschiedenen 9. Novembers so geschah. "Gedenktag" schon eher. Klingt aber ziemlich altväterisch. Man sollte an den Schulen sowas wie einen Projekttag zum Datum 9. November machen. Mit allen Aspekten. Aber das geht natürlich nur, wenn die Kinder nicht frei haben und mit ihren Eltern zur Feier des Tages zu McDonalds oder BurgerKing zum Mitagessen fahren.
9 . November - Ein Schicksalstag
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Was soll der Sinn eines solchen weiteren, von der Obrigkeit verordneten Feiertages sein? Es wird der Wahladel ein paar weitere Veranstaltungen unter sich mit Sonntagsreden abhalten, die anderen gehen ins Schwimmbad oder machen Grillfest.Fliege hat geschrieben:(12 Nov 2018, 18:18)
Das passt und die Reform der Nationalfeiertage steht:
1. Tag der Einheit am 3. Oktober,
2. Tag der Freiheit am 9. November,
3. Tag des Rechts am 23. Mai.
Was den "Schicksalstag" angeht, so möchte man wohl lieber keinen am 9. November mit Mikro und Kamera irgendwohin schicken und die Menschen fragen, was für ein Tag sei.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Wo soll es etwas "Konträres" zwischen Boley und Lengsfeld geben? Bohley hat sich später vorort um Menschen in Not gekümmert. Was sollte Lengsfeld dagegen haben? Sie hat sich im Gegenteil überaus positiv darüber in ihrem Nachruf geäußert.Selina hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:52)
Obwohl Bohley, Lengsfeld und co. zu Wendenzeiten immer in einem Atemzug genannt worden sind, haben sich die beiden Frauen politisch ja dermaßen konträr entwickelt. Die bereits 2010 verstorbene Bohley hat sich später in europäischen Hilfsprojekten engagiert. Und wohin sich Lengsfeld mit ihrer "Gemeinsamen Erklärung" entwickelte, ist bekannt. Krasse Gegensätze.
Gerade solche Taten sind ja nun ein bemerkenswerter "Beitrag zur Völkerverständigung", also dabei zu helfen, Fluchtgründe vorort abzubauen, so dass Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssen.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Do 14. Nov 2019, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Darüber, wo Bohley, die nicht "Kohls Mädchen" wurde, heute stünde, braucht nicht spekuliert werden, denn sie gab zu Lebzeiten bekannt:Selina hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:52)
Obwohl Bohley, Lengsfeld und co. zu Wendenzeiten immer in einem Atemzug genannt worden sind, haben sich die beiden Frauen politisch ja dermaßen konträr entwickelt. Die bereits 2010 verstorbene Bohley hat sich später in europäischen Hilfsprojekten engagiert. Und wohin sich Lengsfeld mit ihrer "Gemeinsamen Erklärung" entwickelte, ist bekannt. Krasse Gegensätze.
"Man wird sie [die DDR-Methoden] ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert."
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
EingangsbeitragSelina hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:58)
Hat sich hier eigentlich mal jemand zur schrecklichen Pogromnacht der Nazis, zynisch "Reichskristallnacht" genannt, geäußert? In den Novemberpogromen 1938 "wurden vom 7. bis 13. November etwa 800 Juden ermordet, 400 davon in der Nacht vom 9. auf den 10. November. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo mindestens weitere 400 ermordet wurden oder an Haftfolgen starben." https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpogrome_1938
Aber dies war nur ein Prolog zu dem, was die Nazis dann am 9. November im Jahre 1938 mit diesem Datum veranstalteten - die bis dahin schlimmsten organisierten Progrome gegen Juden in Deutschland wurden in der Nacht auf den 10. November durchgezogen und besudelten diesen ehmaligen Tag der Demokratie, ja des Volkes aufs Schlimmste.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Der Hintergrund (nicht "Sinn") ist, dass es in Deutschland, bezogen auf die Wahlbürger, zu wenige atheistische Feiertage gibt. Also braucht es Fantasie, um atheistische Feiertage zu ersinnen. ;-)MäckIntaier hat geschrieben:(13 Nov 2019, 16:47)
Was soll der Sinn eines solchen weiteren, von der Obrigkeit verordneten Feiertages sein? Es wird der Wahladel ein paar weitere Veranstaltungen unter sich mit Sonntagsreden abhalten, die anderen gehen ins Schwimmbad oder machen Grillfest.
Was den "Schicksalstag" angeht, so möchte man wohl lieber keinen am 9. November mit Mikro und Kamera irgendwohin schicken und die Menschen fragen, was für ein Tag sei.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Genau. Und die andere wettert gegen Flüchtlinge und Flüchtlingspolitik (Gemeinsame Erklärung uswusf). Krasser Gegensatz.BlueMonday hat geschrieben:(13 Nov 2019, 23:09)
Wo soll es etwas "Konträres" zwischen Boley und Lengsfeld geben? Bohley hat sich später vorort um Menschen in Not gekümmert. Was sollte Lengsfeld dagegen haben? Sie hat sich im Gegenteil überaus positiv darüber in ihrem Nachruf geäußert.
Gerade solche Taten sind ja nun ein bemerkenswerter "Beitrag zur Völkerverständigung", also dabei zu helfen, Fluchtgründe vorort abzubauen, so dass Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Am 9. November 1967 hatte übrigens auch die Rakete, mit der Menschen zum Mond flogen, ihren Jungfernflug.
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Am 9. November 1967 hatte übrigens auch die Rakete, mit der Menschen zum Mond flogen, ihren Jungfernflug.