9 . November - Ein Schicksalstag

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Alexyessin
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9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

Hallo Zusammen,

der 9. November des 20. Jahrhunderts ist ohne weiteres als Schicksalstag der Deutschen zu nennen.

Im Jahre 1918 wurde die erste Republik - später in die Geschichte eingehende "Weimarer Republik" ausgerufen.
Im Jahre 1923 Hitler-Putsch in München
Im Jahre 1938 Reichsprogomnacht
und im Jahre 1989 der Fall der Mauer in Berlin

Als am 9. November 1918 Scheidemann die Republik ausgerufen hatte - soweit ich informiert bin, war das nicht mit Ebert abgestimmt gewesen - war dies nach der Revolution von München und dem Matrosenaufständen, sowie die Demonstrationen der Kriegsmüden Bevölkerung eine Befreiung. "Von altem und morschen". Die Republik wurde ausgerufen.
Die frühen Nationalsozialisten machten genau deswegen - damals noch im Tandem Hitler und des WK Generals Ludendorff - an diesem Tage im Jahre 1923 den Versuch die ungeliebte, ja undeutsche Form der Regierung demokratische Republik, zu stürzen. Dieses Vorhaben wurde von der damaligen bayrischen Polizei recht bald gestoppt.
Aber dies war nur ein Prolog zu dem, was die Nazis dann am 9. November im Jahre 1938 mit diesem Datum veranstalteten - die bis dahin schlimmsten organisierten Progrome gegen Juden in Deutschland wurden in der Nacht auf den 10. November durchgezogen und besudelten diesen ehmaligen Tag der Demokratie, ja des Volkes aufs Schlimmste.
Und den Bürgern der DDR sei gedankt, das sie diesen Tag zurück geholt haben in dem sie dem "alten und morschen" Regime der sozialistischen Diktatur ein Ende bereitet haben.

Daher wäre ich dafür, das dieser Tag ein nationaler Feiertag wird. Ein Feiertag zu Gedenken an die Verbrechen der Nationalsozialisten und ein Feiertag zu Danken an die mutigen Frauen und Männer, die sich an den beiden wirklichen Tagen ( die Nazis hatten das Datum ja bewusst geklaut ) getraut haben für sich und ihr Volk einzustehen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Quatschki
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Quatschki »

Gibt es denn Belege dafür, dass die Nazis die Reichspogromnacht bewußt auf den 20. Jahrestag der Novemberrevolution oder den 15.Jahrestag des Hitlerputsches gelegt haben?
Logisch wäre es.
Als offizieller Vorwand gilt aber bislang die Ermordung des Ernst von Rath, dessen Todesnachricht am 8.November die Runde gemacht hat.

Beim Hitlerputsch 1923 mag die bewußte Datumswahl schon eher zutreffen, heißt es doch in der Proklamation: "Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden."

Zu bedenken ist auch, dass der 9. November ab 1939 als "Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung" staatlicher Feiertag war und man dann mit dem 1.Mai gleich zwei Feiertage hätte, die durch Hitler eingeführt wurden.
Stoner

Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 12:43)


Daher wäre ich dafür, das dieser Tag ein nationaler Feiertag wird. Ein Feiertag zu Gedenken an die Verbrechen der Nationalsozialisten und ein Feiertag zu Danken an die mutigen Frauen und Männer, die sich an den beiden wirklichen Tagen ( die Nazis hatten das Datum ja bewusst geklaut ) getraut haben für sich und ihr Volk einzustehen.
Wenn ich mich recht erinnere, stand das seinerzeit zur Debatte, aber man wollte den Tag des Mauerfalls und der Reichskristallnacht nicht in einen Feiertag zusammen packen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:10)

Zu bedenken ist auch, dass der 9. November ab 1939 als "Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung" staatlicher Feiertag war und man dann mit dem 1.Mai gleich zwei Feiertage hätte, die durch Hitler eingeführt wurden.
Der erste Mai, also der Tag nach der "Freinacht" war schon Feiertag, da ist Hitler noch mit seinen Genen am Waldrand von Transilvanien spazieren gegangen.
Und als Tag der Arbeit beginnt dieser Feiertag in den USA.
Also...........leg deinen Revisionismus wieder schlafen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:22)

Wenn ich mich recht erinnere, stand das seinerzeit zur Debatte, aber man wollte den Tag des Mauerfalls und der Reichskristallnacht nicht in einen Feiertag zusammen packen.
Der Ausdruck Reichskristallnacht ist unangebracht - so nebenbei.
Und ja, man wollte genau aus diesem Grunde eben nicht den Feiertag hinsetzen - was ich persönlich für sehr Schade empfinde, denn das Licht ist stärker als jede Dunkelheit.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Quatschki »

Vielleicht steckt auch Absicht dahinter, Gedenk- und Feiertage zu überlagern und inhaltlich umzugewichten? Schon die Christen haben heidnische Feiertage so mit neuen Inhalten überstülpt
Den "Tag der offenen Moschee" auf dem 3.Oktober zu legen, ist auch so ein Fall.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:29)

Vielleicht steckt auch Absicht dahinter, Gedenk- und Feiertage zu überlagern und inhaltlich umzugewichten? Schon die Christen haben heidnische Feiertage so mit neuen Inhalten überstülpt
Das Maifest geht auf Beltane zurück. Irgendwo haben die Christen da vergessen das aufzufangen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:24)

Der Ausdruck Reichskristallnacht ist unangebracht - so nebenbei.
Das scheint mir entgangen zu sein. Warum eigentlich?
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:29)

Vielleicht steckt auch Absicht dahinter, Gedenk- und Feiertage zu überlagern und inhaltlich umzugewichten? Schon die Christen haben heidnische Feiertage so mit neuen Inhalten überstülpt
Das sind ja mal Vergleiche! :rolleyes:

Die Tatsache, dass sich diverse Vorkommnisse von Bedeutung für Deutschland an diesem Datum ereigneten, hat ja nun mal so überhaupt nichts mit den willkürlichen Aktionen im Zuge der Christianisierung gemein.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:36)

Das scheint mir entgangen zu sein. Warum eigentlich?
Seit ihrem 50. Jahrestag 1988 wurde der verbreitete Ausdruck „(Reichs)-Kristallnacht“ zunehmend problematisiert. Die Debatte um die angemessene Bezeichnung ist offen.
Für mich ganz einfach. Das glitzernde Kristall waren die Glasscherben der Synagogen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:42)

Für mich ganz einfach. Das glitzernde Kristall waren die Glasscherben der Synagogen.
Dann besser hier nachlesen.

https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/14390
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:45)

Dann besser hier nachlesen.

https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/14390
Und? Wo entspricht das nicht meiner Einschätzung?
Wenn du Kristallnacht schreiben musst, bitte - ich halte es für unangemessen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:53)

Und? Wo entspricht das nicht meiner Einschätzung?
Wenn du Kristallnacht schreiben musst, bitte - ich halte es für unangemessen.
Der Artikel erweitert Ihre Einschätzung und gibt einen ganz guten Abriss über wer wann warum und lässt es am Ende doch in der Schwebe, da die Herkunft nicht geklärt werden kann. Es steht ja über die Glasscherbentheorie hinaus auch die Theorie der Ironie im Raum, das Analogon zur Reichswasserleiche.

Gut, Ende des Exkurses. Einen weiteren Feiertag braucht es für mich als Bürger nicht.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 12:43)

Hallo Zusammen,

der 9. November des 20. Jahrhunderts ist ohne weiteres als Schicksalstag der Deutschen zu nennen.

Im Jahre 1918 wurde die erste Republik - später in die Geschichte eingehende "Weimarer Republik" ausgerufen.
Im Jahre 1923 Hitler-Putsch in München
Im Jahre 1938 Reichsprogomnacht
und im Jahre 1989 der Fall der Mauer in Berlin

Als am 9. November 1918 Scheidemann die Republik ausgerufen hatte - soweit ich informiert bin, war das nicht mit Ebert abgestimmt gewesen - war dies nach der Revolution von München und dem Matrosenaufständen, sowie die Demonstrationen der Kriegsmüden Bevölkerung eine Befreiung. "Von altem und morschen". Die Republik wurde ausgerufen.
Die frühen Nationalsozialisten machten genau deswegen - damals noch im Tandem Hitler und des WK Generals Ludendorff - an diesem Tage im Jahre 1923 den Versuch die ungeliebte, ja undeutsche Form der Regierung demokratische Republik, zu stürzen. Dieses Vorhaben wurde von der damaligen bayrischen Polizei recht bald gestoppt.
Aber dies war nur ein Prolog zu dem, was die Nazis dann am 9. November im Jahre 1938 mit diesem Datum veranstalteten - die bis dahin schlimmsten organisierten Progrome gegen Juden in Deutschland wurden in der Nacht auf den 10. November durchgezogen und besudelten diesen ehmaligen Tag der Demokratie, ja des Volkes aufs Schlimmste.
Und den Bürgern der DDR sei gedankt, das sie diesen Tag zurück geholt haben in dem sie dem "alten und morschen" Regime der sozialistischen Diktatur ein Ende bereitet haben.

Daher wäre ich dafür, das dieser Tag ein nationaler Feiertag wird. Ein Feiertag zu Gedenken an die Verbrechen der Nationalsozialisten und ein Feiertag zu Danken an die mutigen Frauen und Männer, die sich an den beiden wirklichen Tagen ( die Nazis hatten das Datum ja bewusst geklaut ) getraut haben für sich und ihr Volk einzustehen.
Nachdem ohnehin gerade angedacht wird, einen zusätzlichen Feiertag einzuführen, ein diskutabler Vorschlag. :thumbup:
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von SirToby »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:22)

Der erste Mai, also der Tag nach der "Freinacht" war schon Feiertag, da ist Hitler noch mit seinen Genen am Waldrand von Transilvanien spazieren gegangen.
Und als Tag der Arbeit beginnt dieser Feiertag in den USA.
Also...........leg deinen Revisionismus wieder schlafen.
Das ist falsch der 1. Mai als verbindlicher Feiertag wurde in der Tat in Deutschland durch Hitler eingeführt. Die SPD hatte zwar versucht ihn einzuführen, aber "gefeiert" wurde er nur 1919.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Ma ... r_Feiertag
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
Stoner

Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:09)

Nachdem ohnehin gerade angedacht wird, einen zusätzlichen Feiertag einzuführen, ein diskutabler Vorschlag. :thumbup:
Warum? Worin läge der Sinn außer in einem freien Tag für Arbeitnehmer? Glauben Sie, dass über ein paar Bilder fürs Fernsehen hinaus jemand ernsthaft gedenkt? Es freuen sich die Wirte am Abend zuvor und die Schüler über schulfrei. Oder welchen Sinn sehen Sie darin?
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

SirToby hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:10)

Das ist falsch der 1. Mai als verbindlicher Feiertag wurde in der Tat in Deutschland durch Hitler eingeführt. Die SPD hatte zwar versucht ihn einzuführen, aber "gefeiert" wurde er nur 1919.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Ma ... r_Feiertag
Hitler hat es ganz gut verstanden einen "eh nicht Arbeitstag" als Arbeiterferiertag der SPD wegzunehmen. Ist doch nix neues. Zurückgehen tut er auf Chicago. Und ursprünglich auf den Maitanz.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:16)

Warum? Worin läge der Sinn außer in einem freien Tag für Arbeitnehmer? Glauben Sie, dass über ein paar Bilder fürs Fernsehen hinaus jemand ernsthaft gedenkt? Es freuen sich die Wirte am Abend zuvor und die Schüler über schulfrei. Oder welchen Sinn sehen Sie darin?
Zum Gedenken und Feiern.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Gluck »

Auch interessant:
9. November 1969: Die linksradikale Organisation Tupamaros West-Berlin platziert eine Bombe im Jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Die Bombe explodiert jedoch nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tupamaros_West-Berlin
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:16)

Es freuen sich die Wirte am Abend zuvor ...
... womit dann auch wieder der Wirtschaft gedient wäre.

Wir können das ja nächstes Jahr mal probeweise machen. Fällt da eh aufs Wochenende. ;)
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

Gluck hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:20)

Auch interessant:
9. November 1969: Die linksradikale Organisation Tupamaros West-Berlin platziert eine Bombe im Jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Die Bombe explodiert jedoch nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tupamaros_West-Berlin
Die historische Bedeutung dieses Ereignisses ist als marginal zu betrachten.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:09)

Nachdem ohnehin gerade angedacht wird, einen zusätzlichen Feiertag einzuführen, ein diskutabler Vorschlag. :thumbup:
Auf jeden Fall!

Ich würde aber noch einen weiteren innvoativen Vorschlag in die Diskussion einbringen wollen. Machen wir es doch wie die Russen: Fällt ein Feiertag aufs Wochenende, so wird der arbeitsfreie Tag am darauf folgenden Montag nachgeholt. :)
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:22)

... womit dann auch wieder der Wirtschaft gedient wäre.

Wir können das ja nächstes Jahr mal probeweise machen. Fällt da eh aufs Wochenende. ;)
Feiner Vorschlag.
Die Wirtschaft dagegen setzt den Feiertag mit einem Minus von 0,1 % der Jahreswirtschaftsleistung an, wie ich gerade mal nachgelesen habe.
Aber ernsthaft gefragt: Läge die Zahl derjenigen, die gedenken oder bewusst feiern, wirklich auch nur bei einem Prozent?

Deshalb ein politischer Vorschlag: Man lässt die Menschen darüber abstimmen in den einzelnen Bundesländern, und gleichzeitig darüber, welcher andere Feiertag dafür gestrichen würde, wenn der Feiertag bundesweit eine Mehrheit findet.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:36)

Auf jeden Fall!

Ich würde aber noch einen weiteren innvoativen Vorschlag in die Diskussion einbringen wollen. Machen wir es doch wie die Russen: Fällt ein Feiertag aufs Wochenende, so wird der arbeitsfreie Tag am darauf folgenden Montag nachgeholt. :)
:D
Dem stimme ich als ehemalige AN selbstverständlich zu, jetzt müssen wir das nur noch durch sämtliche Gremien bringen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:39)

Feiner Vorschlag.
Die Wirtschaft dagegen setzt den Feiertag mit einem Minus von 0,1 % der Jahreswirtschaftsleistung an, wie ich gerade mal nachgelesen habe.
Aber ernsthaft gefragt: Läge die Zahl derjenigen, die gedenken oder bewusst feiern, wirklich auch nur bei einem Prozent?

Deshalb ein politischer Vorschlag: Man lässt die Menschen darüber abstimmen in den einzelnen Bundesländern, und gleichzeitig darüber, welcher andere Feiertag dafür gestrichen würde, wenn der Feiertag bundesweit eine Mehrheit findet.
Als Schleswig-Holsteiner würde ich der Einführung zustimmen und als Ausgleich dafür Allerheiligen dort streichen lassen, wo das Feiertag ist. Die betreffenden Bundesländer sind eh wirtschaftlich stärker, der gesamtwirtschaftliche Nutzen also höher als wenn "Wir" einen solchen Tag wieder aufgäben.

Und im Sinne einer von mir ohnehin angestrebten bundesweiten Angleichung der Feiertage kämen wir damit auch noch einen Schritt voran.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:16)

Warum? Worin läge der Sinn außer in einem freien Tag für Arbeitnehmer? Glauben Sie, dass über ein paar Bilder fürs Fernsehen hinaus jemand ernsthaft gedenkt? Es freuen sich die Wirte am Abend zuvor und die Schüler über schulfrei. Oder welchen Sinn sehen Sie darin?
Der Sinn liegt in einem freien Tag für Arbeitnehmer und Schüler auf historisch begründeter Grundlage . :)
Verglichen mit dem SPD Heil Vorschag, alle 12 Jahre ein Jahr bezahlten Urlaub, halte ich diesen Vorschlag für realisierbar.
Wie dieser Feiertag in Feier und Information, einschließlicher schulischer, ausgestaltet wird und wer sich daran beteiligt, das überlasse ich als Liberale der inviduellen Entscheidung.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:53)

Als Schleswig-Holsteiner würde ich der Einführung zustimmen und als Ausgleich dafür Allerheiligen dort streichen lassen, wo das Feiertag ist. Die betreffenden Bundesländer sind eh wirtschaftlich stärker, der gesamtwirtschaftliche Nutzen also höher als wenn "Wir" einen solchen Tag wieder aufgäben.

Und im Sinne einer von mir ohnehin angestrebten bundesweiten Angleichung der Feiertage kämen wir damit auch noch einen Schritt voran.
Das würde nun bedeuten, dass die Südländer über den Finanzausgleich hinaus auch noch einen Wirtschafts- und Feiertagsausgleich erbringen müssten. Das wäre psychologisch ungeschickt für die Abstimmung, denn Menschen geben nur dann etwas her, wenn andere auch geben, egal, welche Ungleichheit herrscht.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:53)

Als Schleswig-Holsteiner würde ich der Einführung zustimmen und als Ausgleich dafür Allerheiligen dort streichen lassen, wo das Feiertag ist. Die betreffenden Bundesländer sind eh wirtschaftlich stärker, der gesamtwirtschaftliche Nutzen also höher als wenn "Wir" einen solchen Tag wieder aufgäben.

Und im Sinne einer von mir ohnehin angestrebten bundesweiten Angleichung der Feiertage kämen wir damit auch noch einen Schritt voran.
Auf Samhain, den Beginn eines neuen Jahres, würde ich ungern verzichten.

Haben Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein nicht den Reformationstag, 31.10., als Feiertag?
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:05)

Auf Samhain, den Beginn eines neuen Jahres, würde ich ungern verzichten.

Haben Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein nicht den Reformationstag, 31.10., als Feiertag?
Nicht nur die:

Brandenburg
Bremen
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen,

aber erstens haben wir uns damit nur unseren heidnischen östlichen Nachbarn angepasst, um bestehende Ungleichheiten zu beheben, und zweitens scheint mir mein Vorschlag aus den von mir genannten Gründen natürlich sinnvoller. Ihr dürft den Reformationstag gerne auch übernehmen, und das schreibe ich natürlich keinesfalls, weil ich damit irgendwelche persönliche Interessen verfolgte - KEINESFALLS! ;)
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:04)

Das würde nun bedeuten, dass die Südländer über den Finanzausgleich hinaus auch noch einen Wirtschafts- und Feiertagsausgleich erbringen müssten. Das wäre psychologisch ungeschickt für die Abstimmung, denn Menschen geben nur dann etwas her, wenn andere auch geben, egal, welche Ungleichheit herrscht.
Na ja, mein Vorschlag, zum Ausgleich im Süden dann auch den Reformationstag einzuführen, liegt auf dem Tisch. :cool:
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:17)

Nicht nur die:

Brandenburg
Bremen
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen,

aber erstens haben wir uns damit nur unseren heidnischen östlichen Nachbarn angepasst, um bestehende Ungleichheiten zu beheben, und zweitens scheint mir mein Vorschlag aus den von mir genannten Gründen natürlich sinnvoller. Ihr dürft den Reformationstag gerne auch übernehmen, und das schreibe ich natürlich keinesfalls, weil ich damit irgendwelche persönliche Interessen verfolgte - KEINESFALLS! ;)
Das wird sich im Süden der Republik nicht durchsetzen lassen. Bitte beachte, wie tief verwurzelt in der keltischen Kultur wir nach wie vor sind, siehe auch Erdmutter und daraus erwachsene Marienverehrung.

Aber ich fürchte, wir verfremden Alex' Thread zu sehr. ;)
Bevor wir ihn vollends verärgern, sollten wir uns wieder seinem Vorschlag widmen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

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JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:37)

Das wird sich im Süden der Republik nicht durchsetzen lassen. Bitte beachte, wie tief verwurzelt in der keltischen Kultur wir nach wie vor sind, siehe auch Erdmutter und daraus erwachsene Marienverehrung.

Aber ich fürchte, wir verfremden Alex' Thread zu sehr. ;)
Bevor wir ihn vollends verärgern, sollten wir uns wieder seinem Vorschlag widmen.
Also, meinen Segen hat sein Vorschlag nach wie vor, unabhängig von allen sonstigen Erwägungen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:39)

Also, meinen Segen hat sein Vorschlag nach wie vor, unabhängig von allen sonstigen Erwägungen.
Von der ernsten (echten) Seite aus würde ich den Vorschlag ablehnen und bei einer Befragung auch dagegen stimmen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Zunder »

Einen freien Tag für Nazis, damit sie Führers Putsch und sein Pogrom hübsch begießen können?
Na ja, wer's braucht.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:43)

Von der ernsten (echten) Seite aus würde ich den Vorschlag ablehnen und bei einer Befragung auch dagegen stimmen.
Normal, dass man unterschiedliche Bewertungen vornimmt.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:43)

Von der ernsten (echten) Seite aus würde ich den Vorschlag ablehnen und bei einer Befragung auch dagegen stimmen.
Dazu sollte keine Volksbefragung notwendig sein. Der Mensch per se ist wie Lucy von den Peanuts, "nimm, wenn man dir gibt, schre' , wenn man dir nimmt". Daraus folgere ich, dass sich eine Mehrheit bei Befragung für einen zusätzlichen Feiertag aussprechen würde, anteilig ungeachtet der Grundlage zur Einführung dieses Feiertags.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

Zunder hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:57)

Einen freien Tag für Nazis, damit sie Führers Putsch und sein Pogrom hübsch begießen können?
Na ja, wer's braucht.
Man dürfte auch den Erfolg der 1989er-Ereignisse feiern, aber wem dazu nur Nazis einfallen, bitteschön.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:57)

Einen freien Tag für Nazis, damit sie Führers Putsch und sein Pogrom hübsch begießen können?
Na ja, wer's braucht.
Wie sagte Herr Steinmeier heute (sinngemäß) im Bundestag, man muss nicht nur des Dunklen gedenken, sondern auch das Helle feiern.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Alexyessin »

Zunder hat geschrieben:(09 Nov 2018, 15:57)

Einen freien Tag für Nazis, damit sie Führers Putsch und sein Pogrom hübsch begießen können?
Na ja, wer's braucht.
ODer für die Demokraten, damit 18 und 89 feiern können.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 16:00)

Dazu sollte keine Volksbefragung notwendig sein. Der Mensch per se ist wie Lucy von den Peanuts, "nimm, wenn man dir gibt, schre' , wenn man dir nimmt". Daraus folgere ich, dass sich eine Mehrheit bei Befragung für einen zusätzlichen Feiertag aussprechen würde, anteilig ungeachtet der Grundlage zur Einführung dieses Feiertags.
Das war klar, deshalb auch der Vorschlag, einen anderen dafür zu streichen (überall). Dann kann man entscheiden, wie wichtig einem die Sache ist.

Dass der Bürger das nicht entscheiden soll, ist ein Hauptgrund meiner Ablehnung. Mir persönlich geht hier der Eingriff des Staates zu weit, das mag er bei Bedarf regeln, nicht nach parteipolitischen Überlegungen. In Bayern könnte man dafür ja etwas in Gang setzen. Im Bund nicht.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 16:03)

Wie sagte Herr Steinmeier heute (sinngemäß) im Bundestag, man muss nicht nur des Dunklen gedenken, sondern auch das Helle feiern.
Genau das kann ich an diesem Tag nicht, der für mich in erster Linie mit Entsetzen und Angst verbunden ist, deshalb möchte ich auch keinen Feiertag, der verschiedene geschichtliche Daten damit verknüpft.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von SirToby »

Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 14:17)

Hitler hat es ganz gut verstanden einen "eh nicht Arbeitstag" als Arbeiterferiertag der SPD wegzunehmen. Ist doch nix neues. Zurückgehen tut er auf Chicago. Und ursprünglich auf den Maitanz.
Es ging aber darum, wer den Feiertag deutschlandweit eingeführt hat. Nicht um seine Ursprünge. Und da war ihre Aussage nun mal schlicht falsch. Aber da Sie ja für das Gute und die Demokratie streiten, darf es nicht sein, dass Sie falsch liegen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(09 Nov 2018, 16:29)

Genau das kann ich an diesem Tag nicht, der für mich in erster Linie mit Entsetzen und Angst verbunden ist, deshalb möchte ich auch keinen Feiertag, der verschiedene geschichtliche Daten damit verknüpft.
Das ist nachvollziehbar. Aber muss das Eine denn das Andere ausschließen? Ich meine: Nein.

Denjenigen, die sich in diesem Forum äußern, sind die Ereignisse des Jahres 1938 ganz sicher bewusst, und die dürfen und werden gewiss auch nicht in Vergessenheit geraten. Aber dieselben Personen haben nicht an den damaligen Vorkommnissen mitgewirkt, sondern sind allenfalls mit dem 9. November 1989 und dessen Vorlauf sowie Folgen in Verbindung zu bringen, ob nun aktiv beteiligt oder als mehr oder weniger passive Beobachter.

Man könnte meinen, es müsse einen Grund dafür geben, dass es das Schicksal (wenn man denn daran glauben wollte) den Deutschen (und, ja, auch den Opfern von 1938 und deren Nachfahren) so schwer macht, mit diesem Datum einen Umgang zu finden, der alle Aspekte für jeden zufriedenstellend würdigt. Wenn es einen solchen Grund gibt, habe ich ihn noch nicht erkannt.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 17:27)

Das ist nachvollziehbar. Aber muss das Eine denn das Andere ausschließen? Ich meine: Nein.

Denjenigen, die sich in diesem Forum äußern, sind die Ereignisse des Jahres 1938 ganz sicher bewusst, und die dürfen und werden gewiss auch nicht in Vergessenheit geraten. Aber dieselben Personen haben nicht an den damaligen Vorkommnissen mitgewirkt, sondern sind allenfalls mit dem 9. November 1989 und dessen Vorlauf sowie Folgen in Verbindung zu bringen, ob nun aktiv beteiligt oder als mehr oder weniger passive Beobachter.

Man könnte meinen, es müsse einen Grund dafür geben, dass es das Schicksal (wenn man denn daran glauben wollte) den Deutschen (und, ja, auch den Opfern von 1938 und deren Nachfahren) so schwer macht, mit diesem Datum einen Umgang zu finden, der alle Aspekte für jeden zufriedenstellend würdigt. Wenn es einen solchen Grund gibt, habe ich ihn noch nicht erkannt.
Ich kann da nur für mich sprechen, bei mir hat es den Grund, dass ich den 9.November immer und zuerst mit den Novemberprogromen und deren Folgen verknüpfe.
Deshalb war ich auch ziemlich entsetzt, als dasselbe Datum zum Tag der Einheit gemacht werden sollte. Ich habe nichts gegen einer Feiertag, der andere geschichtlich wichtige Daten betrifft, die man fröhlich begehen kann.
Der 9. November ist für mich persönlich ein Trauertag.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

MäckIntaier hat geschrieben:(09 Nov 2018, 16:17)

Das war klar, deshalb auch der Vorschlag, einen anderen dafür zu streichen (überall). Dann kann man entscheiden, wie wichtig einem die Sache ist.

Dass der Bürger das nicht entscheiden soll, ist ein Hauptgrund meiner Ablehnung. Mir persönlich geht hier der Eingriff des Staates zu weit, das mag er bei Bedarf regeln, nicht nach parteipolitischen Überlegungen. In Bayern könnte man dafür ja etwas in Gang setzen. Im Bund nicht.
Pragmatisch gedacht, könnte ein Feiertag gestrichen werden, der ohnehin sonntags angesiedelt ist.
Aber ich befürchte, damit hätten die Religionsvertreter ein Problem.
Vielleicht sollte ein Tag der freien Wahl zur Verfügung gestellt werden, dann kann sich jeder raussuchen, welchen Tag er zu welchem Anlass und wie zu feiern gedenkt. Das deckelt nicht nur alle religiösen und historischen Interessen, sondern auch alle sonstigen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:09)
Pragmatisch gedacht, könnte ein Feiertag gestrichen werden, der ohnehin sonntags angesiedelt ist.
Aber ich befürchte, damit hätten die Religionsvertreter ein Problem.
Vielleicht sollte ein Tag der freien Wahl zur Verfügung gestellt werden, dann kann sich jeder raussuchen, welchen Tag er zu welchem Anlass und wie zu feiern gedenkt. Das deckelt nicht nur alle religiösen und historischen Interessen, sondern auch alle sonstigen.
Und am 20. April fehlen dann ca. 12% der Belegschaft? Ich weiß nicht ...
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(09 Nov 2018, 16:29)

Genau das kann ich an diesem Tag nicht, der für mich in erster Linie mit Entsetzen und Angst verbunden ist, deshalb möchte ich auch keinen Feiertag, der verschiedene geschichtliche Daten damit verknüpft.
Das kann ich nachvollziehen. Mir geht es ähnlich. Aber ich habe auch Verständnis dafür, dass es Menschen gibt, die positive Ereignisse mit diesem Tag verbinden und diese gerne in spezieller Erinnerung bewahren würden, oder ein zusätzliches Gedenken an diesen Tag haben, ohne eine Überlagerung zuzulassen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:18)

Und am 20. April fehlen dann ca. 12% der Belegschaft? Ich weiß nicht ...
Ich auch nicht wirklich. ;)
Der Gedanke war dem Willen geschuldet, Allen gerecht zu werden. Aber...es recht zu machen Jedermann, ist eine Kunst, die keiner kann.
Aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet, müssten eher 1-3 Feiertage gestrichen werden.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:22)
Ich auch nicht wirklich. ;)
Der Gedanke war dem Willen geschuldet, Allen gerecht zu werden. Aber...es recht zu machen Jedermann, ist eine Kunst, die keiner kann.
Andererseits muss ich zugeben, dass so ein AfD/NPD-Feiertag auch etwas für sich hätte.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag

Beitrag von Kritikaster »

PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:35)

Andererseits muss ich zugeben, dass so ein AfD/NPD-Feiertag auch etwas für sich hätte.
Dafür nehmen wir dann doch besser den Tag der Auflösung der beiden Vereine.
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Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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