Tag der Langeweile?PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:35)
Andererseits muss ich zugeben, dass so ein AfD/NPD-Feiertag auch etwas für sich hätte.
9 . November - Ein Schicksalstag
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:37)
Dafür nehmen wir dann doch besser den Tag der Auflösung der beiden Vereine.
Ich dachte nur an die armen Kerle, die am 20.4. einen Urlaubstag nehmen müssen, um irgendwo Remmidemmi machen zu können.
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Wenn die alle an diesem einen Tag gebündelt Remmidemmi machen, sind sie leichter zu beobachten und zu identifizieren.PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:42)
Ich dachte nur an die armen Kerle, die am 20.4. einen Urlaubstag nehmen müssen, um irgendwo Remmidemmi machen zu können.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
So ist es.JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:47)
Wenn die alle an diesem einen Tag gebündelt Remmidemmi machen, sind sie leichter zu beobachten und zu identifizieren.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Deutlich genug ging es mir um die UrsprüngeSirToby hat geschrieben:(09 Nov 2018, 16:47)
Es ging aber darum, wer den Feiertag deutschlandweit eingeführt hat. Nicht um seine Ursprünge.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Dein Zitat findet sich im Wortlaut nur auf der Website "Christ sucht Christ", diese Quelle finde ich tauglicher:Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:42)
Für mich ganz einfach. Das glitzernde Kristall waren die Glasscherben der Synagogen.
Der Begriff
Die verharmlosende Bezeichnung Reichskristallnacht, deren Herkunft nicht definitiv geklärt ist, bildete und erhielt sich für den reichsweiten Pogrom (gewalttätige Aktion gegen Menschen, die einer Minderheit angehören) gegen die Juden im Deutschen Reich, der am 9./10. November 1938 stattfand. ''Kristallnacht'' bezieht sich auf die überall verstreuten Glasscherben vor den zerstörten Wohnungen, Läden und Büros, Synagogen und öffentlichen jüdischen Einrichtungen. Der Begriff Reichspogromnacht (oder auch Pogromnacht bzw. Novemberpogrom) hat sich erst in jüngster Zeit verbreitet und im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt, um das belastete Wort "Reichskristallnacht" zu ersetzen.
https://www.lpb-bw.de/reichspogromnacht.html
Warum genau der Begriff verharmlosend/"belastet" sein soll, erschließt sich mir nicht so wirklich, ich finde ihn sehr anschaulich, ich persönlich habe bei dem Begriff direkt das Bild zerschmetterter Fenster und brennender Synagogen vor Augen. "Reichspogromnacht" mag vllt. zutreffender und politisch korrekter sein, ist aber imho abstrakter und allgemeiner gehalten.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
o, du meinst IS-leute einen tip zu geben ??PeterK hat geschrieben:(09 Nov 2018, 18:35)
Andererseits muss ich zugeben, dass so ein AfD/NPD-Feiertag auch etwas für sich hätte.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
das lernte ich in der schule.Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 13:42)
Für mich ganz einfach. Das glitzernde Kristall waren die Glasscherben der Synagogen.
m.w. ist es international bekannt als reichskristallnacht.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Nein, die haben dann ja auch frei .Nomen Nescio hat geschrieben:(11 Nov 2018, 01:04)
o, du meinst IS-leute einen tip zu geben ??
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Bleibt bitte beim Thema bleiben!
Es geht hier um das Gedenken an bzw den Umgang mit der Reichskristallnacht/Reichsprogromnacht 1938 und NICHT um den 20. April auch NICHT um AfD/NPD.
Es geht hier um das Gedenken an bzw den Umgang mit der Reichskristallnacht/Reichsprogromnacht 1938 und NICHT um den 20. April auch NICHT um AfD/NPD.
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Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Es geht um einen "Schicksalstag" der Deutschen (derer es so einige gibt):Dark Angel hat geschrieben:(11 Nov 2018, 14:50)
Es geht hier um das Gedenken an bzw den Umgang mit der Reichskristallnacht/Reichsprogromnacht 1938 ...
Alexyessin hat geschrieben:(09 Nov 2018, 12:43)
Hallo Zusammen,
der 9. November des 20. Jahrhunderts ist ohne weiteres als Schicksalstag der Deutschen zu nennen.
Im Jahre 1918 wurde die erste Republik - später in die Geschichte eingehende "Weimarer Republik" ausgerufen.
Im Jahre 1923 Hitler-Putsch in München
Im Jahre 1938 Reichsprogomnacht
und im Jahre 1989 der Fall der Mauer in Berlin
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Im Lied der Deutschen von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (geschrieben 1841 auf Helgoland), geht es wesentlich um Einigkeit und Recht und Freiheit als Staatsziele (dritte Strophe, auch Text der deutschen Nationalhymne). Diese drei Motive sollten, wie ich finden möchte, in drei deutschen Nationalfeiertagen abgebildet sein.
Das Motiv "Einigkeit" findet sich bereits im Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober. Für das Motiv "Freiheit" wäre der 9. November mit Republikgründung, NS-Reichskristallnacht (gegen Diktatur von rechts) und DDR-Mauerfall (gegen Diktatur von links) ein gut passender Nationalfeiertag. Für "Recht" als Motiv für einen dritten Nationalfeiertag möchte ich hiermit einen Ideenwettbewerb ausrufen.
Das Motiv "Einigkeit" findet sich bereits im Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober. Für das Motiv "Freiheit" wäre der 9. November mit Republikgründung, NS-Reichskristallnacht (gegen Diktatur von rechts) und DDR-Mauerfall (gegen Diktatur von links) ein gut passender Nationalfeiertag. Für "Recht" als Motiv für einen dritten Nationalfeiertag möchte ich hiermit einen Ideenwettbewerb ausrufen.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
einfach: das datum vom GG.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Fliege hat geschrieben:(11 Nov 2018, 15:28)
Für "Recht" als Motiv für einen dritten Nationalfeiertag möchte ich hiermit einen Ideenwettbewerb ausrufen.
Das passt und die Reform der Nationalfeiertage steht:Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Nov 2018, 14:16)
einfach: das datum vom GG.
1. Tag der Einheit am 3. Oktober,
2. Tag der Freiheit am 9. November,
3. Tag des Rechts am 23. Mai.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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9 . November - Ein Schicksalstag
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Alle Jahre wieder; das Erlebnis dieser überschäumenden Freude treibt mir regelmäßig die Tränen in die Augen. Endlich wieder Familienbesuche ohne bedrücktes Herzklopfen, Schlange stehen um Passierscheine, Gedränge an den kleinen Durchgängen, Herzklopfen beim Anblick bewaffneter Grenztruppen.
Heute öffentlich schlecht geredete Stimmung, weil der Übergang ins Schlaraffenland mißlungen ist... und wenn die Menschen in den Nachbarländern ihre Lage betrachten, angesichts uniformierter Glatzen hierzulande, vielleicht schon wieder klammheimliches Bedauern, daß die Wiedervereinigung zugelassen wurde.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Richtig, H2O: Heute steht der 9. November 1989 im Mittelpunkt, und der ist Grund genug, an dem Datum mal ohne Wenn und Aber zu feiern.
Letztlich sind an dem, was sich daraus entwickelt hat, alle an ihrer Stelle in unserer Gesellschaft beteiligt gewesen. Wer also heute meckern möchte, schaue vorher in den Spiegel!
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Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Mitterrand und Thatcher waren dagegen.
Nur Bush und Gorbatschov ist die gewaltfreie Wiedervereinigung zu verdanken.
Und Kohl, der ein historisches Fenster zu nutzen verstand, von dem keiner wußte, wie lange es offen stehen würde.
Nur Bush und Gorbatschov ist die gewaltfreie Wiedervereinigung zu verdanken.
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Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Ich bin dankbar und glücklich heute.
Die Misstöne von Ewig-Gestrigen werden ja langsam leiser und diejenigen, die ihr Leben in die eigene Hand genommen haben sind jetzt fast alle
dankbar und glücklich.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Naja, die Dankbarkeit dürfte sich bei vielen Westlern in Grenzen haltenMoses hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:43)
Ich bin dankbar und glücklich heute.
Die Misstöne von Ewig-Gestrigen werden ja langsam leiser und diejenigen, die ihr Leben in die eigene Hand genommen haben sind jetzt fast alle
dankbar und glücklich.
Wir wurden nicht gefragt und wenn man ehrlich ist, 1989 war für Westler das Thema Wiedervereinigung eher abgehakt, auf Sanktnimmerleinstag vertagt.
Auch die demonstrierenden Ostler wollten ja nicht vordringlich die Wiedervereinigung sondern mehr Freiheiten, mehr Mitspracherecht, mehr Demokratie.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Kommt wohl eher darauf an, wer welchen Hintergrund hatte. Bei uns in der Familie wurde das sehr begrüßt unter anderem weil wir viel Verwandtschaft in der Dädäär hatten.Misterfritz hat geschrieben:(09 Nov 2019, 15:27)
Naja, die Dankbarkeit dürfte sich bei vielen Westlern in Grenzen halten
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Wir auch - ich kann da aber nur von mir und meinen Freunden sprechen, denen war das ziemlich egal.Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2019, 02:40)
Kommt wohl eher darauf an, wer welchen Hintergrund hatte. Bei uns in der Familie wurde das sehr begrüßt unter anderem weil wir viel Verwandtschaft in der Dädäär hatten.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Ja, die Mehrheit meiner Bekannten... haben den Wegfall der innerdeutschen Trennung begrüßt. Besonders unnatürlich fanden wir immer , wenn eine Grenze mittendurch eine Gemeinde gezogen wurde - wie in Berlin oder Mödlareuth!
Und so gesehen gibt es schon noch Aufgaben, die sich aus den Folgen des letzten Krieges ergeben:
U. a. geteilte Städte: Guben, Frankfurt/O., Görlitz!
Und so gesehen gibt es schon noch Aufgaben, die sich aus den Folgen des letzten Krieges ergeben:
U. a. geteilte Städte: Guben, Frankfurt/O., Görlitz!
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Es gab seinerzeit einen hübschen Artikel von Patrick Süskind, der die Stimmung aus Westdeutschland (auch meine persönliche damals) ganz gut einfängt:Misterfritz hat geschrieben:(09 Nov 2019, 15:27)
Naja, die Dankbarkeit dürfte sich bei vielen Westlern in Grenzen halten
Wir wurden nicht gefragt und wenn man ehrlich ist, 1989 war für Westler das Thema Wiedervereinigung eher abgehakt, auf Sanktnimmerleinstag vertagt.
Auch die demonstrierenden Ostler wollten ja nicht vordringlich die Wiedervereinigung sondern mehr Freiheiten, mehr Mitspracherecht, mehr Demokratie.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501977.html
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Sehr guter Text. Und Sie werden es nicht glauben, aber diese Reflexionen und Stimmungsbilder geben auch ein ganzes Stück meiner eigenen Stimmung damals wieder. Nur eben aus Ostsicht.MäckIntaier hat geschrieben:(13 Nov 2019, 12:06)
Es gab seinerzeit einen hübschen Artikel von Patrick Süskind, der die Stimmung aus Westdeutschland (auch meine persönliche damals) ganz gut einfängt:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501977.html
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Für mich war der 9. Nov 1989 der Tag, an dem ein unmögliches, in jeder Hinsicht abgewirtschaftes, aliberales System unumkehrbar sein Ende besiegelt hatte, indem es das Tabu, an das es seine ganze Existenz gehangen hat, antasten und brechen musste. Alles, was danach kam, konnte nur besser sein.
Ein Berufspolitiker wie Kohl kam sicherlich mit den diesen Spannungen und Konfliktlagen, die sich da im Osten seit Jahrzehnten aufgebaut hatten, wiederholt in Berührung, hatte einen ganz anderen geschichtlichen, gesamtdeutschen Horizont als etwa exemplarisch der Westberliner "Herr Lehmann" in Sven Regeners Roman, der dann von einem plötzlichen geschichtlichen Dammbruch überspült wird. Genau jener Damm, der in seinen 30 Lebensjahren als Konstante immer da war, nicht nur als etwas Hingenommenes, sondern als Gegebenes, Selbstverständliches, etwas, das letztlich sein kleines Leben buchstäblich gerahmt hat. Und nun war ein großes Loch in diesem Rahmen...
Ein Berufspolitiker wie Kohl kam sicherlich mit den diesen Spannungen und Konfliktlagen, die sich da im Osten seit Jahrzehnten aufgebaut hatten, wiederholt in Berührung, hatte einen ganz anderen geschichtlichen, gesamtdeutschen Horizont als etwa exemplarisch der Westberliner "Herr Lehmann" in Sven Regeners Roman, der dann von einem plötzlichen geschichtlichen Dammbruch überspült wird. Genau jener Damm, der in seinen 30 Lebensjahren als Konstante immer da war, nicht nur als etwas Hingenommenes, sondern als Gegebenes, Selbstverständliches, etwas, das letztlich sein kleines Leben buchstäblich gerahmt hat. Und nun war ein großes Loch in diesem Rahmen...
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Ich habe in letzter Zeit mehrere Kommentare gehört, in denen auf den inzwischen etwas verwischten Unterschied zwischen der Erkämpfung von Freiheit und der von Einheit hingewiesen wurde. Zurecht. Ersteres muss Priorität haben. Jedes Schulkind kennt inzwischen das Gestammel von Schabowski und das Bild von den Trabis an der Bornholmer Brücke. Welcher Jugendliche heute weiß etwas mit dem Namen "Bärbel Bohley" anzufangen?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
"Feiertag" ist einfach nicht der angemessene Rahmen für das, was an den verschiedenen 9. Novembers so geschah. "Gedenktag" schon eher. Klingt aber ziemlich altväterisch. Man sollte an den Schulen sowas wie einen Projekttag zum Datum 9. November machen. Mit allen Aspekten. Aber das geht natürlich nur, wenn die Kinder nicht frei haben und mit ihren Eltern zur Feier des Tages zu McDonalds oder BurgerKing zum Mitagessen fahren.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Obwohl Bohley, Lengsfeld und co. zu Wendenzeiten immer in einem Atemzug genannt worden sind, haben sich die beiden Frauen politisch ja dermaßen konträr entwickelt. Die bereits 2010 verstorbene Bohley hat sich später in europäischen Hilfsprojekten engagiert. Und wohin sich Lengsfeld mit ihrer "Gemeinsamen Erklärung" entwickelte, ist bekannt. Krasse Gegensätze.schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:00)
Ich habe in letzter Zeit mehrere Kommentare gehört, in denen auf den inzwischen etwas verwischten Unterschied zwischen der Erkämpfung von Freiheit und der von Einheit hingewiesen wurde. Zurecht. Ersteres muss Priorität haben. Jedes Schulkind kennt inzwischen das Gestammel von Schabowski und das Bild von den Trabis an der Bornholmer Brücke. Welcher Jugendliche heute weiß etwas mit dem Namen "Bärbel Bohley" anzufangen?
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Hat sich hier eigentlich mal jemand zur schrecklichen Pogromnacht der Nazis, zynisch "Reichskristallnacht" genannt, geäußert? In den Novemberpogromen 1938 "wurden vom 7. bis 13. November etwa 800 Juden ermordet, 400 davon in der Nacht vom 9. auf den 10. November. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo mindestens weitere 400 ermordet wurden oder an Haftfolgen starben." https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpogrome_1938schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:18)
"Feiertag" ist einfach nicht der angemessene Rahmen für das, was an den verschiedenen 9. Novembers so geschah. "Gedenktag" schon eher. Klingt aber ziemlich altväterisch. Man sollte an den Schulen sowas wie einen Projekttag zum Datum 9. November machen. Mit allen Aspekten. Aber das geht natürlich nur, wenn die Kinder nicht frei haben und mit ihren Eltern zur Feier des Tages zu McDonalds oder BurgerKing zum Mitagessen fahren.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Was soll der Sinn eines solchen weiteren, von der Obrigkeit verordneten Feiertages sein? Es wird der Wahladel ein paar weitere Veranstaltungen unter sich mit Sonntagsreden abhalten, die anderen gehen ins Schwimmbad oder machen Grillfest.Fliege hat geschrieben:(12 Nov 2018, 18:18)
Das passt und die Reform der Nationalfeiertage steht:
1. Tag der Einheit am 3. Oktober,
2. Tag der Freiheit am 9. November,
3. Tag des Rechts am 23. Mai.
Was den "Schicksalstag" angeht, so möchte man wohl lieber keinen am 9. November mit Mikro und Kamera irgendwohin schicken und die Menschen fragen, was für ein Tag sei.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Wo soll es etwas "Konträres" zwischen Boley und Lengsfeld geben? Bohley hat sich später vorort um Menschen in Not gekümmert. Was sollte Lengsfeld dagegen haben? Sie hat sich im Gegenteil überaus positiv darüber in ihrem Nachruf geäußert.Selina hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:52)
Obwohl Bohley, Lengsfeld und co. zu Wendenzeiten immer in einem Atemzug genannt worden sind, haben sich die beiden Frauen politisch ja dermaßen konträr entwickelt. Die bereits 2010 verstorbene Bohley hat sich später in europäischen Hilfsprojekten engagiert. Und wohin sich Lengsfeld mit ihrer "Gemeinsamen Erklärung" entwickelte, ist bekannt. Krasse Gegensätze.
Gerade solche Taten sind ja nun ein bemerkenswerter "Beitrag zur Völkerverständigung", also dabei zu helfen, Fluchtgründe vorort abzubauen, so dass Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssen.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Do 14. Nov 2019, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Darüber, wo Bohley, die nicht "Kohls Mädchen" wurde, heute stünde, braucht nicht spekuliert werden, denn sie gab zu Lebzeiten bekannt:Selina hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:52)
Obwohl Bohley, Lengsfeld und co. zu Wendenzeiten immer in einem Atemzug genannt worden sind, haben sich die beiden Frauen politisch ja dermaßen konträr entwickelt. Die bereits 2010 verstorbene Bohley hat sich später in europäischen Hilfsprojekten engagiert. Und wohin sich Lengsfeld mit ihrer "Gemeinsamen Erklärung" entwickelte, ist bekannt. Krasse Gegensätze.
"Man wird sie [die DDR-Methoden] ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert."
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
EingangsbeitragSelina hat geschrieben:(13 Nov 2019, 15:58)
Hat sich hier eigentlich mal jemand zur schrecklichen Pogromnacht der Nazis, zynisch "Reichskristallnacht" genannt, geäußert? In den Novemberpogromen 1938 "wurden vom 7. bis 13. November etwa 800 Juden ermordet, 400 davon in der Nacht vom 9. auf den 10. November. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo mindestens weitere 400 ermordet wurden oder an Haftfolgen starben." https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpogrome_1938
Aber dies war nur ein Prolog zu dem, was die Nazis dann am 9. November im Jahre 1938 mit diesem Datum veranstalteten - die bis dahin schlimmsten organisierten Progrome gegen Juden in Deutschland wurden in der Nacht auf den 10. November durchgezogen und besudelten diesen ehmaligen Tag der Demokratie, ja des Volkes aufs Schlimmste.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Der Hintergrund (nicht "Sinn") ist, dass es in Deutschland, bezogen auf die Wahlbürger, zu wenige atheistische Feiertage gibt. Also braucht es Fantasie, um atheistische Feiertage zu ersinnen. ;-)MäckIntaier hat geschrieben:(13 Nov 2019, 16:47)
Was soll der Sinn eines solchen weiteren, von der Obrigkeit verordneten Feiertages sein? Es wird der Wahladel ein paar weitere Veranstaltungen unter sich mit Sonntagsreden abhalten, die anderen gehen ins Schwimmbad oder machen Grillfest.
Was den "Schicksalstag" angeht, so möchte man wohl lieber keinen am 9. November mit Mikro und Kamera irgendwohin schicken und die Menschen fragen, was für ein Tag sei.
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Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Genau. Und die andere wettert gegen Flüchtlinge und Flüchtlingspolitik (Gemeinsame Erklärung uswusf). Krasser Gegensatz.BlueMonday hat geschrieben:(13 Nov 2019, 23:09)
Wo soll es etwas "Konträres" zwischen Boley und Lengsfeld geben? Bohley hat sich später vorort um Menschen in Not gekümmert. Was sollte Lengsfeld dagegen haben? Sie hat sich im Gegenteil überaus positiv darüber in ihrem Nachruf geäußert.
Gerade solche Taten sind ja nun ein bemerkenswerter "Beitrag zur Völkerverständigung", also dabei zu helfen, Fluchtgründe vorort abzubauen, so dass Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Am 9. November 1967 hatte übrigens auch die Rakete, mit der Menschen zum Mond flogen, ihren Jungfernflug.
Re: 9 . November - Ein Schicksalstag
Am 9. November 1967 hatte übrigens auch die Rakete, mit der Menschen zum Mond flogen, ihren Jungfernflug.