Re: konnte nur Stalin Hitler besiegen?
Verfasst: Do 17. Aug 2017, 13:10
Eine Gegenthese zu diesem Thread könnte lauten: Die Sowjetunion hat Hitler-Deutschland nicht wegen sondern trotz Stalins besiegt.
Das würde ich aber aus meinem historischen Verständnis heraus auch so sehen.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Aug 2017, 13:10)
Eine Gegenthese zu diesem Thread könnte lauten: Die Sowjetunion hat Hitler-Deutschland nicht wegen sondern trotz Stalins besiegt.
In der Tat, von 34,5 Millionen mobilisierten Männern und Frauen sind 84 Prozent getötet, verwundet oder gefangen genommen.Europa2050 hat geschrieben:(17 Aug 2017, 13:19)
Das würde ich aber aus meinem historischen Verständnis heraus auch so sehen.
Stalins politische und militärische Fehler in Bezug auf das DR, angefangen mit dem Molotow-Ribbentrop-Pakt über diverse Säuberungen über die viel zu Offensive Aufstellung 1941 über das verspätete Abziehen von Truppen aus dem Pazifikraum hätten fast jedes andere Land ruiniert.
Das war einer der Faktoren, die wesentlich zur spätere Niederlage beitrugen. In der Ukraine z.B. bildete sich ein Regierung, deren Mitglieder von den Nazis umgehend interniert wurde.Dampflok94 hat geschrieben:(17 Aug 2017, 12:28)
Auch die deutschen Truppen wurden in Teilen der SU als Befreier begrüßt. Aber die "Befreiten" merkten schnell, daß sie vom Regen in Traufe gekommen waren.
wenn AH nicht seine truppen nach belgrad geschickt hätte, wäre barbarossa um die 5-6 wochen eher begonnen. und hatten die nazis fast sicher mit stalin einem vergleich geschlossen. das hat stalin sogar noch einige male angeboten.Ammianus hat geschrieben:(17 Aug 2017, 14:43)
Das war einer der Faktoren, die wesentlich zur spätere Niederlage beitrugen. In der Ukraine z.B. bildete sich ein Regierung, deren Mitglieder von den Nazis umgehend interniert wurde.
Millionen von Kolchosbauern hofften das von den Bolschewisten geraubte Land wieder zu bekommen, die Nazis ließen sie weiterhin Sklaven sein.
Davon abgesehen stand es 41 mehrmals auf Messers Schneide. Während der deutschen Winteroffensive nach Ende der Schlammperiode im Herbst stand das Sowjetregime kurz vor dem Zusammenbruch. Die Autoren Simonow (Die Lebenden und die Toten) und Plivier (Moskau) beschreiben diese Situation sehr gut.
Nomen Nescio hat geschrieben:(17 Aug 2017, 23:41)
wenn AH nicht seine truppen nach belgrad geschickt hätte, wäre barbarossa um die 5-6 wochen eher begonnen. und hatten die nazis fast sicher mit stalin einem vergleich geschlossen. das hat stalin sogar noch einige male angeboten.
wenn ich mich nicht irre, würde stalin den europäischen teil hitler »gönnen«.
Bis Stalin im parteiinternen Machtkampf sich durchsetzte, war Trotzki (von Lenin) als sein eigentlicher Nachfolger vorgesehen. Trotzki war nicht nur Theoretiker sondern der entscheidende Mann im russischen Bürgerkrieg (Rote gegen Weiße). Als "Volkskommissar für das Kriegswesen" bewies er vor allem eines: Militärtaktische Fähigkeiten. Sonst hätten die (eigentlich unterlegenen Roten) diesen Bürgerkrieg niemals gewinnen können (wie immer man diesen politisch auch beurteilen mag). Später, im Frühjahr 1939, im Exil sagte er - von allen Fachleuten belächelt - den Hitler-Stalin-Pakt voraus, der dann im Herbst 39 auch zustande kam. Es ist also nicht von ungefähr, wenn man diesem Mann in erheblich höherem Maße zutraut, auch den Krieg mit Nazideutschland effektiver geführt haben zu können.Yossarian hat geschrieben:(17 Aug 2017, 13:47)
In der Tat, von 34,5 Millionen mobilisierten Männern und Frauen sind 84 Prozent getötet, verwundet oder gefangen genommen.
Andererseits hätte es auf jeden Fall hohe Verluste gegeben und wenn jemand anderes wie Stalin an der Macht gewesen wäre hätte die SU auch daran kollabieren können.
Ich habe schon Militärhistoriker gelesen (finde es aktuell aber nicht mehr) die diesen Effekt (Balkan) auf höchstens 1-2 Wochen beziffern, da die Pripjet-Sümpfe vorher eh nicht "Blitzkrieggeeignet" waren.Nomen Nescio hat geschrieben:(17 Aug 2017, 23:41)
wenn AH nicht seine truppen nach belgrad geschickt hätte, wäre barbarossa um die 5-6 wochen eher begonnen. und hatten die nazis fast sicher mit stalin einem vergleich geschlossen. das hat stalin sogar noch einige male angeboten.
wenn ich mich nicht irre, würde stalin den europäischen teil hitler »gönnen«.
Europa2050 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 07:55)
Ich habe schon Militärhistoriker gelesen (finde es aktuell aber nicht mehr) die diesen Effekt (Balkan) auf höchstens 1-2 Wochen beziffern, da die Pripjet-Sümpfe vorher eh nicht "Blitzkrieggeeignet" waren.
Als strategische Fehler seitens der Deutschen werden genannt:
- 1-2 Wochen Zeitverlust nach dem Sieg in Smolensk, da man von der schnellen Zerschlagung der roten Armee dort überrascht war und keine weiteren Ziele geplant hatte, nicht wusste ob man Kiew oder Moskau anpeilen sollte
- Belagerung statt Einnahme Leningrads, als das noch möglich war, hier stand Hitlers Rassenwahn den militärischen Zielen im Weg (er wollte Leningrad menschenleer bekommen - unvorstellbar grausam)
- ebenfalls dem völkischen geschuldet die Unfähigkeit, auf Kollaborationstendenzen einzugehen
Und ich möchte nochmal ausdrücklich betonen - zum Glück.
Stalin hätte einen Verzichtsfrieden mit Hitler nicht überlebt, man war eh mit seinem Zaudern unzufrieden und hatte ihn an die Front gedrängt. Da hätten die noch vorhandenen "Alt '18er" Bolschewiken kurzen Prozess mit ihm gemacht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Kiew_(1941)Besetzung von Kiew
Aufgrund der großen Verluste der deutschen Verbände in der Stadt befahl Hitler, dass befestigte Großstädte zukünftig nicht mehr im direkten Angriff eingenommen, sondern nach einer Umgehung belagert und schließlich mit Artillerie und Luftangriffen zu Fall gebracht werden sollten. Am 12. Oktober bestätigte er das Betretungsverbot für Verbände nochmals mit Blick auf Moskau und Leningrad, um die Truppen nicht Verlusten durch Spreng- oder Sabotageaktionen auszusetzen. Letztendlich wurde diese Verfahrensweise aber nie – abgesehen von der Leningrader Blockade – angewendet, und zwar schon deshalb nicht, weil die Truppe auf diese Verkehrsknotenpunkte und die Unterkünfte für Stäbe, Depots und sonstige Versorgungseinrichtungen nicht verzichten konnte.
Ammianus hat geschrieben:(17 Aug 2017, 14:43)
Das war einer der Faktoren, die wesentlich zur spätere Niederlage beitrugen. In der Ukraine z.B. bildete sich ein Regierung, deren Mitglieder von den Nazis umgehend interniert wurde.
Millionen von Kolchosbauern hofften das von den Bolschewisten geraubte Land wieder zu bekommen, die Nazis ließen sie weiterhin Sklaven sein.
Davon abgesehen stand es 41 mehrmals auf Messers Schneide. Während der deutschen Winteroffensive nach Ende der Schlammperiode im Herbst stand das Sowjetregime kurz vor dem Zusammenbruch. Die Autoren Simonow (Die Lebenden und die Toten) und Plivier (Moskau) beschreiben diese Situation sehr gut.
Stalin machte bis zum Winter mehrere Friedensangebote die von Mal zu Mal immer lukrativer wurden. Im Endeffekt hätte das Eingehen Deutschlands darauf Stalin vielleicht sogar so weit geschwächt, dass es zum Ende der bolschewistischen Herrschaft gekommen wäre. Doch Ideologen handeln nicht immer pragmatisch und stolpern darüber.Nomen Nescio hat geschrieben:(17 Aug 2017, 23:41)
wenn AH nicht seine truppen nach belgrad geschickt hätte, wäre barbarossa um die 5-6 wochen eher begonnen. und hatten die nazis fast sicher mit stalin einem vergleich geschlossen. das hat stalin sogar noch einige male angeboten.
wenn ich mich nicht irre, würde stalin den europäischen teil hitler »gönnen«.
Ammianus hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:44)
Stalin machte bis zum Winter mehrere Friedensangebote die von Mal zu Mal immer lukrativer wurden. Im Endeffekt hätte das Eingehen Deutschlands darauf Stalin vielleicht sogar so weit geschwächt, dass es zum Ende der bolschewistischen Herrschaft gekommen wäre. Doch Ideologen handeln nicht immer pragmatisch und stolpern darüber.
Paar Bücher, paar Dokus, Netz hilft auch weiter für den Einstieg. War auch mal (2013) Strangthema im geschichtsforum.de ...
schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Aug 2017, 13:10)
Eine Gegenthese zu diesem Thread könnte lauten: Die Sowjetunion hat Hitler-Deutschland nicht wegen sondern trotz Stalins besiegt.
https://www.welt.de/print-welt/article2 ... vater.html
Zwar hat Chruschtschow auch diesen Mythos zerstören wollen, als er dem Diktator vorwarf, er habe durch eine falsche Politik den Krieg erst ermöglicht. Und als er dann begann, habe er ihn durch Unfähigkeit länger und opferreicher gemacht. "Doch innerhalb von 50 Jahren hat sich das im gesellschaftlichen Bewußtsein völlig
http://www.zeit.de/2006/08/A-GeheimredeNach dem Krieg, kritisierte Chruschtschow weiter, habe sich Stalin unablässig als begnadeter Stratege und Woshd (Führer) feiern lassen. Dabei habe er 1941 zahllose Hinweise auf den bevorstehenden deutschen Angriff in den Wind geschlagen. Trotz vorhandener industrieller Kapazitäten sei die Bewaffnung der Roten Armee völlig unzureichend gewesen, das Offizierskorps durch die »Säuberungen« aufs grausamste dezimiert. Immer wieder habe Stalin verhängnisvolle Fehlentscheidungen getroffen.
Ammianus hat geschrieben:(21 Aug 2017, 10:17)
Paar Bücher, paar Dokus, Netz hilft auch weiter für den Einstieg. War auch mal (2013) Strangthema im geschichtsforum.de ...
Dass die Vergangenheit, je länger sie zurückliegt, umso mehr in rosarotem Licht erscheint, ist ein - wenn auch vielleicht nicht "normales" - aber doch weit verbreitetes Phänomen. Ein typisches Beispiel wäre für mich der Blick der Franzosen auf ihr einstiges Kolonialsystem. Speziell auf Algerien verbunden mit einer Verdrängung der Schrecken des Algerienkriegs bis in die jüngere Vergangenheit. Naziherrschaft in Deutschland und Stalinismus in der Sowjetunion sind freilich noch mal von ganz anderem Kaliber. Eine Verklärung der Naziherrschaft bei einer relevanten Menge von Deutschen scheint auch längerfristig nahezu ausgeschlossen. Die in dem verwiesenen WELT-Artikel angegebenen erst 13, dann 19 Prozent der unter 30jährigen in Bezug auf Stalin haben diese Relevanzgrenze bereits leicht überschritten. Wie in Russland dieser Verklärungsprozess läuft und lief ist noch mal eine andere (interessante) Frage. Dazu gehört ganz sicher auch die Analyse der Stalin-Verklärung bei einer MInderheit in senemGeburtsland Georgien. Bei gleichzeitig verbreiteter SU/Russland-Aversion.Flaschengeist hat geschrieben:(21 Aug 2017, 10:41)
https://www.welt.de/print-welt/article2 ... vater.html
http://www.zeit.de/2006/08/A-Geheimrede
Das hat schon Genosse Chruschtschow festgestellt.
Nicht nur in Russland, in Georgien, seiner Heimat, dürfte es noch schlimmer sein.schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Aug 2017, 10:56)
Dass die Vergangenheit, je länger sie zurückliegt, umso mehr in rosarotem Licht erscheint, ist ein - wenn auch vielleicht nicht "normales" - aber doch weit verbreitetes Phänomen. Ein typisches Beispiel wäre für mich der Blick der Franzosen auf ihr einstiges Kolonialsystem. Speziell auf Algerien verbunden mit einer Verdrängung der Schrecken des Algerienkriegs bis in die jüngere Vergangenheit. Naziherrschaft in Deutschland und Stalinismus in der Sowjetunion sind freilich noch mal von ganz anderem Kaliber. Eine Verklärung der Naziherrschaft bei einer relevanten Menge von Deutschen scheint auch längerfristig nahezu ausgeschlossen. Die in dem verwiesenen WELT-Artikel angegebenen erst 13, dann 19 Prozent der unter 30jährigen in Bezug auf Stalin haben diese Relevanzgrenze bereits leicht überschritten. Wie in Russland dieser Verklärungsprozess läuft und lief ist noch mal eine andere (interessante) Frage. Dazu gehört ganz sicher auch die Analyse der Stalin-Verklärung bei einer MInderheit in senemGeburtsland Georgien. Bei gleichzeitig verbreiteter SU/Russland-Aversion.
du hast nicht einmal gefragt was der inhalt dieser quellen war. ich habe die mühe genommen ein wenig auszusuchen, weil ich schon vor jahrten wußte daß stalin versuchte friedensschluß zu bekommen. vermutlich dachte der, das er einmal von über wolga die deutschen angreifen konnte. und jedenfalls blieb das kommunistische imperium intakt.
Doch, klick klick Google, Diskussion Geschichtsforum auch viele Quellen genannt ...
ICH habe nichts gesagt über lukrativ. habe ich was übersehen?Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Aug 2017, 12:05)
Das alles belegt aber nicht "Stalin machte bis zum Winter mehrere Friedensangebote die von Mal zu Mal immer lukrativer wurden."
Der zitierte Satz stammt von mir. Dabei erinnere ich mich hauptsächlich an die Aussagen in einer Doku über Barbarossa.Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Aug 2017, 12:14)
ICH habe nichts gesagt über lukrativ. habe ich was übersehen?
ich muß mal nachsuchen bei dem großen wendig. das könnte man die enzyklopädie für braun angehauchte leute nennen.Ammianus hat geschrieben:(21 Aug 2017, 13:15)
Der zitierte Satz stammt von mir. Dabei erinnere ich mich hauptsächlich an die Aussagen in einer Doku über Barbarossa.
Stalin hat das Reich doch erst stark gemacht. Ohne Stalin hätte Hitler den Feldzug in Frankreich nicht führen können. Dafür notwendige Rohstoffe und Grundnahrungsmittel wurden aus der UDSSR importiert. Und die Wirtschaftshilfe für Hitler lief bis kurz vor dem Feldzug im Osten. Trotz Warnungen hat Stalin seinen Busenfreund unterstützt. Reden des Gröfaz wurden in der Pravda gedruckt.Yossarian hat geschrieben:(17 Aug 2017, 13:47)
In der Tat, von 34,5 Millionen mobilisierten Männern und Frauen sind 84 Prozent getötet, verwundet oder gefangen genommen.
Andererseits hätte es auf jeden Fall hohe Verluste gegeben und wenn jemand anderes wie Stalin an der Macht gewesen wäre hätte die SU auch daran kollabieren können.
Wird man nie klären können die Frage.
Auf jedenfall sicher ist aber dass ohne die massive Hilfe der USA der Widerstand zusammengebrochen wäre.
Wenn Hitler ohne Stalins Hilfe nicht den Frankreichfeldzug hätte führen können, stellt sich die Frage, wie er es geschafft hat, ohne Stalins Hilfe Russland anzugreifen, wofür ein Vielfaches an Ressourcen nötig war.Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Aug 2017, 11:40)
Stalin hat das Reich doch erst stark gemacht. Ohne Stalin hätte Hitler den Feldzug in Frankreich nicht führen können. Dafür notwendige Rohstoffe und Grundnahrungsmittel wurden aus der UDSSR importiert. Und die Wirtschaftshilfe für Hitler lief bis kurz vor dem Feldzug im Osten. Trotz Warnungen hat Stalin seinen Busenfreund unterstützt. Reden des Gröfaz wurden in der Pravda gedruckt.
Mit Lieferungen aus Russsland bis kurz vor der Operation Barbarossa. Und indem in den besetzten Gebieten geplündert wurde was dass Zeug hielt. Und mit Importen aus Schweden die mit Raubgold bezahlt wurden. Und durch ein Wechselsystem mit dem die Schuldenwirtschaft am Laufen gehalten wurde. Das wurde von Schacht eingeführt und auch nach dessen Rücktritt exzessiv weiter betrieben.Zunder hat geschrieben:(03 Mar 2018, 15:11)
Wenn Hitler ohne Stalins Hilfe nicht den Frankreichfeldzug hätte führen können, stellt sich die Frage, wie er es geschafft hat, ohne Stalins Hilfe Russland anzugreifen, wofür ein Vielfaches an Ressourcen nötig war.
Für den Krieg gegen Frankreich waren die deutschen Ressourcen ausreichend. Die Lieferungen aus Rußland waren sicherlich willkommen. Aber nicht kurzfristig notwendig. Der Frankreich-Feldzug ist nicht durch die Ressourcen-Überlegenheit gewonnen worden. Sondern durch den wesenlich besseren Kriegsplan.Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Aug 2017, 11:40)
Stalin hat das Reich doch erst stark gemacht. Ohne Stalin hätte Hitler den Feldzug in Frankreich nicht führen können. Dafür notwendige Rohstoffe und Grundnahrungsmittel wurden aus der UDSSR importiert. Und die Wirtschaftshilfe für Hitler lief bis kurz vor dem Feldzug im Osten. Trotz Warnungen hat Stalin seinen Busenfreund unterstützt. Reden des Gröfaz wurden in der Pravda gedruckt.
Eben. Die Plünderungen und die eigene Wirtschaft haben die Kriegsführung ermöglicht.Alter Stubentiger hat geschrieben:(03 Mar 2018, 17:14)
Mit Lieferungen aus Russsland bis kurz vor der Operation Barbarossa. Und indem in den besetzten Gebieten geplündert wurde was dass Zeug hielt. Und mit Importen aus Schweden die mit Raubgold bezahlt wurden. Und durch ein Wechselsystem mit dem die Schuldenwirtschaft am Laufen gehalten wurde. Das wurde von Schacht eingeführt und auch nach dessen Rücktritt exzessiv weiter betrieben.
Das System wurde nur durch Räuberei und Sklaverei am Laufen gehalten. Darum führte kein Weg am Krieg vorbei um immer neue Beute machen zu können. Damit es weiter geht.
Nein. Tatsächlich wurde der Polen Feldzug zwar gewonnen aber sämtliche (!!!) Munitionsvorräte waren dabei aufgebraucht worden. Die Rohstoffe aus Russland waren zwingend erforderlich um die Bestände wieder zu füllen. Tatsächlich mußte der Frankreich-Feldzug deshalb verschoben werden. Bezahlt wurde mit Gold und zähneknirschend mit Technologie wenn das Gold knapp war. Deutschland hatte nie eine Ressourcen-Überlegenheit sondern immer Ressourcen-Knappheit. Und die Munitionsfrage war für Hitler sehr wichtig. Das fußt auf Erfahrungen aus dem ersten Weltkrieg.Dampflok94 hat geschrieben:(03 Mar 2018, 19:29)
Für den Krieg gegen Frankreich waren die deutschen Ressourcen ausreichend. Die Lieferungen aus Rußland waren sicherlich willkommen. Aber nicht kurzfristig notwendig. Der Frankreich-Feldzug ist nicht durch die Ressourcen-Überlegenheit gewonnen worden. Sondern durch den wesenlich besseren Kriegsplan.
Das siehst du falsch. Die kriegswichtigen Rohstoffe bekam man nicht aus Polen oder Tschechien. Dort konnte man aber die Goldreserven der Zentralbanken einsacken. (in Österreich auch).Zunder hat geschrieben:(03 Mar 2018, 20:43)
Eben. Die Plünderungen und die eigene Wirtschaft haben die Kriegsführung ermöglicht.
Deshalb war der Hitler-Stalin-Pakt auch nicht die Bedingung für den Frankreich-Feldzug.
Das meinte ich. Einen Angriff über die Ardennen hielten die Franzosen für nicht möglich. Und so war dieser Blitz-Krieg möglich. Dazu kam die Risiko-Bereitschaft z.B. eines Guderians. Der einfach mit seinen Panzern weiter fuhr, obwohl die Infantrie nicht nachkam. Was natürlich seine Flanken gefährdete. Aber das war der Hauptgrund der Niederlage. Was wäre passiert, wenn die Franzosen das mehr auf dem quivive gewesen wären? Wir werden es nie erfahren.Alter Stubentiger hat geschrieben:(03 Mar 2018, 20:51)
Der Frankreichfeldzug war ein Vabanque-Spiel. Gewonnen wurde er weil auf Seiten der Franzosen 1. Weltkriegsgeneräle in den Kategorien von 1917 dachten. Und auf deutscher Seite neue Leute das Unerwartete taten. Die Franzosen hätten nur die Ardennen im Blick behalten müßen dann wäre der Feldzug schnell zu Ende gewesen.
Soviel ich weiß, wurden die Öl- und Getreidelieferungen aus Russland mit technischem Gerät bezahlt und nicht mit Gold.Alter Stubentiger hat geschrieben:(03 Mar 2018, 21:00)
Das siehst du falsch. Die kriegswichtigen Rohstoffe bekam man nicht aus Polen oder Tschechien. Dort konnte man aber die Goldreserven der Zentralbanken einsacken. (in Österreich auch).
Mit dem Gold kaufte man in Russland und auch sehr viel in Schweden ein. Auch die Schweiz spielte mit.
Was denkst du warum der Donbas ein wichtiges Kriegsziel der Deutschen war? Oder der Kaukasus?
Laut Adam Tooze, Ökonom und Historiker waren die Lieferungen an das Reich essentiell. Tatsächlich bietet sein Buch "Ökonomie der Zerstörung" einen tiefen Einblick in die Sachzwänge der NS-Wirtschaft.Dampflok94 hat geschrieben:(03 Mar 2018, 21:46)
Das meinte ich. Einen Angriff über die Ardennen hielten die Franzosen für nicht möglich. Und so war dieser Blitz-Krieg möglich. Dazu kam die Risiko-Bereitschaft z.B. eines Guderians. Der einfach mit seinen Panzern weiter fuhr, obwohl die Infantrie nicht nachkam. Was natürlich seine Flanken gefährdete. Aber das war der Hauptgrund der Niederlage. Was wäre passiert, wenn die Franzosen das mehr auf dem quivive gewesen wären? Wir werden es nie erfahren.
Welche Rolle die Lieferungen der SU an das Dritte Reich spielten ist schwer zu sagen. Ist wir mit den US-Lieferungen an die SU. Ob die entscheidend waren oder "nur" hilfreich ist umstritten.
Hitler wurde nicht wegen sondern trotz Stalin besiegt. Ich erinnere mal an die Säuberungen im Offizierskorps 1938. Die Armee wurde geradezu enthauptet. Es dauerte dann bis 1943 bis wieder ein Offizierskorps existierte dass in Augenhöhe mit der deutschen Generalität operieren konnte. In Kursk waren die Russen wieder voll da. Und was dann kam ist Geschichte.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(04 Mar 2018, 01:40)
wenn man den sieg über hitler und nazideutschland an einer person festmachen will, dann war ess dieser churchill, winston. er war es, der den unbedingten willen zum widerstand gegen hitler zeigte und die alliierten mit den überlegenen resourcen der usa und dem willen der führer der anderen alliierten orchestrierte. ohne churchill hätte der krieg 5 jahre länger gedauert und vielleicht hätte nazideutschland einige gewonnenen ostgebiete bei einem friedensvertrag behalten.
stalin war von 39-45 hauptsächlich damit beschäftigt das eigene volk abzuschlachten und von den usa ordentlich gepudert zu werden. da war der gewährsmann churchill. ohne churchill keine unterstützung der usa für russland.
ohne den sieg 45 über hitler, wäre vielleicht mao der maximo leader im kommunismus geworden und stalin wäre nur eine randfigur gewesen, die im priesterseminar von den patres einmal zu oft ordentlich hergenommen worden war.
und der nkwd war natürlich wichtig, aber ned der verdienst stalins...-