Die DSGVO zeigt ja auch Wirkung: viele außereuropäische Websiten, deren Betreiber - aus welchen Gründen auch immer - nicht DSGVO-konform arbeiten, sperren ihre Seiten für Zugriffe aus der EU.Kohlhaas hat geschrieben:(24 Jan 2021, 13:15)
Darüber wird ja auch intensiv nachgedacht. Nicht nur auf Google oder Twitter bezogen, sondern zum Beispiel auch auf Unternehmen wie Amazon, Starbuck oder Ikea.
Ein Vorbild für so eine Regulierung könnte das sein, was die EU nach dem Brexit für den Finanzsektor fordert: Der zentrale Börsenplatz der EU darf nicht außerhalb der EU liegen.
Man könnte also zum Beispiel fordern, dass z.B. Twitter zwar weiterhin ungehindert seine Dienste anbieten darf, dass die Server für in Deutschland angebotene Dienste aber in Deutschland stehen müssen. Dann nämlich könnten deutsche Behörden die Betreiber dieser Server nach deutschem Recht für Verstöße haftbar machen.
Für die Trump und Cos tauchen dagegen zwei andere Probleme auf:
Ein eigenes Angebot ist kostet viel Geld, Geld, das viele Anhänger nicht haben. Gleichzeitig kommt noch erschwerend hinzu: viele seiner Anhänger tun sich extrem schwer mit Neuerungen, gleichzeitig sind sie auch noch sehr bequem. Da herrscht so eine Art Schlaraffenland-Mentalität.Wie oben erwähnt, könnte sich jeder von Twitter Verbannte ein eigenes digitales Angebot aufbauen, müsste aber die Kosten dafür selbst tragen. Wer also eine Twitter-Alternative kreiert, muss den Anwendern möglicherweise eine Nutzungsgebühr abverlangen. Gleichzeitig ist es nicht trivial, ein gut funktionierendes, auf Bedienerfreundlichkeit ausgelegtes Netzwerk zu schaffen.
Wenn sich die Anhänger des US-Präsidenten also über den Twitter-Bann ihres Idols beschweren, dann beklagen sie in erster Linie, dass sie seine Botschaften nicht mehr mit der gleichen Bequemlichkeit empfangen können.
Quelle