Erfahrungen mit Cloud Storage

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Skeptiker

Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Skeptiker »

Ich bin auf der Suche gewesen nach günstigen Lösungen um meinen QNAP NAS zu sichern - und zwar so, dass die Daten nicht bei Einbruch oder Brand verloren gehen können.

Nachdem ich eine Zeit lang eine Sicherungsplatte extern gelagert habe, kommt mir das in der aktuellen Zeit etwas veraltet vor und habe mich daher mit Cloud-Storage-Lösungen beschäftigt.

QNAP bietet über die hauseigene Sicherungssoftware diverse Dienste für Cloudsicherungen an - unter anderem Amazon Glacier. Das scheint augenscheinlich ein relativ preisgünstiger Dienst für die Ablage selten veränderlicher (kalter) Daten zu sein. Das habe ich nun mal ausgetestet, und ich finde es recht ansprechend. Der Upload hat aufgrund der reduzierten Datenrate (1Mb/sec für kostenlose Übertragen) mehrere Tage gedauert, lief aber sehr stabil im Hintergrund. Nun schaue ich mal, was für Kosten auflaufen, weil ich mir nicht sicher bin bei dem Microbillingsystem wirklich alle Kosten erfasst zu haben. So zum Beispiel die Zugriffspackete, die für dem Upload von ca. 300GB mit um die 2€ zu Buche schlugen - ist aber noch akzeptabel.

Die Lagerung der Daten selber ist ja relativ preisgünstig, aber das muss ich natürlich verfolgen. Höhere Kosten entstehen dann, wenn man größere Datenmengen wiederherstellt. Das sollte naturgemäß bei einem Backup aber nicht häufig auftreten - dann hat man andere Probleme als die 30€ für die Rückladung.

Welche interessanten Cloudstoragesysteme nutzt ihr so, bzw. welche würdet ihr empfehlen. AWS macht jedenfalls einen recht netten Eindruck - bin aber kein Experte.
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Kamikaze
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Kamikaze »

Ich nutze eine Cloud-Software auf meinem persönlichen Webspace.
Das kleinste Paket enthielt 500GB Online-Speicherplatz. Das brauche ich jedoch für meinen Mini-Webauftritt und einige DNS-Weiterleitungen nicht. Also flugs eine Cloud-Software installiert, neue Anmelungen deaktiviert und eine Ordner-Sync samt Verschlüsselung eingerichtet. Läuft stabil und mit den zugewiesenen 400GB kann ich alle wichtigen Daten zuverlässig sichern. Ist natürlich nicht geeignet für vollständige Systemabbilder mehrerer PCs und NAS, aber 400GB fassen eine abstruse Menge an Officedokumenten, die für mich und meine komplette Familie ausreicht. Da bleibt bisher auch genug Platz um den restlichen Platz zu benutzen um z.B. Mediendateien unkompliziert zwischen verschiedenen Geräten zu verschieben ohne auf Kabelgestöpsel angewiesen zu sein.
Wichtig ist dann nur noch, dass man den Dechiffrier-Schlüssel und das Cloud-Login nicht verbummelt. Die liegen aktuell als Backup in Form eines USB-Sticks im Tresor meiner Eltern.
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Tom Bombadil
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(15 Aug 2020, 10:53)

Nachdem ich eine Zeit lang eine Sicherungsplatte extern gelagert habe, kommt mir das in der aktuellen Zeit etwas veraltet vor...
Das ist nicht veraltet, sondern imA. die einzig richtige Möglichkeit. Ich würde niemals wichtige Daten in der Cloud lagern, wenn überhaupt dann als 7-Zipfile mit einem langen Password, das nicht in einem Wörtbuch steht, verschlüsselt.
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Aug 2020, 08:10)

Das ist nicht veraltet, sondern imA. die einzig richtige Möglichkeit. Ich würde niemals wichtige Daten in der Cloud lagern, wenn überhaupt dann als 7-Zipfile mit einem langen Password, das nicht in einem Wörtbuch steht, verschlüsselt.
Das klingt mir aber sehr geschäftsmäßig... für private Anwender mit Daten weit unter "Geschäftsgeheimnis" oder ...na, ich sag's lieber nicht... sollten doch einfachere Verschlüsselungen genügen. Ist unter solchen Randbedingungen ein Speicherbereich in einer Cloud nicht doch eine gute Sache? Mir ist eine Platte abgestürzt, und ich hatte große Mühe, die aufgezeichneten Daten zu retten. Das stelle ich mir bar jeder Erfahrung mit Cloud-Speichern einfacher vor.

Ich plane eine externe Platte und ein Datensicherungsprogramm beim Herunterfahren des Rechners, das den Inhalt der externen Platte mit Datum "heute" in der Cloud ablegt. Ist ein solches Konzept für Einzelrechner in Ordnung... oder überlege ich da gerade einen Unsinn?

Wie behält man bei so vielen Dateien noch den Überblick, wenn man eine Datei in vertretbarer Zeit wieder finden will? Muß man dazu eine Datenbank organisieren? Ich bin dankbar für Tipps, damit ich nicht sehr mühsam in Eigenarbeit eine viertbeste Lösung erfinden muß.
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Tom Bombadil
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Tom Bombadil »

Es muss jeder selber wissen, was er mit seinen Daten macht. Ich persönlich werde jedenfalls keine Daten auf einen Server legen, auf den fremde Personen Zugriff haben, es ist mir auch ganz egal, ob da automatisch verschlüsselt wird oder nicht. Und da haben wir von möglichen Angriffen auf so einen Server noch gar nicht gesprochen.
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Kamikaze
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(17 Aug 2020, 09:23)

Das klingt mir aber sehr geschäftsmäßig... für private Anwender mit Daten weit unter "Geschäftsgeheimnis" oder ...na, ich sag's lieber nicht... sollten doch einfachere Verschlüsselungen genügen. Ist unter solchen Randbedingungen ein Speicherbereich in einer Cloud nicht doch eine gute Sache? Mir ist eine Platte abgestürzt, und ich hatte große Mühe, die aufgezeichneten Daten zu retten. Das stelle ich mir bar jeder Erfahrung mit Cloud-Speichern einfacher vor.
Die Wiederherstellung via Cloud läuft bei mir denkbar einfach: Neuen Ordner auf dem neuen Gerät anlegen; Diesen mit dem Cloud-Ordner verknüpfen; Zugangsdaten für die Cloud eingeben (und speichern); Daten herunterladen; Passwort für die Entschlüsselung der Daten eingeben; Fertig.
Wichtig dabei: Ich realisiere die Verschlüsselung mit einem Open-Source-Drittprogramm. Wie aufwändig die Verschlüsselung mit Windows-Bordmitteln ist (und ob das überhaupt möglich ist) weiß ich nicht.
Generell halte ich das Risiko bei sicheren Passwörtern und HTTPS-Übertragung für gering. Dazu hat aber vermutlich jeder eine eigene Anschauung und andere Anforderungen.
Ich plane eine externe Platte und ein Datensicherungsprogramm beim Herunterfahren des Rechners, das den Inhalt der externen Platte mit Datum "heute" in der Cloud ablegt. Ist ein solches Konzept für Einzelrechner in Ordnung... oder überlege ich da gerade einen Unsinn?
Mein Cloud-Ordner synchronisiert sich automatisch alle 5min. Nachteil: potentiell infizierte Dateien, die ihren Weg in diesen Ordner finden werden alle 5min mit gesichert. Die Wahrscheinlichkeit dass das passiert ist mir aber gering genug um dafür nicht auf den Komfort zu verzichten. Vorteil: Auch bei einem Ausfall während der Benutzung gehen nur 5min Arbeit verloren.
Wer auf seine Daten wirklich angewiesen ist sollte dennoch irgendwo eine "Hardcopy" verbunkern, die z.B. einmal im Jahr ein Update bekommt und sonst gemütlich irgendwo außerhalb der eigenen vier Wände schlummern darf. Damit wäre dann auch der Fall von Ransomware abgedeckt. Mir ist dafür der Aufwand allerdings zu groß. Meine Hardcopy liegt im Keller.
Wie behält man bei so vielen Dateien noch den Überblick, wenn man eine Datei in vertretbarer Zeit wieder finden will? Muß man dazu eine Datenbank organisieren? Ich bin dankbar für Tipps, damit ich nicht sehr mühsam in Eigenarbeit eine viertbeste Lösung erfinden muß.
Mein Archiv ist nach Betreff (z.B. Bank, Versicherung, oä) sortiert und darunter dann Ordner mit Jahreszahlen. Je nach Dokumenten-Aufkommen kann sich darunter noch entweder eine Monats-Gliederung oder eine Gliederung nach Kalenderwoche verbergen. Dazu kommen noch aussagekräftige Dateinamen und wo immer möglich indizierte Dokumente (damit auch der Inhalt durchsucht werden kann). Damit habe ich in meinem Privat-Büro-Archiv von ~3GB und mehreren Tausend Dateien noch sehr zuverlässig alles gefunden, das ich wieder gebraucht habe. Auch die Ablage funktioniert damit relativ schnell und einfach, wenn man für alles das gleiche System verwendet.
Beispiel:

Ordner: Versicherung --> Rechtsschutz --> 2020 --> Datei
Dateiname: "2020 - Versicherungsschein Arag - 240120.pdf" (Dabei steht "2020" nochmal für die Jahreszahl, dann folgt die Beschreibung des Dokuments, und zum Schluss setze ich immer noch das Datum des Dokuments, um ggf. Abfolgen nachvollziehen zu können "240120" hier im Beispiel für den "24.01.2020".)
Ich nehme dabei nicht in Anspruch dass das der Weisheit letzter Schluss ist, aber für mich hat sich dieses System seit 6 Jahren schon sehr gut bewährt.
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von H2O »

Kamikaze hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:07)

Die Wiederherstellung via Cloud läuft bei mir denkbar einfach: Neuen Ordner auf dem neuen Gerät anlegen; Diesen mit dem Cloud-Ordner verknüpfen; Zugangsdaten für die Cloud eingeben (und speichern); Daten herunterladen; Passwort für die Entschlüsselung der Daten eingeben; Fertig.
Wichtig dabei: Ich realisiere die Verschlüsselung mit einem Open-Source-Drittprogramm. Wie aufwändig die Verschlüsselung mit Windows-Bordmitteln ist (und ob das überhaupt möglich ist) weiß ich nicht.
Generell halte ich das Risiko bei sicheren Passwörtern und HTTPS-Übertragung für gering. Dazu hat aber vermutlich jeder eine eigene Anschauung und andere Anforderungen.



Mein Cloud-Ordner synchronisiert sich automatisch alle 5min. Nachteil: potentiell infizierte Dateien, die ihren Weg in diesen Ordner finden werden alle 5min mit gesichert. Die Wahrscheinlichkeit dass das passiert ist mir aber gering genug um dafür nicht auf den Komfort zu verzichten. Vorteil: Auch bei einem Ausfall während der Benutzung gehen nur 5min Arbeit verloren.
Wer auf seine Daten wirklich angewiesen ist sollte dennoch irgendwo eine "Hardcopy" verbunkern, die z.B. einmal im Jahr ein Update bekommt und sonst gemütlich irgendwo außerhalb der eigenen vier Wände schlummern darf. Damit wäre dann auch der Fall von Ransomware abgedeckt. Mir ist dafür der Aufwand allerdings zu groß. Meine Hardcopy liegt im Keller.


Mein Archiv ist nach Betreff (z.B. Bank, Versicherung, oä) sortiert und darunter dann Ordner mit Jahreszahlen. Je nach Dokumenten-Aufkommen kann sich darunter noch entweder eine Monats-Gliederung oder eine Gliederung nach Kalenderwoche verbergen. Dazu kommen noch aussagekräftige Dateinamen und wo immer möglich indizierte Dokumente (damit auch der Inhalt durchsucht werden kann). Damit habe ich in meinem Privat-Büro-Archiv von ~3GB und mehreren Tausend Dateien noch sehr zuverlässig alles gefunden, das ich wieder gebraucht habe. Auch die Ablage funktioniert damit relativ schnell und einfach, wenn man für alles das gleiche System verwendet.
Beispiel:

Ordner: Versicherung --> Rechtsschutz --> 2020 --> Datei
Dateiname: "2020 - Versicherungsschein Arag - 240120.pdf" (Dabei steht "2020" nochmal für die Jahreszahl, dann folgt die Beschreibung des Dokuments, und zum Schluss setze ich immer noch das Datum des Dokuments, um ggf. Abfolgen nachvollziehen zu können "240120" hier im Beispiel für den "24.01.2020".)
Ich nehme dabei nicht in Anspruch dass das der Weisheit letzter Schluss ist, aber für mich hat sich dieses System seit 6 Jahren schon sehr gut bewährt.
Herzlichen Dank für Ihre freundliche Beratung. Jetzt muß ich erst einmal in mich gehen und die aus meiner Sicht beste Lösung überlegen.

Dumme Frage meinerseits: Ihr "Schätzchen" im Keller führt doch dazu, daß Ihnen die Daten eines Jahres abhanden kommen... oder? Netürlich rettet Sie Ihre Cloud aus dieser Not; aber wer auf solche "high-tech" verzichtet, der müßte doch in kürzeren Abständen nachladen?

Die Zeitachse als Ordnungsprinzip leuchtet sofort ein, und Jahrgänge obendrüber auch. Dann sollten einfache Überschriften ausreichen. Versuch macht klug!
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Teeernte »

iCloud ist in jedem Apple Gerät integriert. Deine Fotos, Dateien, Notizen und mehr – alles ist sicher, auf dem neuesten Stand und verfügbar, egal wo du bist. Es funktioniert ganz automatisch, damit du einfach weitermachen kannst, was du gerne machst. Und du bekommst für den Anfang 5 GB kostenlosen iCloud Speicher, den du jederzeit erweitern kannst.
200 GB 3€/Mon
2 TB 10€/Mon.


War das nicht bei Win ähnlich ? (Office nochmal)

Ich hab die Cloud in der Familie geteilt. (Jeder sein Anteil//jeder greift nur auf seine Daten-abgerechnet wird in Summe)

Jedes Gerät bringt "Seine" 5GB mit - Systemdaten nicht mitgerechnet.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(17 Aug 2020, 16:41)

Herzlichen Dank für Ihre freundliche Beratung. Jetzt muß ich erst einmal in mich gehen und die aus meiner Sicht beste Lösung überlegen.

Dumme Frage meinerseits: Ihr "Schätzchen" im Keller führt doch dazu, daß Ihnen die Daten eines Jahres abhanden kommen... oder? Netürlich rettet Sie Ihre Cloud aus dieser Not; aber wer auf solche "high-tech" verzichtet, der müßte doch in kürzeren Abständen nachladen?

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Dörfli - Tipp.....

Du brauchst "BUMS" fürs Netz - um die Daten hochzuladen. Ein Spaziergang mit Kamera macht den Zugang schon mal länger "Dicht".

Bei mobil kann`s in die Kosten gehen ..

(Vollautomatische Sicherung - ...neues Book einmal Synchronisieren >> ...alles - Daten - wie altes Book)
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(17 Aug 2020, 16:41)
Dumme Frage meinerseits: Ihr "Schätzchen" im Keller führt doch dazu, daß Ihnen die Daten eines Jahres abhanden kommen... oder? Netürlich rettet Sie Ihre Cloud aus dieser Not; aber wer auf solche "high-tech" verzichtet, der müßte doch in kürzeren Abständen nachladen?
Die externe Festplatte im Keller ist sozusagen nur der Notnagel, falls sowohl meine PCs, als auch mein Cloud-Speicher in irgendeiner Weise gleichzeitig korrumpiert werden sollten - z.B. in dem Fall dass mir ein Virus die Daten unzugänglich macht und auch vor der Cloud nicht Halt macht.
Das ist zwar unwahrscheinlich und der Datenverlust von max. einem ganzen Jahr natürlich äußerst ärgerlich, aber zumindest verliere ich "nur" ein Jahr, und nicht alles.
Das ist leider der Nachteil jeder vollautomatischen Lösung: Wenn das System durch ein Schadprogramm korrumpiert wird, dann ist auch die Sicherung betroffen. Vollautomatische Systeme können imho nur den Hardware-Defekt "überbrücken", da Schadprogramme ja automatisch mit gesichert würden. Tja. :|
Aber wie gesagt halte ich das Risiko bei "erwachsenem" Online-Verhalten und einem guten Virenschutz (z.B. Windows Defender und/oder Avira) für gering. Für Downloads, die mir riskant vorkommen nutze ich ein separates Notebook, das nicht mit meinem Heim-Lan verbunden ist (Gastzugang - da geht nur Internet; keine Cloud-Anbindung). Das kommt aber zunehmend selten vor. Man wird eben auch älter und weniger Risikofreudig schätze ich... :cool:
Übrigens kann man problemlos auch öfter auf der Hardcopy "Sichern". Allerdings sollte man bedenken, dass Randsomware mitunter erst eine Zeit lang inaktiv und unsichtbar ist um dann spontan sichtbar zu werden. Lange Abstände verringern das Risiko solch ein Programm bzw. eine davon korrumpierte Datei versehentlich mit zu "sichern". Der GAU wäre natürlich, sich ein Schadprogramm ein zu fangen, und am nächsten Tag die Hardcopy zu updaten. Damit wäre nämlich vermutlich alles verloren.
Die Zeitachse als Ordnungsprinzip leuchtet sofort ein, und Jahrgänge obendrüber auch. Dann sollten einfache Überschriften ausreichen. Versuch macht klug!
Viel Erfolg! :)
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von H2O »

@kamikaze:

Vielen Dank für Ihre Offenheit, hier jetzt zum Thema Datensicherung.

Ich bin ziemlich sicher kein ernsthaftes Ziel von Leuten, die mich im Bereich persönlicher Daten ärgern oder "berauben". Ich werde mich im wesentlichen gegen einen Verlust durch einen technischen Defekt absichere. Der Datenverlust wäre sehr ärgerlich... aber mehr dann doch nicht!

Ich weiß von Dritter Seite, daß die Welt nur so wimmelt von Halunken, die unser Erspartes ergaunern wollen. Wie wir wissen, sind diese Gauner auch innerhalb der Banken an zu treffen... aber eben auch außerhalb. Für mich klar, daß ich Zugangsdaten zu Bankkonten nicht so aufbewahre, daß sie mit Versuch und Irrtum aus meinen Datenspeichern heraus gelesen werden können.

Inzwischen sind die Konten auch auf Veranlassung der EU mehrfach gesichert, wobei mir TAN-to-go besonders einleuchtet.
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(18 Aug 2020, 08:01)
Ich bin ziemlich sicher kein ernsthaftes Ziel von Leuten, die mich im Bereich persönlicher Daten ärgern oder "berauben".
Ich persönlich bin der Meinung, dass die wenigsten Privatleute ein explizit ausgewähltes Ziel von Hackern oä. sind. Hier macht es einfach die Masse. So nach dem Motto: Man werfe einige Brotkrümel ins Wasser, und es werden Enten kommen, wenn welche da sind - auch wenn die Krümel nie für eine bestimmte Ente "bestimmt" bzw, diese Ente unser "Ziel" war. Man streut also erst mal Brotkrümel und erfreut sich dann an dem was zurück kommt.
Im übertragenen Sinn sind Schadprogramme die Brotkrümel, wir sind der Programmierer/Betreiber dieser Schadsoftware und die Enten sind die (wenigen) armen Schlucker, die sich unser Programm eingefangen haben.
Gegen die Krümel kann man sich wehren (z.B. Vorsicht beim Browsen, Virenschutz, nur vertrauenswürdige Downloads, etc.), und wenn man doch trotz aller Vorsicht mal eins erwischt hat, bedarf es eben eines Notnagels, damit man zumindest den bildhaften Angelhaken abschütteln kann und der "böse Bube" uns nicht erpressen kann.
Das größte Sicherheitsrisiko sitzt eben immer zwischen Tastatur und Stuhl. Klingt blöd aber ist so. Die ausgefeilteste Sicherheitstechnik ist wirkungslos, wenn der Nutzer sie umgeht.
Gegen Hardwaredefekt hilft eine Cloud schon massiv weiter und ist denkbar einfach zu realisieren - sowohl bei gewerblichen Anbietern als auch auf privatem Webspace.
Gewerbliche Großanbieter von Clouds meide ich aufgrund mangelnden Vertrauens (diverse Daten-Lecks in der Vergangenheit). Da erscheint mir eine private Lösung, die von Suchmaschinen nicht gefunden werden kann (im bösen Darknet sozusagen) sicherer. Aber auch da gibt es die unterschiedlichsten Anforderungsprofile. Gewerbliche Clouds sind meist einfach einfach - die Wartung wird zuverlässig gemacht und die Software ist idR. einfach zu bedienen. Eine private Lösung bedarf da etwas mehr "liebe", weil man eben alles selber machen muss (wobei das auch kein Hexenwerk mehr ist).
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von imp »

Alles was live synchronisiert ohne zu versionieren ist kein Backup. Kann man machen, hat seinen Sinn, hat aber auch Nachteile.
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von Kamikaze »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 17:21)

Alles was live synchronisiert ohne zu versionieren ist kein Backup. Kann man machen, hat seinen Sinn, hat aber auch Nachteile.
Sie haben natürlich recht. Eine SVN-Lösung wäre dem simplen synchrosnisieren sicherlich in manchen Punkten überlegen.
Allerdings ist das Setup eines solchen Systems doch eine ganze Hausnummer schwieriger als ein simpler Cloud-Sync.
Ich habe eine Zeit lang Tortoise-SVN genutzt um meine Daten zu sichern. Für die Büro-Archive meiner Eltern nutze ich das auch nach wie vor, denn so kann man auch auf ein "ich habe versehentlich X gelöscht" eine adäquate Antwort finden.
Allerdings habe ich festgestellt, dass das für mich selbst nicht nötig ist, denn an meinem eigenen Rechner kann ich "gelöschte" Dateien ja unkompliziert wiederherstellen. Andere Anwendungsfälle, wie sie z.B. in der Software-Entwicklung auftreten (fehlerhafter Commit und dadurch beschädigte Dokumente) kommen zumindest in meinem heimischen Büro praktisch nicht vor - daher verzichte ich auf diesen Umweg.
Aber SVN- oder GIT-Systeme haben definitiv ihre Daseinsberechtigung. :)
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Re: Erfahrungen mit Cloud Storage

Beitrag von imp »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Aug 2020, 07:02)

Sie haben natürlich recht. Eine SVN-Lösung wäre dem simplen synchrosnisieren sicherlich in manchen Punkten überlegen.
Allerdings ist das Setup eines solchen Systems doch eine ganze Hausnummer schwieriger als ein simpler Cloud-Sync.
Ich habe eine Zeit lang Tortoise-SVN genutzt um meine Daten zu sichern. Für die Büro-Archive meiner Eltern nutze ich das auch nach wie vor, denn so kann man auch auf ein "ich habe versehentlich X gelöscht" eine adäquate Antwort finden.
Allerdings habe ich festgestellt, dass das für mich selbst nicht nötig ist, denn an meinem eigenen Rechner kann ich "gelöschte" Dateien ja unkompliziert wiederherstellen. Andere Anwendungsfälle, wie sie z.B. in der Software-Entwicklung auftreten (fehlerhafter Commit und dadurch beschädigte Dokumente) kommen zumindest in meinem heimischen Büro praktisch nicht vor - daher verzichte ich auf diesen Umweg.
Aber SVN- oder GIT-Systeme haben definitiv ihre Daseinsberechtigung. :)
Es geht mehr darum, dass es bei allen nicht-physischen Problemen nicht hilft. Eine unabhängige, unveränderliche Kopie/Kopienreihe gleich welcher Art ist für manche Fälle unersetzlich. Für deinen Fall braucht es das nicht unbedingt, da wird deine Lösung gut sein.
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