Der ganz normale Computer im echten Leben

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Tom Bombadil
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 08:22)

Deine "große graue Masse" besteht - unter anderem natürlich - aus Studenten, die eine Bachelor- oder Mastearbeit im naturwissenschaftlich-technischen Bereich mit einem teils erheblichen Anteil mathematischer Formeln schreiben.
Das ist aber nur ein kleiner Teil der großen grauen Masse und für LaTeX braucht man jetzt auch nicht so furchtbar viele Ressourcen, das dürfte aber mit mobilen Endgeräten (VerbTeX LaTeX Editor) ziemlich mühselig sein.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

Maxxy01 hat geschrieben:(08 Jul 2020, 09:12)

"640KB ought to be enough for anyone" hat Bill Gates mal gesagt.
Nee ;)
"I've said some stupid things and some wrong things, but not that. No one involved in computers would ever say that a certain amount of memory is enough for all time."
Sie schrauben die gegenseitigen Anforderungen immer höher, so daß man alle 4 Jahre beides upgraden muss, um nicht als ewiggestriger Loser zu gelten.
Für Windows und Office und ein bisschen Surfen und youtube in 720p reicht ein Core i5 750 aus dem Jahr 2009 mit 8GB RAM und einer 250GB SSD noch voll und ganz aus.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(08 Jul 2020, 09:52)

Für einen normalen Büro-PC (Office, Coreldraw, Adobe Indesign, Datenverwaltung, Buchhaltung, mehrere Browser gleichzeitig, Tausende Fenster geöffnet, kein Gaming, kein Videoediting usw.), was wäre Stand heute da die Boliden-Empfehlung. Welche Features sollte er unbedingt haben.
TAUSENDE Fenster geöffnet? Wie behält man da den Überblick?

Kannst du den Rechner selber zusammen bauen? Ansonsten halt sowas hier: https://geizhals.de/?cmp=2321219&cmp=23 ... mp=2322310 Da würde ich aber direkt noch 8GB dazu stecken, weil RAM im Moment sehr günstig ist.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Jul 2020, 14:08)

Das ist aber nur ein kleiner Teil der großen grauen Masse und für LaTeX braucht man jetzt auch nicht so furchtbar viele Ressourcen, das dürfte aber mit mobilen Endgeräten (VerbTeX LaTeX Editor) ziemlich mühselig sein.
Na ja eben. Deshalb reichen die ja auch nicht. Auch wenn sie von anderen technischen Parametern her noch so leistungsfähig sind.

Ich will mir kein Allgemeinurteil anmaßen. Ich kann auch nur meine eigene soziale Umgebung beobachten. Ein Teil davon braucht tatsächlich "nur" ein Smartphone für alles. Das ist aber nicht "die große graue Masse" sondern selbst eher ein kleiner Teil. Ein fünftel vielleicht geschätzt. Und die anderen vier fünftel brauchen anderes auch nicht nur für Computer Games.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ein Terraner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Jul 2020, 14:35)

Kannst du den Rechner selber zusammen bauen? Ansonsten halt sowas hier: https://geizhals.de/?cmp=2321219&cmp=23 ... mp=2322310 Da würde ich aber direkt noch 8GB dazu stecken, weil RAM im Moment sehr günstig ist.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 14:38)

Das ist aber nicht "die große graue Masse" sondern eher ein kleiner Teil.
Das kommt wohl auch aufs soziale Millieu an. Schüler und Studenten haben eher ein Notebook als Rentner und Arbeitslose. Die Masse der Arbeitnehmer hat wohl eher eine Konsole als einen Zocker-PC. Das ist natürlich nicht allgemeingültig, Ausnahmen gibt es immer wieder, siehe H2O, der ja aber auch schon vorher durch den Job eine Affinität zu Computern hatte.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Jul 2020, 13:43)

Aber ich habe es noch nie erlebt das ein irgendwo ausgebauter RAM wieder irgendwo verwendet wurde.
Es gibt auch bei PCs einen regen Gebrauchtmarkt. DDR1- und DDR2-RAM ist mittlerweile aber ziemlich out, die Standards sind aber auch schon uralt, DDR2 wurde 2003 von JEDEC released. Mit gebrauchten DDR3-Riegeln ab ca. 1600 MT/s kann man aber noch gut arbeiten, das ist natürlich nur noch mit älteren PCs kompatibel. Aber gerade für Leute mit weniger Geld ist der Gebrauchtmarkt eine super Möglichkeit, trotzdem einen gescheiten Zocker-PC zu bekommen, zumindest für FullHD.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Fractor »

Maxxy01 hat geschrieben: Es ist eben auch in der Computertechnik so, dass sich nicht das beste Produkt durchsetzt, sondern das welches am besten beworben wird und eine starke Lobby hat. Als der erste IBM-PC auf den Markt kam, gab es schon den 68000er, einen echten 32-Bitter. Viel leistungsstärker und leichter zu programmieren. Aber außer in ein paar Homecomputern und Spielekonsolen war ihm der große Markterfolg verwehrt.
x86 war schon mit dem 386 ein 32-Bitter, mittlerweile sind das alles 64-Bitter.
der 68000 war seinerzeit gut, aber man muss eben entwicklungstechnisch am Ball bleiben, die Konkurrenz hat sich die guten Sachen abgeguckt und weiter gings. Intel und AMD liefern sich aktuell richtig gute Kämpfe und den Verbraucher freuts.

auch die einstmals teuren Intelchips sind jetz richtig günstig im Vergleich. Für jede preisklasse was dabei. Intel hat auf jeden gut nachgelegt/preislich justiert, seit amd mit ryzen angegriffen hat.
davor gab es eigentlich nur Intel. Und das hatte einfach nur was mit Leistung zu tun. da schaut der computer-nerd nämlich drauf.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Jul 2020, 14:56)

Das kommt wohl auch aufs soziale Millieu an. Schüler und Studenten haben eher ein Notebook als Rentner und Arbeitslose. Die Masse der Arbeitnehmer hat wohl eher eine Konsole als einen Zocker-PC. Das ist natürlich nicht allgemeingültig, Ausnahmen gibt es immer wieder, siehe H2O, der ja aber auch schon vorher durch den Job eine Affinität zu Computern hatte.
Ich kann diese Millieuabhängigkeit für mein soziales Umfeld, das aus allen möglichen Altersgruppen und Bildungsschichten besteht, nicht so ganz bestätigen. Es ist am Ende dann doch eher Aufgaben-, Problemorientiert. Für alle Aufgaben, die sich nicht so einfach "linearisieren" lassen wie bei einem Videoportal oder einem Instant Messenger ist möglicherweise und aktuell der großbildschirmige All-In-One-Computer die beste Lösung. Es entfällt nicht nur Verkabelung und der entsprechende 80er/90er-Jahre-Touch. Stromverbrauch sinkt. Laute Lüfter können entfallen. Und man hat dennoch einen großen Desktop für übersichtliche und gleichzeitig detailreiche Ansichten. Also der große Bildschirm mit eingebautem Computer anstelle eines Computers mit angeschlossenem Bildschirm oder eines oft eigentlich immer noch zu fitzligen Notebooks. Der Nachteil ist natürlich die fehlende separate Austauschbarkeit. Es spielen natürlich auch die verfügbaren Räumlichkeiten eine Rolle. In einer kleineren Wohnung oder auch in einem kleinen Büro würde ich auf jeden Fall einen All-In-One benutzen. Auch Klassen- und Seminarräume würde ich eher mit solchen Geräten bestücken. Bei mir zu Hause kann ich mich ausbreiten wie ich will.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bin da eher beim Threadersteller: die Masse der Leute hat heute einfach keinen Bedarf mehr an einem PC, den nicht auch mobile Geräte decken könnten. Um alle Monate mal einen Brief zu schreiben würde ich mir auch keinen PC nebst Drucker mehr kaufen. Dass es trotzdem immer noch Menschen gibt, die durchaus Bedarf an starken PCs auch abseits des Gamings haben, hatte ich hier ja schon beschrieben.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Jul 2020, 13:48)

ich bin ja vor Jahren komplett auf Laptops umgestiegen.
Für Grafik habe ich 16GB RAM, 250 SSD und 1 TB HD dazu, das müsste für jede Anwendung reichen. Bekommt man als Sonderangebot schon mal für unter 1.000 €
Laptops besitze ich mehrere. In einen Laptop kann ich aber zum Beispiel keine SCSI-Karte für meinen A3-Scanner einbauen. Für richtige Büroanwendungen braucht es einen vernünftigen Desktop.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Jul 2020, 14:39)

Die Nerven hätte ich nicht mehr, du kannst da echt noch ernst bleiben wenn dich jemand als Analogie fragt welches Auto man den empfehlen könnte um Morgens zum Bäcker zu fahren?
Ich könnt' mich auch zum hundertsten male wegschmeißen bei diesem klassischen Hallerdvorden/Lüdecke-Stück "Computerkauf". Dieser hässliche Kunstlederchefsessel und das Schwerlastregal im Hintergrund mit den "Geräten".


"Basiskiste mit 700 MhZ, aus der du durch Übertaktung alles selber rausholst"
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 8. Jul 2020, 16:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Jul 2020, 14:35)

TAUSENDE Fenster geöffnet? Wie behält man da den Überblick?

Kannst du den Rechner selber zusammen bauen? Ansonsten halt sowas hier: https://geizhals.de/?cmp=2321219&cmp=23 ... mp=2322310 Da würde ich aber direkt noch 8GB dazu stecken, weil RAM im Moment sehr günstig ist.
Klar kann ich das. Schon immer so gemacht.

Aber man wird ja nicht jünger und ein wenig bequemer.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:18)

Aber man wird ja nicht jünger und ein wenig bequemer.
Nix da :p Was ist denn das für eine Steckkarte? Welcher Bus?
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Schnitter »

Senexx hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:16)
Für richtige Büroanwendungen braucht es einen vernünftigen Desktop.
In einem vernünftigem Büro benötigen das nur die wenigsten.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:18)

Ich könnt' mich auch zum hundertsten male wegschmeißen bei diesem klassischen Hallerdvorden/Lüdecke-Stück "Computerkauf". Dieser hässliche Kunstlederchefsessel und das Schwerlastregal im Hintergrund mit den "Geräten".


"Basiskiste mit 700 MhZ, aus der du durch Übertaktung alles selber rausholst"
Ach waren das noch schöne Zeiten, Monitor Hoch und Breit wie Tief und Software hatte wirklich noch Systemanforderungen die man auch umsetzen musste. :D
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ein Terraner »

Schnitter hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:41)

In einem vernünftigem Büro benötigen das nur die wenigsten.
Eher gar keiner mehr, für was gibt es Docking Stations.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Schnitter »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:44)

Eher gar keiner mehr, für was gibt es Docking Stations.
Naja, wir haben einige elektrische und mechanische Berechner. Die benötigen für tagelange Rechenoperationen besondere Workstations.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ein Terraner »

Schnitter hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:46)

Naja, wir haben einige elektrische und mechanische Berechner. Die benötigen für tagelange Rechenoperationen besondere Workstations.
Dafür gibt es VM Server ;)
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 13:50)

Ich würde nach wie vor die Arbeit mit einem Computer-Algebra-System, mit statistischen Auswertungen, Datenanalysen usw. usf. trennen von der reinen Dokumentation. Die ich dann mit einem reinen Satz- und Formelsatzsystem mit Kern Tex/Latex mache. Durch diese Trennung gibt es dann auch den nötigen Abstand, den man zum "Philosophieren" braucht. Gut. Die Zeit muss man schon haben. Davon abgesehen liefern die meisten integrierten CAS-Programme im Unterschied zu Tex/Latex nach wie vor ein geradezu unterirdisch schlechtes Layout, wenn die Formeln auch nur etwas komplizierter werden. Ein Beispiel aus einer völlig anderen Ecke sind (mehrstimmigfähige) Notensatzprogramme. Auch hier ist die Gleichzeitigkeit von Übersichtlichkeit und Detailgenauigkeit entscheidend und nie und nimmer auf einem Bildschirm von Smartphonegröße machbar.
Was nimmt man da heute? Früher war mal Capella.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

imp hat geschrieben:(08 Jul 2020, 17:10)

Was nimmt man da heute? Früher war mal Capella.
Was "man" nimmt, kann ich nicht sagen. Ich benutze lilypond in Zusammenarbeit mit rosegarden und dann ardour als Tonstudio und recording-Software.

Es ist in jedem Fall so, dass es sich - ähnlich wie bei Matheformelsatz - selbst einfach schon beim Layout um viel komplexere Probleme handelt, als man erstmal denkt. Mehrstimmiger digitaler Notensatz mit allem drum und dran, mit allen verfügbaren musikalischen Zusatzsymbolen, vertikalen und horizontalen Ausrichtungen ist ein Problem ähnlich komplex wie vielleicht der Entwurf einer komplizierten Maschine oder eines größeren Gebäudes. Will man damit effektiv arbeiten, gibts nicht wenige Leute, die nichtmal mit einem großen hochauflösenden Bildschirm zufrieden sind, sondern meinen, nicht unter mindestens zweien gleichzeitig wegzukommen.

Wir diskutieren in einem Politik-Forum und nicht einem der gefühlt 20 000 praktischer-Computer-Ratschlag-Foren. Ich diskutiere hier mit, weil ich zum Beispiel Antworten suche auf solche Fragen wie die, ob tatsächlich ein Großteil oder sogar eine Mehrheit der Menschen in einer Gesellschaft wie der bundesdeutschen mit dem Funktionsangebot eines Smartphones auskommen.

Zwei Gruppen: Schüler und Studenten einmal. Und dann Lehrer, Lehrende, Professoren, AUsbilder in Bildungseinrichtungen irgendeiner Art. Die sitzen nicht nur über Bachelor- und Masterarbeiten sondern auf der anderen Seite abends zu Hause an Korrekturen, Lehrplänen, Lehrkonzepten, an der Erstellung von E-Learning-Content usw. Wie viele sind das zusammen? Eine ganze Menge, glaube ich. Dazu kommen Menschen, die in irgendeiner Weise in akademischen, technischen, Ingenieur-Berufen arbeiten. Niemand von all denen, behaupte ich mal, legt sich für die Erledigung entsprechender Aufgaben mit einem Smartphone auf die Couch. Und es kommen noch sehr viele andere dazu. Für kleine Kinder, sehr alte Menschen und sozial und bildungsmäßig Abgehängte mag diese etwas zynische Sicht als "große, graue Masse" zutreffen. Nicht verallgemeinerbar.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Schnitter hat geschrieben:(08 Jul 2020, 16:41)

In einem vernünftigem Büro benötigen das nur die wenigsten.
En Büro ist ein Ort, wo die meisten Menschen viele viele Stunden ihres Lebens verbringen. Und ein klassischer DT-Computer ist einfach mal ein unsagbar hässliches Möbelstück. Hässlicher womöglich als selbst ein Großraum-PKW oder ein tiefergelegter Sportwagen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Schnitter »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 23:23)

En Büro ist ein Ort, wo die meisten Menschen viele viele Stunden ihres Lebens verbringen. Und ein klassischer DT-Computer ist einfach mal ein unsagbar hässliches Möbelstück. Hässlicher womöglich als selbst ein Großraum-PKW oder ein tiefergelegter Sportwagen.
Vor allem ist er nicht mobil.

Und heutzutage benötigt man mobile Computer.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

Schnitter hat geschrieben:(09 Jul 2020, 00:08)

Vor allem ist er nicht mobil.

Und heutzutage benötigt man mobile Computer.
Das sagen Sie mal einem A3-SCSI-Scanner.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 23:23)

En Büro ist ein Ort, wo die meisten Menschen viele viele Stunden ihres Lebens verbringen. Und ein klassischer DT-Computer ist einfach mal ein unsagbar hässliches Möbelstück. Hässlicher womöglich als selbst ein Großraum-PKW oder ein tiefergelegter Sportwagen.
Das Wichtigste im Leben ist die Ästhetik. Da haben Sie recht.

Weswegen wir den meisten vetbieten sollten, Ihre Wohnhöhlen zu verlassen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 23:02)

Was "man" nimmt, kann ich nicht sagen. Ich benutze lilypond in Zusammenarbeit mit rosegarden und dann ardour als Tonstudio und recording-Software.

Es ist in jedem Fall so, dass es sich - ähnlich wie bei Matheformelsatz - selbst einfach schon beim Layout um viel komplexere Probleme handelt, als man erstmal denkt. Mehrstimmiger digitaler Notensatz mit allem drum und dran, mit allen verfügbaren musikalischen Zusatzsymbolen, vertikalen und horizontalen Ausrichtungen ist ein Problem ähnlich komplex wie vielleicht der Entwurf einer komplizierten Maschine oder eines größeren Gebäudes. Will man damit effektiv arbeiten, gibts nicht wenige Leute, die nichtmal mit einem großen hochauflösenden Bildschirm zufrieden sind, sondern meinen, nicht unter mindestens zweien gleichzeitig wegzukommen.

Wir diskutieren in einem Politik-Forum und nicht einem der gefühlt 20 000 praktischer-Computer-Ratschlag-Foren. Ich diskutiere hier mit, weil ich zum Beispiel Antworten suche auf solche Fragen wie die, ob tatsächlich ein Großteil oder sogar eine Mehrheit der Menschen in einer Gesellschaft wie der bundesdeutschen mit dem Funktionsangebot eines Smartphones auskommen.

Zwei Gruppen: Schüler und Studenten einmal. Und dann Lehrer, Lehrende, Professoren, AUsbilder in Bildungseinrichtungen irgendeiner Art. Die sitzen nicht nur über Bachelor- und Masterarbeiten sondern auf der anderen Seite abends zu Hause an Korrekturen, Lehrplänen, Lehrkonzepten, an der Erstellung von E-Learning-Content usw. Wie viele sind das zusammen? Eine ganze Menge, glaube ich. Dazu kommen Menschen, die in irgendeiner Weise in akademischen, technischen, Ingenieur-Berufen arbeiten. Niemand von all denen, behaupte ich mal, legt sich für die Erledigung entsprechender Aufgaben mit einem Smartphone auf die Couch. Und es kommen noch sehr viele andere dazu. Für kleine Kinder, sehr alte Menschen und sozial und bildungsmäßig Abgehängte mag diese etwas zynische Sicht als "große, graue Masse" zutreffen. Nicht verallgemeinerbar.
Auf die Couch legen dürfte da unpraktisch sein. Ob die Leistungsfähigkeit des verbauten Computers im Telefon ausreicht, ist auch unterschieden von der Frage, ob das ein praktischer Formfaktor, ein praktisches Bedienkonzept ist. Für ein ssh-Terminal würde es locker reichen, aber wer will ernsthaft so arbeiten?
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

imp hat geschrieben:(09 Jul 2020, 07:33)

Auf die Couch legen dürfte da unpraktisch sein. Ob die Leistungsfähigkeit des verbauten Computers im Telefon ausreicht, ist auch unterschieden von der Frage, ob das ein praktischer Formfaktor, ein praktisches Bedienkonzept ist. Für ein ssh-Terminal würde es locker reichen, aber wer will ernsthaft so arbeiten?
Ich habe dazu eine womöglich wenig konforme Ansicht. Kreative Tätigkeiten müssen Mühe machen und Zeit kosten. Als notwendige Voraussetzung. Nicht als hinreichende natürlich. Ich behaupte mal, ich sehe einem selbsterstellten Video oder höre einem selbsterstellten Musikstück nach wenigen Sekunden an, dass es mit irgendwelchen Versatzstücken von der Stange zusammenmontiert wurde. Man muss Stück für Stück mit Liebe und Hingabe wie an einem Gemälde auch an einem Digitalprodukt arbeiten, wenn etwas Unverwechselbares entstehen soll. "Mühe" hat leider inzwischen einen schlechten Ruf.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2020, 08:56)

Ich habe dazu eine womöglich wenig konforme Ansicht. Kreative Tätigkeiten müssen Mühe machen und Zeit kosten. Als notwendige Voraussetzung. Nicht als hinreichende natürlich. Ich behaupte mal, ich sehe einem selbsterstellten Video oder höre einem selbsterstellten Musikstück nach wenigen Sekunden an, dass es mit irgendwelchen Versatzstücken von der Stange zusammenmontiert wurde. Man muss Stück für Stück mit Liebe und Hingabe wie an einem Gemälde auch an einem Digitalprodukt arbeiten, wenn etwas Unverwechselbares entstehen soll. "Mühe" hat leider inzwischen einen schlechten Ruf.
Mühe muss sich rechtfertigen. Die Herstellung von Kunst genau wie von Käse geschieht nicht im luftleeren Raum. Die Qualitätsmerkmale, die der Kunde schätzt, etwa eine umfangreiche und gelungene Reife des Käses, treffen auf die Konkurrenz der Käse anderer Hersteller, die anders sind, anders schmecken, für den Kunden aber möglicherweise "gleich gut" oder "für den gleichen Preis besser". Der Hersteller kann sich nun mehr Mühe geben oder im Preis heruntergehen. Mühe muss sich aber auch für den Hersteller rechtfertigen. Der erzielbare Preis, gewissermaßen der Maßstab, wieviel Mühe das erzielte Produkt derzeit kosten darf, ist dabei eine Schranke. Gewiss kann man den Preis dehnen mit dem Verweis auf eher ideelle Aspekte wie "mit extra viel Liebe/Mühe" oder "handgemacht", aber wenn über das bloße Gesagtbekommen der Kunde davon nichts hat, dann wird sich das wenig ausgehen. Genau wie ein mit extra viel Mühe handgemachter Käse muss also auch die handgemachte Kunst und Musik dem Kunden irgendwas extra bringen, damit sie die Extramühe auch wert ist. Einfach nur mit Absicht mit einem schlechten Besen kehren, damit es anstrengender ist, das belohnt kaum wer.

Wenn ich bei der Musik auf Hilfsmittel und Vorprodukte setze, kann das einige Konsumenten stören und andere nicht. Was soll an deiner Meinung schlecht sein, dass du das herauszuhören meinst und es dich stört? Das ist so legitim wie der andere, der es nicht bemerkt oder sich nicht daran stört. Ein Schlagzeuger hat nicht die Präzision eines Drum-Computers und ein Klavierspieler wird aus einer Notenfolge am Papier etwas anderes machen als eine Arpeggiator-Software - ansonsten braucht man ihn nicht unbedingt. Wieviel Extravaganz es sein muss, damit sich Mehraufwand lohnt, das ist dann dem Geschmack des Zuhörers oder Bestellers überlassen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

imp hat geschrieben:(09 Jul 2020, 09:27)

Mühe muss sich rechtfertigen. Die Herstellung von Kunst genau wie von Käse geschieht nicht im luftleeren Raum. Die Qualitätsmerkmale, die der Kunde schätzt, etwa eine umfangreiche und gelungene Reife des Käses, treffen auf die Konkurrenz der Käse anderer Hersteller, die anders sind, anders schmecken, für den Kunden aber möglicherweise "gleich gut" oder "für den gleichen Preis besser". Der Hersteller kann sich nun mehr Mühe geben oder im Preis heruntergehen. Mühe muss sich aber auch für den Hersteller rechtfertigen. Der erzielbare Preis, gewissermaßen der Maßstab, wieviel Mühe das erzielte Produkt derzeit kosten darf, ist dabei eine Schranke. Gewiss kann man den Preis dehnen mit dem Verweis auf eher ideelle Aspekte wie "mit extra viel Liebe/Mühe" oder "handgemacht", aber wenn über das bloße Gesagtbekommen der Kunde davon nichts hat, dann wird sich das wenig ausgehen. Genau wie ein mit extra viel Mühe handgemachter Käse muss also auch die handgemachte Kunst und Musik dem Kunden irgendwas extra bringen, damit sie die Extramühe auch wert ist. Einfach nur mit Absicht mit einem schlechten Besen kehren, damit es anstrengender ist, das belohnt kaum wer.

Wenn ich bei der Musik auf Hilfsmittel und Vorprodukte setze, kann das einige Konsumenten stören und andere nicht. Was soll an deiner Meinung schlecht sein, dass du das herauszuhören meinst und es dich stört? Das ist so legitim wie der andere, der es nicht bemerkt oder sich nicht daran stört. Ein Schlagzeuger hat nicht die Präzision eines Drum-Computers und ein Klavierspieler wird aus einer Notenfolge am Papier etwas anderes machen als eine Arpeggiator-Software - ansonsten braucht man ihn nicht unbedingt. Wieviel Extravaganz es sein muss, damit sich Mehraufwand lohnt, das ist dann dem Geschmack des Zuhörers oder Bestellers überlassen.
Das Phänomen der Entwertung von "Mühe" läuft parallel mit dem Phänomen der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Du in deinem Beitrag - das muss ich sagen - sprachlich ziemlich gut und ohne Versatzstücke - auf den Punkt gebracht hast. An die Stelle des Unikats tritt das Produkt.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Etwas anderes ist das, was man vielleicht "Zeitgeschmack" nennen könnte. Der sich irgendwann einmal und unabhängig vom Gewusel des Marktgeschehens und Wettbewerbs herausschält. Man könnte meinen, es werde einfach fortlaufend der eine Zeitgeschmack vom nächsten abgelöst. Aber so ist es nicht. Die endfünfziger Jahre haben mit dem Cool Jazz und der entsprechenden Ästhetik in Film, Mode usw. etwas hervorgebracht, was unter "klassischer Eleganz" läuft. Und das wird auch so bleiben. Das wird kaum nochmal aufgehoben werden. Ganz und gar anders der Zeitgeschmack der 80er. Die ja nun auch bereits aus einer historischen Distanz betrachtet werden können. Und so ist es auch beim aktuellen Zeitgeschmack so, dass es als Kriterium der Relevanz nicht nur die Entsprechung zur Aktualität gibt. Was zum Beispiel die Ästhetik von Webseitengestaltung anbelangt, so behaupte ich einfach mal frech, dass diese überdimensionierten Riesenphotos gleich auf den Einstiegsseiten schon in nicht allzu ferner Zeit für die Menschen das sein werden, was für uns heute die Schulterpolster, Fönfrisuren und Vokuhilas der 80er Jahre sind.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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imp
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2020, 13:44)
Was zum Beispiel die Ästhetik von Webseitengestaltung anbelangt, so behaupte ich einfach mal frech, dass diese überdimensionierten Riesenphotos gleich auf den Einstiegsseiten schon in nicht allzu ferner Zeit für die Menschen das sein werden, was für uns heute die Schulterpolster, Fönfrisuren und Vokuhilas der 80er Jahre sind.
Ich hab eine Idee für einen neuen Thread jetzt :)
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2020, 13:32)

Das Phänomen der Entwertung von "Mühe" läuft parallel mit dem Phänomen der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Du in deinem Beitrag - das muss ich sagen - sprachlich ziemlich gut und ohne Versatzstücke - auf den Punkt gebracht hast. An die Stelle des Unikats tritt das Produkt.
Es geht in diesem Thread um eine praktische Fragen, nicht um Flaneur-Geschwätz. Könnten Sie das bitte hier unterlassen?
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Atue001 »

imp hat geschrieben:(08 Jul 2020, 06:01)

Das Problem bei den Kleinstgeräten ist vor allem die Bedienung. Zwar gibt es Möglichkeiten zur gemeinsamen Darstellung von zwei Fenstern, zwei Programmen, doch sie erhöhen nur den Platzmangel am Bildschirm. Höhere Auflösung kann das nur bedingt wettmachen. Das Treffen der Inhalte mit dem Finger misslingt irgendwann und auch das Auge spielt nur bedingt mit. Eine Tastatur, Maus/Trackfeld und ein Bildschirm sind aber prinzipiell anschließbar. Komplexere Textverarbeitung am mobilen Bedienkonzept ist aber schnell krampfig. Ohne Zusatzequipment bleibt auch das Tablet mit Surface bisher eher die Lösung für zwischendurch, mit der man mal schnell etwas ansehen kann oder eine knappe Antwort verfasst. Die Mobilnutzung des Forums sieht man auch: Häufiger als früher werden Zitatblöcke ungekürzt wiedergegeben, weil es einfach zu viel Arbeit macht. Mit der Rechenleistung dagegen gibt es keine Probleme. Ein heutiges Smartphone kann sogar viele klassische 3D-Computerspiele aus den 90ern flüssig abspielen. Es will nur keiner haben, weil man vieles anschließen müsste, um damit Freude zu haben - und dann kann man's gleich auf dem PC machen, den man sowieso noch hat.
Bezogen auf die typischen Größen von Bildschirmen bei Kleinstgeräten hast du Recht - doch schon bei der Grafikauflösung sind gängige Smartphones nicht so schlecht, dass sie nicht auch große Monitore ansteuern könnten.
Bei der Rechenleistung übertreffen heutige Smartphones Großrechner von 1990, mit denen tausende von Bedienern gerechnet wurden.

Trotzdem oder gerade deshalb ist für mich absehbar, dass die Zeit der Laptops sich dem Ende zuneigt - zukünftig wird es mehr und mehr Lösungen geben, wie man mit der hohen Rechenleistung eines Smartphones auch einen großen Bildschirm anschließen kann.
Auf modernen Smartphones laufen beispielsweise auch die üblichen Apps von Office-Paketen - funktional sind da die Unterschiede zu den Laptop-Anwendungen marginal.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ein Terraner »

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imp
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

Atue001 hat geschrieben:(10 Jul 2020, 00:41)

Bezogen auf die typischen Größen von Bildschirmen bei Kleinstgeräten hast du Recht - doch schon bei der Grafikauflösung sind gängige Smartphones nicht so schlecht, dass sie nicht auch große Monitore ansteuern könnten.
Bei der Rechenleistung übertreffen heutige Smartphones Großrechner von 1990, mit denen tausende von Bedienern gerechnet wurden.

Trotzdem oder gerade deshalb ist für mich absehbar, dass die Zeit der Laptops sich dem Ende zuneigt - zukünftig wird es mehr und mehr Lösungen geben, wie man mit der hohen Rechenleistung eines Smartphones auch einen großen Bildschirm anschließen kann.
Auf modernen Smartphones laufen beispielsweise auch die üblichen Apps von Office-Paketen - funktional sind da die Unterschiede zu den Laptop-Anwendungen marginal.
Ich würde da einfach warten, was am Markt besteht und was nicht. Die letzte große Welle von Surface / Ipad-Einführungen in Unternehmen war eher nicht so der Brüller. Im Moment ist wegen Corona der Focus weniger auf trendlge Gadgets, die Leute sitzen sowieso im Home Office. Vielleicht nächstes Jahr mit neuen Geräten.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Fractor »

Atue001 hat geschrieben: Trotzdem oder gerade deshalb ist für mich absehbar, dass die Zeit der Laptops sich dem Ende zuneigt - zukünftig wird es mehr und mehr Lösungen geben, wie man mit der hohen Rechenleistung eines Smartphones auch einen großen Bildschirm anschließen kann.
Auf modernen Smartphones laufen beispielsweise auch die üblichen Apps von Office-Paketen - funktional sind da die Unterschiede zu den Laptop-Anwendungen marginal.
Die Frage ist doch erstmal, wie sie darauf kommen, das Smartphones eine hohe Rechenleistung hätten.
Da dies schonmal absolut unrichtig ist, sind auch alle Schlussfolgerungen grundfalsch.

Die Architektur von "Smartphone-Chips" (RISC) und "PC-Chips" (CISC) unterscheidet sich grundlegend.

Smartphones sind darauf ausgelegt in leistungsarmen umgebungen zu funktionieren (storm sparen, keine kühlung) während pc's in leistungsstarken umgebungen voll aufdrehen (hoher stromverbrauch und wärmeentwicklung).
das merkt man im direkten vergleich sehr deutlich, hier geht es um extreme zeitspannen-differenzen, die für die zeit zur lösung von aufgaben benötigt werden (konvertierung von dateien z.b.)

klar auf dem notepad rumtippern kannste auch auf nem modernen smartphone (konnte man auch schon auf nen 64er), aber der pc zuhause ist halt genau darauf ausgelegt, alle vorteile eines 220 watt stromnetzes mit unbegrenzten resourcen und vorhandener kühlung zu nutzen, und wird in diesem bereich immer überlegen sein. der schlepptop ist son mittelding aber durch die völlig andere chip-architektur auch in sachen rechenleistung immer überlegen.
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Kamikaze
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Kamikaze »

Fractor hat geschrieben:(10 Jul 2020, 08:57)

Die Frage ist doch erstmal, wie sie darauf kommen, das Smartphones eine hohe Rechenleistung hätten.
Da dies schonmal absolut unrichtig ist, sind auch alle Schlussfolgerungen grundfalsch.

Die Architektur von "Smartphone-Chips" (RISC) und "PC-Chips" (CISC) unterscheidet sich grundlegend.

Smartphones sind darauf ausgelegt in leistungsarmen umgebungen zu funktionieren (storm sparen, keine kühlung) während pc's in leistungsstarken umgebungen voll aufdrehen (hoher stromverbrauch und wärmeentwicklung).
das merkt man im direkten vergleich sehr deutlich, hier geht es um extreme zeitspannen-differenzen, die für die zeit zur lösung von aufgaben benötigt werden (konvertierung von dateien z.b.)

klar auf dem notepad rumtippern kannste auch auf nem modernen smartphone (konnte man auch schon auf nen 64er), aber der pc zuhause ist halt genau darauf ausgelegt, alle vorteile eines 220 watt stromnetzes mit unbegrenzten resourcen und vorhandener kühlung zu nutzen, und wird in diesem bereich immer überlegen sein. der schlepptop ist son mittelding aber durch die völlig andere chip-architektur auch in sachen rechenleistung immer überlegen.
Wo es auf hohe Rechenleistungen ankommt haben Sie natürlich recht. Das wären z.B. Spiele, Renderings, große Datenmengen, etc.
Aber wie oft und wie lange sind solche leistungsintensiven Anwendungen beim Durchschnittsuser am laufen?
Meine Office-PCs (im Büro und zu Hause) sind die meiste Zeit "idle" - also betreiben den Prozessor im Energiesparmodus weil Officeanwendungen idR. keine hohe Rechenleistung brauchen.
Ich unterstütze mit der "freien" Rechenkapazität das Wissenschafts-Netzwerk "Boinc", und ein Datenlog des letzten Jahres zeigt mir, dass von ca. 850 Betriebsstunden an meinem heimischen Office-Rechner Boinc an ~798 aktiv war (das schaltet sich bei einer Auslastung des Prozessors über 25% durch andere Programme ab). Folglich brauche ich eigentlich nur einen winzigen Bruchteil der tatsächlichen Leistung meiner Maschine.
Ich sehe nicht, warum das ein Smartphone in absehbarer Zeit nicht leisten können sollte (wenn die Software darauf entsprechend abgestimmt wurde).
Ein Freund von mir betreibt sein Heim-Büro (privat) mit einem Raspberry Pi der 4. Generation. Nur beim Konvertieren von Bilddaten aus dem Scanner zu PDF (mit OCR) merkt man den schwächeren Prozessor. Rein an den technischen Daten gemessen ist mein Handy deutlich leistungsfähiger als die kleine Himbeere. Schade nur, dass es noch keine vollständige Office-Software für Android gibt und Windows- sowie Linux-Programme nicht kompatibel sind.
(Übrigens: Auch mein Handy rechnete letztes Jahr an ~8200 von ~8700 Betriebsstunden für das Boinc-Netzwerk, und das obwohl ich immer wieder damit auch spiele. Nur den Akku muss man dann sehr häufig aufladen... Da an meinen üblichen Aufenthalts-Orten aber ohnehin ein Ladegerät bereit liegt ist das für mich nicht schlimm. Induktives Aufladen ist genial.)
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Fractor »

Kamikaze hat geschrieben: Ich sehe nicht, warum das ein Smartphone in absehbarer Zeit nicht leisten können sollte (wenn die Software darauf entsprechend abgestimmt wurde).
das smartphone als PC verwenden (im sinne von "an monitor anschließen+tastatur") ist bereits möglich
https://www.pc-magazin.de/ratgeber/smar ... 16722.html

es spricht überhaupt nichts dagegen und menschen, die die leistung eines PC nicht benötigen, können das auf jeden fall als alternative nutzen


der energiesparmodus von windows, der ja werksmäßig auf "EIN" gestellt ist lässt schätzungsweise sehr viele PC*s ungewollt mit angezogener handbremse operieren.
war vermutlich, als die entscheidung AN/AUS getroffen wurde, die bessere alternative zu vielen laptop-benutzern die sich ärgern das der akku bei windows immer so schnell leer ist.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Atue001 »

Die Prozessorleistung moderner und etwas älteren PCs, MACs, Android-Smartphones und iOS-Geräten kann man beispielsweise mit dem geekbench-Benchmark vergleichen:

https://browser.geekbench.com/processor-benchmarks

Man kann sich aber auch naiver nähern und überlegen, seit wann es auf PCs/Laptops/Notebooks möglich ist, ruckelfrei ein HD-Video zu sehen. Und dann vergleicht man dies mit der Entwicklung bei Smartphones.

Sicher sind die Geräte nicht in Gänze vergleichbar, weil sie unterschiedich konzipiert sind und unterschiedlichen Einsatzzwecken genügen. Dennoch ist heute schon klar, und funktioniert auch schon bei entsprechender Software, dass man Smartphones in einem Hub mit Tastatur, Maus und Monitor durchaus für normales Office-Geschäft verwenden kann - und zwar durchaus in erträglicher Geschwindigkeit.

Sicher ist das Smartphone keine High-End-Gaming Machine - und auch mit modernen Hochleistungsrechnern kann ein Smartphone auch nicht mithalten. Mit Großrechnern von 1988 hingegen schon - die stammten damals von IBM und hatten sagenhafte 256 MB (nicht GB) Hauptspeicher.....und an ihnen waren mehr als 6000 Büroarbeitsplätze angeschlossen, auf denen Transaktionale Software lief, um Warenwirtschaft, Finanzwirtschaft u.w. Anwendungen zu betreiben.

Sicher - die Bildschirme hatten damals nur 24*80 Zeichen, und Grafik hat noch kaum eine Rolle gespielt. Trotzdem zeigt sich, welch enorme Rechenleistung heute schon moderne Smartphones haben!

Dazu kommt, dass lokale Rechenleistung aufgrund moderner Netzwerkarchitekturen immer seltener die entscheidende Rolle spielt. Immer mehr Anwendungen laufen im Browser oder in einer dazu vergleichbaren nativen App. Intensive Rechenleistungen werden dann gerne an zentrale Server in Form von SaaS oder auch einfach nur in Form von Microservices ausgelagert.


Man mache sich mal klar, wie viele Computer wir heute ganz praktisch unter der Hand so haben:
Klar - den eigenen Laptop oder Rechner.
Die Spielekonsole....
Dann das Smartphone.
Der Fernseher hat meist auch mindestens eine CPU inside.
Wenn man noch einen Satelliten-Receiver hat, kommt noch meist ein Linux-Rechner mit dazu.
Dann hat man im Auto noch mindestens einen Rechner.....

Die meisten dieser Rechner könnte ein Smartphone schon ersetzen - und ganz praktisch geht da auch schon vieles.
So kann man im Wohnzimmer eigentlich mit einem guten aber dummen Monitor auskommen - den man über das Smartphone sowohl mit Fernsehprogrammen als auch mit Videotheken bestücken kann. Dazu gehen aber auch darüber nicht zu anspruchsvolle Spiele, und auch normale Office-Anforderungen, wenn man mit Tastatur und Maus ergänzt.
Und auch erste Elektroautos gibt es, die statt eigenem Rechner darauf setzen, dass man als Navi und Multimediazentrale das eigene Smartphone nutzt.


Insofern ist es nicht all zu gewagt, wenn ich die Vorhersage wage, dass zwar Rechner, Laptops, Notebooks etc. auch zukünftig ihren Markt finden werden - in der Breite aber das Smartphone mehr und mehr in die Rolle des personalisierten Rechners für den eigenen Bedarf gerät.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von H2O »

Insofern ist es nicht all zu gewagt, wenn ich die Vorhersage wage, dass zwar Rechner, Laptops, Notebooks etc. auch zukünftig ihren Markt finden werden - in der Breite aber das Smartphone mehr und mehr in die Rolle des personalisierten Rechners für den eigenen Bedarf gerät.
Das war (weiter oben!) auch mein Empfinden, wie etwa der ganz alltägliche Anwender schon in näherer Zukunft zufrieden gestellt werden könnte. Was bedeuten würde, daß jeder von uns sein Smartphone im Auto für Navigation und Unterhaltung einsetzt, im Wohnzimmer als Kern eines Fernsehers, unterwegs als Fremdenführer und Erklärer der erforschten Dinge dieser Welt.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2020, 00:39)

Das war (weiter oben!) auch mein Empfinden, wie etwa der ganz alltägliche Anwender schon in näherer Zukunft zufrieden gestellt werden könnte. Was bedeuten würde, daß jeder von uns sein Smartphone im Auto für Navigation und Unterhaltung einsetzt, im Wohnzimmer als Kern eines Fernsehers, unterwegs als Fremdenführer und Erklärer der erforschten Dinge dieser Welt.
Möglicherweise bleibt der Fernseher ein eigenständiges Gerät. Ein Telefon kann aber die Fernbedienung ersetzen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(11 Jul 2020, 01:09)

Möglicherweise bleibt der Fernseher ein eigenständiges Gerät. Ein Telefon kann aber die Fernbedienung ersetzen.
Mit WLAN wäre diese Aufgabe vermutlich nur ein Anwenderprogramm unter vielen anderen. Diese Geräte ergreifen von zunehmend mehr Aufgaben in unserem Leben Besitz. Fast schon unverantwortlich, daß unser Land und unsere Gesellschaft zu einem Markt von Verbrauchern dieser Technologie geworden ist. Entwicklung und Fertigung sind hier nicht mehr vorstellbar... zu kostspielig. Da stimmt etwas nicht mehr im Weltmaßstab.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Maxxy01 »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2020, 00:39)

Das war (weiter oben!) auch mein Empfinden, wie etwa der ganz alltägliche Anwender schon in näherer Zukunft zufrieden gestellt werden könnte. Was bedeuten würde, daß jeder von uns sein Smartphone im Auto für Navigation und Unterhaltung einsetzt, im Wohnzimmer als Kern eines Fernsehers, unterwegs als Fremdenführer und Erklärer der erforschten Dinge dieser Welt.
Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2020, 06:33)

Mit WLAN wäre diese Aufgabe vermutlich nur ein Anwenderprogramm unter vielen anderen. Diese Geräte ergreifen von zunehmend mehr Aufgaben in unserem Leben Besitz. Fast schon unverantwortlich, daß unser Land und unsere Gesellschaft zu einem Markt von Verbrauchern dieser Technologie geworden ist. Entwicklung und Fertigung sind hier nicht mehr vorstellbar... zu kostspielig. Da stimmt etwas nicht mehr im Weltmaßstab.
Hier im Lande stimmt schon lange nicht mehr viel.

War schon beim Fax so: Von Deutschen erfunden und von Japanern auf den Markt gebracht.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(09 Jul 2020, 20:32)

Es geht in diesem Thread um eine praktische Fragen, nicht um Flaneur-Geschwätz. Könnten Sie das bitte hier unterlassen?
Falsch. Siehe genau den Text des Eingangsbeitrags. Im Kern geht es um das Phänomen der effektiven Unternutzung von Endgeräten. Für praktische Kauf-Ratschläge gibt es zahllose verschiedene Internetforen. Diese Fragen haben in einem Politikforum - außer in den extra dafür vorgesehenen Quasselrunden - eigentlich nix verloren.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Atue001 hat geschrieben:(10 Jul 2020, 23:37)

Die Prozessorleistung moderner und etwas älteren PCs, MACs, Android-Smartphones und iOS-Geräten kann man beispielsweise mit dem geekbench-Benchmark vergleichen:

https://browser.geekbench.com/processor-benchmarks

Man kann sich aber auch naiver nähern und überlegen, seit wann es auf PCs/Laptops/Notebooks möglich ist, ruckelfrei ein HD-Video zu sehen. Und dann vergleicht man dies mit der Entwicklung bei Smartphones.

Sicher sind die Geräte nicht in Gänze vergleichbar, weil sie unterschiedich konzipiert sind und unterschiedlichen Einsatzzwecken genügen. Dennoch ist heute schon klar, und funktioniert auch schon bei entsprechender Software, dass man Smartphones in einem Hub mit Tastatur, Maus und Monitor durchaus für normales Office-Geschäft verwenden kann - und zwar durchaus in erträglicher Geschwindigkeit.

Sicher ist das Smartphone keine High-End-Gaming Machine - und auch mit modernen Hochleistungsrechnern kann ein Smartphone auch nicht mithalten. Mit Großrechnern von 1988 hingegen schon - die stammten damals von IBM und hatten sagenhafte 256 MB (nicht GB) Hauptspeicher.....und an ihnen waren mehr als 6000 Büroarbeitsplätze angeschlossen, auf denen Transaktionale Software lief, um Warenwirtschaft, Finanzwirtschaft u.w. Anwendungen zu betreiben.

Sicher - die Bildschirme hatten damals nur 24*80 Zeichen, und Grafik hat noch kaum eine Rolle gespielt. Trotzdem zeigt sich, welch enorme Rechenleistung heute schon moderne Smartphones haben!

Dazu kommt, dass lokale Rechenleistung aufgrund moderner Netzwerkarchitekturen immer seltener die entscheidende Rolle spielt. Immer mehr Anwendungen laufen im Browser oder in einer dazu vergleichbaren nativen App. Intensive Rechenleistungen werden dann gerne an zentrale Server in Form von SaaS oder auch einfach nur in Form von Microservices ausgelagert.


Man mache sich mal klar, wie viele Computer wir heute ganz praktisch unter der Hand so haben:
Klar - den eigenen Laptop oder Rechner.
Die Spielekonsole....
Dann das Smartphone.
Der Fernseher hat meist auch mindestens eine CPU inside.
Wenn man noch einen Satelliten-Receiver hat, kommt noch meist ein Linux-Rechner mit dazu.
Dann hat man im Auto noch mindestens einen Rechner.....

Die meisten dieser Rechner könnte ein Smartphone schon ersetzen - und ganz praktisch geht da auch schon vieles.
So kann man im Wohnzimmer eigentlich mit einem guten aber dummen Monitor auskommen - den man über das Smartphone sowohl mit Fernsehprogrammen als auch mit Videotheken bestücken kann. Dazu gehen aber auch darüber nicht zu anspruchsvolle Spiele, und auch normale Office-Anforderungen, wenn man mit Tastatur und Maus ergänzt.
Und auch erste Elektroautos gibt es, die statt eigenem Rechner darauf setzen, dass man als Navi und Multimediazentrale das eigene Smartphone nutzt.


Insofern ist es nicht all zu gewagt, wenn ich die Vorhersage wage, dass zwar Rechner, Laptops, Notebooks etc. auch zukünftig ihren Markt finden werden - in der Breite aber das Smartphone mehr und mehr in die Rolle des personalisierten Rechners für den eigenen Bedarf gerät.
Der geschilderten technischen Gerätevielfalt steht bei Smartphones die Beschränkung der Marktmacht auf wenige große IT-Riesen gegenüber. Aber anders als Mitte der 70er im Fall von zum Beispile AT & T ist kein Antitrustverfahren in Sicht. Die Psuedovielfalt mündet in eine Realoeinfalt. Oder ist es schon. Um Open Source Mobile Phones oder Tablets ist es - außer für Bastler - inzwischen totenstill geworden.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ammianus »

Ich kann den Ausführungen von Atue001 was die heutigen Smartphones und ihre Entwicklung zum Allrounder nur Zustimmen. Zwar würde ich auf dem Ding nie Bücher lesen, Spiele spielen oder gar Filme gucken, aber als Verbindung zu all diesen Sachen hat ihre Zukunft eigentlich gerade erst angefangen. Was man bräuchte wäre dann ein ideales Darstellungsmedium für unterweges. Doch auch da deutet sich eine Entwicklung an. Ein extrem dünner, falt- oder rollbarer Bildschirm hoher Qualiät. Das wird noch etwas dauern - aber es kommt. Die heutigen Tablets mit ihren breiten schwarzen Rändern und dazu noch verspiegelt, sagen mir überhaupt nicht zu. Mein Windows-rt-Dingsbums vor ein paar Jahren ist nutzbar - jedoch irgenwie ein Fehlkauf.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Maxxy01 hat geschrieben:(11 Jul 2020, 07:17)

Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
Das stimmt nicht. Jedenfalls nicht bei allen Banken. Bei der Sparkasse kannst du dir einen dedizierten Tangenerator schicken lassen und mit diesem und deiner Geldkarte auch weiterhin volles Online-Banking mit PIN/TAN und ganz ohne Smartphone machen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(13 Jul 2020, 11:13)

Ich kann den Ausführungen von Atue001 was die heutigen Smartphones und ihre Entwicklung zum Allrounder nur Zustimmen. Zwar würde ich auf dem Ding nie Bücher lesen, Spiele spielen oder gar Filme gucken, aber als Verbindung zu all diesen Sachen hat ihre Zukunft eigentlich gerade erst angefangen. Was man bräuchte wäre dann ein ideales Darstellungsmedium für unterweges. Doch auch da deutet sich eine Entwicklung an. Ein extrem dünner, falt- oder rollbarer Bildschirm hoher Qualiät. Das wird noch etwas dauern - aber es kommt. Die heutigen Tablets mit ihren breiten schwarzen Rändern und dazu noch verspiegelt, sagen mir überhaupt nicht zu. Mein Windows-rt-Dingsbums vor ein paar Jahren ist nutzbar - jedoch irgenwie ein Fehlkauf.
Der mobile Sprachübersetzer "Vasco Mini 2" hat 2020 den Glomo Award für das innovativste digitale Mobilgerät gewonnen. Eine der Hauptpunkte in der Begründung war, dass dieses Gerät - anders als so gut wie alle anderen dieser Klasse - eben grad ohne die Kopplung an eine App und ein zweites Mobilgerät auskommt. Integriert ist eine unbegrenzte und vorkonfigurierte Mobil-Verbindung zu den Sprach-DBs des Herstellers. Es ist auch nicht so sehr ein systemsoftware- oder hardwarebedingtes Problem, sondern die Unabhängigkeit des Nutzers von den großen IT-Giganten, die dieses Gerät so glänzen lassen.

Die zweite Seite: Vasco ist ein polnisches, also europäisches Unternehmen mit Sitz in Krakau und inzwischen vielen Zweigstellen überall in der Welt. CEO ist ein Pole. Nach wie vor.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Teeernte »

Maxxy01 hat geschrieben:(11 Jul 2020, 07:17)

Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
Ja - ohne Smartphone kein Smartphoneanwendung. Du lässt Dir ein neues liefern und spielst das Update auf - und ZACK bist Du wieder online.

Wenn Du billig BANKEN willst - gibts keine SMS.

"Angeblich" - ??? Mir reicht das VERSPRECHEN der Bank - die ERSATZ leistet ...wenn nicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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