Datenleck in Österreich
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Datenleck in Österreich
Am Donnerstag wurde in Österreich ein riesiges Datenleck öffentlich. Über 1 Million privater Wohnanschriften und Geburtstage waren frei zugänglich. Nicht durch einen Hackerangriff. Sondern durch das Wirtschaftsministerium. Und nicht, weil man versehentlich für einen Tag das falsche Kästle angekreuzt hatte, sondern die Daten waren über 11 Jahre unbemerkt frei zugänglich. Aufgedeckt wurde das, weil durch den Corona-Notfallfond Bürger auf diese behördliche Datenbank frei zugreifen konnten.
"Die NEOS zeigten sich über die Causa jedenfalls höchst alarmiert, Hoyos sprach in der Pressekonferenz vom "größten Datenschutzskandal der Zweiten Republik". Seit 2009, damals noch in Verantwortung des Bundeskanzleramts und nicht des Wirtschaftsressorts, seien die Daten öffentlich zugänglich. Jetzt aber dem damaligen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) die Schuld zuzuschieben, sei "letztklassig", so Hoyos Richtung ÖVP.
Nicht nur Daten prominenter Persönlichkeiten seien öffentlich zugänglich gewesen, sondern etwa auch von Psychotherapeuten, für die es durchaus wichtig sei, dass nicht jedermann deren aktuelle Privatadresse oder Geburtsdatum ohne jede Hürde und auch massenhaft und automatisiert abfragen könne, meinte Hoyos. Er sah die Verantwortung bei Schramböck und Finanzminister Gernot Blümel."
https://www.nachrichten.at/politik/inne ... 85,3256589
"Die NEOS zeigten sich über die Causa jedenfalls höchst alarmiert, Hoyos sprach in der Pressekonferenz vom "größten Datenschutzskandal der Zweiten Republik". Seit 2009, damals noch in Verantwortung des Bundeskanzleramts und nicht des Wirtschaftsressorts, seien die Daten öffentlich zugänglich. Jetzt aber dem damaligen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) die Schuld zuzuschieben, sei "letztklassig", so Hoyos Richtung ÖVP.
Nicht nur Daten prominenter Persönlichkeiten seien öffentlich zugänglich gewesen, sondern etwa auch von Psychotherapeuten, für die es durchaus wichtig sei, dass nicht jedermann deren aktuelle Privatadresse oder Geburtsdatum ohne jede Hürde und auch massenhaft und automatisiert abfragen könne, meinte Hoyos. Er sah die Verantwortung bei Schramböck und Finanzminister Gernot Blümel."
https://www.nachrichten.at/politik/inne ... 85,3256589
Re: Datenleck in Österreich
Geschenkt!Sören74 hat geschrieben:(10 May 2020, 00:18)
Am Donnerstag wurde in Österreich ein riesiges Datenleck öffentlich. Über 1 Million privater Wohnanschriften und Geburtstage waren frei zugänglich.
Das ist zwar ein Armutszeugnis für die Verwaltung, aber längst kein Malheur.
Meinen Namen mit Geburtsdatum und Wohnanschrift gebe ich jedesmal an, wenn ich online ein Flugticket kaufe.
Das sind keine sensitiven Daten.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Re: Datenleck in Österreich
Und sind die dann im Netz für jeden frei zugänglich?oga hat geschrieben:(10 May 2020, 00:23)
Geschenkt!
Das ist zwar ein Armutszeugnis für die Verwaltung, aber längst kein Malheur.
Meinen Namen mit Geburtsdatum und Wohnanschrift gebe ich jedesmal an, wenn ich online ein Flugticket kaufe.
Das sind keine sensitiven Daten.
Re: Datenleck in Österreich
Je nachdem was Du mit "frei zugänglich" meinst. Wenn ich meinen Namen bei Google eingebe, kommt die Adresse schon raus, sie steht ja im Telefonbuch. Geburtsdatum spuckt Google nicht aus, jedenfalls nicht auf Anhieb, aber ich nehme an, dass ein routinierter Hacker keine 10 sec braucht, um da dran zu kommen.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Re: Datenleck in Österreich
Der wesentliche Unterschied, ich kann selbst entscheiden, ob ich meine Adresse und Telefonnummer im Telefonbuch öffentlich mache oder nicht. Und wenn Du das generell so handhabst, dann wird man auch nicht so schnell Dein Geburtsdatum ausfindig machen können. Nach der neuen europäischen Datenschutzverordnung war selbst der kleinste Dorfverein angewiesen zu prüfen, welche Daten von Dritten frei zugänglich sind. Viele Vereine und Unternehmen mussten für deren Umsetzung Zeit und Personal investieren. Und dann bekommt das ein Bundesministerium nicht gebacken, dass selbst kritisch zu prüfen? Was für ein Armutszeugnis.oga hat geschrieben:(10 May 2020, 11:08)
Je nachdem was Du mit "frei zugänglich" meinst. Wenn ich meinen Namen bei Google eingebe, kommt die Adresse schon raus, sie steht ja im Telefonbuch. Geburtsdatum spuckt Google nicht aus, jedenfalls nicht auf Anhieb, aber ich nehme an, dass ein routinierter Hacker keine 10 sec braucht, um da dran zu kommen.
Re: Datenleck in Österreich
Wusste ich nicht. Hab aber auch keine Erinnerung, dass ich je gefragt worden bin, auch als alles noch auf Papier gedruckt wurde, stand ich schon drin.Sören74 hat geschrieben:(10 May 2020, 11:20)
Der wesentliche Unterschied, ich kann selbst entscheiden, ob ich meine Adresse und Telefonnummer im Telefonbuch öffentlich mache oder nicht.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Re: Datenleck in Österreich
Ich wird's mal so sagen, wenn Deine Anmeldung nicht über 20 Jahre her ist, wurde man explizit gefragt, ob man die Telefon-Daten veröffentlicht haben will. Und so weit ich weiß, kann man diese Einstellung jederzeit widerrufen. Aber ist ja schön zu hören, dass das Forum auch zu neuen Erkenntnissen verhilft.oga hat geschrieben:(10 May 2020, 11:31)
Wusste ich nicht. Hab aber auch keine Erinnerung, dass ich je gefragt worden bin, auch als alles noch auf Papier gedruckt wurde, stand ich schon drin.
Re: Datenleck in Österreich
Ist sie. Damit wäre es geklärt.
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Re: Datenleck in Österreich
Und nach über zwei Monaten hat es das österreichische Wirtschaftsministerium geschafft, die Datenbank herauszunehmen.
https://kurier.at/politik/inland/ergaen ... /400970492
https://kurier.at/politik/inland/ergaen ... /400970492
Re: Datenleck in Österreich
In deiner Quelle steht, dass das Register bereits seit anfang Mai off ist, nun aber die entsprechende Verordnung geändert wurde, die scheinar Anlass der Veröffentlichung war.Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2020, 17:00)
Und nach über zwei Monaten hat es das österreichische Wirtschaftsministerium geschafft, die Datenbank herauszunehmen.
https://kurier.at/politik/inland/ergaen ... /400970492
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Re: Datenleck in Österreich
Blümel, Novomatic, Hausdurchsuchung, SMSe ...
Ich schaue regelmäßig ZIP2. Die Sendung hat vom Stil her, vom Können der Moderatoren her auch einfach Niveau. Ich mag die. Aber regelmäßig beginnt die Sendung mit irgendwie 10 Minuten Skandalberichterstattung. Unlängst gings immer wieder um die Master- oder Bachelorarbeit oder die DIssertation (weiß nicht mehr, ist auch egal) der Arbeitsministerin. Jetzt Finanzminister Blümel. Korruption, "Freundelwirtschaft". Wien ist wirklich eine weltoiffene, internationale Stadt, ein urbanes Zentrum. Und auf der anderen Seite aber auch ein Weltzentrum der Kleinstadtskandale. Am besten hat mir gefallen (ich musste wirklich lachen) die Meldung : "diesen Sebastian KURZ ... wegen Spende und zweitens bezüglich einen Problemes" Das hat fast schon Ibiza-Video-Niveau. Und noch immer quasselt dieser Blümel in ZIP2 (Minute 19) irgendein Zeug zusammen.
Selbst ein gleichzeitiger Kometeneinschlag, ein Erdbeben und ein Vulkanausbruch im BUrgenland würden nicht zu einer Unterbrechung dieses 20-minütigen Rechtfertigungsinterviews in den wichtigsten Hauptnachrichten führen ...
Ich schaue regelmäßig ZIP2. Die Sendung hat vom Stil her, vom Können der Moderatoren her auch einfach Niveau. Ich mag die. Aber regelmäßig beginnt die Sendung mit irgendwie 10 Minuten Skandalberichterstattung. Unlängst gings immer wieder um die Master- oder Bachelorarbeit oder die DIssertation (weiß nicht mehr, ist auch egal) der Arbeitsministerin. Jetzt Finanzminister Blümel. Korruption, "Freundelwirtschaft". Wien ist wirklich eine weltoiffene, internationale Stadt, ein urbanes Zentrum. Und auf der anderen Seite aber auch ein Weltzentrum der Kleinstadtskandale. Am besten hat mir gefallen (ich musste wirklich lachen) die Meldung : "diesen Sebastian KURZ ... wegen Spende und zweitens bezüglich einen Problemes" Das hat fast schon Ibiza-Video-Niveau. Und noch immer quasselt dieser Blümel in ZIP2 (Minute 19) irgendein Zeug zusammen.
Selbst ein gleichzeitiger Kometeneinschlag, ein Erdbeben und ein Vulkanausbruch im BUrgenland würden nicht zu einer Unterbrechung dieses 20-minütigen Rechtfertigungsinterviews in den wichtigsten Hauptnachrichten führen ...
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Sa 13. Feb 2021, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff ergänzt
Grund: Betreff ergänzt
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)