schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2020, 08:37)
Nicht denken, dass ein Quantencomputer einfach nur ein viel viel besserer und schnellerer Rechner ist als ein klassischer Computer. Die Frage der sogenannten "Quantenüberlegenheit" (
https://de.wikipedia.org/wiki/Quanten%C3%BCberlegenheit) ist nochmal eine andere.
Ein Schulkind kann sich mühelos einen Schnürsenkel zubinden. Ohne groß darüber nachzudenken. Es erledigt diese Aufgabe nicht, indem es sich an irgendeine deterministische Rechenvorschrift hält. Das im Grunde ist Quantenüberlegenheit. So wie wir mit der Sonne bereits das absolute Fusionskraftwerk haben, haben wir mit den biologischen Lebewesen bereits die absoluten und perfekten Quantencomputer.
Es ist eigentlich genau andersherum. Instinktive Bewegungen, Körperkoordination, etc. also alles, was beim Menschen der Hirnstamm erledigt, könnte man ziemlich gut durch einen klassischen Computer ersetzen. Nicht nachahmbar ist es bspw., warum man einem Kleinkind nur fünf Bilder einer Katze zeigen muss, dann weiß es wie eine Katze aussieht, und kann sofort auch verschiedene Katzenarten erkennen usw. Da brauchen Computer, egal welcher Art, sozusagen Millionen oder Milliarden Bilder von Katzen, bis sie zuverlässig eine Katze erkennen können. Es ist dabei prinzipiell auch egal, ob man klassische oder Quantencomputer verwendet, denn beide gehen einprogrammierte Algorithmen durch. Der Unterschied ist nur, dass Quantencomputer für bestimmte Algorithmen theoretisch besser geeignet sind.
Zwar liegt der Verdacht nahe, dass der Mensch auch so ähnlich funktioniert - in der DNA eingeschriebene Algorithmen werden durch den Computer Gehirn durchgerechnet - allerdings brauchen alle bekannten Algorithmen ein zigfaches der Rechenkapazität, die das menschliche Gehirn besitzt (siehe dazu das Beispiel mit der Katze). Es ist auch nicht wirklich denkbar, dass es Algorithmen gibt, die so simpel sind, dass das menschliche Gehirn sie durchrechnen kann, und gleichzeitig so effektiv darin neue Dinge zu lernen, dass man nur fünf Bilder einer Katze sehen muss.
D.h. aber nicht, dass man mit Computern nicht doch eines Tages zum Ziel kommt etwas zu erschaffen, was der menschlichen Intelligenz ebenbürtig oder überlegen ist. Das wird dann aber so sein, wie beim Schach - der Computer rechnet Millionen von Zügen voraus, und kann dann gerade noch so den besten menschlichen Schachspieler besiegen, der vielleicht so 50 Züge vorausrechnen kann.