So wie ich es verstehe ist die einzige Moeglichkeit "dem Gesetzgeber" zu entkommen ein Burner Phone, was dem Billig Handy mit Starterkit entspricht. Nur solltest du das nicht zu lange benutzen und regelmaessig wechseln. Das alte mittels Hammer und mehreren oeffentlichen Muelleimern entsorgen. Und vor allem keine Search Engine oder Google Maps benutzen. Lediglich phone und SMS.Raskolnikof hat geschrieben:(28 Feb 2017, 10:13)
Etwas macht mich stutzig: Einerseits wird die staatliche Kontrolle und Überwachung der Bürger dank der technischen Möglichkeiten immer mehr vorangetrieben. Sich auf öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen und U-Bahnstationen der Städte unbemerkt zu bewegen ist fast unmöglich geworden. die meisten Bürger begrüßen dies, weil sie sich sicherer fühlen.
Entsprechende Möglichkeiten der Überwachung und ggf. Strafverfolgung gibt es auch im Bereich der Telekommunikation. So ist es möglich, verbotene Transaktionen via Internet oder Smartphone zu ahnden. Telekommunikationsgesellschaften und Internetprovider müssen dazu auf Veranlassung der Strafverfolgungsbehörden die persönlichen Daten wie IP-Nummer und Namen desjenigen herausrücken, die beispielsweise illegal urheberrechtlich geschützte Daten und Kinderpornografie hoch- oder heruntergeladen oder andere, strafrechtlich relevante Dinge via Internet begangen haben.
Wie verträgt sich dies aber nun mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung, das erst acht Monate alte Telemediengesetz zum Schutz der Hotspot-Anbieter dahingehend zu ändern, als dass die Betreiber von offenen, verschlüsselungsfreien WLANs, wie z.B. Caffees, Kaufhäuser, Baumärkte und Bahnhöfen zukünftig nicht mehr der s.g. Störerhaftung unterliegen. Das heißt doch im Klartext, dass damit kriminellen Machenschaften per Smartphone oder Tablet Tür und Tor geöffnet werden. In solchen Fällen führen Ermittlungen lediglich zum Hotspot dessen Betreiber. Selbst die evtl. übermittelte individuelle Mac-Adresse des Geräts führt nicht weiter, wenn diese nicht mit dem Besitzer des Geräts verbundelt ist.
Eine weitere Lücke: Wenn ich in einem Supermarkt oder Tankstelle ein Starterpaket mit SIM-Karte erwerbe kann ich die Karte online von irgendwo online oder telefonisch freischalten. Sofern da noch nach meinen persönlichen Daten gefragt wird hat diese nur eine Alibifunktion, da die nicht überprüft wird. Da kann ich dann z.B. den Namen und Anschrift meines Pastors oder die des Oberstaatsanwalts angeben. Schon steht der anonymen Kommunikation nichts mehr im Wege. Ganoven und Terroristen wissen natürlich, dass sie derartige Geräte nur unterwegs und nicht in der guten Stube zuhause nutzen sollten (Stichwort Handyortung).
Ich will jetzt die staatliche Überwachung der digitalen Kommunikation gar nicht bewerten. Aber ist es nicht irgendwie paradox, die Überwachung in allen möglichen Bereichen einerseits immer weiter voranzutreiben diese andererseits aber aufzugeben?
Dieser Beitrag soll jetzt nicht zu einer Diskussion des Für und Wider einer staatlichen Überwachung unserer Telemedien führen. Dazu ist bereits bis zum Erbrechen anderenorts diskutiert worden. Nein, es geht um die widersprüchliche, inkonsequente ja paradoxe Vorgehensweise der Regierung in Sachen Überwachung. Auf der einen Seite wird sie ständig forciert und ausgebaut und auf der anderen Seite aufgegeben.
Dein I-Phone oder Galaxy speichert deine ganze Browser History und da nuetzt dir auch nicht wenn du ein Offenes LAN zB im Kaufhaus benutzt. Ausserdem kann leicht nachvollzogen werden wo du wann zu welchem Zeitpunkst gewesen bist solange das Handy eingeschaltet war. Google fraegt hoeflich, zB bevor du Google Maps als Sat Nav Google zu erlauben zu wissen wo du gerade bist. Sage nein, dann kein Sat Nav. Google fraegt das auch bei vielen anderen "Search" Funktionen. Das heisst dein Handy kann jederzeit mittels GPS geortet werden und nicht nur das, es ist festgehalten wo du dich bewegt hast.