Linux, Unix und BSD

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grün

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:00)

Mir fallen ad hoc nur noch BSD und Solaris ein.
Das sind schon zwei mehr als den meisten einfallen. Ansonsten wären Plan 9, ReactOS, Redox, KolibriOS, Haiku und GNU/Hurd die, die mir zuerst in den Sinn kommen - diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Ich meine, daß wir nicht einteilen sollten in "besser oder schlechter". Sondern auf die Person des Nutzers bezogen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein professionell gepflegtes Programmsystem wie MS Windows mit MS Office von Programmen aus dem Forschungsbereich oder dem Hobbybereich übertroffen wird. Dafür bezahlt der Nutzer regelmäßig das, was die Programmentwicklung und Programmpflege kosten... und gut ist's. Darüber kann man doch nur meckern, wenn man kostenlos Zauberkünste erwartet. Der Anwendungsbereich liegt in Einzelarbeitsplätzen, allerdings mit Grenzüberschreitungen, die im Bürobetrieb sinnvoll sind.

In der kommerziellen Anwendung sind Linuxe und Unixe auch nicht kostenlos zu betreiben. Um diese Anwender bemühen sich biedere Familienväter, die in regelmäßigen Abständen ein Gehalt erwarten für ihre Dienstleistung und die Kundenbetreuung. Da geht es meist um große SW-Systeme mit hoher Zuverlässigkeit... eine Gemeinde mit ganz eigenen Gesetzen.

Das Feld, das wir vereinzelten Linuxer beackern, kann sich damit nicht messen. Mir geht das so wie hier unserem neuen Teilnehmer TUX. Meist haben wir ein Berufsleben mit Büro-SW oder in Forschungssystemen mit Unix verbracht, haben dadurch gar nicht vermeiden können, einige Grundkenntnisse der Rechnertechnik und der Softwaretechnik zu erwerben... ohne sie anwenden zu dürfen. Dafür gab es eigens Fachstellen... aber zusehen und fragen durfte man da dann doch. Die Techniker unter uns standen/stehen dann zu Hause vor der Aufgabe, ein sowohl brauchbares wie auch weitestgehend kostenloses System zum eigenen Gebrauch zu betreiben.

Ich muß noch sagen, daß ich auf Dienstreisen natürlich voll versorgte MS Windows Laptops mitführte und der Bequemlichkeit halber auch für zu Hause diese Rechnerhardware beschaffte und die Systeme clonte. Da war "Home-Office" noch ein Fremdwort, aber ich hatte ein solches... sogar an mehreren Plätzen im In- und Ausland (in einem Koffer gelagert.) Tolle Sache, nur mit Datenträger Floppy, CD-Rom, DVD im Koffer und vor Ort nichts anderes als zu Hause oder am Arbeitsplatz... und alles gepflegt auf letztem Stand)

Aber diese spannenden Zeiten gehen auch einmal zu Ende. Und dann heißt es, diese Leistungen, die so nebenbei abfielen, selbst zu erbringen, ohne in den Verdacht zu geraten, Eigentumsrechte des Unternehmens zu verletzen oder gar ungewollt Betriebsgeheimnisse zu verletzen. Das läßt sich noch am saubersten mit ganz anderen Betriebssystemen und Nutzerprogrammen erreichen. Was mit Ubuntu 8.04 LTS bestens möglich war: Ein ganzes Paket von Nutzerprogrammen und ein handhabbares Betriebssystem.

Von dem Zeitpunkt an habe ich nie wieder andere Betriebssysteme benutzt und habe folglich auch nichts dergleichen vermißt! Leider war es auch mit diesem Linux von Zeit zu Zeit notwendig, mit neuen Versionen (inzwischen 20.04 LTS) auch die HW auf zu rüsten... eine Bartwickelmaschine, die mir von MS Windows her nur zu vertraut war. Die Gegenwehr: LTS (Long term serviced) wird 5 Jahre ab Erscheinungsdatum gepflegt. So lange muß man sich mit neuer HW und anderen Benutzerprogrammen nicht mehr befassen. In meinem Rechner läuft derzeit die 18.04 LTS; ich werde die 20 LTS sausen lassen und erst Ende 2022 auf dann 22.04 LTS umrüsten. Ich drücke mir die Daumen, daß meine HW dann immer noch reicht.... CPU und RAM sind gelegentlich nicht mehr ausbaufähig.

Und, ach ja, man muß bei der Beschaffung von HW aufpassen, daß sie mit der angepeilten Ubuntu-Version zusammen paßt. Dann hat man wenig (nein: gar keinen!) Ärger mit der Installation der SW. Aber man hat auch dann noch nicht verloren, wenn man einen Rechner geschenkt bekommen hat, der nicht auf dieser Liste steht. Dann heißt es suchen, ob es nicht doch einen Leidensgefährten gibt, der als Pfiffikus doch den notwendigen Treiber für die verbaute HW integrieren konnte. Bisher hat das immer geklappt! Aber der Hinweis erscheint notwendig!

Man muß noch hinzufügen, daß Ubuntu-Linux von einer ganzen Schar von Hobby-Informatikern gepflegt wird, die ihr Wissen teilen und auch in Ubuntu-Dokumenten zugänglich halten. Wenn es also einmal ganz dicke kommt, dann sind einige Tage Selbststudium fällig, um einer unverhofft aufgetretenen Störung auf den Grund zu gehen. Damit habe ich bisher nur gute Erfahrungen gesammelt. Aber mich treibt ja auch nicht der Ehrgeiz, der weltbeste Ubuntu-User zu werden! :D Nur gut funktionieren sollte das Paket schon: Was ich bestätigen kann!
Zuletzt geändert von H2O am Di 6. Apr 2021, 18:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:14)

Ansonsten wären Plan 9, ReactOS, Redox, KolibriOS, Haiku und GNU/Hurd die, die mir zuerst in den Sinn kommen...
Und wie sieht es da mit der Hardwareerkennung und Treibern aus? Welche Vorteile bieten diese OS gegenüber Linux?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Bestimmte Systeme funktionieren auf bestimmten Geräten besser oder schlechter als andere. Vor- und Nachteile sind subjektiv (sonst gäbe es ja nur ein System).

Ein paar Auszüge:
- Plan 9, entwickelt vom früheren Unix-Team, ist vor allem als Netzwerksystem interessant, weil jedes einzelne Stück Hardware theoretisch überall auf der Welt stehen könnte und wirklich alles eine Datei ist, inklusive einzelner Textfelder im Editor Acme, auf die man über das 9P-Protokoll zugreifen kann. (Heißt: Das System ist in jeder Sprache scriptbar, die Text ausgeben kann.)
- GNU/Hurd ist inzwischen das hauseigene GNU-Betriebssystem, das ein paar Jahrzehnte lang Linux als einzigen Kernel kannte, weil der eigene - die Hurd - noch nicht fertig war. Von GNU kann man freilich halten, was man will. :)

Für den Heimanwenderdesktop halte ich GNU/Hurd (es gibt u.a. Distributionen vom Debian- sowie dem Guix-Projekt) und Haiku (eine Art Nachfolger von BeOS) für die momentan interessantesten, aber das ist vor allem eines: Geschmackssache.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:22)

Und wie sieht es da mit der Hardwareerkennung und Treibern aus? Welche Vorteile bieten diese OS gegenüber Linux?
Was Hardware angeht habe ich aus der Not eine Tugend gemacht. Ich würde mir nie wieder einen niegelnagelneuen Rechner mit dem allerneuesten Chipsätzen etc.. kaufen. Macht nur Ärger, aber ein 1-2 Jahre alter Rechner ist günstig, das gesparte Geld wird ggf. ins Aufrüsten gesteckt und das Ding rennt unter Linux wie Hulle. Da brauche ich nicht mehr die allerneueste Hardware. Wenn ich überlege wie viel Geld ich in meinem Leben dadrin versenkt habe immer neue Rechner anzuschaffen/aufzurüsten nur damit die neueste MS-Windows auch ordentlich rennt. Nöö das ist einer der besonderen Vorteile von Linux, das man eben nicht den allerneuesten Shice braucht und trotzdem ein System hat das sogar flüssiger läuft als ein Windows-System auf der selben Hardware. Das schätze ich besonders, nicht alle 2-3 Jahre die Hardware dem Elektroschrott übereignen zu müssen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:31)

Für den Heimanwenderdesktop halte ich GNU/Hurd (es gibt u.a. Distributionen vom Debian- sowie dem Guix-Projekt) und Haiku (eine Art Nachfolger von BeOS) für die momentan interessantesten, aber das ist vor allem eines: Geschmackssache.
GNU/Hurd ist ein bisschen alt: Latest release December 2016.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:46)

GNU/Hurd ist ein bisschen alt: Latest release December 2016.
:thumbup:
https://distrowatch.com/?language=DE
grün

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:46)

GNU/Hurd ist ein bisschen alt: Latest release December 2016.
Da hält wieder jemand die Wikipedia für eine Primärquelle. Die neueste Version von Debian GNU/Hurd ist zum Beispiel von Februar 2021:
https://cdimage.debian.org/cdimage/port ... hurd-i386/
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

olli hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:36)

Nöö das ist einer der besonderen Vorteile von Linux, das man eben nicht den allerneuesten Shice braucht und trotzdem ein System hat das sogar flüssiger läuft als ein Windows-System auf der selben Hardware. Das schätze ich besonders, nicht alle 2-3 Jahre die Hardware dem Elektroschrott übereignen zu müssen.
Das ewige Aufrüsten ist im Grunde seit Intels Nehalem Architektur nicht mehr nötig, wenn der PC nicht gleichzeitig auch eine High End-Spielkonsole sein soll.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:49)

Die neueste Version von Debian GNU/Hurd ist zum Beispiel von Februar 2021:
Es geht um den Kernel, nicht die Distribution.

GNU Hurd 0.9, NEWS:
Version 0.9 (2016-12-18)
https://www.gnu.org/software/hurd/news/ ... eases.html
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:49)

Da hält wieder jemand die Wikipedia für eine Primärquelle. Die neueste Version von Debian GNU/Hurd ist zum Beispiel von Februar 2021:
https://cdimage.debian.org/cdimage/port ... hurd-i386/
Nur sind so elitäre Nischenprodukte einem Einsteiger zum reinschnuppern nicht zu empfehlen, da ist der Frust vorprogrammiert. Tom Bombadil hat schon Recht, Einsteiger sind mit populären Distros da besser bedient.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:50)

Es geht um den Kernel, nicht die Distribution.
Wie oft brauchst du einen neuen Kernel?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

olli hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:52)

elitäre Nischenprodukte
Linux hat einen Desktopmarktanteil von unter 2 Prozent. Definier mal Nische.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:49)

Das ewige Aufrüsten ist im Grunde seit Intels Nehalem Architektur nicht mehr nötig, wenn der PC nicht gleichzeitig auch eine High End-Spielkonsole sein soll.
Bei Intel sowieso nicht, neue Prozessorgeneration -> neues Mainboard kaufen weshalb ich von Intel schon lange nichts mehr halte.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:53)

Wie oft brauchst du einen neuen Kernel?
Kommt drauf an, was im Kernel enthalten ist, zB. Microcodes für die neuesten CPUs oder Treiber für die Mainboards. Aber mal ganz unabhängig davon: welche Vorteile bieten diese OS gegenüber Linux?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

olli hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:36)

Was Hardware angeht habe ich aus der Not eine Tugend gemacht. Ich würde mir nie wieder einen niegelnagelneuen Rechner mit dem allerneuesten Chipsätzen etc.. kaufen. Macht nur Ärger, aber ein 1-2 Jahre alter Rechner ist günstig, das gesparte Geld wird ggf. ins Aufrüsten gesteckt und das Ding rennt unter Linux wie Hulle. Da brauche ich nicht mehr die allerneueste Hardware. Wenn ich überlege wie viel Geld ich in meinem Leben dadrin versenkt habe immer neue Rechner anzuschaffen/aufzurüsten nur damit die neueste MS-Windows auch ordentlich rennt. Nöö das ist einer der besonderen Vorteile von Linux, das man eben nicht den allerneuesten Shice braucht und trotzdem ein System hat das sogar flüssiger läuft als ein Windows-System auf der selben Hardware. Das schätze ich besonders, nicht alle 2-3 Jahre die Hardware dem Elektroschrott übereignen zu müssen.
Das ist auch meine Strategie, um mir unnütze HW-Kosten zu ersparen: Gebrauchte HW erwerben, die einmal nur für die oberen Chefs beschafft wurden. ;) Dennoch war ein HW-Wechsel mit UBUNTU-Linux schon zweimal fällig. Natürlich hätte ich kleinere Abkömmlinge der Ubuntu-Familie betreiben können. Aber, wenn man neuere Anwenderprogramme nutzen möchte, dann ist der aufrüstbare RAM-Bereich oder die CPU für solche Programme zu fipsig... und man ärgert sich mehr mit dem Rechner herum als mit den Aufgaben, die man eigentlich lösen wollte.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

H2O hat geschrieben: Dennoch war ein HW-Wechsel mit UBUNTU-Linux schon zweimal fällig. Natürlich hätte ich kleinere Abkömmlinge der Ubuntu-Familie betreiben können.
Das ist schon richtig aber habe ich unter Windows früher im Schnitt alle 2-3 Jahre runderneuert kann ich unter Linux locker 5-8 Jahre mit der selben Hardware leben. Mein Sony reichte sogar von 2008-2018 und der ist nur wegen eingebackener Kühlpaste auf dem Memory-Controller abgeraucht. Gut ich schaue dann auch bei Neuanschaffungen darauf das es hochwertiger ist, das spart über die Zeit viel Geld.

Sollte irgendwann eine Neuanschaffung anstehen werde ich auf alle Fälle bei Herstellern wie tuxedo ,System76, pine oder ähnlichen meine neue Hardware kaufen die ihre Hardware speziell auf Linux abstimmen. Das Argument vieler Mac-User war ja früher das man dort ein Komplettpaket bekommt das man einfach nur auspackt und es funzt. Mittlerweile bieten eben auch Anbieter im Linux-Bereich Systeme an die einfach nur Sahne sind, vor allem System76 ist da natürlich oberedel und trotzdem bezahlbar. Edelholzgehäuse und Schnickschnack-Extras, da kann sich jeder sein System zusammenstellen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:59)

Kommt drauf an, was im Kernel enthalten ist, zB. Microcodes für die neuesten CPUs oder Treiber für die Mainboards.
Hurd ist ein Mikrokernel, anders als Linux.

Ansonsten: Vorteile sind immer subjektiv. Deine Vorteile können meine Nachteile sein.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 19:23)

Hurd ist ein Mikrokernel, anders als Linux.
Und deswegen für den Otto-Normalo-Desktopnutzer ein glattes No-Go. Der will die Kiste starten und wissen das es funktioniert. Nischenprodukte wie von dir genutzt mögen für dich optimal sein aber das ist nüscht für die breite Masse.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 19:23)

Ansonsten: Vorteile sind immer subjektiv. Deine Vorteile können meine Nachteile sein.
Ok, haken wir es ab, es führt offensichtlich zu nichts. Welches der genannten OS hast du im produktiven Einsatz?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Inwiefern bemerkt der Otto-Normalo-Desktopnutzer den Unterschied zwischen Xfce auf Mikrokernel und Xfce auf Hybridkernel?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 19:46)

Ok, haken wir es ab, es führt offensichtlich zu nichts.
:thumbup:
sonst endet das in den Grabenk(r)ämpfen die schon seit jeher in jedem Linux-Forum geführt werden. Braucht man wirklich nicht, die Lebenszeit kann man angenehmer verbringen. Wenn er von seinem System überzeugt ist dann ist das doch gut so, das es kein Allheilmittel für andere ist möchte er nicht akzeptieren, auch gut. Meine Meinung ist das man nie auf Nischen setzen sollte, die sind schneller weg vom Fenster als man denkt (Mandrake, Antergos und wie sie alle hiessen).
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

olli hat geschrieben:(06 Apr 2021, 19:53)

Wenn er von seinem System überzeugt ist dann ist das doch gut so...
Selbstverständlich. Ich bin immer offen für Neues, aber es muss mir auch Vorteile bieten, sind die nicht ersichtlich, spare ich mir die Zeit es auszuprobieren.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Ich nutze mehrere Systeme, weil mich keines in jeder Situation gänzlich überzeugt. Linux habe ich persönlich als instabil und inkohärent wahrgenommen, auch weil eine Distribution halt immer Flickwerk ist. Das machen alle anderen Systeme, bei denen Anwendungsprogramme, Kernel und Systemtools vom selben Team gepflegt werden, deutlich besser.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 19:59)

Selbstverständlich. Ich bin immer offen für Neues, aber es muss mir auch Vorteile bieten, sind die nicht ersichtlich, spare ich mir die Zeit es auszuprobieren.
:thumbup:
Und genau diese Freiheit bietet einem Linux mit all seinen Distros, viele Windows Nutzer können sich das gar nicht vorstellen und sind deshalb häufig überrumpelt von den vielen Alternativen. Dort heißt es eben nur, Windows runterladen und friss oder stirb :D Wenn's einem mit einer Distro nicht mehr passt sucht man sich eben eine andere frei nach dem Motto: Auch andere Mütter haben schöne Töchter :D :D :D
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

olli hat geschrieben:(06 Apr 2021, 20:04)

Und genau diese Freiheit bietet einem Linux mit all seinen Distros
Unter der Haube ist das doch nur wenig mehr als das immer gleiche Fertighaus mit einer anderen Tapete.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

olli hat geschrieben:(06 Apr 2021, 20:04)

Wenn's einem mit einer Distro nicht mehr passt sucht man sich eben eine andere frei nach dem Motto: Auch andere Mütter haben schöne Töchter :D :D :D
Mit den vielen unterschiedlichen Distros wird halt auch leider sehr viel Manpower verbrannt, weil so fruchtbar verschieden voneinander sind die Distros auch nicht mehr. Die meisten basieren auf Debian und dessen Derivaten...
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:Mit den vielen unterschiedlichen Distros wird halt auch leider sehr viel Manpower verbrannt, weil so fruchtbar verschieden voneinander
Die Kritik ist berechtigt aber in der Linux-Welt gibt es eben sehr häufig die Individualisten die sich nicht als Team unterordnen und dann doch lieber ihr eigenes Ding machen. Das ist gut und schlecht, es hat Vor- und Nachteile.

Tom Bombadil hat geschrieben:Die meisten basieren auf Debian und dessen Derivaten...
Was die populären Einsteigerdistros angeht stimmt das schon, persönlich bin ich auf ar(s)ch umgestiegen, möchte es nicht mehr missen , würde es aber niemals einem Einsteiger ans Bein binden, da sind die Debian-Derivate schon pflegeleichter.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich nutze Manjaro, das kann man auch für Einsteiger empfehlen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 21:23)

Ich nutze Manjaro, das kann man auch für Einsteiger empfehlen.
Als ganz glücklicher Ubuntuuser erlaube ich mir dennoch die Frage, wodurch sich diese Linux-Distribution für Einsteiger auszeichnet... was sie anbietet, um Einsteigern das Leben leicht zu machen. Welche Benutzerfunktion sie anbietet, die sie (fast) unentbehrlich für Sie macht. Mich treibt die reine und unvoreingenommene Neugierde. :)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von Manjaro ist das Rolling-Release-Modell.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

grün hat geschrieben:(07 Apr 2021, 08:31)

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von Manjaro ist das Rolling-Release-Modell.
Das bedeutet also, daß bestimmte Merkmale der Distribution unveränderlich sind, und daß die Updates im wesentlichen im Inneren und bei den Benutzerprogrammen wirken?

Bei Ubuntu kann es schon einmal passieren, daß die Bedienoberfläche sich sehr deutlich verändert. Diese Wechsel bereitet Ubuntu mit "Entwickler-Updates" vor, die in Abständen von 6 Monaten Neuigkeiten anbieten und zur Bewertung durch die ehrgeizigeren Benutzer einladen. Das kommt für mich als stillem Teilhaber natürlich nicht infrage. Ich ertrage deshalb große Sprünge vorwärts mit den Wechseln der "long tern serviced=LTS" im Abstand von 2 Jahren... und gelegentlich sehe ich gar nicht die Notwendigkeit, mich an diese Erneuerungsrate zu halten... und überspringe eine LTS-Generation. Dadurch erleide ich als ganz schlichter Benutzer keine ernsthaften Nachteile, weil die LTS für die Ubuntu-Stammsoftware 5 Jahre regelmäßig gepflegt wird. Will sagen, daß erkannte Probleme im Grundsystem und in den Benutzerprogrammen beseitigt werden.

Ist es denn nicht so, daß der "rolling release" eines SW-Pakets Sie zwingt, sich immer wieder mit dem Paket als solchem zu befassen... was Sie möglicherweise spannend finden, weil Sie das Thema SW beruflich oder privat besonders interessiert? Also im Grunde genau das, was Ubuntu mit seinen 6-Monats-Paketen erreichen will; der "rolling release" vermutlich aber doch dichter an den bestehenden Versionen entlang Verbesserungen einführt?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Nö, „Rolling Release“ (nicht mit „Testing“ oder „-CURRENT“ zu verwechseln) bedeutet nur, dass man eben nicht nur alle 6 bis 12 Monate größere Updates bekommt, sondern andauernd. Das sorgt auch für schnellere Sicherheitsupdates. Folgerichtig sind größere Überraschungen eher selten.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

grün hat geschrieben:(07 Apr 2021, 09:40)

Nö, „Rolling Release“ (nicht mit „Testing“ oder „-CURRENT“ zu verwechseln) bedeutet nur, dass man eben nicht nur alle 6 bis 12 Monate größere Updates bekommt, sondern andauernd. Das sorgt auch für schnellere Sicherheitsupdates. Folgerichtig sind größere Überraschungen eher selten.
Wenn das also unter "rolling release" verstanden werden muß, dann leistet Ubuntu diese Dienste ganz genau so mit den LTS und auch den "Eintagsfliegen" mit 6 Monaten Lebensdauer. Ich hatte diese Dienstleistung als Selbstverständlichkeit gewertet. Ubuntu-Updates für meine LTS kommen fast im 4-Wochen-Takt (...ohne daß mir je die Notwendigkeit dazu aufgefallen wäre! :D )
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(07 Apr 2021, 08:29)

Als ganz glücklicher Ubuntuuser erlaube ich mir dennoch die Frage, wodurch sich diese Linux-Distribution für Einsteiger auszeichnet...
MMn. zeichnet sich eine Linux-Distribution für Einsteiger dadurch aus, dass sie einfach zu installieren ist und dass sie für viele Geräte Treiber abseits des Kernels mitbringt.

Da tut sich zwischen Debian/Ubuntu/Linux Mint und Arch/Manjaro (und vielen anderen Distributionen) aber nicht mehr wirklich viel. Ubuntu und Co. sind imho nochmal einen Ticken besser für Einsteiger, weil sie nicht auf die neuesten Softwarepakete und Kernel setzen, sondern den konservativeren Weg der besser getesteten Pakete gehen, was dann im Endeffekt für weniger Probleme sorgt.

Wer sich für eine Ubuntu LTS entscheidet, nicht auf die neueste Version upgradet und keine Software aus PPA-Quellen nutzt, der sollte eigentlich von der Softwareseite über Jahre hinweg keinerlei Probleme mehr haben.
Welche Benutzerfunktion sie anbietet, die sie (fast) unentbehrlich für Sie macht.
Unentbehrlich ist nix ;) Arch/Manjaro ist "bleeding edge" Software für "bleeding edge" Hardware. Ich bin ein Hardware "Nerd" und habe oft neue Hardware in Form von CPU/Mainboard und da brauche ich dann einen möglichst neuen Kernel, damit das auch anständig unterstützt wird. Deswegen ist Arch/Manjaro für mich eine gute Wahl. Das ist bei Windows auch nicht viel anders, nur gibt es da von Seiten der Hersteller Treiber, die es für Linux oft nicht gibt.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(07 Apr 2021, 10:02)

Ubuntu-Updates für meine LTS kommen fast im 4-Wochen-Takt (...ohne daß mir je die Notwendigkeit dazu aufgefallen wäre! :D )
Ja, das schon, aber du nutzt nicht den neuesten Kernel und bei der Software bist du oft auch ein paar Versionsnummern zurück. Das ist aber nichts Schlimmes, wenn du nicht ganz dringend das allerneueste Feature der Bildbearbeitungssoftware brauchst. Im Gegenzug bekommst du Stabilität.
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Re: Linux, Unix und BSD

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@ Tom Bombadil:

Danke, dann habe ich wieder etwas dazu gelernt! Ja, so weit reicht meine Neugierde in Sachen HW-Entwicklung dann doch nicht.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Die wirklichen Nerds hantieren mit Linux from Scratch oder Gentoo und kompilieren sich ihre Kernel exakt passend für ihre Hardware selber. Dafür fehlen mir aber Zeit und Wissen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Gentoo war mein letztes Linux. Auf Mittelklassehardware macht das nur dann Spaß, wenn der Rechner auch mal ohne Aufsicht laufen darf. Ein neuer Kernel dauert schon mal ein paar Stunden.

(Allerdings: wenn ihr euren Kernel maßschneidert, etwa mit einer automatisch exportierten Liste der tatsächlich genutzten Module, spart ihr deutlich Zeit.)
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schokoschendrezki
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von schokoschendrezki »

grün hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:25)

Sehr vielen Linuxbefürwortern sind offensichtlich auch die Open-Source-Alternativen zu Linux unbekannt, was schade ist. Da ist Microsoft schon deutlich weiter, immerhin hatten sie selbst bereits ein UNIX im Sortiment und auch Windows NT hatte sehr lange ein SysV-Subsystem.
Ja. Xenix. :D

Ja, Schätzchen, natürlich setzt man BSD-Varianten auch gerade in sicherheitsrelevanten Bereichen ein.

Ich will dir mal einen Eindruck aus der aktuellen Praxis und Realität vermitteln. Im Hochschulbereich geht es dank fast ausschließlichem Nicht-Präsenz-Betrieb seit einem Jahr natürlich massiv um E-Learning, Videokonferenz, Campus-Management, Bbiltiotheksverwaltung, student card management und dergleichen. Und um viel Geld.

Ich kann dir verständlicherweise natürlich die Details aus einer internen Besprechung gerad mal vor 2 Stunden nur leicht verzerrt und anonymisert widergeben:

Also sinngemäß: Wir und der Berliner Senat bezahlen Unsummen für kommerzielle Lösungen von Unternehmen wie Microsoft oder Adobe, die wir in gleicher Qualität auch mit Open Source Software bereitstellen könnten. Wir befinden uns gegenüber diesen Tech-Riesen mittlerweile in einer Zwangssituation. Auch aufgrund von intern vorangetriebenen Bestrebungen. Immerhin: Eine andere große Hochschule (es folgt der Name einer größeren Berliner Uni) versucht mit allen Mitteln, sich aus dieser Zwangslage herauszuarbeiten.
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Tom Bombadil
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Es ist halt die Frage, ob man den Studenten einen Gefallen damit tut, wenn man zB. Photoshop mit Gimp ersetzt, wenn die nachher im Job mit Photoshop arbeiten müssen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

H2O hat geschrieben:(07 Apr 2021, 08:29)

Als ganz glücklicher Ubuntuuser erlaube ich mir dennoch die Frage, wodurch sich diese Linux-Distribution für Einsteiger auszeichnet... was sie anbietet, um Einsteigern das Leben leicht zu machen. Welche Benutzerfunktion sie anbietet, die sie (fast) unentbehrlich für Sie macht. Mich treibt die reine und unvoreingenommene Neugierde. :)
Manjaro bietet mit dem aur-repository (all-user-repository) eben den zugang zu dem allerneuesten Shice. Es ist ziemlich nahe an einer rolling-release wie arc(s)h und trotzdem relativ stabil. Ist ein Kompromiss aus maximaler Aktualität und Halbwegs stabil. Bei aller Freude (auch ich nutze Manjaro auf einem Rechner) sollte man sich klar sein das Manjaro zu den "bleeding-edge" distros gehört. bleeding-edge kann man frei als "ein blaues Auge bekommen" übersetzen und das bedeutet das es nur eine frage der zeit ist, bis man sich ein update einfängt das dann eben alles zerschiesst. Deshalb sollte man immer ein Backup vor einem größeren update machen, no backup, no mercy. Wenn man also nicht unbedingt immer die neueste Version einer Software braucht ist man wie mit ubuntu in deinem fall auf der sicheren seite.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

grün hat geschrieben: bedeutet nur, dass man eben nicht nur alle 6 bis 12 Monate größere Updates bekommt, sondern andauernd. Das sorgt auch für schnellere Sicherheitsupdates. Folgerichtig sind größere Überraschungen eher selten.
oha, da habe ich aber persönlich andere Erfahrungen mit den Überraschungseiern die ein Update einem beschert, aber sei's drum.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Apr 2021, 10:22)

Die wirklichen Nerds hantieren mit Linux from Scratch oder Gentoo und kompilieren sich ihre Kernel exakt passend für ihre Hardware selber. Dafür fehlen mir aber Zeit und Wissen.
Nicht nur dir, deshalb gibt es ja die vorcompilierten Distros. LFS ist gut dokumentiert und deshalb klasse für die Lernkurve aber wer ist noch bereit sich 1-2 Wochen hinzusetzen und komplett alles selbst zu compilieren ? Den eigenen Kernel kann man darüberhinaus auch in jeder Distro nachträglich für sich selbst compilieren und anpassen, aber der Zeitaufwand zum Nutzen ? Ist was für Spielkinder und Interessierte aber für den Otto-Normal-Nutzer nicht wirklich spannend.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Apr 2021, 15:40)

Es ist halt die Frage, ob man den Studenten einen Gefallen damit tut, wenn man zB. Photoshop mit Gimp ersetzt, wenn die nachher im Job mit Photoshop arbeiten müssen.
Stimmen denn die Bearbeitungsfunktionen für Bildformate in ihrer Wirkung nicht weitestgehend überein? Ich meine... wenn das so ungefähr zutrifft, dann sollte die Knopfologie doch einen lernwilligen Menschen nicht ernsthaft umhauen.

Ich erinnere mich an den Versuch einer Großstadt (war das nicht München?), ihre Softwarepakete durchweg auf Linux um zu stellen, um ganz viel Geld zu sparen. Der Versuch ist inzwischen wohl gescheitert. Ich vermute daran, daß man bei komplizierteren SW-Paketen dann kaum professionelle Hilfe bekommt, während bei MS Windows die Unternehmen Angebote machen... Vermutung... und Beratungsleute wollen von ihrer Beratungstätigkeit leben können. Letzteres muß ich wohl nicht vermuten! ;)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(07 Apr 2021, 19:14)

Stimmen denn die Bearbeitungsfunktionen für Bildformate in ihrer Wirkung nicht weitestgehend überein?
Manches wird sicherlich ähnlich funktionieren, aber Photoshop ist viel umfangreicher und professioneller. Wer als Grafik-Designer arbeiten will, der kommt imho an Photoshop nicht vorbei.
Der Versuch ist inzwischen wohl gescheitert.
Der Versuch ist am Lobbyismus gescheitert. München geht zurück zu Microsoft, Microsoft eröffnet sein Deutschland HQ in München.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

H2O hat geschrieben:(07 Apr 2021, 19:14)

Stimmen denn die Bearbeitungsfunktionen für Bildformate in ihrer Wirkung nicht weitestgehend überein? Ich meine... wenn das so ungefähr zutrifft, dann sollte die Knopfologie doch einen lernwilligen Menschen nicht ernsthaft umhauen.
Mit darktable und rawtherapee stehen dir 2 Programme zur professionellen Fotobearbeitung zur Verfügung und wenn es um ambitionierte Bildbearbeitung geht kommt man sowohl bei photoshop als auch bei gimp nicht um die ebenenbearbeitung rum, da nehmen sie sich nichts. Mit dem Add-On Gmic bietet Gimp alles was Photoshop auch bietet und ist im Gegensatz zu Photoshop sogar schneller.
Falls es dich interessiert schaue mal bei Youtube nach "MyGimpTutorialChannel" dann siehst du wie mächtig Gimp ist. Was die Photoshop Nutzer abschreckt ist eben das man sehr lange benötigt um so eine Software nutzen zu können und wenn man Jahre brauchte um Photoshop zu beherrschen dann scheut man natürlich nochmal so eine Lernkurve machen zu müssen. Wer von null anfängt kann problemlos auf Gimp setzen. Der Lernaufwand ist wie bei Photoshop sehr hoch aber ziemlich identisch.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von olli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Apr 2021, 19:24)

Manches wird sicherlich ähnlich funktionieren, aber Photoshop ist viel umfangreicher und professioneller. Wer als Grafik-Designer arbeiten will, der kommt imho an Photoshop nicht vorbei.
Einspruch euer Ehren. Siehe Gmic
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Tom Bombadil
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Hilft auch nix, weil die Agenturen mit Photoshop arbeiten.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Apr 2021, 19:32)

Hilft auch nix, weil die Agenturen mit Photoshop arbeiten.
Wir haben also das Hase & Igel-Problem: "Ik bün all'hier!"
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