Durchbruch bei der Kernfusion

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schokoschendrezki
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 12:33)

Das OSI-Modell soll keinen Erfolg haben und vergessen worden sein? Wo kann ich das nachlesen?
Nach "osi vs tcp/ip" suchen. Du wirst überschüttet werden von Nachlesbarem. Ich habe es selbst erlebt. OSI ist einfach still und heimlich gestorben. Die Schichtenarchitektur bei OSI ist gegenüber TCP/IP nicht etwa ideologisch "falsch" sondern schlicht und einfach unpraktikabel. ("Einfach zu kompliziert" :p )

Das heißt einfach: Vorsicht bei irgendeiner Sache, die irgendwie gehypt wird. Das kann schief gehen. Da sitzt man möglicherweise auf dem falschen Pferd. Da fährt man möglicherweise in eine Sackgasse, die einfach zu Ende ist. Nur: Das wird historisch vergessen und ausgeblendet. So wird es mit der Kernfusionstechnologie auch werden.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 30. Nov 2021, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Tom Bombadil
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Das OSI-Modell ist doch nur das standardisierte Referenzmodell, TCP/IP ist die tatsächliche technische Anwendung basierend auf dem TCP/IP Referenzmodell, das auch auf - wenngleich weniger - Schichten basiert.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 13:12)

Das OSI-Modell ist doch nur das standardisierte Referenzmodell, TCP/IP ist die tatsächliche technische Anwendung.
Ja. Das ist es ja. Es hat sich mit TCP/IP ein Industrie-Standard durchgesetzt. Während das OSI-Modell von einer Normierungsorganisation (ISO) entworfen wurde. Unabhängig davon kann man aus TCP/IP natürlich umgekehrt, aus der praktischen Anwendung heraus ein Schichtenmodell herausextrahieren.

Aber zurück zur Kernfusionstechnologie. Ich habe diesen ganzen Unsinn mit der OSI-Konformität ja persönlich miterlebt. Ich will einfach nur sagen: Vorsicht vor irgendwelchen Hypes. Und dabei geht es nicht zuletzt auch um Geld. Man kann einen "Durchbruch bei der Kernfusion" vermelden. Durchaus. Aber man sollte sich als kritischer Beobachter des politischen Geschehens die Frage stellen, ob es sich um einen Durchbruch an sich handelt oder einen Durchbruch in Richtung auf praktische Nutzbarkeit. Der "Durchbruch" bedeutet u.a. die Bewilligung weiterer Fördergelder. Ehrlich gesagt: Wäre ich selbst in solche Projekte involviert. Ich würde das auch so machen. "Es wird möglich, Netto-Energie zu erzeugen". Ja. Toll. Es entsteht mehr Energie als zur AUfrechterhaltung der Magnetfelder aufgewendet wird. Super! Und die Politiker sind begeistert. Besonders in einem Land wie Frankreich. Und für mich als Physiker reichts für einen guten, interessanten und angesehehen Job bis zur Rente.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Nov 2021, 13:28)

Ich will einfach nur sagen: Vorsicht vor irgendwelchen Hypes.
ich sehe hier keinen Hype, acuh weil man weiß, dass die Entwicklung schon lange dauert und wahrscheinlich noch lange dauern wird. Und wer weiß, vllt. brauchen wir das auch in 50 Jahren gar nicht mehr, weil wir Strom aus gentechnisch veränderten Pflanzen oder Bakterien bekommen. Das ist aber Spekulation und kein Grund, auf die Forschung an Kernfusionsgeneratoren zu verzichten.
Und dabei geht es nicht zuletzt auch um Geld.
Und? Was ist schlimm daran? Solche Technologien zu erforschen und zu entwickeln kostet nunmal Geld, das gilt auch für EE. Hier handelt es sich doch aber nun wirklich um die sprichwörtlichen Peanuts, bei ITER sind die reiche EU und weitere 8 reiche Industriestaaten im Boot.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 13:35)

ich sehe hier keinen Hype, acuh weil man weiß, dass die Entwicklung schon lange dauert und wahrscheinlich noch lange dauern wird. Und wer weiß, vllt. brauchen wir das auch in 50 Jahren gar nicht mehr, weil wir Strom aus gentechnisch veränderten Pflanzen oder Bakterien bekommen. Das ist aber Spekulation und kein Grund, auf die Forschung an Kernfusionsgeneratoren zu verzichten.
Und? Was ist schlimm daran? Solche Technologien zu erforschen und zu entwickeln kostet nunmal Geld, das gilt auch für EE. Hier handelt es sich doch aber nun wirklich um die sprichwörtlichen Peanuts, bei ITER sind die reiche EU und weitere 8 reiche Industriestaaten im Boot.
Ja Geld. Der Superminitster für "Klimaschutz und wirtschaftliche Transformation" und damit auch jemand, der über Staats-Geld entscheidet, wird aller Wahrscheinkeit nach Habeck von den Grünen werden. Mal ein Zitat von ihm zum Thema
Heute beschreiben wir die Atomfusion unideologischer
https://www.sueddeutsche.de/politik/eu- ... -99-964377
Ja Robert. Es gibt nur keine "Atomfusion" sondern nur eine Kernfusion. Deshalb ist in diesem Zusammenhang auch immer von Plasma die Rede. Sprich: Der Mann hat eigentlich keine Ahnung vom Thema. Nur nebenbei: Ich wähle trotzdem die Grünen. Welche Partei denn sonst?

Es ist so. Und zum wiederholten male. Wir haben mit der Sonne bereits einen sehr sehr gut funktionierenden Kernfusionsreaktor. Der muss überhaupt nicht ersetzt werden.

Außenpolitik ist das Stichwort. Man muss sich hinsetzen und überlegen, was möglich ist. Was machbar ist. Man muss sich mit Fachleuten hinsetzen und DIagramme erstellen. Außenpolitik ist Machbarkeitspolitik und nicht Feststellungspolitik. Man muss sich hinsetzen und überlegen. Welche Interessen bestehen und welche Möglichkeiten des Eingreifens. Man muss Außenpoltitik wie ein physikalisch-mathematisches Gleichungssystem angehen. Und nicht kulturalistisch nach dem Motto "die sind eben so" und "wir sind eben anders". Alles ist veränderbar, variierbar. Die Einbindung der Konfliktregionen Naher Osten und Nordadrika in das Klimawandel-, Energieerzeugungs- und Migrationsproblem ... das ist echt nach meinem Geschmack. Das muss man sehen als Lösung eines komplexen Gleichungssystems. Auch wenn sich hier nicht alles quantifizieren lässt.

Welche Interessengruppen gibt es in Libyen oder Algerien oder Mali oder Tschad, Wie könnte man intervenieren. Welche Angebote könnte man machen. Eine Schachspielaufgabe. Außenpolitik kann so interessant sein! Man muss verhandeln, überlegen, klug und diplomatisch, Und das ist in Hinsicht auf die Nutzung von Solarfusionsenergie wesentlich aussichtsreicher als die Konstruktion von Tokamaks oder Stellaratoren.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:57)

Und zum wiederholten male.
Es ist egal, wie oft du es wiederholst, die Sonne an den meisten Orten nunmal nicht 24/7.
Der muss überhaupt nicht ersetzt werden.
Der schafft es noch nichtmal, eine kleine Insel wie El Hierro, trotz bester Voraussetzungen, mit Energie zu versorgen.
Außenpolitik ist das Stichwort.
Das Stichwort ist hier immer noch offtopic Du kannst ja gerne der Meinung sein, dass wir uns überall einmischen und mit Diktatoren und Warlords verhandeln sollen, das diskutierst du aber bitte in den Foren 3x und nicht hier.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 19:29)

Es ist egal, wie oft du es wiederholst, die Sonne an den meisten Orten nunmal nicht 24/7.


Der schafft es noch nichtmal, eine kleine Insel wie El Hierro, trotz bester Voraussetzungen, mit Energie zu versorgen.


Das Stichwort ist hier immer noch offtopic Du kannst ja gerne der Meinung sein, dass wir uns überall einmischen und mit Diktatoren und Warlords verhandeln sollen, das diskutierst du aber bitte in den Foren 3x und nicht hier.
Ja, aber bitte nicht vergessen ... Die Suche nach einem Material für ein Kernfusions-Blanket, für einen Wärmetauscher wird nach Experten-Meinung ganz grundsätzlich erfolglos bleiben. Es kann kein Material geben, das einerseits den Beschuss von energiereichen Neutronen und unvorstellbare Temperaturen aushält und das andererseits die Entnahme von Wärmeenergie ermöglicht. Auch wenn man bei der Lösung des Problems "mehr Energie durch Fusion als Energie zur Aufrechterhaltung eines Magnetfelds zum Plasmaeinschluss" einen Durchbruch hat. Das ist gar nicht der Punkt. Projekte wie ITER sind keine Leistungsanlagen. Der eigentliche kritische Punkt, der Wärmeaustausch zur praktischen Nettoenergiegewinnung, steht bei ITER überhaupt nicht zur Debatte. Das kommt überhaupt erst noch.

Es ist ein bissel so wie mit der Idee, eine Mietwohnung mit einem Lagerfeuer zu heizen. Kann man machen. Und den Vertrag bei der Heizungsversorgungsfirma kündigen. Schön! Wird aber nicht funktionieren. Ein offenes Feuer in einer Wohnung steht in grundsätzlichem logischem Widerspruch zur wärmedämmenden Funktion einer Wohnung. Und etwas ganz ähnliches ist diese Idee einer Sonne auf der Erde.

Und Außenpolitik ... die Nutzung der unglaublichen Potenziale der Region er Arabischen Wüste oder der Sahararegion zur Gewinnung von Energie auf Basis von Photovoltaik ... das ist Kernfusionsenergie. Photovoltaik in diesen Regionen ... das ist einfach ein Konkurrenzprojekt zu ITER oder zu Stellarator-Anlagen. Die einen überlegen wie sie Magnetfelder erzeugen können und die anderen überlegen, wie sie die Konflkte in diesen Regionen lösen können und eine zuverlässige Versorgung durch Solarenergei gewährleisten können. Gibts da wirklich einen prinzipiellen Unterschied? Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das zweite Projekt viel viel realistischer ist.

Wirklich. Es kann doch nicht sein, dass wir einfach so die Chance ausschlagen, die Wüstenregionen der Erde nutzbar zu machen. Wir machen diese Wüstenregionen nutzbar und gehen gleichzeitig gegen die Vewüstung vor. Wie kann man denn dies ignorieren? Und statt dessen an Riesenmagneten herumexperimentieren?
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Haegar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:19)

...
Und Außenpolitik ... die Nutzung der unglaublichen Potenziale der Region er Arabischen Wüste oder der Sahararegion zur Gewinnung von Energie auf Basis von Photovoltaik ... das ist Kernfusionsenergie. Photovoltaik in diesen Regionen ... das ist einfach ein Konkurrenzprojekt zu ITER oder zu Stellarator-Anlagen. Die einen überlegen wie sie Magnetfelder erzeugen können und die anderen überlegen, wie sie die Konflkte in diesen Regionen lösen können und eine zuverlässige Versorgung durch Solarenergei gewährleisten können. Gibts da wirklich einen prinzipiellen Unterschied? Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das zweite Projekt viel viel realistischer ist.

Wirklich. Es kann doch nicht sein, dass wir einfach so die Chance ausschlagen, die Wüstenregionen der Erde nutzbar zu machen. Wir machen diese Wüstenregionen nutzbar und gehen gleichzeitig gegen die Vewüstung vor. Wie kann man denn dies ignorieren? Und statt dessen an Riesenmagneten herumexperimentieren?
Du bist ein unverbesserlicher Optimist bei der Einschätzung Lösung des zweiten Projektes. Wobei das erste Projekt "nur" ein physikalisches und das zweite aber ein soziologisch-politisches Projekt ist.
Mein Zeitachse erstes Projekt wäre 50-100 Jahre (nur beschleunigbar bei einem Alien-Angriff wie Independence Day). Da könnte die Kernfusion aber als Energiegewinnung schon geklappt haben...
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:19)

Ja, aber bitte nicht vergessen ... Sinnloser Fullquote entsorgt.
Evtl. kommt ja mal irgendwann ein Außerirdischer vorbei und zeigt uns wie das geht mit der Kernfusion und dem radioktiven Zerfall.. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:42)

Evtl. kommt ja mal irgendwann ein Außerirdischer vorbei und zeigt uns wie das geht mit der Kernfusion und dem radioktiven Zerfall.. ;)
Ich bin absolut überzeugt davon, dass es von Außerirdischen quasi nur so wimmelt. "Leben" ist nicht etwa eine extrem seltene Ausnahmeerscheinung sondern, im Gegenteil, fast unmöglich aufzuhalten. Warum kommen die Außerirdischen nun aber nicht und zeigen uns wie das geht mit der Kernfusion? Weil das nicht die Erlösung ist. Unbegrenzt Energie zur Verfügung zu haben würde hier und heute in Deutschland erstmal bedeuten, mit unbegrenztem motorisiertem Individualverkehr konfrontiert zu sein. Vor dem Einfamilienhaus würden fünf Elektroautos stehen. Das Leben in den Innenstädten würde unerträglich werden. Irgendwann erkennen Zivilisationen ganz grundsätzlich und logisch gesetzmäßig, dass Zurücknahme, Zurücktreten die Lösung für Glücklichsein ist. Wirklich. Lerne Klavierspielen, schreibe ein Buch und denke nicht an schnellere Autos oder leistungsfähigere Smartphones.

Die Kombination dreier Tatsachen: Erstens: Lebensentstehung ist unaufhaltbar, Zweitens: Entwicklungen dieser Art verlaufen exponentiell und außerdem haben wir gleichzeitig eine erhebliche Varianz in den Altersdaten der uns umgebenden Systeme und vor allem drittens: Es ist nix zu sehen davon. Das zusammengenommen bedeutet für mich: Technologie ist kein Erlösungsversprechen. Die vielen abertausenden Zivilisationen, die vermutlich allein in unserer Galaxis existieren ... sie machen das nicht. Sie besiedeln keine fernen Welten und sie zünden auch keine Fusionskraftwerke.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:34)

Du bist ein unverbesserlicher Optimist bei der Einschätzung Lösung des zweiten Projektes. Wobei das erste Projekt "nur" ein physikalisches und das zweite aber ein soziologisch-politisches Projekt ist.
Mein Zeitachse erstes Projekt wäre 50-100 Jahre (nur beschleunigbar bei einem Alien-Angriff wie Independence Day). Da könnte die Kernfusion aber als Energiegewinnung schon geklappt haben...
Aber nicht doch. Algerien etwa plant die Installation gigantischer Photovoltaik-Anlagen. Die ganze Idee Desertec kehrt zurück. Nur eben in anderer Form. Es gibt tatsächlich einen Durchbruch bei der Kernfusion. Nur eben nicht so sehr in Südfrankreich sondern eher in Nordafrika. Der erste Schritt ist eine Anlage mit dem Namen Tafouk1, die bis 2024 zunächst einmal 4 GW erzeugen soll. (Installierte Leistung, also wieviel Gigawatt pro Jahr). In den nächsten zehn Jahren soll das dann bis auf 13,6 GW raufgehen. Nur um einen ungefähren Vergleich zu haben: Die gesamte installierte Leistung in Deutschland betrug 2019 214 GW. Und Algerien ist nur einer der Spieler und Mitwettbewerber bei der Nutzung von Fusionsenergie über Photovoltaik. Nicht in 50 oder 100 Jahren sondern in den nächsten 10 Jahren. Die Frage ist einfach, wie man es außenpolitisch managen kann, an dieser Entwicklung teilhaben zu können. Ich gebe nix, garnix auf irgendwelche ITER-Projekte.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 19:29)

Es ist egal, wie oft du es wiederholst, die Sonne an den meisten Orten nunmal nicht 24/7.

Es gibt die verschiedensten Arten, diskontinuierlich anfallende Energie auf der einen Seite zu speichern und dann auf der anderen Seite kontinuierlich wieder abzugeben. Als wenn Du das nicht wüsstest! Das Prinzip "Pumpspeicherkraftwerk" etwa geht bis auf vorindustrielle Zeiten zurück. Bis ins 18. Jahrhundert. Man hat diskontinuierlich Energie verfügbar und pumpt damit diskontinuierlich Wasser in eine höhere Lage. Und lässt es dann kontinuierlich wieder herunterfließen und irgendetwas antreiben. So einfach ist das. Und es gibt inzwischen diverse andere technische Möglichkeiten. Wirklich. Mit diesem Einwand "Der Wind weht nicht immer" oder "die Sonne scheint nicht immer" macht man sich doch lächerlich. Das ist doch wie Erste Klasse Grundschule.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:19)

Das kommt überhaupt erst noch.
Deswegen wird ja auch weiter geforscht.
Es ist ein bissel so wie mit der Idee, eine Mietwohnung mit einem Lagerfeuer zu heizen.
Man kann natürlich Äpfel mit außerirdischen Kohlköpfen vergleichen, Sinn macht das aber nicht.
Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das zweite Projekt viel viel realistischer ist.
Nein, ist es nicht, im Gegenteil, das zweite Projekt ist viel, viel unrealistischer.
Wie kann man denn dies ignorieren?
Du ignorierst beharrlich alles, was dir nicht in den Kram passt, so auch, dass sich gerade in diesen Gebieten kopfabschneidende Islamisten herumtreiben.
Und statt dessen an Riesenmagneten herumexperimentieren?
Genau, der "Riesenmagnet" ist so teuer, da kann an überhaupt nichts anderem mehr geforscht werden :rolleyes:
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich hatte viel Geduld, aber jetzt erfolgt ein letzter Hinweis: jeglicher Spam ist sofort einzustellen, das Thema lautet "Durchbruch bei der Kernfusion".
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Dec 2021, 16:05)
Du ignorierst beharrlich alles, was dir nicht in den Kram passt, so auch, dass sich gerade in diesen Gebieten kopfabschneidende Islamisten herumtreiben.
Dabei brauchen zumindest wir in Deutschland eigentlich gar keine Energieimporte - ja könnten sogar Energie im großen Stil exportieren, wenn wir denn wollten...
Wind und Fläche für PV (letztere auch ganz ohne zusätzliche Bodenversiegelung) hätten wir dafür locker genug.
Allerdings muss das eben auch gewollt sein.
Da schürt man natürlich lieber die Hoffnung auf ein System, das vielleicht (!!!) irgendwann(!!!) mal möglich (!!!) sein könnte, das das gleiche leistet, das man aber nicht sehen muss. Also sollte man sich den Ausbau der EE direkt sparen, weil ja das neue System quasi in den Startlöchern steht? Ich glaube nicht.

Klar wäre es toll, wenn die Wüstengebiete ihr gewaltiges Energiekapital nutzen könnten, und noch toller wenn sie das mit dem Rest der Welt teilen würden, aber nötig (!!!) ist es für uns in D nicht.
Ebensowenig wie Fusionsreaktoren (von Grundlagenforschung mal abgesehen).

Aber was mich interessieren würde: Angenommen (!!!) es gäbe demnächst wirklich einen Durchbruch in der Kernfusion und die Reaktoren würden tatsächlich stabil und sogar exotherm laufen: Wer würde sowas gerne in seiner nahen Umgebung haben? Wer lässt in seinem Garten den strahlenden Atommüll (z.B. aus der Reaktorhülle) verbuddeln? Wer bezahlt die Mehrkosten im Vergleich zu EE (z.B. den Unterhalt des Maschinenparks in einem Fusionskraftwerk - das, was AKW heute schon unrentabel macht, wenn der Staat nicht massiv subventioniert)?

Ich persönlich setze auf das bereits funktionierende Fusionskraftwerk und produziere damit deutlich mehr Energie, als ich selber verbrauchen kann (trotz Wärmepumpenheizung und E-Mobil).
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(01 Dec 2021, 19:08)

Allerdings muss das eben auch gewollt sein.
Offensichtlich ist es aber nicht gewollt. Und es ist hier auch offtopic, schreibe ich eigentlich chinesisch?
Da schürt man natürlich lieber die Hoffnung auf ein System...
Wer macht das wo?
Wer lässt in seinem Garten den strahlenden Atommüll (z.B. aus der Reaktorhülle) verbuddeln?
Es ist noch gar nicht klar, welche Materialien benutzt werden, geschweige denn, dass die "strahlender Atommüll" werden. Und falls es doch solche Reststoffe geben sollte, werden die Mengen sehr klein sein.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Dec 2021, 16:07)

Ich hatte viel Geduld, aber jetzt erfolgt ein letzter Hinweis: jeglicher Spam ist sofort einzustellen, das Thema lautet "Durchbruch bei der Kernfusion".
Gut, dann zurück zu den technischen Aspekten. "Kernfusionskraftwerk" suggeriert bei vielen Menschen die Vorstellung von unbegrenzter Energieverfügbarkeit. Das ist - zumindest bei den Reaktortypen, die entwickelt werden - aber völliger Unsinn. Die benötigen nämlich nicht einfach "Wasserstoff" sondern die Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium. Während es bei Deuterium noch relativ gut aussieht, ist Tritium der eigentliche Flaschenhals. Es gibt zusammengenommen etwa dreieinhalb Kilo verfügbares Tritium auf der Erde. Tritium kann zwar "erbrütet" werden. Allerdings nur durch einen Kernkraftwerktyp, den es demnächst nicht mehr geben wird. Oder durch ein Fusionskraftwerk selbst. Dieses braucht dafür in seinem Blanket-Wärmetauscher jedoch große Mengen Lithium. Gleichzeitig sollen Dinge wie Elektromobilität auf den Weg gebracht werden. Dafür braucht man wiederum Lithium-Ionen-Akkus. Auch wenn die entsprechenden technologischen Prozesse möglicherweise oder besser unwahrscheinlicherweise realisierbar sind ... zunächst einmal gilt es, sich von der infantilen Illusion zu lösen, Fusionskraftwerke würden quasi unbegrenzt Energie liefern. Tun sie überhaupt nicht. Im Gegenteil. Sie sind auf äußerst knappe Ressourcen angewiesen.

Während unser natürliches Fusionskraftwerk vom Gesamtpotenzial her ein vielfaches der weltweit benötigten Energie frei Haus liefert. Man muss es lediglich nutzen. Die Fragwürdigkeit der ganzen Fusionsbefürworter äußert sich doch schon im Ansatz: Es ist die Rede von unbegrenzt verfügbarer Energie. Mal abgesehen davon, dass das in keinster Weise der Fall ist ... eine seriöse Analyse des Problems müsste auf jeden Fall mit irgendeiner Art Progonose der Bedarfsabschätzung beginnen. Es ist doch Unsinn, dass die Menschheit in der Zukunft jeden denkbaren Energiebedarf überschreitet. Wofür denn? Das müssen mir die Fusionsbefürworter erstmal erklären. Wofür denn eigentlich? Es ist völlig klar, dass man für KI, Riesendatenmengenverarbeitung und Informationsweiterleitung große energieverschlingende Rechenzentren benötigt. Dafür gibt es aber Konzepte. Und die sind allesamt auch ohne Fusionskraftwerke machbar. Der Betrieb von Rechenzentren auf dem Erdmond mag irgendwie utopisch klingen. Dieses Konzept ist allerdings zigmal realistischer als der Betrieb eines wirklich leistungserbringenden Fusionskraftwerks.

Bitte nochmal in Erinnerung rufen: Der schnelle Brüter in Kalkar ist heute ein Vergnügungspark.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Dieser Beitrag ist komplett offtopic und befindet sich in der Ablage. Ich habe jetzt sehr oft nett darum gebeten beim Thema zu bleiben, es hat nicht gewirkt. Hier geht es um die Kernfusion, nicht um die Befriedung Nordafrikas und des Nahen Ostens, dafür gibt es Stränge in Forum 3.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Do 2. Dez 2021, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Dec 2021, 09:48)

"Kernfusionskraftwerk" suggeriert bei vielen Menschen die Vorstellung von unbegrenzter Energieverfügbarkeit.
Bei wie vielen Menschen wird diese Vorstellung denn suggeriert und von wem kommt die Suggestion?
Dieses braucht dafür in seinem Blanket-Wärmetauscher jedoch große Mengen Lithium.
Richtig. Und wie wir aus anderen threads gelernt haben, forschen die Batterieentwickler an Batterien ohne Lithium, dieser Rohstoff wäre damit für die Kernfusion verfügbar.
zunächst einmal gilt es, sich von der infantilen Illusion zu lösen, Fusionskraftwerke würden quasi unbegrenzt Energie liefern.
Wer erliegt denn dieser "infantilen Illusion"?
Es ist die Rede von unbegrenzt verfügbarer Energie.
Wer redet denn von unbegrenzt verfügbarer Energie?

Wie oft willst du das jetzt noch wiederholen?
Wofür denn eigentlich?
Beispiele dazu hatte ich dir bereits aufgezählt. Du magst diese Einsatzzwecke zwar ablehnen, das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gäbe.
Dieses Konzept ist allerdings zigmal realistischer als der Betrieb eines wirklich leistungserbringenden Fusionskraftwerks.
Was realistisch ist und was nicht, entscheidet die Zukunft. Die Forschung an der Kernfusion geht weiter, Ziel ist die Entwicklung eines Kraftwerks, das mehr Energie liefert als man hineinstecken muss.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Dec 2021, 10:06)



Was realistisch ist und was nicht, entscheidet die Zukunft. Die Forschung an der Kernfusion geht weiter, Ziel ist die Entwicklung eines Kraftwerks, das mehr Energie liefert als man hineinstecken muss.
Das Problem ist die Frage, was man unter "liefern" versteht. Erzeugen Können oder wirklich Entnehmen Können?

Und ich kanns dir nicht ersparen, wiederum politische Aspekte ins Spiel zu bringen. Fusionskraftwerke, selbst wenn sie nicht nur funktionieren sondern auch Leistung bringen (was ich bezweifle) ... werden sich die Polarisierungen in der Welt verstärken. Daran denkt man vielleicht erstmal nicht. Nach dem technologieanbeterischen Muster: Hauptsache es funktioniert. Es wird die wenigen Länder gegben, die im Kampf der Riesenmagnete auf der Siegerseite stehen und die vielen, die die enormen Anfangskosten gar nicht aufbringen können. Das kann man nur wollen, wenn man glaubt, dass man sich irgendwie abschotten könnte.

Und nur um einmal die Dimensionen in Zahlen zu veranschaulichen: Die installierte Leistung, also GW pro Jahr in Deutschland beträgt etwas über 200 GW. Das Solarpotenzial von Algerien wird auf 63 000, das von Libyen auf 52 000 GW geschätzt. Das sind die Dimensionen, um die es hier geht. Das ist konkurrenzlos.

Mal ganz von der Ungereichtigkeit abgesehen, dass die Generation, die die Fusionstechnologie entwickelt in jedem Fall nix von der Nutzung der Fusionstechnologie haben wird. Die Entwickler haben ganz einfach ein schönes Geschäftsmodell gefunden. Die Versuchsreaktoren erzeugen ein paar MW mehr Energie als in die Magnete hineingesteckt wird. Die Politiker können Durchbrüche vermelden. Es gibt nix, was sie lieber tun. Die Gelder fließen. Schön für alle. Nur nach dem tatsächlichen Nutzen fragt irgendwann niemand.

Ich bin aber zuversichtlich. Auch wenn die fusionskritischen Grünen nicht die Kanzlerpartei geworden sind und in der künftigen Regierung nicht die Mehrheit bilden. Es wird mit ihnen eine wichtige kritische und unüberhörbare Stimme geben.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Dec 2021, 12:47)

Fusionskraftwerke, selbst wenn sie nicht nur funktionieren sondern auch Leistung bringen (was ich bezweifle) ... werden sich die Polarisierungen in der Welt verstärken.
Tut mir leid, ich sehe keinen Sinn darin, von Gestalten wie Putin abhängig zu sein und sich von denen dann mit hohen Preisen erpressen zu lassen. Von daher ist es wichtig, so autark wie nur irgendwie möglich zu werden. Bei der Energie kann man das erreichen und wenn am Ende die Kernfusion das Rennen macht, kann man auch endlich wieder die Landschaft genießen.
Das ist konkurrenzlos.
Zum allerletzen Mal: hier geht es nicht um Nordafrika und den Nahen Osten, hier geht es auch nicht um ein neues Desertec und die Forschung an der Kernfusion verhindert weder diplomatische Bemühungen noch die Forschung an anderen Energiequellen. Daher sind diese Themen hier allesamt Offtopic.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Dec 2021, 13:13)

Tut mir leid, ich sehe keinen Sinn darin, von Gestalten wie Putin abhängig zu sein und sich von denen dann mit hohen Preisen erpressen zu lassen. Von daher ist es wichtig, so autark wie nur irgendwie möglich zu werden. Bei der Energie kann man das erreichen und wenn am Ende die Kernfusion das Rennen macht, kann man auch endlich wieder die Landschaft genießen.
Es hängt davon ab, auf welcher Ebene man "Autarkie" ansiedelt. "Autarkie" kann bedeuten: Autarkie irgendeiner westlichen Staatengemeinschaft gegenüber allen anderen Staaten oder auch gegen eine andere Staatengemeinschaft. Da steht die Frage: Wie stabil ist denn diese "westliche Staatengemeinschaft eigentlich"? Was immer damit gemeint ist. Nato, atlantisches Bündnis, EU. ALle diese Gemeinschaften sind dynamisch und instabil. UK tritt aus der EU aus. Macron bezeichnet die NATO als "hirntot". Autarkie auf dieser Ebene ist kaum möglich, weil die autarke Seite gar nicht stabil existiert.

Dann Autarkie auf Länderebene. Da ist die Frage, ob ein Land wie selbst die BIUndesrepublik, die gewaltigen Entwicklungs- und Betriebskosten für Fusion überhaupt stemmen kann. Und warum will eigentlich ein dermaßen auf Export angewiesenes Land wie Deutschland "autark" werden. Das ist doch ein völliger Widerspruch. Man wird es im internationalen Handel nicht akzeptieren, dass Deutschland für Milliarden Autos verkauft und schlicht und einfach nix importieren will. DIe Handelsbilanzen lassen sich auch einfach nicht endlos überdehnen. MIt "Autarkie" spielt sich Deutschland wissentlich an den Rand.

Dann Autarkie auf Regionalebene. Das wäre Autarkie, so wie ich sie eigentlich intuitiv verstehen würde. Gemeinden versogen sich autark mit Energie. Das halte ich aber technisch für nicht machbar.

Realisierbar und klimaneutral ist die Versorgung mit grünem Wasserstoff. In einem Beitrag zum wirtschaftlichen Wandel des Saarlands neulich (Ford in Saarlouis zum Beispiel stellt Produktion ein) hieß es, das Saarland wolle sich als eine Art zentraleuropäisches Autobahn-Drehkreuz für grünen Wasserstoff neu aufstellen. Und grüner Wasserstoff müsse da produziert werden, wo grüne Energie vorhanden ist. Und dies nicht erst in 50 Jahren sondern jetzt sofort.

Allerletzter Versuch, dich von der alternativen Priorisierung Photovoltaik im Nahen Osten und in Nordafrika zu überzeugen. Ich bin mir sicher, dass dir die Zukunft dieses kleinen Lands Israel am Herzen liegt. Letztendlich ist aber sowas wie ein Leben in Frieden und eine sichere Zukunft nur möglich, wenn man nicht von lauter Konfliktregionen umgeben ist. Israel ist ein Hochtechnologie-Land, aber es kann auch damit letztendlich nicht "autark" werden. Solarenergie ist das Konzept, hier einen synergetischen Effekt zwischen Konfliktlösung, KLimaproblem und Energieerzeugung herzustellen.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Papaloooo »

schokoschendrezki an Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Dec 2021, 23:34)
Ich bin mir sicher, dass dir die Zukunft dieses kleinen Lands Israel am Herzen liegt. Letztendlich ist aber sowas wie ein Leben in Frieden und eine sichere Zukunft nur möglich, wenn man nicht von lauter Konfliktregionen umgeben ist. Israel ist ein Hochtechnologie-Land, aber es kann auch damit letztendlich nicht "autark" werden. Solarenergie ist das Konzept, hier einen synergetischen Effekt zwischen Konfliktlösung, KLimaproblem und Energieerzeugung herzustellen.
Hierzu steht Israel ja auch nicht im Wege.
Dass Israels Strom aber in Nordafrika produziert werden könnte,
und die dann Israel einfach den Schalter umlegen,
wenn immer ein Konflikt aufkeimt,
das würden auch die Israelis nicht wollen.

Das sind und bleiben zwei Paar Stiefel,
du kannst sagen, was du willst.

Kernfusion wäre eine sehr gute Lösung für viele weitere Vorhaben in der Zukunft.
Auch Vorhaben, die momentan mangels dieser Technik noch nicht denkbar sind.
Aus diesem Grund wird unabhängig von deiner Meinung,
die du ja haben kannst, die aber da nichts bringen wird,
an der Kernfusion weiter geforscht.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Genau, jetzt wird hier über Israel diskutiert :rolleyes: Und deswegen ist jetzt hier erstmal geschlossen.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Interview zur Kernfusion:
Im Zentrum der Sonne verschmelzen unaufhörlich Kerne von Wasserstoffatomen und setzen enorm viel Energie frei. Dieser Fusionsprozess ist für das Leuchten von Sternen verantwortlich. Seit Jahrzehnten träumt die Wissenschaft davon, ihn auch auf der Erde einsetzen zu können. Im Kampf gegen den Klimawandel wäre er eine große Hilfe. Mit einem Kilo Wasserstoff könne man genauso viel Energie erzeugen wie ein Kohlekraftwerk mit 10.000 Tonnen Kohle, erklärt Thomas Klinger im "Klima-Labor" von ntv. Der Plasmaphysiker sagt, "wir sind verdammt nah dran", die neue Energiequelle zu erschließen. "Es ist die neue Energiequelle, die die Menschheit noch nicht nutzt", erklärt er. Ein sehr gut verschlossenes Fass. "Aber an dem Deckel zerren wir schon herum."
https://www.n-tv.de/wissen/Energie-wie- ... 85274.html
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

Dann sind wir mal gespannt, wie lange es dauert, bis die Wissenschatler erkennen, wie man den Deckel öffnen kann.
Mein Tipp: dieser "Deckel" wird erst dann "geöffnet" werden können, wenn wenigstens die europäische Energieversorgung nicht länger auf solche Großkraftwerke angewiesen ist, bzw. der Bau und Unterhalt viel zu teuer sind. (Das wird vermutlich in spätestens ca. 10 Jahren der Fall sein.)
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Wichtiger Schritt für Kernfusionsenergie
Wissenschaftlern gelingt Plasma-Zündung
Die Kernfusion bietet die Möglichkeit, klimaneutral Strom zu gewinnen. Noch verschlingt der Prozess mehr Energie, als er erzeugt. Doch US-Forscher melden nun Fortschritte bei der Entwicklung der Technologie.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/tec ... 4c1c8ede1d
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von X3Q »

Kamikaze hat geschrieben:(13 Dec 2021, 08:47)

Dann sind wir mal gespannt, wie lange es dauert, bis die Wissenschatler erkennen, wie man den Deckel öffnen kann.
Mein Tipp: dieser "Deckel" wird erst dann "geöffnet" werden können, wenn wenigstens die europäische Energieversorgung nicht länger auf solche Großkraftwerke angewiesen ist, bzw. der Bau und Unterhalt viel zu teuer sind. (Das wird vermutlich in spätestens ca. 10 Jahren der Fall sein.)
Wenn ich die Wahl zwischen einem Fusionskraftwerk oder 1000 Spargelstangen in der Landschaft hätte, würde ich das Großkraftwerk wählen.

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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

X3Q hat geschrieben:(31 Jan 2022, 20:48)
Wenn ich die Wahl zwischen einem Fusionskraftwerk oder 1000 Spargelstangen in der Landschaft hätte, würde ich das Großkraftwerk wählen.
Sehr gut! Dann gibt es ja schon einen Freiwilligen für den Bau einer solchen Anlage. Bitte bei der Bundesnetzagentur melden! (Glaube nicht, dass es da viele gibt. Die Wahrscheinlichkeit dürfte also groß sein, dass du "den Zuschlag" bekommst.) :)
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Papaloooo »

X3Q hat geschrieben:(31 Jan 2022, 20:48)

Wenn ich die Wahl zwischen einem Fusionskraftwerk oder 1000 Spargelstangen in der Landschaft hätte, würde ich das Großkraftwerk wählen.

—X
Das ist richtig, auf kurz oder lang kommen wir um die Kernfusion nicht herum.

Die Grundlagenforschung geht weiter. Immer wieder liest man von Etappenzielen.

Es wird immer noch ein weiter Weg sein, aber alleine für die Raumfahrt schon ist Kernfusion auf lange Sicht unverzichtbar.

Sinnvolle energieversorgung auch späteren bewohnten Mond- oder Mars-Stationen werden sicherlich auch mit Kernfusion versorgt werden.

Und man kann das immer wieder eins Geldverschwendung, oder als Größenwahn abtun. Die Forschungen geht trotzdem weiter.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von X3Q »

Kamikaze hat geschrieben:(01 Feb 2022, 05:45)

Sehr gut! Dann gibt es ja schon einen Freiwilligen für den Bau einer solchen Anlage. Bitte bei der Bundesnetzagentur melden! (Glaube nicht, dass es da viele gibt. Die Wahrscheinlichkeit dürfte also groß sein, dass du "den Zuschlag" bekommst.) :)
Und auf deinem Grund und Boden laden wir dann die tausende von Betonfundamente ab. Ach ne, die bleiben ja im Boden.

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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

X3Q hat geschrieben:(01 Feb 2022, 08:29)
Und auf deinem Grund und Boden
...wäre ich froh, wenn ich eine oder zwei WKA und/oder Freiflächen-PV realisieren dürfte. ;)
Leider abgelehnt wegen 10H (WKA) und "passt nicht ins Landschaftsbild" (bei PV). :(
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von X3Q »

Kamikaze hat geschrieben:(01 Feb 2022, 13:53)

...wäre ich froh, wenn ich eine oder zwei WKA und/oder Freiflächen-PV realisieren dürfte. ;)
Leider abgelehnt wegen 10H (WKA) und "passt nicht ins Landschaftsbild" (bei PV). :(
Und warum dürfen die Betonfundamente nach Abbau der WKA im Boden verbleiben?

--X
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

X3Q hat geschrieben:(01 Feb 2022, 14:47)
Und warum dürfen die Betonfundamente nach Abbau der WKA im Boden verbleiben?
Weil die Aussage Quatsch ist.
Selbstverständlich müssen auch die Fundamente nach dem Abbau einer WKA abgebaut werden.
Hier zum Beispiel die entsprechende Verordnung für Schleswig-Holstein: https://www.jep.de/blog/erlass-regelt-r ... gieanlagen
Nach dem gesetzgeberischen Leitbild im Baugesetzbuch gebietet der Außenbereichsschutz grundsätzlich den vollständigen Rückbau der WKA einschließlich Fundament nach dauerhafter Nutzungsaufgabe. Die Betreiber von WKA sind ab dem Jahre 2004 zu der Abgabe entsprechender Rückbauerklärungen verpflichtet worden. Die Verpflichtung zum vollständigen Rückbau umfasst auch die Pfahlgründungen.
Die WKA-Betreiber sind sogar verpflichtet die dafür nötigen Finanzmittel schon bei Inbetriebnahme zurück zu stellen. :)
Wie war das noch gleich bei allen aktuell laufenden Großkraftwerken? :?

Insbesondere die Nuklearbranche stiehlt sich hier komplett aus der Verantwortung. Die Rücklagen für den Rückbau sind lächerlich klein (unter 5% der erwarteten Kosten) und diese "Rücklagen" dürfen sogar noch in Hardware (die zwangsläufig verschleißt und an Wert verliert) investiert werden... Kohleminen werden einfach mit Wasser aufgefüllt (wenn überhaupt), und das Ganze nennt man dann "Renaturierung". Und sogar diese Verhöhnung der geschädigten Parteien (z.B. weggebaggerte Dörfer, Biosphäre etc.) zahlt idR. der Steuerzahler. Ebenso den Abriss alter Kraftwerksgebäude.
Dass das überhaupt mit WKA verglichen wird zeugt schon von ziemlich verschobener Wahrnehmung, findest du nicht?
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von X3Q »

!

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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Adam Smith »

Auch bei den Fundamenten könnte es bald eine Verbesserung geben.

https://www.windkraft-journal.de/2020/1 ... gen/154870
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Feb 2022, 20:49)

Auch bei den Fundamenten könnte es bald eine Verbesserung geben.

https://www.windkraft-journal.de/2020/1 ... gen/154870
Bei der zu erwartenden Massenfertigung weitestgehend gleicher Windräder wurde die industrielle Vorfertigung von Bauelementen für Fundamente aber auch allerhöchste Zeit. Das wäre in der Findungszeit für diese Technologie sicher nicht besonders sinnvoll gewesen. Genau genommen wird dadurch der Bau von Windrädern weiter rationalisiert... und kostengünstiger. Vor allem ist endlich auch der Rückbau veralteter Anlagen wirtschaftlicher zu bewältigen.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von H2O »

Die Gazeta Wyborcza berichtet heute, 2022-02-09, von einem neuen Betriebsrekord mit Fusionsreaktor in der bei Oxford angelegten Forschungsanlage. Das Höllenfeuer konnte wie bisher auch nur 5 sec arbeiten, aber der Energieumsatz wurde gegenüber anderen Anlagen verdoppelt.

https://wyborcza.pl/7,75400,28091203,bl ... 4-L.2.duzy
Naukowcy ogłosili przełomowe osiągnięcie w badaniach nad kontrolowaną syntezą jądrową
  • Forscher gaben bekannt, daß sie [mit ihrer Versuchsanlage] der Beherrschung der Kernfusion näher gekommen sind
Als Laie bin ich verunsichert, ob diese Meldung vielleicht doch eher zur Einwerbung weiterer Mittel für die Forschungsanlage dienen soll, die schon 40 Jahre für diese Forschungen betrieben wird. Dieser Erfolg wird sicher in der Fachwelt diskutiert und aufgeklärt.

Eine sehr gute Erklärung der Funktion und der Erwartungen ist inzwischen hier erschienen:
https://www.scinexx.de/news/technik/ker ... gierekord/
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Tom Bombadil
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bin überzeugt, dass man die Fusion irgendwann in den Griff bekommen und damit Energie erzeugen wird, weil da so viel kluge Köpfe mit großem Budget dran arbeiten, es ist imho nur eine Frage der Zeit. Und je schneller es passiert, desto besser.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Haegar »

Man kann auch die Klimakrise und Kernfusion in einem Artikel verbinden:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/kern ... -1.5526890

Aber es gab wohl auch interessante Fortschritte:

"In den vergangenen Monaten meldeten drei Teams erstaunliche Erfolge - zuletzt in dieser Woche, als Forscher vom europäischen Testreaktor Jet berichteten, wie sie ein Plasma fünf Sekunden lang stabil halten und dabei eine Rekordmenge Fusionsenergie ernten konnten."

Genauer:

"Plasma im Fusionsreaktor erreicht Rekordwert vom 59 Megajoule Energiefreisetzung"

https://www.scinexx.de/news/technik/ker ... gierekord/
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Jester »

X3Q hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 19:59 .
Kannst du erklären, wie ITER funktioniert oder funktionieren soll?
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Papaloooo »

Jester hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 20:34 Kannst du erklären, wie ITER funktioniert oder funktionieren soll?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kernfusion
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein neuer Ansatz beim Tokamak-Fusionsreaktor: https://www.heise.de/hintergrund/Im-Eil ... obal-de-DE
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Perkeo »

Das Problem mit all diesen “Durchbrüchen” ist, dass sie bestenfalls den BEGINN der Entwicklung eines kommerziellen Fusionsreaktors darstellen. Die nächste Generation - wie auch immer sie aussieht - wird die experimentellen Möglichkeiten bieten, alle technischen Probleme zu lösen.
Mit der übernächsten Generation ist man dann da, wo sowohl die Kernenergie als auch die erneuerbaren Energien jetzt sind: Man weiß prinzipiell was zu tun ist, um alle Nachteile zu beherrschen, aber die komplette, flächendeckende Umsetzung steht noch aus.

Das soll aber nicht heißen, dass wir Kernfusion nicht machen sollen, nur dass wir realistische Erwartungen haben sollten: Kernfusion ist nicht die nächste, sondern die übernächste Generation der Energieversorgung.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von H2O »

Perkeo hat geschrieben: Mo 11. Apr 2022, 19:20 (...)

Das soll aber nicht heißen, dass wir Kernfusion nicht machen sollen, nur dass wir realistische Erwartungen haben sollten: Kernfusion ist nicht die nächste, sondern die übernächste Generation der Energieversorgung.
Nun ja, warum sollte man Kernfusion als großtechnische Lösung unserer Energieprobleme nutzen, wenn die Sonnenenergie im weitesten Sinne sich einmal flächendeckend durchgesetzt hat? Sind mit Fusionsreaktoren denn preisgünstigere Anwendungen in Sicht? Selbstverständlich soll man dort immer weiter forschen, aber ich würde doch meinen: Ergebnisoffen.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 07:37 Nun ja, warum sollte man Kernfusion als großtechnische Lösung unserer Energieprobleme nutzen, wenn die Sonnenenergie im weitesten Sinne sich einmal flächendeckend durchgesetzt hat?
Das lästige Speicherproblem entfällt, man kann mehr Energie auf kleiner Fläche erzeugen und muss nicht alles mit WKA und PVA zustellen.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 09:21 Das lästige Speicherproblem entfällt
Woher weißt du das?
Sind diese Kraftwerke wirklich schnell (genug) regelbar?
Ich meine es ist noch zu früh, um Aussagen über das Verhalten der vielleicht (!!!) irgendwann mal (!!!) zu bauenden Fusionskraftwerke zu machen.
Momentan wären die Forscher ja schon froh, wenn sie das Plasma über mehr als eine Stunde stabil halten könnten. ;)

Übrigens haben wir bereits ein funktionierendes Fusionskraftwerk.
Es befindet sich im Zentrum unseres Sonnensystems.
Nutzen wir doch das so lange. :)
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Papaloooo »

Kamikaze hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 10:53 Woher weißt du das?
Sind diese Kraftwerke wirklich schnell (genug) regelbar?
Ich meine es ist noch zu früh, um Aussagen über das Verhalten der vielleicht (!!!) irgendwann mal (!!!) zu bauenden Fusionskraftwerke zu machen.
Momentan wären die Forscher ja schon froh, wenn sie das Plasma über mehr als eine Stunde stabil halten könnten. ;)

Übrigens haben wir bereits ein funktionierendes Fusionskraftwerk.
Es befindet sich im Zentrum unseres Sonnensystems.
Nutzen wir doch das so lange. :)
Kein Wasserstoff mehr rein, dann wird auch nicht fusioniert.
Wasserstoff rein und die Fusion geht weiter.
Man muss nicht zwingend runterfahren, denn Wasserstoff gibt's ja genug.
Wenn man Deuterium und Helium-3 braucht,
dann hingegen sollte man schon über die Ressource nachdenken.
Bei Wasserstoff alleine auf jeden Fall nicht.

Die Sonne ist recht weit weg,
bei Nacht oder bei Wolken sieht es eher schwierig aus mit der Stromgewinnung.
Außerdem hat man dann eben wieder ein Speicherproblem.

Ja, das mit der Kernfusion ist noch Grundlagenforschung.
Aber eben eine Grundlagenforschung an der es sich wirklich lohnen könnte,
dranzubleiben.
Und das wird man weiterhin tun und auch ungeachtet derer,
die immer meinen, dass man das nicht sollte.

Niemand hindert dich daran,
dir Solarzellen aufs Dach zu bauen,
nur weil irgendwo ein Versuchs-Kernfusionsreaktor herumsteht.

Ich wiederhole mich - wenn es sein muss.
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von Kamikaze »

Papaloooo hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 17:07 Die Sonne ist recht weit weg,
bei Nacht oder bei Wolken sieht es eher schwierig aus mit der Stromgewinnung.
Auch Wind ist Sonnenkraft. ;)
Außerdem hat man dann eben wieder ein Speicherproblem.
Aktuell noch nicht (da kann man einfach fossile Kraftwerke abregeln).
In Zukunft kommt das hoffentlich bald.
Ja, das mit der Kernfusion ist noch Grundlagenforschung.
Aber eben eine Grundlagenforschung an der es sich wirklich lohnen könnte,
dranzubleiben.
Und das wird man weiterhin tun und auch ungeachtet derer,
die immer meinen, dass man das nicht sollte.
Grundlagenforschung ist gut und wichtig.
Gerade in der Raumfahrt (z.B. Mond- oder Marsbasen) könnten Fusionskraftwerke Gamechanger sein.
Auf der Erde allerdings glaube ich nicht, dass wir diese Technologie im großen Stil zur Stromgewinnung einsetzen werden.
Immerhin wird bis so ein Kraftwerk wirklich gebaut ist noch so viel Zeit vergehen, dass die EE (hoffentlich) den Energiemarkt längst beherrschen.
Niemand hindert dich daran,
dir Solarzellen aufs Dach zu bauen,
nur weil irgendwo ein Versuchs-Kernfusionsreaktor herumsteht.
Absolut richtig. (Habe aktuell rund 30kWp am Start und Material für weitere 7 schon vor Ort.)
Man sollte bloß bei diesen ganzen "Durchbruchs"-Meldungen deutlich dazu sagen, dass die Kernfusion eben KEIN ERSATZ für den schnellstmöglichen EE-Ausbau ist.
Ich wiederhole mich - wenn es sein muss.
;)
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Re: Durchbruch bei der Kernfusion

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 09:21 Das lästige Speicherproblem entfällt, man kann mehr Energie auf kleiner Fläche erzeugen und muss nicht alles mit WKA und PVA zustellen.
Ok, dann diese EE-Anlagen mitsamt ihren Speicheranlagen wieder abbauen und Fusionsreaktoren aufbauen? Na gut, ich muß nicht darüber befinden.

Aber mit Blick auf Folgebeiträge und hier erneut: Ich finde diese Forschungen auf dem Gebiet der Kernfusion sinnvoll. Nur würde ich diese Bemühungen von Wunschzielen abkoppeln, die auf sehr lange Sicht (darüber sind wir uns doch einig!) unerfüllbar sind. Und wenn es denn doch gelingen sollte, vorzeitig zu nutzbringenden Anwendungen zu kommen, dann bin ich der Erste, der voller Freude und Anerkennung "Hurrah!" rufen wird... wenn ich dann noch leben sollte.

Ich hoffe allerdings, daß bis dahin doch die EE-Anlagen ihren Zweck erfüllen, daß die Energiewende gelungen sein wird. Und dann diesen bewährten "Schrott" entsorgen sollen... das kommt mir ziemlich unwirklich vor.
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