Wie kommen Sie zu dieser Aussage?
Soweit ich weiß sieht das Gesetzpaket aktuell nur ein Verbot neuer Ölheizungen ab 2030 vor.
Dass auch Gasheizungen verboten würden wäre mir neu.
Dazu geht es eben um NEUE Heizanlagen - das bedeutet ab diesem Zeitpunkt werden die noch kurz zuvor eingebauten Anlagen bis ~2050 (eine Heizung "lebt" durchschnittlich rund 20 Jahre) laufen.
Eine komplette Abkehr von fossilen Energieträgern im Heizungssektor BIS 2030 wäre zwar in meinen Augen äußerst wünschenswert - ist aber aktuell soweit ich weiß nicht geplant.
Vergleiche:
https://www.agora-energiewende.de/filea ... 30_WEB.pdf
Übrigens sehe ich auch "Biogas" durchaus skeptisch.
Zwar ist es unstrittig nachhaltiger, als das fossile Pendant, jedoch sehe ich die Zukunft hier eher in der Bereitstellung von Regel- bzw. "Notfall"-Energie.
Biogas aus Abfallprodukten (z.B. Klärschlamm, Mist, Biomüll, oä.) ist dabei absolut wünschenswert. Biogaserzeugung aus eigens dafür angepflanzter Biomasse (z.B. "Energiemais") hingegen halte ich aus ökologischer Sicht für kontraproduktiv.
Für den Betrieb von Biogasanlagen wird je 1 kW installierter elektrische Leistung pro Jahr ungefähr der Ertrag von 0,5 Hektar (ha) Silomais oder 0,8 bis 1,2 ha Grünland benötigt,
Quelle:
https://www.statistik-bw.de/Service/Ver ... _07_08.pdf
Da diese Anlagen idR. 24/7 laufen ist von rund 8.700kWh/Jahr/ha aus zu gehen.
Der durchschnittliche Jahresertrag einer Freifläche[n-Photovoltaikanlage] beträgt 400.000 bis 500.000 Kilowattstunden pro Hektar.
Quelle:
https://solar.red/solaranlagen-freiflaechen/
Die Energieausbeute pro Hektar ist bei PV also um ein vielfaches höher.
Rechnet man dann noch die Arbeitszahl effizienter Wärmepumpen dazu, sieht die Rechnung für Biogas nochmals wesentlich schlechter aus - auch wenn man die potentiell nutzbare Abwärme entsprechender Generatoren zu 100% verwerten könnte.
Windkraftanlagen brauchen nochmals deutlich weniger Fläche pro kWh/Jahr, als PV-Anlagen.
Mit Agro-PV-Anlagen könnten landwirtschaftliche Nutzung des Bodens und PV-Nutzung der gleichen Fläche symbiotisch erfolgen. Leider wird das aktuell seitens der Politik aktiv verhindert anstatt gefördert.
In sofern bin ich der Meinung: Biogas kann (!) sehr sinnvoll sein. So wie es aktuell gefördert wird halte ich es allenfalls für die "viertbeste" Lösung.