https://www.focus.de/perspektiven/nachh ... 62256.htmlZehntausende Kilometer Autobahn durchziehen Deutschland. Ein Forschungsprojekt untersucht nun, ob sich die gigantischen Flächen für Solardächer nutzen lassen. Der Energieertrag wäre enorm. Noch kämpfen die Wissenschaftler mit vielen Fragezeichen bei der Umsetzung. Doch auch zwei andere Stromgewinnungs-Konzepte auf Deutschlands Straßen könnten die Energiewende voranbringen.
Fossile Brennstoffe, Kohlekraft und Atomenergie haben in Zeiten der Energiewende einen schweren Stand. Erneuerbare Energien sollen künftig die Stromversorgung in unserem Land sichern.
Neben der Windkraft spielen dabei Photovoltaikanlagen eine entscheidende Rolle. Laut statistischem Bundesamt lag etwa der Anteil der Photovoltaik (PV) im April 2020 bei 17,2 Prozent und stellte damit gemeinsam mit der Windkraft (24,2 Prozent) den größten Teil der Netzeinspeisung aus erneuerbaren Energien dar. Und die Internationale Energieagentur schätzt, dass die Solarenergie nach 2060 bis zu einem Drittel des globalen Energieverbrauchs decken könnte.
Kein Platz für Photovoltaik-Anlagen
Um das zu schaffen, braucht es jedoch weit mehr als ausreichend Sonne: Es sind Solarmodule nötig, um diese aufzufangen. Und die brauchen Platz. Der ist jedoch häufig Mangelware. Großflächige Solarparks verschandeln in den Augen der Kritiker nicht nur die Landschaft, sondern versiegeln auch wertvolle Nutzfläche.
Ein internationales Forscherteam will jetzt eine Lösung für das Platz-Problem gefunden haben: ein riesiges Solardach, das Autobahnen überspannt.
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„In Deutschland machen die Straßenflächen rund 2,6 Prozent der Gesamtflächen aus. Wenn man diese mit Solaranlagen überdachen würde, könnte man damit einen signifikanten Anteil des Strombedarfs in Deutschland decken“, sagt Martin Heinrich vom Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE). Gemeinsam mit den Wissenschaftlern des „Austrian Institute of Technology" arbeitet er an einem Prototyp für die Autobahn-Überdachung.
13.000 Kilometer Autobahn: Solarpark von der Größe Bremens könnte Drittel des Strombedarfs decken
12.993 Kilometer Autobahn gibt es nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums hierzulande. Deren Fläche macht rund 312 Quadratkilometer aus - fast so viel wie Bremen. Stattet man sie mit komplett mit einem Solardach aus, ließen sich nach den Berechnungen der Forscher im Jahr über 45 Terawattstunden Solarenergie erzeugen. Zum Vergleich: Alle privaten Haushalte in Deutschland verbrauchten nach Angaben des Umweltbundesamtes im Jahr 2018 rund 129 Terawattstunden elektrische Energie. Damit könnten die Überdachungen auf Autobahnen theoretisch rund ein Drittel des jährlichen Haushaltsbedarfs decken.
Natürlich ist das noch mit einigen Schwierigkeiten verbunden und auch erstmal teuer. Aber man bekommt ja auch einen Output dafür.
Was hält das Forum von der Idee Autobahnen mit Solarzellen zu bestücken?