Solardächer auf Autobahnen?

Moderator: Moderatoren Forum 4

Antworten
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(07 Aug 2020, 06:59)

An der Seite als Windschutz/Lärmschutz, af einem Südhang..... ok - Auch für die Nutzung installierter Anlagen 1,5 qm....

Aber als "Dach" ?

Die Autobahntruppe hat :



- da ist kein Quadratmeter Autobahn - Dach bei. ....vielleicht wissen die das mit dem Dach nicht ? :D :D :D




..unter wirtschaftlich-praktische Potenzial würd ich ein Autobahn Dach nicht zählen.
Ich denke auch, ein Dach/Einhausung wird eher nach Möglichkeit für PV mitgenutzt, wenn es sowieso gebaut wird aus anderen Gründen. Aber extra dafür - das wird sich kaum rechnen.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von Kamikaze »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2020, 20:05)

Die müssen vor allem auch schwere Unfälle aushalten, ohne dass jedesmal gigantische Sachschäden oder Langzeitsperrungen entstehen.
Auch jetzt schon kann es vorkommen, dass bei einem Unfall große Sachschäden entstehen und lange Vollsperrungen sind dank der Unfallhäufung in Baustellen auch eher die Regel als die Ausnehme.
Wo wäre also das grundlegend neue?
Im Gegenteil würde eine relativ leichte Trägerkonstruktion kaum Auswirkungen auf Unfallgeschehen haben, wenn nicht gerade ein Standbein umgemäht wird (und dagegen kann man wiederum mit Leitplanken und/oder Erdwällen angehen).
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von imp »

Kamikaze hat geschrieben:(07 Aug 2020, 19:59)

Auch jetzt schon kann es vorkommen, dass bei einem Unfall große Sachschäden entstehen und lange Vollsperrungen sind dank der Unfallhäufung in Baustellen auch eher die Regel als die Ausnehme.
Wo wäre also das grundlegend neue?
Du musst dir das so vorstellen: Autobahntunnel und mit einigen Abstrichen auch Einhausungen sind immens teuer im Vergleich zu freier Strecke nicht bloß, weil da ein Loch gebohrt und Erde bewegt wird, sondern auch weil hohe Standards zu erfüllen sind, um in allen erdenklichen Fällen Sicherheit zu gewährleisten: Gegen einen Einsturz der Decke, gegen herabfallende Teile, gegen Rauchentwicklung, zur Gewährleistung von ausreichender Atemluft, für Flucht- und Rettungswege. Nicht ohne Grund darf man im Tunnel in der Regel nur 80 km/h fahren, in Einhausungen 80 oder 100 km/h, obwohl laufend Sicherheit nachgerüstet wird und Schutzübungen stattfinden. Weder Solarmodule, egal ob Mono, Poly oder Dünnschicht, noch Trägerkonstruktionen wiegen "nichts". Autodächer, Frontscheiben usw sind im Verhältnis dazu nur bedingt widerstandsfähig. Man möchte auf gar keinen Fall, dass da etwas herunterkommt - egal ob nur auf der Straße herumliegend oder das Auto treffend. Mal abgesehen davon, dass man da jedesmal viel zu reparieren hätte. Auch für sonstige Wartungsfälle müssen die Module dauerhaft zugänglich bleiben. Bei einem Unfall auf freier Fläche, auch bei einem schlimmen, muss man in der Regel "nur" Schrott und Verletzte abtransportieren und dann läuft der Verkehr wieder. Seltener brennt das Fahrzeug, aber Schäden an der eigentlichen Bahn beschränken sich meist auf lädierte Leitplanken. Mit irgendwelchen Spar-Bauweisen für die "Nur-Solar-Eindeckung" wirst du ein sehr viel störanfälligeres System Autobahn erleben.

Wäre Einhausung trivial und billig möglich, würde man rund um Städte nicht bloß Lärmschutzwände installieren.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Bei Stuttgart ist das Thema für eine Bundesstrasse aufgekommen:
Ein Dach aus Solarzellen für die B 27?

Eine österreichische Forschungsstudie untersucht ein solches Projekt für Autobahnen. Nun gibt es aus Filderstadt die Idee, dass damit nicht nur Fläche gespart würde. Das Dach könne auch für die Beregnung von Feldern genutzt werden.

Filder - Die Idee hat einen gewissen Charme. Über der B 27 könnte zumindest teilweise ein Solardach errichtet werden. Es würde nicht nur der Stromgewinnung dienen, es könnte auch zur Sammlung von Regenwasser eingesetzt werden. Mit dem Wasser, das in Regenrückhaltebecken gespeichert würde, könnten die Felder entlang der Bundesstraße beregnet werden. Die Machbarkeit eines Solardachs auf Fernstraßen wird derzeit in einem österreichischen Forschungsprojekt vom Austrian Institut of Technology untersucht. Ausgangspunkt ist die Überdachung von Autobahnen mit Solarzellen. Dadurch soll regenerative Energie fließen, ohne dass unbebaute Ackerflächen in Anspruch genommen werden.

Ein Problem dabei könnten allerdings die entstehenden Kosten sein. Durch die massive Trägerkonstruktion, die für das Solardach gebraucht wird, ist anzunehmen, dass die Investitionen im Vergleich zum Bau von Solarmodulen auf Feldern deutlich höher sein würden.

Bisher gibt es dazu aber noch keine detaillierten Erkenntnisse. Die Kosten müssen noch untersucht werden. „Das wäre im Fall der B 27 Sache des Regierungspräsidiums“, sagt der Filderstädter SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer. Er ist auf das österreichische Forschungsprojekt aufmerksam geworden und findet die Idee angesichts des geplanten Ausbaus der Bundesstraße auf den Fildern sehr interessant.

Nach Bauers Einschätzung würde sich die B 27 auf den Fildern sehr gut für die Gewinnung von Solarstrom einigen. Zum einen verlaufe sie in Nord-Süd-Richtung Zum andern gebe es nur selten Bäume an den Rändern, die einen Schatten auf die Solarmodule werfen könnten. „Man müsste das Solardach ja nicht über die ganze B 27 bauen“, sagt er.

„Solardach auch zur Beregnung nutzen“
Seiner Meinung nach könnte die Dachfläche nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch zur Speicherung von Wasser genutzt werden. „Dieses Thema wird immer relevanter“, sagt Bauer vor dem Hintergrund, dass im heißen Sommer 2018 das Wasser für Landwirte in Filderstadt rationiert werden musste. „Es ist sinnvoller, das Wasser zu nutzen, als es den Bach runterzulassen“, sagt der Stadtrat.

Bisher fließe das Wasser von der Straßenoberfläche, nachdem es gesammelt und gereinigt worden sei, gedrosselt in die Bäche, teilt das Regierungspräsidium (RP) auf Anfrage mit. Ob das Regenwasser von einem Solardach, das nicht mit Reifenabrieb belastet wäre, auf den Feldern genutzt werden könnte, müsse das Wasserwirtschaftsamt prüfen, lässt das RP wissen

Grundsätzlich zeigt sich das Regierungspräsidium gegenüber dem Forschungsprojekt aufgeschlossen. Die Behörde ist für den Ausbau der B 27 zwischen Aichtalviadukt und Echterdinger Ei zuständig. Derzeit würden die Vorplanungen laufen. Im Herbst werde man sie bei Versammlungen in Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen den Bürgern vorstellen, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung.

[...]
Von dieser Aussage ist Oberbürgermeister Christoph Traub überrascht Er freut sich, dass das Regierungspräsidium so flexibel ist und sich jetzt noch bereit erklärt, neue Ideen in die Planungen aufzunehmen.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 66d4b.html

Natürlich gibt es Bedenken und Kosten müssen berechnet werden. Der entscheidende Vorteil ist aber eine Fläche für Solarzellen die nirgendwo anders Fläche versiegelt.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52715
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 hat geschrieben:(14 Aug 2020, 19:02)

Bei Stuttgart ist das Thema für eine Bundesstrasse aufgekommen:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 66d4b.html

Natürlich gibt es Bedenken und Kosten müssen berechnet werden. Der entscheidende Vorteil ist aber eine Fläche für Solarzellen die nirgendwo anders Fläche versiegelt.

Mal eine Frage am Rande des Themas, weshalb werden die Autodächer nicht solar verkleidet? Werden die Autos dann zu schwer? Ginge das nicht auch leichter, z.B. per Folie oder Ähnlichem? Dann müssten die E-Autos unterwegs ggfls nicht mehr an die Steckdose der Tankstellen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Aug 2020, 08:42)

Mal eine Frage am Rande des Themas, weshalb werden die Autodächer nicht solar verkleidet? Werden die Autos dann zu schwer? Ginge das nicht auch leichter, z.B. per Folie oder Ähnlichem? Dann müssten die E-Autos unterwegs ggfls nicht mehr an die Steckdose der Tankstellen?
Leider keine so dolle Idee: Die Photovoltaik liefert bestenfalls 20% der Strahlungsenergie der Sonne, wenn die Sonnenstrahlung in einem kleinen Winkelbereich um 90° (Senkrecht!) auf die lichtempfindliche Fläche trifft. 1 m² Projektionsfläche liefert etwa 1 kW/m². Nehmen wir an, Ihr Auto bietet 10 m² Dachfläche (VW-Bully). Dann müssen Sie sich mit 2 kW Spitzenleistung abfinden... und meist deutlich weniger elektrischer Leistung.

Ich fürchte, das Solardach für Kfz ist mehr ein Werbergag als ein nützliches Zubehör.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52715
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(15 Aug 2020, 08:53)

Leider keine so dolle Idee: Die Photovoltaik liefert bestenfalls 20% der Strahlungsenergie der Sonne, wenn die Sonnenstrahlung in einem kleinen Winkelbereich um 90° (Senkrecht!) auf die lichtempfindliche Fläche trifft. 1 m² Projektionsfläche liefert etwa 1 kW/m². Nehmen wir an, Ihr Auto bietet 10 m² Dachfläche (VW-Bully). Dann müssen Sie sich mit 2 kW Spitzenleistung abfinden... und meist deutlich weniger elektrischer Leistung.

Ich fürchte, das Solardach für Kfz ist mehr ein Werbergag als ein nützliches Zubehör.
Ok, danke für die Erklärung! Schönen Feiertag. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Aug 2020, 09:22)

Ok, danke für die Erklärung! Schönen Feiertag. :)
Danke geichfalls! Als Neupole lerne ich gerade, daß die Gottesmutter in den Himmel aufgenommen wurde. Und daß bei dieser Gelegenheit die Pfarrer die Kräuter der Gläubigen segnen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52715
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(15 Aug 2020, 09:32)

Danke geichfalls! Als Neupole lerne ich gerade, daß die Gottesmutter in den Himmel aufgenommen wurde. Und daß bei dieser Gelegenheit die Pfarrer die Kräuter der Gläubigen segnen.
Das läuft in Bayern ähnlich ab. Hier wurden seit gestern auch die Kräuterbuschen für den Kirchgamg und die Segnung gebunden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Aug 2020, 08:42)

Mal eine Frage am Rande des Themas, weshalb werden die Autodächer nicht solar verkleidet? Werden die Autos dann zu schwer? Ginge das nicht auch leichter, z.B. per Folie oder Ähnlichem? Dann müssten die E-Autos unterwegs ggfls nicht mehr an die Steckdose der Tankstellen?
Im Dünnschichtverfahren könnte das schon gehen, den Wechselrichter kann man beim Auto auch weglassen, aber den Strombedarf eines Elektromobils deckt das nicht. Zudem dürfte die saubere Trennung leitender und nicht leitender Teile spannend werden. So ein Auto will ja unfallsicher sein. Kleinere Solarpanels etwa für den Campingbus oder das Wohnmobil im Standbetrieb gibt es aber bereits. Das reicht für Licht und Radio.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von Maikel »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Aug 2020, 08:42)

Mal eine Frage am Rande des Themas, weshalb werden die Autodächer nicht solar verkleidet? Werden die Autos dann zu schwer? Ginge das nicht auch leichter, z.B. per Folie oder Ähnlichem? Dann müssten die E-Autos unterwegs ggfls nicht mehr an die Steckdose der Tankstellen?
Siehe z.B.
https://www.auto-motor-und-sport.de/ele ... auto-2020/
https://utopia.de/ratgeber/sonomotors-s ... ektroauto/
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52715
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

So abwegig war meine Frage dann doch nicht. Interessant, danke!
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(15 Aug 2020, 08:53)

Leider keine so dolle Idee: Die Photovoltaik liefert bestenfalls 20% der Strahlungsenergie der Sonne, wenn die Sonnenstrahlung in einem kleinen Winkelbereich um 90° (Senkrecht!) auf die lichtempfindliche Fläche trifft. 1 m² Projektionsfläche liefert etwa 1 kW/m². Nehmen wir an, Ihr Auto bietet 10 m² Dachfläche (VW-Bully). Dann müssen Sie sich mit 2 kW Spitzenleistung abfinden... und meist deutlich weniger elektrischer Leistung.

Ich fürchte, das Solardach für Kfz ist mehr ein Werbergag als ein nützliches Zubehör.
Ganz so abwegig halte ich das aber nicht. Denn natürlich geht es nicht darum, dass ein Fahrzeug nur mit der Energie aus den Zellen auf dem Dach läuft, sondern ein Mehrwert ist schon das die Reichweite erhöht werden kann, bzw. dass bei einer leeren Batterie das Fahrzeug sich aufläd und man nach 1/2 - 1 Std. wenigstens ein paar Kilometer zur nächsten Ladesäule fahren kann.
=> Die Angst liegen zu bleiben ist eines der wichtigsten Argumente gegen einen Elektroautokauf.

Entwicklungen zu dem Thema:
Bald könnte der Prius allerdings mehr Solar-Reichweite bekommen. Toyota testet gerade Prototypen mit neuen Solarzellen, die einen Wirkungsgrad von 34 Prozent haben sollen. Wie beim Sion und beim Lightyear One bedecken die Zellen beim Prius-Prototyp die ganze Fahrzeugoberfläche und laden die Batterie auch während der Fahrt. Das soll an einem sonnigen Tag für bis zu 56 Kilometer zusätzlicher Reichweite im Prius sorgen.
https://energyload.eu/elektromobilitaet ... solarauto/
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(15 Aug 2020, 21:25)

Ganz so abwegig halte ich das aber nicht. Denn natürlich geht es nicht darum, dass ein Fahrzeug nur mit der Energie aus den Zellen auf dem Dach läuft, sondern ein Mehrwert ist schon das die Reichweite erhöht werden kann, bzw. dass bei einer leeren Batterie das Fahrzeug sich aufläd und man nach 1/2 - 1 Std. wenigstens ein paar Kilometer zur nächsten Ladesäule fahren kann.
=> Die Angst liegen zu bleiben ist eines der wichtigsten Argumente gegen einen Elektroautokauf.

Entwicklungen zu dem Thema:

https://energyload.eu/elektromobilitaet ... solarauto/
Alles ganz interessant, aber allein die Standheizung im Stau dürfte immer noch mehr verbrauchen. Zumal abends.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

imp hat geschrieben:(15 Aug 2020, 21:36)

Alles ganz interessant, aber allein die Standheizung im Stau dürfte immer noch mehr verbrauchen. Zumal abends.
Ja, aber das ist in dem aktuellen Status nicht die Frage die sich erstmal stellt. Genauso wenig wie die Frage nach einer Klimaanlage wenn das Auto mit leerer Battere in der Pampa stehenbleibt.

Ähnlich wie bei der "Maslowschen Bedürfnispyramide" gibt es bei E-Fahrzeugen ganz unten die Priorität der Mobilität während Klimaanlage und Heizung da erstmal weiter oben vorkommen.

Wenn also:
- Durch Solardächer auf Autobahnen und Landstrassen alle Parkplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet werden können
- In jedem Kaff ab 1000 Einwohner mindestens 1 Ladesäule steht
- Ein Auto sich wenigstens Tagsüber durch Solarzellen auf dem Autodach wieder etwas aufläd und die nächste Ladesäule dann nicht mehr weit ist
Dann sinkt die Angst/Hemmschwelle durch ein Liegenbleiben in unschöne Situationen zu geraten und somit die Kaufbereitschaft für E-Fahrzeuge.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(15 Aug 2020, 22:16)

Ja, aber das ist in dem aktuellen Status nicht die Frage die sich erstmal stellt. Genauso wenig wie die Frage nach einer Klimaanlage wenn das Auto mit leerer Battere in der Pampa stehenbleibt.

Ähnlich wie bei der "Maslowschen Bedürfnispyramide" gibt es bei E-Fahrzeugen ganz unten die Priorität der Mobilität während Klimaanlage und Heizung da erstmal weiter oben vorkommen.

Wenn also:
- Durch Solardächer auf Autobahnen und Landstrassen alle Parkplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet werden können
- In jedem Kaff ab 1000 Einwohner mindestens 1 Ladesäule steht
- Ein Auto sich wenigstens Tagsüber durch Solarzellen auf dem Autodach wieder etwas aufläd und die nächste Ladesäule dann nicht mehr weit ist
Dann sinkt die Angst/Hemmschwelle durch ein Liegenbleiben in unschöne Situationen zu geraten und somit die Kaufbereitschaft für E-Fahrzeuge.
Das klingt theoretisch ganz nett, aber man fährt ja extra Auto und nicht Bahn, weil die Aussicht, dass es im Pannenfall irgendwann mal weitergeht, nicht ausreicht. Ein Elektroauto hat nicht solche Motorabwärme wie ein Benziner, daher ist die Frage nach einer Standheizung ganz wichtig. Die frisst aber direkt Reichweite. Hier wird mit viel Geld künstlich ein Umfeld geschaffen für Autos, die nur dank erheblicher Subvention überhaupt gekauft werden. Das ist reinster Sozialismus.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Solardächer auf Autobahnen?

Beitrag von H2O »

Na ja, von reinstem Sozialismus würde ich in diesem Falle nicht sprechen. Wohl aber im Fall der Photovoltaik auf dem Blechkleid eines Stromers von Wunschträumen. Ich lasse mich auf Jack000's Größenordnung von 30% Wirkungsgrad ein. Hinzu kommt die starke Richtungsabhängigkeit des Wirkungsgrads von der Einstrahlrichtung und immer wieder ärgerliche Eintrübungen des Übertragungswegs von der Sonne zum Blechkleid. Mehr als 1 kW/m² ist in unseren Breiten nicht drin! Mehr als 10 kW Spitzenleistung strahlen niemals auf das Blechkleid ein. Und dann kommen die Abschläge für Einfallsrichtung, Bewölkung, Staub auf den Wandlern.

Ich bin jetzt großzügig und behaupte wie Toyota, daß ich 30% einsammeln kann. Also 3 kW, und das völlig verlustfrei in einer Batterie ablagern kann. Also 3 kWh je Stunde Sonnenschein.. Die Fahrzeuge brauchen aber etwa 20 kWh auf 100 km Fahrstrecke.
Hätte ich also 10 Stunden Sonnenschein am Tag, dann sammelt dieser Prius 150 km Fahrstrecke ein... unter Bedingungen, zu denen Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen.

Und nun will ich einmal etwas kritischer an diesen Prius heran gehen: In dem Fahrzeug gibt es einen Verbrennungsmotor und einen Generator zum Nachladen einer mittelschweren Batterie und zur Unterstützung des Elektromotors im Antrieb. Jetzt kommt zum Verbrennungsmotor/Generator auch noch eine Photovoltaik hinzu. Die Fahrstrombatterie kann auch aus dem Netz geladen werden... bei Grünstrom ein großer Vorteil. Der Verbrenner bringt eine Leistung von 60 kW, die Photovoltaik eine Leistung von 3 kW bei Sonnenschein.

Das Mittelklasseauto Prius als Stadtfahrzeug für 150 km solare Reichweite im Hochsommer. Ich meine, daß Toyota an einem sehr spannenden technischen Konzept arbeitet, bei dem man aber mit wenigen Grundgleichungen erkennen kann, daß Aufwand und Fahrnutzen unausgewogen sind. Ehrlicherweise hätte ich als Ingenieur auch gern ein solches technisches Spielzeug. Das sieht Toyota wohl auch so:

https://de.wikipedia.org/wiki/Toyota_Prius
Toyota bestätigt seit August auf der deutschen Homepage des Herstellers mit dem Hintergrundbild des Prius und Prius+ und dem Titel „ZEIT ABSCHIED ZU NEHMEN“ offiziell die Einstellung des Prius & Prius+ in Deutschland.
Dazu kommt der erwartbare Preis für ein solches Spitzenprodukt:
Toyota Prius 1,8 VVT-i Plug-in Hybrid PHEV Solar
€ 41.390,- (Listenpreis inkl. MwSt.)
Limousine, 5 Türen, 4 Sitze, 98 PS, Benzin bleifrei, Automat stufenlos / Vorderradantrieb
3,4 l/100km (komb.) * | 22 g CO2/km (komb.)
Paßt leider nicht so richtig in meinen Haushaltsplan!
Antworten