Senexx hat geschrieben:(16 Nov 2020, 11:54)
Vielleicht ist Ihnen entgangen, dass die Verbraucher überwiegend ihr Geld in der freien Wirtschaft verdienen. Daher haben auch die meisten Verbraucher ein Interesse daran, dass Unternehmen nicht einfach abgeschaltet werden.
Ich wundere mich über diese Art naiver "Argumentation".
Die freie Wirtschaft darf gerne weiterhin Geld verdienen - ebenso wie die Wähler, die dort arbeiten.
Allerdings sehe ich nicht ein, allein den Privathaushalten die Kosten für die Umstellung auf zu bürden, wenn gleichzeitig die großen Energiefresser massiv subventioniert werden und dank Strombezugskosten teils unterhalb des Börsenwerts keinerlei Anreiz haben, ihren Verbrauch an die Produktion der elektrischen Energie an zu passen.
Wenn die Firmen weiterhin ihre Lastgänge nicht entsprechend anpassen wollen ist das okay - allerdings sollten sie dann eben auch (genau wie die Privathaushalte) Vorkehrungen treffen müssen, um nicht plötzlich ohne Strom da zu stehen.
Aber es ist natürlich einfacher immer weiter nach Subventionen zu rufen, als tatsächlich etwas zu verändern.
Nichts desto weniger sehe ich schon kommen, dass es so laufen wird, wie @Tom Bombadil das skizziert hat - nämlich dass die Privathaushalte im Zweifel als erste abgeschaltet würden (wenn es denn tatsächlich nötig werden sollte). Diese Personengruppe wehrt sich sehr lange nicht - im Gegensatz zu (großen) Firmen, die bei so etwas sofort mit entsprechenden Anwälten und Forderungen zur Stelle wären.
Bleibt nur jedem zu raten, sich sein Domizil so weit wie irgend möglich autark zu machen, denn spätestens wenn das Stromnetz nur noch für die Industrie gebraucht wird, wird sich auch an den Abrechnungsmodalitäten dort etwas ändern.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.
Hausbesitzer haben es da am einfachsten - Mieter mit geringem Einkommen wohl am schwersten. Eine große Lobby haben beide nicht im Vergleich zu den Großkonzernen.
Insgesamt sehe ich die Gefahr von "Blackouts" aktuell nicht. Diese werden seit Jahren vorhergesagt und eingetreten ist bislang nichts dergleichen. Die Stromversorgung ist seit Jahrzehnten extrem sicher und zuverlässig. Daran haben auch steigende EE-Anteile nichts geändert.
Dass dennoch einiges zu tun ist, bis wir bei 100%EE angekommen sind ist allerdings unstrittig.
(Ich hoffe diese Darlegung klingt nun weniger "naiv".
)