Das mag ja alles so sein. Aber wenn Deutschland den Strom importieren muss, zeigt es doch, dass die erneuerbaren Energien derzeit Atom und Kohle eben nicht ersetzen können. Man verlässt sich darauf, dass andere Länder die Stromlücke ersetzen, und feiert sich selbst für seine gute Tat. Das ist doch heuchlerisch.H2O hat geschrieben:(31 Dec 2019, 10:24)
Ist Ihnen denn völlig entgangen, daß wir mit unseren Wählerstimmen unsere Regierungen seit etwa 12 Jahren beauftragt haben, auf eine CO2-freie Wirtschaftsweise hin zu arbeiten, also den Verzicht auf fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle, Braunkohle) zu ermöglichen?
Vor etwa 10 Jahren hatte die Bundesregierung nach den Kernschmelzen von Fukushima und 20 Jahre nach der Kernschmelze von Tschernobyl eine zuvor noch beschlossene Betriebsverlängerung unserer Kernkraftwerke eiligst vom Tisch genommen, und man hat wieder kürzere Laufzeiten beschlossen. Ohne diese Wende hätten die kommenden Wahlen unser Land politisch auf den Kopf gestellt. Ja, kann sein, daß das Kernkraftwerk Philipsburg zum Neuen Jahr vom Netz genommen wird. Wenn kein unerwarteter technischer Schaden die Abschaltung erzwingt, dann folgt die Abschaltung diesem 10 Jahre alten Plan. Den geplanten Ablauf können Sie mit Wikipedia finden. So weit ich mich erinnere, ist in 2025 endgültig Schluß mit deutschen Kernkraftwerken. Dafür gibt es in Deutschland eine breite mehrheitliche Zustimmung. Hier will niemand persönliche Verantwortung für eine Kernschmelze mitten in einem der am dichtesten besiedelten Wohngebiete Europas übernehmen. Auch kein Unternehmen der Versicherungswirtschaft.
Inzwischen ist aber auch klar geworden, daß unser Energiebedarf dann nur noch mit Kohlekraftwerken zu decken ist. Bei allem Bemühen um Entgiftung von Abgasen der Kohlekraftwerke (Steinkohle, Braunkohle)... gegen die Freisetzung von Kohlendioxyd CO2 kann man derzeit technisch nichts unternehmen. Und genau dieses CO2 ist als "Klimagas" entdeckt worden, das die Wärmebilanz (Einstrahlung von Sonnenenergie, Abstrahlung von Wärme ins Weltall) sehr deutlich verzerrt: Unsere Erde wird immer wärmer. Wenn wir also unsere Energieansprüche aus fossilen Brennstoffen nicht zurück nehmen, dann sagen seriöse Wissenschaftler eine stetig zunehmende Erderwärmung vorher, die sich inzwischen sogar beschleunigt hat.
Unser Land steht also vor der Wahl, diese Vorhersagen als groben Unfug und Hysterie ab zu tun, und unbeeindruckt weiter so zu wirtschaften wie bisher, oder mit aller Macht auf einen Ersatz für Energie aus fossilen Brennstoffe hin zu arbeiten, also die CO2-Anreicherung der die Erde umgebenden Lufthülle zu vermeiden. Dann müssen wir versuchen, die benötigte Energie aus der Sonneneinstrahlung zu gewinnen. In unseren Breiten eignen sich dazu Windräder, die aus der Luftströmung inzwischen bis zu 9 GW elektrische Leistung entnehmen (off shore) aber auch 6 GW (on shore). Man kann aber auch Photovoltaik zur Stromerzeugung einsetzen, die inzwischen eine immer größere Rolle spielt, weil sie Dachflächen nutzt und die gewonnene elektrische Energie gleich im Hause nutzt. Tatsächlich reicht Deutschlands Landfläche schon aus, um unseren Energiebedarf mit elektrischer Energie aus Windkraft, Wasserkraft, Bio-Gas, Bio-Treibstoffen zu befriedigen.
Aber diese Energie ist nicht stetig verfügbar; sie muß gespeichert werden, um ausreichend Energie bei Windstille und tiefer Dunkelheit bereit stellen zu können. Forschern de Fraunhofergesellschaft ist es gelungen, Windgas technisch zu erzeugen,
das nun als synthetisches Gas für Kraftwerke und Fahrzeuge zur Verfügung stünde.
Mit dem notwendigen technischen Augenmaß betrachtet, kann unser Land sein Energieproblem lösen. Den Lösungsweg hat unsere Bundesregierung im Projekt "Energiewende" mit dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) bis 2050 vorgezeichnet.
Bis 2050 wollen wir in Deutschland also CO2-neutral wirtschaften, reisen, und fahren, um unseren Beitrag zur Erderwärmung auf Null zu drücken.
Und nun geht der Zank los, daß unsere kostspieligen Bemühungen um CO2-Neutralität sinnlos sind, wenn in 2050 nicht alle Erdenbürger CO2-neutral wirtschaften. Das übliche Spiel also... lustig so weiter machen wie bisher ja auch, und am Ende gemeinsam verglühen, oder wenigsten zu 10 Mrd Menschen verhungern und verdursten... dem Rheinischen Sprichwort folgend: "Et is noch imma joot jejange!"
Erneuerbare Energien sind gut, aber der Umbau der Energiewirtschaft müsste so erfolgen, dass sich Deutschland auch in der Übergangszeit weiterhin weitgehend selbst versorgen kann. Sonst bringt es doch auch der Umwelt nichts, der ist egal, ob das CO2 in Schlesien oder in Westfalen entsteht.