Klimapaket

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Michael Alexander
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Re: Klimapaket

Beitrag von Michael Alexander »

H2O hat geschrieben:(31 Dec 2019, 10:24)

Ist Ihnen denn völlig entgangen, daß wir mit unseren Wählerstimmen unsere Regierungen seit etwa 12 Jahren beauftragt haben, auf eine CO2-freie Wirtschaftsweise hin zu arbeiten, also den Verzicht auf fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle, Braunkohle) zu ermöglichen?

Vor etwa 10 Jahren hatte die Bundesregierung nach den Kernschmelzen von Fukushima und 20 Jahre nach der Kernschmelze von Tschernobyl eine zuvor noch beschlossene Betriebsverlängerung unserer Kernkraftwerke eiligst vom Tisch genommen, und man hat wieder kürzere Laufzeiten beschlossen. Ohne diese Wende hätten die kommenden Wahlen unser Land politisch auf den Kopf gestellt. Ja, kann sein, daß das Kernkraftwerk Philipsburg zum Neuen Jahr vom Netz genommen wird. Wenn kein unerwarteter technischer Schaden die Abschaltung erzwingt, dann folgt die Abschaltung diesem 10 Jahre alten Plan. Den geplanten Ablauf können Sie mit Wikipedia finden. So weit ich mich erinnere, ist in 2025 endgültig Schluß mit deutschen Kernkraftwerken. Dafür gibt es in Deutschland eine breite mehrheitliche Zustimmung. Hier will niemand persönliche Verantwortung für eine Kernschmelze mitten in einem der am dichtesten besiedelten Wohngebiete Europas übernehmen. Auch kein Unternehmen der Versicherungswirtschaft.

Inzwischen ist aber auch klar geworden, daß unser Energiebedarf dann nur noch mit Kohlekraftwerken zu decken ist. Bei allem Bemühen um Entgiftung von Abgasen der Kohlekraftwerke (Steinkohle, Braunkohle)... gegen die Freisetzung von Kohlendioxyd CO2 kann man derzeit technisch nichts unternehmen. Und genau dieses CO2 ist als "Klimagas" entdeckt worden, das die Wärmebilanz (Einstrahlung von Sonnenenergie, Abstrahlung von Wärme ins Weltall) sehr deutlich verzerrt: Unsere Erde wird immer wärmer. Wenn wir also unsere Energieansprüche aus fossilen Brennstoffen nicht zurück nehmen, dann sagen seriöse Wissenschaftler eine stetig zunehmende Erderwärmung vorher, die sich inzwischen sogar beschleunigt hat.

Unser Land steht also vor der Wahl, diese Vorhersagen als groben Unfug und Hysterie ab zu tun, und unbeeindruckt weiter so zu wirtschaften wie bisher, oder mit aller Macht auf einen Ersatz für Energie aus fossilen Brennstoffe hin zu arbeiten, also die CO2-Anreicherung der die Erde umgebenden Lufthülle zu vermeiden. Dann müssen wir versuchen, die benötigte Energie aus der Sonneneinstrahlung zu gewinnen. In unseren Breiten eignen sich dazu Windräder, die aus der Luftströmung inzwischen bis zu 9 GW elektrische Leistung entnehmen (off shore) aber auch 6 GW (on shore). Man kann aber auch Photovoltaik zur Stromerzeugung einsetzen, die inzwischen eine immer größere Rolle spielt, weil sie Dachflächen nutzt und die gewonnene elektrische Energie gleich im Hause nutzt. Tatsächlich reicht Deutschlands Landfläche schon aus, um unseren Energiebedarf mit elektrischer Energie aus Windkraft, Wasserkraft, Bio-Gas, Bio-Treibstoffen zu befriedigen.

Aber diese Energie ist nicht stetig verfügbar; sie muß gespeichert werden, um ausreichend Energie bei Windstille und tiefer Dunkelheit bereit stellen zu können. Forschern de Fraunhofergesellschaft ist es gelungen, Windgas technisch zu erzeugen,
das nun als synthetisches Gas für Kraftwerke und Fahrzeuge zur Verfügung stünde.

Mit dem notwendigen technischen Augenmaß betrachtet, kann unser Land sein Energieproblem lösen. Den Lösungsweg hat unsere Bundesregierung im Projekt "Energiewende" mit dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) bis 2050 vorgezeichnet.
Bis 2050 wollen wir in Deutschland also CO2-neutral wirtschaften, reisen, und fahren, um unseren Beitrag zur Erderwärmung auf Null zu drücken.

Und nun geht der Zank los, daß unsere kostspieligen Bemühungen um CO2-Neutralität sinnlos sind, wenn in 2050 nicht alle Erdenbürger CO2-neutral wirtschaften. Das übliche Spiel also... lustig so weiter machen wie bisher ja auch, und am Ende gemeinsam verglühen, oder wenigsten zu 10 Mrd Menschen verhungern und verdursten... dem Rheinischen Sprichwort folgend: "Et is noch imma joot jejange!"
Das mag ja alles so sein. Aber wenn Deutschland den Strom importieren muss, zeigt es doch, dass die erneuerbaren Energien derzeit Atom und Kohle eben nicht ersetzen können. Man verlässt sich darauf, dass andere Länder die Stromlücke ersetzen, und feiert sich selbst für seine gute Tat. Das ist doch heuchlerisch.

Erneuerbare Energien sind gut, aber der Umbau der Energiewirtschaft müsste so erfolgen, dass sich Deutschland auch in der Übergangszeit weiterhin weitgehend selbst versorgen kann. Sonst bringt es doch auch der Umwelt nichts, der ist egal, ob das CO2 in Schlesien oder in Westfalen entsteht.
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Skull
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Re: Klimapaket

Beitrag von Skull »

Michael Alexander hat geschrieben:(30 Dec 2019, 23:10)

Ist die Strategie also, in Deutschland alle Atom- und Kohlekraftwerke abzuschalten? Und dann - neben dem Bau vieler Windräder und Solarzellen - als Ersatz Strom aus Frankreichs Atom- und Polens Kohlekraftwerken zu importieren?
Oder soll verstärkt Gas aus Russland zur Stromerzeugung eingesetzt werden?

Sollte man es unter diesen Umständen nicht eigentlich Heuchelei nennen, ausgerechnet jene Länder,
die Deutschland aushelfen (etwa Polen oder Frankreich), für ihre anders geartete Energiepolitik zu kritisieren?
Nö. Einfach nur tatsächliche Zahlen checken. :D

https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1990/

Die letzten 20 Jahre hat Deutschland per Saldo ... mehr Strom exportiert, als importiert.

Und das sollte auch noch die nächsten Jahre anhalten.

Danach...geben die Kristallkugeln vieles her.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Orbiter1
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Re: Klimapaket

Beitrag von Orbiter1 »

Michael Alexander hat geschrieben:(31 Dec 2019, 18:13)

Erneuerbare Energien sind gut, aber der Umbau der Energiewirtschaft müsste so erfolgen, dass sich Deutschland auch in der Übergangszeit weiterhin weitgehend selbst versorgen kann.
Das ist ihr Anspruch? Wann konnte sich denn Deutschland weitgehend selbst versorgen? Die eigenen Öl- und Gasvorräte sind bescheiden. Gleiches gilt für Uran zum Betrieb von Kernkraftwerken. Anders ausgedrückt. So ein hohes Ausmaß an Selbstversorgung wie heute durch Wind und Sonne hatten wir in den letzten Jahrzehnten wohl noch nie
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H2O
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Michael Alexander hat geschrieben:(31 Dec 2019, 18:13)

Das mag ja alles so sein. Aber wenn Deutschland den Strom importieren muss, zeigt es doch, dass die erneuerbaren Energien derzeit Atom und Kohle eben nicht ersetzen können. Man verlässt sich darauf, dass andere Länder die Stromlücke ersetzen, und feiert sich selbst für seine gute Tat. Das ist doch heuchlerisch.

Erneuerbare Energien sind gut, aber der Umbau der Energiewirtschaft müsste so erfolgen, dass sich Deutschland auch in der Übergangszeit weiterhin weitgehend selbst versorgen kann. Sonst bringt es doch auch der Umwelt nichts, der ist egal, ob das CO2 in Schlesien oder in Westfalen entsteht.
Ich hatte mich sehr bemüht, Ihnen in weiten Zügen unsere Energiewende zu erklären. Wie Sie dennoch auf Zulieferungen von Energie aus anderen Ländern kommen, das zeigt mir, daß Sie mit einem Vorurteil "Das geht doch gar nicht!" darüber hinweg gehuscht sind, ohne wenigstens einmal zu stutzen! Schade für meine Mühe! Oder wie deuten Sie diesen Abschnitt meines Beitrags:
Aber diese Energie ist nicht stetig verfügbar; sie muß gespeichert werden, um ausreichend Energie bei Windstille und tiefer Dunkelheit bereit stellen zu können. Forschern der Fraunhofergesellschaft ist es gelungen, Windgas technisch zu erzeugen, das nun als synthetisches Gas für Kraftwerke und Fahrzeuge zur Verfügung stünde.
Steht da etwas von Importen aus anderen Ländern? So viel Energie-Autarkie gab es noch nie in Deutschland als Industriestandort.

Nachtrag:
Wo sollte ich mich zum Nachteil unserer polnischen Nachbarn geäußert haben? Ich lebe mitten unter ihnen! Warum kommen Sie dann mit dem Vorhalt "heuchlerisch" um die Ecke?
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(31 Dec 2019, 18:16)

Und das sollte auch noch die nächsten Jahre anhalten.
Abwarten. Der Export bringt nur auch nichts für den Fall, wenn viel Strom importiert werden muss, weil alle AKW und schon einige KohleKW abgeschaltet sind, bei den Nachbarn aber nicht genug Überproduktion zu holen ist. Was dann? Große Stromspeicher sind mW. nicht im Bau, man kann die überschüssige Stromproduktion also nicht speichern.

Bis 31.12.2022 fallen weitere 10.000 MW installierte Leistung bei den AKW weg, bis dahin sollen auch 6.000 MW installierte Leistung von KohleKW wegfallen. Das bedeutet, dass ca. 100 TWh Stromproduktion wegfallen, zum Vergleich, Deutschland produzierte im Jahr 2018 ca. 210 TWh aus EE, das bedeutet, man müsste die Stromproduktion aus EE um 50% erhöhen. Das wird bei Ende 2022 wohl nicht zu erreichen sein. Sind denn große Gaskraftwerke im Bau? Die Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur zeigt nichts: https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... poster&v=2 Es sind 2.300 MW im Bau, davon aber auch wieder ca. 1.000 MW als Steinkohlekraftwerk(e).

Wie viel Strom kann das Ausland liefern?
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(31 Dec 2019, 19:11)

Ich hatte mich sehr bemüht, Ihnen in weiten Zügen unsere Energiewende zu erklären.
Nur nebenbei - eine gute Idee..
Nur noch ein Paketzusteller pro Straße? – Post-Betriebsrat ist dafür

Auf den Straßen sind viele Paketdienste zu sehen. Warum, fragt ein Branchenvertreter – statt DHL, DPD, Hermes, GLS und UPS reiche doch ein einziger pro Straße.
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 25109.html
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H2O
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(01 Jan 2020, 14:42)

Nur nebenbei - eine gute Idee..



https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 25109.html
Das sieht auf den ersten Blick ganz vernünftig aus. Dann wäre man wieder zurück bei der guten alten Post, die man gerade privatisiert hat, damit Konkurrenz das Geschäft in Gang bringt. Aber auch wieder vernünftig, wenn die großen Versender sich ihren Versand nach dem Muster organisierten... unter dem Dach des gemeinsamen Geschäfts, nicht der staatlichen Daseinsvorsorge. Denn unsere Erfahrungen mit der guten alten Post waren ja nicht so dolle, wenn ich an Telefon im Nah- und Fernbereich denke. Aber zwei, drei dieser Dienste im Wettbewerb wären doch besser, die dann eben zwei oder drei Ein-Mann-Zustellgebiete versorgten.

Darüber sollten Fachleute in der Tat gründlich nachdenken!
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Re: Klimapaket

Beitrag von DieBananeGrillt »

H2O hat geschrieben:(01 Jan 2020, 15:27)

Das sieht auf den ersten Blick ganz vernünftig aus. Dann wäre man wieder zurück bei der guten alten Post, die man gerade privatisiert hat, damit Konkurrenz das Geschäft in Gang bringt. Aber auch wieder vernünftig, wenn die großen Versender sich ihren Versand nach dem Muster organisierten... unter dem Dach des gemeinsamen Geschäfts, nicht der staatlichen Daseinsvorsorge. Denn unsere Erfahrungen mit der guten alten Post waren ja nicht so dolle, wenn ich an Telefon im Nah- und Fernbereich denke. Aber zwei, drei dieser Dienste im Wettbewerb wären doch besser, die dann eben zwei oder drei Ein-Mann-Zustellgebiete versorgten.

Darüber sollten Fachleute in der Tat gründlich nachdenken!

Es gibt noch viel zu verbessern in Deutschland, um Energien zu sparen.
Wenn der Paketzusteller mit dem Elektroauto fährt ist es eine Verbesserung.
Aber wenn niemand zu Hause ist, die Pakete empfangen zu können, war auch dieser Weg umsonst.
Wieviel % sind nicht zu Hause ? -- Also, sehr viel.
Somit macht es keinen Sinn überhaupt nach Hause zu liefern zu sollen.
Wie kommt man überhaupt darauf, nach Hause zu liefern ?
So ein Quatsch.
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Re: Klimapaket

Beitrag von DieBananeGrillt »

Michael Alexander hat geschrieben:(31 Dec 2019, 18:13)

Das mag ja alles so sein. Aber wenn Deutschland den Strom importieren muss, zeigt es doch, dass die erneuerbaren Energien derzeit Atom und Kohle eben nicht ersetzen können. Man verlässt sich darauf, dass andere Länder die Stromlücke ersetzen, und feiert sich selbst für seine gute Tat. Das ist doch heuchlerisch.

Erneuerbare Energien sind gut, aber der Umbau der Energiewirtschaft müsste so erfolgen, dass sich Deutschland auch in der Übergangszeit weiterhin weitgehend selbst versorgen kann. Sonst bringt es doch auch der Umwelt nichts, der ist egal, ob das CO2 in Schlesien oder in Westfalen entsteht.
Deutschland exportiert Strom ! Besonders in Spitzenzeiten, wenn man nicht weiß wohin mit dem vielen Sonnenstrom oder der Windenergie.
Falls dies nicht so ist, wird Strom importiert.
Es gibt ein europäisches Stromnetz.
Man verlässt sich nicht darauf , das andere Länder liefern, sondern es ist ein gegenseitiger Austausch.
Dies ist auch gut für die CO2 Gesamtbilanz in Europa.
Also, europäisch denken.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:20)

Es gibt noch viel zu verbessern in Deutschland, um Energien zu sparen.
Wenn der Paketzusteller mit dem Elektroauto fährt ist es eine Verbesserung.
Aber wenn niemand zu Hause ist, die Pakete empfangen zu können, war auch dieser Weg umsonst.
Wieviel % sind nicht zu Hause ? -- Also, sehr viel.
Somit macht es keinen Sinn überhaupt nach Hause zu liefern zu sollen.
Wie kommt man überhaupt darauf, nach Hause zu liefern ?
So ein Quatsch.
Der Bote packt das Paket in den Windfang des Hauses. (Brot ist alle ?.. :D ..Kuchen bei Amazon -prime bestellen)
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:27)

Deutschland exportiert Strom ! Besonders in Spitzenzeiten, wenn man nicht weiß wohin mit dem vielen Sonnenstrom oder der Windenergie.

Also, europäisch denken.
Der 8. Juni des vergangenen Jahres... An jenem Samstag fiel der Preis..im Stromgroßhandel nicht nur in Richtung Null-Linie, sondern noch deutlich darüber hinaus: Wer am 8. Juni zwischen 14 und 15 Uhr bereit war, eine Megawattstunde (MWh) Strom abzunehmen, erhielt 90,01 Euro als Belohnung.
Börse.... Strom ist dann Exportschlager - wenn ihn jemand haben will.
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Re: Klimapaket

Beitrag von DieBananeGrillt »

Teeernte hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:38)

Börse.... Strom ist dann Exportschlager - wenn ihn jemand haben will.

Für 0 Euro will jeder den Strom haben !
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:39)

Für 0 Euro will jeder den Strom haben !
Passt - wenn die Deppen in D (Kleinabnehmer) das DAZU bezahlen müssen.
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Re: Klimapaket

Beitrag von DieBananeGrillt »

Man muß nicht immer nur an Geld und Bezahlung denken.
Es gibt auch noch andere Ziele.
Wie war das noch : „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Also, investieren für eine bessere Zukunft....
Aber Manche können nicht über den Tellerrand schauen...
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Re: Klimapaket

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(31 Dec 2019, 19:11)

Ich hatte mich sehr bemüht, Ihnen in weiten Zügen unsere Energiewende zu erklären. Wie Sie dennoch auf Zulieferungen von Energie aus anderen Ländern kommen, das zeigt mir, daß Sie mit einem Vorurteil "Das geht doch gar nicht!" darüber hinweg gehuscht sind, ohne wenigstens einmal zu stutzen! Schade für meine Mühe! Oder wie deuten Sie diesen Abschnitt meines Beitrags:



Steht da etwas von Importen aus anderen Ländern? So viel Energie-Autarkie gab es noch nie in Deutschland als Industriestandort.

Nachtrag:
Wo sollte ich mich zum Nachteil unserer polnischen Nachbarn geäußert haben? Ich lebe mitten unter ihnen! Warum kommen Sie dann mit dem Vorhalt "heuchlerisch" um die Ecke?
Hi,
noch die Ergänzung, dass es keinen Sinn ergibt, Energiewende national zu diskutieren. Schon konservativ müssen Nachbarstaaten einander helfen.
Es ist einfach ein desinformatives, gezieltes Lügenmärchen, dass es notwendiger Weise ein Manko sei, wenn die nationale Stromproduktion episodisch nicht ausreicht! Einfaches Beispiel: die berüchtigte Dunkelflaute. Meteorologen, die sich mit sowas auskennen, teilen uns mit, dass soöche Wettersysteme nicht beliebig groß sind. Je tiefer die Dunkelflaute bei uns, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass anderswo in Europa die EE produzieren. Durch ein internationales Netz werden also tatsächllch die Probleme gelindert. Das Gegenteil des Märchens der Nationalisten ist der Fall.
Unbenommen: wir haben ein Speicherproblem.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(04 Jan 2020, 14:17)

Hi,
noch die Ergänzung, dass es keinen Sinn ergibt, Energiewende national zu diskutieren. Schon konservativ müssen Nachbarstaaten einander helfen.
.
Es ist aber bekannt - dass FIRMEN hier in D Strom verkaufen ?

Die Firmen müssen ihren BEDARF deshalb planen erzeugen - und dazu kaufen - das passiert an der BÖRSE. (Strombörse Leipzig)

Da kannst Du auch Strom aus Frankreich , Polen oder den Deutschen Herstellern kaufen.

Grosse Differenzen können also zwischen JEDEM Versorger auftreten - innerhalb Deutschlands als auch zwischen Frankfurt Oder - Wrozlaw passieren....

Staaten haben im Börsenhandel sogut wie NICHTS zu regeln.

NATÜRLICH versuchen die Versorger das Geld innerhalb ihres Versorgungsbereiches zu verdienen - die Staatlichen Regelungen jedoch werden einfach weitergereicht.

Viele Versorger haben auch die Produktion von Strom ausgelagert und sich mit dem Hauptgeschäft auf die NETZE vor Ort zurückgezogen.

Durch die "ZErsiedelung" der NEtze ist die Regelung schwieriger und kostentreibender.

Es kann sogar passieren - dass Netze gegeneinander laufen - Im Speichersee 2 Turbinen für den einen Versorger auf Erzeugung laufen ......und 2 Turbinen für den anderen auf Hochpumpen - mit dem Strom des anderen laufen.

Bezahlen muss das der Verbraucher.

DAS IST GESCHÄFT und lässt sich nicht staatlich REGELN.

Ausser......in einer DIKTATUR//Staatsversorger.
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Juan
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Re: Klimapaket

Beitrag von Juan »

Corella hat geschrieben:(04 Jan 2020, 14:17)

Unbenommen: wir haben ein Speicherproblem.
Wurde diese Speichermöglichkeit hier schon mal erwähnt?
Türme als Energiespeicher
Der sogenannte «Energy Vault», Link öffnet in einem neuen Fenster ist keine herkömmliche Batterie, sondern ein bis zu 120 Meter hoher Turm aus tonnenschweren Betonklötzen und riesigen Kränen. Mit überschüssiger Energie aus Solar- und Windkraft werden die Klötze angehoben. Bei Energiebedarf werden die Klötze wieder abgesenkt, und die Energie wird so wieder zurückgewonnen.
Das Prinzip ist ähnlich dem der Pumpspeicherkraftwerke. Nur soll die Energiespeicherung mit dem «Energy Vault» billiger werden, ist sein Erfinder Andrea Pedretti überzeugt.
Ferner braucht es für die Türme keine Wasservorkommen und keine teuren Staudämme. Man könne sie irgendwo hinstellen, zum Beispiel neben eine Solaranlage in der Wüste.
..oder in die Kühltürme stillgelgter Atomkraftwerke. :)
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Bahn

Beitrag von peterkneter »

Hab jetzt mein erstes Bahnticket dieses Jahr gebucht. Und wow, ja ein paar euro weniger als letztes Jahr. aber leider nicht wirklich, dass man es merkt, wenn man nicht ganz genau hinschaut.
Das was ich hier einspare wird dann wohl mit der Erhöhung der Spritpreise wieder mehr als eingeholt. Bleibt dann doch wieder ein Minus, wenn man es zusammenzieht.
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Tempolimit auf Autobahnen

Beitrag von peterkneter »

Hat mal jemand eine verlässiche Quelle, die vorrechnet, wieviele Tote es auf den unbeschränkten Autobahnabschnitten im Jahr gibt? So unglaublich viele unbeschränkte Strecken gibt es ja gar nicht und
ich würde mich wundern, wenn ein generelles Tempolimit dann spürbar was verändert. Vergleich Autobahntote und Landstraßentote - gibt es sowas? Könnte mir vorstellen, dass die Autobahn besser gesichert ist (keine Bäume am Rand, usw.) und es deswegen vergleichsweise sicherer ist als auf der Landstraße...
Gibt es auch eine Hochrechnung wieviel CO2 durch das beschränken der bisherigen unbeschränkten Strecken ergeben würde? AUch hier bezweifle ich, dass das erheblich ist. Mir erscheint das eher als Symbolpolitik.
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Re: Tempolimit auf Autobahnen

Beitrag von Realist2014 »

peterkneter hat geschrieben:(04 Jan 2020, 17:11)

Hat mal jemand eine verlässiche Quelle, die vorrechnet, wieviele Tote es auf den unbeschränkten Autobahnabschnitten im Jahr gibt? So unglaublich viele unbeschränkte Strecken gibt es ja gar nicht und
ich würde mich wundern, wenn ein generelles Tempolimit dann spürbar was verändert. Vergleich Autobahntote und Landstraßentote - gibt es sowas? Könnte mir vorstellen, dass die Autobahn besser gesichert ist (keine Bäume am Rand, usw.) und es deswegen vergleichsweise sicherer ist als auf der Landstraße...
Gibt es auch eine Hochrechnung wieviel CO2 durch das beschränken der bisherigen unbeschränkten Strecken ergeben würde? AUch hier bezweifle ich, dass das erheblich ist. Mir erscheint das eher als Symbolpolitik.
"Sind Autobahnen mit Tempolimit nun sicherer?

Statistisch lässt sich tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Tempolimit und weniger Verkehrstoten herstellen: 2016 sind auf deutschen Autobahnen mit Geschwindigkeitsbegrenzung pro Autobahnkilometer 26 Prozent weniger Menschen tödlich verunglückt als auf Autobahnen ohne Tempolimit. 2015 waren es 13 Prozent. Dieser Trend lässt sich auch bei der Anzahl der Schwerverletzten feststellen. Das geht aus einer Auswertung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) hervor."

https://www.schwaebische.de/sueden/bade ... 84485.html
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Tempolimit auf Autobahnen

Beitrag von H2O »

peterkneter hat geschrieben:(04 Jan 2020, 17:11)

Hat mal jemand eine verlässiche Quelle, die vorrechnet, wieviele Tote es auf den unbeschränkten Autobahnabschnitten im Jahr gibt? So unglaublich viele unbeschränkte Strecken gibt es ja gar nicht und
ich würde mich wundern, wenn ein generelles Tempolimit dann spürbar was verändert. Vergleich Autobahntote und Landstraßentote - gibt es sowas? Könnte mir vorstellen, dass die Autobahn besser gesichert ist (keine Bäume am Rand, usw.) und es deswegen vergleichsweise sicherer ist als auf der Landstraße...
Gibt es auch eine Hochrechnung wieviel CO2 durch das beschränken der bisherigen unbeschränkten Strecken ergeben würde? AUch hier bezweifle ich, dass das erheblich ist. Mir erscheint das eher als Symbolpolitik.
Die polizeiliche Unfallstistik sagt (so vor längerer Zeit in Umlauf gebracht!), daß in der Tat weniger Unfälle auf freien Autobahnstrecken zu verzeichnen sind, davon dann leider aber sehr deutlich mehr Unfälle mit tödlichem Ausgang für die Unfallbeteiligten. Diese Statistik ist ja kein Staatsgeheimnis, müßte also noch auffindbar sein. Und vom Unfallgeschehen her kann man sich das auch ganz gut vorstellen, wenn man an die Energie denkt, die bis zum Stillstand der Fahrzeuge abgebaut werden muß. Wer also mit 100 km/h in ein Unglück gerät, und das ist ja auch nicht gerade bummelig, der sei unser Musterfall. Wenn dieses Unglück uns mit 200 km/h ereilt, dann müssen wir die 4-fache Energie umsetzen, bis es still wird. So weit die Physik des Unfallgeschehens. Schuld und Verantwortung haben wir bei diesem Unfallgeschehen gar nicht betrachtet.

Ja, es gibt mehr Todesopfer auf Landstraßen, aber auch sehr viel mehr Unfälle und vielleicht auch sehr viel mehr Fahrzeuge, die auf dieser Verkehrsfläche unterwegs sind. Dadurch wird der Vergleich ein wenig künstlich, so wie beim Zählen von Äpfeln und Birnen.

Beim Energieverbrauch wird auch ein physikalisches Gesetz bemüht: Das Fahrzeug kämpft gegen Reibungskräfte an (Steigungen lassen wir einmal gedanklich weg). Die Reibungskraft muß mit den zurück gelegten Weg multipliziert werden... ist also erst einmal kein Unterschied, wie schnell ich dabei gefahren bin. Dann kommt aber der Fahrtwiderstand durch Luftströmung dazu. Und da gibt es wieder den quadratischen Zuwachs des Fahrtwiderstands mit der Geschwindigkeit. Was bedeutet, daß dieser Teil des zurück gelegten Wegs mit der vierfachen Energie zu bezahlen ist, wenn wir unser Beispiel von oben bemühen, also einmal 100 km/h und das nächste Mal 200 km/h fahren. Das ist schon ein tüchtiger Schluck aus der Pulle, oder?

Diese Rechnung wird uns seit Jahrzehnten vorgebetet, aber ebenso lange ungern zur Kenntnis genommen. Na ja, die wenigen Male, in denen ich freie Fahrt habe, die machen den Kohl nicht fett... Stimmt ja auch: Einmal im Jahr, jede Woche, jeder Tag...
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben:(04 Jan 2020, 14:17)

Es ist einfach ein desinformatives, gezieltes Lügenmärchen, dass es notwendiger Weise ein Manko sei, wenn die nationale Stromproduktion episodisch nicht ausreicht!
Die Desinformation betreibst du. Natürlich ist es ein Manko, wenn die eigene Energieproduktion nicht ausreicht, denn dann ist man gezwungen, bei den Nachbarn den Strom zu kaufen und wenn es sich dabei dann um Atom- oder Kohlestrom handelt, ist die Heuchelei perfekt. Und wenn die Nachbarn nicht genug Stromüberschuß haben, den sie verkaufen können, sitzt du im Dunkeln. Dass das bisher noch nicht geschehen ist, liegt daran, dass es auch in Deutschland noch einigermaßen ausreichend AKW und KohleKW gibt. Die Fakten, dass sehr viel Kraftwerkskapazität ab- aber kaum neue aufgebaut wird, hatte ich verlinkt. Darauf kommt aber auch von dir nichts, sondern nur solch ideologisches und pejoratives Geschreibsel.
Je tiefer die Dunkelflaute bei uns, esto höher die Wahrscheinlichkeit, dass anderswo in Europa die EE produzieren.
Klar, nur dass "anderswo" den Strom auch selber braucht und nicht einzig und alleine dafür existiert, um den Deutschen den Strom zu liefern, lediglich eine evtl. vorhandene Überproduktion wird verkauft.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

Juan hat geschrieben:(04 Jan 2020, 16:54)

Wurde diese Speichermöglichkeit hier schon mal erwähnt?
Türme als Energiespeicher


...Windrad-Türme ?

Dynamo schon drin....und zum Hochleiern nimmt man Stürme ... wenn Strom nicht gebraucht wird.


Allerdings - Dir ist klar, dass es sich nicht lohnt ...???

Rechne doch eine kWh in kpm (Kilopondmeter) um.... Dann ist klar wieviel 5t auf 100m an Energie speichert.. :D :D :D
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Re: Klimapaket

Beitrag von Juan »

Teeernte hat geschrieben:(04 Jan 2020, 20:49)

...Windrad-Türme ?

Dynamo schon drin....und zum Hochleiern nimmt man Stürme ... wenn Strom nicht gebraucht wird.


Allerdings - Dir ist klar, dass es sich nicht lohnt ...???

Rechne doch eine kWh in kpm (Kilopondmeter) um.... Dann ist klar wieviel 5t auf 100m an Energie speichert.. :D :D :D
Ihre Idee ist auch interessant :)
Sicher wird Enegy Vault einiges kosten, aber um vieles weniger als der Bau eines Pumpspeicherwerks. Und Geld ist ja im Überfluss vorhanden.
Der erste Turm ist schon im Bau und nahmhafte Investoren haben sich schon gemeldet.
aus srf 10 vor 10:
https://www.srf.ch/play/tv/_/video/_?id ... 5c49f04802
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Re: Klimapaket

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2020, 20:30)

Die Desinformation betreibst du. Natürlich ist es ein Manko, wenn die eigene Energieproduktion nicht ausreicht, denn dann ist man gezwungen, bei den Nachbarn den Strom zu kaufen und wenn es sich dabei dann um Atom- oder Kohlestrom handelt, ist die Heuchelei perfekt. Und wenn die Nachbarn nicht genug Stromüberschuß haben, den sie verkaufen können, sitzt du im Dunkeln. Dass das bisher noch nicht geschehen ist, liegt daran, dass es auch in Deutschland noch einigermaßen ausreichend AKW und KohleKW gibt. Die Fakten, dass sehr viel Kraftwerkskapazität ab- aber kaum neue aufgebaut wird, hatte ich verlinkt. Darauf kommt aber auch von dir nichts, sondern nur solch ideologisches und pejoratives Geschreibsel.


Klar, nur dass "anderswo" den Strom auch selber braucht und nicht einzig und alleine dafür existiert, um den Deutschen den Strom zu liefern, lediglich eine evtl. vorhandene Überproduktion wird verkauft.
Die Heuchelei ist wohl noch perfekter, wenn koventioneller Strom am Speicherkraftwerk zu grünem Strom umgepumpt wird. Passiert das immer noch? Aber du produzierst auch nur Halbwahrheiten am laufenden Band, wenn du Energiewende nationalistisch denkst...
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben:(05 Jan 2020, 14:21)

Die Heuchelei ist wohl noch perfekter, wenn koventioneller Strom am Speicherkraftwerk zu grünem Strom umgepumpt wird. Passiert das immer noch?
Mit Sicherheit.
Aber du produzierst auch nur Halbwahrheiten am laufenden Band, wenn du Energiewende nationalistisch denkst...
Dass du andauernd die Sachbene verlässt, zeigt mir, dass du keinerlei Interesse an ernsthafter Diskussion hast, zudem äußerst du dich ideologisch-abfällig, wie man am Schlagwort "nationalistisch" erkennt, auf meine Argumente gehst du jedenfalls nicht ein.
Es gibt auch keine europäische Energiewende, Deutschland brödelt vor sich hin und zieht seine Energiewende auf Teufel komm raus durch und die Nachbarn haben dann gefälligst den Strom zu liefern, falls der mal in D fehlt. Ganz schön arrogante Einstellung, die auch zeigt, dass man sich offensichtlich gar keine Gedanken darüber macht, dass die Nachbarn anderer Meinung sein könnten.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

Juan hat geschrieben:(05 Jan 2020, 14:07)

Ihre Idee ist auch interessant :)
Finde ich auch, man könnte so etwas zB. in aufgelassenen Steinbrüchen nutzen, dann verschandelt es auch die Landschaft nicht zusätzlich.
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Re: Klimapaket

Beitrag von naddy »

Corella hat geschrieben:(05 Jan 2020, 14:21)

Die Heuchelei ist wohl noch perfekter, wenn koventioneller Strom am Speicherkraftwerk zu grünem Strom umgepumpt wird.
Der wird nicht "umgepumpt", er heißt nur anders:
Verbraucherzentrale hat geschrieben: Warum fördert nicht jeder Ökostromtarif die Energiewende?

Egal, welchen Tarif Sie wählen: Die physische Quelle Ihres Stroms ist davon unabhängig. Auch wenn Sie Ökostrom beziehen, kommt die Energie aus irgendeinem nahegelegenen Kraftwerk zu Ihnen. Ihr Stromanbieter muss für Ihren Ökostrom aber sogenannte Herkunftsnachweise kaufen.

Herkunftsnachweise belegen, wie und wo der Strom erzeugt wurde. Ein Anbieter erwirbt Herkunftsnachweise für die Menge Strom aus erneuerbaren Quellen, die er seinen Kunden als Ökostrom verkauft.

Herkunftsnachweise aus Deutschland gibt es allerdings kaum. Grund dafür ist, dass in Deutschland der Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzlich gefördert wird – über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Grüner Strom, der so gefördert wird, darf nicht gesondert als Ökostrom verkauft werden, erhält also auch keinen entsprechenden Herkunftsnachweis. Sonst würden Anlagenbetreiber für denselben grünen Strom doppelt kassieren: über die Förderung und zusätzlich durch Verkaufserlöse. Fast jeder Öko-Anlagenbetreiber in Deutschland hat sich bislang für die sichere staatliche Förderung entschieden. Daher stehen kaum Herkunftsnachweise zur Verfügung.
(fett von mir).
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Re: Klimapaket

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Jan 2020, 14:31)

Mit Sicherheit.


Dass du andauernd die Sachbene verlässt, zeigt mir, dass du keinerlei Interesse an ernsthafter Diskussion hast, zudem äußerst du dich ideologisch-abfällig, wie man am Schlagwort "nationalistisch" erkennt, auf meine Argumente gehst du jedenfalls nicht ein.
Es gibt auch keine europäische Energiewende, Deutschland brödelt vor sich hin und zieht seine Energiewende auf Teufel komm raus durch und die Nachbarn haben dann gefälligst den Strom zu liefern, falls der mal in D fehlt. Ganz schön arrogante Einstellung, die auch zeigt, dass man sich offensichtlich gar keine Gedanken darüber macht, dass die Nachbarn anderer Meinung sein könnten.
Es gibt schätzungsweise eine eher noch übereuropäische Energiewende oder gar keine. Aber wir beide haben z.Z. keine Diskussionsgrundlage. Wie müssten einen Neustart versuchen.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Michael Alexander »

Skull hat geschrieben:(31 Dec 2019, 18:16)

Nö. Einfach nur tatsächliche Zahlen checken. :D

https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1990/

Die letzten 20 Jahre hat Deutschland per Saldo ... mehr Strom exportiert, als importiert.

Und das sollte auch noch die nächsten Jahre anhalten.

Danach...geben die Kristallkugeln vieles her.

mfg
Diese Statistik sagt aus zwei Gründen gar nichts.

Ersten bezieht sich die Statisitik auf die Vergangenheit, also auf eine Zeit, in der die meisten Atom- und Kohlekraftwerke noch liefen. Ich beziehe mich nicht auf die Vergangenheit, nicht einmal auf die Gegenwart, denn immer noch laufen doch die meisten Atom- und Kohlekraftwerke. Aber was ist, wenn nun in den kommenden Jahrenn zunächst die Atomkraftwerke vom Netz gehen und die Kohlekraftwerke bald folgen? Offenbar setzt man dann auf Frankreich und Polen.

Zweitens machst du einen Fehler, der in Deutschland beliebt zu sein scheint: Du beziehst dich nur auf die Gesamtbilanz. Das interessiert aber nur sekundär. Wenn es am 5. Januar 2020 in Deutschland weitgehend windstill und bewölkt ist, nützt es gar nichts, wenn Deutschland im kommenden Juni viel Strom exportiert, denn der Strom wird ja heute benötigt. Ja, es ist oft sogar kontraproduktiv, wenn Deutschland zu viel Strom produziert an Tagen, an denen dieser nicht benötigt wird. Das endet dann sogar oft in negativen Strompreisen; man muss bezahlen, um ihn loszuwerden.

Solar- und Windkraft stehen eben nicht zuverlässig zur Verfügung, sondern sehr unregelmäßig. Um sie verlässlicher zu machen, gäbe es zwei Wege: Erstens die Speicherung von Energie, und zweitens die Verteilung von Energie. Fürs erste braucht man neue Speichertechniken, die noch nicht exisitieren, fürs zweite große, lange Stromtrassen (etwa vom windreichen Norddeutschland ins windarme Süddeutschland), die derzeit auch noch kaum existieren.

Warum seht ihr das in Deutschland nicht? Wie kann man so naiv sein? Hört doch darauf, was eure eigenen Experten dazu sagen:

https://www.welt.de/wissenschaft/plus19 ... innig.html#
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Re: Klimapaket

Beitrag von Michael Alexander »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:27)

Deutschland exportiert Strom ! Besonders in Spitzenzeiten, wenn man nicht weiß wohin mit dem vielen Sonnenstrom oder der Windenergie.
Falls dies nicht so ist, wird Strom importiert.
Es gibt ein europäisches Stromnetz.
Man verlässt sich nicht darauf , das andere Länder liefern, sondern es ist ein gegenseitiger Austausch.
Dies ist auch gut für die CO2 Gesamtbilanz in Europa.
Also, europäisch denken.
Nein, es ist kein gegenseitiger Austausch, denn Deutschhland exportiert vor allem dann, wenn niemand den Strom braucht. Außerdem gibt es noch kein starkes europäisches Verbundnetz, das die Eskapaden Deutschlands (mal zu viel, mal zu wenig) wird wegstecken können.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Michael Alexander »

H2O hat geschrieben:(31 Dec 2019, 19:11)

Ich hatte mich sehr bemüht, Ihnen in weiten Zügen unsere Energiewende zu erklären. Wie Sie dennoch auf Zulieferungen von Energie aus anderen Ländern kommen, das zeigt mir, daß Sie mit einem Vorurteil "Das geht doch gar nicht!" darüber hinweg gehuscht sind, ohne wenigstens einmal zu stutzen! Schade für meine Mühe! Oder wie deuten Sie diesen Abschnitt meines Beitrags:



Steht da etwas von Importen aus anderen Ländern? So viel Energie-Autarkie gab es noch nie in Deutschland als Industriestandort.

Nachtrag:
Wo sollte ich mich zum Nachteil unserer polnischen Nachbarn geäußert haben? Ich lebe mitten unter ihnen! Warum kommen Sie dann mit dem Vorhalt "heuchlerisch" um die Ecke?
Der grüne Umweltminister von Baden-Württemberg sagt doch selbst, dass man nun, nach der Abschaltung von Philippsburg, den fehlenden Stom u.a. durch Stromimport decken müsste. Sollen also die Franzosen das Restrisiko für die Atomkraft tragen und sich um den Müll kümmern, nur damit Deutschland ein gutes Gewissen haben kann?

Im Grunde spricht nichts dagegen, die Energiewende europäisch zu denken. Dazu braucht es dann aber auch ein leistungsfähiges Verbundnetz und sichere Energiequellen in mehreren Ländern. Es kann nicht sein, dass Deutschland sich aus der Grundlast zurückzieht und sich dabei auf die Nachbarn verlässt. Und noch einmal: Wichtig ist, dass Strom zuverlässig zu allen Zeiten zur Verfügung steht; die Gesamtbilanz ist nichtssagend, wenn Deutschland an manchen Tagen Strom überproduziert, wenn ihn niemand braucht und man für den Export sogar Geld bezahlen muss.

Der Vorwurf der Heuchelei ging keineswegs an Sie persönlich, sondern an die deutsche Energiepolitik und diejenigen, die hier Länder wie Polen für ihre Kohlekraftwerke angreifen. Entschuldigen Sie, falls das so rüberkam.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Corella »

Michael Alexander hat geschrieben:(05 Jan 2020, 18:49)

Diese Statistik sagt aus zwei Gründen gar nichts.

Ersten bezieht sich die Statisitik auf die Vergangenheit, also auf eine Zeit, in der die meisten Atom- und Kohlekraftwerke noch liefen. Ich beziehe mich nicht auf die Vergangenheit, nicht einmal auf die Gegenwart, denn immer noch laufen doch die meisten Atom- und Kohlekraftwerke. Aber was ist, wenn nun in den kommenden Jahrenn zunächst die Atomkraftwerke vom Netz gehen und die Kohlekraftwerke bald folgen? Offenbar setzt man dann auf Frankreich und Polen.

Zweitens machst du einen Fehler, der in Deutschland beliebt zu sein scheint: Du beziehst dich nur auf die Gesamtbilanz. Das interessiert aber nur sekundär. Wenn es am 5. Januar 2020 in Deutschland weitgehend windstill und bewölkt ist, nützt es gar nichts, wenn Deutschland im kommenden Juni viel Strom exportiert, denn der Strom wird ja heute benötigt. Ja, es ist oft sogar kontraproduktiv, wenn Deutschland zu viel Strom produziert an Tagen, an denen dieser nicht benötigt wird. Das endet dann sogar oft in negativen Strompreisen; man muss bezahlen, um ihn loszuwerden.

Solar- und Windkraft stehen eben nicht zuverlässig zur Verfügung, sondern sehr unregelmäßig. Um sie verlässlicher zu machen, gäbe es zwei Wege: Erstens die Speicherung von Energie, und zweitens die Verteilung von Energie. Fürs erste braucht man neue Speichertechniken, die noch nicht exisitieren, fürs zweite große, lange Stromtrassen (etwa vom windreichen Norddeutschland ins windarme Süddeutschland), die derzeit auch noch kaum existieren.

Warum seht ihr das in Deutschland nicht? Wie kann man so naiv sein? Hört doch darauf, was eure eigenen Experten dazu sagen:

https://www.welt.de/wissenschaft/plus19 ... innig.html#
Kann ich nachvollziehen. Hier fehlt seitens der Politik Ehrlichkeit und, wie Hr Bombadil anmahnt, ein Masterplan.
Wie diskutiert man das außerhalb Deutschlands?
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Re: Klimapaket

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(05 Jan 2020, 16:10)

Es gibt schätzungsweise eine eher noch übereuropäische Energiewende oder gar keine. Aber wir beide haben z.Z. keine Diskussionsgrundlage. Wie müssten einen Neustart versuchen.
Start: Firmen kaufen und verkaufen Strom....und versorgen damit die angeschlossene Bevölkerung//Industrie....deshalb auch Versorger genannt.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Skull »

Michael Alexander hat geschrieben:(05 Jan 2020, 18:49)

Diese Statistik sagt aus zwei Gründen gar nichts.
Tja dann ... brauchen wir nicht weiter miteinander diskutieren.

Denn ich bin der Meinung, diese Statistik sagt durchaus etwas aus. :)

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Re: Klimapaket

Beitrag von Fliege »

Michael Alexander hat geschrieben:(05 Jan 2020, 18:49)
Warum seht ihr das in Deutschland nicht? Wie kann man so naiv sein? Hört doch darauf, was eure eigenen Experten dazu sagen:
https://www.welt.de/wissenschaft/plus19 ... innig.html#
Ich bin Bürger Deutschlands und sehe den Punkt. Es sind unsere Energiewandler in Lobby und Politik, die nicht sehen oder nicht sehen wollen oder gar behaupten, es gebe da nichts zu sehen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Klimapaket

Beitrag von Corella »

Fliege hat geschrieben:(06 Jan 2020, 01:17)

Ich bin Bürger Deutschlands und sehe den Punkt. Es sind unsere Energiewandler in Lobby und Politik, die nicht sehen oder nicht sehen wollen oder gar behaupten, es gebe da nichts zu sehen.
Der konservativen, größeren Lobby verdanken wir aber das unharmoische Zusammenwachsen der Komponenten! Vielleicht haben wir ja einen schwäbischen Masterplan: begib dich in Not, dann wird dir geholfen. Meint: ohne Druck passiert halt nix.
Auf dich zu hören, fällt mir schwer. Jemand, der die Probleme (Klimawandel, Umwelt...) klein redet, "therapiert mit falscher Diagnose"!

Nachtrag: und es gibt sicher verschiedene Auslandsmeinungen. Eine, die ich öfters gehört habe: problems nice to have.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben:(06 Jan 2020, 07:20)

..."therapiert mit falscher Diagnose"!
Bei der deutschen Energiewende ist es genau andersrum: die Diagnose stimmt, die Therapie ist falsch.
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Re: Tempolimit auf Autobahnen

Beitrag von peterkneter »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2020, 18:18)

Die polizeiliche Unfallstistik sagt (so vor längerer Zeit in Umlauf gebracht!), daß in der Tat weniger Unfälle auf freien Autobahnstrecken zu verzeichnen sind, davon dann leider aber sehr deutlich mehr Unfälle mit tödlichem Ausgang für die Unfallbeteiligten. Diese Statistik ist ja kein Staatsgeheimnis, müßte also noch auffindbar sein. Und vom Unfallgeschehen her kann man sich das auch ganz gut vorstellen, wenn man an die Energie denkt, die bis zum Stillstand der Fahrzeuge abgebaut werden muß. Wer also mit 100 km/h in ein Unglück gerät, und das ist ja auch nicht gerade bummelig, der sei unser Musterfall. Wenn dieses Unglück uns mit 200 km/h ereilt, dann müssen wir die 4-fache Energie umsetzen, bis es still wird. So weit die Physik des Unfallgeschehens. Schuld und Verantwortung haben wir bei diesem Unfallgeschehen gar nicht betrachtet.

Ja, es gibt mehr Todesopfer auf Landstraßen, aber auch sehr viel mehr Unfälle und vielleicht auch sehr viel mehr Fahrzeuge, die auf dieser Verkehrsfläche unterwegs sind. Dadurch wird der Vergleich ein wenig künstlich, so wie beim Zählen von Äpfeln und Birnen.

Beim Energieverbrauch wird auch ein physikalisches Gesetz bemüht: Das Fahrzeug kämpft gegen Reibungskräfte an (Steigungen lassen wir einmal gedanklich weg). Die Reibungskraft muß mit den zurück gelegten Weg multipliziert werden... ist also erst einmal kein Unterschied, wie schnell ich dabei gefahren bin. Dann kommt aber der Fahrtwiderstand durch Luftströmung dazu. Und da gibt es wieder den quadratischen Zuwachs des Fahrtwiderstands mit der Geschwindigkeit. Was bedeutet, daß dieser Teil des zurück gelegten Wegs mit der vierfachen Energie zu bezahlen ist, wenn wir unser Beispiel von oben bemühen, also einmal 100 km/h und das nächste Mal 200 km/h fahren. Das ist schon ein tüchtiger Schluck aus der Pulle, oder?

Diese Rechnung wird uns seit Jahrzehnten vorgebetet, aber ebenso lange ungern zur Kenntnis genommen. Na ja, die wenigen Male, in denen ich freie Fahrt habe, die machen den Kohl nicht fett... Stimmt ja auch: Einmal im Jahr, jede Woche, jeder Tag...
Danke für die Aufklärung. Vielleicht müsste man zur besagten Statistik noch eine dazunehmen, die besagt, wie viele Autos auf den Autobahnen in D auf den Straßen sind. Das hat sich nämlich auch immer mehr gesteigert. Mehr Verkehr, mehr Unfälle.
Dem könnte man nur mit einer Maut entgegenwirken ;) kleiner Scherz am Rande....
Ich denke nach wie vor, wir mit einem Limit nicht wirklich was ändern. Ausser, dass man das Gefühl bei Pendlern und Urlaubern noch länger unterwegs zu sein. Und die recht kleine Senkung der Preise im Bahn-Vernverkehr ist auch leider viel zu wenig, dass sich was ändert. Immerhin ein kleiner Schritt aber ich fürchte auch hier zu kurz, denn die Bahn platzt sowieso schon aus allen Nähten. Mehr Züge und Gleise müssen her, aber das ist ja bei der Bahn-investition schon im Klimapaket enthalten. Mal sehen wie viel da rauskommt...
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

Dass die Unfälle schwerer werden, je höher der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Verkehrsteilnehmern ist, halte ich für logisch. Ob dann weniger oder sogar mehr Unfälle passieren, ist schwer abzuschätzen. Mehr, weil die Verkehrsteilnehmer bei geringerer Geschwindigkeit vllt. unachtsamer sind. Eine mögliche CO2-Einsparung ist jedenfalls irrelevant.
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Re: Tempolimit auf Autobahnen

Beitrag von H2O »

peterkneter hat geschrieben:(06 Jan 2020, 10:31)

Danke für die Aufklärung. Vielleicht müsste man zur besagten Statistik noch eine dazunehmen, die besagt, wie viele Autos auf den Autobahnen in D auf den Straßen sind. Das hat sich nämlich auch immer mehr gesteigert. Mehr Verkehr, mehr Unfälle.
Dem könnte man nur mit einer Maut entgegenwirken ;) kleiner Scherz am Rande....
Ich denke nach wie vor, wir mit einem Limit nicht wirklich was ändern. Ausser, dass man das Gefühl bei Pendlern und Urlaubern noch länger unterwegs zu sein. Und die recht kleine Senkung der Preise im Bahn-Vernverkehr ist auch leider viel zu wenig, dass sich was ändert. Immerhin ein kleiner Schritt aber ich fürchte auch hier zu kurz, denn die Bahn platzt sowieso schon aus allen Nähten. Mehr Züge und Gleise müssen her, aber das ist ja bei der Bahn-investition schon im Klimapaket enthalten. Mal sehen wie viel da rauskommt...
Ja, nicht ganz uneigennützig hoffe ich auch auf günstigere und mehr Bahnverbindungen; das Alter macht sich bemerkbar! Wenn dadurch die Welt gerettet wird, dann umso mehr! Es ist doch ein Witz, daß es Busverbindungen zwischen Großstädten gibt, die auch noch wirtschaftlich zu betreiben sind. Tolles Ding: Die Österreichische Bahn betreibt in Deutschland das Nachtzugnetz... für die Deutsche Bahn zu kostspielig. :(
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jan 2020, 10:45)

Dass die Unfälle schwerer werden, je höher der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Verkehrsteilnehmern ist, halte ich für logisch. Ob dann weniger oder sogar mehr Unfälle passieren, ist schwer abzuschätzen. Mehr, weil die Verkehrsteilnehmer bei geringerer Geschwindigkeit vllt. unachtsamer sind. Eine mögliche CO2-Einsparung ist jedenfalls irrelevant.
Nun ja, die Statistiken stehen doch zur Verfügung. Die sagen aus, was ist.

Inwiefern ist bei erhöhter Lebensgefahr erzeugte Mehrabgabe von CO2 "irrelevant"?
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2020, 10:50)

Inwiefern ist bei erhöhter Lebensgefahr erzeugte Mehrabgabe von CO2 "irrelevant"?
Weil der Anteil des "Raser CO2" schon am deutschen, geschweige denn am weltweiten, CO2-Ausstoß verschwindend gering ist.
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jan 2020, 11:07)

Weil der Anteil des "Raser CO2" schon am deutschen, geschweige denn am weltweiten, CO2-Ausstoß verschwindend gering ist.
Glaube ich nicht. Weltweit ist das Rasen verboten, und in D rasen Leute mit sehr schweren Fahrzeugen. Ok, ich habe meine Erfahrungen auf der A20 gesammelt, die weniger dicht befahren wird als die A1. Dort (A1) "rast" man mit 60 bis 70 Sachen, jedenfalls sonntags. Auf der A20 rast jedes 3. Fahrzeug... ob nun 170 km/h oder 200 km/h, das wird vom Fahrzeugtyp entschieden; auch nur sonntags, wenn kein LKW-Verkehr "stört".
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2020, 11:16)

Glaube ich nicht.
Wie hoch ist denn der Anteil der deutschen "Raser" (also derjenigen, die schneller als 130 fahren) am deutschen bzw. globalen CO2-Ausstoß?
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jan 2020, 11:35)

Wie hoch ist denn der Anteil der deutschen "Raser" (also derjenigen, die schneller als 130 fahren) am deutschen bzw. globalen CO2-Ausstoß?
Daß der CO2-Ausstoß von 100 auf 200 Sachen 4-fach ist, das werden Sie mir doch hoffentlich glauben? Man könnte dann auch rechnen, daß 4 Autos diese Strecke mit 100 km/h zurücklegen. Mich beeindruckt das schon.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2020, 11:44)

Mich beeindruckt das schon.
Das Klima aber nicht.
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jan 2020, 11:47)

Das Klima aber nicht.
Ja, richtig; wenn das der einzige Mensch auf Erden wäre. Ist er aber nicht, und so kommt eben eins zum anderen.
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Re: Klimapaket

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2020, 12:03)

Ist er aber nicht, und so kommt eben eins zum anderen.
Womit wir wieder beim tropfenden Wasserhahn und dem Rohrbruch wären.
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Re: Klimapaket

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jan 2020, 12:29)

Womit wir wieder beim tropfenden Wasserhahn und dem Rohrbruch wären.
Nicht ganz; bei vielen voll aufgedrehten Wasserhähnen und meinetwegen auch einem Rohrbruch.
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