Ihre Zahlen und Annahmen beruhen darauf, dass diese Anlagen durchlaufen, und zwar möglichst unter Vollast. Die Wirkungsgrade und dementsprechend auch der finanzielle Aufwand pro kWh explodieren leider, wenn man annimmt, dass das Ganze wirklich mit "Flatterstrom" betrieben - also kontinuierlich im Bereich stark fluktuierender Lasten betrieben wird.H2O hat geschrieben:(22 Oct 2020, 18:09)
Vor einigen Jahren hat die Fraunhofergesellschaft technische Studien (also durchaus mit HW im Einsatz!) veröffentlicht. Dabei wurde eine synthetische Methanerzeugung als Kette aus Überschußstrom, Elektrolyse für die Wasserstofferzeugung und nachfolgender Methanerzeugung aus Wasserstoff und Kohlendioxyd betrachtet. Der Witz dabei waren Katalysatoren unter Nutzung der Prozeßwärme in der Methanisierung. Dann kam dabei heraus 85% Wirkungsgrad für Wasserstoff und 75% Wirkungsgrad für Methan. Gemeint war wohl der Energieinhalt je eingesetzter kWh im Prozeß. Natürlich geht bei der Nutzung von Wasserstoff ein Teil in Wärme anstatt in elektrische Energie über. Die Wärme läßt sich aber nutzen zur Gebäudeerwärmung oder in Fahrzeugen im Winter. Das ist auch nichts Neues...
Mir hatte dieser Beitrag vor einigen Jahren Mut gemacht... und ein wenig wird mein Optimismus auch bestärkt durch den festen Willen von Wirtschaft und Politik, sich in Richtung der grünen Wasserstoffwirtschaft zu bewegen. Es ist ja klar, daß erst einmal der Flatterstrom aus Wind und Sonne gebändigt werden muß, und dann gibt es Wettbewerb mit "schmutzigem Wasserstoff" aus der Treibstofferzeugung. Das kann also niemals hoppla-di-hoppeingeführt werden, obwohl die Sache dringend in Bewegung gesetzt werden muß.
Ich bin sicher, daß man mit etwas Mühe an diese Veröffentlichungen aus den angewandten Wissenschaften (Prozeßtechnik) heran kommen kann.
Ich werde gelegentlich nochmal nachsuchen, aber ich meine mich an einen Artikel zu erinnern, der da eher von 5-10% Wirkungsgrad E-E ausgeht, oder anders ausgedrückt: um 1kWh aus einem P2G-Speicher wieder ins Netz ein zu speisen müssen ~10kWh eingespeichert werden.
Batteriespeicher kommen mit diesem "Flatterstrom" im Größenordnungen besser zurecht.
Wasserstofferzeugung macht trotzdem Sinn, da nicht alle energiereichen Prozesse mit Strom als direkt genutzter Energieform durchgeführt werden können.
Die entsprechenden Erzeugungsanlagen sind für einen Umstieg also notwendig. Um einen guten Wirkungsgrad zu erreichen müssen diese aber möglichst oft und möglichst lange unter Vollast laufen. Das macht sie leider als "Bändiger des Flatterstroms" ungeeignet.
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es ohnehin noch nicht genug erneuerbare Energie um nur den Strombedarf zu decken - von den anderen Energiesenken, die aktuell fossil bedient werden ganz zu schweigen.
Aktuell sehe ich also hauptsächlich den Bedarf an dezentralen, sehr schnell regelbaren Speichern als wesentlich größer an, als den "nächsten Schritt" - also den (hoffentlich irgendwann im Überfluss vorhandenen) EE-Strom in solchen Anlagen zu "verbraten". In Kombination mit großen Batteriespeichern, die den "Flatterstrom bändigen" macht die Technik aber wie gesagt trotzdem Sinn.
Mich stört allerdings, dass die Bundesregierung diesen wichtigen Schritt vergessen zu haben scheint.