Warum so viel Bürokratie beim Ausbau BESTEHENDER Stromleitungen

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Aldemarin
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Warum so viel Bürokratie beim Ausbau BESTEHENDER Stromleitungen

Beitrag von Aldemarin »

In Deutschland (und nicht nur dort) ist es üblich, daß beim Bau einer Hochspannungsfreileitung nicht alle Leiterseile auf den Masten installiert werden, sondern einzelne Stromkreise erst zu einen späteren Zeitpunkt auf den Masten installiert werden. Warum erfordert auch die Nachinstallation von Leiterseilen auf bestehenden Masten Planfeststellungsverfahren und andere bürokratische Massnahmen? Es ist doch in diesem Fall die naheliegendste Form des Netzausbaus.
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imp
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Re: Warum so viel Bürokratie beim Ausbau BESTEHENDER Stromleitungen

Beitrag von imp »

Aldemarin hat geschrieben:(16 Sep 2019, 19:43)

In Deutschland (und nicht nur dort) ist es üblich, daß beim Bau einer Hochspannungsfreileitung nicht alle Leiterseile auf den Masten installiert werden, sondern einzelne Stromkreise erst zu einen späteren Zeitpunkt auf den Masten installiert werden. Warum erfordert auch die Nachinstallation von Leiterseilen auf bestehenden Masten Planfeststellungsverfahren und andere bürokratische Massnahmen? Es ist doch in diesem Fall die naheliegendste Form des Netzausbaus.
Neue Risiken, neue Verfahren. Wenn du zustimmst, dass der Arzt dir eine Spritze gibt, willst du nochmal gefragt werden, wenn es spaeter zehn sein sollen.

Selbes bei Funkmasten, nachgeruesteten Windraedern (repower) usw.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Aldemarin
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Re: Warum so viel Bürokratie beim Ausbau BESTEHENDER Stromleitungen

Beitrag von Aldemarin »

Wenn man Windkraftanlagen repoweret, errichtet man neben den alten Anlagen neue, im Regelfall größere. Hier müssen schon Genehmigungsverfahren statt finden!
Aber wenn irgendwo eine Hochspannungsleitung existiert, deren Maste für 6 Leiterseile ausgelegt sind, aber nur 3 installiert sind und man möchte noch 3 weitere installieren, da braucht es doch eigentlich keiner Genehmigungsverfahren!
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sünnerklaas
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Re: Warum so viel Bürokratie beim Ausbau BESTEHENDER Stromleitungen

Beitrag von sünnerklaas »

[quote="Aldemarin"](23 Sep 2020, 01:11)

Wenn man Windkraftanlagen repoweret, errichtet man neben den alten Anlagen neue, im Regelfall größere. Hier müssen schon Genehmigungsverfahren statt finden!
Aber wenn irgendwo eine Hochspannungsleitung existiert, deren Maste für 6 Leiterseile ausgelegt sind, aber nur 3 installiert sind und man möchte noch 3 weitere installieren, da braucht es doch eigentlich keiner Genehmigungsverfahren![/quote


Es hat seine Gründe, warum da ein neues Planungsverfahren zulässig ist. Werden drei neue Leiterseile angebracht, wo vorher keine waren, hat dies Konsequenzen für die Grundstückseigentümer, deren Grundstücke von der Anlage gequert werden. Unter anderem mach drei zusätzliche Leiterseile einen regelmässigen Gehölzrückschnitt nötig. Die Gehölze gehören aber nicht dem Betreiber der Anlage, sondern dem Grundstückseigentümer. Hinzu kommt, dass geprüft werden muss, welche Folgen die Erweiterung der Anlage auch in anderen Aspekte Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden/Wasser/Luft/Vegetation/Fauna sowie den Belangen Dritter hat. Nachteile sind entsprechend auszugleich bzw. zu entschädigen. Außerdem müssen Dritte, die von der Erweiterung der Anlage betroffen sind, vorab gehört werden und müssen die Gelegenheit haben, Einwände anzubringen.
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Teeernte
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Re: Warum so viel Bürokratie beim Ausbau BESTEHENDER Stromleitungen

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(23 Sep 2020, 01:11)

Wenn man Windkraftanlagen repoweret, errichtet man neben den alten Anlagen neue, im Regelfall größere. Hier müssen schon Genehmigungsverfahren statt finden!
Aber wenn irgendwo eine Hochspannungsleitung existiert, deren Maste für 6 Leiterseile ausgelegt sind, aber nur 3 installiert sind und man möchte noch 3 weitere installieren, da braucht es doch eigentlich keiner Genehmigungsverfahren!
Änerungen in den Vorschriften... (Windlast, Strahlung...)

Vor einigen Jahren hat es eine Änderung der Windlastzone gegeben...Änderung bei Eislast, ...(die UMWELT hat sich verändert..)

Eislastzonenkarte....Windlastzonenkarte...

Es können sich Verstärkungen in den Eckmasten - oder auf den Bergrücken-Masten ergeben.

In der Nähe von Wohngebieten kann die Strahlung die neuen Grenzwerte übersteigen. Das kann sogar soweit führen - dass auch die alte Kabelführung die Grenzwerte übersteigt - - aber der Bestand aufgehoben wird. (Große Veränderungen heben fast alle Genehmigungen/Berechnungen der Altanlagen auf.....>> Statik, ...)

...und die Anwohner haben das Recht zum Einspruch.

Nebenbei - JEDER Mast hat eine Statische EINZELZULASSUNG für den Standort. Bodengutachten , Fundament....Windlast Windlast auf dem Leiterseil - Windhauptrichtung...

Es SOLL JA WIRKLICH unterschiedlichen Boden in D geben...die einen haben FELSEN, andere Mutterboden...andere haben Sand....manch Fundament hat Hochwasser - Zeitweise Sumpf -

Man kann da VERSTÄRKUNGEN in dem Mast und am Fundament B E R E C H N E N. (Nicht alle Maste der selben Linie sind gleich) ....und auch die Abstände Mast MAst sind nicht immer gleich.

DESHALB !!


Im Baugesetz heben große Änderungen am Bau (insbesondere der Statik) den Bestandsschutz auf.

(Einhängen der DOPPELTEN Last... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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