Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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schokoschendrezki
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Sep 2021, 12:10)

Sichere, günstige Kernenergie soll ein Thoriumreaktor aus China liefern. Das Besondere: Er benötigt weder Wasser, um Atombrennstäbe zu kühlen, noch Uran. Ein erster Probelauf steht diesen Monat an. Ist er erfolgreich, könnte schon 2030 die Serienproduktion beginnen.
https://www.spektrum.de/news/energiewen ... 1631722708

Falls es funktioniert, wird das sicherlich ein Exportschlager, bei dem Rotchina dann auch am Verkauf de Brennstoffes verdient.
Aber wie so häufig sind es die klassischen Rohstoffgiganten, die auch über mehr Thorium-Reserven verfügen als das flächenmäßig nun wirklich nicht kleine China. Indien, Australien, Brasilien. China verfügt über nur wenig mehr Thorium-Ressourcen als das im Vergleich dazu winzige Norwegen. Auch hier zeichnet sich eine Konkurrenz China/Indien/Australien ab. Ich glaube, und ich beziehe mich persönlich da mit ein, wir haben so richtig noch gar nicht mitbekommen, welches Konfliktpotenzial da in dieser Region entsteht oder schon entstanden ist.

Bei dem ganzen Hype um Thorium: Uran wird da zwar nicht benötigt. Aber hergestellt. Die Nutzung von Thorium erfolgt grundsätzlich über die Ausbrütung von Uran 233, das, anders als das herkömmliche spaltbare Uran 235, natürlicherweise nicht vorkommt. Die dahinterliegenden Prozesse sind nicht gerade einfach zu verstehen. Aber sofort drängt sich die Frage auf, ob da nicht vielleicht der Teufel mit dem Beelzebub vertrieben werden soll.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Vongole
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Sep 2021, 12:10)

Sichere, günstige Kernenergie soll ein Thoriumreaktor aus China liefern. Das Besondere: Er benötigt weder Wasser, um Atombrennstäbe zu kühlen, noch Uran. Ein erster Probelauf steht diesen Monat an. Ist er erfolgreich, könnte schon 2030 die Serienproduktion beginnen.
https://www.spektrum.de/news/energiewen ... 1631722708

Falls es funktioniert, wird das sicherlich ein Exportschlager, bei dem Rotchina dann auch am Verkauf de Brennstoffes verdient.
Ja, ein ganz harmloses Ding, dieser "neue" Reaktortyp:
Uran-Erzeugung über eine Abkürzung
Auf diesen Zusammenhang gründet sich die vermeintliche Harmlosigkeit von Thorium. Zu denken gibt uns allerdings etwas ganz anderes: Schon eine kleine Nukleareinrichtung genügt, um aus Thorium über Umwege spaltbares Uran-233 herzustellen, das kaum mit dem gammastrahlenden Uran-232 verunreinigt ist. Dadurch könnte auch Thorium – genauer gesagt das als Zwischenschritt entstehende Protactinium-233 – zu einer Gefahr für die weltweite Sicherheit werden. Den Königsweg in eine sorgenfreie Atomenergie der Zukunft bietet das Thorium daher kaum.
https://www.spektrum.de/kolumne/die-ver ... ms/1173175
Schon Thorium selbst ist keinesfalls so harmlos, wie gerne dargestellt. Beim Einsatz in der Schweißtechnik (thorierte WIG-Elektroden) muss sowohl beim Lagern als auch in der Anwendung die Strahlenschutzverordung angewandt werden:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_uplo ... 09-049.pdf
https://www.svsxass.ch/UserFiles/File/p ... troden.pdf
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Perkeo
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Vongole hat geschrieben:(20 Sep 2021, 16:10)

Ja, ein ganz harmloses Ding, dieser "neue" Reaktortyp:

Schon Thorium selbst ist keinesfalls so harmlos, wie gerne dargestellt. Beim Einsatz in der Schweißtechnik (thorierte WIG-Elektroden) muss sowohl beim Lagern als auch in der Anwendung die Strahlenschutzverordung angewandt werden:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_uplo ... 09-049.pdf
https://www.svsxass.ch/UserFiles/File/p ... troden.pdf
Und? Für Schweißgerät als solches gibt es doch auch diverse Sicherheitsvorschriften - deren Einhaltung vermutlich bedeutend wichiger ist als die der Strahlenschutzverordnung beim Thorium. Warum tun alle Kernkraftgegner so als wäre die Alternative den Strom einfach aus der Steckdose zu nehmen???

Die relevante Frage ist, ob man wie geplant 2022 aus der Kernenergie, 2038 aus der Kohle und erst 2045 allen fossilen Energieträgern aussteigen soll - oder ob die umgekehrte Reihenfolge nicht doch irgendwie besser gewesen wäre. Kennst du EINE EINZIGE Studie, die die Toten pro Gigawattstunde der Kernenergie und der Kohlekraft berechnet und bei der Kohle auf eine kleinere Zahl kommt?

Großbritannien und Frankreich machen es vor: Mit besseren Prioritäten als Deutschland lässt sich MASSIV CO2 einsparen. Der Verzicht auf den Atomausstieg ist nur eine Teil davon, aber kein unwichtiger.
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Kamikaze
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(24 Sep 2021, 20:11)
Großbritannien und Frankreich machen es vor: Mit [diesen] Prioritäten als Deutschland lässt sich MASSIV CO2 einsparen.
Das ist korrekt.
Allerdings müssen auch beide Länder ihre Strompreise künstlich auf ein erträgliches Maß begrenzen, und zwar aus Steuergeldern. ;)
Atomkraft ist auf Dauer für die Allgemeinheit SEHR teuer.

Dazu kommt, dass Frankreich einer der größten Stromimporteure der EU ist, da die Reaktoren sehr häufig weder regelungstechnisch noch kapazitätsmäßig den französischen Stromhunger gestemmt bekommen. :)
Den meisten "Ausgleichsstrom" liefert Deutschland.
Bei der Wahl der Vorbilder ist also Vorsicht angesagt.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Kamikaze hat geschrieben:(26 Sep 2021, 08:00)

Dazu kommt, dass Frankreich einer der größten Stromimporteure der EU ist, da die Reaktoren sehr häufig weder regelungstechnisch noch kapazitätsmäßig den französischen Stromhunger gestemmt bekommen. :)
...was vermutlich der Grund dafür ist, dass Frankreich bis zu sechs neue Standorte für Atomkraftwerke prüft... :D

Nein - die Franzosen "folgen unserem guten Beispiel" heute genauso wenig, wie es der Rest der Welt morgen bei einem deutschen Alleingang zur globalen Klimarettung tun wird.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

FrankP hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:18)

...was vermutlich der Grund dafür ist, dass Frankreich bis zu sechs neue Standorte für Atomkraftwerke prüft... :D

Nein - die Franzosen "folgen unserem guten Beispiel" heute genauso wenig, wie es der Rest der Welt morgen bei einem deutschen Alleingang zur globalen Klimarettung tun wird.
Fun fact am Rande: 2020 importierte Deutschland über 14 Mrd. Kilowattstunden AUS Frankreich. Das Land stand damit mit Abstand auf Platz 1 der Zulieferer ins deutsche Netz...
Sören74

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

FrankP hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:18)

...was vermutlich der Grund dafür ist, dass Frankreich bis zu sechs neue Standorte für Atomkraftwerke prüft... :D
Ich finde das wirklich interessant, dass man allein schon die Prüfung von Standorten als Beleg hinstellt, dass es mit der Kernenergie weiter aufwärts geht und als Erfolg verkauft. :)
Sören74

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

FrankP hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:30)

Fun fact am Rande: 2020 importierte Deutschland über 14 Mrd. Kilowattstunden AUS Frankreich. Das Land stand damit mit Abstand auf Platz 1 der Zulieferer ins deutsche Netz...
Frankreich ist auch mit Abstand der größte Nachbar.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ebiker »

Kamikaze hat geschrieben:(26 Sep 2021, 08:00)

Das ist korrekt.
Allerdings müssen auch beide Länder ihre Strompreise künstlich auf ein erträgliches Maß begrenzen, und zwar aus Steuergeldern. ;)
Atomkraft ist auf Dauer für die Allgemeinheit SEHR teuer.
Erneuerbare auch, hierzulande haben wir mit die höchsten Strompreise in Europa . Der Verbraucher als Melkkuh.

Und der allgemeine Verbraucher = Arbeitnehmer zahlt in F noch weniger Steuern, hat mehr Netto als in D. wenn ich mehr Lohn bekomme und noch deutlich weniger für Energie zahle , wie kann das teurer sein ?

https://www.eurorekruter.com/vergleich- ... frankreich
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Erneuerbare Energien sind nicht teuer. Klassische Energiequellen sind nicht billig. WIE teuer der Strom jeweils ist, das ist vor allem eine Folge der jeweiligen Wirtschafts- und Steuerpolitik der einzelnen Länder.

Dass der Strompreis in Deutschland hoch ist, liegt vor allem daran, dass der Gesetzgeber hohe Steuern darauf erhebt, aber auch daran, dass sich der Gesetzgeber entschieden hat, dass die wirtschaftliche Transformation der Volkswirtschaft in Richtung erneuerbarer Energien beim Strom bisher über den Strompreis vom Verbraucher finanzieren zu lassen.

Es gäbe auch Alternativen - so wäre denkbar gewesen, die Transformation abgekoppelt vom Stromverbrauch und vom Strompreis vom Steuerzahler zu erheben - oder auch, konsequent die benötigten Gelder über Kredite vom Kapitalmarkt zu finanzieren und damit die Kosten in Richtung der Zukunft weiterzugeben.

Unterm Strich wäre die Gesamtbelastung für die Steuerzahler wohl nicht niedriger - aber der Strompreis selbst wäre niedriger. Die Belastung wäre dann eventuell bei der Einkommensteuer oder auch über andere Wege dargestellt worden.

Schaut man rein auf die Stromkosten und auf deren Zusammensetzung so erkennt man, dass regenerative Energien inzwischen absolut wettbewerbsfähig sind - auch mit Atomstrom. Allerdings sind die reinen Produktionskosten nur bedingt von Interesse - denn bei regenerativen Energien wie Strom aus Windkraft oder aus der Photovoltaik ist von Interesse, wie man sicherstellt, dass es immer Strom gibt. Die Gesamtkosten für ein System was dies gewährleistet, sind höher als die reinen Stromkosten die Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen brauchen. Aber auch bei Atomstrom gibt es systemische verdeckte Mehrkosten, die typischerweise nicht im Strompreis abgebildet sind. So ist die Entsorgungsfrage bisher noch immer ungelöst - und es ist klar absehbar, dass diese Entsorgungskosten nicht über den Strompreis, sondern über Steuergelder zu einem großen Teil finanziert werden.

Wie teuer also der Strom tatsächlich beim Verbraucher ist, das ist vor allem auch eine politische Entscheidung. Berücksichtigt man die Gesamtkosten, so gilt derzeit, dass regenerative Energien relativ günstig sind - während klassische Energien eher teuer sind, weil sie enorme Folgekosten mit verursachen, die bisher in den Preisen nicht oder allenfalls in geringen Teilbeträgen berücksichtigt sind. Zu diesen Kosten zählen auch die Klimakosten!

Ob es irgendwann Techniken gibt, die Atomstrom unter solchen Gesamtbetrachtungen wirklich konkurrenzfähig zu regenerativen Energien machen, ist derzeit schwer vorherzusagen. Es gibt Entwicklungen die versprechen, dass man kostengünstige Lösungen für das Müllproblem finden könnte. Es gibt andere Entwicklungen, die versprechen, dass man neue kleine günstige Reaktortypen bauen kann, die wesentlich unproblematischer sind als bisherige Kraftwerkstypen. Und es gibt noch immer die Hoffnung auf die Kernfusion. Nur - all diesen technischen Hoffnungen fehlt derzeit eine klare zeitliche und finanzielle Perspektive.

Die regenerativen Energien sind dem gegenüber sehr real - und die noch fehlenden Techniken im Bereich der Energiespeicherung entwickeln sich mit enormer Geschwindigkeit weiter. DERZEIT sieht es so aus, als würden die regenerativen Energien gegenüber der Kernenergie das Rennen gewinnen - langfristig ist das Rennen aber noch offen.
Corella
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Corella »

Sören74 hat geschrieben:(26 Sep 2021, 12:15)

Ich finde das wirklich interessant, dass man allein schon die Prüfung von Standorten als Beleg hinstellt, dass es mit der Kernenergie weiter aufwärts geht und als Erfolg verkauft. :)
Zustimmung.
Von den proklamierten Techniken und den kleinen, Möchtegernblöcken ist m.W. nirgens ein Prototyp präsentiert! Entsprechend dürfen wir Kostenkalkulationen sehr skeptisch entgegen sehen. Was Macron da tätigt, erscheint mir "heiße Luft", die kaum weiter reicht, als seine Sprechblase und ihre Verstärkung in Billigmedien, Vertretern des Weiter so oder Lobbyblättern.
Riesiger Schaden entsteht an der Stelle, wo stabile Investitionsumfelder für Transformation benötigt wird.
Alles großer Mist.
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Genug Thorium für alle

Beitrag von Daddeldu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2021, 14:58)

Aber wie so häufig sind es die klassischen Rohstoffgiganten, die auch über mehr Thorium-Reserven verfügen als das flächenmäßig nun wirklich nicht kleine China. Indien, Australien, Brasilien. China verfügt über nur wenig mehr Thorium-Ressourcen als das im Vergleich dazu winzige Norwegen. Auch hier zeichnet sich eine Konkurrenz China/Indien/Australien ab. Ich glaube, und ich beziehe mich persönlich da mit ein, wir haben so richtig noch gar nicht mitbekommen, welches Konfliktpotenzial da in dieser Region entsteht oder schon entstanden ist.
Das würde tatsächlich nicht die geringste Rolle spielen. Schon beim Uran für die Leichtwasserreaktoren ist es nicht wirklich ein Problem, obwohl man da angereichertes Uran braucht. Aus 8 t Natururan werden erst mal 7 t abgereichertes und eine Tonne angereichertes Uran gemacht. Davon kommen 90 % wieder unverändert aus dem Reaktor. Von dem geschürften Natururan wird ca. 1 % gespalten.

Das Thorium ist 3x häufiger vorhanden. Man steckt es unverändert in den Reaktor, es wird zu Uran-233 transmutiert. Dieses kann zu 100 % gespalten werden. Eine Tonne Thorium ersetzt damit 100 t Natururan.

Es gibt auch kaum andere Anwendungen von Thorium. Man kann schlicht keinen Thorium-Boykott gegen ein Land verhängen, weil es überall genug davon in der Erde gibt. Es kommt sogar schon genug davon mit hoch, wenn man nach anderen Mineralien gräbt.

So zum Beispiel in der Bayan Obo Mine in China, in der Eisen und Seltene Erden geschürft werden. Dort gibt es einen riesigen Abraum-See voller giftiger Chemikalien. Und Thorium.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Sep 2021, 12:10)
Falls es funktioniert, wird das sicherlich ein Exportschlager, bei dem Rotchina dann auch am Verkauf des Brennstoffes verdient.
Ja, aber nicht viel. Der Brennstoff ist ein chemisches Gemisch, dass wohl nicht allzu schwer nachzumachen ist.
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schokoschendrezki
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Daddeldu hat geschrieben:(22 Oct 2021, 23:18)

Das würde tatsächlich nicht die geringste Rolle spielen. Schon beim Uran für die Leichtwasserreaktoren ist es nicht wirklich ein Problem, obwohl man da angereichertes Uran braucht. Aus 8 t Natururan werden erst mal 7 t abgereichertes und eine Tonne angereichertes Uran gemacht. Davon kommen 90 % wieder unverändert aus dem Reaktor. Von dem geschürften Natururan wird ca. 1 % gespalten.

Das Thorium ist 3x häufiger vorhanden. Man steckt es unverändert in den Reaktor, es wird zu Uran-233 transmutiert. Dieses kann zu 100 % gespalten werden. Eine Tonne Thorium ersetzt damit 100 t Natururan.

Es gibt auch kaum andere Anwendungen von Thorium. Man kann schlicht keinen Thorium-Boykott gegen ein Land verhängen, weil es überall genug davon in der Erde gibt. Es kommt sogar schon genug davon mit hoch, wenn man nach anderen Mineralien gräbt.

So zum Beispiel in der Bayan Obo Mine in China, in der Eisen und Seltene Erden geschürft werden. Dort gibt es einen riesigen Abraum-See voller giftiger Chemikalien. Und Thorium.
Das ist natürlich ein interessanter Aspekt. Besten Dank für die Information.

Es ist allerdings so, dass die Energiepolitik vieler Staaten gar nicht oder jedenfalls nicht vorrangig von Vernunft- und Rationalitätsargumenten geleitet wird.

Nur als Beispiel (wenn auch ein wenig off topic, sorry): In Georgien gibt es zurzeit ein gigantisches Wasserkraftwerksprojekt im Rioni-Tal. Mit entsprechenden Protesten, die sich vor allem auf die Erbebenunsicherheit in der Region beziehen. Die Begründung der Regierung lautet, dass man sich von Rohstoffimporten aus Russland und Aserbaidshan unabhängig machen wolle. Experten haben berechnet, dass die Kilowattstunde aus diesem Kraftwerk 6,2 Cent kosten wird. Mit steigender Tendenz. Die Kilowattstunde Solarenergie aus dem benachbarten sonnenverwöhnten und gleichzeitig rohstoffreichen Aserbaidshan (also nicht mal fossile Energie) dagegen nur 2,7 cent (https://www.deutschlandfunkkultur.de/um ... _id=504163).

Schaut man sich das ganze genauer an, so geht es der georgischen Regierung eher darum, so etwas wie eine "nationalkulturelle Energieerzeugung" zu etablieren. In dem eigentlich kleinen Georgien gibt es nämlich schon ein Wasserkraftwerk mit der höchsten Staumauer der Welt. (Enguri-Staudamm). Es ist sicherlich eine simple Wahrheit, dass das Thema "Energie" politisiert wird. Mit politischen Zielen, die nix mit der Effizienz und Umweltverträglichkeit der Energieerzeugung zu tun haben, aufgeladen wird. In Frankreich ist Pro Kernergie von Anfang an eine politische Angelegenheit.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 11:25)

Es ist allerdings so, dass die Energiepolitik vieler Staaten gar nicht oder jedenfalls nicht vorrangig von Vernunft- und Rationalitätsargumenten geleitet wird [...] Es ist sicherlich eine simple Wahrheit, dass das Thema "Energie" politisiert wird. Mit politischen Zielen, die nix mit der Effizienz und Umweltverträglichkeit der Energieerzeugung zu tun haben.
Stimme ich absolut zu. Gilt aber auch und besonders für Deutschland.
Nur als Beispiel (wenn auch ein wenig off topic, sorry): In Georgien gibt es zurzeit ein gigantisches Wasserkraftwerksprojekt im Rioni-Tal. Mit entsprechenden Protesten
Die Umweltschutzbewegung ist nur gegen:
  • Kohle
    Kernkraft
    Wasserkraft
    Öl
    Erdgas
    Biogas
    Biomasse
    Windräder
    Stromleitungen
    Pipelines
Solardächer sind in Ordnung, aber bitte keine Minen für die Rohstoffe. Es handelt sich um die Umsetzung des BANANA-Prinzips: Build Absolutely Nothing Anywhere Near Anything
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Titel musste in zwei Beiträgen korrigiert werden.
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---
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FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Falls noch nicht bekannt - hier sind, wie ich finde, zwei interessante aktuelle Quellen.

Zur Lage der Atomenergie in Europa:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... id=crossde

Und allgemein zur Energieversorgung und zum nationalen Im-/Export in Echtzeit:
https://app.electricitymap.org/map
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Daddeldu hat geschrieben:(26 Oct 2021, 21:37)

Stimme ich absolut zu. Gilt aber auch und besonders für Deutschland.



Die Umweltschutzbewegung ist nur gegen:
  • Kohle
    Kernkraft
    Wasserkraft
    Öl
    Erdgas
    Biogas
    Biomasse
    Windräder
    Stromleitungen
    Pipelines
Solardächer sind in Ordnung, aber bitte keine Minen für die Rohstoffe. Es handelt sich um die Umsetzung des BANANA-Prinzips: Build Absolutely Nothing Anywhere Near Anything
:p Ja ...

Nur, wirklich und rein instinktmäßig .. ohne dass ich das irgendwie mit konkreten Zahlen belegen könnte. Die Sonne donnert ohne Ende intensiv und zuverlässig auf Gebiete wie die Sahara oder die arabische Wüste hernieder. Es handelt sich um unfassbare Mengen von ungenutzter Energie. Die noch dazu dafür sorgen, dass Bodenerosion und andere schädliche Effekte zunehmen. Das kann doch nicht sein. Man tüftelt ingenieurmäßig an technischen Lösungen für ein Fusionskraftwerk. Und wird vermutlich nie oder jedenfalls nicht vor einem Klimakollaps zu einer Lösung kommen. Eine wesentlich größere Erfolgschance hätte das Tüfteln an einer politischen Lösung der Konflikte in Nordafrika und im Nahen Osten. Die am Ende zu einer großflächigen Nutzung dieser Regionen zur Energiegewinnung führen würden. Zusammen mit Wasserstoff-Technologie zur Speicherung und Weiterleitung.,

Mal ganz davon abgesehen, was die Lösung dieser Konflikte an positiver Wirkung für die Menschen in diesen Regionen bewirken würde. Noch immer gehts der Weltbevölkerung und besonders den Menschen in Mitteleuropa offensichtlich zu gut. Sonst hätten sie das Problem irgendwie schon erfasst. Und ihre Regierungen mehr unter Druck gesetzt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

FrankP hat geschrieben:(27 Oct 2021, 09:18)

Falls noch nicht bekannt - hier sind, wie ich finde, zwei interessante aktuelle Quellen.

Zur Lage der Atomenergie in Europa:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... id=crossde

Und allgemein zur Energieversorgung und zum nationalen Im-/Export in Echtzeit:
https://app.electricitymap.org/map
In den verwiesenen Artikeln ist seltsamerweise nicht die Rede vom neuen belarussischen Atomkraftwerk Ostrovets. Und auch nicht vom Ausbau des ungarischen Kernkraftwerks in Paks. Hinter beiden Projekten steht letztendlich der russische Staatskonzern Rosatom. "Bruderorganisation" von Rosneft. Hinter der ganz maßgeblich unser Ex-Bundeskanzler Gerhard "Putin ist lupenreiner Demokrat" Schröder steht. Das muss man sich immer wieder ins Gedächtnis zurückholen. Für Leute wie Lukaschenka sind solche Kernkraftwerksprojekte zu erheblichen Teilen einfach politische Ablenkungsmanöver, die den Blick auf ihren Sinkflug irgendwoandershin richten wollen. Man betrachte dazu die georgischen Riesenwasserkraftwerkspläne wie auch zum Beispiel das umweltmäßig katastrophale Projekt Istanbul-Kanal von Erdogan. Autokraten brauchen immer Riesenprojekte und Riesenveranstaltungen. Riesenstaumauern, Riesenolympiaden usw. Das muss man doch politisch-analytisch durchschauen können!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Ja, ja: "Atomenergie ist die Energie der Autokraten...". Schönes Framing - soviel jedenfalls kann ich "politisch-analytisch" durchaus durchschauen. :D
Hier lieber noch ein tagesaktueller Artikel aus der WELT zum Thema "Atomenergie in der EU":

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... kraft.html

Steht mal nicht hinter der Bezahlschranke.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Oct 2021, 08:39)

Der Titel musste in zwei Beiträgen korrigiert werden.
Ups. Ich wusste nicht, dass man die Titel nicht ändern darf. Danke.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Cobra9 »

FrankP hat geschrieben:(27 Oct 2021, 12:34)

Ja, ja: "Atomenergie ist die Energie der Autokraten...". Schönes Framing - soviel jedenfalls kann ich "politisch-analytisch" durchaus durchschauen. :D
Hier lieber noch ein tagesaktueller Artikel aus der WELT zum Thema "Atomenergie in der EU":

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... kraft.html

Steht mal nicht hinter der Bezahlschranke.

Um die Preise für Strom abzumildern und Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu gewährleisten ist es eventuell eine Überlegung vorhande Anlagen noch 10 - 12 Jahre zu nutzen.

Steht genug Grüne Energie zur Verfügung kann man ja auch ein AKW dicht machen.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Cobra9 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 16:49)

Um die Preise für Strom abzumildern und Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu gewährleisten ist es eventuell eine Überlegung vorhande Anlagen noch 10 - 12 Jahre zu nutzen.

Steht genug Grüne Energie zur Verfügung kann man ja auch ein AKW dicht machen.
Am Preis für Energie zu drehen, ist der falsche Weg. Energie ist derzeit teuer - das sollte jeder einzelne auch spüren, damit man das persönliche Verhalten in Richtung eines geringeren Energieverbrauchs auch umstellt.
Richtig ist hingegen, gegebenenfalls den Menschen etwas auf anderem Wege zurück zu geben, damit sie sich auch teurere Energie leisten können. So bleibt der Anreiz erhalten, sich energieeffizient einzurichten - und zwar auch dann, wenn man sich durch die rückzahlungen auf anderem Wege die teure Energie eigentlich leisten kann.


Die Überlegung, die vorhandenen Kernenergieanlagen noch weiter zu nutzen - kann ich verstehen und würde ich nicht per se als schlechte Idee abtun. Allerdings ist meine klare Empfehlung, dies lediglich als letzte Option in Erwägung zu ziehen.
Es gibt ausreichend Vorschläge, wie die Energieumstellung auf Erneuerbare Energien auch jetzt noch zu schaffen ist, ohne dass man auf AKWs zurückgreift. Wenn man zu früh bei den AKWs einknickt (und gleiches gilt im Übrigen auch für Kohlekraftwerke) wird der notwendige und überfällige Umbau der deutschen Energiewirtschaft lediglich weiter verzögert. Tatsächlich sind die Haupthindernisse für die Energiewende vor allem in langen Entscheidungswegen und zu viel Bürokratie zu suchen. DIE müssen angegangen werden - in anderen Ländern gelingt es ja auch, neue regenerative Energiequellen binnen weniger Monate zu genehmigen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 23:29)

Es gibt ausreichend Vorschläge, wie die Energieumstellung auf Erneuerbare Energien auch jetzt noch zu schaffen ist,.....
Bürokratie bis in die letzte Ecke.....jedes "Balkonkraftwerk" muss 20 Anträge und extra "Abnahme-Elektriker"Stunden haben. ...Handwerker, die es im Moment nicht gibt .
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(28 Oct 2021, 00:03)

Bürokratie bis in die letzte Ecke.....jedes "Balkonkraftwerk" muss 20 Anträge und extra "Abnahme-Elektriker"Stunden haben. ...Handwerker, die es im Moment nicht gibt .
Genau solche Dinge meine ich. Bevor zuallererst AKWs verlängert werden, sollten solche bürokratischen Hemmnisse einfach mal abgebaut werden. Wenn am Ende es nicht reicht, kann man immer noch die AKWs verlängern. Verlängern wir sie gleich, ist es garantiert so, dass die Bürokratie nicht angegangen wird.

Bei den meisten minimalistischen Balkonkraftwerken besteht genau null Risiko, wenn man diese einfach zulässt - ohne jeden Antrag. Trotzdem liefern sie einen potentiellen durchaus relevanten Faktor an Möglichkeiten, wie man auf regenerative Energien umsteigen kann.


Es ist erst ein paar Jahrzehnte her, da gab es beim Staat eine ganze Behörde, die sichergestellt hat, dass Telefoniegeräte nur ausreichend getestet für den Verkauf freigegeben wurden. Diese Behörde mit mehreren hundert Mitarbeitern wurde ersatzlos gestrichen nachdem man den Markt privatisiert hatte. Wenn heute ein Telefonapparat nicht tut - dann gebe ich das Gerät dem Händler zurück. Die Folge ist, dass es die große Ausnahme ist, dass ein Gerät in den Verkauf kommt, welches Probleme macht.

Als Verbraucher kann ich nicht sagen, dass mir die ehemalige Behörde fehlt....dass ich was vermisse......
Also - lasst doch die Balkonkraftwerke endlich zu - zumindest in einem Leistungsbereich, der unkritisch ist. Ohne Anträge und ohne Abnahme-Elektriker......

Nicht nur aber auch im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es unsäglich viele konkrete Beispiele, wie Behördenwahnsinn der Tot der Innovation ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(28 Oct 2021, 00:25)

Also - lasst doch die Balkonkraftwerke endlich zu - zumindest in einem Leistungsbereich, der unkritisch ist. Ohne Anträge und ohne Abnahme-Elektriker......

Nicht nur aber auch im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es unsäglich viele konkrete Beispiele, wie Behördenwahnsinn der Tot der Innovation ist.
Etwas "Regelung" - versteh ich schon - aber die sollte hier im Internet von JEDERMANN eingegeben (Beantragt) werden können.

Beim Zählerwechsel kommt alle NASE lang ein Mann vom EVU - alle 3 Jahre bekomm ich ein neuen Wasserzähler im Garten - mit 3 Kubikmeter Wasser auf dem Zähler.

Für das "Balkonkraftwerk ist ein 2 Wegezähler nötig - aber da kommt das EVU (Energieversorger) dann nicht .... :D

Das muss man PRIVAT organisieren. Zugelassene private Elektriker - die im Moment ARBEIT FEST bis in 3 Jahren haben.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(28 Oct 2021, 00:52)

Etwas "Regelung" - versteh ich schon - aber die sollte hier im Internet von JEDERMANN eingegeben (Beantragt) werden können.

Beim Zählerwechsel kommt alle NASE lang ein Mann vom EVU - alle 3 Jahre bekomm ich ein neuen Wasserzähler im Garten - mit 3 Kubikmeter Wasser auf dem Zähler.

Für das "Balkonkraftwerk ist ein 2 Wegezähler nötig - aber da kommt das EVU (Energieversorger) dann nicht .... :D

Das muss man PRIVAT organisieren. Zugelassene private Elektriker - die im Moment ARBEIT FEST bis in 3 Jahren haben.
Genau darum geht es - weg mit der Überbürokratisierung hin zu dem, was WIRKLICH notwendig ist. Und das, was notwendig ist, sollte für jeden so einfach als auch nur irgendwie möglich gemacht werden.
Ob das Privat oder Staatlich so organisiert wird, ist mir prinzipiell erst mal ziemlich egal. Entscheidend ist für mich, dass es tut.
Prinzipiell neigt der Staat aber dazu, eher zu viel Bürokratie zu fordern, als zu wenig.
Umgekehrt neigen rein privatwirtschaftliche Ansätze dazu, dass sie regelmäßig bestimmte Interessen bedienen - also insbesondere die, die wirtschaftlich im Sinne des jeweiligen Geschäftsmodells besonders attraktiv sind. Das KANN gut sein - muss es aber nicht.

Unterm Strich ist für mich entscheidend, was am Ende rauskommt. Ob das besser der Staat, oder besser die Wirtschaft organisiert - würde ich am Ergebnis messen wollen.

In diesem Sinne hängt mein Herz auch nicht daran, ob wir das letzte AKW 2030, 2031 oder 2029 abschalten....und selbst 2040 wäre für mich in Anbetracht der Klimakrise kein K.o.-Kriterium.
Entscheidend ist, dass es valide erscheint, dass eine solche Maßnahme tatsächlich die Beste sein könnte......
Derzeit glaube ich eher, dass die Fokussierung auf die Kernenergie ein Irrweg ist - und ich würde mich lieber gerne stark auf den Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik konzentrieren. Wenn es aber nachvollziehbare gute Argumente gibt, die das differenziert sehen - dafür bin ich ziemlich offen.

Unterm Strich scheitern die Transformation der Weltwirtschaft in Richtung regenerativer Energien nicht daran, dass in Deutschland und dort vielleicht noch in einem bestimmten Gewerk was getan oder auch nicht getan wird.....man muss die Themen immer im Gesamtzusammenhang sehen.

Für Deutschland kann ich da nicht erkennen, das AKWs realtisicht einen wesentlichen Beitrag zur Klimathematik auf absehbare Zeit gut finanzierbar leisten können.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Cobra9 »

Atue001 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 23:29)

Am Preis für Energie zu drehen, ist der falsche Weg. Energie ist derzeit teuer - das sollte jeder einzelne auch spüren, damit man das persönliche Verhalten in Richtung eines geringeren Energieverbrauchs auch umstellt.
Richtig ist hingegen, gegebenenfalls den Menschen etwas auf anderem Wege zurück zu geben, damit sie sich auch teurere Energie leisten können. So bleibt der Anreiz erhalten, sich energieeffizient einzurichten - und zwar auch dann, wenn man sich durch die rückzahlungen auf anderem Wege die teure Energie eigentlich leisten kann.


Die Überlegung, die vorhandenen Kernenergieanlagen noch weiter zu nutzen - kann ich verstehen und würde ich nicht per se als schlechte Idee abtun. Allerdings ist meine klare Empfehlung, dies lediglich als letzte Option in Erwägung zu ziehen.
Es gibt ausreichend Vorschläge, wie die Energieumstellung auf Erneuerbare Energien auch jetzt noch zu schaffen ist, ohne dass man auf AKWs zurückgreift. Wenn man zu früh bei den AKWs einknickt (und gleiches gilt im Übrigen auch für Kohlekraftwerke) wird der notwendige und überfällige Umbau der deutschen Energiewirtschaft lediglich weiter verzögert. Tatsächlich sind die Haupthindernisse für die Energiewende vor allem in langen Entscheidungswegen und zu viel Bürokratie zu suchen. DIE müssen angegangen werden - in anderen Ländern gelingt es ja auch, neue regenerative Energiequellen binnen weniger Monate zu genehmigen.

Ähm Ich weiß was man machen muss und kann. Mein Haus ist autark dank hybrid Heizung, Solarthermie und Pv ect.

Das Problem ist aber große Blöcke baust du so nicht einfach um. Und wir brauchen Zeit sowie Stabilität beim Preis etwas
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(28 Oct 2021, 00:25)

...sollten solche bürokratischen Hemmnisse einfach mal abgebaut werden.
In Deutschland? Ich glaube nicht, dass wir das noch erleben. Beispiel: die Hilfsanträge für die Flutopfer sollten sehr einfach sein und schnell bearbeitet werden. Und hier die Realität: https://www.tagesschau.de/regional/nord ... e-101.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Cobra9 hat geschrieben:(28 Oct 2021, 07:13)

Ähm Ich weiß was man machen muss und kann. Mein Haus ist autark dank hybrid Heizung, Solarthermie und Pv ect.

Das Problem ist aber große Blöcke baust du so nicht einfach um. Und wir brauchen Zeit sowie Stabilität beim Preis etwas
Das Problem sehe ich durchaus - und ich will auch nicht die betroffenen Menschen mit ihren Problemen alleine lassen. Ich weise aber darauf hin, dass der Energiepreis teuer sein muss, damit sich was beginnt zu bewegen. Wenn du den notwendigen sozialen Ausgleich darüber organisierst, dass du den Energiepreis wieder günstig machst - welche Motivation sollte dann der Energienutzer haben, etwas zu verändern?

Beispiel Auto:
Wenn du den steigenden Spritpreis entlastest, indem du auf Teile der Steuern und Abgaben auf Benzin verzichtest, ist der Benzinpreis wieder niedrig, und niemand hat eine Motivation sich ein günstigeres Fahrzeug anzuschaffen oder einen Fahrzeugwechsel zu machen.
Wenn du statt dessen aber lediglich jedem Autofahrer die Pendlerpauschale deutlich erhöhst, und vielleicht noch eine Spritkostenpauschale von beispielsweise 100€ im Jahr je Fahrzeug gibst, kannst du zumindest einen Teil der Mehrbelastung über den Spritpreis finanziell ausgleichen. Wer dann sein Auto auf ein weniger Spritintensives Modell wechselt, kann sogar finanziell profitieren. Das schafft Anreize zum Energiesparen.

Die Energiewende wird nicht stattfinden, wenn wir solche Anreizsysteme nicht nutzen. Die Energiepreise durch staatliche Maßnahmen direkt zu senken wirkt so gesehen kontraproduktiv.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(28 Oct 2021, 23:58)
Ich weise aber darauf hin, dass der Energiepreis teuer sein muss, damit sich was beginnt zu bewegen....
WAS hat diese "Theologische" Frage ....mit der Kernenergie zu tun ?

Ja - das LEBEN ist einfach zu BILLIG .....mann muss es viel teuerer machen - damit weniger MENSCHEN die UMWELT verschandeln//Klima wandeln.......

Immerwieder GERN.


Nebenbei - RELIGION ist auch viel zu billig ----man sollte deren Auswirkungen gleich mit VERSTEUERN !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(29 Oct 2021, 10:37)

WAS hat diese "Theologische" Frage ....mit der Kernenergie zu tun ?

Ja - das LEBEN ist einfach zu BILLIG .....mann muss es viel teuerer machen - damit weniger MENSCHEN die UMWELT verschandeln//Klima wandeln.......

Immerwieder GERN.


Nebenbei - RELIGION ist auch viel zu billig ----man sollte deren Auswirkungen gleich mit VERSTEUERN !!
Was allerdings richtig ist: Es müssen Umweltfolgen eingepreist werden. Sie müssen von den Energieerzeugern an die Energieverbraucher weitergereicht werden. Sonst haben wir Sozialismus statt Marktwirtschaft. Es gibt zahlreiche Artikel zum Thema "Die wahren Kosten der Kernenergie". Natürlich. Kernenergie war über lange Zeit hinweg einfach (auch) ein Prestigeobjekt. Im Westen wie im Osten. Mit der Folge, dass der Staat nicht nur subvenionierte und förderte sondern auch die Kosten für Folgeschäden und Entsorgungen übernahm. In Wirklichkeit ist Kernenergie nicht nur eine gefährliche sondern vor allem auch eine scheißteure Angelegenheit.

Und so ziemlich das Übelste besteht darin, dass die Stromkonzerne an der Entsorgung, für die sie eigentlich bezahlen müssten (und dies im Strompreis weiterreichen sollten) auch noch mit den Geldern vom Bundesamt für Strahlenschutz zusätzlich verdienen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Oct 2021, 11:05)

Was allerdings richtig ist: Es müssen Umweltfolgen eingepreist werden. .... ein Prestigeobjekt. Im Westen wie im Osten. Mit der Folge, dass der Staat nicht nur subvenionierte und förderte sondern auch die Kosten für Folgeschäden und Entsorgungen übernahm. In Wirklichkeit ist Kernenergie nicht nur eine gefährliche sondern vor allem auch eine scheißteure Angelegenheit.

Und so ziemlich das Übelste besteht darin, dass die Stromkonzerne an der Entsorgung, für die sie eigentlich bezahlen müssten (und dies im Strompreis weiterreichen sollten) auch noch mit den Geldern vom Bundesamt für Strahlenschutz zusätzlich verdienen.
Ähmmm - wer ist denn als ERRICHTER >> DER "KONZERN" ??? Ich ? Du ?

Länder !! (Der STAAT) >> also die GESELLSCHAFT. Hier in D ist kein Privatmann dabei.

Später beim "Ausgründen" ...ja - weil es nicht mehr "CHIC" ist. Nur>> Kernkraft kann eben keine Modeerscheinung sein.
Das ist - wie "schwanger".....
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Cobra9 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 16:49)

Um die Preise für Strom abzumildern und Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu gewährleisten ist es eventuell eine Überlegung vorhande Anlagen noch 10 - 12 Jahre zu nutzen.

Steht genug Grüne Energie zur Verfügung kann man ja auch ein AKW dicht machen.
Nein. Die Deutschen haben es verdient, dass man ihnen ihre KKW wegnimmt, zusammen mit der Kohle.
Dieses Volk lernt nur durch unerträglichen Schmerz. Sie müssen diesen bitteren Dornenweg bis zu seinem bitteren Ende gehen, um dort den bitteren Kelch bis zur bitteren Neige zu leeren. Die Preise müssen steigen dass ihnen die Augen tränen. Nicht nur die Energiepreise, alle Preise.
Aber das kommt automatisch, weil in allen Produkten auch Energie steckt.

Irgendwann kommen Stromausfälle, die nicht mehr nur einige gewerbliche Großverbraucher betreffen. Nicht mehr beherrschbare Stromabschaltungen, nein, überraschende Blackouts in Haushalten. Gut so, sage ich. In eiskalter Finsternis mögen die Deutschen hocken und sich nach den alten Zeiten sehnen, ohne Hoffnung dass diese je wiederkehren.
Vielleicht, aber nur vielleicht, wird sie das lehren, nicht mehr die grüne Anti-Wohlstands-Ideologie als Mainstream zu tolerieren.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Endlich einmal eine gütige Stimme, der das Wohl unserer Menschen am Herzen liegt! Auch die Erderwärmung wird uns bei Laune halten. Die trifft die Gerechten und auch die Ungerechten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(29 Oct 2021, 22:11)

Endlich einmal eine gütige Stimme, der das Wohl unserer Menschen am Herzen liegt! Auch die Erderwärmung wird uns bei Laune halten. Die trifft die Gerechten und auch die Ungerechten.
Welche "Auswirkung" von Wetter ? ....die MEISTEN in D haben kein Besitz der "untergehen" kann. Meinst Du das Leitungswasser wird absehbar alle ?

Wem gehört der Grund und Boden//Städte//Häuser...Wald...Feld ? >> Keinem Erdhopser....

Es sind WENIGE - die versichert sind.. (Ja und da mein ich nicht die kleinen EFH.)

Beispiel ? >> Wohneigentum - selbstbewohnt.
Im Jahr 2018 waren etwa 64,7 Prozent der Bewohner des Saarlands Eigentümer einer Wohnung, die sie auch selbst bewohnten. Somit war das Saarland das Bundesland mit dem höchsten Anteil an selbstgenutztem Wohneigentum. Berlin wies mit 17,4 Prozent im regionalen Vergleich die niedrigste Eigentümerquote auf.
https://de.statista.com/statistik/daten ... undesland/

Das sieht in Italien wieder ganz anders aus. >> Armes Land aber besitzende Bürger......hier in D - umgekehrt ....reicher Staat - arme Bevölkerung.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Ihr Bild von Italien trifft so nicht zu. Kaum ein Land Europas hat so viele Auswanderer in die USA und nach Mitteleuropa hervorgebracht. Reichtumsflüchtlinge? Kernenergie hat Italien auch nicht; Wiki:
Derzeit (Stand September 2021) werden in Italien keine Kernkraftwerke mehr betrieben. Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 gab es in Italien am 8. November 1987 eine Volksabstimmung, mit der der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen wurde. ... 1987 abgeschaltet wurden, am 1. Juli 1990 offiziell stillgelegt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(29 Oct 2021, 22:34)

Ihr Bild von Italien trifft so nicht zu. Kaum ein Land Europas hat so viele Auswanderer in die USA und nach Mitteleuropa hervorgebracht. Reichtumsflüchtlinge? Kernenergie hat Italien auch nicht; Wiki:
Im Jahr 2019 lebten etwa 27,6 Prozent der Bevölkerung Italiens zur Miete und 72,4 Prozent lebten in selbstgenutztem Wohneigentum.

Bevölkerung in Italien nach Mieter und Eigentümer bis 2019
https://de.statista.com/statistik/daten ... gentuemer/

Die aaaaaaarmen Italiener......denen muss mit vieeeel Geld unter die Arme gegriffen werden....

Lässt sich nur zB durch Polen toppen..
Im Jahr 2019 lebten etwa 15,8 Prozent der Bevölkerung Polens zur Miete und 84,2 Prozent lebten in selbstgenutztem Wohneigentum.
Na - die Reichen wohnen zur Miete - da brauchen sie sich um nichts zu kümmern .... :D :D :D
57,9 Prozent in D sind Mieterhaushalte.
Die Volksabstimmung in D ?? Atom ?? Wann war die ?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

In fast jedem Ihrer Anwortbeiträge finden Sie unser Land entweder dumm oder böse. Aber es wird nicht besser: Das beste Deutschland, das es je gab. Meinen polnische Politiker. Gut, machen wir daraus etwas.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Daddeldu hat geschrieben:(29 Oct 2021, 21:44)

Vielleicht, aber nur vielleicht, wird sie das lehren, nicht mehr die grüne Anti-Wohlstands-Ideologie als Mainstream zu tolerieren.
Der ist ja eben nicht Mainstream, sondern wurde nur von 14% der Wähler goutiert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Teeernte hat geschrieben:(29 Oct 2021, 23:04)

Die Volksabstimmung in D ?? Atom ?? Wann war die ?
Nach Fukushima wäre die mit überwältigender Mehrheit gegen Atom ausgefallen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Daddeldu hat geschrieben:
Vielleicht, aber nur vielleicht, wird sie das lehren, nicht mehr die grüne Anti-Wohlstands-Ideologie als Mainstream zu tolerieren.
Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Oct 2021, 10:11)

Die ist ja eben nicht Mainstream, sondern wurde nur von 14% der Wähler goutiert.
Aber sie erscheint als Mainstream, weil sie von den anderen 86 % als Mainstream toleriert wird.
Übrigens goutieren es nach meiner Einschätzung noch nicht mal 14 % der Wähler, weil auch viele Grünenwähler keine Vorstellung haben von dem Leben, das für sie geplant ist. Bei Blackout denken die an Kuscheln bei Kerzenlicht. Nicht an Kacken in einen improvisierten Nachttopf, und schon gar nicht an wirtschaftlichen Niedergang.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Oct 2021, 10:13)

Nach Fukushima wäre die mit überwältigender Mehrheit gegen Atom ausgefallen.
In den nächsten TEUERUNGSWELLE(N) wären die mit überwältigender Mehrheit für Atom ausgefallen... :D :D :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Daddeldu hat geschrieben:(30 Oct 2021, 12:15)

Aber sie erscheint als Mainstream, weil sie von den anderen 86 % als Mainstream toleriert wird.
Übrigens goutieren es nach meiner Einschätzung noch nicht mal 14 % der Wähler, weil auch viele Grünenwähler keine Vorstellung haben von dem Leben, das für sie geplant ist. Bei Blackout denken die an Kuscheln bei Kerzenlicht. Nicht an Kacken in einen improvisierten Nachttopf, und schon gar nicht an wirtschaftlichen Niedergang.
Die Vögelzähler und Einhornschützer haben nicht beachtet - dass auch GRÜN bei fehlender Steuereinnahme das Programm zuerst kippen wird !

Kein Auto >> keine Steuereinnahme auf Sprit ....Autos...Werkstatt...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Daddeldu hat geschrieben:(30 Oct 2021, 12:15)

Aber sie erscheint als Mainstream, weil sie von den anderen 86 % als Mainstream toleriert wird.
Mainstream ist, dass etwas gegen den Klimawandel getan werden muss, aber mit Sinn und Verstand, nicht wie Grüne und FFF-Hüpfer sich das vorstellen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Michael_B »

Spannendes Thema in Zeiten von teurem Russen-Gas.

Aber für mich gilt immer noch die Devise, Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren zu.

Ich möchte nicht in der Nähe eines AKW leben und mir sorgen machen, ob mein Leitungswasser für den Kaffee wirklich strahlungsfrei ist, mal abgesehen von der latenten Bedrohung, dass das ganze AKW mal hochgeht.
Von der Endlager-Problematik mal ganz abgesehen.

Gegen eine Weiterentwicklung der Kernenergie in kleinen Testreaktoren (Fusionskraftwerke oder was auch immer) habe ich nichts.

Daher halte ich nichts von einer Verlängerung der AKW.
Auch wenn diese verführerisch ist. Zumal ja viele andere Länder mit - Achtung Todschlagargument - niedrigeren Standards als in Deutschland, noch neue AKW´s bauen.

Ich hoffe allerdings, dass das mit dem Ausbau der Erneuerbaren wirklich klappt wie geplant, sonst heißt es irgendwann im Winter: lasst die dicken Pullis und Daunenjacken auch in der Wohnung an.

P.S.: Die Kernenergie-Wirtschaft hatte Jahrzehnte Zeit, die Probleme zu lösen, vor allem die

UNGELÖSTE Endlagerfrage.

Kernkraft-Befürworter wie Sinn meinen ja, mit schnellen Brütern könnte man die Abfallmenge reduzieren und den Rest wohlgeordnet lagern unter ständiger Kontrolle. Aber irgendwann werden diese Lager doch trotzdem groß und wohin dann mit dem Mist für die nächste Million Jahre? Vielleicht bei Hans-Werner Sinn in den Keller.

Nein, ich denke, Kernenergie ist eine Sackgasse und jetzt müssen andere Lösungen vorangetrieben werden, nämlich auf dem Sektor der erneuerbaren Energien.
Zuletzt geändert von Michael_B am Sa 30. Okt 2021, 13:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

H2O hat geschrieben:(29 Oct 2021, 22:11)

Endlich einmal eine gütige Stimme, der das Wohl unserer Menschen am Herzen liegt!
I’m going to do the worst possible thing I could do to you and your people [...] I’m going to leave you all to suffer the consequences of your own actions.

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Michael_B hat geschrieben:(30 Oct 2021, 12:53)

UNGELÖSTE Endlagerfrage.
An Lösungen wird gearbeitet: https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... a-101.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Michael_B hat geschrieben:(30 Oct 2021, 12:53)

Ich möchte nicht in der Nähe eines AKW leben und mir sorgen machen, ob mein Leitungswasser für den Kaffee wirklich strahlungsfrei ist, mal abgesehen von der latenten Bedrohung, dass das ganze AKW mal hochgeht.
Von der Endlager-Problematik mal ganz abgesehen.

Nein, ich denke, Kernenergie ist eine Sackgasse und jetzt müssen andere Lösungen vorangetrieben werden, nämlich auf dem Sektor der erneuerbaren Energien.
Stell Dir vor - der Preis würde je Kilometer zum Kraftwerk um 1% abnehmen. - ab 100 km Entfernung...

MAnn muss nur auf etwas Marktwirtschaft setzen. :D :D :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Daddeldu hat geschrieben:(30 Oct 2021, 12:55)

I’m going to do the worst possible thing I could do to you and your people [...] I’m going to leave you all to suffer the consequences of your own actions.

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