Da wage ich zu widersprechen. Schon heute sind etliche EE-Generatoren ganz ohne staatliche Förderung am Netz und erwirtschaften trotzdem Gewinne.
Das können aber dank ausufernder Bürokratie aktuell nur Großanlagen schaffen, da dabei die Arbeitsleistung als maßgeblicher Preistreiber sehr gering ausfällt je kWp und nur mit entsprechender Anlagengröße das Geld für Personal und insbesondere die Direktvermarktung der erzeugten Energie zu stemmen ist. Das ist mit kleinen Anlagen schlicht nicht machbar - selbst wenn die Generatoren kostenlos zu haben wären.
Kleine Anlagen sind also noch nicht ohne entsprechende staatliche Regelungen wirtschaftlich (und können es
ohne eine Anpassung der Vermarktungsvorgaben auch nicht werden). Großanlagen sind längst auch ohne Subventionen realisierbar. Allerdings gibt es auch viele Hemmnisse - deshalb macht es durchaus Sinn den Bau entsprechender Generatorleistung auch entsprechend zu fördern und damit noch attraktiver zu machen.
Hier in D ist die Bürokratie eines der größten Hindernisse für EE-Erzeugung.
Quelle:
https://www.energiezukunft.eu/erneuerba ... bricht-an/
Gegen Atomkraft hingegen spricht vieles - allerdings ist die Bürokratie für solche Projekte im Vergleich kaum ein Hindernis angesichts immenser Einstands- und Unterhaltskosten.
Bei Kohlekraftwerken ist es leider ebenso.
Schon perfide, dass die Energieträger von denen man sich eigentlich verabschieden will/soll derartig bevorzugt werden.
Ach ja - bevor wieder der uralte Strohmann vom EEG bzw. der "Kugel Eis" kommt:
Im Durchschnitt kostet der Rückbau eines AKWs laut Unternehmensangaben 1,2 Milliarden Euro. Dazu kommen noch die Kosten für die Entsorgung des hochradioaktiven Abfalls.
Quelle:
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... oxKojc-ap1
Merke: Es gibt aktuell 40 stk in D, von denen 2 zwar gebaut wurden aber nie offiziell in Betrieb gegangen sind.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... eutschland
Macht also allein für den Rückbau rund ~48 Mrd. € für den Rückbau
gemäß Schätzung der ehemaligen Betreiber.
Die Realität sieht mal wieder anders aus:
Für den Rückbau des ehemaligen DDR-Kraftwerks bei Greifswald wurden anfangs 3,2 Milliarden Euro veranschlagt, aktuell wird aber mit 6,5 Milliarden gerechnet, das berichtete in dieser Woche der Chef der Energiewerke Nord, Henry Cordes, gegenüber der ARD.
Quelle:
https://www.energiezukunft.eu/politik/k ... prognosen/
Damit würde sich die Entsorgung 260 Mrd. € belaufen, vorausgesetzt die Preise bleiben über den gesamten Prozess gleich (was natürlich nicht der Fall sein wird).
Dazu kommt dann noch die Entsorgung des radioaktiven Mülls:
Nach dem Beschluss zum Risikoaufschlag von 23,3 Milliarden Euro für die Finanzierung der Atommülllagerung warnte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, bereits im April, dass dieser Betrag viel zu gering sei und auf die Steuerzahler enorme finanzielle Risiken zukommen werden.
Im Gegensatz dazu müssen die Betreiber von EE-Generatoren nach Beendigung der Laufzeit die entsprechenden Flächen in den Zustand zurückversetzen, in dem sie begonnen haben - also üblicherweise Wald oder Wiese. Da bleibt also entsprechend garnichts am Steuerzahler hängen. Und trotzdem sind EE schon heute wirtschaftlicher als es Atomkraft je war.
Also bauen wir lieber neue Reaktoren, weil wir haben's ja. (Also jedenfalls haben manche den Knall noch nicht gehört...
)
Ich wage mal die These, dass man für den Preis eines neuen AKW ein mindestens ebenso starkes Kraftwerk aus PV, Wind und Batteriespeicher realisieren könnte, wenn man denn wollte. (Das braucht aber dann keinen Brennstoff mehr und im Vergleich viel weniger Wartung. Dazu ist die Sicherheit im GAU-Fall auf einem ganz anderen Level.)