Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Moderator: Moderatoren Forum 4

Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
Troh.Klaus
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Perkeo hat geschrieben:(27 Mar 2021, 18:28)
Man müsste keine neuen Kernkraftwerke bauen, wenn man den Weiterbetrieb der vorhandenen - gerne mit verschärften Sicherheitsauflagen - erlaubt hätte.
Man hätte die Laufzeit der existenten AKWs verlängern sollen, d'accord. Damit hätte man einen Teilaspekt - die Ablösung der Kohle bei der Erzeugung elektrischer Energie - besser abfedern können. Für die Lösung des Gesamtproblem - CO2-Neutralität bis 2050 - ist das aber nahezu irrelevant.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 21:23)

Ökonomisch macht das auch irgendwann keinen Sinn mehr, weil man immer mehr Geld in Instandhaltung und Sicherheitsauflagen stecken muss.
Irgendwann schon, aber nicht 2022, vielleicht noch nicht einmal vor Rnde der von Schwarz-Gelb geplanten Laufzeitverlängerung. Bis zu dem tatsächlichen Ende hätte man durch einen früheren Kohleausstieg Milliarden Tonnen CO2 einsparen können.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Mar 2021, 21:41)

Man hätte die Laufzeit der existenten AKWs verlängern sollen, d'accord. Damit hätte man einen Teilaspekt - die Ablösung der Kohle bei der Erzeugung elektrischer Energie - besser abfedern können. Für die Lösung des Gesamtproblem - CO2-Neutralität bis 2050 - ist das aber nahezu irrelevant.
Der Kohleausstieg ist keine kleine Fußnote, er ist der Dreh- und Angelpunkt der CO2-Reduktion. Schau dir die Daten aus Großbritannien und Frankreich an.
Zweitens ist das Gesamtproblem nicht, bis zu irgendeinem Zeitpunkt CO2-neutral zu werden. Wenn wir früher reduzieren könnten wir abfedern dass wir später bei Null ankommen oder den Klimawandel mehr begrenzen als geplant - wobei das erstere Szenario realistischer sein dürfte.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Perkeo hat geschrieben:(27 Mar 2021, 22:55)
Der Kohleausstieg ist keine kleine Fußnote, er ist der Dreh- und Angelpunkt der CO2-Reduktion. Schau dir die Daten aus Großbritannien und Frankreich an.
Zweitens ist das Gesamtproblem nicht, bis zu irgendeinem Zeitpunkt CO2-neutral zu werden. Wenn wir früher reduzieren könnten wir abfedern dass wir später bei Null ankommen oder den Klimawandel mehr begrenzen als geplant - wobei das erstere Szenario realistischer sein dürfte.
Primärenergieeinsatz Deutschland 2020: 3.250 TWh (nur, Corona-bedingt)
Davon: Steinkohle 250, Braunkohle 265, Kernenergie 195, Erneuerbare 545, Mineralöl 1.100, Gas 865, Sonstige 30.
Mineralöl und Gas sind irrelevant?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Mar 2021, 23:15)

Primärenergieeinsatz Deutschland 2020: 3.250 TWh (nur, Corona-bedingt)
Davon: Steinkohle 250, Braunkohle 265, Kernenergie 195, Erneuerbare 545, Mineralöl 1.100, Gas 865, Sonstige 30.
Mineralöl und Gas sind irrelevant?
Man kann gerne auch Kernenergie verwenden, um Mineralöl und Gas zu ersetzen, aber mit der Kohle ist die Austauschbarkeit direkter und der Einspareffekt am größten.
Wir brauchen den Ausbau Erneuerbarer UND Beibehaltung der Kernenergie UND mehr Energieeffizienz um ins Ziel zu kommen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Perkeo hat geschrieben:(28 Mar 2021, 00:03)
Man kann gerne auch Kernenergie verwenden, um Mineralöl und Gas zu ersetzen, aber mit der Kohle ist die Austauschbarkeit direkter und der Einspareffekt am größten.
Wir brauchen den Ausbau Erneuerbarer UND Beibehaltung der Kernenergie UND mehr Energieeffizienz um ins Ziel zu kommen.
Ich bin ja durchaus dafür, die laufenden AKWs am Netz zu lassen und auch zu prüfen, ob die abgeschalteten reaktiviert werden können. Das wären im günstigsten Falle ca. 250 TWh zusätzlich, also der Beitrag der Steinkohle. Für die 265 TWh Braunkohle brauchte es aber zusätzlich ca. 20 neue AKWs mit ca. 1.300 MW Leistung. Das wird in Deutschland ganz sicher nicht machbar sein.

Wenn man die 515 TWh Kohle durch Windkraft ersetzen will, braucht es ca. 30.000 WKAs nach neuestem technischen Stand (4 MW, 4.000 Vollaststunden). Für den Ersatz der 195 TWh Kernenergie wären zusätzliche 12.000 neue WKAs notwendig. Und dann noch der größere Brocken Mineralöl und Erdgas - das wird sich imho alles nicht ausgehen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Mar 2021, 00:45)

Ich bin ja durchaus dafür, die laufenden AKWs am Netz zu lassen und auch zu prüfen, ob die abgeschalteten reaktiviert werden können. Das wären im günstigsten Falle ca. 250 TWh zusätzlich, also der Beitrag der Steinkohle.
Der absolute Anteil der Kernenergie betrug seit den 90er Jahren nie mehr als 170 TWh.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerze ... eutschland
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(27 Mar 2021, 21:23)

Ökonomisch macht das auch irgendwann keinen Sinn mehr, weil man immer mehr Geld in Instandhaltung und Sicherheitsauflagen stecken muss.
in 10 ...15 Jahren wird es eine Auflage für SICHERE Stromversorgung geben.

Die Windmühlchen wird es dann treffen..>> Ökonomisch macht das auch irgendwann keinen Sinn mehr, weil man immer mehr Geld in Instandhaltung und Sicherheitsauflagen stecken muss.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(28 Mar 2021, 08:28)

in 10 ...15 Jahren wird es eine Auflage für SICHERE Stromversorgung geben.

Die Windmühlchen wird es dann treffen..>> Ökonomisch macht das auch irgendwann keinen Sinn mehr, weil man immer mehr Geld in Instandhaltung und Sicherheitsauflagen stecken muss.
Aber man muss doch IMMER Geld in Instandhaltung und Sicherheitsauflagen stecken. Diese ewige Cancel Culture gegen die jeweils andere Lösung führt in die Katastrophe. Wir haben nicht den Luxus, aus einem Füllhorn von Optionen unsere Lieblingslösung auszusuchen. Wir haben das Problem, überhaupt genügend Hebel zu finden um das zu erreichen was wir erreichen müssen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Sören74 hat geschrieben:(28 Mar 2021, 01:11)
Der absolute Anteil der Kernenergie betrug seit den 90er Jahren nie mehr als 170 TWh.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerze ... eutschland
Primärenergie-Einsatz ungleich Endenergie-Anteil. 1990 lag der Primärenergieanteil der Kernenergie bei 460 TWh.
Sören74

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Mar 2021, 13:03)

Primärenergie-Einsatz ungleich Endenergie-Anteil. 1990 lag der Primärenergieanteil der Kernenergie bei 460 TWh.
Ja, ich meinte die Stromerzeugung. Die Primärenergie beinhaltet auch die Verluste und Aufwände. Schon gegen 2010 hat der Primärenergieanteil der Erneuerbaren Energien die von der Kernkraft übertroffen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(28 Mar 2021, 10:15)

Aber man muss doch IMMER Geld in Instandhaltung und Sicherheitsauflagen stecken. Diese ewige Cancel Culture gegen die jeweils andere Lösung führt in die Katastrophe. Wir haben nicht den Luxus, aus einem Füllhorn von Optionen unsere Lieblingslösung auszusuchen. Wir haben das Problem, überhaupt genügend Hebel zu finden um das zu erreichen was wir erreichen müssen.
Ich mein da was anderes - NETZSICHERHEIT vom Versorger mit 99,9999999998 % - bei wichtigen Abnehmern - mit 100% Sicherheit der Versorgung.

Wer das eine WILL muss das ANDERE mit nehmen.

Wenn Du auf 100% EE ... >> Grün - "STROM" umstellst musst DU die Versorgung sicherstellen - den vorher 1.000.000 kleine Öl, Gas und Benzintanks sichergestellt haben.

Versorgungssicherheit.

Cancel Culture ? Das ist doch eine GRÜNE Politik - Sperrung von Technologie aus >>GRÜNER RELIGION .
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Mar 2021, 13:03)

Primärenergie-Einsatz ungleich Endenergie-Anteil. 1990 lag der Primärenergieanteil der Kernenergie bei 460 TWh.
Die bevorzugte Betrachtung des Primärenergie-Einsatzes hat zur Folge, dass man gerade die uneffizienten Energieerzeugungsarten überbewertet.

Es gibt im PV-Magazin einen Artikel mit einem direkten Vergleich:
Im September ist im Nordwesten Chinas der bislang größte Solarpark der Welt mit einer Kapazität von 2,2 Gigawatt ans Netz gegangen. Zusätzlich wurde das Kraftwerk mit 202 Megawattstunden Speicherkapazität versehen. Errichtet in nur 11 Monaten belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts auf umgerechnet ca. 1,9 Milliarden Euro. Durch seine Lage auf dem nordwestchinesischen Hochplateau wird das Kraftwerk verlässlich Strom liefern, über das ganze Jahr hinweg. Die Solarenergie ist zusammen mit den anderen Erneuerbaren Energien also auch im Gigawatt-Bereich allen anderen Formen der Energiebereitstellung weit überlegen.
...
Vergleicht man den Solarpark mit den Daten aus dem aktuellen „World Nuclear Industry Status Report 2020“ wird schnell klar, dass die Kernenergie keine Rolle im Energiesystem der Zukunft spielen sollte und wird. (https://www.worldnuclearreport.org)

Leistung und Strommenge

Mit seiner Leistung von 2,2 Gigawatt lässt sich der Solarpark mit derzeitig im Bau befindlichen Atomkraftwerken gut vergleichen. Neuere AKW-Kapazitäten liegen meist zwischen 1 und 2 Gigawatt. Die derzeit 408 aktiven Atomkraftwerke (Stand Juli 2020) können lediglich eine Gesamtleistung von 362 Gigawatt aufweisen. (https://www.worldnuclearreport.org/IMG/ ... 020_lr.pdf)
Auch die laufenden Kernkraftwerke in China weisen eine durchschnittliche Leistung von etwa 1 Gigawatt auf. Das Solarkraftwerk in der chinesischen Wüste dürfte etwa 2.500 Jahresvolllaststunden laufen – ein Atomkraftwerk etwa 7.000. Damit wird die solare Stromerzeugung des weltweit größten Solarparks mit 2,2 Gigawatt in etwa einem typischen Atomkraftwerk von 0,8 Gigawatt entsprechen.
https://www.pv-magazine.de/2020/10/15/d ... t-nuklear/

Moderation: nein, die wirtschaftliche Entwicklung NIgers hat immer noch nichts mit den Strangthema zu tun.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(28 Mar 2021, 14:23)

Ich mein da was anderes - NETZSICHERHEIT vom Versorger mit 99,9999999998 % - bei wichtigen Abnehmern - mit 100% Sicherheit der Versorgung.

Wer das eine WILL muss das ANDERE mit nehmen.

Wenn Du auf 100% EE ... >> Grün - "STROM" umstellst musst DU die Versorgung sicherstellen - den vorher 1.000.000 kleine Öl, Gas und Benzintanks sichergestellt haben.

Versorgungssicherheit.

Cancel Culture ? Das ist doch eine GRÜNE Politik - Sperrung von Technologie aus >>GRÜNER RELIGION .
"Versorgungssicherheit" ist auch im Zusammenhang mit dem Begriff "Reichweitenangst" bekannt. Wenn man die verschiedenen großen Paradigmenwechsel in der IT-Geschichte betrachtet ... Nach Zentralisiertheit, Modularität usw. ... befinden wir uns aktuell in einer Hinwendung zu einem Paradigma, das auch so etwas wie "Abkopplungsfähigkeit" einschließt. Die Arbeit mit einem modernen Versionsverwaltungssystem wie git unterscheidet sich von einem traditionellen wie sccs genau oder zumindest auch dadurch, dass man entkoppelt auf einer lokalen Kopie eines zentralen Repositories arbeiten kann. Das ist einfach ein modernes Paradigma. Bezogen auf Energieerzeugung heißt das: Lokale Quellen können überbrücken. Sollen zumindest überbrücken können. Dahin muss es gehen. Weg von diesem Grundlastgedanken und dieser Zentralversorgungsausfallangst.

Dass die Energiewirtschaft das nicht will, ist doch klar! Die will alle an der Leitung haben und es soll möglichst eine Straftat sein, lokal, autonom, separat zum Beispiel in der Gemeinde und abgekoppelt von den großen Netzwerken Strom zu produzieren.Ohne Vertragsbindung und ohne Rechnung.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Mar 2021, 18:32)

"Versorgungssicherheit" ist auch im Zusammenhang mit dem Begriff "Reichweitenangst" bekannt. Wenn man die verschiedenen großen Paradigmenwechsel in der IT-Geschichte betrachtet ... Nach Zentralisiertheit, Modularität usw. ... befinden wir uns aktuell in einer Hinwendung zu einem Paradigma, das auch so etwas wie "Abkopplungsfähigkeit" einschließt. Die Arbeit mit einem modernen Versionsverwaltungssystem wie git unterscheidet sich von einem traditionellen wie sccs genau oder zumindest auch dadurch, dass man entkoppelt auf einer lokalen Kopie eines zentralen Repositories arbeiten kann. Das ist einfach ein modernes Paradigma. Bezogen auf Energieerzeugung heißt das: Lokale Quellen können überbrücken. Sollen zumindest überbrücken können. Dahin muss es gehen. Weg von diesem Grundlastgedanken und dieser Zentralversorgungsausfallangst.

Dass die Energiewirtschaft das nicht will, ist doch klar! Die will alle an der Leitung haben und es soll möglichst eine Straftat sein, lokal, autonom, separat zum Beispiel in der Gemeinde und abgekoppelt von den großen Netzwerken Strom zu produzieren.Ohne Vertragsbindung und ohne Rechnung.
Chinesische Eigenversorgung ->> (Rette sich wer kann.....)

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(28 Mar 2021, 14:23)

Ich mein da was anderes - NETZSICHERHEIT vom Versorger mit 99,9999999998 % - bei wichtigen Abnehmern - mit 100% Sicherheit der Versorgung.

Wer das eine WILL muss das ANDERE mit nehmen.

Wenn Du auf 100% EE ... >> Grün - "STROM" umstellst musst DU die Versorgung sicherstellen - den vorher 1.000.000 kleine Öl, Gas und Benzintanks sichergestellt haben.

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Na klar sind es in Deutschland vor allem die Linken und Grünen, aber das ist nicht überall so, und selbst wenn es so wäre gilt meine Mahnung, nicht auf dieses Niveau herabzusinken.
Das Bekämpfen des Klimawandels ist eine Mammutaufgabe, und zwar egal welche Strategie wir wählen. Es nervt, wenn die jeweils politisch ungewollt Option bei der ersten Schwierigkeit für unmöglich erklärt wird, aber die eigenen Probleme totschweigt und jeden Kritiker persönlich angreift. Es nervt gleich stark, ob es nun die gefühlt 99% sind, in denen die "Anti-Atom"-Bewegung es mit den Kernkraftbefürwortern macht oder die gefühlt 1%, in denen das umgekehrt ist.
Es ist schwierig, sichere Kernkraftwerke zu bauen, ohne dass die Kosten und der Zeitplan aus dem Ruder läuft. Es ist schwierig, mit der schwankenden Einspeisung aus EE eine funktionierende Energieversorgung darzustellen. Drastisches Energiesparen ist ebenfalls schwierig Keine der drei Optionen ist unmöglich, und ich halte es für grob fahrlässig, eine der drei Optionen aus ideologischen Gründen zu verwerfen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(28 Mar 2021, 21:04)

Na klar sind es in Deutschland vor allem die Linken und Grünen, aber das ist nicht überall so, und selbst wenn es so wäre gilt meine Mahnung, nicht auf dieses Niveau herabzusinken.
Das Bekämpfen des Klimawandels ist eine Mammutaufgabe, und zwar egal welche Strategie wir wählen. Es nervt, wenn die jeweils politisch ungewollt Option bei der ersten Schwierigkeit für unmöglich erklärt wird, aber die eigenen Probleme totschweigt und jeden Kritiker persönlich angreift. Es nervt gleich stark, ob es nun die gefühlt 99% sind, in denen die "Anti-Atom"-Bewegung es mit den Kernkraftbefürwortern macht oder die gefühlt 1%, in denen das umgekehrt ist.
Es ist schwierig, sichere Kernkraftwerke zu bauen, ohne dass die Kosten und der Zeitplan aus dem Ruder läuft. Es ist schwierig, mit der schwankenden Einspeisung aus EE eine funktionierende Energieversorgung darzustellen. Drastisches Energiesparen ist ebenfalls schwierig Keine der drei Optionen ist unmöglich, und ich halte es für grob fahrlässig, eine der drei Optionen aus ideologischen Gründen zu verwerfen.
Nun - es sind technische Zusammenhänge - die hier einfach noch nicht erkannt werden .

Mir schnuppe Wurst - wenn thumbes Grün sich so in die Steinzeit katapupltiert. Der Wähler wird sich - wenn das Netz gefallen ist - so etwas nicht als Normal gefallen lassen.

...ein "EE Fukushima" schießt auf Jahrzehnte solch grün-Kindertrotz auf Mondumlaufbahnen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(29 Mar 2021, 01:24)

Nun - es sind technische Zusammenhänge - die hier einfach noch nicht erkannt werden .

Mir schnuppe Wurst - wenn thumbes Grün sich so in die Steinzeit katapupltiert. Der Wähler wird sich - wenn das Netz gefallen ist - so etwas nicht als Normal gefallen lassen.
Nein, so einfach ist es nicht. Wir haben reale Probleme, bei denen es nicht egal ist ob wir sie pragmatisch angehen oder Milliarden und Abermilliarden für nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen ausgeben.
Ich sage nicht, dass Kernenergie dauerhaft unverzichtbar ist, aber für diese Generation wird jeder Atomausstieg den Klimawandel verschärfen.
Teeernte hat geschrieben:(29 Mar 2021, 01:24)
...ein "EE Fukushima" schießt auf Jahrzehnte solch grün-Kindertrotz auf Mondumlaufbahnen.
Was auch immer passiert, die werden es darauf zurückführen dass die Deutschen nicht grün genug waren. Und so sehr, wie die Anti-Atom-Bewegung weite Teile der Medien im Griff hat, wird das Umdenken zäh. Und es ist ja nicht so dass die Grünen in Allem Unrecht haben, sondern „nur“ in dem was sie am konsequentesten und kompromisslosesten verfolgen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(29 Mar 2021, 06:46)

Nein, so einfach ist es nicht. Wir haben reale Probleme, bei denen es nicht egal ist ob wir sie pragmatisch angehen oder Milliarden und Abermilliarden für nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen ausgeben.
Ich sage nicht, dass Kernenergie dauerhaft unverzichtbar ist, aber für diese Generation wird jeder Atomausstieg den Klimawandel verschärfen.

Eine äquivalente Formulierung dieser Aussage lautet: Für diese Generation kommt eine Reduktion der Energieverbräuche und/oder ein Ausbau der Erneuerbaren insgesamt nicht in Frage. Das sieht aber ein großer und ständig wachsender Teil "dieser Generation" (wenn wir einfach die jetzt lebenden Menschen meinen) ganz anders. Schwingst du dich da nicht zum Sprecher einer vermeintlich homogenen Gemeinschaft auf, die real alles andere als homogen ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(29 Mar 2021, 06:46)

Nein, so einfach ist es nicht. Wir haben reale Probleme, bei denen es nicht egal ist ob wir sie pragmatisch angehen oder Milliarden und Abermilliarden für nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen ausgeben.
Ich sage nicht, dass Kernenergie dauerhaft unverzichtbar ist, aber für diese Generation wird jeder Atomausstieg den Klimawandel verschärfen.


Was auch immer passiert, die werden es darauf zurückführen dass die Deutschen nicht grün genug waren. Und so sehr, wie die Anti-Atom-Bewegung weite Teile der Medien im Griff hat, wird das Umdenken zäh. Und es ist ja nicht so dass die Grünen in Allem Unrecht haben, sondern „nur“ in dem was sie am konsequentesten und kompromisslosesten verfolgen.
Wenn der Strompreis bei 60 Cent die kWh liegt - landet das Traumschiff. :D :D :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Mar 2021, 08:39)
Eine äquivalente Formulierung dieser Aussage lautet: Für diese Generation kommt eine Reduktion der Energieverbräuche und/oder ein Ausbau der Erneuerbaren insgesamt nicht in Frage.
Nein, das ist nicht im Entferntesten äquivalent, sondern das Framing der Linken Cancel Culture. Jeder Kritiker der sozialistischen Partei ist gegen soziale Gerechtigkeit, jeder Kritiker des Gendersterns ist „transphob“ und eben jeder Kritiker der grünen Energiepolitik ist Klimaleugner und/oder hat den Kampf gegen Klimawandel aufgegeben.

Das Motto: „Die Partei, die Partei, die hat immer recht!“ ist effektiv um Macht zu gewinnen, aber eine miserable Problemlösungsstrategie. Also lautet die Gretchenfrage: Eas wollt ihr, Macht oder Problemlösung? Im letzteren Fall seit ihr auf dem Holzweg.
schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Mar 2021, 08:39) Das sieht aber ein großer und ständig wachsender Teil "dieser Generation" (wenn wir einfach die jetzt lebenden Menschen meinen) ganz anders.
Da ist leider jede Menge Wasser Predigen und Wein Trinken dabei. Wenn alle die Schule geschwänzt haben sich geweigert hätten, den SUV als Elterntaxi in Anspruch zu nehmen oder für den Familienurlaub in den Flieger zu steigen...
Selbst damit, dass ich letztes Jahr mein vier Jahre altes Smartphone und meinen 10 Jahre alten Fernseher reparieren zu ließ anstatt sie auszutauschen, macht mich schon zum Exoten - und ich halte mich nicht für das große Vorbild.
Wir haben keine Gelegenheit zu verschenken, Wohlstand und Klimaschutz miteinander zu vereinbaren.
Zuletzt geändert von Perkeo am Mo 29. Mär 2021, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Mar 2021, 08:39)

Eine äquivalente Formulierung dieser Aussage lautet: Für diese Generation kommt eine Reduktion der Energieverbräuche und/oder ein Ausbau der Erneuerbaren insgesamt nicht in Frage. Das sieht aber ein großer und ständig wachsender Teil "dieser Generation" (wenn wir einfach die jetzt lebenden Menschen meinen) ganz anders. Schwingst du dich da nicht zum Sprecher einer vermeintlich homogenen Gemeinschaft auf, die real alles andere als homogen ist.
Wer "NICHTS" hat - kann NICHTS ausgeben.

Du meinst die JUNGEN Leute werden die Klimaanlage aus lassen ? Oder 3 Mio Euro für ein EnergiespaaaaarHAUS hinblättern ?

Sicher kann man sparen - wenn man im Zelt wohnt ....und Holz verheizt. Aber 70 Mio Deutsche ?

Wenn die Jugend bemerkt - dass WÄRME im Alter "gut" tut - das Beatmungsgerät in der Nacht, genau wie die Kardiologische Überwachung , die EMA/BMA (Einbruchmelde/Brandschutzanlage) das Internet.... Energie KOSTET - wenn man es sich leisten kann wird KEINE_R verzichten. :D :D :D

Das "Analyse-Klo" .....bis hin zum "Warmwasser" Po-Abwischen kostet Energie. Es ist eine Generation WARMDUSCHER...Das Elektroauto wird die meisten kW/h in der Klimatisierung, Beleuchtung , I_nternet , Küche, TV Anlage verbrauchen !!

Meinst Du - es fährt ein EE-SELBSTFAHRER ohne Burger/Pizza/Kaffe/COLD - Cola Automat ??

Du wirst weiter zwischen einem BK Auto - oder MÄCCES Car wählen !

Kleinbusse mit BAR und Disco Tanzfläche.... Wir werden die Energie schon PLATT BÜGELN !!

Es unterscheidet GELD oder KEIN GELD !
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(29 Mar 2021, 10:07)

Nein, das ist nicht im Entferntesten äquivalent, sondern das Framing der Linken Cancel Culture. Jeder Kritiker der sozialistischen Partei ist gegen soziale Gerechtigkeit, jeder Kritiker des Gendersterns ist „transphob“ und eben jeder Kritiker der grünen Energiepolitik ist Klimaleugner und/oder hat den Kampf gegen Klimawandel aufgegeben.

Das Motto: „Die Partei, die Partei, die hat immer recht!“ ist effektiv um Macht zu gewinnen, aber eine miserable Problemlösungsstrategie. Also lautet die Gretchenfrage: Eas wollt ihr, Macht oder Problemlösung? Im letzteren Fall seit ihr auf dem Holzweg.

Da ist leider jede Menge Wasser Predigen und Wein Trinken dabei. Wenn alle die Schule geschwänzt haben sich geweigert hätten, den SUV als Elterntaxi in Anspruch zu nehmen oder für den Familienurlaub in den Flieger zu steigen...
Selbst damit, dass ich letztes Jahr mein vier Jahre altes Smartphone und meinen 10 Jahre alten Fernseher reparieren zu ließ anstatt sie auszutauschen, macht mich schon zum Exoten - und ich halte mich nicht für das große Vorbild.
Wir haben keine Gelegenheit zu verschenken, Wohlstand und Klimaschutz miteinander zu vereinbaren.
Solche Ansichten werden häufig nach dem Schema vorgetragen: Auf der einen Seite irgendsoetwas wie "hier die Leute bei uns". "Wir hier in - irgendwo - Südhessen oder Ostsachsen oder wo auch immer. Wir sehen das so." Und dann gibt es "Die Grünen". "Die Grünen" als Partei und als Parteipolitiker wohlgemerkt. Hier "die Leute" und dort "diese Partei". Dass aber mittlerweile grob ein Fünftel der Bevölkerung als Wähler oder Sympathisanten dahinter stehen, das wird häufig vergessen. Die wenigen, die das berücksichtigen sind dann schnell mit solchen Behauptungen dabei, dass es sich dabei lediglich um eine verwirrte blinde Gefolgschaft handelt. Die nur von ihrer Fixiertheit auf die wahren Strippenzieher befreit werden müsste. Dass es sich bei diesen Wählern in aller Regel um überdurchschnittlich gebildete und auch überdurchschnittlich kritische Menschen handelt, wird dabei schnell vergessen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Mar 2021, 12:45)
Dass es sich bei diesen Wählern in aller Regel um überdurchschnittlich gebildete und auch überdurchschnittlich kritische Menschen handelt, wird dabei schnell vergessen.
Unter kritischem Denken verstehe ich auch die Bereitschaft, die eigene Position zu hinterfragen.
Außerdem riecht die Beteuerung „Wir sind die Intelligenten“ immer nach Dunning-Kruger-Effekt. Intelligenz bescheinigt man nicht sich selbst, Intelligenz wird einem bescheinigt (oder auch nicht).
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Kamikaze
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Atomenergiebefürworter: Atomenergie ist sicher und macht uns von Energieimporten unabhängig!

Realität:
Iran said its only nuclear power plant could stop operating this year as the country struggles to keep the unit running because of sanctions.

The Bushehr nuclear power station is “facing the risk of shutdown” because U.S. banking restrictions have made it difficult for the Islamic Republic to transfer money and procure necessary equipment, Mahmoud Jafari, a deputy at the Atomic Energy Organization of Iran, was quoted as saying by the semi-official Iranian Students’ News Agency.

Quelle: https://www.hindustantimes.com/world-ne ... 73986.html


Atomenergiebefürworter: Atomkraftwerke sind sicher - da wird bei den Kontrollen nicht geschummelt!

Realität:
When it renewed the operating licence for Canada’s oldest nuclear power plant, the Canadian Nuclear Safety Commission overlooked perplexing results from inspections of the station’s pressure tubes that nobody could explain – a decision critics say is part of a larger pattern of placing the industry’s interests over those of the public.

In August, 2018, the CNSC extended Ontario Power Generation’s licence for its Pickering Nuclear Generating Station for 10 years – the longest term it had ever received. In doing so, the CNSC lifted key regulatory roadblocks that would have forced OPG to replace aging pressure tubes – six-metre-long rods that contain fuel bundles of uranium – at great expense.
Quelle: https://www.theglobeandmail.com/canada/ ... -renewing/


Atomenergiebefürworter: Das Müllproblem ist gelöst!

Realität: (Video)
Realität: https://wrint.de/2020/11/16/wr1157-endlagersuche/ (Podcast)
Realität: https://www.sueddeutsche.de/wissen/atom ... -1.5229758 (Zeitungsartikel)


Atomenergiebefürworter: Atomkraft hilft gegen den Klimawandel!

Realität:
Studie: Atomkraft ist nicht nachhaltig und hilft nicht im Klimawandel
Quelle: https://www.heise.de/news/Studie-Atomkr ... 46080.html


Atomenergiebefürworter: Atomenergie ist billig!

Realität:
Seit vielen Jahren werden dort kaum noch neue Kernkraftwerke gebaut, laufende Bauarbeiten abgebrochen oder alte Anlagen wegen Unwirtschaftlichkeit abgeschaltet.
Quelle: https://background.tagesspiegel.de/ener ... -atomstrom

Realität: Grafik, auf der ersichtlich ist, dass die deutschen AKW Mitschuld an den negativen Strompreisen tragen (Die liefen nämlich trotz negativen Strompreises stumpf mit 70% Nennleistung weiter, weil sie so gut für den Lastfolgebetrieb geeignet sind.)


Ja - Kernenergie hat einen besseren CO2-Fußabdruck als Braun- und Steinkohle. (Der Ausstieg aus diesen Energieträgern ist aber ebenso beschlossen, wie auch der Ausstieg aus der Atomenergieproduktion.) Eine sinnvolle Alternative für erneuerbare Energien ist sie aber nicht.
Damit der Umstieg sinnvoll gelingt muss der Bau von Speicherkraftwerken endlich von Seiten der Politik möglich gemacht und an der effizienten Energienutzung gearbeitet werden. Dass auf sauberen Strom aktuell die höchste Abgabenlast erhoben und gleichzeitig mit diesen Abgaben die (ehemaligen) AKW-Betreiber (die gleichzeitig meist auch Betreiber von Kohlemeilern sind) von den Rückbau- und Entsorgungskosten entbunden werden wird ist dahingehend äußerst kontraproduktiv.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(29 Mar 2021, 13:12)

Unter kritischem Denken verstehe ich auch die Bereitschaft, die eigene Position zu hinterfragen.
Außerdem riecht die Beteuerung „Wir sind die Intelligenten“ immer nach Dunning-Kruger-Effekt. Intelligenz bescheinigt man nicht sich selbst, Intelligenz wird einem bescheinigt (oder auch nicht).
Ich beziehe mich dabei einfach auf soziologische Statistiken und weder auf ein Wir noch gar ein Ich. Du weißt doch gar nicht, wen ich wähle oder mit welcher Partei ich sympathisiere.

Es geht mir auch gar nicht darum, gegen dich oder deine hier vertretenen Ansichten zu polemisieren. Nur: Man muss doch einfach mal beobachten, wohin die Gesellschaft sich entwickelt. Wohin das politische System und das Parteiengefüge in der Bundesrepublik hinsteuert. Weil man sonst an der Wirkliichkeit vorbeidiskutiert. Das politische System ist nicht so gebaut, dass es fünf oder sechs Parteien gibt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass wenigstens eine darunter ist, die die richtigen Ansichten, die "wissenschaftlich bestätigten" vertritt. Sondern um verschiedenen zunächst erstmal als gleichrangig zu betrachtenden Präferenzen Ausdruck geben zu können. Das heißt noch lange nicht, dass wissenschaftliche Aussagen generell unüberprüfbar sind. Die politischen Programme sind Präferenzfestlegungen und keine wissenschaftlichen Fragestellungen.

Was man natürlich häufig findet, sind objektive Widerprüche in diesen Präferenzen. Die man auch objektiv und auch wissenschaftlich nachweisen kann.

Die AFD zum Beispiel hat einen menschengemachten Anteil am Klimawandel lange glatt geleugnet. In jüngerer Zeit aber das Thema "Kernenergie-WIedereinstieg" für sich entdeckt. Und schließt in den Begründungen dafür nun plötzlich das Argument Klimarettung ein. Der Widerspruch bzw. das einfach opportunistische und taktische Aufgreifen der Argumentation ist ganz offensichltich.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Mar 2021, 14:12)
Die AFD zum Beispiel hat einen menschengemachten Anteil am Klimawandel lange glatt geleugnet. In jüngerer Zeit aber das Thema "Kernenergie-WIedereinstieg" für sich entdeckt. Und schließt in den Begründungen dafür nun plötzlich das Argument Klimarettung ein. Der Widerspruch bzw. das einfach opportunistische und taktische Aufgreifen der Argumentation ist ganz offensichltich.
Ebenso offensichtlich ist es bei anderen Parteien: Festlegung auf die direkte Endlagerung, sogar Ablehnung von Konditionierung, aber Begründung des Atomausstiegs mit angeblich ungelöster Endlagerfrage. Schulstreiks fürs Klima, aber der Atomausstieg zu verschieben um den Kohleausstieg zu beschleunigen bleibt ein Sakrileg.
Wenn man für die selben Fakten völlig gegenseitige Annahmen macht, je nachdem wie man sie gerade braucht, dann stimmt etwas nicht.
Aber selbst wenn man selbstkonsistent bleibt, heißt das nicht dass man sich die Fakten aussuchen kann. Die Erde wird nicht zur Scheibe weil der Bundestag es so beschließt. Auch in der Corona-Krise hört man immer wieder Kritik daran, dass Fachentscheidungen von Fachleuten getroffen werden. In einem Land, in dem ein Laie offiziell noch nicht einmal eine Lampe aufhängen darf.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben:(29 Mar 2021, 20:20)

Ebenso offensichtlich ist es bei anderen Parteien: Festlegung auf die direkte Endlagerung, sogar Ablehnung von Konditionierung, aber Begründung des Atomausstiegs mit angeblich ungelöster Endlagerfrage. Schulstreiks fürs Klima, aber der Atomausstieg zu verschieben um den Kohleausstieg zu beschleunigen bleibt ein Sakrileg.
Wenn man für die selben Fakten völlig gegenseitige Annahmen macht, je nachdem wie man sie gerade braucht, dann stimmt etwas nicht.
Aber selbst wenn man selbstkonsistent bleibt, heißt das nicht dass man sich die Fakten aussuchen kann. Die Erde wird nicht zur Scheibe weil der Bundestag es so beschließt. Auch in der Corona-Krise hört man immer wieder Kritik daran, dass Fachentscheidungen von Fachleuten getroffen werden. In einem Land, in dem ein Laie offiziell noch nicht einmal eine Lampe aufhängen darf.
Der Bundestag kann eigentlich nicht so sehr beschließen sondern eher entweder mehrheitlich ablehnen oder mehrheitlich zustimmen. Er kann Debatten führen und kann Fachausschüsse einrichten und sich von ihnen beraten lassen. Der Bundestag ist von Natur aus heterogen und repräsentiert im besten Falle die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung der Ansicht ist, die Erde für eine Scheibe zu halten, dann sollte der Bundestag dem auch zustimmen. Das ist aber zum Glück nicht zu befürchten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wenn es irgendein Land in Europa gibt, das durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung zur Bremsung des Klimawandels beitragen kann, dann ist es Polen. Steinkohle war bislang eine Art polnisches Nationalheiligtum. Die neuesten Meldungen sagen, dass Polen beschlossen hat, nun wirklich bis 2049 vollständig aus der Kohleverstromung auszusteigen.

Atomkraftwerke russischer Bauart wurden schonmal in Polen geplant, dann aber nach Bürgerprotesten wurden die Pläne eingestellt.

Dann geht es seit einiger Zeit um ganz neue Kenkraftwerke (an der Ostsee). Eigentlich und an sich war der halbstaatliche Energiekonzern PGE (Polska Grupa Energetyczna) damit beauftragt. Der gleichzeitig zu den 30 wichtigsten börsenorientierten Unternehmen Polens gehört. Er betreibt unter anderem eines der größten Kohlekraftwerke Europas. Der hat sich allerdings 2018 aus allen Kernkraftplänen zurückgezogen und plant statdessen die Errichtung großer Windparks. Die Meldung ist verbürgt.
State-controlled PGE PGE.WA has abandoned its leading role in plans to build Poland's first nuclear power station as it focuses on new wind farms in the Baltic Sea, two sources said.
https://www.reuters.com/article/us-pola ... SKBN1IB0LE
https://de.wikipedia.org/wiki/PGE_Polsk ... ower_out-5

Was immer nun mit den polnischen Kernkraftplänen wird (Lieber User H2O, vielleicht wissen Sie näheres ... vermutlich übernimmt ORLEN den Auftrag). "PGE could not fund both projects and cheap technology had swung the decision in favor of wind." Sprich: Wir befinden uns in einem Moment, in welchem EE-Technologie mit einer solchen Rasanz sich entwickelt, preiswert und ökonomisch wird ... dass selbst in einem dermaßen energiekonservativen Land wie Polen (in dieser Hinsicht so etwas wie das Ruhrgebiet der 60er Jahre) ein großer Energiekonzern von Kernkraft als Alternative auf Windkraft umschwenkt. Klar: Mit Sonne ist Polen ebensowenig gesegnet wie Nord-Deutschland. Dafür umso mehr mit einer langen Meeresküste. Kernkraftwerke werden aber immer hohen Anfangs- und hohen Betriebsaufwand bedeuten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 08:41)

Der Bundestag kann eigentlich nicht so sehr beschließen sondern eher entweder mehrheitlich ablehnen oder mehrheitlich zustimmen. Er kann Debatten führen und kann Fachausschüsse einrichten und sich von ihnen beraten lassen. Der Bundestag ist von Natur aus heterogen und repräsentiert im besten Falle die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung der Ansicht ist, die Erde für eine Scheibe zu halten, dann sollte der Bundestag dem auch zustimmen. Das ist aber zum Glück nicht zu befürchten.
Seit wann beschliessen Abgeordnete nur nach ihrem Gewissen ?

Wie schön doch die Zentralregierung (man nennt es gern >> "Fraktionszwang") alles regelt, der Lobbyist den Stapellauf Schmiert.

Deshalb werden die Abgeordneten von ihrer PARTEI auf den Stimmzettel gehoben...und Positioniert.
Der Wähler stochert in dem Angebot herum und nimmt nummer 1 oder 2.

Benötigt die Partei "Stimmvieh" gibt es (politisch) Namenlose ohne eigenem (politischem) Gesicht.

....wenn die Franzosen für die kWh nur 25 Cent zahlen - wir bei 59 Cent liegen - (Estland dann bei 17 Cent liegt) ....

Und die EU auf FREIEN ENERGIEMARKT drückt - hat sich dass mit EE TEUER.

(Freier >> nicht von Steuern behinderter Markt)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Nur damit man sich einmal die Dimensionen klar macht: Geplant sind in Polen bis Mitte der 20er Jahre etwa 5,9 GW Leistung durch Offshore-WIndparks. Ein großes Kernkraftwerk bringt - wenn ich richtig informiert bin - so 1 bis 1,5 GW. Das heißt, allein mit dieser Offshore-Windleistung kann die Leistung von 4 großen Kernkraftwerken erbracht werden. Und es muss dafür weder ein Brennstoff geliefert noch irgendein Zerfallsstoff entsorgt werden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:05)

Seit wann beschliessen Abgeordnete nur nach ihrem Gewissen ?
Habe ich das behauptet? Ich schreibe doch nur, dass der Bundestag nur in dem Sinne "beschließt", als dass er mehrheitlich zustimmt oder ablehnt. Als gesetzgebende Gewalt. Sofern er denn gefragt wird. Dass er - zum Beispiel was die Pandemiemaßnahmen betrifft - zunehmend gar nicht gefragt wird ... das sehe ich selbst auch sehr kritisch.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:20)

Nur damit man sich einmal die Dimensionen klar macht: Geplant sind in Polen bis Mitte der 20er Jahre etwa 5,9 GW Leistung durch Offshore-WIndparks. Ein großes Kernkraftwerk bringt - wenn ich richtig informiert bin - so 1 bis 1,5 GW. Das heißt, allein mit dieser Offshore-Windleistung kann die Leistung von 4 großen Kernkraftwerken erbracht werden. Und es muss dafür weder ein Brennstoff geliefert noch irgendein Zerfallsstoff entsorgt werden.
WENN Wind weht... gibts 5,9 GW. sonst ist DUNKEL TUTEN und WARTUNG.

Aber aus dem EU Topf den Polnischen Stahlbau subventionieren ist eine Gute IDEE. - für Polen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:25)

Habe ich das behauptet? Ich schreibe doch nur, dass der Bundestag nur in dem Sinne "beschließt", als dass er mehrheitlich zustimmt oder ablehnt. Als gesetzgebende Gewalt. Sofern er denn gefragt wird. Dass er - zum Beispiel was die Pandemiemaßnahmen betrifft - zunehmend gar nicht gefragt wird ... das sehe ich selbst auch sehr kritisch.
die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung...
(Am A... die Mehrheit..)

Ich mach DIR keinen Vorwurf. Du hast da HOFFNUNG - und denkst noch - dass Wahlen wirklich EINFLUSS haben.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:27)

WENN Wind weht... gibts 5,9 GW. sonst ist DUNKEL TUTEN und WARTUNG.

Aber aus dem EU Topf den Polnischen Stahlbau subventionieren ist eine Gute IDEE. - für Polen.
Gerade heute früh habe ich einen politischen Kommentar mit der Überschrift (sinngemäß) gehört: "Stell dir vor, es werden 400 Milliarden Euro verteilt und keiner schaut hin (außer die, die das Geld bekommen)." Es geht um die gerade wieder abgesegneten Agrarsubventionen als größtem Punkt im EU-Haushalt und mit Frankreich als größtem Nutznießer. Aber lassen wir das mal. Thema für sich.

An den Meeresküsten weht der Wind! So gut wie immer. Ein vernünftiger Mensch kann doch nicht glauben, dass man ein Kernkraftweg bauen soll, wo die Energie sprichwörtlich da ist, in der Luft liegt. Nur entnommen zu werden braucht. Bei Windenergie handelt es sich letztendlich natürlich auch um Solarenergie.

Mehr noch: Die Klimamodelle versprechen eben gerade im Mittel höhere Windgeschwindigkeiten an den Meeresküsten. Auch an der Ostseeküste. Der Teil der mehr verfügbaren Gesamtwindenergie, der durch Offshore-Windparks abgegriffen wird, dürfte im Verhältnis zu dieser Gesamtmenge zwar klein sein ... aber immerhin: Selbst das ist einfach nur vernünftig: Statt diese Windenergie für Küstenerosion draufgehen zu lassen sie lieber für Stromerzeugung nutzen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:20)

Und es muss dafür weder ein Brennstoff geliefert noch irgendein Zerfallsstoff entsorgt werden.
Und bei Flaute wird nix produziert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2021, 11:58)

Und bei Flaute wird nix produziert.
Bei Sanktionen wird in Atomanlagen ganz schnell auch nichts mehr produziert.
Und wie schnell das mit Sanktionen gehen kann wurde in Sachen Nordstream 2 vor garnicht all zu langer Zeit eindrücklich demonstriert.
Jede Technologie hat schwächen. Fakt ist aber, dass EE inzwischen auch ohne staatliche Förderung schon günstiger sind als im Prinzip alle anderen Energieträger. Gleiche Preistendenz bei Batteriespeichern.
Bei Atomenergie ist die Preistendenz seit Jahrzehten stetig steigend - rund um die Welt.
Die größte Schwäche der Atomenergie ist die Kostenseite dicht gefolgt vom Entsorgungsproblem.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Mar 2021, 12:14)

Bei Sanktionen wird in Atomanlagen ganz schnell auch nichts mehr produziert.
Welche Sanktionen?
Die größte Schwäche der Atomenergie ist die Kostenseite...
Immer noch billiger als die aktuell knapp 32 ct/kWh, die man den Stromkunden abverlangt. Das Entsorgungsproblem muss man sowieso lösen, da machen 10 oder 20 Jahre mehr Laufzeit den Braten nicht fett. Dafür bekommt man aber die höchste Sicherheit in der Stromversorgung, man ist unabhängig vom EE-Zappelstrom und SciFi-Stromspeichern.
Von mangelnder Akzeptanz der Bevölkerung abseits autokratischer Regime sprechen wir hier mal lieber nicht.
Es wurden längst nicht alle Völker so indoktriniert wie das deutsche, das dürfte die Ausnahme denn die Regel sein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2021, 11:58)

Und bei Flaute wird nix produziert.
Das ist doch albern. Ich habe nicht mehr als eine laienhafte Vorstellung von einem Offshore-Windpark, aber eine Aussage wie diese
Offshore-Standorte zeichnen sich üblicherweise durch relativ kontinuierliche Windbedingungen und hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeiten aus, weshalb in ihnen installierte Windkraftanlagen für gewöhnlich eine hohe Auslastung von 3500 bis 5000 Volllaststunden erzielen.

wundert mich nicht. Ich hab' vor meinem vorherigen Beitrag nicht extra nachrecherchiert. Weil ich nix anderes als eine solche Aussage erwartet habe. Was denn sonst?

Hinzu kommt selbstverständlich der eigentliche Gamechanger. Die Speicherung und Verteilung durch Wasserstofftechnologie.

Schon vor ungefähr 1000 Jahren hat man sich mit der Erfindung der Bockwindmühle Gedanken darüber gemacht, woher man Energie bekommt, wenn der Wind sich dreht.

Der Betrieb von Kernkraftwerken in den letzten 50 Jahren dagegen war fast immer zumindest auch zu großen Teilen von politischem Prestigedenken geleitet. Wer zu den großen Nationen gehören will, der muss halt Kernkrattechnologie beherrschen. Ich bin mir sicher: Mit viel viel Glück werden vielleicht irgendwann Freizeitparkbetreiber so wie der Niederländer Hennie van der Most die Kernkraftwerke so wie er die Investruine des schnellen Brüters Kalkar übernehmen. Für einen winzigen Teil der ehemaligen Investitionskosten. Und die Reste der Anlagen werden mit viel Glück vielleicht verschrottet werden. Wahrscheinlicher ist, das sie jahrzehntelang vor sich hin gammeln.
Um den Brüter von Kalkar hat sich ein dichter Nebel von Fortschrittseuphorie und Chauvinismus, von Sendungsbewußtsein und Big Business verbreitet. Der SNR 300 nämlich, umhüllt von einem über zwei Meter dicken Beton-Bunker, ist mehr als ein ordinärer Stromerzeuger. Er ist der erklärte Prototyp einer Energie-Erzeugung ohne Grenzen.
Das war SPIEGEL 1981. Zum (wörltich) "ehrgeizigsten Technologieprojekt der Deutschen". Ich würde anhand des Schicksals der Brüter-Technologie in Deutschland zumindest mal in Erwägung ziehen, dass das, was da jeweils aktuell als Zukunftstechnologie verkauft wird, unter Umständen mit einer Bruchlandung endet.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2021, 12:37)

Immer noch billiger als die aktuell knapp 32 ct/kWh, die man den Stromkunden abverlangt.
Das ist ja keine große Kunst, wenn man beim Endverbraucherpreis noch die ganzen Steuern mit hinzu nimmt. Die Gestehungskosten von Wind und Solar liegen auch deutlich darunter.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2021, 12:37)

Welche Sanktionen?
Weiter oben habe ich ziemlich umfangreich zitiert und verlinkt. Blöd, wenn man das, was einem nicht in den Kram passt einfach nicht liest. Da kann ich aber auch nicht helfen. Lieber schön weiter die Augen zukneifen. Das hilft. ;)
Immer noch billiger als die aktuell knapp 32 ct/kWh, die man den Stromkunden abverlangt.
Echt verwunderlich, dass der Strompreis mitsamt Steuern und Abgaben und Margen höher liegt als der Gestehungspreis. Hätte ich nicht gedacht. Danke für den Hinweis. :rolleyes:
Das Entsorgungsproblem muss man sowieso lösen, da machen 10 oder 20 Jahre mehr Laufzeit den Braten nicht fett.
Die EE-Leistung muss man ohnehin vervielfachen - da machen ein paar Jahre vorwärts oder rückwärts leider einen sehr großen Unterschied.
Dafür bekommt man aber die höchste Sicherheit in der Stromversorgung, man ist unabhängig vom EE-Zappelstrom und SciFi-Stromspeichern.
Falsch. AKW sind NICHT für den Lastfolgebetrieb geeignet. Warum sonst laufen sie bei negativem Strompreis mit 70% Nennleistung weiter? Wurde auch oben verlinkt. Passt aber nicht ins Konzept - also lieber ignorieren.
Auch für eine AKW-basierte Energieversorgung würde es Stromspeicher brauchen. Die Regelung haben bisher die fossilen Kraftwerke erledigt - zukünftig wird an diese Stelle "SciFi-Technik" wie Batterien und Wasserstoff treten. Mich wundert aber nicht, dass man am Atomstrom hängt, wenn man diese steinalte (H2) bzw. kontinuierlich besser und billiger werdende (Batterien) Technik, die sich bereits im Regelbetrieb befindet (wenn auch noch nicht im Großkraftwerk-Maßstab) noch immer als "SciFi" bezeichnet. Evtl. mal der Realität ins Auge blicken und erkennen, dass weder das Internet noch diese Technologien noch "Neuland" sind.
Es wurden längst nicht alle Völker so indoktriniert wie das deutsche, das dürfte die Ausnahme denn die Regel sein.
Auch das habe ich oben bereits widerlegt. Wird auch nicht richtiger durch Widerholung. Die einzigen, die aktuell nennenswert AKW bauen ist China. Daher meine Einschränkung "außerhalb autokratischer Regime". Dass dort aber ebenfalls die Wirtschaftlichkeit von EE als wesentlich höher als alle anderen Energieträger eingeschätzt wird ist aber allenfalls für ganz blinde unsichtbar. Siehe: Rüge des Energieministers wegen zu großem Fokus auf Fossil und Atom. Dort ist das größte Problem den stetig wachsenden Energiehunger irgendwie befriedigt zu bekommen. China baut schon heute mehr EE, als die gesamte EU.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Mar 2021, 13:34)
Auch das habe ich oben bereits widerlegt. Wird auch nicht richtiger durch Widerholung. Die einzigen, die aktuell nennenswert AKW bauen ist China. Daher meine Einschränkung "außerhalb autokratischer Regime". Dass dort aber ebenfalls die Wirtschaftlichkeit von EE als wesentlich höher als alle anderen Energieträger eingeschätzt wird ist aber allenfalls für ganz blinde unsichtbar. Siehe: Rüge des Energieministers wegen zu großem Fokus auf Fossil und Atom. Dort ist das größte Problem den stetig wachsenden Energiehunger irgendwie befriedigt zu bekommen. China baut schon heute mehr EE, als die gesamte EU.
Das verstehe ich allerdings nicht so ganz. Rosatom, die staatliche russische Kernenergiebehörde und gleichzeitig das entwickelnde und produzierende Kerntechnologieunternehmen in Russland baut sehr wohl: In Belarus gerade fertig geworden. In Indien. Im Iran. In Usbekistan ist ein gewaltiger Kernkraftkomplex geplant. Auch in der EU: Im ungarischen Paks wird neben Paks I ein zweites Paks II von Rosatom fertiggestellt. Gesamtleistung ca 2,4 GW. Geplante Fertiggestellung etwa Mitte des Jahrzehnts. Das wird als ein gewaltiges Ding gefeiert. Mit dem Ungarn (angeblich) seine Energieversorgung bis zum Ende des Jahrhunderts sichern will. Für Russland ist es einfach ein einträgliches Exportgeschäft.

Nur nochmal zum Vergleich: Polen legt einen Kickstart für den Ausstieg aus der Kohle und den Einstieg in EE hin und will aus dem Stand bis Mitte des Jahrzehnts Offshore-Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 5,9 GW bauen. Auch wenn Polen ein Stück größer ist als Ungarn. Es ist völlig albern und kindisch, die EE irgendwie als kleine nette Ergänzung zur Grundlastversorgung hinzustellen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 14:59)

Das verstehe ich allerdings nicht so ganz. Rosatom, die staatliche russische Kernenergiebehörde und gleichzeitig das entwickelnde und produzierende Kerntechnologieunternehmen in Russland baut sehr wohl: In Belarus gerade fertig geworden. In Indien. Im Iran. In Usbekistan ist ein gewaltiger Kernkraftkomplex geplant. Auch in der EU: Im ungarischen Paks wird neben Paks I ein zweites Paks II von Rosatom fertiggestellt. Gesamtleistung ca 2,4 GW. Geplante Fertiggestellung etwa Mitte des Jahrzehnts. Das wird als ein gewaltiges Ding gefeiert. Mit dem Ungarn (angeblich) seine Energieversorgung bis zum Ende des Jahrhunderts sichern will. Für Russland ist es einfach ein einträgliches Exportgeschäft.
Welches dieser Projekte ist bereits fertiggestellt?
Welches dieser Projekte ist in seinem geplanten Kostenrahmen geblieben?
Ist auch nur ein einziges dieser Projekte ohne staatliche Zuschüsse wirtschaftlich tragfähig?

Was Russland aktiv vermarktet sind meines Wissen hauptsächlich schwimmende Reaktoren.
Dazu kommt, dass Russland zum Einen autokratisch regiert wird und zum Anderen einer der größten Uranproduzenten ist.
Wer Russland verärgert hat in Sachen Reaktornachbestückung ein ziemliches Problem.
In sofern hat Russland sowohl ein finanzielles, als auch ein geopolitisches Interesse an möglichst vielen Reaktoren russischer Bauart. Ob das zu unterstützen nun erstrebenswert ist überlasse ich mal der Diskussion.
Es ist völlig albern und kindisch, die EE irgendwie als kleine nette Ergänzung zur Grundlastversorgung hinzustellen.
Da stimme ich zu.
Dennoch gilt es auch hier noch Bretter zu bohren (z.B. muss der Betrieb von Speicherkraftwerken endlich sinnvoll möglich werden. Die Bürokratie blockiert das aktuell noch.)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 13:02)

Das ist doch albern.
Nein, das ist Physik.
Hinzu kommt selbstverständlich der eigentliche Gamechanger. Die Speicherung und Verteilung durch Wasserstofftechnologie.
Welche derartigen Anlagen gibt es und wie hoch ist deren Kapazität?
Ich würde anhand des Schicksals der Brüter-Technologie in Deutschland zumindest mal in Erwägung ziehen, dass das, was da jeweils aktuell als Zukunftstechnologie verkauft wird, unter Umständen mit einer Bruchlandung endet.
Was nennst du denn Zukunftstechnologie? In Deutschland wird es die sowieso nicht geben, von daher kannst du ganz beruhigt sein.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:45)

Gerade heute früh habe ich einen politischen Kommentar mit der Überschrift (sinngemäß) gehört: "Stell dir vor, es werden 400 Milliarden Euro verteilt und keiner schaut hin (außer die, die das Geld bekommen)." Es geht um die gerade wieder abgesegneten Agrarsubventionen als größtem Punkt im EU-Haushalt und mit Frankreich als größtem Nutznießer. Aber lassen wir das mal. Thema für sich.

An den Meeresküsten weht der Wind! So gut wie immer. Ein vernünftiger Mensch kann doch nicht glauben, dass man ein Kernkraftweg bauen soll, wo die Energie sprichwörtlich da ist, in der Luft liegt. Nur entnommen zu werden braucht. Bei Windenergie handelt es sich letztendlich natürlich auch um Solarenergie.

Mehr noch: Die Klimamodelle versprechen eben gerade im Mittel höhere Windgeschwindigkeiten an den Meeresküsten. Auch an der Ostseeküste. Der Teil der mehr verfügbaren Gesamtwindenergie, der durch Offshore-Windparks abgegriffen wird, dürfte im Verhältnis zu dieser Gesamtmenge zwar klein sein ... aber immerhin: Selbst das ist einfach nur vernünftig: Statt diese Windenergie für Küstenerosion draufgehen zu lassen sie lieber für Stromerzeugung nutzen.

Aumann - hat dein Propagandaheft keine FAKTEN ?

Ich könnt mal........ WINDTURBINE - für 1MW braucht man 220t Kohle für den Stahl.....(...ATOMSTROM für das ALU und Kupfer...)
Offshore-Windenergieanlagen in Deutschland mit bis zu 4.500 Volllaststunden pro Jahr haben ihren Standort an küstenfernen Gebieten in der Nordsee.
GOOGLE erster EINTRAG bei volllaststunden windkraft offshore

Das Jahr hat ? 365 x 24h ......Adam Ries(e) 8760 h macht MAXIMAL eine VERFÜGBARKEIT von 51,369% . Voll -LAST stunden Das Ding macht halbtags NICHTS.

Also rechne Deine Milliwatt auf HALBTAGS !

Steuerbar ? NUR (NOT) "AUS".

Der REST ? DUNKELPUPEN !! Propaganda...Hot AIR.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Mar 2021, 13:34)

Weiter oben...
Das ist keine Quelle und nur die allerwenigsten Staaten agieren so terroristisch wie der Iran.
Danke für den Hinweis.
Gerne.
Die EE-Leistung muss man ohnehin vervielfachen - da machen ein paar Jahre vorwärts oder rückwärts leider einen sehr großen Unterschied.
Jedes Jahr, in dem man die Braunkohlekraftwerke früher abschalten könnte, wäre für den internationalen Kampf gegen den Klimawandel wertvoll. Aber da der ja eh nicht wirklich bekämpft wird, ist es allerdings auch völlig egal, da stimme ich zu.
AKW sind NICHT für den Lastfolgebetrieb geeignet.
Bitte keine Strohmänner bekämpfen.
...zukünftig wird an diese Stelle "SciFi-Technik" wie Batterien und Wasserstoff treten.
Ich bin gespannt, wann diese Zukunft im Großbetrieb anbricht :)
Mich wundert aber nicht, dass man am Atomstrom hängt...
Das liegt nur an der ideologischen Verbretterung, die dich blind gegen jeden anrennen lässt, der nicht 100% deiner Meinung ist. Ich habe hier schon oft geschrieben, dass ich es toll fände, wenn der Strom komplett aus EE erzeugt würde, den deutschen Weg dorthin via "Energiewende" halte ich aber für falsch.
Evtl. mal der Realität ins Auge blicken und erkennen, dass weder das Internet noch diese Technologien noch "Neuland" sind.
Im Gegensatz zum Internet existieren diese Technologien lediglich auf dem Papier. Aber witzig, wie du jemanden belehren willst, der neue Technologien toll findet :D
Auch das habe ich oben bereits widerlegt.
Negativ: https://i.imgur.com/9tVZSSP.jpg
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2021, 14:59)

Es ist völlig albern und kindisch, die EE irgendwie als kleine nette Ergänzung zur Grundlastversorgung hinzustellen.
Was - außer dir hier und jetzt - ja auch niemand macht. Haben die Polen schon gesagt, welches Braunkohlekraftwerk sie abschalten, sobald der Windpark ans Netz geht?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2021, 17:09)

Was - außer dir hier und jetzt - ja auch niemand macht. Haben die Polen schon gesagt, welches Braunkohlekraftwerk sie abschalten, sobald der Windpark ans Netz geht?
Kohle-Boom in Polen04. Februar 2020

Polens Energiewirtschaft ist zu gut 80 Prozent von der Kohle abhängig. Nun will das Land noch mehr fördern, obwohl der Bergbau unrentabel ist und die Polen unter der schlechten Luft im Land leiden. Ich erinnere mich an die Zeiten, als es hieß, im Bergbau gehen die Lichter aus. Aber hier sehen Sie, dass wir ein neues Bergwerk bauen. Das ist ein sehr guter Tag für die polnische Wirtschaft....Der Kohleboom hat handfeste Gründe. Das Land ist der fünftgrößte Braun- und zehntgrößte Steinkohleförderer der Welt. Etwa 100.000 Jobs hängen direkt am Abbau der Kohle, vor allem in den armen schlesischen Revieren im Süden des Landes. Die meisten der Kumpel sind in Gewerkschaften organisiert, die enormen Einfluss haben. ....


Dass die Bergwerke entweder direkt subventioniert werden oder als Töchter staatlicher Energiekonzerne ihre Verluste an den Staat weitergeben, frisst nach Schätzungen von Aleksander Laszek, dem Chefökonom des Civil Development Forum in Warschau, ein Loch im Umfang bis zu einer halbe Milliarde Euro in den Staatshaushalt.Eine Abkehr von der Kohleverstromung ist nicht in Sicht.
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/ost ... e-100.html

Na - immer noch weniger als uns die EE...

Tja das machen HORRENDE STROMPREISE in Polen von 50% .....des Deutschen Strompreises. ("TEUTSCHER" Strom ist eben GOLDENER Strom..)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2021, 17:09)

Was - außer dir hier und jetzt - ja auch niemand macht. Haben die Polen schon gesagt, welches Braunkohlekraftwerk sie abschalten, sobald der Windpark ans Netz geht?
In Polen gehts vor allem um Steinkohle. Wie schon geschrieben: Steinkohle wird dort als eine Art Nationalheiligtum gehandelt. Auf einer Europa-Karte mit der Kohleverstromungsintensität wäre das Land tiefrot. Und die Regierungspartei PiS des Landes befeuert diesen Nationalkonservatismus wo sie nur kann. Umso erstaunlicher auch für mich, dass Polen nun wirklich bis 2049 den totalen Kohleausstieg plant (die Meldung war gestern aktuell) und erheblich mehr in die Erneuerbaren einsteigt als entsprechende Kenner des Landes es vermuteten. Man sollte die Energiepolitik dieses Landes als wichtigsten Modellfall für Kohleausstieg in Europa und die Alternativen dazu im Auge behalten. Auch was die geplanten Kernkraftwerke anbetrifft. Auch was die sehr ablehnende Haltung gegen Nordstream 2 anbetrifft. Anders als Deutschland hat Polen seit längerem ein größeres LNG-Terminal in Betrieb.

Kürzlich las ich übrigens, dass selbst Rosatom, das staatliche russische Kernkraftunternehmen die Errichtung von größeren EE-Anlagen ins Programm aufgenommen hat.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2021, 06:28)

In Polen gehts vor allem um Steinkohle.
Haben die Polen denn schon gesagt, welches Steinkohlekraftwerk sie abschalten, sobald der Windpark ans Netz geht?
Kürzlich las ich übrigens, dass selbst Rosatom, das staatliche russische Kernkraftunternehmen die Errichtung von größeren EE-Anlagen ins Programm aufgenommen hat.
Gibt es eigentlich irgendwo den Grundsatz, dass Energieversorger, die auch Kernkraftwerke betrieben, nicht auch in EE investieren können?
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