Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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Emin
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2022, 13:32)

Wenn man sich die Geschichte der Kernkraftnutzung anschaut ... sie war immer Ideologie.
Eher ist das genaue Gegenteil der Fall. Seit den 80ern gibt es eine ideologische Anti-Atombewegung, welche aus emotionalen/irrationalen Gründen keine Atomkraftwerke möchte.

Bei Wasserkraftwerken kommt es regelmäßig zu Dammbrüchen, welche Menschenleben fordern, zuletzt 2009 in Russland. 2018 in Kalifornien mussten 180.000 Menschen evakuiert werden, weil der Oroville-Staudamm in Kalifornien zu brechen drohte.
Es gab auch eine riesige Katastrophe 1975 am Banqiao-Staudamm, dessen Bruch mindestens 26.000 Menschen unmittelbar das Leben kostete, und bis zu 230.000 Menschen an Folgeschäden. Mal zum Vergleich: Die höchsten Schätzungen zu den Toten von Tschernobyl gehen von 60.000 aus.

Was ich damit sagen möchte ist: Diese Ereignisse sind in Deutschland nahezu unbekannt, geschweige denn, dass sich deswegen eine große Anti-Wasserkraftbewegung gebildet hätte, die eine sofortige Abschaltung aller Wasserkraftwerke fordert.

Bei Atomkraftwerken ist das eben anders, weil es während dem Kalten Krieg eine große Angst vor Atombomben gab und Atomkraftwerke dieser Hysterie leider zum Opfer gefallen sind. Nüchtern betrachtet gab es nie einen Grund gegen Atomkraft, wie auch Frankreich erkannt hat, welches nun bald ein halbes Jahrhundert sein Volk mit sauberer, sicherer, und zuverlässiger Energie versorgen konnte, während Deutschland trotz der höchsten Strompreise Europas immer noch die Atemluft ganz Europas verpestet.
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Teeernte
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Emin hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:00)

Nüchtern betrachtet gab es nie einen Grund gegen Atomkraft, wie auch Frankreich erkannt hat, welches nun bald ein halbes Jahrhundert sein Volk mit sauberer, sicherer, und zuverlässiger Energie versorgen konnte, während Deutschland trotz der höchsten Strompreise Europas immer noch die Atemluft ganz Europas verpestet.
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Vongole
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Kein weiteres Atommüll-Zwischenlager in Hanau: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat der Stadt am Dienstag Recht gegeben. Hanau müsse dem Entsorgungsunternehmen Orano NSC keine Baugenehmigung für eine weitere Lagerhalle erteilen, urteilten die Richter.
Die Begründung: In einem Gewerbegebiet sei ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus Kernanlagen zu gefährlich und daher nicht zulässig.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/b ... u-100.html
Wo in Deutschland sehen denn die Kernenergie-Befürworter Platz für derartige Endlager?
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Realist2014 »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:19)

Wo in Deutschland sehen denn die Kernenergie-Befürworter Platz für derartige Endlager?
Man könnte ja von den Finnen lernen:

https://finland.fi/de/leben-amp-gesells ... -endlager/
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Realist2014 hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:31)

Man könnte ja von den Finnen lernen:

(..)
Und wo bitte findet sich eine auch nur ähnliche gelagerte Gesteinsformation in Deutschland?
Am Yisrael Chai

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:19)

Wo in Deutschland sehen denn die Kernenergie-Befürworter Platz für derartige Endlager?
Bei mir um die Ecke in Zielitz ....war die Umweltministerin MERKEL schon unten im Schacht und hat das Lager eröffnet.

Es es soll "böse" Fotos der Einfahrt geben. :D :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Emin hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:00)
Frankreich (...) sein Volk mit sauberer, sicherer, und zuverlässiger Energie versorgen konnte
Ja, der tolle Atomstrom in Frankreich ist so zuverlässig dass man schon im Frühling weiss dass man im Sommer die Reaktoren abschalten muss wenn es so warm wird dass man die Loire nicht mehr zum kühlen nutzen kann. Da kann man schon mal an der Energiebörse Energiekontigente vorbestellen. Und wenn es im Winter so kalt wrd das die Loire zufriert kann man die Reaktoren ebenfalls abschalten. Da kann man nur hoffen das das Klima in der Zukunft stabiler wird.
Emin hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:00)
(...) nun bald ein halbes Jahrhundert (...)
Es ist bald ein halbes Jahrhundert seit in Deutschland der letzte Atommeiler in Auftrag gegeben wurde. Seitdem war da nichts, auch unter schwarz-gelben Bundesregierungen gab es in schwarz-gelb regierten Bundesländern nichts Neues. Das lag auch nicht an Ideologie oder Hysterie sondern daran dass sich Atomkraft einfach nicht rechnet. Die rechnet sich nur wenn der Betreiber sich nicht um den Atomschrott oder den Rückbau der Anlagen kümmern muss. Ganz toll, wenn mir jemand ein Auto schenkt ist das auch erst einmal billiger als wenn ich mir ein Fahrrad kaufe. Das einzige was noch billiger ist, ist das Argument wenn man den KW/h Preis für Atomstrom aus längst abgeschriebenen Meilern als Strompreis nimmt und dann im selben Atemzuge mit den technologischen Vorzügen eines AKWs auf dem Reissbrett so argumentiert als hätte das eine was mit dem anderen zu tun.
Die neuen Atommeiler auf dem papier haben die Vorzüge dass sie keine Beugenehmigung brauchen, keinen Müll produziert haben und noch nie explodiert sind. Der einzige Nachteil ist dass die auch nur auf dem Papier Strom produzieren. Aber macht ja nichts.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:36)

Bei mir um die Ecke in Zielitz ....
Das ist erstens eine Giftmülldeponie und zweitens nicht für einen Atomendlager geeignet.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Ove Haithabu hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:39)

Ja, der tolle Atomstrom in Frankreich ist so zuverlässig dass man schon im Frühling weiss dass man im Sommer die Reaktoren abschalten muss wenn es so warm wird dass man die Loire nicht mehr zum kühlen nutzen kann.
ABO ??

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5155702

Geht doch nur ums Geld -

Neue Anlagen sind TEUER - siehe GB....
arbeitet man seit Jahren an der Erweiterung des Kraftwerks Hinkley Point C. Die Kosten für die Fertigstellung werden mittlerweile auf über 25 Milliarden Euro geschätzt. Vor 2026 wird es nicht fertig sein,
Wie schöööööön dass die Grünen in ihrem Bundesland mit IHREM EnBW Normalen-Grünstrom in der Grundversorgung nun auf ganz preiswerte ein (EINEN >> 1 EURO )1,00 EURO pro kWh "GEFALLEN" sind...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:43)

Das ist erstens eine Giftmülldeponie und zweitens nicht für einen Atomendlager geeignet.
Es war . Man muss nur die RICHTIGE Umweltpolitikerin haben. Die alten Fässer hat man NICHT wieder rausgeholt ....Oder liegt der Müll der ehemaligen DDR (Nachwende abgebrochen) im (preiswerten) goldenen WESTEN ??
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Die Polen bauen die Meiler für UNS ....und werden die Energie in das Europäische NETZ pumpen...
Die polnische Regierung...Sie forciert derzeit ihr Atomprogramm, das den Bau von ein bis zwei neuen Kraftwerken – nach einigen Verschiebungen – bis etwa 2033 vorsieht und das von den USA technisch unterstützt wird.
Die Pläne wurden 2011 fast einstimmig vom Parlament verabschiedet, auch weil Polen sich bislang einseitig auf Kohle stützt und bislang große Mengen Strom importieren muss.

....das deutsche Wegducken .... „bezeichnend, mit welcher Lethargie die Bundesregierung die Atompläne in unserem Nachbarland verfolgt“.
„Die potenziell gravierenden Auswirkungen auf Metropolen wie Berlin und Hamburg sollten gerade vor dem Hintergrund des deutschen Atomausstiegs Engagement statt Desinteresse wecken“,
https://www.rnd.de/politik/polens-atom- ... 5RHDQ.html

Billigstrom aus Polen... mache Quellen sprechen von 6 Meilern an der deutschen Grenze -

....und das Ostseewasser war ja immerschon zu kalt !!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Realist2014 »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:34)

Und wo bitte findet sich eine auch nur ähnliche gelagerte Gesteinsformation in Deutschland?
Ich bin kein Geologe.

Aber man könnte sich ja von den Finnen beraten lassen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(28 Jan 2022, 18:02)

Ich bin kein Geologe.

Aber man könnte sich ja von den Finnen beraten lassen...
...oder nach Platz fragen//...und buchen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Realist2014 hat geschrieben:(28 Jan 2022, 18:02)

Ich bin kein Geologe.

Aber man könnte sich ja von den Finnen beraten lassen...
Am besten hätte man sich beraten lassen bevor man tonnenweise Atomschott produziert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:47)

ABO ??.
Allgemeine Bauordnung ?
Atlanta Barock Orchester ?
Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:47)
Geht doch nur ums Geld
Ja, das es den AKW Betreibern bei Laufzeitverlängerungen um Geld und nicht um Versorgungssicherheit geht, düfte jetzt nicht wirklich überraschen. Die Betreiber besassen ja sogar die Frechheit, Laufzeiten aus "neuen" AKWs wie Emsland auf Uralt-Schottmeiler wie Biblis A übertragen zu wollen. "neuen" schreib ich jetzt mal in Anführungszeichen denn der Baubeginn vom AKW Emsland ist auch schon 40 Jahre her, aber wenn man sagt "Emsland gehört zu den "neuesten AKWs Deutschland", so ist das zumndest nicht gelogen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:27)

Man sollte das Zeug sowieso nicht endlagern, sondern als Rohstoffe für kommende Technologien aufbewahren.
Ja, am besten an den Iran oder an Nordkorea verkaufen. Dann kann man den KW/h Preis für Atomstrom noch weiter drücken.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Gähn :x
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Ove Haithabu hat geschrieben:(28 Jan 2022, 19:24)

Allgemeine Bauordnung ?
Atlanta Barock Orchester ?


Ja, das es den AKW Betreibern bei Laufzeitverlängerungen um Geld und nicht um Versorgungssicherheit geht, düfte jetzt nicht wirklich überraschen. Die Betreiber besassen ja sogar die Frechheit, Laufzeiten aus "neuen" AKWs wie Emsland auf Uralt-Schottmeiler wie Biblis A übertragen zu wollen. "neuen" schreib ich jetzt mal in Anführungszeichen denn der Baubeginn vom AKW Emsland ist auch schon 40 Jahre her, aber wenn man sagt "Emsland gehört zu den "neuesten AKWs Deutschland", so ist das zumndest nicht gelogen.
ABO - Abonnement - für nicht Mitlesende - nur Reinsch heissende . (Gebetsmühle)

Die Betreiber ..>>

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... eutschland

Neckarwestheim 2 ...EnBW - die Grünen - (Regierung=Haupteigner)

Emsland...RWE .. 80 Städte und Kreise einen Anteil am Grundkapital..Charakteristisch für den Konzern ist die wechselseitige Einflussnahme durch und auf kommunale Anteilseigner....lokale Politiker, Vertreter städtischer Energieerzeuger ..4,8%....>>SPD-Do.

Isar/Ohu 2 PreussenElektra >> 100-prozentige Tochter der E.ON
Die Hauptversammlung vom 8. Juni 2016 hat beschlossen, das traditionelle Energiegeschäft, bestehend aus den Geschäftsfeldern der konventionellen Erzeugung (einschließlich der Wasserkraft, jedoch ohne die deutschen Kernenergieaktivitäten), des globalen Energiehandels (insbesondere der Vermarktung von Strom und Gas) und der Stromerzeugung in Russland sowie des Betriebs des Gasfelds Juschno-Russkoje, in der eigenständigen Gesellschaft Uniper SE zusammenzufassen und die Mehrheitsbeteiligung an der Uniper anschließend an die Aktionäre der E.ON SE mit Wirkung zum 1. Januar 2016 abzuspalten
Atom//Kernkaft...Risiken Abgespalten und Ausgegrüdet >> sozialisiert.

Mir gehört kein Stück !!
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Emin
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Ove Haithabu hat geschrieben:(28 Jan 2022, 17:39)

Ja, der tolle Atomstrom in Frankreich ist so zuverlässig dass man schon im Frühling weiss dass man im Sommer die Reaktoren abschalten muss wenn es so warm wird dass man die Loire nicht mehr zum kühlen nutzen kann. Da kann man schon mal an der Energiebörse Energiekontigente vorbestellen. Und wenn es im Winter so kalt wrd das die Loire zufriert kann man die Reaktoren ebenfalls abschalten. Da kann man nur hoffen das das Klima in der Zukunft stabiler wird.
Die deutsche Medienlandschaft stellt sich nun mal absichtlich blöd, was französischen Atomstrom und seine angeblichen Ausfälle angeht. Frankreich betreibt seine AKWs auf hoher Nutzlast, um jederzeit fähig zu sein einige AKWs abzuschalten, wann auch immer es nötig ist. Selbst wenn es, wie im Sommer, nur darum geht, dass die Flusstemperatur nicht zu hoch ist und deswegen Fische sterben könnten. Ansonsten exportiert Frankreich seinen Strom und macht damit große Gewinne, Frankreich ist der größte Stromexporteur Europas.
So eine hohe Versorgungssicherheit hat kein Land in Europa.
Es ist bald ein halbes Jahrhundert seit in Deutschland der letzte Atommeiler in Auftrag gegeben wurde. Seitdem war da nichts, auch unter schwarz-gelben Bundesregierungen gab es in schwarz-gelb regierten Bundesländern nichts Neues. Das lag auch nicht an Ideologie oder Hysterie sondern daran dass sich Atomkraft einfach nicht rechnet. Die rechnet sich nur wenn der Betreiber sich nicht um den Atomschrott oder den Rückbau der Anlagen kümmern muss. Ganz toll, wenn mir jemand ein Auto schenkt ist das auch erst einmal billiger als wenn ich mir ein Fahrrad kaufe. Das einzige was noch billiger ist, ist das Argument wenn man den KW/h Preis für Atomstrom aus längst abgeschriebenen Meilern als Strompreis nimmt und dann im selben Atemzuge mit den technologischen Vorzügen eines AKWs auf dem Reissbrett so argumentiert als hätte das eine was mit dem anderen zu tun.
Die neuen Atommeiler auf dem papier haben die Vorzüge dass sie keine Beugenehmigung brauchen, keinen Müll produziert haben und noch nie explodiert sind. Der einzige Nachteil ist dass die auch nur auf dem Papier Strom produzieren.
Deutschland hat in den 70ern und 80ern noch viel Kohle gehabt, deswegen war da die wirtschaftliche Situation eine andere. Hätte man auch damals schon auf die CO2-Bilanz geguckt, dann wäre auch in Deutschland viel mehr in Atomstrom investiert worden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Emin hat geschrieben:(29 Jan 2022, 13:19)
Frankreich ist der größte Stromexporteur Europas.
So eine hohe Versorgungssicherheit hat kein Land in Europa.
Frankreich hat auch schon seit über 30 Jahren kein AKW mehr in Auftrag gegeben. Die einzige Ausnahme ist der Reaktor III in Flamanville dessen Baubeginn 2007 war und der bis heute noch nicht am Netz ist. Erst diesen Monat hat der Betreiber eine weitere Verzögerung und eine weitere Kostensteigerung einräumen müssen. Weitere AKWs sind derzeit nicht in Planung geschweige denn in Bau.
Wenn Flamanville III plötzlich doch keine Verzögerung hätte und morgen ans Netz ginge sprächen wir von 15 Jahren Bauzeit. Selbst wenn man nun Planung, Ausschreibung, Finanzierung und Standortsuche ausser acht liesse und morgen Baubeginn von mehreren AKWs in Frankreich wäre, so wären die erst 2037 fertig. Stand heute sind bis dahin ein Grossteil der französischen AKWs gar nicht mehr im Betrieb da diese zwischen 2029 und 2035 abgeschaltet werden sollen. Hier von "Versorgungssicherheit" zu sprechen ist schon grob irreführend denn gerade in Bezug auf Versorgungssicherheit fährt kein anderes Land in Europa so hart gegen die Wand wie Frankreich. Und in Bezug auf die Entsorgung von Atomschrott haben die Franzosen auch noch keine Idee wie das bewältigt werden soll und die haben mehr Schrott als Deutschland, Finnland und Schweden zusammen.

Fazit : Frankreich hat die Renaissance der Atomkraft ebenso verpennt wie Deutschland. Ein Ausbau der Atomkraft der auch nur annähernd das, was vom Netz geht, ersetzt ist selbst von AKW Betreibern in Frankreich nicht geplant. Durch Flamanville III hat selbst EDF kapiert dass sich Atomkraft nicht rechnet. Außer natürlich Laufzeiten zu verlängern oder von einem AKW aufs andere zu übertragen. Das reicht wenn man nur an Profit und nur bis zum nächsten Quartalsabschluß denken kann. Mit Versorgungssicherheit oder Nachhaltigkeit hat das aber nichts zu tun. Gar nichts.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Ove Haithabu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 14:51)


Fazit : Frankreich hat die Renaissance der Atomkraft ebenso verpennt ...
Die 10 Jhre LaufzeitPLUS sind Dir nicht aufgefallen ?

>> Warum müssen die Franzosen dann kein neues bauen ???

A) Weil sie damit nicht mehr Kapazität brauchen Oder

B) Weil sie damit nicht mehr Kapazität brauchen. ??
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Ove Haithabu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 14:51)

Frankreich hat auch schon seit über 30 Jahren kein AKW mehr in Auftrag gegeben.
Falsch. Flamanville III wurde in Auftrag gegeben, Baubeginn war 2007. Das war also Quatsch.
Die einzige Ausnahme ist der Reaktor III in Flamanville dessen Baubeginn 2007 war


Sieste. Der erste Satz war Quatsch.
Erst diesen Monat hat der Betreiber eine weitere Verzögerung und eine weitere Kostensteigerung einräumen müssen.
Ein Erfolg der Antiatombewegung. Sie hat die Regierungen in die Überregulierung bei gleichzeitigem Sicherheitsoverkill getrieben, die jetzt die Verzögerungen und Kostensteigerungen verursachen. Diese Leistung muss man schon anerkennen.
Weitere AKWs sind derzeit nicht in Planung
Planungen gibt es viele, z. B. Flamanville IV, und die SMRs.
Wenn Flamanville III plötzlich doch keine Verzögerung hätte und morgen ans Netz ginge sprächen wir von 15 Jahren Bauzeit. Selbst wenn man nun Planung, Ausschreibung, Finanzierung und Standortsuche ausser acht liesse und morgen Baubeginn von mehreren AKWs in Frankreich wäre, so wären die erst 2037 fertig.
Ja. Weil es ein in Frankreich geltendes Naturgesetz ist, dass die Bauzeiten immer 15 Jahre sind, weil bei Flamanville III war's so.
In Wirklichkeit ist die Bauzeit von Flamanville III auch nur 4 bis 6 Jahre, nur halt mit Unterbrechungen, während denen Stillstand war.
Stand heute sind bis dahin ein Grossteil der französischen AKWs gar nicht mehr im Betrieb da diese zwischen 2029 und 2035 abgeschaltet werden sollen.


Wenn es nach der Antiatombewegung und den Kohlenwasserstoffverkäufern geht schon. Die "Laufzeit von 40 Jahren" für die die KKW angeblich ausgelegt seien sind deren große Hoffnung, aber Nonsense. Technische Anlagen werden nicht für eine festgelegte Laufzeit konzipiert. Wie lange ist denn die technische Laufzeit deines Autos? Drei Jahre, dann ist der TÜV abgelaufen, und man muss es stilllegen. Es sei denn Du beantragst eine Laufzeitverlängerung? Aber konzipiert war es doch für drei Jahre! Das ist ja gemeingefährlich.

In Wahrheit lässt man technische Dinge wie Autos und KKW so lang laufen wie sie noch relativ gut sind oder wirtschaftlich auf diesen Stand gebracht werden können. Relativ gut bedeutet: relativ zu dem Stand der Technik, wie er dann eben vorherrscht. Wenn ein Auto 25 Jahre auf dem Buckel hat muss man sich überlegen, ob man es noch durch den TÜV bringt, und welchen Aufwand das erfordert. Genauso ist es mit KKW und allem anderen.

Ich denke die werden die Reaktoren mal in die Werkstatt bringen und einen Mechaniker drüberschauen lassen, dass lohnt sich noch für die. Denn es ist eigentlich alles austauschbar und erneuerbar, bis auf das Reaktorgebäude und das Reaktordruckgefäß (Bunker und Kessel). Und es wird auch ständig ausgetauscht und erneuert, und dabei auch modernisiert.
Hier von "Versorgungssicherheit" zu sprechen ist schon grob irreführend denn gerade in Bezug auf Versorgungssicherheit fährt kein anderes Land in Europa so hart gegen die Wand wie Frankreich.
Deutschland ist dieses Land, welches die Versorgungssicherheit als Wert aufgegeben hat.
Und in Bezug auf die Entsorgung von Atomschrott haben die Franzosen auch noch keine Idee wie das bewältigt werden soll
Durch die Wiederaufbereitung reduziert sich das auf eine Turnhalle voll mit gefährlich strahlendem Müll. Aus ganz Frankreich und aus allen Reaktoren und aus den letzten 60 Jahren. Halb voll. Und davon kann noch ein Teil verbrannt werden. Und der Rest ist nach 300 Jahren nur noch so radioaktiv wie Uranerz.

Frankreich hat nun wirklich kein Atommüllproblem. Weil es sich von den Antis nicht hat beirren lassen und das richtige gemacht hat.
Fazit : Frankreich hat die Renaissance der Atomkraft ebenso verpennt wie Deutschland. Ein Ausbau der Atomkraft der auch nur annähernd das, was vom Netz geht, ersetzt ist selbst von AKW Betreibern in Frankreich nicht geplant. Durch Flamanville III hat selbst EDF kapiert dass sich Atomkraft nicht rechnet. Außer natürlich Laufzeiten zu verlängern
Was genau das ist, was die machen werden. Selbstverständlich, richtigerweise, wie geplant. Die KKW können 80 Jahre und mehr laufen.
Ove Haithabu
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Ove Haithabu »

Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Falsch. Flamanville III wurde in Auftrag gegeben, Baubeginn war 2007. Das war also Quatsch.

Sieste. Der erste Satz war Quatsch.
Nein, war er nicht denn ich habe ja im zweiten Satz auf Flamanville III hingewiesen. Wie wollen Sie denn argumentieren wenn Sie noch nicht einmal zwei aufeinanderfolgende Sätze lesen können ohne den Zusammenhang zu verstehen ?
Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Ein Erfolg der Antiatombewegung. Sie hat die Regierungen in die Überregulierung bei gleichzeitigem Sicherheitsoverkill getrieben, die jetzt die Verzögerungen und Kostensteigerungen verursachen. Diese Leistung muss man schon anerkennen.
Nein, da sagen Sie jetzt nur so weil Sie denken das das so sein könnte. Wenn Sie sich hingegen mit der Materie auskennen würden oder sonstwie Ahnung hätten, so wüssten Sie dass die derzeitige Verzögerung an Flamanville III durch zusätzliche Nacharbeiten entsteht. Diese Nacharbeiten wurden aber nicht von der Regierung angeordnet. Diese hat der Betreiber selber eingeleitet da er zwei baugleiche Reaktoren in Jiangmen hat und einen davon wegen Defekten vom Netz nehmen musste. Um das in Frankreich zu verhindern wird in Flamanville nun nachgearbeitet.
Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Planungen gibt es viele, z. B. Flamanville IV, und die SMRs.
Wer bitteschön plant denn Flamanville IV ? EDF jedenfalls nicht, die haben sich gegen Flamanville IV entschieden. Ideen im Papierkorb sind keine Planungen.
Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Ja. Weil es ein in Frankreich geltendes Naturgesetz ist, dass die Bauzeiten immer 15 Jahre sind, weil bei Flamanville III war's so.
In Wirklichkeit ist die Bauzeit von Flamanville III auch nur 4 bis 6 Jahre, nur halt mit Unterbrechungen, während denen Stillstand war.
Bei Stillstand auf der Baustelle tickt die Uhr aber trotzdem weiter. Wenn ich einen Marathon laufe kann ich die Stoppuhr auch nicht jedes Mal anhalten wenn ich gerade eine Verschnaufpause einlege.
Es mag ja sein dass der Bau von Flamanville III nicht das beste Beispiel im Bezug auf Bauzeit ist, andere Beispiele gibt es aber mangels von Erfolgsmeldungen nicht. Und die tatsächliche Bauzeit ist immer noch ein besseres Beispiel als die geplante.
In Wirklichkeit dürften Ausschreibung, Planung, Finanzierung (wenn sich denn jemand findet) und Standortsuche (viel Spass mit der von Ihnen genannten Antiatombewegung) auch ein paar Jahre dauern sodass man mit 15 Jahren von Ausschreibung über Baugewinn bis hin zur Inbetriebnahme wahrscheinlich noch sehr optimistisch ist.
Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Wenn es nach der Antiatombewegung und den Kohlenwasserstoffverkäufern geht schon. Die "Laufzeit von 40 Jahren" für die die KKW angeblich ausgelegt seien sind deren große Hoffnung, aber Nonsense. Technische Anlagen werden nicht für eine festgelegte Laufzeit konzipiert. Wie lange ist denn die technische Laufzeit deines Autos? Drei Jahre, dann ist der TÜV abgelaufen, und man muss es stilllegen. Es sei denn Du beantragst eine Laufzeitverlängerung? Aber konzipiert war es doch für drei Jahre! Das ist ja gemeingefährlich.

In Wahrheit lässt man technische Dinge wie Autos und KKW so lang laufen wie sie noch relativ gut sind oder wirtschaftlich auf diesen Stand gebracht werden können. Relativ gut bedeutet: relativ zu dem Stand der Technik, wie er dann eben vorherrscht. Wenn ein Auto 25 Jahre auf dem Buckel hat muss man sich überlegen, ob man es noch durch den TÜV bringt, und welchen Aufwand das erfordert. Genauso ist es mit KKW und allem anderen.
Ja, und wo wir schon beim Autovergleich sind : wenn es nach den AKW Betreiber geht so kann man Laufzeiten einfach übertragen. So wie RWE versucht hat, Laufzeiten vom "neuen" AKW Emsland auf den alten Schrottmeiler Biblis A zu übertragen. Das wäre als hätte ich einen 25 Jahre alten durchgerosteten FIAT und einen zehn Jahre alten halbdurchgerosteten Datsun. Dann gehe ich zur Zulassungstelle und sage ich will die TÜV Plakette vom Datsun auf den FIAT übertragen denn die ist ja schliesslich noch zwei Jahre gültig und beide Autos sind auf mich zugelassen.
Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Ich denke die werden die Reaktoren mal in die Werkstatt bringen und einen Mechaniker drüberschauen lassen, dass lohnt sich noch für die. Denn es ist eigentlich alles austauschbar und erneuerbar, bis auf das Reaktorgebäude und das Reaktordruckgefäß (Bunker und Kessel). Und es wird auch ständig ausgetauscht und erneuert, und dabei auch modernisiert.
Ja, dass Sie so denken habe ich mir schon gedacht. Im AKW Brunsbüttel wurde auch ausgetauscht und erneuert, man kann auch sagen Mängel notdürftig geflickt oder verschwiegen oder versucht, die Standards zu senken bis diese eingehalten werden können. Daraus ist dann aber trotzdem leider weder ein neues noch ein modernisiertes AKW geworden und man hat es abschalten müssen. Die Reaktoren müsste man hier eher zur Schrottpresse als zur Werkstatt bringen. Nur will leider keine Schrottpresse die Reaktoren haben.
Daddeldu hat geschrieben:(29 Jan 2022, 23:25)
Durch die Wiederaufbereitung reduziert sich das auf eine Turnhalle voll mit gefährlich strahlendem Müll. Aus ganz Frankreich und aus allen Reaktoren und aus den letzten 60 Jahren. Halb voll. Und davon kann noch ein Teil verbrannt werden. Und der Rest ist nach 300 Jahren nur noch so radioaktiv wie Uranerz.
Ja, wie schön. Hat nur den Nachteil dass es nicht stimmt. Klar, wenn es nach den Betreibern gingen wäre Atomschrott kein Problem. Die sagten am Anfang der Ära ja auch dass man strahlenden Schrott problemlos auf hoher See verklappen kann. Oder hinterher, das es OK ist wenn man die Fässer in der Asse mit dem Radlader in die Wand drückt. Das die den Müll einfach verbrennen wollen habe ich noch nicht gehört, passt aber zu dern erstgenannten Ideen. Und hört sich gut an wenn sich die ganze Radioaktivität praktisch in Rauch auflösen soll.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Der Anteil der Erneuerbaren Energie . wie ....der Edelgrünen Kernkraft wird uns doch einen RIESEN BOOOOM bescheren.

Da es ein EU Dingens ist - wird das vor Staatsrecht der BuntenRepublik gezogen ... EU geht vor ..... vive la Kernkraft.

Chinesische Steigerungsraten bei Atomkraft sind - , ähnlich wie germans Solarenergie zu erwarten...
https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/

Mit der EU Förderung (vor allem durch Deutsche Euronen ) wird auch Polen zur Führenden Energienation !!
2033 soll erster Reaktor in Polen ans Netz gehen, weitere sollen folgen

Spätestens 2026 soll mit dem Bau des ersten Reaktorblocks begonnen werden, der 2033 ans Netz gehen soll, heißt es in einem im Februar vorgelegten Strategiepapier. Bis zum Jahr 2043 sollen fünf weitere Reaktorblöcke folgen.

Die Atomkraftwerke sollen Polen bei Ausstieg aus der Kohle helfen - gegenwärtig gewinnt das Land fast 80 Prozent seiner Energie aus Steinkohle und Braunkohle. Die Regierung wirbt für ihre Atompolitik:

Die Beispiele von hoch industrialisierten und hoch entwickelten Ländern und Regionen wie Frankreich, Schweden und der kanadischen Provinz Ontario beweisen, dass die Atomenergie zur effizienten, schnellen und tiefgreifenden Dekarbonisierung der Elektroenergetik beiträgt.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... d-100.html

Polnischer Strom wird die Gerdgaslieferungen voll ersetzen können !
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Polnischer Strom wird die Gerdgaslieferungen voll ersetzen können !
Ganz wunderbar; dann können wir doch fröhlich Gerdgas beziehen, denn das Energieproblem ist somit für die Międzymorze- und Trójmorze-Fraktion gelöst, und Deutschland kann seinen grünen Weg ohne AKW hin zur CO2-Neutralität mit gutem Gewissen verfolgen!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Hurrah; seit gestern abend 20:00 Uhr ist in meinem pommerschen Landkreis der Strom ausgefallen. Wieder einmal das alte Spiel: Sturmböen treiben Zweige und Äste in Freileitungen und zerreißen sie... Kurzschluß, aus Ende. Das geschieht hier so ein bis zweimal in der dunklen Jahreszeit.

Ach ja, Internet über Richtfunk ist auch weg; WLAN ginge, aber ich will ja surfen mit der Außenwelt, und die hat keinen Strom mehr.

Und nun kommt meine Inselversorgung ins Spiel: 30 kWh Batteriespeicher. Das einzige Haus im weiten Umkreis, das noch Licht anmachen kann, seine Smartphones viele Stunden in Gang hält und über "mobile Daten" auf den Mobiltelefonnetzen weiter Zugang zum Internet hat. So wie hier und jetzt seit 10:00 Uhr. Ein Marsch zur Photovoltaik zeigt, daß bei hellem und zugleich trübem Himmel ohne Sonneneinstrahlung diese Anlage 1,2 kW liefert und damit die Batterie wieder geladen wird: Hausverbrauch 300 W, Ladeleistung 900 W. Inzwischen kommt so etwas wie Sonneneinstrahlung durch den Dunst. Gleich geprüft, was jetzt (11:20 Uhr) dabei herauskommt: 1,6 kW aus der Photovoltaik: Hausverbrauch weiterhin 300 W, Ladeleistung 1,3 kW. Schade, davon hatte ich mir mehr versprochen ... etwa 3 kW; man wird ja wohl noch einmal träumen dürfen!

Nun muß ich Bequemlichkeit gestehen: Ich wollte mein Haus mit Holzscheiten heizen; den Pufferkessel von 1.000 ltr auf 80 °C bringen. Das hat bisher ein elektrischer Heizstab mit 2 kW übernommen... und der würde die Pufferbatterie sehr schnell leeren. Also kühlt jetzt der Pufferkessel ab, denn ich fauler Sack hatte kein Brennholz gelagert. Ich muß also hoffen, daß das Elektrizitätswerk den Schaden im Leitungsnetz beseitigt, damit wieder Heizenergie nachkommt.

Was mir jetzt klar wird: Mit 500 m² Solarfläche könnte ich mein Haus auch unabhängig vom Elektrizitätswerk gemütlich bewohnbar halten. Nun ja, bleiben wir bescheiden: Ich werde in der kommenden Saison 5 m³ Brennholz vorhalten und damit darf der Strom dann den ganzen Winter hindurch ausfallen... oder kleinere Brötchen backen und nur dann anheizen, wenn der Netzstrom ausfällt. Damit nun keine Panik ausbricht: Unsere Raumtemperatur ist immer noch 21 °C. Das Haus ist sehr gut wärmegedämmt; der Sturm draußen kann uns nicht so bald abkühlen.

Ich träume immer noch von den schwingenden Säulen der Firma Vortex, die für den Hausgebrauch bis zu 4 kW liefern sollen. Das Konzept hätte jetzt beste Möglichkeiten. Dann wäre die Autarkie meiner Energieversorgung gesichert... der Sturm tobt seit gestern früh über Pommern... hätte mehr Energie geliefert als meine Pufferbatterie fassen könnte.

Und was soll ich sagen: der Himmel ist aufgerissen, die Sonne scheint: Photovoltaik 5,6 kW um 11:50. Ich könnte den Heizstab im Pufferkessel aufschalten... mache das aber nicht, weil meine Solarpanels jetzt auch Wärme liefern. Mal sehen, wie weit mich meine Frechheit trägt! Außentemperatur 5 °C, Raumtemperatur 21 °C. Mutter kann jetzt die Nudeln aufsetzen... genug Strom ist vorhanden, und die Kochwärme heizt den Innenraum.

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn die Städte dann autofrei sind, kann man die Parkplätze ja nutzen, um genug Brennholz für den Winter zu lagern, dann können die Leute auch in den MFH mit Holz heizen. Mal sehen, ob die DUH dann immer noch wegen der Luftqualität Geld eintreiben darf...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jan 2022, 13:46)
mit Holz heizen
Wärmepumpe ist ein Ding, you know... :?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Jan 2022, 15:59)

Wärmepumpe ist ein Ding, you know... :?
2018... Etwa 57,9 Prozent waren Mieter.... >> Nichtentscheider...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Jan 2022, 15:59)

Wärmepumpe ist ein Ding, you know... :?
Für Mehrfamilien-/Hochhäuser in der Stadt?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jan 2022, 16:45)

Für Mehrfamilien-/Hochhäuser in der Stadt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaanla ... Aircon.jpg

Fenster ZU und durch ! Das Geratter ist ja nicht SOOOOO schlimm. Nur Windradähnlich.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jan 2022, 16:45)

Für Mehrfamilien-/Hochhäuser in der Stadt?
Klar. Warum nicht?
Viele moderne Klimaanlagen (Klimaanlagen gibt es in den Städten reichlich) können wie eine Wärmepumpe heizen.
Und auch Heizkörper lassen sich mit Wärmepüumpen betreiben. Gibt inzwischen sogar welche, die bei 70-80°C Vorlauftemperatur noch gute COP liefern.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Als es um Verordnungen zur Einschränkung der Nikotinkonsums ging ... haben sich die großen Tabak-Unternehmen mit Händen und Füßen gewehrt. Und mit reichlich illegalen Methoden. Wissenschaftlichen Nachweisen, dass Rauchen eigentlich völlig unbedenklich sei. Beim Kernenergieausstieg in D (und anderen Ländern) sieht die Sache völlig anders aus. Die entsprechenden Unternehmen würden auch mit LOckangeboten und Kusshand nicht zurück wollen. Weil Kernenergie inneffizient und teuer ist und ohne Staatsförderung grundsätzlich keine Gewinne einspielt. Und vor allem, weil sich am Horizont inzwischen deutlich viel viel bessere Alternativen abzeichnen.

Die Diskussiuon "Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel" ist - zumindest hier in Deutschland - eine Diskussion um des Kaisers Bart. Der Ausstieg ist nicht nur beschlossen sondern de facto längst vollzogen. Kann man sich vorstellen, welchen Aufwand für ein Betreiberunternehmen es machen würde, hier wieder eine Kehrtwende zu vollziehen? Über Jahrzehnte hinweg geplant müsste man Fachkräfte finden, technologische Entwicklungen planen ... Niemand will das. Niemand kann das. Niemand kann das bezahlen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Komisch: Ich komme seit Jahren in der kälteren Jahreszeit von einem völlig überheizten Raum in den anderen. Regionalzüge, Verkaufseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen, Bildungsstätten ... was auch immer. Überall soll man anscheinend solange totgegrillt werden, bis man die Quälerei befürwortet und selbst gutheißt. Stockholm-Syndrom nennt sich dieses psychologische Paradoxon. Begleitet von psychotischer Angst vor Stromabschaltungen.

Ich hab schon mal - wegen ausstehender Erneuerungsarbeiten - einen Monat im Winter in einem komplett ungeheizten Haus zugebracht. ALs wenn das nicht gehen würde. Memmen!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Jan 2022, 17:51)

Klar. Warum nicht?
Klar, wenn man Energie ohne Ende hat ist das kein Problem.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jan 2022, 08:37)

Dazu sage ich nur 1816.
Wenn man dazu nicht nur herumpolemisiert sondern genau nachdenkt und beobachtet: Nicht zuletzt wegen der Hochwasserkatastrophen in D in den letzten Dekaden kam es zu einem (bzw. eigentlich mehreren) Paradigmenwechseln. Unter anderem: Weg von einem Sicherheitsillusions- und hin zu einem Risikoabschätzungsparadigma.

Dass und warum die Titanic gesunken ist, ist nur die eine Seite des Problems. Die andere Seite besteht in der völllig unsinnigen Vorstellung, man könnte unsinkbare Schiffe herstellen.

Heute grad einen interessanten Vortrag zu den Konsequenzen der Hochwasserkatastrophen 2021 gehört. Es gibt auch so etwas wie ein Staudamm-Paradoxon: Man inverstiert sehr viel Geld in den technischen Hochwasserschutz. Mit dem Ergebnis, dass entlang der technisch vermeintlich hoschwassergeschützten Gebiete sorglos Werte angehäuft, Häuser, öffentliche Gebäude errichtet werden. Der scheinbar gut gemeinte Hochwasserschutz hat zur Folge, dass dann, wenn er versagt, die Folgen erst richtig katastrophal sind.

Mal davon abgesehen, dass ein großer Teil des technischen Hochwasserschutzes sowieso völlig kontraproduktiv ist, weil er zur Bodenversigelung beiträgt und notwendige Abfluss- und Rückstauflächen verhindert.

Ich habe beruflich eine ziemliche Menge mit diesem ganzen Risiko- und Ausfallsicherheitsscheiß (bezogen auf Serverbetrieb) zu tun. Sinnvolle Strategien müssen immer auch die Ausfallmöglichkeit berücksichtigen. Mehr noch: Tut man dies, gelangt man zu beherrschbaren Szenarien, die am Ende gar nicht mehr zwingend auf eine Rundumdieuhr-Versorgung von welchen Ressourcen auch immer angewiesen sind.

Klug überlegen und nicht hysterische Angst vor Ausfallsituationen heraufbeschwören.

Ausfallsicherheit hat ganz wesentlich etwas mit Redundanz und diese etwas mit der Verabschiedung vom Konzept großer zentraler Einheiten und der Hinwendung zu modularen, skalierbareb Konzepten zu tun.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Böööh, die Elektrizitätsversorgung ist wieder verfügbar, und das Internet geht auch wieder wie zuvor. Nur die Wellenkämme der Dziwna schäumen noch im Sturm. Wir brauchen dringend wieder Herausforderungen, um uns zu bewähren. Polen hat sich für Kernenergie entschieden... ein tapferes Völkchen mitten in Europa.

https://www.rnd.de/politik/polen-baut-a ... DLMFM.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2022, 18:00)

Die Polen bauen die Meiler für UNS ....und werden die Energie in das Europäische NETZ pumpen...


https://www.rnd.de/politik/polens-atom- ... 5RHDQ.html

Billigstrom aus Polen... mache Quellen sprechen von 6 Meilern an der deutschen Grenze -

....und das Ostseewasser war ja immerschon zu kalt !!
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass Polen unterderhand eigentlich schon aus der Atomkraft ausgestiegen ist, bevor es überhaupt eingestiegen ist. Falls wir 2033 hier noch darüber diskutieren, erinnere mich an diese Prophezeiung.

Aktuell und gegenwärtig heißt es: "Das erste Kraftwerk könnte bereits 2033 in Betrieb gehen."
https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/pa ... otest.html

Ach! 2033 schon? :rolleyes: Also quasi morgen früh?

Polen wird vor allem die Off-Shore-Windparks an seiner ziemlich langen Ostseeküste ausbauen.

Wie so ziemlich alle Staaten wird auch Polen ersteinmal und mittelfristig mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. Und da sind reine Prestigeprojekte wie Kernkraft, die ohnehin und überall nur mit Staatsknetezuschuss läuft, nicht drin. Stattdessen wird sich Pragmatismus und Preisbewusstsein anstelle von Ideologie durchsetzen.

Und wenn dann noch etwas übrigbleibt, wirds die PiS zur Erhaltung ihrer Macht für die Förderung des Gemeinschaftslebens und des Familienzusammenhalts im ländlichen Raum brauchen,.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Jan 2022, 22:45)

Wie so ziemlich alle Staaten wird auch Polen ersteinmal und mittelfristig mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. Und da sind reine Prestigeprojekte wie Kernkraft, die ohnehin und überall nur mit Staatsknetezuschuss läuft, nicht drin. Stattdessen wird sich Pragmatismus und Preisbewusstsein anstelle von Ideologie durchsetzen.
ich gehe davon aus, dass PL die CN gegen die Amis ausgespielt, die Amis gewonnen haben...die suchen grad einen Europäischen "Sitz". Geopolitik/Ideologie.

Prestige ? ...wär blöd wenn der Zähler überall angeht - ohne Kraftwerke.

Das Geld kommt durch die Deutschen wieder rein...die sich von Gerdgas dann getrennt haben. 10 Mrd eu im Monat - ..(weit weg von USA)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Jan 2022, 19:51)

Ausfallsicherheit hat ganz wesentlich etwas mit Redundanz und diese etwas mit der Verabschiedung vom Konzept großer zentraler Einheiten und der Hinwendung zu modularen, skalierbareb Konzepten zu tun.
Können Sie die zu treffenden Maßnahmen schildern, die in einer Situation analog 1816 Ausfallsicherheit garantieren?
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Do 3. Feb 2022, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von syna »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Jan 2022, 08:14)

Können Sie die zu treffenden Maßnahmen schildern, die in einer Situation analog 1816 Ausfallsicherheit garantieren?
Nöö, also dagegen kann man nichts machen. Ich habe schon ausgerechnet: Der nächste Stromausfall wird uns im
Jahre 2118 treffen! :D
--~~/§&%"$!\~~--
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Jan 2022, 17:51)

Klar. Warum nicht?
Viele moderne Klimaanlagen (Klimaanlagen gibt es in den Städten reichlich) können wie eine Wärmepumpe heizen.
Und auch Heizkörper lassen sich mit Wärmepüumpen betreiben. Gibt inzwischen sogar welche, die bei 70-80°C Vorlauftemperatur noch gute COP liefern.
Eine Wärmepumpe mit 70°C bis 80°C muß aber einen großen Temperaturbereich überwinden. Dazu ist eine zweistufige Wärmepumpe erforderlich, die im Winter etwa von 10°C Solezulauf auf 80°C Heizflüssigkeitablauf Energie schaufelt. In der Literatur findet man, daß ein Gewinn von 2,5-facher eingesetzter elektrischer Leistung erzielt werden kann. Würde man also unmittelbar elektrisch heizen, müßte man 2,5-fach mehr elektrische Energie aufwenden. (In der guten alten Zeit waren in kleinen Wohnräumen Nachtspeicheröfen wirtschaftlich zu betreiben, weil der Nachtstrom vergünstigt angeboten wurde.) Die Wärmepumpe braucht allerdings ständig Betriebsstrom... oder sie muß einen Wärmespeicher als weitere Stufe im Wärmetransport enthalten.

Wunder darf man also auch von einer "Hochtemperatur"-Wärmepumpe nicht erwarten. Ihre Betriebskosten sind auch nicht nur durch elektrische Stromversorgung zu betrachten, sondern auch durch Wartungs- und Instandhaltungskosten... und natürlich die Anschaffungs- und Installationskosten. Dennoch eine feine Sache aus meiner Sicht.

Wenn ich Tom Bombadils Einwurf richtig deute, dann sieht er in Zukunft einen ganz erheblichen elektrischen Leistungsverbrauch in Städten, der auch kaum durch Photovoltaik im Stadtinnern ab zu decken sein wird. Das müßte man mit dem "spitzen Bleistift" nachrechnen. Vermutlich wird in Städten eine zentrale Wärmeerzeugung und -verteilung unumgänglich, mit Wärme aus der Abfallbeseitigung und auch aus Wärmepumpen... und Wärmepumpen, die in Wohnbauten auf die Fernwärme aufgesetzt werden. Kein ganz kostenloser Spaß. In unseren Breiten wird die Wärmedämmung und Wärmerückgewinnung aus Abluft vermutlich an Bedeutung gewinnen. Und wir werden im Wohnbereich gelegentlich einen leichten Pullover über unsere T-Shirts ziehen.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Mal wieder eine aktuelle Meldung zum Thema Fusion. Noch ein Unternehmen, das verspricht, demnächst (2030) kommerzielle Fusionsreaktoren anbieten zu können. TAE Technologies ist das derzeit bestfinanzierte der in diese Richtung arbeitenden Startups:
https://www.stern.de/digital/technik/ko ... 79384.html

Wer genauer hinschauen möchte - hier die hauseigene Beschreibung der Technologie jenseits des "Tokamak-Approachs", die übrigens ähnlich auch von einem Konkurrenz-Unternehmen, der kanadischen Firma "General Fusion", verfolgt wird:
https://tae.com/fusion-power/

Und die vielleicht interessanteste Quelle dazu, wenn auch nicht mehr so ganz aktuell: Ein Artikel dazu aus "Science" (AAAS, April 2021):
https://www.science.org/content/article ... y-progress
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(31 Jan 2022, 11:25)
ein Gewinn von 2,5-facher eingesetzter elektrischer Leistung erzielt werden kann
Richtig. eine COP von 2,5 ist inzwischen auch für solche Geräte absolut machbar und das spart immerhin mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie ein.
Geht man nun davon aus, dass das Gas anstatt mit 100% thermischem Wirkungsgrad im Gebäude verbrannt zu werden in einem Gaskraftwerk mit nur 60% Wirkungsgrad verstromt wird, so bleibt eine netto-Energieersparnis übrig - selbst wenn man die Abwärme des Kraftwerks gar nicht nutzen könnte. (Spoiler: im Winter kann man diese Abwärme ins Fernwärmenetz einspeisen)
Zudem kann elektrische Energie auch durch saubere Quellen (EE) bereitgestellt werden - ganz ohne Gas, Holz, Kohle oder Atommüll.
Wenn ich Tom Bombadils Einwurf richtig deute, dann sieht er in Zukunft einen ganz erheblichen elektrischen Leistungsverbrauch in Städten, der auch kaum durch Photovoltaik im Stadtinnern ab zu decken sein wird.
Das ist nichts neues. Städte werden auch jetzt von außerhalb versorgt. Wenn man diesen Versorgungsbedarf (z.B. mit Dach-PV) verringern könnte wäre schon was erreicht. Völlige Autarkie der Städte ist gar nicht nötig oder sinnvoll.
Vermutlich wird in Städten eine zentrale Wärmeerzeugung und -verteilung unumgänglich, mit Wärme aus der Abfallbeseitigung und auch aus Wärmepumpen...
In Skandinavien sind bereits Hochtemperatur-Wärmepumpen im Einsatz, die Fernwärmenetze speisen. Oft sind diese an Kraftwerke angegliedert, da dort direkt auch die Abwärme der Generatoren genutzt werden kann und die Leitungswege kurz sind.
Der große Vorteil der Technik ist aber, dass man sie prinzipiell überall realisieren könnte, denn Wärmepumpen sind sehr wartungsarm und verursachen weder Lärm noch Abgase. Die könnten also auch bei Umspannwerken oder unter bzw. auf großen Gebäuden platziert werden (z.B. Bahnhöfe). Dort ist oft auch schon entsprechend leistungsstarke Infrastrukturanbindung gegeben.
Dazu kommen wie gesagt die Klimaanlagen - idealerweise in Verbindung mit kontrollierter Wohnraumlüftung (mit Wärmerückgewinnung) entweder zum Zuheizen oder für Gebäude in denen eine zentrale Umrüstung nicht möglich ist (z.B. Etagenheizungen).
Dadurch, dass Wärmepumpen idR. relativ lange (möglichst durchgehend) laufen ist die LEISTUNGsaufnahme (also die Belastung der Leitungen) übrigens ziemlich gering im Vergleich zur abgegebenen HeizENERGIE. ;)
Wärmepumpen sind übrigens so wartungsarm, dass diese oft einen ROI allein durch eingesparte Wartung zulassen. (Als Beispiel: Meine WP läuft sein gut 10 Jahren. Einmal Wasser nachgefüllt im Heizkreis. Das war's. In der Zwischenzeit haben meine Eltern alleine 900€ an den Schornsteinfeger bezahlt für ihre Ölheizung. Von Warungsarbeiten durch den Heizungsbauer ganz zu schweigen. Deshalb bauen wir jetzt auch dieses Haus (BJ 1985) auf WP um.)


Als Tipp für alle WP-Interessenten: Fragt bei Kälte- und Klimatechnik-Betrieben nach! Heizungsbauer können oder wollen erschreckend oft keine (oder nur extrem überteuerte und ineffiziente) Wärmepumpen verkaufen/einbauen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Als Tipp für alle WP-Interessenten: Fragt bei Kälte- und Klimatechnik-Betrieben nach! Heizungsbauer können oder wollen erschreckend oft keine (oder nur extrem überteuerte und ineffiziente) Wärmepumpen verkaufen/einbauen.
Ja, den Eindruck hatte ich auch gewonnen; Sie meinen, man sollte die Hersteller von Wärmepumpsystemen fragen, wenn man sich eine Meinung über die im Einzelfall günstigste Wärmepumpe bilden möchte? Haben Sie einen Tipp als Link zur Hand?

Dumme Frage zu "Wärmepumpen in Skandinavien": Worauf stützen diese Wärmepumpen sich ab? Auf Energieentnahme aus der Luft, aus dem Boden, aus dem Grundwasser oder aus Tiefbohrungen?

Weitere dumme Frage: Wie bekommen wir die elektrische Energie für die Gebäudewärmung mit Wärmepumpen in die großen Städte? Wenn wir an unsere Elektromobilität denken, dann kann das Konzept "alles elektrisch" nicht ohne sehr umfassende Pläne aufgehen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(31 Jan 2022, 21:21)

Ja, den Eindruck hatte ich auch gewonnen; Sie meinen, man sollte die Hersteller von Wärmepumpsystemen fragen, wenn man sich eine Meinung über die im Einzelfall günstigste Wärmepumpe bilden möchte? Haben Sie einen Tipp als Link zur Hand?
Nein - ich meine nicht die Hersteller, sondern die Kälte- und Klimatechnik-Unternehmen vor Ort. Die kennen sich idR. auch mit den örtlichen Gegebenheiten (z.B. Grundwasserpegel, ggf. Kontrainikationen wie sehr eisenhaltiges Wasser und entsprechende Gegenmaßnahmen) aus.
Alternativ gehen auch Energieberater, die sich auf WP-Planung spezialisiert haben. Die sind aber noch ziemlich rar. (Ich habe für mein Elternhaus jemanden aus NRW nach München kommen lassen. Nicht ganz billig, aber das dafür angelegte Geld ist in der ersten eingesparten Öl-Tankrechnung locker drin.)
Worauf stützen diese Wärmepumpen sich ab? Auf Energieentnahme aus der Luft, aus dem Boden, aus dem Grundwasser oder aus Tiefbohrungen?
Soweit ich das mitbekommen habe wird außer Umluft so ziemlich alles als Energiequelle verwendet.
Umluft ist so hoch im Norden tendentiell unattraktiv - insbesondere da Skandinaviel ziemlich aktiv Geothermie erschließt - da bietet sich an bei "zu kalten" Geothermie-Quellen mit WP nach zu helfen, diese auf Fernwärme-Temperatur zu heben.
D liegt ein ganzes Stück weiter südlich. Da könnte auch Umluft interessant werden.
Generell lassen sich aber auch Tiefenbohrungen für Großprojekte relativ leicht realisieren. Rein technisch betrachtet ist das attraktiver als Umluft als Primärmedium, da Wasser oder Solekreislauf-Fluid übers ganze Jahr ähnliche Primärtemperaturen bieten und so die WP besser für diesen Betriebszustand optimiert werden kann. Da sind dann auch COPs von 4-6 inzwischen Standard.
Umluft ist wegen den Temperaturschwankungen des Primärmediums (+30°C im Sommer bis -20°C im Winter) ineffizienter, aber auch damit lassen sich im Hochtemperatur-bereich noch COPs con 2-3 im Jahresdurchschnitt realisieren.
Weitere dumme Frage: Wie bekommen wir die elektrische Energie für die Gebäudewärmung mit Wärmepumpen in die großen Städte?
Wie gesagt ist die Leistungsbelastung durch Wärmepumpen ziemlich gering.
Da fällt die E-Mobilität mehr ins Gewicht.
Nichts desto weniger: Stromkabel liegen bereits und die Standorte für Groß-WP lassen sich auch so auswählen, dass der Leitungszubau möglichst gering ausfällt.
Wenn man etwas kreativ ist, dann könnte man solche Großverbraucher auch via "Smartgrid" so regeln, das sie das Stromnetz unterstützen (z.B. hauptsächlich über Nacht laufen, wenn die Last auf den Leitungen geringer ist).
So dramatisch viel Leitungszubau wird also mMn. nicht nötig sein wenn man Fernwärmenetze auf WP umstellt.
Ganz nebenbei sind die Kohleblöcke, die in manchen Städten noch in Betrieb sind auch mit viel Infrastruktur angebunden. Warum nicht diese auf Gas (Regelenergie) umrüsten und die dort vorhandene Infrastruktur für die Fernwärme-WP mit nutzen?

AKW stehen dafür leider zu weit von den Städten weg. Da lohnen sich keine Fernwärme-WP - auch wenn da in Zukunft größere Flächen frei werden. Vielleicht dort Vorrangflächen für sehr große WKA schaffen? Die Dampfsäulen aus den Kühltürmen waren ja kilometer hoch - da dürften ein paar WKA mit >300m Nabenhöhe im Vergleich winzig wirken...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

insbesondere da Skandinaviel ziemlich aktiv Geothermie erschließt
Das sind aber örtliche Besonderheiten... bisher war mir unter Geothermie nur Island ein Begriff.

Vielleicht kommen in NRW alte Schächte in Betracht, die man dann wohl besonders absichern müßte. Als NRW-Bewohner haben Sie dazu sicher den besseren Überblick: War denn nicht das Abpumpen des Sickerwassers in den alten Kohlegruben ein Teil der "Ewigkeitskosten" des Steinkohlebergbaus. Das Wasser müßte doch ungefähr 30 °C mitbringen.... gleich hinein damit in die Fußbodenheizung! :D

Ihre Ausführungen zur Wärmepumpentechnik klingen so vielversprechend, daß sich schon fast anbietet, daraus ein Großprojekt für die Gebäudeheizung zu machen, das von Staats wegen geplant und betrieben werden sollte.

Na ja, Photovoltaik auf den Dächern öffentlicher Gebäude und Wärmepumpen zu ihrer Beheizung... die haben wohl Schiß inner Büx!
Zuletzt geändert von H2O am Di 1. Feb 2022, 07:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich versteh es nicht. Wenn das mit den EE alles so einfach und billig ist und so perfekt funktioniert, wie Kamikaze immer suggeriert, warum setzt sich das nicht durch? Alles die böse und allmächtige Öl- und Atomlobby Schuld?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Feb 2022, 12:57)
Ich versteh es nicht. Wenn das mit den EE alles so einfach und billig ist und so perfekt funktioniert, wie Kamikaze immer suggeriert, warum setzt sich das nicht durch?
Es setzt sich schon durch - allerdings ist der Prozess ein erschreckend langsamer.
Leider ist für etliche ranghohe Entscheidungsträger hierzulande sogar das Internet noch Neuland und Autos ohne "Vroom!" praktisch undenkbar.
Meist ist die Industrie hier der Politik weit voraus (zumindest in den letzten paar Jahren).
Als Beispiel: Auf dem Dach der Behörde, in der ich arbeite ist seit 2015 eine große PV-Anlage geplant, genehmigt und in Haushalt enthalten, weil der Beweis erbracht wurde, dass es sich rechnet. Der Bau wird aber immer wieder aufs nächste Jahr verschoben, weil die Entscheider einfach keine Lust darauf haben. (Warum auch - die müssen die Stromrechnung ja nicht selber bezahlen...)
Im Gegensatz dazu kauft BASF mal eben einen ganzen Windpark. (Wäre ja ganz schön doof von denen, wenn sich das nicht rechnen würde, da Milliarden hinein zu stecken, oder? Dabei ist BASF ein Großverbraucher und bezahlt im Durchschnitt nur rund 7ct/kWh für Strom.)
Dass EE so billig und neue Techniken so viel besser sind als althergebrachtes ist noch ein relativ neues Phänomen (~15-20 Jahre). Das ist nicht genug für einen umfassenden Generationenwechsel in der Entscheiderebene. Dazu kommt, dass sich erwiesenermaßen Menschen um so schwerer tun neue Entwicklungen zu erfassen und zu nutzen, je älter sie werden. Wenn man sich mal die Altersstruktur in den Entscheider-Etagen anschaut wird einem da sicherlich klar werden, warum manche neuen Entwicklungen entgegen jeder Vernunft nicht (schnell genug) umgesetzt werden. Leider können die Entscheidungsträger diese Neuerungen oft schlicht nicht erfassen.
Ein Glück, dass man von diesen technischen Errungenschaften schon heute profitieren kann, wenn man denn will - auch wenn der Staat (und staatliche bzw. halbstaatliche Organisationen) da noch hinterher hinkt.

AKW dagegen sind seit 'zig Jahren als Geldgrab etabliert. Das wissen sowohl Banken als auch Staatsorgane bestens.
Das blöde ist nur, dass man als Politiker manchmal vor dem Dilemma steht, dass das Eingeständnis einen Billiardenschweren Irrweg beschritten zu haben im Sinne einer Wiederwahl unmöglich ist. Also wird der Irrweg (oft wider besseren Wissens) mit Zähnen und Klauen verteidigt, um nur ja nicht das ganze Volk auf diesen Fehler hin zu stoßen.
Bestes Beispiel ist hier (mal wieder) Frankreich: EDF ist PLEITE. Ohne jedes Jahr mit immer mehr Steuermilliarden "gerettet" zu werden könnten sie sich nicht mal die Wartung ihrer Schrottmeiler leisten. Gleichzeitig ist der Strompreis gesetzlich reguliert - so, dass die Stromgestehungkosten für den Endverbraucher keine direkte Rolle spielen. Das Defizit wird durch Steuergelder ausgeglichen, die dann natürlich nicht mehr für andere (zukunftsträchtigere) Infrastrukturprojekte verfügbar sind.
Frankreich rauscht mit seiner Energiepolitik aktuell gegen eine finanzielle Wand und aktuell versucht die französische Regierung nur noch den Crash so lange wie möglich hinaus zu zögern (z.B. mit "Augen zudrücken" bei Sicherheitsinspektionen, völlig unverantwortlichen Laufzeitverlängerungen und die Genehmigung des Einbaus nicht zertifizierter "Ersatzteile" in die kaputten Schrott-AKW).
Das interesante ist, dass Frankreich zwar einerseits eine positive Exportbilanz in Sachen Energiemenge aufweist, aber gleichzeitig ein riesiges finanzielles Minus an der selben Stelle, da immer nur zu sehr billigen Preisen an der Strombörse verkauft werden kann und gleichzeitig zu relativ teuren Zeiten eingekauft werden muss. D hilft da aktuell nach kräften, denn bei uns sind die Stromgestehungskosten (und damit meist auch die Spotmarktpreise) sehr billig im internationalen Vergleich.
Hilft natürlich EDF eher nicht bei der Sanierung ihrer Finanzen. Bin gespannt, wie dort der Rückbau der alten AKW irgendwann mal finanziert werden soll. (Dass es Steuergelder sein werden ist jetzt schon sicher, aber die Höhe der dafür nötigen Staatsschulden wird noch ein ernstes Thema für F werden fürchte ich.)
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