Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Moderator: Moderatoren Forum 4

Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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blues
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Vongole hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:00)

Da kannst du dir hier den Mund fusselig reden, es wird schlicht nicht zur Kenntnis genommen. :|
:) das kann ja heiter werden
le chaim !
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Vongole
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

blues hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:15)

:) das kann ja heiter werden
Vielleicht wird's das ja wirklich, wenn ein paar mehr argumentativ an einem Strang ziehen ;)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2021, 09:46)

Du bekämpfst lediglich den von dir selber aufgestellten Strohmann. Niemand hier hat behauptet, dass man den Klimawandel ausschließlich mit Kernenergie aufhalten soll.
FrankP hat ausgesagt, dass der IPCC die Kernenergie für unverzichtbar hält.....das ist seine Interpretation des IPCC-Berichtes - die ist so nicht haltbar.
Auch ist der Thread damit überschrieben: "Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel" - mal so als Arbeitsthese.
Tatsächlich löst die Kernenergie gerade nichts oder zumindest nicht viel. Sie ist allenfalls ein minimaler Baustein - im Gesamtkonstrukt gerade noch so bedeutend, dass man ihm die Relevanz nicht gänzlich absprechen kann.
Würde man die Kernenergie gleich mit abschalten wollen - die Kernprobleme wären in Summe weltweit ziemlich die gleichen wie ohne die Abschaltung.
Für Frankreich, China und vielleicht noch die USA mag das anders aussehen - für die meisten anderen Staaten weltweit ist Kernenergie irrelevant. Bezogen auf die benötigte Gesamtenergiemenge ist die Kernenergie weltweit gerade noch so relevant, allerdings aufgrund bereits getätigter Investitionsentscheidungen dann doch auf dem absteigenden Ast.

Unterm Strich ist also vielmehr richtig, dass Kernenergie keine Lösung gegen den Klimawandel darstellt, sondern allenfalls einen minimalen Beitrag leisten kann, dass in der verbleibenden Restzeit die notwendigen Transformationsprozesse der Energiewirtschaft etwas moderater verlaufen können. Nicht mehr - nicht weniger. Das ist auch die Botschaft der Szenarien des IPCC. Ein Szenario, in welchem durch massiven Einsatz von Kernenergie weite Teile des Klimaproblems angegangen werden, wurde nicht gerechnet - ganz sicher auch deshalb, weil es schlicht und einfach unrealistisch ist.

Man kann natürlich den Träumereien einer ehemaligen Atomlobby hinterhertrauern - an den bestehenden Fakten ändert das aber nichts.
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syna
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von syna »

Atue001 hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:57)

Unterm Strich ist also vielmehr richtig, dass Kernenergie keine Lösung gegen den Klimawandel darstellt, sondern allenfalls einen minimalen Beitrag leisten kann, dass in der verbleibenden Restzeit die notwendigen Transformationsprozesse der Energiewirtschaft etwas moderater verlaufen können.
Das Gegenteil ist aber der Fall:

Die Kosten der Kernenergie sind so exorbitant hoch, dass diese viel besser
im Bereich "Erneuerbare Energien" investiert wären. Ökonomische gesehen
bremst somit jede Investition in diese Alt-Technologie das Vorankommen
gegen den Klimawandel. :rolleyes:

Selbst die jüngste Ankündigung von Rolls Royce (!), jetzt kleine Atomreaktoren
"für den Hausgebrauch" entwickeln zu wollen, ist schlichtweg - ich muss es so
hart sagen - "Schwachsinn"! Warum: Weil die Kernenergie nicht skalierbar ist. :|

D.h. auch wenn ich den Reaktor verkleinere, habe ich trotzdem all die Kosten
für die aufwändigen Sicherheitssysteme, Ausfallsicherungen und Abschirmungen.
Der Grund, warum die Länder Frankreisch, Groß Britannien und die USA noch
auf Kernernegie - zumindest partiell - setzen, ist der, dass sie ihr militärisches
Standbein für den Betrieb von Atom-U-Booten behalten wollen. :cool:
Atue001 hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:57)
Man kann natürlich den Träumereien einer ehemaligen Atomlobby hinterhertrauern - an den bestehenden Fakten ändert das aber nichts.
Haha, ja, ...

... das wundert wirklich sehr. Warum hängen sich so viele Leutchen, sogar hier
im Forum, an die längst antiquierten Absonderungen der ehemaligen Atomlobby? :s
--~~/§&%"$!\~~--
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

syna hat geschrieben:(19 Nov 2021, 05:09)

... das wundert wirklich sehr. Warum hängen sich so viele Leutchen, sogar hier
im Forum, an die längst antiquierten Absonderungen der ehemaligen Atomlobby? :s
Weil - ANDERS als die "Grünkraft- Lobby" - die Kosten nicht auf die Konsumenten umgelegt werden.

Wie ist doch noch mal der Grünstrom gestützte Verbraucherpreis ? 32 Cent ?

und die "blöde" Kernkraft ? 8 Cent .... - nur eben nicht in D - weil die Grünkernis sich sperren - sonst kauft keiner "KOSTENFREIE" Wind und Sonne.

>> GEH HEIM Wissen ->> Es soll am Preis liegen !!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

syna hat geschrieben:(19 Nov 2021, 05:09)

[Die Kosten der Kernenergie sind so exorbitant hoch, dass diese viel besser
im Bereich "Erneuerbare Energien" investiert wären. Ökonomische gesehen
bremst somit jede Investition in diese Alt-Technologie das Vorankommen
gegen den Klimawandel. :rolleyes:

Selbst die jüngste Ankündigung von Rolls Royce (!), jetzt kleine Atomreaktoren
"für den Hausgebrauch" entwickeln zu wollen, ist schlichtweg - ich muss es so
hart sagen - "Schwachsinn"! Warum: Weil die Kernenergie nicht skalierbar.
1. Die Kosten sind, gemessen am Stellenwert der Versorgungssicherheit, weitgehend irrelevant. Denn preiswerte EEs haben zeitweise den Wert Null, nämlich wenn sie nicht garantiert zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht werden. Und das tun sie - jedenfalls bei ausschließlicher Nutzung - nicht.

2. Kernenergie ist in ihrer Skalierbarkeit begrenzt, Windkraft und PV sind das (wenn man sich nicht ausschließlich mit dem Bau von Luftschlössern beschäftigt) noch viel mehr.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:00)

Da kannst du dir hier den Mund fusselig reden, es wird schlicht nicht zur Kenntnis genommen. :|
Warum wird denn nicht zur Kenntnis genommen, dass an dem Problem geforscht wird?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Corella »

Atue001 hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:57)
...
Man kann natürlich den Träumereien einer ehemaligen Atomlobby hinterhertrauern - an den bestehenden Fakten ändert das aber nichts.
Zustimmung und k.o-Kriterien müssen nicht erneut wiederholt werden. Leider ist die Trauerarbeit aber wohl nicht so harmlos und auch aus üblichen Ecken nicht ungesteuert, weil schon die Scheindebatten Transformation behindern. Wer länger dabei ist, kennt's: Debattieren bis ausgereizt, dann Achseln zucken und sagen "zu spät". Anpassen prior Vermeidung usw. Das ist diskutabel, aber Diskussionen lobbyiert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(19 Nov 2021, 09:13)
wohl nicht so harmlos und auch aus üblichen Ecken nicht ungesteuert, ....., aber Diskussionen lobbyiert.
Du bekommst GELD von der Wind und Solarlobby - und schliesst deshalb auf andere Mitforisten ??

:dead:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Corella »

blues hat geschrieben:(18 Nov 2021, 23:02)
...dass der Müll nirgends sicher gebunkert werden kann ...
Eine seriöse Entgegnung wäre, dass wir das Problem qualitativ eh haben und behalten. Wir müssen uns mit rumschlagen und so stellt sich die Frage, ob mehr Müll noch Unterschied macht.
Komisch, dass unsere Opposition seriöse Argumente kaum bemüht, gell?

Ein "kleines" Detail: die möglichen Optionen für Endlager, die bei uns grad neu erhoben werden, haben eine Dimension im Quadratkilometerbereich. Und sowas soll 7stellige Jahreszahlen stabil und trocken bleiben!
Leut, die sich damit auskennen, teilen mit, dass auch der quantitative Aspekt (also der Müll, der noch kommt), relevant sei.
Nur mal zum Kontrast zur mülligen Scheindebatte unserer Opposition hier.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(19 Nov 2021, 09:30)

Eine seriöse Entgegnung wäre, dass wir das Problem qualitativ eh haben und behalten. Wir müssen uns mit rumschlagen und so stellt sich die Frage, ob mehr Müll noch Unterschied macht.
Komisch, dass unsere Opposition seriöse Argumente kaum bemüht, gell?

Ein "kleines" Detail: die möglichen Optionen für Endlager, die bei uns grad neu erhoben werden, haben eine Dimension im Quadratkilometerbereich. Und sowas soll 7stellige Jahreszahlen stabil und trocken bleiben!
Leut, die sich damit auskennen, teilen mit, dass auch der quantitative Aspekt (also der Müll, der noch kommt), relevant sei.
Nur mal zum Kontrast zur mülligen Scheindebatte unserer Opposition hier.
Es geht doch nur DARUM, dass aus dem eingegossenen Müll keine relevante Strahlung austritt ??

Aber klar - dann würde ja der PREIS für "Abfallstrom" der hin und Wieder mal (und mal NICHT) zur Verfügung steht - ins BODENLOSE SINKEN !
Komisch, dass unsere Opposition seriöse Argumente kaum bemüht, gell?
Keiner würde Wind//SOLAR Anlagen bauen - weil sie sich dann nicht merh RECHNEN !
Komisch, dass unsere Opposition seriöse Argumente kaum bemüht, gell?
Wir reissen Atomstrom - immer nieder - so gibts viel Müll - immer wieder...

Nun - mir gehört kein "Kraftwerk" .... im ENDEFFEKT - müssen dass ein paar landlose Mittelschichtler bezahlen !
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perdedor »

blues hat geschrieben: "Atomkraft hat Volkswirtschaft Milliarden gekostet
Mit vielen Subventionen wurde die Atomkraft in Deutschland sei den 1950er Jahren mit über 1 Billion € unterstützt. Die Technik war nie wirtschaftlich, zeigt eine neue Studie."

aus

https://www.topagrar.com/energie/news/a ... 52064.html
Diese Zahlen sind völlig aus der Luft gegriffen.

* Den Großteil der vemeindlichen Subventionen machen "Steuervergünstigungen" aus. Dazu muss man natürlich definieren gegenüber welchem Satz die Steuer reduziert sein soll. Bis 2006 wurde Stromerzeugung aus Kohle allerdings ebenfalls nicht besteuert. Stromgewinnung aus Erneuerbaren wird auch heute nicht besteuert.
In der "Studie" wird also einfach irgendein Satz genommen (117% der Besteuerung von Mineralöl), auf den gesamt produzierten Atomstrom angewendet und der sich ergebende Betrag als Subvention bezeichnet. Gemäß der Maßgabe würden die Erneuerbaren heute noch vielmehr subventioniert als ohnehin schon (da sie ebenfalls nicht extra besteuert werden). Bezahlen tut diese "Subvention" freilich niemand (im Gegensatz zur EEG-Umlage).

* Ein weiterer großer Posten ist der Gewinn aus dem Emissionshandel. Da KKWs im Betrieb nur wenig CO2 produzieren profitieren sie natürlich vom Emissionshandel.
Wird in der Studie als Subvention gewertet.

* Weiterer Punkt, die steuerfreien Rücklagen für die Endlagerung. Obwohl es hier wieder keinen Vergleichssteuersatz gibt, wird irgendwas festgesetzt und da dies nicht bezahlt wird, als Subvention bezeichnet.

* Ein kleinerer Punkt, der allerdings die Methodik dieser Studie nochmal verdeutlicht ist das Hinzurechnen von Ausgaben für die Grundlagenforschung zu den Atomsubventionen. So werden wieder einmal die deutschen Ausgaben für das Forschungszentrum CERN in Genf als Subvetionen für die Kernenergie gewertet. Der Nachweis des Higgs-Teilchens macht offenbar EON reich...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Nov 2021, 09:09)

Warum wird denn nicht zur Kenntnis genommen, dass an dem Problem geforscht wird?
daran wird schon seit zig Jahren geforscht - ohne Ergebnis, der Müll strahlt und strahlt, der Müll lässt sich nicht verbuddeln, die Russen haben da was gefunden ... geforscht und verklappten den Kack im Mariannengraben oder wie der heißt - ins Meer kippen oder in die Sasse ... meinst du das hilft?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Corella hat geschrieben:(19 Nov 2021, 09:30)

Eine seriöse Entgegnung wäre, dass wir das Problem qualitativ eh haben und behalten. Wir müssen uns mit rumschlagen und so stellt sich die Frage, ob mehr Müll noch Unterschied macht.
Komisch, dass unsere Opposition seriöse Argumente kaum bemüht, gell?

Ein "kleines" Detail: die möglichen Optionen für Endlager, die bei uns grad neu erhoben werden, haben eine Dimension im Quadratkilometerbereich. Und sowas soll 7stellige Jahreszahlen stabil und trocken bleiben!
Leut, die sich damit auskennen, teilen mit, dass auch der quantitative Aspekt (also der Müll, der noch kommt), relevant sei.
Nur mal zum Kontrast zur mülligen Scheindebatte unserer Opposition hier.
Ja, wir müssen uns damit rumschlagen und gerade deswegen dafür sorgen, dass kein Kack mehr dazu kommt, es gibt kein sicheres Endlager für die nächsten zig Jahrhunderte .

Welche" Opposition seriöse Argumente kaum bemüht" verstehe ich nicht.
Das einzige was zählt ist den Müll den Betreibern in ihre Vorgärten zu schaffen, weil - die meinen ja es wird sicher gelagert, weil die Leut kennen sich ja damit aus.
Zuletzt geändert von blues am Sa 20. Nov 2021, 03:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Perdedor hat geschrieben:(19 Nov 2021, 14:25)

Diese Zahlen sind völlig aus der Luft gegriffen.

* Den Großteil der vemeindlichen Subventionen machen "Steuervergünstigungen" aus. Dazu muss man natürlich definieren gegenüber welchem Satz die Steuer reduziert sein soll. Bis 2006 wurde Stromerzeugung aus Kohle allerdings ebenfalls nicht besteuert. Stromgewinnung aus Erneuerbaren wird auch heute nicht besteuert.
In der "Studie" wird also einfach irgendein Satz genommen (117% der Besteuerung von Mineralöl), auf den gesamt produzierten Atomstrom angewendet und der sich ergebende Betrag als Subvention bezeichnet. Gemäß der Maßgabe würden die Erneuerbaren heute noch vielmehr subventioniert als ohnehin schon (da sie ebenfalls nicht extra besteuert werden). Bezahlen tut diese "Subvention" freilich niemand (im Gegensatz zur EEG-Umlage).

* Ein weiterer großer Posten ist der Gewinn aus dem Emissionshandel. Da KKWs im Betrieb nur wenig CO2 produzieren profitieren sie natürlich vom Emissionshandel.
Wird in der Studie als Subvention gewertet.

* Weiterer Punkt, die steuerfreien Rücklagen für die Endlagerung. Obwohl es hier wieder keinen Vergleichssteuersatz gibt, wird irgendwas festgesetzt und da dies nicht bezahlt wird, als Subvention bezeichnet.

* Ein kleinerer Punkt, der allerdings die Methodik dieser Studie nochmal verdeutlicht ist das Hinzurechnen von Ausgaben für die Grundlagenforschung zu den Atomsubventionen. So werden wieder einmal die deutschen Ausgaben für das Forschungszentrum CERN in Genf als Subvetionen für die Kernenergie gewertet. Der Nachweis des Higgs-Teilchens macht offenbar EON reich...
Na klar, alles aus der Luft gegriffen, die KKWs verbrannten und verbrennen keine Subventionen, die Dinger sind sowas von effektiv, alle gegenteiligen Meinungen sind Ausgeburten schlimmer Verschwörungsschwurbler ... Merke, es gibt kein sicheres Endlager für den Müll und deswegen ist Kernenergie vollkommen ungeeignet für die Zukunft.

Egal was die Wirtschaftsfeudalen um Lindner und Konsortien fabulieren, die Zukunft gehört den Erneuerbaren.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

blues hat geschrieben:(20 Nov 2021, 02:17)

daran wird ...
Auch für dich noch einmal der Link: https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... a-101.html Und nein, natürlich geht das alles nicht von heute auf morgen.

Und nochmal nein, das Zeug soll nicht einfach irgendwo in der Natur entsorgt werden, da helfen auch keine noch so dummen Suggestivfragen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

blues hat geschrieben:(20 Nov 2021, 02:41)

Na klar, alles aus der Luft gegriffen, d.
GEBETSMÜHLE >> Der STAAT (Bundesländer) - in anderen Europäischen Ländern haben staatliche Energieversorger die Kernkraftwerke gebaut.

Der STAAT . Daseinsvorsorge. Der "Erbauer" hat mit der "Zulassung" auch eine Absatzmarktverbreiterung gehabt.

Als Nebenprodukt gibts guuuuutes NETTES waffenfähiges Plutonium. >> Landesverteidigung . STAAT - KOSTE ES -WAS ES WOLLE !

Das ist genau so "produktiv" wie Sozialstaat ! (NUR KOSTEN)

70% haben die Franzosen aus ATOM-Strom ....

Nachtrag >>
2.10.2021 — 12.10.2021, 20:05 Uhr. Frankreich baut Atomenergie aus : Macron will eine Milliarde Euro in Mini-Atomkraftwerke investieren.
Frankreich ATOMSTROM >>
2021 >>
kWh Euro privat 0.180 Gewerbe 0.126
JAAAAA ......VERDAMMT TEUER so was wie Atomstrom...0,18 Eu ....in Frankreich.... https://de.globalpetrolprices.com/Franc ... ty_prices/

Aber der SCH...EIS...s Solar//Windstrom ist noch viel TEUERER !! 0,31 Eu - kWh privat. in D.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn man die kompletten Kosten der Kernenergie internalisieren würde, dann wäre der Atomstrom natürlich deutlich teurer. Die Frage ist, ob man das machen sollte, denn damals war es ja eine Entscheidung der gewählten politischen Mehrheit, auf Kernkraft zu setzen und sie zu fördern. Ausserdem ist das Thema in D sowieso erledigt, was andere Staaten machen werden wir sehen. Wir können aber nur noch tatenlos mit ansehen, wie weltweit vermehrt chinesische oder russische Reaktoren gebaut werden, wir haben das Know How freiwillig aufgegeben. Ob diese Reaktoren dann aber sicherer als die deutschen Reaktoren sind, daran darf man zweifeln.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

FrankP hat geschrieben:(19 Nov 2021, 08:50)

2. Kernenergie ist in ihrer Skalierbarkeit begrenzt, Windkraft und PV sind das (wenn man sich nicht ausschließlich mit dem Bau von Luftschlössern beschäftigt) noch viel mehr.
Da muss ich Dir widersprechen. Bei der Kernenergie ist das klar, man kann das Angebot nicht beliebig und global ausbauen. Wind und PV hingegen sind perfekt für eine dezentrale Verteilung und Ausweitung. Wichtig ist, dass wir verstärkt in Speicherkraftwerke investieren, um unsere Versorgungssicherheit behalten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2021, 11:47)

Wenn man die kompletten Kosten der Kernenergie internalisieren würde, dann wäre der Atomstrom natürlich deutlich teurer. Die Frage ist, ob man das machen sollte, denn damals war es ja eine Entscheidung der gewählten politischen Mehrheit, auf Kernkraft zu setzen und sie zu fördern. Ausserdem ist das Thema in D sowieso erledigt, was andere Staaten machen werden wir sehen. Wir können aber nur noch tatenlos mit ansehen, wie weltweit vermehrt chinesische oder russische Reaktoren gebaut werden, wir haben das Know How freiwillig aufgegeben. Ob diese Reaktoren dann aber sicherer als die deutschen Reaktoren sind, daran darf man zweifeln.
Ja, damals war es eine bewusste Entscheidung, dass beispielsweise in Deutschland der Staat gesagt hat, Müllbeseitigung, darum kümmern wir uns. Damit sollen die Kraftwerke und Betreiber nicht belastet werden. Man wollte eben die Kernkraft voranbringen. Heute sieht man, mit Kernkraft kommt man auch global nicht richtig vorwärts, es ermöglicht uns keine dezentrale Stromversorgung. Man kann froh sein, wenn man die nächsten Jahren die Kapazitäten so halten kann. Ich würde nicht mal sagen, dass die damaligen Entscheidungen ein Fehler waren, aber wir haben jetzt heute mit den Folgen zu kämpfen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(20 Nov 2021, 11:54)

Da muss ich Dir widersprechen. Bei der Kernenergie ist das klar, man kann das Angebot nicht beliebig und global ausbauen. Wind und PV hingegen sind perfekt für eine dezentrale Verteilung und Ausweitung. Wichtig ist, dass wir verstärkt in Speicherkraftwerke investieren, um unsere Versorgungssicherheit behalten.
Es geht um den PREIS !

die Länder mit UNTER 0,10 $ je kwh

die ersten 6 liegen sogar unter 0,01 $ je kWh >>
Venezuela
Sudan
Libyen
Iran
Äthiopien
Kirgisistan

Suriname
Libanon
Bhutan
Angola
Irak
Oman
Usbekistan
Kuba
Sambia
Kuwait
Katar
Myanmar
Simbabwe
Algerien
Aserbaidschan
Afghanistan
Kasachstan
Ägypten
Saudi-Arabien
Laos
Pakistan
Trinidad und Tobago
Bahrain
Malaysia
Nigeria
Argentinien
Paraguay
Ghana
Georgien
Russland
Ukraine
Bangladesch
Nepal
Sri Lanka
Tunesien
Indien
Türkei
Mexiko
Ver. Arab. Emirate
Vietnam
Kongo, Dem. R.
Armenien
Belarus
China
Moldau
Kamerun
Nordmakedonien
Serbien
Dominikanische Rep.
Jordanien
Tansania
WIR sind SPITZENREITER mit 0,364 $ je kwh -

Du meist - irgendeine REGIERUNG der hier genannten shaut sich bei "UNS" irgendetwas ab ? (Ausser so NICHT)


Politik muss wählbar sein.

Bei 100% EE und 50 ....60 Cent die kWh - werden in D "Grüne" gewählt .....oder doch "Atomkraftvertreter" die es in 10 ...15 Jahren sicher geben wird ?

Atomkraft ist eine POLITISCHE Entscheidung !!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Ja was für eine Überraschung, die Stromkosten von Venezuela, Äthiopien oder Laos sind niedriger als bei uns. Mit den entsprechenden stundenlangen Stromausfällen in besagten Ländern und einem Stromnetz, dass nicht die gesamte Bevölkerung beliefert. Yupp, von denen sollten wir uns echt abschauen, was billig bedeutet.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(20 Nov 2021, 12:32)

Ja was für eine Überraschung, die Stromkosten von Venezuela, Äthiopien oder Laos sind niedriger als bei uns. Mit den entsprechenden stundenlangen Stromausfällen in besagten Ländern und einem Stromnetz, dass nicht die gesamte Bevölkerung beliefert. Yupp, von denen sollten wir uns echt abschauen, was billig bedeutet.
Ahhh - ich muss erweitern - bis 0,15 $ und auf INDUSTRIE-Preis Erweitern...

...UNBBEDEUTENDE Industriestaaten - wie China Russland .... USA und Frankreich - aber auch Vielvoölkerstaaten wie Indien , Pakistan...
Venezuela
Libyen
Angola
Libanon
Lesotho
Äthiopien
Sudan
Kirgisistan
Algerien
Bhutan
Katar
Argentinien
Irak
Usbekistan
Paraguay
Sambia
Kuwait
Island
Aserbaidschan
Trinidad und Tobago
Kasachstan
Sri Lanka
Armenien
Mosambik
Südafrika
Saudi-Arabien
Moldau
Ägypten
Nepal
Swasiland
Bahrain
Vietnam
Indonesien
Norwegen
Türkei
Ecuador
Estland
Südkorea
Russland 0,091 $
Malaysia
Myanmar
Ukraine
Nigeria
Georgien
Ruanda
Uruguay
Kongo, Dem. R.
Kanada
China 0,099 $
Ver. Arab. Emirate
Tschechische Rep.
Tansania
Bangladesch
Tunesien
Serbien
Kroatien
Bulgarien
Vereinigte Staaten 0,109 $
Nordmakedonien
Belgien
Madagaskar
Thailand
Philippinen
Finnland
Indien
Spanien
Niederlande
0,116 $
Marokko
Belarus
Bosnien und Herz.
Rumänien
Albanien
Brasilien
Jordanien
Slowenien
Mauritius
Botsuana
Taiwan
Ghana
Luxemburg
Peru
Chile
Singapur
Kolumbien
Griechenland
Litauen
Ungarn
Frankreich 70% Atomstrom - keine Stromsperre !!! 0,143 $
Polen
Dominikanische Rep.
Hongkong
Lettland
Pakistan
Oman

Die USA....
...stundenlangen Stromausfällen in besagten Ländern und einem Stromnetz, dass nicht die gesamte Bevölkerung beliefert...
.... jaaaaa Bei Ford gingen JAHRELANG die LICHTER aus. :D :D :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(20 Nov 2021, 12:52)

Die USA....

.... jaaaaa Bei Ford gingen JAHRELANG die LICHTER aus. :D :D :D
Nö, aber die schlechtere Netzverfügbarkeit in den USA, auch verbunden mit höheren Frequenzabweichungen, ist in der Fertigung ein echtes Thema. Die SAIDI-Werte, kurz gesagt die Minuten, in denen im Jahr kein Strom an einem festen Standort vorhanden ist, zeigen das deutlich.

USA: 280
Deutschland: 12

https://de.wikipedia.org/wiki/System_Av ... _Vergleich
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(20 Nov 2021, 12:58)

Nö, aber die schlechtere Netzverfügbarkeit in den USA, auch verbunden mit höheren Frequenzabweichungen, ist in der Fertigung ein echtes Thema. Die SAIDI-Werte, kurz gesagt die Minuten, in denen im Jahr kein Strom an einem festen Standort vorhanden ist, zeigen das deutlich.

USA: 280
Deutschland: 12

https://de.wikipedia.org/wiki/System_Av ... _Vergleich
Eine Frage der NETZPlanung und Aufbau aus dem "kalten" Krieg.... Standhaftigkeit der Versorgung der Heimatfront !

Die Bundesrepublik hatte gegen 1982 (Mein Nachbar hat seine Diplomarbeit über die Stromversorgung // Standhaftigkeit der BRD geschrieben - eine VVS) eine Versorgungssicherheit von 2,8 bei NETZ und Versorgung . (Erdkabel und Redundanz)

Die DDR dagegen nur 1,8 - hier auch nur durch die vielen Industriekraftwerke vor Ort - die die "Sicherheit" darstellten.

-------------------------------------

Spätestens wenn diesteuerbare Sicherheit in D zurückgebaut wurde - ATOM- , Kohle- und DU auf 100% MONDSTROM angewiesen bist - wirst Du bemerken dass NACHTS keine Sonne scheint. Speicher "Kosten" zusätzlich 5...6 Cent MEHR Strompreis insgesamt.

>> Die Kabelredundanz und Erdkabel - Kurze Wege Kraftwerk - Verbraucher - durch LANGE ....Seekabel ersetzt sind.

Ist ja auch GUT Gesteuert - dass in D -DIE , die DAS verzapft haben .....die Wähler - die Zeche zahlen müssen !!

Was meinst Du - bei welchem PREIS in D "RAUSGETRETEN" wird ? (Frankreich war über 15 $ Cent...)

>> Nebenbei - ab welchem Preis wird weniger gefahren ?? (Hongkong hat 2,631 $ den Liter benzin) Stau ist da ohne Ende...
Zuletzt geändert von Teeernte am Sa 20. Nov 2021, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(20 Nov 2021, 13:22)

Spätestens wenn diesteuerbare Sicherheit in D zurückgebaut wurde - ATOM- , Kohle- und DU auf 100% MONDSTROM angewiesen bist - wirst Du bemerken dass NACHTS keine Sonne scheint. Speicher "Kosten" zusätzlich 5...6 Cent MEHR Strompreis insgesamt.
Der SAIDI-Wert ist in den letzten Jahren in Deutschland stabil. Er ist sogar im Vergleich zum Jahrzehnt davor gesunken. Trotz Ausbau der EE. Ich weiß, dass ist immer blöd, wenn einer mit Fakten kommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromausf ... eutschland
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(20 Nov 2021, 13:26)

Der SAIDI-Wert ist in den letzten Jahren in Deutschland stabil. Er ist sogar im Vergleich zum Jahrzehnt davor gesunken. Trotz Ausbau der EE.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromausf ... eutschland
Eben - die Sicherheit müsste - vor Abschalten der "Herkömmlichen" also auf irgend einen Wert um 3 liegen....

Das Backup vom Backup des Backups..... Atomstrom auf Kohle auf Solar und Wind in Reserve von Gerdgas.....und die Kabel zu EE Neu - extra.

Wenn Du also bei 100% EE bist - also nicht mehr den Fussbodenbelag mit Holz, darauf Linoleum - darauf nen Teppich darauf nen Läufer hast ....

DIE REDUNDANZ voll weg - >> UNTER DDR Niveau fällst - in 10 jahren - konnen wir WEITER über Standhaftigkeit der Stromversorgung reden.

Wenn ein Kabel nicht mehr "gebraucht" wird - ....fällt die Wartung und Instandhaltung weg.... es wird absaufen // bei Freileitung die Isolatoren versotten.. die Kabel reissen.

Die EE - Fernkabel/Freileitungsstrecken gehen LANGE WEGE Nord Süd - NordOST-SüdWEST.

Die alten Kraftwerke stehen NEBEN dem Verbraucher. - man benötigt wenig AUSGLEICH.

Kannst Du die Logik nachvollziehen ? NOCH liegt hier alles VIERFACH ! ....mit EE
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(20 Nov 2021, 13:36)

Wenn Du also bei 100% EE bist - also nicht mehr den Fussbodenbelag mit Holz, darauf Linoleum - darauf nen Teppich darauf nen Läufer hast ....
Die Frage ist generell nicht, ob 100% EE kommt, sondern wann. Denn irgendwann sind die fossilen Ressourcen nicht mehr kostengünstig zu haben. Dann müssen sich alle Industriestaaten genau dieser Herausforderung stellen. Wenn nicht heute, dann morgen. Und wenn jetzt das Argument kommt, Kernkraft ist ja kein EE und wird es immer noch geben.....ja, richtig, wird so sein. Nach Macron gehört Kernkraft zu den Erneuerbaren. ;)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(20 Nov 2021, 13:42)

Die Frage ist generell nicht, ob 100% EE kommt, sondern wann. Denn irgendwann sind die fossilen Ressourcen nicht mehr kostengünstig zu haben. Dann müssen sich alle Industriestaaten genau dieser Herausforderung stellen. Wenn nicht heute, dann morgen. Und wenn jetzt das Argument kommt, Kernkraft ist ja kein EE und wird es immer noch geben.....ja, richtig, wird so sein. Nach Macron gehört Kernkraft zu den Erneuerbaren. ;)
JA eben. Mit EE werden die Versorgungswege lang - da diese weitab der Zentren liegen.

Die Versorgungssicherheit wird dann auch auf UNTER 1,5 liegen. Es ist eine Frage des Preises - wieviel man den "Volk" zumuten kann.....bei einer Umstellung von Co2 auf Strom....also auch Heizung, Fahren.... und GAS Heizung kostet im Moment die kWh nur 6,3 Cent die kWh.

Eine VERFÜNFFACHUNG des Preises (ohne Wärmepumpe) - und 20% mehr Strombedarf.

Eine Wärmepumpe wird bei Mietwohnung sicher auch nicht zum Einsatz kommen...
-----------------------------------------------------------------------------------

Insgesamt also eine politische Frage - ob EE für Privat eine MEHRWERTSTEUER und zB Konzessions- "Abgabenhaben" müssen.
Man den Bürgern die EE "schmackhaft machen WILL - oder eben das Bonbon Atomstrom ist billig lutschen lässt.

Denn wir beide haben auf die Preise keinen Einfluss. Die meisten Preise sind von der Politik festgelegt.... EE ist somit GESTEUERT in D TEUER.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

relativ hat geschrieben:(08 Nov 2021, 10:28)

Hast du mal eine Quelle wie lange solche Brennstäbe wiederaufbereitet werden können und wieviel künstlich erzeugtes radiaktives Material verbleibt. Soweit ich weiss verbleibt auch beim Recycling von Brennstäben radiaktiver Müll, der halt weniger lang strahlt , wobei ich jetzt 500-1000 Jahre auch nicht so kurz finde. Allerdings ist diese Technik wohl auch sehr teuer und eben noch nicht so gut erforscht.
Eine Quelle konnte ich auf meiner Festplatte nicht finden, und will jetzt nicht im Inet suchen. Ich habe hier einen Text, den ich vor längerem schrieb:

Es gibt keinen Atommüll

Die kostbaren Wertstoffe in den abgebrannten Brennelementen sollte man wiedergewinnen, wieder aufarbeiten, nicht vergraben. „Abgebrannte“ Brennelemente können in einer Wiederaufarbeitungsanlage – zum Beispiel im französischen La Hague oder in Sellafield in Großbritannien – zerlegt werden, um das verbliebene Uran-235 und das entstandene Plutonium-239 heraus zu lösen und bei der Brennelemente-Herstellung wiederzuverwenden.

Die Wiederaufarbeitung reduziert damit die Abfallmengen und verlängert zugleich die Reichweite des Brennstoffes Uran-235. Sie reduziert den hochaktiven Müll um 94 %. Von einem Reaktor mit 1.300 MW elektrischer Leistung fallen dann statt 50 Kubikmeter nur noch 3 Kubikmeter verglaster Reststoffe pro Jahr an. Weiterhin könnte man die wertvollen Radionuklide, die in der Medizin verwendet werden, sowie die anderen Stoffe, für die es technische Anwendungen gibt, herausziehen, statt sie woanders aufwändig zu produzieren. Damit hätte man die verbliebenen Reststoffe noch mal erheblich reduziert.

Was dann noch bleibt, sollte rückholbar unterirdisch gelagert werden, denn für die restlichen Stoffe könnten sich in der Zukunft durchaus sinnvolle Anwendungen auftun. Diese Überbleibsel sind hochaktiv, anders formuliert, sie zerfallen schnell. Nach ca. 300 Jahren haben sie das Niveau des Natururans erreicht.

Was aus den kostbaren Wertstoffen Müll macht, ist, dass in Deutschland die Wiederaufarbeitung seit Juli 2005 gesetzlich nicht mehr zugelassen ist, ein Gesetz, das Jürgen Trittin in die Wege geleitet hat, mit dem offenkundigen Ziel, möglichst viel Müll anfallen zu lassen, um so der Kernenergie möglichst zu schaden.
__________________________________________
wie lange solche Brennstäbe wiederaufbereitet werden können
Je länger das vor sich hin strahlt, um so leichter wird dann die Handhabung. Die Strahlung klingt ab. Theoretisch könnte man das so oft machen, bis der ganze Brennstab gespalten wurde. Bräuchte man aber andere Reaktoren für.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

syna hat geschrieben:(13 Nov 2021, 15:12)

Mir scheint, Du weißt gar nicht, was Radioaktivität überhaupt ist.
Wieso? Ich glaube ich habe eine ganz gute Vorstellung davon. Aber wieso scheint es anders?

(Edit: überflüssiges Wort entfernt.)
Zuletzt geändert von Daddeldu am Sa 20. Nov 2021, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2021, 11:00)

Auch für dich noch einmal der Link: https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... a-101.html Und nein, natürlich geht das alles nicht von heute auf morgen.

Und nochmal nein, das Zeug soll nicht einfach irgendwo in der Natur entsorgt werden, da helfen auch keine noch so dummen Suggestivfragen.
Eine schöne Idee, aber: noch lange nicht gebrauchsfähig und allemal kein Argument für das Weitermachen in Sachen strahlenden Mülls

"Transmutation von Atommüll
Langwierig, teuer und riskant"

https://www.deutschlandfunkkultur.de/tr ... t-100.html

Über Transmutation Die Verharmlosung des Atommülls

https://www.deutschlandfunk.de/ueber-tr ... s-100.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

blues hat geschrieben:(20 Nov 2021, 19:00)

Eine schöne Idee, aber: noch lange nicht gebrauchsfähig und allemal kein Argument für das Weitermachen in Sachen strahlenden Mülls

"Transmutation von Atommüll
Langwierig, teuer und riskant"
Propaganda ->> wie "WELTFRIEDEN".

Erst kommt das Fressen - dann die Moral.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

blues hat geschrieben:(20 Nov 2021, 19:00)

Eine schöne Idee, aber: noch lange nicht gebrauchsfähig und allemal kein Argument für das Weitermachen in Sachen strahlenden Mülls

"Transmutation von Atommüll
Langwierig, teuer und riskant"

https://www.deutschlandfunkkultur.de/tr ... t-100.html

Über Transmutation Die Verharmlosung des Atommülls

https://www.deutschlandfunk.de/ueber-tr ... s-100.html
Vielleicht ist der Deutschlandfunk nicht die beste Quelle für eine Risiko-, Wirtschaftlichkeits- und Machbarkeitsabschätzung der Transmutation im Rubbio-Reaktor. Sondern viel eher die Propagandaabteilung der Grünen. Also, der ÖR generell, nicht nur der Df.

Transmutation ist ein seit den 40ern bekannter physikalischer Vorgang, keine neue Technik. Er findet in jedem Kernreaktor statt. Eine neue Entwicklung wäre nur der Rubbio-Reaktor. Die Idee, das Plutonium in Wiederaufbereitungsanlagen herauszulösen und in einem Reaktor mit schnellen Neutronen zu spalten, ist ziemlich alt und wurde von grünen Schadpolitikern in Deutschland schon vor Jahrzehnten erfolgreich obstruiert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Corella »

Daddeldu hat geschrieben:(21 Nov 2021, 09:51)
...Transmutation ist ein seit den 40ern bekannter physikalischer Vorgang, keine neue Technik. Er findet in jedem Kernreaktor statt. Eine neue Entwicklung wäre nur der Rubbio-Reaktor...
Jau, und wenn ich mir ne Milchschnitte reinzieh krieg ich weiße Zähne und werde schlank!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Quellen sind veraltet, die Forschung bleibt halt nicht stehen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2021, 11:20)

Die Quellen sind veraltet, die Forschung bleibt halt nicht stehen.
Was gab es in den letzten 3 Jahren für neue Erkenntnisse?

Generell sehe ich das so, selbst wenn Transmutation möglich ist, ist nicht klar, ob das am Ende nicht sogar teurer wird, als ein Endlager zu suchen und zu nutzen. Wir müssen davon ausgehen, dass es möglich ist, dass die Transmutation keine praktikable Lösung ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Daddeldu hat geschrieben:(21 Nov 2021, 09:51)

Vielleicht ist der Deutschlandfunk nicht die beste Quelle für eine Risiko-, Wirtschaftlichkeits- und Machbarkeitsabschätzung der Transmutation im Rubbio-Reaktor. Sondern viel eher die Propagandaabteilung der Grünen. Also, der ÖR generell, nicht nur der Df.
Wie originell, du meinst das sind so die Systemmedien?
Transmutation ist ein seit den 40ern bekannter physikalischer Vorgang, keine neue Technik. Er findet in jedem Kernreaktor statt. Eine neue Entwicklung wäre nur der Rubbio-Reaktor. Die Idee, das Plutonium in Wiederaufbereitungsanlagen herauszulösen und in einem Reaktor mit schnellen Neutronen zu spalten, ist ziemlich alt und wurde von grünen Schadpolitikern in Deutschland schon vor Jahrzehnten erfolgreich obstruiert.
offensichtlich so effektiv, dass die Atommüllbestände immer geringer werden ... seit den 40ern ... im Ernst, das Verfahren reicht nicht um dahingehend zu argumentieren Kernenergie weiterhin zu nutzen
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von blues »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2021, 11:20)

Die Quellen sind veraltet, die Forschung bleibt halt nicht stehen.
Naja, viel hat sich in der Zwischenzeit nun nicht getan, aber wie auch immer, sicherlich spart man einwenig Müll, aber die Sorge um den bestehenden Müll werden wir auch nicht durch Transmutation los, zudem (s.o.) kann Transmutation auch kein Freifahrtsschein für die weitere Nutzung der Kernkraft sein oder werden.

Die Zukunft liegt in den Erneuerbaren. Und nur da.

" Aber: Auch mit Transmutation wäre ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle nach wie vor notwendig. Denn die für die Transmutation geeigneten Spaltprodukte lassen sich nie zu 100 Prozent umwandeln. Außerdem gibt es eine beachtliche Menge an hoch radioaktivem Abfall, der bereits verglast ist und somit nicht mehr umgewandelt werden könnte. Auch für Abfälle, die nur schwach bis mittelradioaktiv sind, wäre ein Ort zur sicheren Verwahrung notwendig. Hinzu kommt, dass reaktorbetriebene Systeme während ihrer Laufzeit weitere schwach und mittelradioaktive Abfälle erzeugen würden."
aus,
https://www.quarks.de/technik/energie/s ... smutation/

2021, also nicht alt aber vielleicht bezeichnest du diese Quelle ja auch als "nicht die beste Quelle" ...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Nov 2021, 08:36)

Frankeich hat 2020 nur noch 299 Mio to CO2 ausgestoßen (4,434 to pro Kopf), Deutschland 683 Mio to Co2, pro Kopf 8,216 to. Stromkosten Frankreich: 18,99 ct/kWh, Deutschland 30,34. Die deutsche Energiewende ist ein Fail auf ganzer Linie.
Adam Smith hat geschrieben:(15 Nov 2021, 09:48)

Das sieht im Moment auf dem ersten Blick so aus. Das ist richtig.
Nö, das sieht schon seit Jahrzehnten und auch auf dem zweiten Blick so aus. Frankreich ist Deutschland im Klimaschutz haushoch überlegen. Da ist es fraglich, ob wir überhaupt eine theoretische Chance haben, unsere Nachbarn noch einzuholen. Möglicherweise ist das entsprechende CO2 von Deutschland schon in der Luft.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

blues hat geschrieben:(21 Nov 2021, 20:16)

Naja, viel hat sich in der Zwischenzeit nun nicht getan, aber wie auch immer, sicherlich spart man einwenig Müll, aber die Sorge um den bestehenden Müll werden wir auch nicht durch Transmutation los, zudem (s.o.) kann Transmutation auch kein Freifahrtsschein für die weitere Nutzung der Kernkraft sein oder werden.
Sorge um den bestehenden Müll werden durch den Ausstieg auch nicht los, und warum der Müll von 90 Jahren Kernenergie schwerer zu entsorgen sein soll als von 60 Jahren, dazu habe ich noch kein sachliches Argument gehört.
blues hat geschrieben:(21 Nov 2021, 20:16)
Die Zukunft liegt in den Erneuerbaren. Und nur da.
Die Zukunft liegt auch in Deutschland noch für Jahrzehnte in den fossilen Energieträgern. Stand 2020 laut Umwelt-Bundesamt beträgt der Anteil erneuerbarer Energieträger am deutschen Primärenergieverbrauch immer noch weniger als 20%.
Der endgültige Atomausstieg ist JETZT. Und wenn wir JETZT nicht hingekriegt haben, Kernenergie durch etwas anderes als Kohle zu ersetzen, dann ist das Vorhaben Atomausstieg ohne Vernachlässigung des Klimaschutzes jetzt endgültig gescheitert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Perkeo hat geschrieben:(21 Nov 2021, 21:10)
Und wenn wir JETZT nicht hingekriegt haben, Kernenergie durch etwas anderes als Kohle zu ersetzen, dann ist das Vorhaben Atomausstieg ohne Vernachlässigung des Klimaschutzes jetzt endgültig gescheitert.
Haben wir doch.
Kernenergie ist nahezu abgelöst - und zwar durch EE.
Das Problem - welches hier ja auch gesehen und diskutiert wird - ist, ob man jetzt auch die Co2-basierten Energieformen noch durch EE ersetzen kann - oder ob es besser ist, stattdessen die Kernenergie wieder anzuschmeißen, oder zumindest mal noch die verbliebenen Kernkraftwerke in der Laufzeit zu verlängern.
International gesehen ist die Frage: Wenn Länder andere Prioritäten gesetzt haben als Deutschland, dann wäre jetzt tendenziell der falsche Zeitpunkt, um zuerst die AKWs regenerativ zu ersetzen, und dann die CO2-verursachenden Kohle- Öl- und Gaskraftwerke.

Für Deutschland ist die Sachlage relativ eindeutig - aufgrund der Preise, der politischen Gesamtlage und der Bauzeiten ist eine Renaissance der Kernenergie ohne dramatische neue wirtschaftliche Entwicklungen im Bereich der Kernenergie längst durch.
Für Europa muss man anerkennen, dass die Sachlage für Länder wie Frankreich oder GB temporär anders aussieht - allerdings gilt halt auch, dass AKWs auch mit der modernsten wirtschaftlich einsatzfähigen Technologie die wesentlichen Problemstellungen noch immer nicht gelöst haben.
Es gibt potentielle Lösungsansätze für die 'Probleme der Kernenergie - allerdings ist völlig offen, ob diese wirtschaftlich sind oder auch nur jemals zur Produktionsreife kommen.

Dass international in der Breite auf AKWs gesetzt wird - ist schlicht und einfach nicht erkennbar. Auch in den nächsten Jahren wird im Schnitt der AKW-Kraftwerkspark immer älter. Auch in den nächsten Jahren wird tendenziell mehr AKW-Leistung in Rente gehen, als neue Leistung zugebaut. Und auch in den nächsten Jahren werden neu gebaute AKWs nicht wirtschaftlich gegenüber anderen Kraftwerkstypen leisten können.

AKWs waren im Weltenergiebedarf immer ein Nischenprodukt - ein problematisches noch dazu. Sie werden diese Nische auf absehbare Sicht nicht verlassen, weil es zu viele Probleme im Dunstkreis von AKWs gibt. Sie werden aber dennoch nicht morgen alle abgeschaltet - weil je nach Situation der einzelnen Länder es unterschiedliche Interessenslagen zu AKWs gibt, und weil AKWs in einzelnen Ländern temporär helfen können, die Probleme im Bezug auf den Klimawandel im Griff zu behalten.

Nicht mehr - aber auch nicht weniger.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

blues hat geschrieben:(21 Nov 2021, 20:16)

Naja, viel hat sich in der Zwischenzeit nun nicht getan...
Den Artikel der Tagesschau hast du gelesen? Die Forschung geht weiter, zwar nicht in Deutschland, aber das ist ja egal.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Sören74 hat geschrieben:(20 Nov 2021, 11:54)

Da muss ich Dir widersprechen. Bei der Kernenergie ist das klar, man kann das Angebot nicht beliebig und global ausbauen. Wind und PV hingegen sind perfekt für eine dezentrale Verteilung und Ausweitung. Wichtig ist, dass wir verstärkt in Speicherkraftwerke investieren, um unsere Versorgungssicherheit behalten.
Meinst Laufwasserkraftwerke? Wo bauen wir die hin?
In Mitteleuropa fehlt ganz überwiegend das notwendige Relief dafür.
Norwegen ist schon ziemlich "zugebaut" und alles im Süden hat nicht genügend Wasser.

Oder sind "Netzbatterien" gemeint?
Die sind etwa so nah an der flächendeckenden Einsetzbarkeit wie die Kernfusion...
Die größte in Deutschland existierende Netzbatterie mit 53 MWh, welche die Stromproduktion des Kraftwerks "Schwarze Pumpe" zwischenspeichern soll, ist ein netter Anfang. Aber allein für die Speicherung der entsprechenden Erzeugung dieses einen Kraftwerks für nur 24 Stunden (38.400 MWh) bräuchte man 725 Stück davon... Weder sind dafür genügend notwendige Rohstoffe verfügbar, noch ist das bezahlbar (ca. 18 Mrd. Euro). Von einer sinnvollen Flächendeckung gar nicht zu reden (nochmal locker Faktor 100)...

Die Kernenergie hat auch ihre Probleme. In einer mangelnden Skalierbarkeit sehe ich aber gerade nicht.

Hast Du evtl. einen Link zu einer Veröffentlichung, die eine sichere Energieversorgung aus EE's sauber und robust vorrechnet? Ich suche schon länger danach, finde aber bisher nichts.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

FrankP hat geschrieben:(22 Nov 2021, 08:56)
Die Kernenergie hat auch ihre Probleme. In einer mangelnden Skalierbarkeit sehe ich aber gerade nicht.
Die Skalierungs-Probleme der Kernenergie sieht man in Frankreich recht gut.
Im Winter hat der Kraftwerkspark zu wenig Leistung (u.A. wegen vieler ungeplanter Ausfälle), und im Sommer werden die Flüsse zu warm und die Leistung muss abgeregelt werden.
Beides hat zur Folge, dass Frankreich viel Strom zukaufen muss - u.A. aus D, wo der Börsenstrompreis sagenhaft niedrig ist.
Das einzige, was an Kernenergie sicher ist, sind die immensen Kosten.
Frankreich hat praktisch durchgehend höhere Börsenstrompreise als D: https://www.photovoltaikforum.com/core/ ... hrome-jpg/
Hast Du evtl. einen Link zu einer Veröffentlichung, die eine sichere Energieversorgung aus EE's sauber und robust vorrechnet? Ich suche schon länger danach, finde aber bisher nichts.
https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(22 Nov 2021, 09:15)

Die Skalierungs-Probleme der Kernenergie sieht man in Frankreich recht gut.
Die Skalierungs-Probleme der Photovoltaik bei NACHT sind ja im gegensatz vollkommen UNBEDEUTEND .
Die Kenn- zahl „Volllaststunden“ oder „Vollbenutzungsstunden“ (VBh) wird als Quotient aus der im Lauf eines Jahres tatsächlich erzeugten Energie und der Nennleistung des Kraftwerks (kWh/kWP, siehe Abschnitt 25.3) ermittelt. Die Übertragungsnetzbetreiber gehen in ihrem Trendszenario im mehrjährigen Mittel von ca. 980 VBh für PV-Freiflächen-Anlagen in Deutschland aus, bei Dachanlagen von ca. 910 VBh [ÜNB]. Die Werte entsprechen Jah- resnutzungsgraden („Kapazitätsfaktoren“) von 11,1 % bzw. 10,3 %, berechnet als Ver- hältnis der VBh zu den gesamten Jahresstunden.

bei Kernenergie ists nur eine Frage der Kosten - einfach ein Kühlturm statt Flusswasserkühlung einzubauen.

...und bei den Stromkosten - guck ich auf den Kaufpreis - die kWh in Frankreich ....und in Deutschland >> PRIVAT !!!

Frankreich 17,65 Cent - mit einer Steuerquote von 35,4 %
Deutschland dagegen - gaaaaanz BILLIGE EE von NUUUUUUR 30,88 Cent mit Steuern von 52,6 % - weitere Steigerungen - wie der >> Ausgleich der "EXTRA" SÜD WEST Windquote in D sind zu erwarten...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von H2O »

Was soll das denn nun? Ohne Energiespeicher wird das mit der PV und auch mit den Windrädern nichts... wenn man eine autonome Stromversorgung anstrebt. Auf EU-Ebene könnte man eine Vernetzung der EE-Anlagen überlegen, wie weit dadurch Energiespeicher eingespart werden können.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von relativ »

Perkeo hat geschrieben:(21 Nov 2021, 20:53)

Nö, das sieht schon seit Jahrzehnten und auch auf dem zweiten Blick so aus. Frankreich ist Deutschland im Klimaschutz haushoch überlegen. Da ist es fraglich, ob wir überhaupt eine theoretische Chance haben, unsere Nachbarn noch einzuholen. Möglicherweise ist das entsprechende CO2 von Deutschland schon in der Luft.
Frankreich hoft noch irgendwie, daß sie die Atomkraft solang nutzen können, bis die Eierlegendewollmilchsau vorbei kommt und ihnen Probleme mit der Atomernergie abnimmt. Ich bleib da beim Lesch: "Physik kann man nicht austricksen."
Die Transformation in Deutschland ist auch deshalb nicht besser/schneller gelaufen, weil unterschiedliche Regierungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen daran herumgepfuscht haben. Die größste Schuld daran trägt m.M. die Union und FDP die quasi fast alle positiven Effekte für grünen Strom rückgängig gemacht hat, bzw. erschwert hat. Lobbyarbeit in Reinstkultur und das Ergebnis sehen wir jetzt. Zu langsam und viele Kerntechniken der grünen Energie sind ins Ausland gewandert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

FrankP hat geschrieben:(22 Nov 2021, 08:56)

Meinst Laufwasserkraftwerke? Wo bauen wir die hin?
Ich meine nicht nur PSW.
FrankP

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Kamikaze hat geschrieben:(22 Nov 2021, 09:15)

Die Skalierungs-Probleme der Kernenergie sieht man in Frankreich recht gut.
Im Winter hat der Kraftwerkspark zu wenig Leistung (u.A. wegen vieler ungeplanter Ausfälle), und im Sommer werden die Flüsse zu warm und die Leistung muss abgeregelt werden.
Beides hat zur Folge, dass Frankreich viel Strom zukaufen muss - u.A. aus D, wo der Börsenstrompreis sagenhaft niedrig ist.
Das einzige, was an Kernenergie sicher ist, sind die immensen Kosten.
Frankreich hat praktisch durchgehend höhere Börsenstrompreise als D: https://www.photovoltaikforum.com/core/ ... hrome-jpg/


https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
Frankreichs uralte Meiler als Maßstab für eine die Nutzung neuer SMR's zu nehmen, ist jetzt aber schon ein bisschen unfair, oder?

Danke für die Quelle! Leider nur auf den Sektor Verkehr ausgerichtet, keine Gesamtrechnung. Es fallen chemische Industrie, Stahlerzeugung, Alumuniumindustrie und und und... raus.
Und selbst dafür wird Versorgungssicherheit nicht nachgewiesen, sondern argumentfrei vorausgesetzt. Über längerfristige Zuwächse im Energiebedarf wird schonmal überhaupt nicht nachgedacht.

Immerhin: Es findet sich ein Verweis auf eine Arbeit von Quaschnig von 2016, der sich mit dem Thema umfassender auseinandergesetzt hat. Da schau ich mal bei Gelegenheit rein, vielleicht beantwortet der ja mehr Fragen.
Insofern: :thumbup:
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