Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

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Kohlhaas
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kohlhaas »

Atue001 hat geschrieben:(29 Jul 2020, 22:03)Viele erwarten, dass vor allem das Thema Mobilität mit Wasserstoff adressiert wird - aber das ist eher unwahrscheinlich. Deutschland braucht die Wasserstofftechnologie für Schwerlasttransporte, aber vor allem für die Industrie. Relevant ist aber, wie der Wasserstoff gewonnen wird. Bisher steht auf der regenerativen Seite vor allem der relativ unwirtschaftliche Weg offen, zunächst regenerativen Strom zu erzeugen, um dann mit diesem Wasserstoff herzustellen. Die Effizienz ist dann aber bescheiden - was einer von mehreren Gründen ist, warum dieser Weg für das Thema PKWs auf absehbare Zukunft nicht kommen wird.
Die Effizienz ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Genau hier liegt auch ein Versäumnis der Politik: Die Techniken sind seit Jahrzehnten bekannt. Es ist aber nichts unternommen worden, um sie durch Forschung und Entwicklung auch zu großtechnischer Anwendungsreife zu bringen. Damit hätte man schon vor vielen Jahren anfangen können. Das ist das Hauptproblem bei der ganzen Energiewende: Es wurde praktisch nichts getan, um regenerativ erzeugte Energie speicherbar zu machen.
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Tom Bombadil
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Das liegt daran, dass der Staat die Energiewende nicht steuert, sondern einfach nur das Geld der privaten Stromkunden reinwirft, es gibt keinen "Masterplan", sondern nur Gewurschtel.
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Teeernte
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 Jul 2020, 11:48)
Es wurde praktisch nichts getan, um regenerativ erzeugte Energie speicherbar zu machen.
Da wir MARKTWIRTSCHAFT haben - muss die "Abfall" - Energie auch EE Genannt - einen niedrigen PREIS haben - damit Speicherung lohnt.

Die Lobbyisten haben aber sofort erkannt - die Deutschen würden das Schlupfloch >> preiswerte Energie nutzen und diese einfach verbrauchen.

Der MArkt würde dann am Verbrauch ziehen - und Speicherung unnötig machen !

Speicher benötigen nur die Grünen "Sterntaler" Unternehmer.
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blinkende Taler.
Die Technik ist einfach - Gesteuerte Zähler - und Bekanntmachung in Presse Rundfung Fernsehen Internet. Jeder Versorger kann/könnte seinen Verbrauch so steuern.

Natürlich könnte man die Waschmaschine/Trockner/Geschirrspüler per Schaltuhr NAchts laufen lassen ...oder Frühmorgens... wenn es sich lohnen würde.

Dass frisst aber GELD was die Unternehmen lieber direkt kassieren wollen - und der staat freut sich über hohe Steuern.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2020, 17:11)

Da wir MARKTWIRTSCHAFT haben - muss die "Abfall" - Energie auch EE Genannt - einen niedrigen PREIS haben - damit Speicherung lohnt.

Die Lobbyisten haben aber sofort erkannt - die Deutschen würden das Schlupfloch >> preiswerte Energie nutzen und diese einfach verbrauchen.

Der MArkt würde dann am Verbrauch ziehen - und Speicherung unnötig machen !

Speicher benötigen nur die Grünen "Sterntaler" Unternehmer.


Die Technik ist einfach - Gesteuerte Zähler - und Bekanntmachung in Presse Rundfung Fernsehen Internet. Jeder Versorger kann/könnte seinen Verbrauch so steuern.

Natürlich könnte man die Waschmaschine/Trockner/Geschirrspüler per Schaltuhr NAchts laufen lassen ...oder Frühmorgens... wenn es sich lohnen würde.

Dass frisst aber GELD was die Unternehmen lieber direkt kassieren wollen - und der staat freut sich über hohe Steuern.
Dieses ständige Kapitalismus-Bashing ist mir zu billig. Ich bin alt genug um noch in den real existierenden Antikapitalismus gereist zu sein und den Unterschied in der Umwelt gesehen - und auch gerochen - zu haben.

Ein Unternehmen muss nichts verschenken. Aber die Regierung muss verdammt noch mal mehr tun, als auf Geschenke zu warten. Es wäre ein leichtes, die Infrastruktur für Verbrauchssteuerung vorzuschreiben.
Nur leider gängelt die Umweltlobby lieber den Bürger mit auf CO2 bezogen kontraproduktiven Dieselfahrverboten anstatt die Freiheit zu schaffen das Richtige zu tun.
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Kamikaze
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

Ein sehr interessante Video zum Thema:
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Wasserstoff - Ausstieg

Beitrag von Teeernte »

VW, Mercedes & Co. verabschieden sich von ihren Wasserstoff-Träumen – das spricht gegen den H2-Antrieb.
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... antrieb-c/

Marktwirtschaft.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Grüner Wasserstoff ist Zukunftsmusik
Als Abgas fällt bei Brennstoffzellenautos tatsächlich nur unschädlicher Wasserdampf an. Die Produktion von H2 ist aber in den meisten Fällen noch alles andere als klimaneutral. Die Herstellung von grünen Wasserstoff ist zwar in der Theorie bereits möglich. Hierbei wird die Elektrolyse von Wasser ausschließlich mit Strom durchgeführt, der komplett aus erneuerbaren und klimaneutralen Energien stammt. Diese Methode ist derzeit jedoch noch sehr kostenintensiv und wird deshalb nur im kleinen Maßstab eingesetzt. Der große Durchbruch wird hier zwar schon seit langem prophezeit, bisher ist er jedoch noch nicht eingetroffen.

Die Norm ist heute dagegen der graue Wasserstoff. Bei ihm stammt die Energie großteils aus fossilen Brennstoffen. Meist wird Erdgas unter hohen Temperaturen in Wasserstoff und C02 umgewandelt. Letzteres wird in die Umgebungsluft abgegeben und verstärkt so den Treibhauseffekt.
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... antrieb-c/

GRÜNER Wasserstoff - ist genau wie Kernfusion - Eine Zukunftsmusik - die noch nicht lohnt.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Adam Smith »

Beim Öl gibt es die Öltanker und beim Wasserstoff bald die Wasserstofftanker.

https://www-trendsderzukunft-de.cdn.amp ... einsatz%2F
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(20 Mar 2021, 10:10)GRÜNER Wasserstoff - ist genau wie Kernfusion - Eine Zukunftsmusik - die noch nicht lohnt.
Das stimmt nicht. Es ist noch nie ein funktionierender Fusionsreaktor gebaut worden. Es gibt aber sehr wohl funktionierende Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Die Technik ist seit mehrr als hundert Jahren bekannt, wird auch eingesetzt und wird mittlerweile gezielt in Richtung auf großtechnische Anwendung weiter entwickelt.

Deutschland wird Projekte im Bereich Wasserstofftechnologie mit acht Milliarden Euro fördern und hofft, damit private Investitionen in dreifacher Höhe anzustoßen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... g-101.html

"Ein solches Vorhaben habe es in dieser Größenordnung im industriepolitischen und klimapolitischen Bereich noch nicht gegeben. "Wir sind dabei, bei Wasserstoff die Nummer eins in der Welt zu werden," so Altmaier."
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Perkeo »

Adam Smith hat geschrieben:(30 May 2021, 10:45)

Beim Öl gibt es die Öltanker und beim Wasserstoff bald die Wasserstofftanker.

https://www-trendsderzukunft-de.cdn.amp ... einsatz%2F
Nee, so einfach ist es nicht. Wasserstoff ist SEHR viel schwerer speicherbar als Erdgas oder Öl. Es wird noch eine spannende Frage werden, welche Speichertechnologie sich am Ende durchsetzt.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Atue001 »

Immerhin gibt es mit LOHC doch einen vielversprechenden Ansatz.

https://h2-industries.com/lohc-technologie-uebersicht/

Zumindest im Bahnbetrieb oder auch bei LKWs, Schiffen u.ä. könnte dieser Weg durchaus sehr vielversprechend sein.
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Teeernte
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(30 May 2021, 13:08)

Das stimmt nicht. Es ist noch nie ein funktionierender Fusionsreaktor gebaut worden. Es gibt aber sehr wohl funktionierende Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Die Technik ist seit mehrr als hundert Jahren bekannt, wird auch eingesetzt und wird mittlerweile gezielt in Richtung auf großtechnische Anwendung weiter entwickelt.

Deutschland wird Projekte im Bereich Wasserstofftechnologie mit acht Milliarden Euro fördern und hofft, damit private Investitionen in dreifacher Höhe anzustoßen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... g-101.html

"Ein solches Vorhaben habe es in dieser Größenordnung im industriepolitischen und klimapolitischen Bereich noch nicht gegeben. "Wir sind dabei, bei Wasserstoff die Nummer eins in der Welt zu werden," so Altmaier."
Was ist Kernfusion?
Kernverschmelzungen sind wichtige Naturprozesse:
Viele chemische Elemente sind per Fusion aus Wasserstoff entstanden; Fusion ist die Energiequelle von Sonne und Sternen.



Kernfusion in der Sonne ...

Die Sonne ist Grundlage allen irdischen Lebens: In dem Zentralgestirn stecken 99,8 Prozent der Masse des gesamten Planetensystems. Der riesige Plasmaball besteht überwiegend aus Wasserstoff.

In seinem heißen Inneren brennt ein beständiges Fusionsfeuer. Hier verschmelzen die Wasserstoff-Atomkerne zu Helium. Die bei dieser Kernfusion erzeugten gewaltigen Energien erwärmen und beleuchten auch die Erde.
https://www.ipp.mpg.de/ippcms/de/pr/fus ... sion/index

und Wasserstoff ?

https://efahrer.chip.de/e-wissen/wasser ... zen_101550
Wasserstoffauto: Deshalb wird sich die Technologie so schnell nicht durchsetzen
Bring doch technische Fakten - und weniger Propaganda !!
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kohlhaas »

Atue001 hat geschrieben:(30 May 2021, 22:12)

Immerhin gibt es mit LOHC doch einen vielversprechenden Ansatz.

https://h2-industries.com/lohc-technologie-uebersicht/

Zumindest im Bahnbetrieb oder auch bei LKWs, Schiffen u.ä. könnte dieser Weg durchaus sehr vielversprechend sein.
Ein weiteres Konzept sind Metallhydridspeicher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Metallhydridspeicher
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 May 2021, 12:11)

Ein weiteres Konzept sind Metallhydridspeicher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Metallhydridspeicher
In nem BANK-Schliessfach kann man GOLD lagern. Eine genau so "NEUE" Erfindung .

In 1 mol Methan wird 2 mol Wasserstoff "gespeichert" und ist auf 1/10tel komprimierbar.

VW, Mercedes & Co. verabschieden sich von ihren Wasserstoff-Träumen – das spricht gegen den H2-Antrieb
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... raeumen-n/

Ein gutes AnlgergerGRAB !
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frems
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von frems »

Adam Smith hat geschrieben:(30 May 2021, 10:45)

Beim Öl gibt es die Öltanker und beim Wasserstoff bald die Wasserstofftanker.

https://www-trendsderzukunft-de.cdn.amp ... einsatz%2F
In Hamburg wird ein Netz für Wasserstoff gebaut: https://www.energate-messenger.de/news/ ... -industrie

Man hofft aus den negativen Erfahrungen der Windkraft zu lernen, wo es oftmals an der fehlenden Infrastruktur hakt. Nun will man erstmal ein Netz für die Abnehmer schaffen, primär für die Industrie vorerst.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(07 Jun 2021, 01:29)

In Hamburg wird ein Netz für Wasserstoff gebaut: https://www.energate-messenger.de/news/ ... -industrie

Man hofft aus den negativen Erfahrungen der Windkraft zu lernen, wo es oftmals an der fehlenden Infrastruktur hakt. Nun will man erstmal ein Netz für die Abnehmer schaffen, primär für die Industrie vorerst.
Hier auch... private Anlagen...
Wie viel Wasserstoff verträgt das deutsche Erdgasnetz? Das will die E.On-Tochter Avacon gemeinsam mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in einem Praxistest herausfinden. Ab Dezember wollen die Partner in einem 35 Kilometer langem Teilnetz in Sachsen-Anhalt mit etwa 350 Netzkunden die Beimischung von Wasserstoff schrittweise auf bis zu 20 Prozent erhöhen.
Aber...
Dass eine erhöhte Wasserstoffeinspeisung in das bestehende Netz technisch offenbar möglich ist, ist ja schön und gut – geht aber am eigentlichen Punkt vorbei: Wie sinnvoll ist das Ganze? Denn das Erdgasnetz wird auch durch grünen Wasserstoff keineswegs zu einem Stromspeicher, sondern zunächst allenfalls zu einem Energiespeicher. Um das Wasserstoff-Erdgas-Gemisch wieder zu verstromen, muss es in einem Wärmekraftwerk verbrannt werden. Dadurch erhöht der mäßige Wirkungsgrad des Kraftwerks noch einmal die Umwandlungsverluste.
https://www.heise.de/meinung/Kommentar- ... 47928.html

Irgendwo muss der Abfall - Wasserstoff ja hin..
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Kamikaze
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

Bahnbetriebe setzen eher auf Akkus, als auf Wasserstoff:
die Grundsatzentscheidung für die Akku-Hybrid-Fahrzeuge und gegen die konkurrierende Technik der von Alstom angebotenen Wasserstoffzüge gefallen. Grundlage war damals das Gutachten ausgewiesener Experten von der Technischen Universität Dresden. Inzwischen hat sich auch in anderen Fällen gezeigt, dass bei einem offenen Wettbewerb zwischen diesen beiden Varianten die Entscheidung wegen der deutlich niedrigeren Kosten in aller Regel zugunsten von Akku-Hybrid und gegen die Wasserstoffzüge fällt.
https://www.rheinpfalz.de/wirtschaft_ar ... duced=true
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von firlefanz11 »

Kamikaze hat geschrieben:(29 Nov 2021, 10:12)

Bahnbetriebe setzen eher auf Akkus, als auf Wasserstoff:


https://www.rheinpfalz.de/wirtschaft_ar ... duced=true
Wer DAS Gutachten wohl bezahl hat... :?
Batteriebetriebene Motorräder kranken an mangelnder Reichweite und einem sehr hohen Anschaffungspreis. Eine Alternative ist die Brennstoffzelle und die Befeuerung mit Wasserstoff. Erste ernst zu nehmende Ideen stammen aus China und Frankreich. Und die könnten schon in nächster Zeit Realität werden.
https://www.n-tv.de/auto/Das-Brennstoff ... 54646.html
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Kamikaze
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

Wer DAS Gutachten wohl bezahl hat... :D

Wasserstoff (so er denn grün ist) wird aus Strom hergestellt, den man in Batteriefahrzeuge direkt "tanken" kann.
Wer glaubt, dass Wasserstoff billiger wird als Strom hat beide Augen ganz schön fest zu. :dead:
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(29 Nov 2021, 14:41)

Wer glaubt, dass Wasserstoff billiger wird als Strom hat beide Augen ganz schön fest zu. :dead:
Batterien kosten ja nichts, besonders wenn die Nachfrage steigt :rolleyes:
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Nov 2021, 16:40)

Batterien kosten ja nichts, besonders wenn die Nachfrage steigt :rolleyes:
Batterieprobleme >>
Weitere Wunderbatterie pleite – was taugen die 2 neuen Batterie-SPACs?
https://www.boerse-express.com/news/art ... acs-345675

Wasserstoff ist für "Festinstallation" eine gute Sache....solange nicht dauernd H2 Kompression auf kleinen Raum (Tank) gefordert wird...die die "Energie" frisst.
Als chemischer Baustein ist H2 der Hit ...
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Nov 2021, 16:40)

Batterien kosten ja nichts, besonders wenn die Nachfrage steigt :rolleyes:
Ebenso wie Brennstoffzellen.
Man vergleiche einfach die entsprechende Preisentwicklung der letzten 10 Jahre bei beiden Technologien. ;)
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(29 Nov 2021, 18:55)

Ebenso wie Brennstoffzellen.
Man vergleiche einfach die entsprechende Preisentwicklung der letzten 10 Jahre bei beiden Technologien. ;)
Die Brennstoffzelle ist nicht ganz so Umweltschädlich ....und reparabel...
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:02)

Die Brennstoffzelle ist nicht ganz so Umweltschädlich ....und reparabel...
Batterietechnologie steht in der Breite zur Verfügung und die Grundsatzentscheidungen für weitere Fabriken sind bereits gefallen. Ob und wie schädlich Batterien und ihre Produktion sind, hängt stark von der Technologie ab. Die aber ist gerade in Bewegung.

Wasserstoff wird für andere Zwecke benötigt - und seinen Einsatzort finden.
Die Brennstoffzelle braucht einfach noch ein paar Jahre, bis sie massentauglich ist.

Es wird kein entweder oder geben, sondern ein sowohl als auch.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 00:04)

Ob und wie schädlich Batterien und ihre Produktion sind, hängt stark von der Technologie ab. Die aber ist gerade in Bewegung.
Wie ist die umweltschonende Batterie denn aufgebaut, hast du da Infos?
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(29 Nov 2021, 18:55)

Ebenso wie Brennstoffzellen.
Selbstverständlich. MW. ist eine Brennstoffzelle aber relativ simpel aufgebaut und braucht nicht so viele Rohstoffe wie eine Batterie.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 08:45)
ist eine Brennstoffzelle aber relativ simpel aufgebaut
Weil es so simpel ist, darum sind sie so billig und nie defekt. Oh - moment... War da nicht was von wegen "temperaturempfindlich", "erschütterungsempfindlich" und "müssen regelmäßig gewartet werden"?
...und diverse andere Probleme:
https://efahrer.chip.de/e-wissen/wasser ... zen_101550

(Zudem ist Wasserstoff ein hochbrennbares Gas, das einen großen Zerknall-Korridor aufweist. Moderne LiFePo4 oder Natrium-Zellen sind dagegen nicht brennbar.)
und braucht nicht so viele Rohstoffe wie eine Batterie.
Dafür wesentlich seltenere. Platin zum Beispiel. ;)
https://www.brot-fuer-die-welt.de/filea ... 10-Web.pdf

Übrigens sind Batterien (bzw. die Rohstoffe aus selbiger) nahezu unbegrenzt recycelbar, wenn man denn will.
https://www.dw.com/de/recycling-von-bat ... a-57884706

Dazu kommt, dass CATL (der weltweit größte Hersteller von Batteriezellen) kürzlich die Produktion von Zellen begonnen hat, die weitestgehend auf seltene Erden verzichten:
https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... ll-chemie/
Ab Anfang 2022 soll das Werk dann solche Zellen für den Verkauf produzieren. Etliche große Abnehmer haben bereits Verträge abgeschlossen.

Aber jo - Wasserstoff wird seine Anwendungsgebiete haben. Beispielsweise in der Stahlindustrie, in Zementöfen und der chemischen Industrie.
Für den Verkehrssektor ist die Technik schlicht zu teuer und ineffizient im direkten Vergleich. Evtl wird es noch was mit der Nutzung in Regelenergie-Kraftwerken, aber auch da wird sich noch VIEL tun müssen, ehe Batterien da nicht mehr das Mittel der Wahl sind. Immerhin lassen sich Netzbatterien viel schneller ind präziser regeln, als jedes Kraftwerk mit mechanischen Komponenten (und das bei wesentlich besserem Wirkungsgrad Strom/Strom - also bedeutend niedrigeren laufenden Kosten):
https://energyload.eu/stromspeicher/gro ... ustralien/
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum so verbissen? Einfach mal in Ruhe abwarten was die Zukunft bringt :cool: Oder bist du Batteriehersteller oder hast in dem Bereich investiert? Dann wundert mich deine Inbrunst nicht ;)
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:00)

Warum so verbissen? Einfach mal in Ruhe abwarten was die Zukunft bringt :cool:
Das werden wir in der Tat, und ich sehe das keineswegs verbissen.
Sonst fordern Sie doch immer Sachargumente. Hier haben Sie welche, und alles was ihnen einfällt ist ein sinngemäßes "will ich nicht hören"?
Schade. :rolleyes:
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist nicht korrekt, ich habe nichts gegen Sachargumente und links, die so etwas untermauern, nur etwas gegen vorschnelle Urteile wie "Für den Verkehrssektor ist die Technik schlicht zu teuer und ineffizient im direkten Vergleich."

Das scheint man nicht überall so zu sehen, zB.: https://www.motorradonline.de/elektro/segway-apex-h2/ oder https://www.auto-motor-und-sport.de/tec ... toffmotor/ oder https://www.elektroauto-news.net/2021/c ... asse-sehen
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

1. Link:
Den zur Energiegewinnung notwendigen Wasserstoff führt die Apex H2 in einer Art Patronen mit, die beim Nachtanken einfach ausgetauscht wird – ähnlich wie CO2-Patronen bei einem Wassersprudler. Eine mögliche Reichweite wird allerdings nicht genannt.
Da musste ich direkt lachen. Bin gespannt, wer da die nötige Infrastruktur baut, und ob sich das jemals flächendeckend etablieren kann (und falls ja zu welchem Preis).
Strom hat jeder zuhause. Wasserstoffkapseln eher nicht. --> Zum Tanken wieder an die Apotheke?

2. Link:
Jetzt haben die Chinesen auch einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor entwickelt.
[...]
Angesichts des überschaubaren Gesamtwirkungsgrades von Wasserstoffverbrennern (bei E-Fuels, die ebenfalls auf grünem Wasserstoff basieren, liegt er etwa bei 16 Prozent) ist die Effizienz des Verbrenners als letztes Glied in einer langen Kette eher von akademischer Bedeutung. Weil schon zur Herstellung von Wasserstoff so viel Energie nötig ist und bei der Rückumwandlung des Gases in Strom wieder erhebliche Teile verloren gehen (bei der Verbrennung, wie von GAC skizziert, deutlich mehr) und das entsprechende Kosten verursacht, bezeichnet nicht nur VW-Chef Herbert Diess Wasserstoff als den Champagner der Energiewende.
So unsympathisch wie ich ihn persönlich finde - da hat Herr Diess einfach recht.
BMW und MAN hatten da mal großflächige Versuche angestellt, um dann zu erkennen, dass H2 sogar aus Erdgas zu teuer ist (damals im Vergleich zu Diesel - heute im Vergleich zu BEV), und die Errichtung einer flächendeckenden Infrastruktur ein extremes Unterfangen ist.
Stromkabel liegen glücklicherweise schon fast bis zur letzten Kuh.

3. Link:
Bin gespannt, wo China den dafür nötigen Strom her nehmen will. Aktuell können sie schon die Steigerung des Strom-Direktverbrauchs kaum decken und kaufen wie wild Kohle und Gas ein, obwohl sie enorme Mengen an EE-Leistung installieren. Mal sehen, was genau die pekinger Regierung da vor hat. Ich tippe auf E-Fuels für Flugzeuge. Dass sich H2-PKW und LKW durchsetzen glaube ich nicht angesichts der Tatsache, dass die weltgrößten Batteriehersteller in diesem Land sitzen und auch in China die Energieeffizienz eine immer größere Rolle spielt. Wir werden sehen, wo die Reise hin geht.
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Tom Bombadil
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(30 Nov 2021, 22:30)

Wir werden sehen, wo die Reise hin geht.
Mein Reden ;)
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2021, 08:38)

Wie ist die umweltschonende Batterie denn aufgebaut, hast du da Infos?
Es gibt mehrere Ansätze. Nimm mal als ein Beispiel die Salzwasserbatterie. Die ist vielleicht (noch) nichts für Autos - aber als Puffer für Photovoltaik sind diese schon mal gut geeignet.

Für Autos gibt es inzwischen schon mal Entwicklungen, die auf Kobalt in den Batterien verzichten können. Das ist umwelttechnisch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Lithium-Schwefel-Batterien werden auch als Alternative zu heutigen Batterien genannt. Ebenso werden Feststoff-Batterien entwickelt, die die Nachteile heutiger Batterietechnik nicht mehr haben.
Zink-Luft-Akkus werden entwickelt, aber auch viele Optimierungen heutiger Batterien.

Wenn man über umweltschonend redet, dann kann man auch bei bestehender Technologie viel erreichen, indem man die Produktionsprozesse optimiert. Allein schon ein umfassendes Recycling ist ein wichtiges Projekt.

Es gibt also nicht DEN EINEN Ansatz - aber viele Entwicklungen, die parallel voran getrieben werden. Auch deshalb, weil klar ist, wer als erster eine umfassende Lösung präsentiert, die umweltschonend und mehr Kapazität bietet - der kann sich eine goldene Nase verdienen.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Mal was Neues.
01.02.2022 - Universität Ulm
Grüner Wasserstoff auf Knopfdruck
Einzelmolekülkatalysator produziert solaren Brennstoff auch bei Dunkelheit
https://www.chemie.de/news/1174573/grue ... druck.html
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Adam Smith »

Ob mit der neuen Legierung das grösste Problem der Wasserstoffibdustrie nun gelöst ist?

https://efahrer-chip-de.cdn.ampproject. ... ung_107633

Oder bleibt der Platinanteil weiterhin hoch?

In diesem Link wird eine weitere Lösung des Problems präsentiert.

https://www.solarserver.de/2021/05/14/e ... talysator/

Die Zeit drängt, weil Russland halt nun an China liefert und Habeck sich vielleicht zu wenig verbeugt bei den Arabern.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Nur nebenbei...
Metallhydride gelten als zukunftweisendes Speichermaterial für Wasserstoff. Noch besser funktionieren sie, wenn die mikrometerfeinen Hydridkörnchen mit einer dünnen Polymerfolie ummantelt sind. Ein Team des Helmholtz-Zentrums Hereon konnte nun erstmals mit einer ausgefeilten Mikroskopietech..
(In die Polymerfolie kann man Chemikalien gegen die Hydridvergiftung durcch andere Chemikalien einbauen..)

https://www.chemie.de/news/1174735/mikr ... uellt.html
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Nur nebenbei....
Bundesregierung will deutsches Gasnetz schrittweise auflösen
https://www.welt.de/wirtschaft/plus2389 ... oesen.html

...hat sich gesch.... mit dem Wasserstoff-Gas-netz...
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Tom Bombadil
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Interessant. Besagter Staatssekretär Patrick Graichen war vorher Lobbyist bei "Agora Energiewende"...
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 22. Mai 2022, 09:37 Interessant. Besagter Staatssekretär Patrick Graichen war vorher Lobbyist bei "Agora Energiewende"...
Meinst Du diese Anfrage ??
Regierungsanfrage
FDP sucht nach Verflechtungen von Regierung und Agora Energiewende
POLITIK22.05.2018

Den ?
Patrick Graichen ist ein deutscher Politologe, Volkswirt, Energieexperte und politischer Beamter. Er ist seit dem 15. Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Zuvor war er von 2014 bis 2021 Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende. Wikipedia
Sonst kommt man(n) ja zu nichts.
Im Dezember 2021 schied auch Graichen wie sein Vorgänger aus dem Amt, um als beamteter Staatssekretär ins nunmehrige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter Minister Robert Habeck (Grüne) zu wechseln.

Die Webseite des Unternehmens listet insgesamt 127 Mitarbeiter und Führungskräfte auf, darunter 43 ehemalige
D...Rat der Agora :
Mitglieder
Bundes- und Landespolitik:
Andreas Feicht – Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium
Jochen Flasbarth – Staatssekretär im Bundesumweltministerium
Mark Helfrich – MdB (CDU)
Oliver Krischer – MdB (Bündnis 90/Die Grünen)
Christian Pegel – MdL (SPD), Landesminister für Energie (Mecklenburg-Vorpommern)
Johann Saathoff – MdB (SPD)
Michael Theurer – MdB (FDP)
International:
Mechthild Wörsdörfer – Internationale Energieagentur
Bundesbehörden:
Klaus Müller – Präsident Bundesnetzagentur
Wissenschaft:
Ottmar Edenhofer – u. a. Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Unternehmen:
Florian Bieberbach – Stadtwerke München (Stadtwerke)
Vera Brenzel – E.ON (Energiewirtschaft)
Erk Thorsten Heyen – Wacker Chemie (Stromintensive Unternehmen)
Stefan Kapferer – Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (Energiewirtschaft)
Holger Krawinkel – MVV Energie (Stadtwerke)
Klaus-Dieter Maubach – Encavis (Erneuerbare Energien-Branche)
Manon van Beek – Tennet TSO GmbH (Übertragungsnetzbetreiber)
Lothar Schulze – Windwärts Energie (Erneuerbare Energien-Branche)
Gewerkschaften:
Wolfgang Lemb – IG Metall
Michael Vassiliadis – IG BCE
Umwelt- und Verbraucherverbände:
Antje von Broock – BUND
Udo Sieverding – Verbraucherzentrale NRW

https://de.wikipedia.org/wiki/Agora_Energiewende


Die Lobby hat sich auf Strom festgelegt !!
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Teeernte »

Info : zweischichtiger-katalysator-erzeugt-mehr-wasserstoff
Das Ang-Butter-Brot, das durch die Schichtung von Butter und rotem Bohnenaufstrich hergestellt wird, erzeugt einen neuen Geschmack, indem es die Weichheit der Butter mit der Süße der roten Bohnen kombiniert. Auch wasserstofferzeugende Katalysatoren können Synergieeffekte erzeugen, wenn verschiedene Materialien mit ihren einzigartigen Eigenschaften übereinander geschichtet werden. Kürzlich hat ein koreanisches Forscherteam eine Technologie entwickelt, mit der die Effizienz der Wasserstofferzeugung durch Abflachung von Platin (Pt) auf der Oberfläche von NiFe-Doppelhydroxidschichten (LDH) verbessert wird.
https://www.chemie.de/news/1176548/zwei ... stoff.html
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von H2O »

Derzeit suche ich hinter dem Stand der Technik und des Wissens über Gewinnung und Verwendung von Wasserstoff her. Tatsächlich bietet das Internet doch sehr spannende Beiträge abseits von Marktschreierei. Hier bin ich vermutlich fündig geworden, zumindest für Laien wie mich brauchbar aufbereitet... und kein langweiliger Vortrag von Wichtigtuern:

www.youtube.com/watch?v=YncX_OMKB_g

Wer den Beitrag nicht schon längst aufgesaugt hat, der sollte sich diese 3/4 Stunde gönnen! Er weckt einige Zuversicht und Zukunftsaussichten für unser Land.

Noch ein Mutmacher, den australische Ingenieure geschaffen haben: Elektrolyse von Wasser als Quelle des Wasserstoffs mit sehr hohem Wirkungsgrad durch Nutzung der Kapillarkräfte: Kapillarelektrolyse. Daran wird auch in Deutschland schon eifrig geforscht:

www.youtube.com/watch?v=nAQTpjFkulQ&t=1s
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Es geht voran. Und wie man sieht, bestätigt sich das alte Sprichwort: der Krieg ist der Vater aller Dinge.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von H2O »

Natürlich habe ich weiter gesucht; etwa wann man mit der Kapillarelektrolyse als technisches Produkt zur Erzeugung von Wasserstoff rechnen darf. Das Ergebnis ist dann doch etwas ernüchternd: Vor 2025 wird ziemlich sicher kein marktgängiges Produkt dieser Art verfügbar sein.

https://www.cleanthinking.de/hysata-kap ... sserstoff/

Aber Vorsicht wird angemahnt:
Halten die Australier ihr Versprechen?

Aus heutiger Sicht stehen die Chancen nicht schlecht, dass Hysata mit der Kapillarelektrolyse tatsächlich ein bedeutsamer Fortschritt bei der Versorgung der Welt mit grünem Wasserstoff gelingen kann. Die übertriebenen Aussagen von Management und Investoren müssen aber als „Marketing-Getöse“ relativiert werden, solange die Pilotproduktionsanlage nicht läuft. Der Weg zur Kommerzialisierung einer neuen Elektrolyse-Technologie ist in der Regel lang.
Interessante Nachricht über Investoren: Der weltbekannte dänische Windradhersteller VESTAS hat sich mit einem Millionenpaket am Unternehmen HYSATA beteiligt. Power-to-gas (H2) ist nach derzeitigem Wissen ein Kernbaustein für die Speicherung unstetiger Sonnen- und Windenergie. Die Nachfolgende Handhabung des Wasserstoffs folgt gut bekannten Techniken. Im kleinen Maßstab (Heimkraftwerke, Kraftfahrzeuge) ist mit Brennstoffzellen die Rückverwandlung in elektrischen Strom praktisch gesetzt. Damit kann das "Winterloch" von PV-Anlagen geschlossen werden, und mit der Abwärme der Brennstoffzelle ist im Winter auch ein Beitrag zur Gebäudeheizung enthalten... die in kleinen Blockheizkraftwerken als bewährtes Produkt angeboten wird.

Man darf also damit rechnen, daß das oben erwähnte Produkt PICEA der Firma HPS weiter verbessert werden wird, so daß eine PV-Anlage tatsächlich ein Wohnhaus rund ums Jahr mit Wärme und Strom versorgen kann. Dafür spricht auch meine eigene Erfahrung mit einer PV-Anlage mit 13,6 kW Spitze. Ich habe mein Haus auf möglichst geringen Energiebedarf ausgelegt... und so beobachte ich nun, daß bei hellem Tageslicht zwischen 2 und 10 kW von der PV bereit gestellt werden... und diese Energie zu 80% bis nahezu 95% ins öffentliche Netz abgegeben wird. Der Eigenverbrauch ist über einen Batteriespeicher ganztags gesichert in den Zeiten, wenn die PV nichts liefern kann... und schon in den Vormittagsstunden ist diese Batterie wieder stramm geladen.

Der Anteil Eigenverbrauch kann durch das Aufladen eines batterie-elektrischen Fahrzeugs erhöht werden, aber nun ist auch vorstellbar, daß Wasserstoff für ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit Brennstoffzelle zu Hause hergestellt werden kann.

Das Thema "Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen" geht in die Zielgerade. Ich bin gespannt wo man etwa 2030 im Heimbereich angekommen sein wird: Energie-autarkes Wohnen könnte dann schon nichts Ungewöhnliches mehr sein. Ein Netzanschluß zum herkömmlichen Energieversorger wird wohl bleiben für die Wartezeit auf Instandsetzung des PV-Heimkraftwerks.... plus saftige Anschlußgebühr, damit der Versorger überhaupt ein Interesse an diesem Netzanschluß behält. Mit Stromlieferung kann er bei energie-autarken Kunden ja kein Geld mehr verdienen.
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Kamikaze
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 06:45 nun ist auch vorstellbar, daß Wasserstoff für ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit Brennstoffzelle zu Hause hergestellt werden kann.
Bei aller Euphorie angesichts eines auf den ersten Blick sehr interessanten Forschungs-Durchbruchs gebe ich zu bedenken, dass nicht nur die Herstellung des Wasserstoffs ein Thema ist.
Brennstoffzellen sind sehr teuer, was sich aufgrund hochseltener Elemente im Inneren auch vermutlich nicht dramatisch ändern wird,falls hier nicht ebenfalls ein Durchbruch stattfindet.

Dazu kommt die Lagerung des Wasserstoffgases.
Das Zeug diffundiert aufgrund der winzigen Molekülgröße durch Stahl hindurch - auch ganz ohne Leck. Zwar gibt es hier einige technische Hilfsmittel, das zu verringern, aber ganz in den Griff bekommen hat man das bisher nicht. (Der Tank des Wasserstoff-Autos Toyota Mirai ist nach rund 2 Wochen Standzeit halb leer.) Es ist also davon aus zu gehen, dass bei der Verwendung von H2 als saisonales Energiespeicher-Medium mit großen "Leckageverlusten" zu rechnen ist - sogar ganz ohne Lecks im Tanksystem.

Ein weiterer Punkt in Sachen Lagerung ist die geringe Dichte des Wasserstoffgases.
Wasserstoffgas speichert 33kWh/kg. 1kg entspricht etwa 11,1m³ Gas bei Atmosphärendruck.
Der Durchschnittshaushalt (2 Personen) benötigt etwa 12.900kWh Energie pro Jahr. (Quelle)
Ein durchschnittlicher Tag bedeutet also rund 35,4kWh Energieverbrauch. (Hier ist noch kein Fahrzeug eingerechnet. Dieser Verbrauch käme on-top.)
Multipliziert mit dem Wirkungsgrad eines durchschnittlichen Brennstoffzellen-BHKW von ca. 50% (Quelle), ergibt das grob einen Bedarf von 2kg Wasserstoff pro Tag.
Ein saisonaler Energiespeicher soll im angesprochenen Beispiel rund 30 Tage des "solaren Kernwinters" überbrücken. (Idr. wird hier wesentlich mehr Energie pro Tag verbraucht, als im Jahresdurchschnitt.)
Das bedeutet das Speichervolumen müsste rund 60kg Wasserstoff umfassen. Die Leckageverluste lassen wir hier mal außen vor, da diese schwer quantifizierbar sind.
Wir reden hier also von einem Speichervolumen von rund 666m³ Gasspeicher.
Das wäre ein Stahlzylinder mit 8,5m Durchmesser und 3m Höhe, der im Garten Platz finden müsste und mit hoch explosivem Gas gefüllt wäre. (Wohl gemerkt für einen einzigen 2-Personen-Haushalt!)
Die Alternative wäre ein Drucktanksystem.
Hierbei geht jedoch sehr viel Energie durch die Kompression verloren und ein solcher Höchstdruck-Kompressor für hochexplosive Gase ist auch nicht ganz billig.

Bis sich ein solches System in Privathaushalten etablieren kann gibt es also noch dicke Bretter zu bohren.

Großtechnisch angelegt mag die Sache anders aussehen. Besonders an alten Kraftwerksstandorten in oder nahe bei Städten könnten derartige Anlagen realisiert werden, da hier meist eine starke Netzanbindung und auch ein Fernwärmeanschluss zur sinnvollen Ableitung der Abwärme vorhanden ist.
Kombiniert mit einer Großwärmepumpe und leistungsstarken Batteriepaketen könnten hier äußerst netzdienliche Anlagen geschaffen werden, die Stromüberschüsse (falls sie denn irgendwann mal existieren) aufnehmen und sinnvoll verwerten und Regelenergie (hauptsächlich negativ aber auch bei Bedarf positiv) bereitstellen könnten.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von H2O »

@ Kamikaze:

Natürlich war auch mir vom Schulunterricht her vertraut, daß H2 nicht zu halten sei, daß das Gas durch Behälterwände flüchte. Auch der Schwund der Gasfüllung wurde bei der Vorstellung von Toyota Miraii genannt. Insofern geben Sie wieder, was wir alle einmal gelernt und gelesen haben, von Lehrern gelernt, denen es auch nicht besser ergangen ist.

Was also tun? In Wikipedia nachsehen, was Stand der Technik ist. Wie anders wollen wir Laien denn einen Schnellkurs zum Thema abrufen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung
Arten der Wasserstoffspeicherung
Druckwasserstoffspeicherung
  • Die Probleme der Speicherung in Druckbehältern gelten heute als gelöst. Waren für den Kfz-Bereich um das Jahr 2000 noch Drucktanks mit 200 bis 350 bar üblich, so sind es 2011 schon 700- und 800-bar-Tanks mit höherer Kapazität. Das komplette Wasserstoff-Tanksystem für einen Pkw soll nur noch 125 kg wiegen.[2] Der Energieaufwand für die Komprimierung auf 700 bar beträgt ca. 12 % des Energieinhaltes des Wasserstoffs[3]. Die heute im kommerziellen Einsatz befindlichen Drucktanks entsprechen allen Sicherheitsanforderungen der Fahrzeughersteller[4] und sind vom TÜV abgenommen.[5] Der immer wieder genannte Schwund durch Diffusion ist und war noch nie ein tatsächliches Problem, da die relative Verlustmenge theoretisch zwar höher ist als bei anderen Gasen, jedoch praktisch keinerlei Relevanz hat, da die Mengen extrem gering sind.[6][7]
  • Ein Sonderfall der Druckwasserstoffspeicherung mit sehr hoher Speicherkapazität ist die Speicherung in unterirdischen Gasspeichern (z. B. Salzkavernen-Speicher) ähnlich den Speichern im Erdgasnetz. Ebenso können speziell erstellte Rohrleitungen als Speicher dienen. → Siehe : Wasserstoffrohrleitung
Flüssigwasserstoffspeicherung
  • (...)
Sie sehen also, daß wir umlernen müssen: Bei sachgerechter Aufbewahrung ist Wasserstoff auch langfristig lagerbar... bei vertretbaren Verlusten (wir reden in unserer Anwendung von 6 bis 8 Monaten...) Ich glaube das jetzt erst einmal... Tatsächlich sprach der Geschäftsleiter der HPS AG davon, daß aus der Zeit des verunglückten Luftschiffs "Hindenburg" übriggebliebene Wasserstoffflaschen noch ordentliche Mengen Wasserstoff enthielten, also vor 80 Jahren gespeicherten Wasserstoff. Maß und Zahl hat er aber nicht genannt.

Wir dürfen also von Wasserstoff in Langzeitspeichern weiter träumen...
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kamikaze »

@H2O

Danke für die Korrektur. Da war ich wohl wirklich auf einem alten Stand.
Hier gibt's mehr zum Thema Wasserstoffdiffusion und Materialversprödung: https://www.ifam.fraunhofer.de/de/magaz ... ndern.html
Fazit: Man kann das Problem in den Griff bekommen - es ist aber aufwändig.

Dennoch war dieses (mindestens teilweise gelöste) Problem nur ein Teil der Gesamtproblemstellung "Wasserstoffwirtschaft im Privathaushalt". Zumal ich diese Thematik mangels Quantifizierbarkeit obenohnehin nur grob angerissen und in den Berechnungen ignoriert hatte. :)

Wasserstoff aus sauberen Energiequellen wird sehr sicher eine Rolle in der Energiewende spielen. In Privathaushalten sehe ich dieses Gas aber mindestens in den kommenden 30 Jahren noch nicht.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von H2O »

Kamikaze hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 10:07 @H2O
(...)
In Privathaushalten sehe ich dieses Gas aber mindestens in den kommenden 30 Jahren noch nicht.
Ja, so habe ich das auch gesehen, bis ich mir den Videoauftritt der Firma HPS AG mit ihrem Produkt PICEA angesehen hatte.

Schon zuvor gab es einen Videoauftritt eines Privatmanns und Fachmanns vor dem Herrn, der sich ein autarkes Haus aufgebaut hatte... ebenfalls mit eigener Wasserstofferzeugung und Speicherung. Da dachte ich mir auch noch so: "Man kann doch nicht den größeren Teil seines Lebens mit Wartung und Instandhaltung eines so umfangreichen Systems zubringen...", einmal ganz abgesehen von den Kosten der Beschaffung der Bausteine und dem Zusammenbau des Systems als Teil des Hauses. Auch dieses Video existiert noch in der youtube-Sammlung.

Diese Lage hat sich aber geändert mit dem Produkt PICEA. Wer also genug Geld dafür hat, der kann sich das Produkt mit Instandhaltung/Wartung für 500 EUR jährlich bestellen ... und er könnte die Netzverbindung zum Stromversorger endgültig kappen. Ein arg teurer "Spaß", für den Preisangaben um 120.000 EUR, aber auch "nur" 60.000 EUR umher wabern.

Am 31. August 2022 werde ich an einem Webinar der Firma HPS teilnehmen und die eine oder andere Frage dazu stellen. Mein "Handycap" ist natürlich, daß ich schon ein PV-System mit Batteriepuffer und Notstromeigenschaft installiert habe, das ganz wunderbar funktioniert. Das im Sommer bestimmt 10-mal mehr Energie liefert als ich brauche, und im Winter muß ich Energie kaufen... was mich inzwischen nach dem Gelernten mächtig wurmt. Unabhängigkeit ist aus meiner Sicht ohnehin ein sehr hohes Gut!

PICEA wurde inzwischen 400-mal installiert (das muß ich natürlich erst einmal glauben!). Und dann juckt mich das schon in den Fingern, den Löwenanteil meiner Ersparnisse für ein solches System aus zu geben und auf meiner autarken Insel die drohende Energiekrise anderswo völlig entspannt zu beobachten. Erst einmal also ganz engherzig den Eigenheimer mit Energiesparhaus im Blick haben. So gesehen sehe ich Ihre Abschätzung "30 Jahre" als sehr vorsichtig an. Aus meiner Sicht sehe ich da höchstens 10 Jahre mit Energiekrise, bis sich viele Menschen solche Technik leisten werden... und ich dann vielleicht auch! Wobei ich dann 92 Jahre alt wäre... vielleicht schon 10 Jahre auf Wolke 7 hocke und Hosianna singe. :eek:
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Adam Smith »

Kamikaze hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 10:07 In Privathaushalten sehe ich dieses Gas aber mindestens in den kommenden 30 Jahren noch nicht.
Bis zum Jahr 2030 soll es Wasserstoff in Tausenden von Haushalten in Japan geben.
Und die Ziele sind ambitioniert: Bereits bis 2030 will das Land eine globale Lieferkette und daheim einen großen Markt für Wasserstoff aufbauen. 800.000 Brennstoffzellenautos und fünf Millionen Brennstoffzellen für Eigenheime sehen die staatlichen Planer vor.
https://amp2-handelsblatt-com.cdn.amppr ... google.com

Oder dieser Link.

https://www.elektroauto-news.net/2020/w ... ushen-will

Bisher wird noch Erdgas verwendet.
Diese werden allerdings noch mit Wasserstoff aus Stadtgas betrieben, weil die Infrastruktur für reinen Wasserstoff bislang noch fehlte. 2021 haben Anbieter wie Panasonic und Osaka Gas Modelle auf den Markt gebracht, die reinen Wasserstoff nutzen.
https://www.energie360.ch/magazin/de/er ... egs%20sein.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Atue001 »

Relevant ist die zeitliche Achse. Für Wasserstoff halte ich 2030 für zu ambitioniert. Europa wird bis 2030 im Wesentlichen noch mit der Umstellung von Gas, Öl und Kohle auf PV, Windkraft und Wellenkraft unterwegs sein. Dazu die Umstellung des Automobilmarktes auf Elektro - inklusive der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur und dem vermehrt benötigten Strom. Auch im Wärmebereich müssen noch Millionen von Haushalten von Kohle, Öl und Gas auf Wärmepumpen und Haussanierung umgestellt werden....Allein diese Umstellungen werden Milliarden binden, und dazu noch Handwerkerressourcen und vieles weiteres mehr. Da bleibt nicht ganz so viel übrig, um auch noch Wasserstofftechnologie in der Breite Massentauglich zu machen.

Wasserstoff wird erst allmählich so ab 2027 über erste Pilotanlagen Produktionsreife erlangen.

Wenn man den Horizont auf 2040 richtet - da wird es anders aussehen.
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Re: Wasserstoff - Seit 1980 bald Energie von Morgen

Beitrag von Kohlhaas »

Atue001 hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 22:05 Relevant ist die zeitliche Achse. Für Wasserstoff halte ich 2030 für zu ambitioniert. Europa wird bis 2030 im Wesentlichen noch mit der Umstellung von Gas, Öl und Kohle auf PV, Windkraft und Wellenkraft unterwegs sein. Dazu die Umstellung des Automobilmarktes auf Elektro - inklusive der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur und dem vermehrt benötigten Strom. Auch im Wärmebereich müssen noch Millionen von Haushalten von Kohle, Öl und Gas auf Wärmepumpen und Haussanierung umgestellt werden....Allein diese Umstellungen werden Milliarden binden, und dazu noch Handwerkerressourcen und vieles weiteres mehr. Da bleibt nicht ganz so viel übrig, um auch noch Wasserstofftechnologie in der Breite Massentauglich zu machen.

Wasserstoff wird erst allmählich so ab 2027 über erste Pilotanlagen Produktionsreife erlangen.

Wenn man den Horizont auf 2040 richtet - da wird es anders aussehen.
Ich bin da nicht so pessimistisch. Erste Pilotanlagen gibt es schon längst. Unlängst hat die Bundesregierung ein paar hundert Millionen Euro bereitgestellt, um Preisnachteile von importiertem Wasserstoff gegenüber Erdgas auszugleichen. Der Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelöste Energiekriese wird nochmal richtig Dampf im Kessel erzeugen.

Das ist ja das Tragische an der Situation. Alle Technologien sind seit Jahrzehnten bekannt und vorhanden. Sie wurden nur nicht genutzt oder gar optimiert, weil Erdgas ja so schön billig war. Das hat sich nun geändert. Ich gehe davon aus, dass jetzt Schwung in die Sache kommt. Das Bestechende daran: Erdgasheizungen müssen dann gar nicht ausgetauscht werden. Man kann für eine Übergangszeit den Wasserstoff karbonisieren und bekommt dadurch "synthetisches Erdgas", das ganz normal über die vorhandenen Pipelines verteilt und in vorhandenen Heizungen verfeuert werden kann. Noch besser: Autos mit Bezinmotor können relativ preisgünstig (ca. 3000 Euro) auf Erdgasbetrieb umgerüstet werden und könnten dann ebenfalls noch einige Jahre auf diese Weise in Betrieb gehalten werden. Und das alles CO2-neutral!
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