Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

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JJazzGold
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von JJazzGold »

"imp"

Stimmt. Ist das überhaupt der Fall?



Derzeit sind in Deutschland sechs Ersatzbauten, Neubauten oder Erweiterungen von Kohlekraftwerken entweder bereits in Bau oder in fortgeschrittenem Planverfahren. Bei allen ist entweder die Zulässigkeit oder Wirtschaftlichkeit Stand heute in Frage. Von den bestehenden Kohlekraftwerken ist bis 2022 unabhängig von Plänen der Kohlekommission das Betriebsende verbindlich beschlossen und für eine größere Zahl bis 2030 vorgesehen. Die Pläne der Kohlekommission muss man in diesem Lichte nicht so panisch sehen.
Wenn Zweifel erst einmal geweckt sind, dann bereitet dies auch Extremisten die Bühne, die von VTs leben. Ergo muss so solide gearbeitet werden, dass Daten und Fakten gar nicht erst unterschiedliche Deutung zulassen.
Wenn ein Dieselverbot in einer Straße bezogen auf die Gesamtimmissionswerte einer Stadt keinen Einfluß erkennen lässt, dann wird das Zweifel hervorrufen.
Wenn Grenzwerte und deren Messverfahren variabel auslegbar sind, dann ruft das Zweifel hervor.
Wenn der Umbau der Energiegewinnung Zweifel an Versorgung und Finanzierung aufkommen lässt, dann ist das bedenklich.
Wenn keine Konzepte, nur Summen, zum Strukturwandel einer betroffenen Region vorliegen, dann ruft das Zweifel hervor, nicht nur bei den unmittelbar, sondern auch bei den mittelbar Betroffenen.

Wem diese Zweifel dienen werden, das müssen wir nicht mehr erraten, das wissen wir beide.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Ebiker
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Ebiker »

Gerade in den Kohleregionen im Osten. Da wurden schon mal Hoffnungen geschürt, ein Solar Valley sollte sichere Arbeitsplätze bringen. Was davon übrig geblieben ist wissen wir.
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imp
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jan 2019, 14:40)

Wenn Zweifel erst einmal geweckt sind, dann bereitet dies auch Extremisten die Bühne, die von VTs leben. Ergo muss so solide gearbeitet werden, dass Daten und Fakten gar nicht erst unterschiedliche Deutung zulassen.
Wenn ein Dieselverbot in einer Straße bezogen auf die Gesamtimmissionswerte einer Stadt keinen Einfluß erkennen lässt, dann wird das Zweifel hervorrufen.
Wenn Grenzwerte und deren Messverfahren variabel auslegbar sind, dann ruft das Zweifel hervor.
Wenn der Umbau der Energiegewinnung Zweifel an Versorgung und Finanzierung aufkommen lässt, dann ist das bedenklich.
Wenn keine Konzepte, nur Summen, zum Strukturwandel einer betroffenen Region vorliegen, dann ruft das Zweifel hervor, nicht nur bei den unmittelbar, sondern auch bei den mittelbar Betroffenen.

Wem diese Zweifel dienen werden, das müssen wir nicht mehr erraten, das wissen wir beide.
Diese Sorgen verstehe ich, teile ich. Es sind aber einige Gegenstandswechsel dabei, denen man nur durch beharrliche, gut begründete und anschauliche Gegenrede beikommt. Der Grund eines Dieselverbots in einer einzelnen Straße ist ein örtlicher Messwert an einem vermuteten oder offensichtlichen Problemschwerpunkt, der konkrete Leute dauerhaft betrifft. Die Maßnahme hat auf die Stadt insgesamt keinen wichtigen positiven Effekt, kann sogar negativ sein. Ihr Sinn ist die lokal begrenzte Senkung. Ein größerflächiges Dieselverbot ("Umweltzone") wirkt anders, muss aber auch anders begründet sein ;)

Auch die Energiewende hat mehrere Motivationen, von denen Klimagasreduktion nur eine ist.

Dass in einer liberalen Marktwirtschaft der Staat zwar Maßnahmen finanziert, die einen Strukturwandel abfedern, aber niemandem eine konkrete, dauerhafte Arbeitsplatzgarantie verschafft, versteht sich von selbst.

Braunkohle ist aufgrund ihrer Eigenschaften nur rentabel, wenn man sie förderungsnah verbraucht. Obwohl Deutschland neben Kina und USA das Hauptförderland von Braunkohle ist, gibt es keine Exportperspektive.

Tatsächlich wurden 2017 laut Branchenverband rund 90 Prozent der deutschen Braunkohle im Inland verbraucht, der Rest fast vollständig grenznah im Ausland abgesetzt. Das ist ein Selbstzweckgeschäft mit hohen Folgekosten, das man bisher mit strategischen Überlegungen legitimiert. Wirtschaftlich ist das alles Kommunismus.

Bei der Steinkohle sieht es nicht grundlegend anders aus. Nur wird die statt bloß über Vergesellschaftung der Förderfolgen Jahrzehnte lang direkt subventioniert. Deshalb sind deutsche Kohlezechen seit Dezember 2018 zu.

Zuletzt hat der Staat 900 Millionen Euro im Jahr in diesen Unfug hineingesteckt - Nur Preissubvention, ohne Bergbaufolgekosten. Die Zuschüsse zum Vorruhestand der letzten Steinkohle-Bergleute kommen noch oben drauf. Sehr sozial, sehr teuer. Ostdeutsche Uran- und Kalibergwerker hätten da leuchtende Augen gehabt.

Kein Mensch weiß, wieviele Erdrutsche und Flutungen das Ruhrgebiet in den nächsten 30 Jahren erleben würde, würde man einfach die Pumpen abstellen und nicht umfangreich und langwierig nachsorgen. Es weiß auch niemand sicher, ob die beschlossenen Maßnahmen ausreichen. Man spricht von sogenannten Ewigkeitslasten. Über den Preis von Tagebau-Mondlandschaften im Osten kann man dann noch mal getrennt nachdenken. Tipp: Das zahlst du mit deinen Steuern bis an dein hoffentlich fernes Lebensende zum Teil mit. Die Privilegien rund um die Gewinnung und Verstromung von Braunkohle kosten die Gesellschaft zusammen irgendwas zwischen 15 und 20 Mrd jährlich, auch hier sind viele Langzeitfolgen ausgeklammert.

Einordnung: Die EEG-Umlage umfasste 2018 knapp 24 Milliarden Euro netto (Garantiepreise minus Erlöse).
Den meisten Prognosen und Rechenszenarien der letzten Jahre zufolge ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht. Einige sehen 2019 etwa konstante Höhe, einige halten bis 2022 noch einmal Steigerungen für möglich.
Danach ist allgemein ein deutlicher absoluter Abfall sichtbar. Bereits 2017 zahlten Amprion, Tennet & co erhebliche Strafzinsen auf die Milliardenüberschüsse des EEG-Kontos, weil sie den Umlagepreis zu hoch, die Wirtschaftlichkeit der EEG-geförderten Anlagen zu schlecht geschätzt hatten.

Pro Kilowattstunde sinkt die Umlage seit dem Höchststand von 2017. Die Einspeisevergütung für Neuanlagen sinkt noch wesentlich drastischer, nach Arten und Standorten differenziert. Die Zeit des Sorglos-Zubaus ist schon eine ganze Weile vorbei und das zu Recht.

Alles ohne Frage sehr teuer aber mit absehbarem Ende und in der ungefähren Preis-Liga des Kohlekommunismus.

Was für die Kohle-Förderung gilt, ist für den Verbrauch im Bereich Heizung und Stromerzeugung ähnlich: Kohle und insbesondere Braunkohle ist ein Austraggeschäft. Genehmigungsfähige Neubauten von Kohlekraftwerken sind wirtschaftlich nicht mehr darstellbar in Deutschland.

Wir haben im Forum auch noch einen Kollegen, der vermutlich die Details schneller zur Hand hat als ich.

Ansonsten: Bei Interesse oder Zweifeln Zahlen demnächst, heute nicht.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2019, 16:24)
Einordnung: Die EEG-Umlage umfasste 2018 knapp 24 Milliarden Euro netto (Garantiepreise minus Erlöse).
Den meisten Prognosen und Rechenszenarien der letzten Jahre zufolge ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht. Einige sehen 2019 etwa konstante Höhe, einige halten bis 2022 noch einmal Steigerungen für möglich.
Danach ist allgemein ein deutlicher absoluter Abfall sichtbar. Bereits 2017 zahlten Amprion, Tennet & co erhebliche Strafzinsen auf die Milliardenüberschüsse des EEG-Kontos, weil sie den Umlagepreis zu hoch, die Wirtschaftlichkeit der EEG-geförderten Anlagen zu schlecht geschätzt hatten.
Sind das wirklich aktuelle Prognosen, die den jetzt bis 2038 geplanten kompletten Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft beinhaltet? In den nächsten Jahren läuft die Förderung vieler Anlagen aus. Viele Windparks sind dann bei den europäischen Strompreisen nicht mehr wirtschaftlich und werden stillgelegt werden. Also entweder muss man darauf hoffen, dass die Strompreise an der Börse kräftig steigen oder es muss eine neue Umlage den Erhalt der Windparks sicherstellen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2019, 16:24)

Diese Sorgen verstehe ich, teile ich. Es sind aber einige Gegenstandswechsel dabei, denen man nur durch beharrliche, gut begründete und anschauliche Gegenrede beikommt. Der Grund eines Dieselverbots in einer einzelnen Straße ist ein örtlicher Messwert an einem vermuteten oder offensichtlichen Problemschwerpunkt, der konkrete Leute dauerhaft betrifft. Die Maßnahme hat auf die Stadt insgesamt keinen wichtigen positiven Effekt, kann sogar negativ sein. Ihr Sinn ist die lokal begrenzte Senkung. Ein größerflächiges Dieselverbot ("Umweltzone") wirkt anders, muss aber auch anders begründet sein ;)

Auch die Energiewende hat mehrere Motivationen, von denen Klimagasreduktion nur eine ist.

Dass in einer liberalen Marktwirtschaft der Staat zwar Maßnahmen finanziert, die einen Strukturwandel abfedern, aber niemandem eine konkrete, dauerhafte Arbeitsplatzgarantie verschafft, versteht sich von selbst.

Braunkohle ist aufgrund ihrer Eigenschaften nur rentabel, wenn man sie förderungsnah verbraucht. Obwohl Deutschland neben Kina und USA das Hauptförderland von Braunkohle ist, gibt es keine Exportperspektive.

Tatsächlich wurden 2017 laut Branchenverband rund 90 Prozent der deutschen Braunkohle im Inland verbraucht, der Rest fast vollständig grenznah im Ausland abgesetzt. Das ist ein Selbstzweckgeschäft mit hohen Folgekosten, das man bisher mit strategischen Überlegungen legitimiert. Wirtschaftlich ist das alles Kommunismus.

Bei der Steinkohle sieht es nicht grundlegend anders aus. Nur wird die statt bloß über Vergesellschaftung der Förderfolgen Jahrzehnte lang direkt subventioniert. Deshalb sind deutsche Kohlezechen seit Dezember 2018 zu.

Zuletzt hat der Staat 900 Millionen Euro im Jahr in diesen Unfug hineingesteckt - Nur Preissubvention, ohne Bergbaufolgekosten. Die Zuschüsse zum Vorruhestand der letzten Steinkohle-Bergleute kommen noch oben drauf. Sehr sozial, sehr teuer. Ostdeutsche Uran- und Kalibergwerker hätten da leuchtende Augen gehabt.

Kein Mensch weiß, wieviele Erdrutsche und Flutungen das Ruhrgebiet in den nächsten 30 Jahren erleben würde, würde man einfach die Pumpen abstellen und nicht umfangreich und langwierig nachsorgen. Es weiß auch niemand sicher, ob die beschlossenen Maßnahmen ausreichen. Man spricht von sogenannten Ewigkeitslasten. Über den Preis von Tagebau-Mondlandschaften im Osten kann man dann noch mal getrennt nachdenken. Tipp: Das zahlst du mit deinen Steuern bis an dein hoffentlich fernes Lebensende zum Teil mit. Die Privilegien rund um die Gewinnung und Verstromung von Braunkohle kosten die Gesellschaft zusammen irgendwas zwischen 15 und 20 Mrd jährlich, auch hier sind viele Langzeitfolgen ausgeklammert.

Einordnung: Die EEG-Umlage umfasste 2018 knapp 24 Milliarden Euro netto (Garantiepreise minus Erlöse).
Den meisten Prognosen und Rechenszenarien der letzten Jahre zufolge ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht. Einige sehen 2019 etwa konstante Höhe, einige halten bis 2022 noch einmal Steigerungen für möglich.
Danach ist allgemein ein deutlicher absoluter Abfall sichtbar. Bereits 2017 zahlten Amprion, Tennet & co erhebliche Strafzinsen auf die Milliardenüberschüsse des EEG-Kontos, weil sie den Umlagepreis zu hoch, die Wirtschaftlichkeit der EEG-geförderten Anlagen zu schlecht geschätzt hatten.

Pro Kilowattstunde sinkt die Umlage seit dem Höchststand von 2017. Die Einspeisevergütung für Neuanlagen sinkt noch wesentlich drastischer, nach Arten und Standorten differenziert. Die Zeit des Sorglos-Zubaus ist schon eine ganze Weile vorbei und das zu Recht.

Alles ohne Frage sehr teuer aber mit absehbarem Ende und in der ungefähren Preis-Liga des Kohlekommunismus.

Was für die Kohle-Förderung gilt, ist für den Verbrauch im Bereich Heizung und Stromerzeugung ähnlich: Kohle und insbesondere Braunkohle ist ein Austraggeschäft. Genehmigungsfähige Neubauten von Kohlekraftwerken sind wirtschaftlich nicht mehr darstellbar in Deutschland.

Wir haben im Forum auch noch einen Kollegen, der vermutlich die Details schneller zur Hand hat als ich.

Ansonsten: Bei Interesse oder Zweifeln Zahlen demnächst, heute nicht.
Nicht nötig, was Zahlen betrifft kann ich mich auch selbst weiter sachkundig machen, sollte ich das für nötig halten.
Sehr ausführliche Antwort, danke. :)
Harren wir also der Dinge, die da kommen und hoffen wir das Beste. Was im Zweifelsfall sinkende Energiepreise bei stabiler Versorgung wären.
Nach wie vor, zumindest habe ich das so verstanden, ist das Papier nur ein Vorschlag, bisher ohne gesetzliche Garantie auf akkurate Umsetzung.
Mal sehen, was am Ende der kontroversen Diskussion davon noch übrig bleibt. ;)
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2019, 16:43)

Sind das wirklich aktuelle Prognosen, die den jetzt bis 2038 geplanten kompletten Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft beinhaltet?
Das ist das aktuellste, das man öffentlich hat.

Die Prognose zur EEG-Umlage basiert
- Auf den bisher bekannten Vergütungssätzen für Zubau 2019 (Großanlagen sowieso nur noch im Ausschreibungsverfahren)
- Auf dem bekannten Bestand an Altanlagen seit EEG-Beginn, deren Förderhöhe, Durchschnitt des Ertrages.
- Konservative Fortschreibung der Marktpreise.

Für die näheren Jahre ist das ganz überwiegend Altbestand, für die späteren Jahre nimmt der Anteil an Schätzung zu. Da der Ausbau seit der Novelle 2017 gedeckelt ist, muss man da nicht mehr viel spekulieren.
In den nächsten Jahren läuft die Förderung vieler Anlagen aus. Viele Windparks sind dann bei den europäischen Strompreisen nicht mehr wirtschaftlich und werden stillgelegt werden.
Dazu gibt es noch kein umfassendes Lagebild. Es gibt einen Zweitmarkt für den Weiterverkauf von Grundstücken mit Altanlagen und es gibt erste Nachnutzungsverträge zwischen Anlageneigentümern und Energieunternehmen. Soweit ich das kenne, sind das bisher kleinere Onshore-Parks und Einzelanlagen, die ab 2021 auslaufen.

Die Branche bastelt derzeit an Betriebsmodellen, die sich für viele Einzelfälle rechnen.
- Reduzierung der Versicherung auf reine Haftpflicht
- Altersangemessene, reduzierte Wartungen
- Neuverhandlungen der Pacht
- Direktvermarktung an Nachbarbetriebe vor allem bei Kleinanlagen

Manche Standorte eignen sich für Repowering, also praktisch neue Technik / Ersatzanlage. Teilweise ist dies aber im FNP ausgeschlossen.

Bei Weiterbetrieb rechnet man entweder mit Betriebsjahr 21-25 oder 21-30 jeweils auch mit verschiedenen Erhaltungsaufwänden. Länger als 30 Jahre, also EEG+10 rechnet bisher niemand.

Im PV-Segment sieht es positiver aus.

- Für PV-Großanlagen ist ebenfalls einiges in Bewegung, Zweitmarkt, teilweise rollender Modulersatz.

- PV-Midianlagen gehören überwiegend Großverbrauchern, sind wartungsarm und werden voraussichtlich überwiegend weitergenutzt
- Abgeschriebene PV-Kleinanlagen (EFH-Dächer etc) werden in der Regel bis auf den Ersatz von Wechselrichtern kaum oder gar nicht gewartet und auch nach Auslaufen der Förderung weitergenutzt. Hier bieten die Energieversorger Bagatellverträge an. Das Hauptinteresse der Eigentümer dürfte hier der Eigenverbrauch zur Senkung der Stromrechnung sein.

- Zu Biogas und Biomasse ab 2021 kann ich dir aktuell kein Lagebild geben. Diese Anlagen stellen teilweise auch Leistungen für den lokalen Stoffkreislauf und sind fast immer auch in Warmwasser/Heizleistungen involviert. EEG-Strom ist hier ein (wichtiger) Nebenaspekt. Viele Anlagen benötigen aber Modernisierungen für wirtschaftlichen Weiterbetrieb. Der geplante Zubau pro Jahr liegt deutlich unter der Kapazität, die aus dem EEG fällt.
Also entweder muss man darauf hoffen, dass die Strompreise an der Börse kräftig steigen oder es muss eine neue Umlage den Erhalt der Windparks sicherstellen.
Weder noch. Für Neuanlagen gibt es sehr wenig Förderung nach dem Ausschreibungsprinzip und über den Weiterbetrieb aus heutiger Sicht veralteter Bestandsanlagen entscheidet jeder Kaufmann für sich. In den letzten Ausschreibungen gab es teilweise Zuschläge mit 0 Cent Förderung. Der Förderaspekt bezieht sich hier allein auf den Anschluß.

Ich würde hier entspannt bleiben.

Das ist vor allem für die Periode bis 2025 summiert alles Popelkram unter 15 GW, ungefähr 12.000 Einzelanlagen. Wirtschaftlich relevant passiert da vor 2028 gar nichts, selbst wenn alles einfach vom Netz ginge - was, wie wir wissen, definitiv nicht passiert.
Zuletzt geändert von imp am So 27. Jan 2019, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2019, 18:10)
Weder noch. Für Neuanlagen gibt es sehr wenig Förderung nach dem Ausschreibungsprinzip und über den Weiterbetrieb aus heutiger Sicht veralteter Bestandsanlagen entscheidet jeder Kaufmann für sich. Das ist vor allem für die Periode bis 2025 summiert alles Popelkram unter 15 GW, ungefähr 12.000 Einzelanlagen. Wirtschaftlich relevant passiert da vor 2028 gar nichts, selbst wenn alles einfach vom Netz ginge - was, wie wir wissen, definitiv nicht passiert.
Der Ausbauplan der Bundesregierung basiert ja auch völlig auf dem Prinzip Hoffnung. Von 2021 bis 2024 geht die Planung komplett horizontal, d.h. die Windenergieneubauten gleichen nur die Verluste der ganzen Altanlagen aus, die man durch die hohe Förderung oft an heute unrentable Standorte gesetzt hat. Im Gegenteil müsste man dort überall auch noch die Betonsockel komplett zurückbauen. Weil das keiner bezahlen kann, gräbt man fast überall nur 1-2m Weg und lässt den Bauschrott im Boden verfaulen. Woher ab 2024 dann On- und Offshore jährlich deutliche GW Zugewinne kommen, ist schon fraglich. Ich vermute, man wird ein EEG2 einführen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2019, 13:35)

Bei so einer Hitzewelle verdampft der Regen doch ruckzuck!

Sollte man doch meinen! Nur Zuversicht! :)
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2019, 19:15)

Der Ausbauplan der Bundesregierung basiert ja auch völlig auf dem Prinzip Hoffnung. Von 2021 bis 2024 geht die Planung komplett horizontal, d.h. die Windenergieneubauten gleichen nur die Verluste der ganzen Altanlagen aus, die man durch die hohe Förderung oft an heute unrentable Standorte gesetzt hat.
Um Kleinstanlagen ist es nicht schade. Die haben ihren Zweck als Piloten längst erfüllt. Wenn da manche noch 5 bis 10 Jahre nachlaufen, ist dann auch wirklich gut.


Woher ab 2024 dann On- und Offshore jährlich deutliche GW Zugewinne kommen, ist schon fraglich. Ich vermute, man wird ein EEG2 einführen.
Alpha Ventus ging erst 2010 ans Netz. Vor 2031 musst du dir über Offshore Post EEG gar keine Gedanken machen.

In jedem Fall wird es billiger. Neue Kleinanlagen Onshore 2019 unter 750 kw werden mit 4,63 Cent vergütet. Das dürfte fast alles entweder mit Direktvermarktungsabsicht oder Repowering sein. Anlagen über 750 kw sind ausschreibungspflichtig.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

Wenn die Bundesregierung ab 2021 mehrere Jahre mit praktisch keiner Zunahme der Windkraft rechnet (obwohl weiter gebaut wird), gehe ich davon aus, dass man einen Großteil der 14GW bereits aufgegeben hat. Schlechte Standorte und heute gar nicht mehr zulässige Standorte.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2019, 19:53)

Wenn die Bundesregierung ab 2021 mehrere Jahre mit praktisch keiner Zunahme der Windkraft rechnet (obwohl weiter gebaut wird), gehe ich davon aus, dass man einen Großteil der 14GW bereits aufgegeben hat. Schlechte Standorte und heute gar nicht mehr zulässige Standorte.
Die Regierung hat inzwischen mehrere technologieoffene Ausschreibungen, in denen allein die Gebote entscheiden, ob es PV, Wind oder sonstige EE-Technik wird. Gerechnet wird immer mit dem Zubau. Der Weiterbetrieb Post EEG ist quasi "nicht da", weil es dazu keine Erfahrung gibt.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

Ich hätte da ja einmal eine Frage: Viele Jahre wurde Fernwärme propagiert, Millionen Haushalte hängen an Fernwärmenetzen.

Wenn jetzt das Aus für Kohlekraftwerke kommt, woher kommt dann die Fernwärme?
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2019, 05:07)

Ich hätte da ja einmal eine Frage: Viele Jahre wurde Fernwärme propagiert, Millionen Haushalte hängen an Fernwärmenetzen.

Wenn jetzt das Aus für Kohlekraftwerke kommt, woher kommt dann die Fernwärme?
Viele Fernwärmekraftwerke sind längst auf Gas oder Müll umgestellt.

Von rund 520 PJ Primärenergie in Heiz- und Fernwärmekraftwerken entfielen 166 auf Müll, 220 auf Gas und 8 auf Öl. Heimische Braunkohle 31 PJ (1990: 218PJ), Import-Steinkohle 97 PJ.

Kernenergie trug zur Heizleistung zuletzt 2003 einen unbedeutenden Anteil bei.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

imp hat geschrieben:(28 Jan 2019, 07:13)

Viele Fernwärmekraftwerke sind längst auf Gas oder Müll umgestellt.

Von rund 520 PJ Primärenergie in Heiz- und Fernwärmekraftwerken entfielen 166 auf Müll, 220 auf Gas und 8 auf Öl. Heimische Braunkohle 31 PJ (1990: 218PJ), Import-Steinkohle 97 PJ.

Kernenergie trug zur Heizleistung zuletzt 2003 einen unbedeutenden Anteil bei.
Aha. Wir müssen also mehr Müll produzieren und mehr Geld an Putin zahlen und Kohle-Co2 durch Gas-Co2 ersetzen und Müll-Co2 ersetzen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

imp hat geschrieben:(28 Jan 2019, 07:13)

Viele Fernwärmekraftwerke sind längst auf Gas oder Müll umgestellt.

Von rund 520 PJ Primärenergie in Heiz- und Fernwärmekraftwerken entfielen 166 auf Müll, 220 auf Gas und 8 auf Öl. Heimische Braunkohle 31 PJ (1990: 218PJ), Import-Steinkohle 97 PJ.

Kernenergie trug zur Heizleistung zuletzt 2003 einen unbedeutenden Anteil bei.
Übrigens nette Daten: Lt. BMWI wurden 2017 knapp 3000 PJ durch Kohle geliefert. Ich frage mich, wo die restlichen 2860 PJ geblieben sind, nachdem ja "nur" 128 PJ verheizt wurden.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2019, 07:16)

Aha. Wir müssen also mehr Müll produzieren und mehr Geld an Putin zahlen und Kohle-Co2 durch Gas-Co2 ersetzen und Müll-Co2 ersetzen.
Das stimmt, wenn man es großtechnisch warm haben will, muss man etwas verbrennen. Die Erzeugung von Wärme wurde in den letzten Jahrzehnten dadurch sauberer, dass man extrem umweltschädliche Braunkohle durch sehr sauber verbrennendes Gas ersetzte. In diesem Mix spielt traditionelles Biogas bisher nur eine kleine Rolle, ein Ausblick auf P2G-Lösungen ist quantitativ noch nicht möglich.

In den Nahwärmenetzen spielen Biogas und Biomasse, insb. Holzabfälle eine gewisse Rolle. Im gesamten Wärmemarkt ist EE aber nur mit etwa 7 Prozent vertreten. Zusätzlich sind etwa 6 Prozent des verbrannten Mülls Bioabfälle. Im Vergleich zu etwa den Niederlanden ist Industrieabwärme in Deutschland noch stark unternutzt.

Einige Städte, zB Jena erwägen den Umbau ihrer Fernwärmenetze in dezentrale Nahwärmesysteme nach Ende der technischen Lebensdauer des bisherigen Zentralkraftwerkes.

Im Norden könnten einige Windkraftanlagen nach Ablauf der EEG-Förderung in lokale P2H-Konzepte eingebunden werden - Der Luftquirl als Tauchsieder zur Senkung des Brennstoff-Einkaufs. Hier gibt es einige Probleme, denn die Restlaufzeit einer 20 Jahre alten Windanlage beträgt oft nur zwischen 5 und 15 Jahren. Die Investitionszyklen im Wärmemarkt sind vergleichsweise lang.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

imp hat geschrieben:(28 Jan 2019, 07:34)

Das stimmt, wenn man es großtechnisch warm haben will, muss man etwas verbrennen. Die Erzeugung von Wärme wurde in den letzten Jahrzehnten dadurch sauberer, dass man extrem umweltschädliche Braunkohle durch sehr sauber verbrennendes Gas ersetzte. In diesem Mix spielt traditionelles Biogas bisher nur eine kleine Rolle, ein Ausblick auf P2G-Lösungen ist quantitativ noch nicht möglich.

In den Nahwärmenetzen spielen Biogas und Biomasse, insb. Holzabfälle eine gewisse Rolle. Im gesamten Wärmemarkt ist EE aber nur mit etwa 7 Prozent vertreten. Zusätzlich sind etwa 6 Prozent des verbrannten Mülls Bioabfälle. Im Vergleich zu etwa den Niederlanden ist Industrieabwärme in Deutschland noch stark unternutzt.

Einige Städte, zB Jena erwägen den Umbau ihrer Fernwärmenetze in dezentrale Nahwärmesysteme nach Ende der technischen Lebensdauer des bisherigen Zentralkraftwerkes.

Im Norden könnten einige Windkraftanlagen nach Ablauf der EEG-Förderung in lokale P2H-Konzepte eingebunden werden - Der Luftquirl als Tauchsieder zur Senkung des Brennstoff-Einkaufs. Hier gibt es einige Probleme, denn die Restlaufzeit einer 20 Jahre alten Windanlage beträgt oft nur zwischen 5 und 15 Jahren. Die Investitionszyklen im Wärmemarkt sind vergleichsweise lang.
Aha. Die strampeln sich einen ab, im Klein-Klein, ohne Plan. Beruhigt den Bürger ungemein.

Macht nix. Irgendwann bin ich tot. Nach mir die Sintflut. Trifft mich nach 2038 nicht mehr so stark.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2019, 16:24)


Ansonsten: Bei Interesse oder Zweifeln Zahlen demnächst, heute nicht.
Kohle BÖRSE - 76,30 Dollar .....1000 kg. EU. https://www.wallstreet-online.de/rohstoffe/kohlepreis

Holz 381,50 Dollar 1000 kG https://www.wallstreet-online.de/rohstoffe/bauholzpreis

Öl .... 60,85 Dollar ...159 Liter https://www.wallstreet-online.de/rohsto ... reis-brent 382,7 t



um auf gleichen Heizwert zu kommen ..... 1kg Kohle ...8 kWh ...... 1kg Holz 4kWh .....1kg Öl 10 kWh ....ohne STEUERN !

Kohle und Holz gibt es Steuerfrei für Unternehmen ! Öl nicht !

in GELD WELTMARKT

1000 kWh kosten in

Kohle - (Steinkohle) - 9,5 Dollar 125 kg Kohle 345 kg CO2

Holz - 95,0 Dollar Co2 von Holz - ist 0,3 x3,17 237,75 Kg Co2 (Sprit bei Bearbeitung Durchschnitt)

Öl - 37,7 Dollar. 100 L Öl 317 kG Co2


co2 http://www.klimaneutral-handeln.de/php/ ... hp#rechner


In D MIT Steuern ... Öl 70 Euro. 317 kG CO2

...lass mich gern belehren. :D :D
Zuletzt geändert von Teeernte am Mo 28. Jan 2019, 10:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

Lese ich das Diagramm im IPCC Bericht zur Einhaltung der 1,5°C Schwelle falsch, oder schlägt man dafür in allen Pfaden (Seite 16) einen Ausbau der Kernenergie weltweit um 59% bis 106% bis 2030 gegenüber 2010 vor, weil anders inzwischen überhaupt keine Chance mehr besteht die Klimaziele zu erreichen?
https://report.ipcc.ch/sr15/pdf/sr15_spm_final.pdf

Wie sähe für Deutschland denn das mögliche Kohleszenario und das CO2 Modell aus, wenn man die bestehenden Kernkraftwerke bis 2030 (sofern möglich) weiterlaufen lässt, um einen Kohleausstieg zu forcieren?
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 10:34)

Lese ich das Diagramm im IPCC Bericht zur Einhaltung der 1,5°C Schwelle falsch, oder schlägt man dafür in allen Pfaden (Seite 16) einen Ausbau der Kernenergie weltweit um 59% bis 106% bis 2030 gegenüber 2010 vor, weil anders inzwischen überhaupt keine Chance mehr besteht die Klimaziele zu erreichen?
https://report.ipcc.ch/sr15/pdf/sr15_spm_final.pdf

Wie sähe für Deutschland denn das mögliche Kohleszenario und das CO2 Modell aus, wenn man die bestehenden Kernkraftwerke bis 2030 (sofern möglich) weiterlaufen lässt, um einen Kohleausstieg zu forcieren?
Es gibt in Deutschland keine relevante Partei, die sich für den Fortbetrieb der Kernkraft interessiert. Kernkraft trägt im Fernwärme-Bereich heute nichts bei und ist ein Subventionsmonster, zudem ist die Frage des Abfalls ungeklärt. Die Kohlekommission hat sich mit dem Fortbetrieb der Kernkraft nicht befasst.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

Bedeutet im Umkehrschluss nur, dass Deutschland den notwendigen Ausbau der Kernenergie auf andere Länder abwälzt, sofern die weltweiten Klimaziele ohne Ausweitung der Kernenergie nicht mehr zu erreichen sind.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(28 Jan 2019, 10:45)

Es gibt in Deutschland keine relevante Partei, die sich für den Fortbetrieb der Kernkraft interessiert. Kernkraft trägt im Fernwärme-Bereich heute nichts bei und ist ein Subventionsmonster, zudem ist die Frage des Abfalls ungeklärt. Die Kohlekommission hat sich mit dem Fortbetrieb der Kernkraft nicht befasst.
...ja das know how ist weg, der Bergbau zugeschüttet....und die Produktion abgewandert. Der Staat//Länder haben die Kernkraft errichtet - ein "Privater" wird bei Kernkraft nicht investieren - die Sicherheit der Investition ist LANGFRISTIG nicht gegeben....

Es LOHNT in D nicht mehr.


Lieber dem Russen das Geld für GerdGas geben - als dem Polen für Kohle... :D :D :D
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 10:48)

Bedeutet im Umkehrschluss nur, dass Deutschland den notwendigen Ausbau der Kernenergie auf andere Länder abwälzt, sofern die weltweiten Klimaziele ohne Ausweitung der Kernenergie nicht mehr zu erreichen sind.
Wir bekommen "goldenen" Strom aus der Dose. Erneuerbaren. so wie sich Windräder selbst produzieren und aufstellen...

Übersetzt - der Strom wird sehr teuer. Einige werden sich das nicht LEISTEN können und auf Strom weitgehend VERZICHTEN. Die Klimaziele sind eh ....weg . Aber der Rückbau der Kohle UND der Kernenergie beschlossen....

Es bleibt der "Strom" übrig der dann verfügbar IST. Durch die EINSPARUNG (Preis , dass kann sich nicht Jeder leisten) könnten dann die Ziele wieder möglich sein.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2019, 10:55)

Wir bekommen "goldenen" Strom aus der Dose. Erneuerbaren. so wie sich Windräder selbst produzieren und aufstellen...

Übersetzt - der Strom wird sehr teuer. Einige werden sich das nicht LEISTEN können und auf Strom weitgehend VERZICHTEN. Die Klimaziele sind eh ....weg . Aber der Rückbau der Kohle UND der Kernenergie beschlossen....

Es bleibt der "Strom" übrig der dann verfügbar IST. Durch die EINSPARUNG (Preis , dass kann sich nicht Jeder leisten) könnten dann die Ziele wieder möglich sein.
Das alles kann dabei heraus kommen. Ist vielleicht sogar der Preis für die abgebremste Erderwärmung, wenn sie denn gelingen sollte... was ja auch nicht sicher ist. Allerdings ist Ihr Geunke unverantwortlich. Kommt mir vor wie einer, der auf der sinkenden Titanic lieber ein Sektgelage veranstaltet, als die Rettungsboote klar zu machen.

Das Ziel der Kohlekommission ist auch am Ende der Beratungen hervorgehoben worden: Die Strompreise sollen für alle Mitbürger erschwinglich bleiben. Der Aussage messe ich jetzt erst einmal eine höhere Wahrscheinlichkeit zu als Ihrer anhaltenden Unkerei, daß das alles nichts Vernünftiges werden kann.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2019, 10:55)

Wir bekommen "goldenen" Strom aus der Dose. Erneuerbaren. so wie sich Windräder selbst produzieren und aufstellen...

Übersetzt - der Strom wird sehr teuer. Einige werden sich das nicht LEISTEN können und auf Strom weitgehend VERZICHTEN. Die Klimaziele sind eh ....weg . Aber der Rückbau der Kohle UND der Kernenergie beschlossen....

Es bleibt der "Strom" übrig der dann verfügbar IST. Durch die EINSPARUNG (Preis , dass kann sich nicht Jeder leisten) könnten dann die Ziele wieder möglich sein.
Der Kohleausstieg soll übrigens 78 Milliarden kosten - ohne die höhere Energiepreise, die die Verbraucher zusätzlich berappen werden müssen und deren Höhe heute noch niemand abschätzen kann.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:08)
Das alles kann dabei heraus kommen. Ist vielleicht sogar der Preis für die abgebremste Erderwärmung, wenn sie denn gelingen sollte... was ja auch nicht sicher ist. Allerdings ist Ihr Geunke unverantwortlich. Kommt mir vor wie einer, der auf der sinkenden Titanic lieber ein Sektgelage veranstaltet, als die Rettungsboote klar zu machen.
Ich habe mit der 2°C Report des IPCC noch nicht angesehen, aber um 1,5°C weltweit jetzt noch einzuhalten scheinen die Experten eine massive Ausweitung der Kernenergie für alternativlos zu halten. Lebensrisiko Kernenergie gut und schön aber es gibt nie ein reines weiß-schwarz. Deutschland hangelt sich derzeit nur an den internationalen Klimazielen entlang, obwohl man bezüglich CO2 Einsparung diese massiv übertreffen könnte? Wo würden wir denn bei den Klimazielen landen, wenn wir die restlichen Atomkraftwerke bis 2030 weiter laufen lassen würden und dafür bis 2022 gleich 50% unserer Kohlekraftwerke komplett abschalten würden anstatt nur 25%?
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Ebiker »

Einfach hier schauen, da gibt es Länder die deutlich besser dastehen als D . Aber die haben pöse Atomkraft.

https://www.electricitymap.org/?page=ma ... wind=false
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:14)

Ich habe mit der 2°C Report des IPCC noch nicht angesehen, aber um 1,5°C weltweit jetzt noch einzuhalten scheinen die Experten eine massive Ausweitung der Kernenergie für alternativlos zu halten. Lebensrisiko Kernenergie gut und schön aber es gibt nie ein reines weiß-schwarz. Deutschland hangelt sich derzeit nur an den internationalen Klimazielen entlang, obwohl man bezüglich CO2 Einsparung diese massiv übertreffen könnte? Wo würden wir denn bei den Klimazielen landen, wenn wir die restlichen Atomkraftwerke bis 2030 weiter laufen lassen würden und dafür bis 2022 gleich 50% unserer Kohlekraftwerke komplett abschalten würden anstatt nur 25%?
Unser Land und seine maßgeblichen Kräfte haben entschieden, daß wir sowohl von der Kernkraft als auch von der Verbrennung fossiler Brennstoffe los kommen wollen. Das wird nun nach einem vereinbarten Plan durchgeführt. Dafür gibt es politische Mehrheiten, die sich zu einem Kompromiß auf dem Wege zu diesem Ziel durchgerungen haben. Das gilt jetzt so lange, bis sich die Unmöglichkeit des Plans herausstellt. Danach sieht es aber überhaupt nicht aus.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:34)

Unser Land und seine maßgeblichen Kräfte haben entschieden, daß wir sowohl von der Kernkraft als auch von der Verbrennung fossiler Brennstoffe los kommen wollen. Das wird nun nach einem vereinbarten Plan durchgeführt. Dafür gibt es politische Mehrheiten, die sich zu einem Kompromiß auf dem Wege zu diesem Ziel durchgerungen haben. Das gilt jetzt so lange, bis sich die Unmöglichkeit des Plans herausstellt. Danach sieht es aber überhaupt nicht aus.
Gesetze der Chemie und Physik richten sich nicht nach politischen Mehrheiten.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:43)

Gesetze der Chemie und Physik richten sich nicht nach politischen Mehrheiten.
Völlig richtig; wir wenden sie an, um unsere technischen und politischen Ziele zu erreichen.
Zuletzt geändert von H2O am Mo 28. Jan 2019, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:34)

Unser Land und seine maßgeblichen Kräfte haben entschieden, daß wir sowohl von der Kernkraft als auch von der Verbrennung fossiler Brennstoffe los kommen wollen. Das wird nun nach einem vereinbarten Plan durchgeführt. Dafür gibt es politische Mehrheiten, die sich zu einem Kompromiß auf dem Wege zu diesem Ziel durchgerungen haben. Das gilt jetzt so lange, bis sich die Unmöglichkeit des Plans herausstellt. Danach sieht es aber überhaupt nicht aus.
Ich habe aber in unserem Land keine Diskussion darüber stattfinden gesehen, ob der Atomausstieg zum weltweiten Schaden des Klimawandelns jetzt durchgeführt werden soll. Darum fragte ich nach den Daten der CO2 Klimaziele für Deutschland, wenn der Atomausstieg nicht stattfinden würde und man dafür den Kohleausstieg massiv beschleunigen könnte. Ich habe auch noch keinerlei öffentliche Informationen darüber gelesen, dass Forscher anscheinend keine Chance mehr sehen die kritische Klimaerwärmung zwischen 1,5°C und 2°C zu halten ohne die nächsten Jahrzehnte massiv auf Atomkraft zu setzen.

Wie genau entscheidet eine Gesellschaft denn über Zukunftsthemen, wenn keine relavanten Daten vorliegen? Aus dem Bauch heraus?
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von yogi61 »

Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:43)

Gesetze der Chemie und Physik richten sich nicht nach politischen Mehrheiten.
Die Gesetzte der Physik und vor allen der Chemie haben der Menschheit bisher ziemlich eindeutig aufgezeigt, dass keine Lösungen für Endlagerungen von Atomschrott gefunden werden konnten. Sie zeigen auch mutmasslich auf, dass so etwas überhaupt nicht möglich ist und die Gesezte der Chemie zeigen ebenfalls auf, dass das Ende der fossilen Brennstoffe schon viel zu lange hinausgezögert wurde und wird.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:45)

Ich habe aber in unserem Land keine Diskussion darüber stattfinden gesehen, ob der Atomausstieg zum weltweiten Schaden des Klimawandelns jetzt durchgeführt werden soll. Darum fragte ich nach den Daten der CO2 Klimaziele für Deutschland, wenn der Atomausstieg nicht stattfinden würde und man dafür den Kohleausstieg massiv beschleunigen könnte. Ich habe auch noch keinerlei öffentliche Informationen darüber gelesen, dass Forscher anscheinend keine Chance mehr sehen die kritische Klimaerwärmung zwischen 1,5°C und 2°C zu halten ohne die nächsten Jahrzehnte massiv auf Atomkraft zu setzen.
Das stimmt schon; aber ein Entscheidungsprozess dazu findet auch nicht mehr statt, weil er abgeschlossen ist. Zur damaligen Erkenntnislage ist nichts Neues hinzugekommen. Nach wie vor ist die Entsorgungsfrage für strahlende Abfälle ungelöst. Vernünftige Leute werden sich damit nicht im Kampf gegen die Erderwärmung zusätzlich abmühen wollen. Da kommt nichts mehr, wenn keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden, die den Einsatz von Kernenergie unbedenklich machen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Wie genau entscheidet eine Gesellschaft denn über Zukunftsthemen, wenn keine relavanten Daten vorliegen? Aus dem Bauch heraus?
Diese Einlassung halte ich jetzt für blindes Gerede. Das Ergebnis der Beratungen der "Kohlekommission" liegt ab 2. Februar 2019 zusammenfassend und schriftlich vor... so der Wirtschaftsminister Altmaier. Wenn dazu dann noch Fragen zu stellen sind, dann werden sich Fachleute finden, die die eingegangenen Kompromisse erläutern werden.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:51)
Zur damaligen Erkenntnislage ist nichts Neues hinzugekommen.
Je kritischer die Einstufung der Klimaerwärmung wird, desto mehr muss sich natürlich die Abwägung ändern. Falls nicht, handelt man nicht nach Erkenntnislage, sondern nach blinder Ideologie oder aus Angst.

Dann muss man aber auch ehrlich sagen, dass man lieber weltweit eine erhöhte Klimaerwärmung mit den entsprechenden Folgen in Kauf nimmt, um sein persönliches Risiko vor Ort zu reduzieren. Anhand der Ausbaurate der Kernenergie scheinen sich im Gegensatz zu Deutschland ein Großteil der Länder an den Studien des Klimarates zu orientieren und mittels der Kernenergie den Ausstieg aus der Kohleverbrennung zu beschleunigen.
H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:57)
Diese Einlassung halte ich jetzt für blindes Gerede. Das Ergebnis der Beratungen der "Kohlekommission" liegt ab 2. Februar 2019 zusammenfassend und schriftlich vor... so der Wirtschaftsminister Altmaier. Wenn dazu dann noch Fragen zu stellen sind, dann werden sich Fachleute finden, die die eingegangenen Kompromisse erläutern werden.
Dem würde ich nur dann nicht widersprechen, wenn die "Kohlekommission" mehrere Ausstiegsmöglichkeiten und die CO2 Bilanz Deutschlands dazu aufgelistet hätte. Eine massive Beschleunigung des Ausstiegs aus der Kohleverbrennung durch ein begrenztes Moratorium des Atomausstiegs sind aber offensichtlich nicht mal abgebildet worden, um diese dann mit Argumenten zu verwerfen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 10:48)

Bedeutet im Umkehrschluss nur, dass Deutschland den notwendigen Ausbau der Kernenergie auf andere Länder abwälzt, sofern die weltweiten Klimaziele ohne Ausweitung der Kernenergie nicht mehr zu erreichen sind.
Nein, das bedeutet, dass es keinen Plan gibt, die Klimaziele durch Kernenergie zu verfolgen. Die Priorität ist ganz klar, diese Dinge loszuwerden.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Nightrain »

imp hat geschrieben:(28 Jan 2019, 12:17)

Nein, das bedeutet, dass es keinen Plan gibt, die Klimaziele durch Kernenergie zu verfolgen. Die Priorität ist ganz klar, diese Dinge loszuwerden.
Nichts anderes habe ich geschrieben. Eine stärkere Klimaerwärmung nimmt man dafür nunmal in Kauf. Im Grunde ja auch eigentlich richtig, denn man reduziert einerseits die Gefahr für die eigene Bevölkerung und andererseits hat Deutschland als reiches Land problemlos die Mittel sich an den Klimawandel anzupassen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 12:13)

Je kritischer die Einstufung der Klimaerwärmung wird, desto mehr muss sich natürlich die Abwägung ändern. Falls nicht, handelt man nicht nach Erkenntnislage, sondern nach blinder Ideologie oder aus Angst.
Ich sehe in dieser Gedankenfolge eher den Selbstmord aus Angst vor dem Tode.
Dann muss man aber auch ehrlich sagen, dass man lieber weltweit eine erhöhte Klimaerwärmung mit den entsprechenden Folgen in Kauf nimmt, um sein persönliches Risiko vor Ort zu reduzieren. Anhand der Ausbaurate der Kernenergie scheinen sich im Gegensatz zu Deutschland ein Großteil der Länder an den Studien des Klimarates zu orientieren und mittels der Kernenergie den Ausstieg aus der Kohleverbrennung zu beschleunigen.
Die Aufgabe der Kohlekommission war aber nicht, einen bunten Strauß von Möglichkeiten vor zu stellen, sondern einen politischen und technischen Kompromiß zu überlegen, wie wir im Dreieck Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik und technische Möglichkeiten im wesentlichen unbeschadet die Kreislaufwirtschaft der Energieerzeugung erreichen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Senexx »

Wissenschaftler warnen: Kohleausstieg führt zu mehr CO2-Ausstoß

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ionen.html
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von imp »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 12:27)

Nichts anderes habe ich geschrieben. Eine stärkere Klimaerwärmung nimmt man dafür nunmal in Kauf. Im Grunde ja auch eigentlich richtig, denn man reduziert einerseits die Gefahr für die eigene Bevölkerung und andererseits hat Deutschland als reiches Land problemlos die Mittel sich an den Klimawandel anzupassen.
Es ist gar nicht gesagt, dass der Ausstieg aus der schmutzigen Braunkohle und der teuren Importkohle länger dauert. Derzeit fährt die Regierung die Energiewende mit angezogener Handbremse. Dafür hat sie nachvollziehbare Gründe, die jedoch keine Ewigkeit haben. Neue Wind- und Solarparks werden heute projektiert mit Zuschlägen zwischen 3 und 6 Cent, im Einzelfall auch deutlich darunter. Das sind Preise, die über 20 Jahre Laufzeit vollständig oder teilweise unter dem Marktpreis liegen, also gar nicht wirksam werden. Sie haben eher eine Auswirkung auf die Kalkulation einer Finanzierung und auf die Risikobewertung. EEG-mäßig kostet 1 MW Zubau so wenig wie noch nie. Die Regierung hat es jederzeit in der Hand, die Volumina der Ausschreibung zu erhöhen. Die erfolgreichen Gebote liegen dann näher an der zugelassenen Obergrenze. Derzeit ist sie bei 6,20. Die Regierung möchte derzeit nicht übersubventionieren. 2018 bekamen zu drei der vier Termine alle zugelassenen Gebote auch einen Zuschlag. Das ist nicht die Marktsituation, die die Regierung abbilden will. Deshalb werden die Windausschreibungen für 2019 eher nicht außerplanmäßig aufgebläht. Ohne Aussicht, ein entwickeltes Projekt nicht realisieren zu dürfen, steigt der durchschnittliche Zuschlag von 4,7 auf über 6 cent. Die Regierung möchte maßvollen Druck auf Projektentwickler, Servicedienstleister und Hersteller ausüben, damit Projekte 2019 im Durchschnitt unter 5 cent kalkuliert werden. Die durchschnittlichen Gestehungskosten für eine modellhaft angenommene Onshore-Anlage (120 m Nabenhöhe, 2500 Stunden Voll-Last bei ca 6,4 m/s) liegen aktuell um 5 cent.

Der gesetzliche Höchstwert ist das Mittel der höchsten erfolgreichen Gebote aus den letzten drei Termine plus eine Schwelle von 8 Prozent. In einem negativen Szenario mit zu schlecht gedeckter Ausschreibungsmenge würde das Höchstgebot stufenweise über 8 cent/kWh zurückklettern. Das möchte die Regierung möglichst verhindern. Damit wären auch Standorte wieder projektierbar mit Aussicht auf Zuschlag, die man zum heutigen Preisniveau gar nicht erst in die Projektentwicklung schicken würde. Die Bundesnetzagentur kann jedoch auch ausnahmsweise eine Ermessensentscheidung beschließen und das zulässige Höchstgebot trotz Unterdeckung nicht anheben. Damit würde sie die Projektentwickler zwingen, sich von unrentablen Standorten oder überteuerten Servicemodellen dauerhaft abzuwenden. Das wäre durchaus im Sinne der Energiewende.
Zuletzt geändert von imp am Mo 28. Jan 2019, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 11:08)

Das alles kann dabei heraus kommen. Ist vielleicht sogar der Preis für die abgebremste Erderwärmung, wenn sie denn gelingen sollte... was ja auch nicht sicher ist. Allerdings ist Ihr Geunke unverantwortlich. Kommt mir vor wie einer, der auf der sinkenden Titanic lieber ein Sektgelage veranstaltet, als die Rettungsboote klar zu machen.

Das Ziel der Kohlekommission ist auch am Ende der Beratungen hervorgehoben worden: Die Strompreise sollen für alle Mitbürger erschwinglich bleiben. Der Aussage messe ich jetzt erst einmal eine höhere Wahrscheinlichkeit zu als Ihrer anhaltenden Unkerei, daß das alles nichts Vernünftiges werden kann.

Was für Rettungsboote ? 4 sitzen in einem Boot. Kostruktion : Ohne Backup...

Klarer Wein >> OHNE VERZICHT geht es NICHT. (WELTWEIT) Dieser Umstieg nur in D - ist glatte Roßteuscherei . Abkassieren des Volkes.

Es geht einen Abhang herunter ...Du darfst vorgehen... :D :D :D
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:19)

Was für Rettungsboote ? 4 sitzen in einem Boot. Kostruktion : Ohne Backup...

Klarer Wein >> OHNE VERZICHT geht es NICHT. (WELTWEIT) Dieser Umstieg nur in D - ist glatte Roßteuscherei . Abkassieren des Volkes.

Es geht einen Abhang herunter ...Du darfst vorgehen... :D :D :D
Der Kompromiss auf dem Weg zur landesweiten Versorgung mit erneuerbarer Energie ist nun einmal der Kompromiß, den Politik, Fachleute und Gewerkschafter für unser Land gefunden haben. Auf Sie wollte da wohl niemand hören, und ich verlasse mich bei für mich selbst unlösbaren Aufgaben gern auf Leute, die einen Plan verabreden, der gehen könnte. Eigentlich doch ganz einfach, oder?
Zuletzt geändert von H2O am Mo 28. Jan 2019, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

Nightrain hat geschrieben:(28 Jan 2019, 12:13)

Je kritischer die Einstufung der Klimaerwärmung wird, desto mehr muss sich natürlich die Abwägung ändern. Falls nicht, handelt man nicht nach Erkenntnislage, sondern nach blinder Ideologie oder aus Angst.

Dann muss man aber auch ehrlich sagen, dass man lieber weltweit eine erhöhte Klimaerwärmung mit den entsprechenden Folgen in Kauf nimmt, um sein persönliches Risiko vor Ort zu reduzieren. Anhand der Ausbaurate der Kernenergie scheinen sich im Gegensatz zu Deutschland ein Großteil der Länder an den Studien des Klimarates zu orientieren und mittels der Kernenergie den Ausstieg aus der Kohleverbrennung zu beschleunigen.



Dem würde ich nur dann nicht widersprechen, wenn die "Kohlekommission" mehrere Ausstiegsmöglichkeiten und die CO2 Bilanz Deutschlands dazu aufgelistet hätte. Eine massive Beschleunigung des Ausstiegs aus der Kohleverbrennung durch ein begrenztes Moratorium des Atomausstiegs sind aber offensichtlich nicht mal abgebildet worden, um diese dann mit Argumenten zu verwerfen.

Die GANZE Wahrheit hat keiner gesagt, es ist nicht nur das CO2 ....sondern JEDER Gasförmige Stoff mit mindestens 3 Atomen. Co2 ist nur der schnell abrechenbare Teil.

Es ändert sich das Wetter und das Klima. kauf Dir eine Jacke.

Die bekommen DAS so wieso nicht hin. Energie ist Staatspolitik - wie Landesverteidigung.

3 Grad plus ....Grönland wird Landwirtschaft mit Kühen der Renner....und in Norwegen wächst Wein.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:24)

Der Kompromiss auf dem Weg zur landesweiten Versorgung mit erneurbarer Energie ist nun einmal der Kompromiß, den Politik, Fachleute und Gewerkschafter für unser Land gefunden haben. Auf Sie wollte da wohl niemand hören, und ich velasse mich bei für mich selbst unlösbaren Aufgaben gern auf Leute, die einen Plan verabreden, der gehen könnte. Eigentlich doch ganz einfach, oder?
Die FACHLEUTE hatten da NICHT das Sagen. Dass ist KEIN Kompromiss - sondern Methode des unbekümmerten Probierens.

Ja ....Einfach - eben ohne jeglichen Fachverstand. .....oder Rücksichtslos - je nachdem was besser passt.

Kannst Dir ja überlegen was Du mit einer kWh am Tag machst - die dir zusteht - inklusive Transport und Heizung.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:29)

Die FACHLEUTE hatten da NICHT das Sagen. Dass ist KEIN Kompromiss - sondern Methode des unbekümmerten Probierens.

Ja ....Einfach - eben ohne jeglichen Fachverstand. .....oder Rücksichtslos - je nachdem was besser passt.

Kannst Dir ja überlegen was Du mit einer kWh am Tag machst - die dir zusteht - inklusive Transport und Heizung.
Ich weiss nicht wo du deine fake news herhast, aber für die überwältigende Mehrheit der Experten ist der menschengemachte Klimawandel eine Tatsache, da spielt man besser nicht das Spiel: "Wer sich zuerst bewegt, verliert".
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:47)

Ich weiss nicht wo du deine fake news herhast, aber für die überwältigende Mehrheit der Experten ist der menschengemachte Klimawandel eine Tatsache, da spielt man besser nicht das Spiel: "Wer sich zuerst bewegt, verliert".
Natürlich ist EIN TEIL des Klimawandels durch Industrie/Verkehr...menschliches Tun verursacht .

Wenn Du den Mann triffst der - Absichtlich "Nur Klimawandel" betreibt - melde es. :D :D :D
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:44)

So paradiesisch wie du dir diese Veränderungen vorstellst werden sie wohl eher nicht werden, aber dies haben ja Klimaleugner gemein, hinter dem Brett kommt nix mehr.
MEINE 3 grad Plus ist Dir beim Klima zu wenig WANDEL - ??

Mit welchen Erwärmungsgraden rechnest Du - damit man nicht zu den "Leugnern" gehört ?
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:56)

MEINE 3 grad Plus ist Dir beim Klima zu wenig WANDEL - ??

Mit welchen Erwärmungsgraden rechnest Du - damit man nicht zu den "Leugnern" gehört ?
Deine Vorstellung wie sich so ein Wandel in kurzer Zeit abspielt ist zu naiv. Jede Temperaturänderung die sehr schnell ablief endete jeweilig mit einer Katastrophe für die meisten Lebenwesen auf der Erde. Kannst dich da gerne Informieren was Forscher da so herausgefunden haben, Fakt ist der Mensch wr so einem schnellen Klimawandel noch nie ausgesetzt.
3 Grad im Jahresschnitt, wird globale Auswirkungen haben, selbst bei denen die evtl. in einer Region leben, wo sich die Verhältnisse nicht dramatisch ändern. Die wirtschaftlichen, geologischen, und geopolitischen Auswirkungen wären wohl ziemlich verheerend. Dagegen wird z.B. die kleine Flüchtlingskrise 2015 wohl der sogenannter Fliegenschiss sein.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
odiug

Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von odiug »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jan 2019, 13:56)

MEINE 3 grad Plus ist Dir beim Klima zu wenig WANDEL - ??

Mit welchen Erwärmungsgraden rechnest Du - damit man nicht zu den "Leugnern" gehört ?
Das Problem sind ja nicht allein die Temperaturen, sondern die Energie in der Atmosphäre, die hinter den Temperaturen steht.
Und da sind die "paar Grad" eben doch entscheidend.
Es macht eben doch einen Unterschied, ob ein Hurrikan mit 120kmh auf Florida trifft, oder mit 220kmh.
Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ein Orkan in 24 Stunden 20 cm Regenwasser pro Quadratmeter ablässt, oder 120 cm.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 28. Jan 2019, 14:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Vorschlag der Kohlekommission: sinnvoll oder irrsinnig?

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(28 Jan 2019, 14:19)

Deine Vorstellung wie sich so ein Wandel in kurzer Zeit abspielt ist zu naiv. Jede Temperaturänderung die sehr schnell ablief endete jeweilig mit einer Katastrophe für die meisten Lebenwesen auf der Erde. Kannst dich da gerne Informieren was Forscher da so herausgefunden haben, Fakt ist der Mensch wr so einem schnellen Klimawandel noch nie ausgesetzt.
3 Grad im Jahresschnitt, wird globale Auswirkungen haben, selbst bei denen die evtl. in einer Region leben, wo sich die Verhältnisse nicht dramatisch ändern. Die wirtschaftlichen, geologischen, und geopolitischen Auswirkungen wären wohl ziemlich verheerend. Dagegen wird z.B. die kleine Flüchtlingskrise 2015 wohl der sogenannter Fliegenschiss sein.
Unterstell mir doch keine Zeiträume !

Du kannst Dich gern informieren wie das Wetter in der Hochatmosphäre abläuft.

...so in 50 km Höhe läuft das Schauspiel mit dem CO2 // Erderwärmungsmässig ab .

Die Sache ist DIE - dass der ABLASS bereits jetzt einkassiert wird.

Welche CHANCE hast Du für Klimaveränderung ? Machst Du den Hintern WARM mit GAS , oder Öl ? Dein Arbeitgeber HEIZT fürDICH mit ? Holz ? //Garnicht?

Wenn ich fahre - verbrauch ich GENAU so viel - wie wenn ich zu hause bleibe. Die App merkt dass ich das Tor zugefahren habe... und Smappee zeigt mir meine Einsparung in GELD an.

JEGLICHE Auswirkung wird in GELD gemessen.

Globale Auswirkung - warte bitte zuzüglich zu den Veränderungen auf die BEVÖLKERUNGSEXPLOSION und den damit erwarteten MEHRVERBRAUCH//Unterschiedliche Verteilung der NAHRUNG ...

Kriegsflüchtliche sind ein Fliegenschiss ? Weiter so... :D :D :D
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