mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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imp
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Ebiker hat geschrieben:(29 Jan 2019, 11:37)

Das tun sie nicht wie ich schon mehrfach dokumentiert habe.
Die Extrema sind über beide Gebiete betrachtet arg verschieden.
Letztlich wird die Grundlast von Gaskraftwerken aufgefangen werden müssen, dazu gibt es z.Zt. noch genug ungenutzte Reserven.
Gaskraftwerke werden mit dem Fortschreiten von einerseits EE-Zubau, andererseits Abbau von Braunkohle und Atomstrom erheblich mehr Betriebsstunden haben als in den vergangenen Jahren. Das ist genau der Sinn des Braunkohle-Aus. Erdgas verbrennt sauberer, kann mit Bio-Erdgas gestreckt werden, gräbt keine deutschen Dörfer um und verstrahlt auch nicht die Landschaft. Da der Bedarf an Erdgas zur Heizung parallel abnimmt und die Netze europaweit ausgebaut werden, ist auch kein naher Engpass zu vermuten. Gas kann weltweit bezogen werden entweder über Pipeline oder über Flüssiggas-Terminals, zB aus USA. Es ist sinnvoll, bei der Wahl zwischen Braunkohle und Gas derzeit auf Gas zu setzen.

Neben Gas spielen für Wärme- und Stromerzeugung auch Biomasse und Müllverbrennung eine Rolle. Vor allem bei Holz wird es einigen Streit geben, wie man den (relativ geringen) künftigen Zubau und Modernisierungen auslegt: Kontinuierliche Produktion, wärmegeführte Produktion zur Substitution alter Wärmekraftwerke, stromgeführte Produktion an Schwerpunkten. Wenn man Lieferpflichten für Prozessdampf hat, kann man eben nicht aufhören, weil gerade die Sonne so sehr scheint. Ich gehe davon aus, dass Enthusiasten/Lobbyisten in ihren Szenarien manchmal die verfügbaren Möglichkeiten leider doppelt verbuchen :(



Nicht vergessen sollte man auch Wasserkraft - jedoch ist hier weitgehend schon installiert, was man in Deutschland ohne extreme Aufwände/Kosten/Natureingriffe leisten kann. Das gilt sowohl für Grundlast (Laufwasser) wie für Regelenergie (Pumpspeicher). Ohne größere Innovationen und vor Ablauf längerer Investitionszyklen passiert hier nichts spannendes mehr.
Aber das wird teuer und steigert die Abhängigkeit.
Dass die Energiewende ein Geld kostet, würde ich auf jeden Fall unterschreiben. Wir werden in deutschen Grenzen auch in absehbarer Zeit keine Autonomie erleben.

Klassische Grundlasttechniken, die nur träge oder schlecht regelbar sind oder nur bei hohen Betriebsstunden wirtschaftlich laufen, werden bei steigendem EE-Anteil sehr teuer. Jedoch wird es noch eine ganze Weile dauern müssen, bis das letzte Kohlekraftwerk vom Netz geht. Wir haben ca 45 GW Grundlast, so viel Produktionskapazität aus Gas haben wir gar nicht. Daneben haben wir weiterhin Heizleistungen zu erbringen. Das braucht noch etliche Wärmepumpen, bis da der Ofen aus geht ...

Da bin ich doch dafür, Ruhe zu bewahren.
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imp
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Jan 2019, 12:09)

Bei der Power to gas Technologie geht es in Siebenmeilenstiefeln vorwärts. Tatsächlich kann man damit quasi alles machen. Auch Autos betanken. Wir haben schließlich ein riesiges Gasnetz und ebenso riesige Gasspeicher. Damit kann man dann eigentlich auch auf das E-Auto verzichten was ja technologisch eine Sackgasse ist da man auch wieder nur begrenzt verfügbare Mineralien nutzen muß.
Mit Gas kann man fast alles machen, will man aber nicht. Es kommt auf den Einsatzzweck an.

Treibstoffe aus Strom, egal ob Wasserstoff (Brennstoffzelle), Methan (Gasnetz) oder sonstiges sind energetisch ein Verlustgeschäft. Das muss einen Sinn haben, etwa die Versorgung von Inselsystemen (Berghütten, mobile Camps), die energiedichte Speicherung (Schiff, Auto, ggf Flugzeug) oder die Vorratsfunktion (Netzstabilität) bzw Verdrängung von echtem Erdgas, wo nun mal ein Gasbrenner läuft.

Mit Strom transportable Gase erzeugen, damit ich zeitnah zuhause heizen kann, ist energetisch nicht sinnvoll. Da kannst du den Strom auch direkt in die Leitung lassen und an passender Stelle einen Wärmespeicher direkt damit heizen.

Ob ein Auto mit Biokraftstoff, EE-Methan, Wasserstoff oder direkt mit Strom fahren sollte, würde ich hier nicht aus der hohlen Hand vorschlagen wollen. Klassischer Biosprit ist in der Herstellung flächenintensiv und vielleicht nicht so gut für die Biene. Auf die Brennstoffzelle warten wir jetzt seit den 80ern oder so, wo bleibt der große Durchbruch? Das Elektroauto steckt immer noch in den Anfängen, ist teuer und möglicherweise zu giftig und aufwändig. Immerhin ist die Lade-Infrastruktur für einen gewissen Anteil Elektroautos im Aufbau. Das ist nicht trivial, wahrscheinlich werden die verschiedenen Systeme längere Zeit koexistieren. Am Ende macht es irgendwann der Geldbeutel klar.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

kaka hat geschrieben:(29 Jan 2019, 11:53)
...die Forschung dahingehend voranzutreiben aus der in der Atmosphäre bestehenden Energie Strom zu gewinnen oder Ähnliches
Wenn wir Windkraft, Sonnenstrahlung nutzen, dann entziehen wir doch unserer Umwelt Energie. Luftwärmepumpen sind leider sehr unwirtschaftlich, weil wir erhebliche Pumpleistung brauchen, um aus vergleichsweise sehr kalter Luft im Winter noch Wärme herausziehen zu können. Also, so ganz untätig war die Menschheit bisher gar nicht.
Zuletzt geändert von H2O am Di 29. Jan 2019, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Alter Stubentiger »

imp hat geschrieben:(29 Jan 2019, 12:44)

Mit Gas kann man fast alles machen, will man aber nicht. Es kommt auf den Einsatzzweck an.

Treibstoffe aus Strom, egal ob Wasserstoff (Brennstoffzelle), Methan (Gasnetz) oder sonstiges sind energetisch ein Verlustgeschäft. Das muss einen Sinn haben, etwa die Versorgung von Inselsystemen (Berghütten, mobile Camps), die energiedichte Speicherung (Schiff, Auto, ggf Flugzeug) oder die Vorratsfunktion (Netzstabilität) bzw Verdrängung von echtem Erdgas, wo nun mal ein Gasbrenner läuft.

Mit Strom transportable Gase erzeugen, damit ich zeitnah zuhause heizen kann, ist energetisch nicht sinnvoll. Da kannst du den Strom auch direkt in die Leitung lassen und an passender Stelle einen Wärmespeicher direkt damit heizen.

Ob ein Auto mit Biokraftstoff, EE-Methan, Wasserstoff oder direkt mit Strom fahren sollte, würde ich hier nicht aus der hohlen Hand vorschlagen wollen. Klassischer Biosprit ist in der Herstellung flächenintensiv und vielleicht nicht so gut für die Biene. Auf die Brennstoffzelle warten wir jetzt seit den 80ern oder so, wo bleibt der große Durchbruch? Das Elektroauto steckt immer noch in den Anfängen, ist teuer und möglicherweise zu giftig und aufwändig. Immerhin ist die Lade-Infrastruktur für einen gewissen Anteil Elektroautos im Aufbau. Das ist nicht trivial, wahrscheinlich werden die verschiedenen Systeme längere Zeit koexistieren. Am Ende macht es irgendwann der Geldbeutel klar.
Was heißt schon energetisch sinnvoll? Nachts weht nun mal auch der Wind. Aber es wird weniger Strom gebraucht. Ein Problem dass auch das klassische Grundlastkraftwerk betrifft. Von daher ist es sehr wohl sinnvoll Strom immer dann im Gasnetz zu speichern wenn er gerade nicht gebraucht wird. Und vor allem braucht man dann auch keine sonstigen Dinge wie Batterien oder Pumpspeicherkraftwerke um die Energie zu speichern.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

imp hat geschrieben:(29 Jan 2019, 12:30)

Die Extrema sind über beide Gebiete betrachtet arg verschieden.

Nochmal, egal wie groß man das Gebiet zieht, einen Ausgleich beim europäischen Windaufkommen gibt es nicht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Jan 2019, 12:54)

Was heißt schon energetisch sinnvoll? Nachts weht nun mal auch der Wind. Aber es wird weniger Strom gebraucht. Ein Problem dass auch das klassische Grundlastkraftwerk betrifft. Von daher ist es sehr wohl sinnvoll Strom immer dann im Gasnetz zu speichern wenn er gerade nicht gebraucht wird. Und vor allem braucht man dann auch keine sonstigen Dinge wie Batterien oder Pumpspeicherkraftwerke um die Energie zu speichern.
Das ist sehr schematisch-prinzipiell gedacht. Gehen wir mal von einem Netz so ähnlich wie dem heutigen aus, nur mit erheblichem PtG.

Da ist es also nachts im Winter, die Solarzelle schläft, das Windrad dreht seine Runden, damit ihm nicht kalt ist. Weil es mal schnell und mal langsam dreht und manchmal auch abgeschaltet werden muss, läuft nebenher das Kohlekraftwerk. Es kann nur sinnvoll ab halber Last laufen und auch nicht dauernd an und aus gemacht werden. Nebenbei muss es auch die Fernwärme für das Armensilo in der Satellitenstadt bereithalten, weil es ist ja so kalt und warm duschen nach dem Sex muss auch sein. Es läuft also. Damit nicht noch eines läuft, steht daneben das Gaskraftwerk. Das kann zügig an und aus und diverse Zwischenebenen.
Jetzt bläst also der Wind etwas mehr und das Windrad dreht sich schneller, da macht das Gaskraftwerk erstmal weniger Kraft und irgendwann eben aus. Jetzt bläst noch mehr Wind. Jetzt haben wir das Gaskraftwerk aus und mehr Strom als wir brauchen. Wir müssen jetzt aber weiter heizen und überhaupt ist das Kohlekraftwerk eher zufrieden, wenn es sich nicht dauernd ändern muss. Optionen
- Windkraft vom Netz nehmen
- Variable Verbraucher aktivieren

Windkraft vom Netz nehmen wollen wir nicht.

Wir könnten
- Akkus laden: Wirkungsgrad gut, Speicherwirkung gut.
- Strom direkt verheizen: Wirkungsgrad gut, Speicherwirkung mit begrenzter Reichweite.
- PtG laufen lassen: Wirkungsgrad weniger gut, Speicherwirkung gut.

Wenn der Strom direkt verheizt wird, kann das Kohlekraftwerk weiter herunter geregelt werden (bis zur Grenze der Wirtschaftlichkeit). Wir sparen direkt Abgase und Brennstoffe.

Wenn der Strom für PtG verbraucht wird, muss weiter Brennstoff verbraucht und Abgas produziert werden. Das Ergebnis ist "sauberer" neuer Brennstoff - und ein merklicher Verlust im Prozess. Muss man den Brennstoff für später aufbewahren, ist das OK. Will man ihn direkt jetzt verheizen für Wärme, ist der Umweg sinnlos.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Ebiker hat geschrieben:(29 Jan 2019, 12:59)

Nochmal, egal wie groß man das Gebiet zieht, einen Ausgleich beim europäischen Windaufkommen gibt es nicht.
Evtl reden wir aneinander vorbei. Ein Ausgleich war nicht behauptet.

Am 01.01.2019 hatten wir in Deutschland aus Wind: 815 GWh, ca 75% der Netzleistung. Onshore und Offshore (2,2%) trugen zusammen ca 20% des Stroms im Kontinentalnetz bei. Die Windausbeute in Portugal war an diesem Tag gering. Spanien produzierte 81 GWh aus Wind.

Am 11.01.2019 hatten wir in Deutschland aus Wind: 511 GWh, ca 32% der Netzleistung. Onshore und Offshore (1,8%) trugen zusammen ca 14% des Stroms im Kontinentalnetz bei. Portugal produzierte an diesem Tag 65 GWh, Italien 46 GWh.

Am 21.01.2019 hatten wir in Deutschland aus Wind: 133 GWh, ca 9% der Netzleistung. Onshore und Offshore (0,9%) trugen zusammen ca 6,4% des Stroms im Kontinentalnetz bei. Portugal produzierte an diesem Tag genau wie Italien ca 32 GWh.

Am 23.01. erreichte Portugal ein neues Allzeithoch von 101.9 GWh aus Windenergie, ca 60% des Bedarfs im Netz. Damit übertraf es einen Rekord aus dem März 2018. Deutschland produzierte an diesem Tag 162 GWh (10%), Spanien 373 GWh (46%), EU-Weit: 9.3% (0,6% Offshore).

Man kann hier sehr gut sehen:
- Nationale Extrema unterscheiden sich und relativieren sich im Gesamtnetz (Das meine ich)
- Trotzdem ist die Windstromproduktion im Gesamtnetz volatil und kann sich zwischen zwei Intervallen erheblich unterscheiden (Meintest du das?)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

Na toll, man pickt sich einzelne Tage raus um etwas zu beweisen was es nicht gibt. Genau so untauglich wie der oft bemühte Durchschnitt der Stromerzeugung.

Noch dazu sind die Zahlen falsch.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Ebiker hat geschrieben:(29 Jan 2019, 14:03)

Na toll, man pickt sich einzelne Tage raus um etwas zu beweisen was es nicht gibt. Genau so untauglich wie der oft bemühte Durchschnitt der Stromerzeugung.
Es geht hier nicht um den Durchschnitt der Stromerzeugung. Es geht darum, dass der Wind heute in Deutschland nicht deswegen stärker oder schwächer blasen muss, weil er das in Italien oder Portugal gerade tut - und dass er ziemlich zuverlässig über ganz Europa betrachtet einen gewissen Gesamtfuß erreicht. In diesem Jahr bisher nie unter 6,2%. Das ist übrigens bei der Sonne etwas anders. Wenn es in Paris Nacht ist, ist es in Berlin und Warschau meistens auch Nacht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

imp hat geschrieben:(29 Jan 2019, 14:29)

Es geht hier nicht um den Durchschnitt der Stromerzeugung. Es geht darum, dass der Wind heute in Deutschland nicht deswegen stärker oder schwächer blasen muss, weil er das in Italien oder Portugal gerade tut -
Er tut es aber meistens, einfach mal die VGB Studie lesen
Intuitiven Erwartungen zufolge müsste eine
Vergleichmäßigung der Windstromproduktion
am ehesten bei denjenigen Länderpaaren
zu finden sein, die möglichst weit voneinander
entfernt sind oder möglichst geringe
Korrelationskoeffizienten aufweisen. Allerdings
treten negative Korrelationskoeffizienten
überhaupt nur bei zwölf der 153 Länderpaare
auf, die vor allem Kombinationen
der Länder Skandinaviens bzw. Nordeuropas
mit Ländern der iberischen Halbinsel
oder der Ägäis betreffen.
Die landesweiten Windparks von Finnland
und Portugal sind mit 3.300 km am weitesten
voneinander entfernt. Für diese Länder
ergibt sich ein negativer Korrelationskoeffizient
von -0,003. Hier ist von unkorrelierten
bis schwach gegenläufigen Zeitreihen
auszugehen.
Die Windparkschwerpunkte Spaniens und
Finnlands sind mit 3.100km am zweitweitesten
voneinander entfernt. Die Länder
weisen zudem einen negativen Korrelationskoeffizienten
von -0,077 auf. Spanien
und Schweden haben mit -0,118 den geringsten
Korrelationskoeffizienten. Ihre
Windparkschwerpunkte sind rund
2.400 km voneinander entfernt.
Im B i l d 11 sind für diese weit entfernten
Länderpaare normierte Summenleistungen
der stündlichen Windstromproduktion
2016 erneut wie zwei Kämme hintereinander
gelegt. Obwohl der Anteil sichtbarer
Blauflächen der jeweils hinterlegten
Windstromproduktion im Vergleich zu positiv
korrelierten Zeitreihen gemäß
B i l d 10 zunimmt, lässt sich festhalten,
dass sich zahlreiche Leistungslücken selbst
bei unkorrelierten (rS ≈ 0) bis schwach negativ
korrelierten (rS < 0) Stundenwerten
der Windstromproduktion kaum vergleichmäßigen
und viele Leistungsspitzen nach
wie vor miteinander korrelieren.
https://www.vgb.org/studie_windenergie_ ... dfid=93715
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Alter Stubentiger »

imp hat geschrieben:(29 Jan 2019, 13:19)

Das ist sehr schematisch-prinzipiell gedacht. Gehen wir mal von einem Netz so ähnlich wie dem heutigen aus, nur mit erheblichem PtG.

Da ist es also nachts im Winter, die Solarzelle schläft, das Windrad dreht seine Runden, damit ihm nicht kalt ist. Weil es mal schnell und mal langsam dreht und manchmal auch abgeschaltet werden muss, läuft nebenher das Kohlekraftwerk. Es kann nur sinnvoll ab halber Last laufen und auch nicht dauernd an und aus gemacht werden. Nebenbei muss es auch die Fernwärme für das Armensilo in der Satellitenstadt bereithalten, weil es ist ja so kalt und warm duschen nach dem Sex muss auch sein. Es läuft also. Damit nicht noch eines läuft, steht daneben das Gaskraftwerk. Das kann zügig an und aus und diverse Zwischenebenen.
Jetzt bläst also der Wind etwas mehr und das Windrad dreht sich schneller, da macht das Gaskraftwerk erstmal weniger Kraft und irgendwann eben aus. Jetzt bläst noch mehr Wind. Jetzt haben wir das Gaskraftwerk aus und mehr Strom als wir brauchen. Wir müssen jetzt aber weiter heizen und überhaupt ist das Kohlekraftwerk eher zufrieden, wenn es sich nicht dauernd ändern muss. Optionen
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- Variable Verbraucher aktivieren

Windkraft vom Netz nehmen wollen wir nicht.

Wir könnten
- Akkus laden: Wirkungsgrad gut, Speicherwirkung gut.
- Strom direkt verheizen: Wirkungsgrad gut, Speicherwirkung mit begrenzter Reichweite.
- PtG laufen lassen: Wirkungsgrad weniger gut, Speicherwirkung gut.

Wenn der Strom direkt verheizt wird, kann das Kohlekraftwerk weiter herunter geregelt werden (bis zur Grenze der Wirtschaftlichkeit). Wir sparen direkt Abgase und Brennstoffe.

Wenn der Strom für PtG verbraucht wird, muss weiter Brennstoff verbraucht und Abgas produziert werden. Das Ergebnis ist "sauberer" neuer Brennstoff - und ein merklicher Verlust im Prozess. Muss man den Brennstoff für später aufbewahren, ist das OK. Will man ihn direkt jetzt verheizen für Wärme, ist der Umweg sinnlos.
Welcher weitere PTG Brennstoff wird denn da verbraucht? Gar keiner! Das war früher mal nötig. Heute nicht mehr und in Zukunft wird die Sache durch Weiterentwicklung noch effizienter.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Jan 2019, 14:52)

Welcher weitere PTG Brennstoff wird denn da verbraucht?
Da wird, wie geschildert, derzeit konventioneller Brennstoff verbraucht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Alter Stubentiger »

imp hat geschrieben:(29 Jan 2019, 15:07)

Da wird, wie geschildert, derzeit konventioneller Brennstoff verbraucht.
Nein. Diese veraltete Technik meinte ich nicht. Da ist man mittlerweile weiter.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von van Kessel »

Abschaltung von Windgeneratoren oder Solarzellen bei Nacht, Drosselung mangels Wasserständen bei Flüssen (Flusskraftwerke), Wartung der einen oder anderen Stromgewinnungsanlage; all dies wäre ja handelbar, wenn man die umgeformte Energie speichern würde. P2G (Power to Gas) ist eine solche Möglichkeit, wo man selbst stillgelegte Braunkohlekraftwerke, zu Speicherkraftwerken umbauen könnte, um Wasserstoff, Gas oder chemische Produkte zu erzeugen bzw. zu verteilen.

Man bringt den Strom in ein (bestehendes) Kraftwerk wo er der Umformung zu Gas (mit Methanbeimischung oder nicht), Wasserstoff (Wasserstoffbatterien für Fahrzeuge) oder zu chemischen Verbindungen (Verbindung mit CO2) nutzbar gemacht werden könnte. Ein Überschuss von Strom könnte dort wie bisher verteilt werden über die bestehenden Netze. All die Windmühlen und Solardächer übernehmen die Funktion eines Kraftwerkes; dieses wiederum ist dann Speicher, Umformer und Verteiler. Arbeitsplätze könnten in großen Umfang erhalten bleiben, auch wenn die Baugeräte dann der Wiederherstellung der verunstalteten Landschaft dienen würden.

Ausbau der Gasleitungen zu Verbrauchern (zwecks Wärme und Kochen) auch als Mehrprodukten Leitung für den Abtransport erzeugter, chemischer Grundstoffe. Wasserstoff-Zapfstellen für Brennstoffzellen usw.

Bestehende Kohle- Kraftwerke, als Speicher/Umformungs-Anlagen, müssten nicht 'abgerissen' werden, sondern würden andere Aufgaben übernehmen, als Dampf zu 'erzeugen'. Sie wären die Anlande Punkte für den Windstrom aus der Nord- und Ostsee. Sie würden allen Strom zentralisieren und wieder über die bestehenden Leitungen verteilen.
Power to Gas, - to Strom, - to Wasserstoff, - to Chemie, wäre eine deutsche Innovation, mit welcher der Anlagenbau weltweit boomen könnte.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

In der Theorie gibt es viele tolle Ansätze und spannende Konzepte, darunter auch solche, die Erfolg versprechen, man sollte sich nur vor Augen halten, dass man dafür nicht mehr ewig Zeit hat. Bis 2022 sollen 22GW Leistung abgeschaltet werden, bis dahin müssen entsprechende neue Anlagen einsatzbereit sein. Mir fehlt da noch der Nachweis eines Masterplans seitens der Politik, wie das innerhalb von knapp 3 Jahren bewerkstelligt werden soll.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Ebiker hat geschrieben:(29 Jan 2019, 14:45)

Er tut es aber meistens, einfach mal die VGB Studie lesen



https://www.vgb.org/studie_windenergie_ ... dfid=93715
Die Studie ist jedem sehr zu empfehlen. Sie zeigt sehr deutlich, was ich erklärt habe: Wir brauchen auf absehbare Zeit erhebliche steuerbare Leistungsreserven. In einer rein nationalen Betrachtung haben wir dabei ein erheblich größeres Problem als im Gesamtnetz. Der Sache kommen wir nur schrittweise aus, indem wir die Teilnetze leistungsstärker verzahnen. Die Maxima und Minima der Produktion aus Wind relativieren sich über das Gesamtnetz. Zu viel darf man da nicht erwarten: Deutschland als Vorreiter der Energiewende und nebenbei großes europäisches Land kann nicht von drei Windrädern woanders aufgefangen werden, selbst wenn die gerade gut liefern sollten. Wie das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag richtig bemerkt, ist es nicht sinnvoll, mit EE das klassische System von Grund-, Mittel-, und Spitzenlast nachzuvollziehen. Stattdessen müssen wir uns auf eine neue Realität einstellen, in der konventionelle Grundlastkraftwerke keinen guten Platz mehr haben. Da sind wir heute längst nicht.
Alter Stubentiger hat geschrieben:Nein. Diese veraltete Technik meinte ich nicht. Da ist man mittlerweile weiter.
Nein, "man" ist nicht weiter. Solange du nachts nicht allein EE-Brennstoffe verfeuern kannst für Wärmegewinnung, wirst du den übermäßigenStrom lieber direkt zum heizen nehmen als daraus Brennstoffe zu gewinnen - von den genannten Spezialanwendungen mal abgesehen. Wir sind sehr weit weg davon.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

van Kessel hat geschrieben:(29 Jan 2019, 15:40)

Abschaltung von Windgeneratoren oder Solarzellen bei Nacht, Drosselung mangels Wasserständen bei Flüssen (Flusskraftwerke), Wartung der einen oder anderen Stromgewinnungsanlage; all dies wäre ja handelbar, wenn man die umgeformte Energie speichern würde. P2G (Power to Gas) ist eine solche Möglichkeit, wo man selbst stillgelegte Braunkohlekraftwerke, zu Speicherkraftwerken umbauen könnte, um Wasserstoff, Gas oder chemische Produkte zu erzeugen bzw. zu verteilen.
Das stimmt schon - nur ist es eben sehr verlustbehaftet und derzeit auch "nicht dran". Tom sorgt sich um die Zeit bis 2022 - in dieser Zeit wird kein wegfallendes Atom- oder Kohlekraftwerk durch P2G ersetzt werden. Uns kommt hier zugute, dass die Länder sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Abschaffung der alten Kraftwerke fahren.
Man bringt den Strom in ein (bestehendes) Kraftwerk wo er der Umformung zu Gas (mit Methanbeimischung oder nicht), Wasserstoff (Wasserstoffbatterien für Fahrzeuge) oder zu chemischen Verbindungen (Verbindung mit CO2) nutzbar gemacht werden könnte. Ein Überschuss von Strom könnte dort wie bisher verteilt werden über die bestehenden Netze. All die Windmühlen und Solardächer übernehmen die Funktion eines Kraftwerkes; dieses wiederum ist dann Speicher, Umformer und Verteiler. Arbeitsplätze könnten in großen Umfang erhalten bleiben, auch wenn die Baugeräte dann der Wiederherstellung der verunstalteten Landschaft dienen würden.
Du beschreibst hier im Prinzip ein virtuelles Kraftwerk. Bisherige Ansätze fassen EE-Produktion, variable Lasten wie PtH, PtG (als negative Regelung) und steuerbare Produktion zusammen. Next macht u.a. sowas. Für die Ablösung der bisherigen Kraftwerke brauchen wir als Brücke konventionelle Gaskraftwerke, und zwar mehr als wir bisher haben. Nicht gleich 2022, aber bald.
Ausbau der Gasleitungen zu Verbrauchern (zwecks Wärme und Kochen) auch als Mehrprodukten Leitung für den Abtransport erzeugter, chemischer Grundstoffe. Wasserstoff-Zapfstellen für Brennstoffzellen usw.
Heizen Kochen mit dem Gasherd aus PtG? Eher nicht.
Bestehende Kohle- Kraftwerke, als Speicher/Umformungs-Anlagen, müssten nicht 'abgerissen' werden, sondern würden andere Aufgaben übernehmen, als Dampf zu 'erzeugen'.
So sehr viel bleibt von einem 50 Jahre alten Kohlekraftwerk mit Dampfturbine und Kohlenbunker nicht übrig, wenn man darin Elektrolyse und Gasverbrennung betreiben will. Gerade die Braunkohlekraftwerke im Osten sind baulich nicht viel wert. Da kannst du auch gleich am passendsten Standort neu bauen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Alter Stubentiger »

van Kessel hat geschrieben:(29 Jan 2019, 15:40)

Abschaltung von Windgeneratoren oder Solarzellen bei Nacht, Drosselung mangels Wasserständen bei Flüssen (Flusskraftwerke), Wartung der einen oder anderen Stromgewinnungsanlage; all dies wäre ja handelbar, wenn man die umgeformte Energie speichern würde. P2G (Power to Gas) ist eine solche Möglichkeit, wo man selbst stillgelegte Braunkohlekraftwerke, zu Speicherkraftwerken umbauen könnte, um Wasserstoff, Gas oder chemische Produkte zu erzeugen bzw. zu verteilen.

Man bringt den Strom in ein (bestehendes) Kraftwerk wo er der Umformung zu Gas (mit Methanbeimischung oder nicht), Wasserstoff (Wasserstoffbatterien für Fahrzeuge) oder zu chemischen Verbindungen (Verbindung mit CO2) nutzbar gemacht werden könnte. Ein Überschuss von Strom könnte dort wie bisher verteilt werden über die bestehenden Netze. All die Windmühlen und Solardächer übernehmen die Funktion eines Kraftwerkes; dieses wiederum ist dann Speicher, Umformer und Verteiler. Arbeitsplätze könnten in großen Umfang erhalten bleiben, auch wenn die Baugeräte dann der Wiederherstellung der verunstalteten Landschaft dienen würden.

Ausbau der Gasleitungen zu Verbrauchern (zwecks Wärme und Kochen) auch als Mehrprodukten Leitung für den Abtransport erzeugter, chemischer Grundstoffe. Wasserstoff-Zapfstellen für Brennstoffzellen usw.

Bestehende Kohle- Kraftwerke, als Speicher/Umformungs-Anlagen, müssten nicht 'abgerissen' werden, sondern würden andere Aufgaben übernehmen, als Dampf zu 'erzeugen'. Sie wären die Anlande Punkte für den Windstrom aus der Nord- und Ostsee. Sie würden allen Strom zentralisieren und wieder über die bestehenden Leitungen verteilen.
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Mittlerweile kann man direkt synthetisches Erdgas erzeugen. Das notwendige CO2 holt man sich direkt aus der Luft. Jede weitere Umwandlung ist damit überflüssig. Man braucht dann auch keine Brennstoffzelle für Wasserstoff mehr.

Ziel ist, erneuerbare Gase zu produzieren, die mit der bestehenden Erdgasversorgung in Spanien kompatibel sind. Der große Vorteil: Das erneuerbare Gas kann in der bestehenden Gasinfrastruktur gespeichert und in Gebiete in ganz Spanien transportiert werden. Die Gasspeicherkapazität in Spanien beträgt etwa 30 Terawattstunden, was bedeutet, dass der in dortigen Windkraftanlagen erzeugte Strom ein halbes Jahr lang gespeichert werden kann
https://www.windkraft-journal.de/2018/0 ... rom/125267
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Jan 2019, 18:18)

Mittlerweile kann man direkt synthetisches Erdgas erzeugen. Das notwendige CO2 holt man sich direkt aus der Luft. Jede weitere Umwandlung ist damit überflüssig. Man braucht dann auch keine Brennstoffzelle für Wasserstoff mehr.
Auch dieses Verfahren beginnt mit der Herstellung von Wasserstoff. Der neue Kleinreaktor, den dein Artikel erwähnt, arbeitet zudem mit Klärschlamm. Es handelt sich um eine hoch geförderte Pilotanlage. Man ist auf dem Weg, aber bis das in größeren Mengen wirksam wird, ist es noch lange hin.
Die Direktverbrennung von Wasserstoff (etwa in einer Brennstoffzelle) oder die Direktverheizung von Öko-Strom ist nach wie vor wirtschaftlicher und energetisch sinnvoller. Die Nutzung der bestehenden Gas-Infrastruktur mit biologisch erzeugtem "Erdgas" hat durchaus ihren Sinn, jedoch ist sie kein Allheilmittel.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Alter Stubentiger »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 09:23)

Auch dieses Verfahren beginnt mit der Herstellung von Wasserstoff. Der neue Kleinreaktor, den dein Artikel erwähnt, arbeitet zudem mit Klärschlamm. Es handelt sich um eine hoch geförderte Pilotanlage. Man ist auf dem Weg, aber bis das in größeren Mengen wirksam wird, ist es noch lange hin.
Die Direktverbrennung von Wasserstoff (etwa in einer Brennstoffzelle) oder die Direktverheizung von Öko-Strom ist nach wie vor wirtschaftlicher und energetisch sinnvoller. Die Nutzung der bestehenden Gas-Infrastruktur mit biologisch erzeugtem "Erdgas" hat durchaus ihren Sinn, jedoch ist sie kein Allheilmittel.
Es gibt bereits mehrere Ansätze die den Aufwand weiter minimieren. Das ist eine Technologie die sich entwickelt.Die Dynamik darf man nicht unterschätzen. Sysnthetisches Erdgas ist die Zukunft. Einfach weil sowas wie die Brennstoffzelle prinzipbedingt teuer bleibt. Für immer. Dasselbe gilt für die Batterietechnik beim E-Autos. Darum sind diese Dinge eine technologische Sackgasse.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(29 Jan 2019, 14:29)

Es geht hier nicht um den Durchschnitt der Stromerzeugung. Es geht darum, dass der Wind heute in Deutschland nicht deswegen stärker oder schwächer blasen muss, weil er das in Italien oder Portugal gerade tut - und dass er ziemlich zuverlässig über ganz Europa betrachtet einen gewissen Gesamtfuß erreicht. In diesem Jahr bisher nie unter 6,2%. Das ist übrigens bei der Sonne etwas anders. Wenn es in Paris Nacht ist, ist es in Berlin und Warschau meistens auch Nacht.
Wenn Italien einen Apfel essen will und Frankreich ......und Portugal muss je ein Apfel da sein.

Wenn sich der nicht mitnehmen lässt , aber alle in den Urlaub nach Italien fahren wollen....sollten auch für jeden ein Apfel in Italien bereitstehen.

So isses mit Strom auch.

Wir müssten also 100% für D in D, in Spanien in Italien und Polen und...... Aufstellen.

Wie ein Leihfarrad der Bahn.... :D :D

Mathe ....Abiturwissen. Tja...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jan 2019, 16:15)

Es gibt bereits mehrere Ansätze die den Aufwand weiter minimieren. Das ist eine Technologie die sich entwickelt.Die Dynamik darf man nicht unterschätzen.
Das sind alles Sachen, die man mal machen sollte. Bis das wirtschaftlich und in Großserie verfügbar ist, wird es ein Förderprojekt bleiben. Wir fördern heute recht vieles, viele Grundlagenforschung, den EE-Zubau, die Vorhaltung zuschaltbarer Konventioneller, die Gebäudedämmung, die Konkurrenzfähigkeit energieintensiver Großbetriebe, demnächst irgendwelche Abbauten von Kraftwerken. Das ist OK, aber es kostet eben alles. Aktuelle, gut projektierte Wind- und Solarparks erzeugen Strom zu 4-7 cent. Das ist der Kaufpreis der Geräte, Pacht, Versicherung, SIM-Karte für Fernsteuerug, Projektierung, Aufbau, Wartung, Gewinn des Betreibers, Steuern auf den Gewinn, ... ohne Netzanschluß. Die bisher installierte Leistung ist im Durchschnitt wesentlich teurer und hat teilweise noch viele Jahre laufende Verträge. Aber gehen wir mal von 5 cent aus. Der fiktive Aufwand/Kilowattstunde für ein Kernkraftwerk liegt um 1 Cent, die abgeschriebenen Altkraftwerke rechnet man um 2 cent. Für Spitzenlast wird im Day-Ahead zwischen 3 und 6 cent gezahlt, am Terminmarkt deutlich weniger. Das sind im Vergleich zu den letzten Jahren schon hohe Preise. In diesem Preisumfeld kann der meiste EE-Strom, der heute erzeugt wird, nicht mithalten. Einige neuere Anlagen aus den Ausschreibungen 2017 können in so einem Umfeld erhebliche Teile ihres Stroms ungefördert absetzen, also den Marktpreis statt des garantierten Abnahmepreises erzielen und dabei dem Betreiber Zusatzgewinne bescheren, dem Verbraucher die EEG-Umlage minimieren.
Grüne Spitzenlast zum Sofortverbrauch, falls zur Hand. Dafür darf das Gaskraftwerk ein paar Stunden schlafen. Alles super. Das rechnet sich gerade so. Wenn wir mal eben vergessen, dass in der Zeit, bis wir - in guten Monaten - ungefähr dahin kamen, Babys erwachsen wurden. Aber tun wir mal so als wäre alle EE so rentierlich. Jetzt wollen wir den nicht sofort nutzbaren Strom am Markt umsetzen. Du willst unbedingt Bio-Erdgas. Du musst bezahlen:
- 30-40 Prozent energetischer Verlust bis zum Methan.
Das ist nur verkraftbar, wenn du gegen eine Nullalternative rechnest.

- Geräte zur Wasserstoffproduktion
- Geräte zur Methanisierung des Wasserstoffs.
- Versorgung mit Grundstoffen, zB Klärschlamm. Verfahren mit Kohlenstoff aus CO2 sind derzeit noch deutlich aufwändiger.
- zusätzlicher Stellplatz
- zusätzliche Versicherung
- Wartung
- zusätzliche Kapitalkosten
- zusätzliche Gewinnerwartungen, da größeres Invest
- Da du bevorzugt Strom direkt als Strom nutzt, steht die Produktion bei Windstille, bei Sturm und bei Absetzbarkeit im Netz. Das ist zusammengenommen: Meistens. Die Ausrüstung muss sich also rentieren, obwohl sie nur selten und unplanbar Strom für den Prozess bekommt.

- Invest für Lagerung oder Gasanschluß
- An dieser Stelle verkaufst du dein Gas entweder gefördert oder konkurrenzlos teuer ins Erdgasnetz. Am Markt geht es nur, weil es 20 Jahre oder länger einen Vorrang für dein Abfallgas gibt - politisch gewollt, politisch muss auch die Differenz getragen werden. Viel Geld für lange Zeit gebunden. Jetzt lassen wir mal das Netz heraus und tun so, als wäre das Gas am Kraftwerk. Als Beimischung in einem Energiemix kein Problem. In einem Szenarium ohne Kohle und mit möglichst wenig Erdgas steht das Kraftwerk aber einen guten Teil des Jahres auf Sparflamme, solange EE verfügbar in Höhe des Netzbedarfs. Das EE über Netzbedarf muss den Brennstoff für alle Zeiten der Unterdeckung in Zeiten der Überdeckung produzieren. Und 40 Prozent Prozessverlust. Das Gaskraftwerk setzt das verbliebene Methan nach Leitungsverlusten hocheffizient in Strom und Wärme um. Super. Nur: Schon der direkte EE-Strom war so teuer wie die Höchstpreise an der Börse heute - und zu dem Preis, der nun für fast allen Strom gilt, kommt oben drauf noch ein vielfach teurer "wiederhergestellter" Strom. Das wird so nicht passieren. Das ist eine Energielandschaft ganz am Ende der Dekarbonisierung. Bis dahin muss der primäre EE-Strom noch mal vier bis sechs mal billiger werden. In der Zwischenzeit ist es viel rentierlicher, mit dem überzähligen Strom Hitze zu erzeugen, Dampf- oder Pumpspeicher zu füllen, Gelegenheitsarbeiten verrichten, Kühlhäuser vor absehbaren Flauten bis zur Toleranz vorkühlen, dito Klimaanlagen (im Rahmen erträglicher Behaglichkeit), elektrische Batterien/Puffer füllen,... es gibt auch noch ca eine Million Elektrospeicherheizungen irgendwo in Nrw, die mal für die Abnutzung von überschüssigen Grundlastkapazitäten gedacht waren...

Für die Vergasung spricht in der aktuellen Phase nur
- Schrittweiser Aufbau einer Industrie und eines Ökosystems (Wartungs- und Betriebserfahrung usw)
- Die Speicherfunktion (ca 6 Monate)
- Verkehrsanwendungen (vielleicht)

Für Direktverbrennung (ortsnah, aber nicht jetzt) kommst du mit Wasserstoff besser weg. Für die Minimierung von Fossilbrennstoffen ist es besser, Sonne/Wind-Strom direkt in Arbeit und Wärme umzusetzen und dafür Biomasse im Zeitfenster zu verbrennen, wenn gerade nichts kommt.
Sysnthetisches Erdgas ist die Zukunft. Einfach weil sowas wie die Brennstoffzelle prinzipbedingt teuer bleibt. Für immer. Dasselbe gilt für die Batterietechnik beim E-Autos. Darum sind diese Dinge eine technologische Sackgasse.
Du verwechselst den Gegensatz von Verbrenner und Brennstoffzelle mit dem von Wasserstoff und Methan. Du kannst Brennstoffzellen auch mit Erdgas oder Alkohol fahren.

Du kannst Wasserstoff auch ohne Brennstoffzelle nutzen
- Als Lichtquelle
- Zum Schweißen
- Als normales Brenngas (Verbrennung mit Sauerstoff, Knallgas)
- Unter passendem Druck und Mischverhältnis auch als explosiver Kraftstoff geeignet.

Synthetisches Erdgas ist so aufwändig, dass eine Mikro-KWK in Wasserstoff garantiert billiger ist. Nur, Wasserstoff magst du nicht in größeren Mengen ins Erdgasnetz einspeisen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 17:22)

Wenn Italien einen Apfel essen will und Frankreich ......und Portugal muss je ein Apfel da sein.

Wenn sich der nicht mitnehmen lässt , aber alle in den Urlaub nach Italien fahren wollen....sollten auch für jeden ein Apfel in Italien bereitstehen.

So isses mit Strom auch.

Wir müssten also 100% für D in D, in Spanien in Italien und Polen und...... Aufstellen.
Für die Energiewende muss man weit mehr als 100 Prozent der absehbaren Spitzenlast installieren. Da gibt's dann leider keinen Platz mehr für Opas Kohleofen. Aber das ist alles Zukunftsmusik.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 18:37)

Für die Energiewende muss man weit mehr als 100 Prozent der absehbaren Spitzenlast installieren. Da gibt's dann leider keinen Platz mehr für Opas Kohleofen. Aber das ist alles Zukunftsmusik.
Du hast noch Opas Kohleofen stehen ? Ich dachte das gibts nur noch in den "armen" Gegenden... (NP Angebot an Brikett zum mitnehmen)

Ja eben - weit mehr - ist klar - da keine grosse Fläche Land mehr als 2000 Voll-Laststunden hat. Zur Erinnerung : das Jahr hat 365*24 h.

Welche Versorgungssicherheit planst Du ?

Im Moment haben wir 18% Wind... https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
- die stehende Gesamtmenge benötigen wir also - für 99,998 % Versorgungssicherheit - von D bezahlt nur noch grob überschlagen 55 Fach. :D

..und das alle 20 Jahre neu. (Repowering) .....und natürlich Fläche - das 50Fache an dem, was grad in D montiert ist - für die anderen Länder - in denen unsere Alagen stehen.

30.000 Anlagen IST Bestand .... Das sind dann NUR in D Platz für 1,5 Mio Anlagen. - sebst bei einer Verdopplung der Anlagengrösse ...750.000 zusätzliche Standorte in D, mit Kabel Trafo und Europatrasse....,

Der Bstehende Bestand von Heute - dann jedes Jar erneuert... 30.000 Anlagen im Jahr mit Repowering.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 19:36)

Du hast noch Opas Kohleofen stehen ? Ich dachte das gibts nur noch in den "armen" Gegenden... (NP Angebot an Brikett zum mitnehmen)

Ja eben - weit mehr - ist klar - da keine grosse Fläche Land mehr als 2000 Voll-Laststunden hat. Zur Erinnerung : das Jahr hat 365*24 h.

Welche Versorgungssicherheit planst Du ?

Im Moment haben wir 18% Wind... - die stehende Gesamtmenge benötigen wir also - für 99,998 % Versorgungssicherheit - von D bezahlt nur noch grob überschlagen 55 Fach. :D
Da ist dir offenbar entgangen, was sonst noch in der Welt passiert.
und das alle 20 Jahre neu. (Repowering),
Die Lebensdauer ist eher 30-35 Jahre je nach dem was der Standort so erlebt. Schwache Standorte ermüden langsamer.

Das lohnt sich für viele Standorte, zumal du gar nicht überall repowern darfst und es spätestens nach ein paar Runden kaum noch Zugewinn durch Innovation gibt.
30.000 Anlagen IST Bestand

Du kannst den Bestand der ersten Dekade EEG nicht einfach fortschreiben. Vieles davon würde man heute so nicht wieder bauen.


Mir scheint, du hast deine Präsentation nicht mit genug Punkten und Fettungen versehen, deshalb fällt sie nicht überzeugend aus.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 19:53)

Da ist dir offenbar entgangen, was sonst noch in der Welt passiert.


Die Lebensdauer ist eher 30-35 Jahre je nach dem was der Standort so erlebt. Schwache Standorte ermüden langsamer.

Das lohnt sich für viele Standorte, zumal du gar nicht überall repowern darfst und es spätestens nach ein paar Runden kaum noch Zugewinn durch Innovation gibt.


Du kannst den Bestand der ersten Dekade EEG nicht einfach fortschreiben. Vieles davon würde man heute so nicht wieder bauen.


Mir scheint, du hast deine Präsentation nicht mit genug Punkten und Fettungen versehen, deshalb fällt sie nicht überzeugend aus.

Ich bau dir eine Äpfelburg...

im Moment haben wir Einen Apfelbaum - der Mengenmässig verfünffacht werden Muss um für alle in D zu reichen.

Die Menge reicht dann - aber nur zu einem Viertel der Zeit. Wir haben dann 5 Bäumchen

WIR (D) stellen also Äpfelbäume auch in andere Länder .... die dann natürlich im Gegenzug auch in D Äpfelbäume stellen wollen.

Stellen wir in 10 anderen gebieten auch die Menge unserer nötigen Äpfelbaume .....haben wir 50 .

Die anderen stellen IHRERSEITS dann 50 zu uns.


Du kannst Dich WINDEN und auf andere Länder verweisen - 100% Wind (Nachts) als EE in D - mit Ausweich auf EUROPA (Irgendwo weht immer Wind) - ist die Verfünfzigfachung des BESTANDES in D.

Dass ich den Bestand nicht fortschreiben WILL - ist an den ZAhlen sichtbar - ich halbiere schon.

Ich hätt noch ne kiste Pflaumen und ein paar Birnen...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:13)

Ich bau dir eine Äpfelburg...

im Moment haben wir Einen Apfelbaum - der Mengenmässig verfünffacht werden Muss um für alle in D zu reichen.
Muss er ja nicht. Man kann auch Birne essen.
Die Menge reicht dann - aber nur zu einem Viertel der Zeit. Wir haben dann 5
Einen wichtigen Teil der Zeit hast du mehr Apfel als irgendwer essen würde. Du machst daraus ganz verschiedene Produkte, etwa Mus oder Kompott. Diese Produkte haben verschiedene Haltbarkeit und Zielgruppe.

Du kannst Dich WINDEN und auf andere Länder verweisen - 100% Wind (Nachts) als EE in D
Was habe ich mit deinen Nachtwinden zu schaffen? Zu viel Apfel genascht?
Ich hätt noch ne kiste Pflaumen und ein paar Birnen...
Mit den Pflaumen droht öfter mal Havarie, gerade wenn du so viel Nachtwind heute schon hast. Mit den Birnen sieht es besser aus.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:21)


Einen wichtigen Teil der Zeit hast du mehr Apfel als irgendwer essen würde. Du machst daraus ganz verschiedene Produkte, etwa Mus oder Kompott. Diese Produkte haben verschiedene Haltbarkeit und Zielgruppe.
Ja den Teil musst du loswerden....oder irgendwo verbraten.... Leider gibts Voll-Last nicht Digital.

Natürlich kannst Du den Apfel umwandeln... in Mus und zurück in Apfel - mit Glaskaufen und Kochen hast Du um 30...50% Verlust.
Nutzt Du die Anlage in Fremden Ländern zum Einkochen....musst Du die auch für die Anderen hier vorhalten.

Natürlich kannst Du die Zielgruppe in Albanien mit 5 Apfel von 24 am Tag begeistern. Dafür ist es dann da BILLIG.
Zuletzt geändert von Teeernte am Mi 30. Jan 2019, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:35)

Ja den Teil musst du loswerden....oder irgendwo verbraten.... Leider gibts Voll-Last nicht Digital.

Natürlich kannst Du den Apfel umwandeln... in Mus und zurück in Apfel
Aber nur, wenn du ein Pferd bist.
- mit Glaskaufen und Kochen hast Du Verlust um 30...50% Verlust.
Klar, es fällt aber Schale ab. Da freut sich das Karnickel. Der Zuckerfabrikant freut sich auch über Umsatz.
Natürlich kannst Du die Zielgruppe in Albanien mit 5 Apfel von 24 am Tag begeistern. Dafür ist es dann da BILLIG.
Kann man alles machen. Du musst dich nur fragen, ob du unbedingt Apfelkönig sein willst oder nicht lieber auch mal ne Birne nimmst.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:40)

Aber nur, wenn du ein Pferd bist.


Klar, es fällt aber Schale ab. Da freut sich das Karnickel. Der Zuckerfabrikant freut sich auch über Umsatz.


Kann man alles machen. Du musst dich nur fragen, ob du unbedingt Apfelkönig sein willst oder nicht lieber auch mal ne Birne nimmst.
Das müsstest Du erklären - ich kann aber mit Gleichzeitigkeitsfaktor, Ausfallwahrscheinlichkeit ...und klassischen Physikgrössen umgehen....soweit Du das kannst - dann bitte.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

STROMMARKT
Skandal-Stromanbieter BEV ist pleite

30. Januar 2019 , aktualisiert 30. Januar 2019, 18:30 Uhr

„Die BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH war zuletzt durch gestiegene Energie-Beschaffungskosten in Schwierigkeiten geraten.“

Nach Angaben von BP gegenüber der WirtschaftsWoche war ein Liefervertrag für Strom und Erdgas mit der BEV-Muttergesellschaft aber Ende 2018 gekündigt worden.
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstl ... 28822.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:45)

Das müsstest Du erklären - ich kann aber mit Gleichzeitigkeitsfaktor, Ausfallwahrscheinlichkeit ...und klassischen Physikgrössen umgehen....soweit Du das kannst - dann bitte.
Du verfolgst vermutlich irgendeine Beweisabsicht, die mit Landwirtschaft gar nichts zu tun hat. Und auch nicht mit Problemen, die wir mit dem aktuellen EE-Zubau haben.
Der Ausbau der Hochspannungsnetze ermöglicht uns erstens, die unterschiedlichen Konjunkturen von Sonne und Wind besser zu nutzen und zweitens, unerwartete Ausfälle geplanter Kapazitäten besser auszuhalten. Beides macht das Netz robuster. Auf kleiner Flamme ist es ein alter Hut. Stromexporte gab es schon zwischen DDR und Deutschland, da gab es noch gar keine Windräder. Man hat damit Geschäfte gemacht - die einen tauschten Überkapazitäten gegen Devisen, die anderen bekamen preisgünstig Energie und eine effiziente Anbindung eines Versorgungsgebietes, das sonst entweder eigene Produktion oder eine verlustbehaftete inländische Versorgung benötigt hätte. Damals war die Produktion wesentlich statischer als heute, es gab weder EE noch computergestützte Prognosen. Man fuhr mit sehr dicken Sicherheitsaufschlägen und bestellte Korrekturen per Telefonanruf. Heute nutzen wir viel leistungsfähigere Mittel der Planung und Steuerung der Nachfrage, der Steuerung von Garantien und der Messung nicht konkret planbarer neuer Teilnehmer wie EE. Damit ist es möglich, Angebotskorrekturen viel besser vorzunehmen. Auch die Nachfrageseite lässt sich besser steuern. Niemand wird dir dein Nachtlicht ausschalten, bloß weil es gerade windstill ist. Das ist einfach kein reales Problem heute. Ein durchschnittlicher Endverbraucher hat pro Jahr keine 15 Minuten Stromausfall. Meistens wegen Störungen im Netz, praktisch nie wegen zu viel oder zu wenig EE.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Ist eben ein gesunder Wettbewerb. Der Verbraucher sieht seine Abschläge nicht wieder, der Strom fließt weiter. Nicht die erste Pleite.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:34)

Du verfolgst vermutlich irgendeine Beweisabsicht, die mit Landwirtschaft gar nichts zu tun hat.
RICHTIG
Und auch nicht mit Problemen, die wir mit dem aktuellen EE-Zubau haben. .
FALSCH.

Was ist so schwer daran zu begreifen - dass Windkraft - irgendwo weht der Wind immer ....die Leistung auch den "Kollegen" zu geben bei denen man das aufbauen will.

Selbst haben wir 18% Selbst bei wind.... fehlen für uns nur noch 80 % an Windfarm.

DIESE irgendwann 100% Windkraft wolltest Du auch noch in Griechenland, Italien, Spanien Hinterpolen.......10 LÄNDER zB. aufstellen ?

Die Länder wollen dann das GLEICHE in D .... (Irgendwo weht der Wind ja immer) das macht UNSERE Windkraftkapazität in D mal 50 - die Heutige.


Ob Du nun da 50 % Abziehst ...ABWINK. Soviel Windkraftstandort ist nicht verfügbar in D -..
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:35)

Ist eben ein gesunder Wettbewerb. Der Verbraucher sieht seine Abschläge nicht wieder, der Strom fließt weiter. Nicht die erste Pleite.
Vorauszahlungen betrifft das nicht - der Verein arbeitete(betrügte?) mit grossen Rückzahlungsversprechen an die Kunden.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:57)

Vorauszahlungen betrifft das nicht - der Verein arbeitete(betrügte?) mit grossen Rückzahlungsversprechen an die Kunden.
Es hab, anders als bei Teldafax, keine großen Vorzahlungen, wenn auch das Prämienversprechen ähnlich wirkte.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:55)

Selbst haben wir 18% Selbst bei wind.... fehlen für uns nur noch 80 % an Windfarm.
Wieso fehlen dir 80 Prozent Windkraft? Mir fehlen sie nicht.
DIESE irgendwann 100% Windkraft wolltest Du auch noch in Griechenland, Italien, Spanien Hinterpolen.......10 LÄNDER zB. aufstellen ?
Nein... Zwar ist EE auch außerhalb D/A/Ch ein Trend und es spricht auch nichts dagegen, wenn Eon in der Türkei oder RWE in Galizien investiert - doch müssen wir dort selbst nur Marktchancen wahrnehmen. Es gibt keinen Bedarf, mit deutschen Geldgebern EU-weit den Primus zu machen. Da gibt es spannendere Energiewende-Investments.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 22:10)

Wieso fehlen dir 80 Prozent Windkraft? Mir fehlen sie nicht.


Nein... Zwar ist EE auch außerhalb D/A/Ch ein Trend und es spricht auch nichts dagegen, wenn Eon in der Türkei oder RWE in Galizien investiert - doch müssen wir dort selbst nur Marktchancen wahrnehmen. Es gibt keinen Bedarf, mit deutschen Geldgebern EU-weit den Primus zu machen. Da gibt es spannendere Energiewende-Investments.
Sag doch einfach - wo bei Dir die Energie ...im Winter//NAchts für D in 30 Jahren herkommt - es also kein Benzin Diesel gErdgas Kohle oder Heizöl zum verfeuern gibt... und es beim Ausstieg der Kernkraft bleibt. (100% EE)

Ich hatte da Wind als erstes gesehen.... (Natürlich kannst Du Zwischenspeichern - mit Wasserstoff - aber dann müsstest Du ja noch mehr zubauen.)

https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... 2-14_0.png

Also - wo sollen die 2500-3000 TWh Energie in 30 Jahren herkommen ? im Moment ist der Anteil Strom insgesamt bei rund 600 TWh - davon rund ein Drittel Grünstrom.Anteil in 2019 von KW 4 28,5% bis KW 2 48,5

Das zu verlegende Netz rund zu verfünffachen.

Selbst 600 TWh Grundlast- fähige EE Kraft 365*24 h wür schon ein heeres Ziel.

Wenn du da ander rechnest ??
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jan 2019, 23:23)

Sag doch einfach - wo bei Dir die Energie ...im Winter//NAchts für D in 30 Jahren herkommt - es also kein Benzin Diesel gErdgas Kohle oder Heizöl zum verfeuern gibt...
In 30 Jahren machen sich da andere Gedanken. Das interessiert mich heute so wenig wie sich die EEG-Erfinder um die Frage gekümmert haben, wie man PPAs sinnvoll während der Förderung möglich machen könnte. Das Problem war damals überhaupt kein Thema und auf dem damaligen technischen Stand weltfremd. Dass die EE heutige Anteile am Markt haben könnten, war damals eher was für belächelte Visionäre.
Ich hatte da Wind als erstes gesehen.... (Natürlich kannst Du Zwischenspeichern - mit Wasserstoff - aber dann müsstest Du ja noch mehr zubauen.)
Ich sehe das nicht als sinnvolles Nahziel an, eher als Nebenanwendung aus Abfall-Strom. Bevorzugt würde ich die Spitzen mit passenden Verbrauchern benutzen - was gelegentlich das Netz nicht hergibt. Alternativ direkt vor Ort verheizen oder in Akku puffern. Nun ist leider der kleinteilig-private Wärmebedarf vor allem dann, wenn's kalt und finster ist und Solarthermie hinreichend kosteneffizient, dass Heizstrom aus PV eher zweite Wahl ist. Arbeitsstrom tagsüber aus PV oder nahem Windpark ist aber super. Wenn wir die Kohle bei Strom und Heizung ganz langsam runter fahren wollen, sind wir die nächsten 20 Jahre beschäftigt. Da Erdgas vollständig zu ersetzen, halte ich für schwierig. Methanisierung ist aufwändig, wer bezahlt das? Dafür müsste der EE-Strom noch erheblich billiger werden. Wir sind gerade mal an der Schwelle, Spitzenlasten zu Marktpreisen zu bedienen.
Selbst 600 TWh Grundlast- fähige EE Kraft 365*24 h wür schon ein heeres Ziel.
Die Idee der Grundlast und Grundlastversorgung gehört zum alten System. EE läuft anders.

Wenn du ernsthaft auf EE-only oder Szenarien nah daran setzt, musst du ganze Geräteklassen neu auslegen und vernetzen. Du müsstest die Verbrauche viel näher an die teils planbare, teils kurzfristig vorhersehbare Verfügbarkeit von Strom binden. Wollen die Menschen so leben? Das Warmwasser für das Schwimmbad kann gepuffert werden und innerhalb enger Grenzen kann eine Heizphase auch geschoben werden. Mit deiner Kaffeemaschine wäre das kein gutes Konzept.

Du musst also für deinen EE-Wunsch die Nachfrage ein Stück weit durchkneten. Du brauchst aber auch Produktion auf Abruf - echtes und synthetisches Erdgas, Biomasse, Müll, Pumpspeicher usw. Dazu etwas Grundproduktion aus Wasserkraft und ähnlichem. Damit bist du lange genug beschäftigt. Die Anforderung, dass du alles mit Wind machen willst, ist genauso verengt wie die, dass jedes grenznahe Dorf in jedem Augenblick genau deutschen Strom haben muss. Was haben wir davon?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(31 Jan 2019, 00:15)

In 30 Jahren machen sich da andere Gedanken.


Das interessiert mich heute so wenig wie sich die EEG-Erfinder um die Frage gekümmert haben, wie man PPAs sinnvoll während der Förderung möglich machen könnte. Das Problem war damals überhaupt kein Thema und auf dem damaligen technischen Stand weltfremd. Dass die EE heutige Anteile am Markt haben könnten, war damals eher was für belächelte Visionäre.


Ich sehe das nicht als sinnvolles Nahziel an, eher als Nebenanwendung aus Abfall-Strom. Bevorzugt würde ich die Spitzen mit passenden Verbrauchern benutzen - was gelegentlich das Netz nicht hergibt. Alternativ direkt vor Ort verheizen oder in Akku puffern. Nun ist leider der kleinteilig-private Wärmebedarf vor allem dann, wenn's kalt und finster ist und Solarthermie hinreichend kosteneffizient, dass Heizstrom aus PV eher zweite Wahl ist. Arbeitsstrom tagsüber aus PV oder nahem Windpark ist aber super. Wenn wir die Kohle bei Strom und Heizung ganz langsam runter fahren wollen, sind wir die nächsten 20 Jahre beschäftigt. Da Erdgas vollständig zu ersetzen, halte ich für schwierig. Methanisierung ist aufwändig, wer bezahlt das? Dafür müsste der EE-Strom noch erheblich billiger werden. Wir sind gerade mal an der Schwelle, Spitzenlasten zu Marktpreisen zu bedienen.


Die Idee der Grundlast und Grundlastversorgung gehört zum alten System. EE läuft anders.

Wenn du ernsthaft auf EE-only oder Szenarien nah daran setzt, musst du ganze Geräteklassen neu auslegen und vernetzen. Du müsstest die Verbrauche viel näher an die teils planbare, teils kurzfristig vorhersehbare Verfügbarkeit von Strom binden. Wollen die Menschen so leben? Das Warmwasser für das Schwimmbad kann gepuffert werden und innerhalb enger Grenzen kann eine Heizphase auch geschoben werden. Mit deiner Kaffeemaschine wäre das kein gutes Konzept.

Du musst also für deinen EE-Wunsch die Nachfrage ein Stück weit durchkneten. Du brauchst aber auch Produktion auf Abruf - echtes und synthetisches Erdgas, Biomasse, Müll, Pumpspeicher usw. Dazu etwas Grundproduktion aus Wasserkraft und ähnlichem. Damit bist du lange genug beschäftigt. Die Anforderung, dass du alles mit Wind machen willst, ist genauso verengt wie die, dass jedes grenznahe Dorf in jedem Augenblick genau deutschen Strom haben muss. Was haben wir davon?

Alles klar....Du sitzt auf ner Wolke -

Was heute nicht auf dem Papier ist .... wirst Du in 30 Jahren in MASSE nicht auf und in der Erde haben.

Es geht ja NUR um den Tausch der Energiesysteme.
Du müsstest die Verbrauche viel näher an die teils planbare, teils kurzfristig vorhersehbare Verfügbarkeit von Strom binden.
wenn's kalt und finster ist und Solarthermie hinreichend kosteneffizient...
über 60% sind zur MIETE....davon über 40% in grossen MFH.... alle als Passivhaus umbauen - innerhalb DEINER 3 Tage ? Dachfläche ist ja bereits belegt.. Wohin mit Solarthermie?

Hätte hätte Fahrradkette... nun - ein halbes Jahr vorher....ach was sag ich ......du tauscht das in 3 Tagen. :D :D :D


Du rechnest in 30 Jahren also mit 50% Prozesswärme// Heizung //Versorgung mit gErdgas ? :D :D :D Etwas Erderwärmung - nur 4 Grad. Auch eine Entscheidung

gErdgas ist EE ??? 100% EE in 30 Jahren. ??

Nun da brauchts wirklich keine weitere Debatte. Ich hatte hier einen ( Grünen ) mit 100% EE erwartet.


Nicht - NUR "Etwas" Schwanger.. :thumbup: :thumbup: :thumbup:
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imp
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(31 Jan 2019, 00:40)

Alles klar....Du sitzt auf ner Wolke -

Was heute nicht auf dem Papier ist .... wirst Du in 30 Jahren in MASSE nicht auf und in der Erde haben.
Was heute verbaut wird, konnte man sich vor 30 Jahren nicht mal vorstellen. Man darf das Thema nicht mit lauter Problemen überfrachten, die man mit dem aktuell machbaren gar nicht hat.
über 60% sind zur MIETE....davon über 40% in grossen MFH.... alle als Passivhaus umbauen
Nein, die meisten bekommen beim nächsten Fassadentermin eine Dämmung dran, analog Dach. Umbau zum Passivhaus wäre da mit heutigen Möglichkeiten Unsinn. So ungefähr bis KfW Effizienzhaus 85 kommt man mit heutiger Technik relativ preiswert. Neubau ganz anderes Thema.
Du rechnest in 30 Jahren also mit 50% Prozesswärme// Heizung //Versorgung mit gErdgas
Ich rechne in 30 Jahren mit den Variablen, die ich dann kenne. Aktuell ersetzen wir bis 2022 erst einmal Atomkraft und ein paar marode alte Kohlekraftwerke. Dafür haben wir bereits heute passende Alternativen.
100% EE in 30 Jahren. ??
Viel Erfolg. Großes Projekt. Ob realisierbar, weiß man frühestens ein ganzes Stück später von heute. Mich treiben naheliegendere Themen um. Es gibt genug Investitionen, die wir heute machen können, die heute nützen und deine Zukunftssorgen kaum berühren.
Nun da brauchts wirklich keine weitere Debatte. Ich hatte hier einen ( Grünen ) mit 100% EE erwartet.
:
Ich bin hier weder für linksgrüne Russengas-Raus-Träume noch für rechtsgrüne Ausländer-raus-Träume. Es geht um machbare, betriebswirtschaftlich vorteilhafte Schritte zur Abschaffung der Atomkraft und zur Reduktion von Abgasen, Giften und Brennstoff-Verbrauch, vorwiegend bei Strom und Heizung. Erdgas ist gut und wirtschaftlich regelbar, absehbar verfügbar und verbrennt sauber und energieeffizient. Wenn man hat, kann man es auch mit synthetischen Brennstoffen teilweise ablösen. Die haben wir heute weder in Menge noch in preiswert.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

ie Rettung des Weltklimas hat für große Teile der deutschen Gesellschaft mittlerweile den Rang einer Ersatzreligion. Darf man noch fragen, welchen Beitrag die extreme Subventionierung von erneuerbarer Energie für das Klima der Erde geleistet hat, angesichts der Tatsache, dass der Ausstoß von Kohlendioxid in Deutschland kaum gesunken ist? Oder ist ein Ketzer, wer fragt, ob die eine Billion Euro, mit der hierzulande Steuerzahler und Stromverbraucher Wind-, Solar-, Biogasanlagen und Netze fördern müssen (die Hälfte unserer Staatsverschuldung!), klug investiert wird?
Eigentlich sollte die Energiewende nicht der Förderung von Ökostrom dienen, sondern der Verringerung des Kohlendioxidausstoßes.
Als vorbildlich gilt, wer Tofu statt Fleisch isst. Doch standen in Brasilien nicht Regenwälder, wo heute eine Soja-Plantage der nächsten folgt? Ähnliches gilt für die Avocado, die in Mexiko Kleinbauern das Wasser abgräbt, oder die Lithium-Ionen-Batterie, die das Klima retten soll, deren Rohstoffgewinnung in Afrika, Russland oder Südamerika ganze Landstriche verwüstet.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 41851.html

Mehr Strom durch EE .....aber kein CO2 gespart.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Adam Smith »

watisdatdenn? hat geschrieben:(12 Jul 2018, 06:52)

Eine tolle Meldung!

Im ersten Halbjahr 2018 wurde in Deutschland mehr Strom durch erneuerbare Energie erzeugt als durch Kohle!

http://w3.windmesse.de/windenergie/pm/2 ... il-anstieg

Was meint ihr?
Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht, weil die Grundlast bald nicht mehr sichergestellt werden kann, oder lässt sich das noch weiter steigern?
Bei wie viel Prozent erneuerbarer Energie ist euer Meinung nach Schluss?
Es muss viel mehr erreicht werden, weil ja das Erdöl wegfallen soll. Und dann geht es nicht nur um Strom.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Rona »

watisdatdenn? hat geschrieben:(12 Jul 2018, 06:52)
Was meint ihr?
Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht, weil die Grundlast bald nicht mehr sichergestellt werden kann, oder lässt sich das noch weiter steigern?
Bei wie viel Prozent erneuerbarer Energie ist euer Meinung nach Schluss?
Wieso Schluss? Überschüssiger Strom wird per Power2Gas in Methan verwandelt.
Wenn unsere Erdgasspeicher voll sind wird es exportiert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

So sehr ich mich als Ingenieur über die Ingenieurleistung "Windgas" freue: Gibt es eigentlich eine industrielle Kostenbetrachtung dazu? Damit meine ich: Wie viele Menschen müssen sich rund um die Uhr damit befassen, daß dieses System hier zu Lande zuverlässig dann Gas liefert, wenn überschüssige Energie in Gas (Wasserstoff, Methan, Methanol) umgesetzt werden könnte?

Diesen Aufwand müßte man "von der Wiege bis zur Bahre" auch für andere Energieträger betrachten. Dann können wir als Industriegesellschaft einschätzen, wo wir mit den Kosten für den Kampf gegen die Erderwärmung landen werden. Vermeiden können wir diese Kosten ja wohl kaum!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Mar 2019, 21:12)

So sehr ich mich als Ingenieur über die Ingenieurleistung "Windgas" freue: Gibt es eigentlich eine industrielle Kostenbetrachtung dazu? Damit meine ich: Wie viele Menschen müssen sich rund um die Uhr damit befassen, daß dieses System hier zu Lande zuverlässig dann Gas liefert, wenn überschüssige Energie in Gas (Wasserstoff, Methan, Methanol) umgesetzt werden könnte?

Diesen Aufwand müßte man "von der Wiege bis zur Bahre" auch für andere Energieträger betrachten. Dann können wir als Industriegesellschaft einschätzen, wo wir mit den Kosten für den Kampf gegen die Erderwärmung landen werden. Vermeiden können wir diese Kosten ja wohl kaum!
Man könnte ja sparen- wenn kein//wenig Strom produziert wird... Nur die Verbraucher müssten es dann wissen.

Der Wirkungsgrad für Strom>>Netz>>Methan>>Netz>>Strom liegt maximal bei 50% - zuzüglich die Energie der Anlagenherstellung.

10 kWh rein >> 5 kWh raus - die Stromkosten werden (mindestens) VERDOPPELT - .
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(03 Mar 2019, 22:09)

Man könnte ja sparen- wenn kein//wenig Strom produziert wird... Nur die Verbraucher müssten es dann wissen.

Der Wirkungsgrad für Strom>>Netz>>Methan>>Netz>>Strom liegt maximal bei 50% - zuzüglich die Energie der Anlagenherstellung.

10 kWh rein >> 5 kWh raus - die Stromkosten werden (mindestens) VERDOPPELT - .
Das ist doch nun im Sinne der Fragestellung ein sinnloser Beitrag! Die Frage lautet doch: Wie viele Menschen müssen praktisch rund um die Uhr dafür eingesetzt werden, um die für unsere Industriegesellschaft notwendigen (erneuerbaren!) Energien und Energieträger bereit zu stellen? Ob sich da etwas verdoppelt, halbiert oder verzehnfacht... das kann ganz am Ende dieser Betrachtung festgestellt werden, wenn die herkömmlichen Energieträger und Energieerzeugungen in gleicher Weise durchleuchtet wurden.
Zuletzt geändert von H2O am So 3. Mär 2019, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Mar 2019, 22:34)

Das ist doch nun im Sinne der Fragestellung ein sinnloser Beitrag! Die Frage lautet doch: Wie viele Menschen müssen praktisch rund um die Uhr dafür eingesetzt werden, um die für unsere Industriegesellschaft notwendige Energie und Energieträger bereit zu stellen? Ob sich da etwas verdoppelt, halbiert oder verzehnfacht... das kann ganz am Ende dieser Betrachtung festgestellt werden, wenn die herkömmlichen Energieträger und Energieerzeugungen in gleicher Weise durchleuchtet wurden.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von MoOderSo »

Teeernte hat geschrieben:(03 Mar 2019, 22:09)

Man könnte ja sparen- wenn kein//wenig Strom produziert wird... Nur die Verbraucher müssten es dann wissen.

Der Wirkungsgrad für Strom>>Netz>>Methan>>Netz>>Strom liegt maximal bei 50% - zuzüglich die Energie der Anlagenherstellung.

10 kWh rein >> 5 kWh raus - die Stromkosten werden (mindestens) VERDOPPELT - .
Wäre wahrscheinlich sinnvoller die Kohlenwasserstoffe dann anderweitig einzusetzen bspw für Synthesetreibstoffe als Kerosinersatz.
Mit Strom zu fliegen ist ja noch nicht sonderlich praktikabel.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(03 Mar 2019, 22:37)

Wenn weniger verbraucht wird....reicht auch weniger EE.
Das ist ja nicht unlogisch. Ein Teil der Energiewende befaßt sich genau damit: Den Energieverbrauch für unsere Gebäude und elektrische Verbraucher zu vermindern. Und tatsächlich dürfte man mit Fernsteuerung auch Verbraucher wie Kühlhäuser und Tiefkühlanlagen auch schon heute mit Strom versorgen, der zufällig einmal über der Grundlast liegt.

Das sind aber doch Nebenkriegsschauplätze. Die Menschen sind die ganze Zeit damit befaßt, diese Energien und Energieträger bereit zu stellen. Und weil wir demnächst eben unsere Umwelt nicht mehr hemmungslos vernichten dürfen... ist die Vergangenheit dabei fast nebensächlich. Uns hilft nicht weiter, ob wir früher 100 oder 100.000 Menschen je TW angebotener Leistung einsetzen mußten. In Zukunft geht nur EE. Welcher Aufwand an menschlicher Arbeitskraft ist dazu notwendig?

Oder noch allgemeiner: Wie viele Menschen leben davon, daß sie unsere Gesellschaft ausschließlich mit erneuerbaren Energien und Energieträgern versorgen, also ein solches System auf Dauer in Betrieb halten?
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