mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Jun 2021, 15:15)

Die CSU ist nur in Bayern an einer Landesregierung beteiligt. Warum nennst du nicht auch die SPD in Brandenburg?
Die Verhandlungen von der CDU Sachsen geführt:
Eine Beamtin im brandenburgischen Finanzministerium kann sich noch gut erinnern, wie über den tschechischen Investor während der Verhandlungen in der ebenfalls an den Verhandlungen beteiligten sächsischen CDU-Landesregierung von Stanislaw Tillich. Anfang 2016 gesprochen wurde: „Das war der Heilsbringer, der unbedingt zusagen sollte. An alles andere, vor allem an die späteren Ewigkeitskosten, wollte niemand denken.“
;)

Aber Sie haben schon recht - die brandenburgische SPD (in Regierungsverantwortung) hat nichts dagegen unternommen. :|

Daher ergänzend: #DankeSPD
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schokoschendrezki
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

Das was ich in allerjüngster Zeit an Kommentaren und Berichten zum Kohleausstieg und zum Ausbau Erneuerbarer Energien gehört und gelesen habe, lässt sich so zusammenfassen: Die großen Parteien haben den Anschluss verloren. Viele Politiker in den großen Parteien denken immer noch, dass so etwas wie eine "Energiewende" so etwas wie eine "Zumutung" an die Wirtschhaft sei. Das hat sich inzwischen in vielen Unternehmen gedreht. Die denken oft inzwischen: Ehe die Politiker in den Parteien den Zug der Zeit verstanden haben, machen wir uns selbst auf den Weg. BASF zum Beispiel. Plant definitiv eine unternehmensweite Energiewende hin zu den EE hin. Und dieses Unternehmen braucht wahrlich eine Menge Energie. Selbst ein klassisches Kohleland wie Polen denkt lämgst schon um.

Die Menschen vor Ort denken immer noch, die Pandemie sei und bleibe das einschneidenste Ereignis des Jahrhunderts. Nicht doch! Diese Menschen würden sich noch keine Vorstellung davon machen wie einschneidend erst die Energiewende und der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern werden wird.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Teeernte hat geschrieben:(29 Jun 2021, 15:05)

MEIN SCHREIBEN bezog sich unten auf RÜCKGANG des EE Stromes auf 43%

Ah - DAS liegt also NICHT am Wetter ? :D :D :D
Tut es in der Tat nicht (oder nur zu geringen Teilen).
Viel deutlicher merkt man den Rückbau alter Generatoranlagen, die dank politischer Weichenstellungen nicht repowert werden dürfen.

https://www.erneuerbareenergien.de/mark ... agen-droht
https://www.erneuerbareenergien.de/tech ... l-moeglich
https://www.solarserver.de/2021/05/08/r ... tie-falle/
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(29 Jun 2021, 15:44)

Tut es in der Tat nicht (oder nur zu geringen Teilen).
Viel deutlicher merkt man den Rückbau alter Generatoranlagen, die dank politischer Weichenstellungen nicht repowert werden dürfen.

https://www.erneuerbareenergien.de/mark ... agen-droht
https://www.erneuerbareenergien.de/tech ... l-moeglich
https://www.solarserver.de/2021/05/08/r ... tie-falle/

Stimmt - wind lohnt ja nicht..
Sinkende Börsenstrompreise gefährden die Wirtschaftlichkeit eines technisch möglichen Weiterbetriebs.
Aber...
So war es in den ersten drei Monaten des Jahres eher wind- und sonnenarm. Dies wiederum schlägt sich auch in den Zahlen zur Stromerzeugung und dem Verbrauch nieder. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben am Freitag bereits vorläufige Berechnungen für das erste Quartal 2021 veröffentlicht.

Demnach ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 40 Prozent gesunken.
DAS ist eine BERECHNUNG aufgrund WETTER - also wird - wie Du schreibst , der EE-Anteil noch geringer...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Weil immer mal wieder die Frage nach der technischen Umsetzbarkeit aufkommt:

So groß müsste ein Solarkraftwerk sein, um die ganze Welt (!!!) mit Solarstrom zu versorgen: https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/i ... ar-AAM9s1g
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Jul 2021, 06:09)

Weil immer mal wieder die Frage nach der technischen Umsetzbarkeit aufkommt:

So groß müsste ein Solarkraftwerk sein, um die ganze Welt (!!!) mit Solarstrom zu versorgen: https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/i ... ar-AAM9s1g
Und mit E-Fuels kann man die Energie dann speicherbar und transportabel machen und außerdem kompatibel zur bestehenden Gasinfrastruktur sein. Die Verluste im Wirkungsgrad würden teils ausgglichen durch die höhere Sonneneinstrahlung, teils irrelevant werden, da ja genug Platz da ist, einfach mehr Anlagen aufzustellen. Und wenn ein Land den Strom bzw. Gashahn abdreht, gibt es immer noch genug andere Wüsten auf der Welt.

Ein wirklich gutes Konzept mit einem Schönheitsfehler: Es ist nicht das, wofür unsere EEG-Umlage ausgegeben wird und auch nicht auf dem Radarschirm irgendeiner politischen Partei, die man im Herbst an die Regierung wählen kann.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(16 Jul 2021, 16:53)
Es ist nicht das, wofür unsere EEG-Umlage ausgegeben wird und auch nicht auf dem Radarschirm irgendeiner politischen Partei, die man im Herbst an die Regierung wählen kann.
Dass das keine Partei auf dem "Radar" hat mag daran liegen, dass diese Rechnung für ein anderes Land gemacht wurde.
Es zeigt aber sehr deutlich, dass man die BRD auch auf eigenem Grund und Boden problemlos aus PV versorgen könnte, wenn man denn will (meinetwegen sogar mit dem irrsinnigen Umweg über E-Fuels - dann braucht es eben das 3-7fache an Fläche, aber sogar das wäre machbar).
Wind und Wasserkraft bräuchte es zumindest rechnerisch gar nicht.
Aber sie haben schon recht: So direkt hat keine Partei eine wirkliche Energiewende im Programm stehen. Das wird wertvolle Zeit und damit sehr viel Geld kosten.
Die Parteien, die da am nächsten dran scheinen sind "Volt" und die "Grünen".
Andere Parteien schwadronieren lieber von "Technologieoffenheit", um zu kaschieren, dass sich niemand sofort bewegen muss (was bedeutet, dass das Thema in Zukunft noch viel Anstrengender und teurer wird).
"Technologieoffenheit" erscheint mir das aktuelle Zauberwort für Heuchler und Lügner in der Politik zu sein, um die dringend nötigen (und bereits gesetzlich und gerichtlich festgelegten) Reformen weiter zu verschleppen und zu verteuern.

Wofür wird denn die EEG-Umlage ausgegeben? (Quelle bitte.)
Ich sehe zumindest in meiner Umgebung immer mehr PV-Dächer, die höchst wahrscheinlich dank (und mit) der EEG-Einspeisevergütung finanziert werden.
Dass die Finanzmittel stellenweiser noch effizienter eingesetzt werden könnten stelle ich nicht in Frage. Das ist aber bei nahezu jeder Investition in ähnlichem Umfang der Fall - egal ob staatlich oder "privat"wirtschaftlich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:42)

Dass das keine Partei auf dem "Radar" hat mag daran liegen, dass diese Rechnung für ein anderes Land gemach wurde.
Politik ohne über die eigenen Landesgrenzen hinauszudenken ist keine schlaue Idee, Klimapolitik schon gar nicht.
Kamikaze hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:42)
Es zeigt aber sehr deutlich, dass man die BRD auch auf eigenem Grund und Boden problemlos aus PV versorgen könnte, wenn man denn will (meinetwegen sogar mit dem irrsinnigen Umweg über E-Fuels - dann braucht es eben das 3-7fache an Fläche, aber sogar das wäre machbar).
Das einzig irrsinnige ist das beharrliche Leugnen dass wir Speicher brauchen - und zwar auch Langzeitspeicher. Mit Kurzzeitspeichern allein könnte 3-7 fache Überkapazität n knapp werden, komplett ohne Speicher reicht womöglich noch nicht einmal 30-70fache.
Wenn diese Realität nicht ins Weltbild passt, dann stimmt das Weltbild eben nicht.
Es ist ja, wie du richtig sagst, nicht so dass es unmöglich zu lösen ist, es sei denn das Problem wird weiter totgeschwiegen.
Kamikaze hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:42)
Die Parteien, die da am nächsten dran scheinen sind "Volt" und die "Grünen".
Andere Parteien schwadronieren lieber von "Technologieoffenheit", um zu kaschieren, dass sich niemand sofort bewegen muss (was bedeutet, dass das Thema in Zukunft noch viel Anstrengender und teurer wird).
Dass Technologieoffenheit als Ausrede genutzt wird ist wahr, nicht aber dass das umgekehrte Konzept ein Erfolgsmodell ist. Eine vor etwa 50 Jahren ideologisch festgelegte Positivliste dominiert die Politik. Es werden nicht nur Alternativen totgeschwiegen, sondern sogar alle Bausteine an die die Geisteswissenschaftler aus den 70ern nicht gedacht haben.
Kamikaze hat geschrieben:(16 Jul 2021, 17:42)
Wofür wird denn die EEG-Umlage ausgegeben? (Quelle bitte.)
Ich sehe zumindest in meiner Umgebung immer mehr PV-Dächer, die höchst wahrscheinlich dank (und mit) der EEG-Einspeisevergütung finanziert werden.
Nur der Zweck der EEG-Umlage ist es nicht, durch den Anblick von Solaranlagen das Gewissen zu beruhigen, sondern den pro-Kopf CO2-Ausstoß zu senken - und da steht das Ergebnis in keinem Verhältnis zu den Kosten und ist auch im internationalen Vergleich bestenfalls durchschnittlich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(18 Jul 2021, 12:35)
Das einzig irrsinnige ist das beharrliche Leugnen dass wir Speicher brauchen - und zwar auch Langzeitspeicher. Mit Kurzzeitspeichern allein könnte 3-7 fache Überkapazität n knapp werden, komplett ohne Speicher reicht womöglich noch nicht einmal 30-70fache.
Woher kommen diese Zahlen? Vermutlich Bauchgefühl, oder?
Diese Studie zeigt doch, dass der Bedarf an Energiespeichern im Größenordnungen kleiner sein kann, als gemeinhin geglaubt wird: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publik ... nFile&v=18
Gleichwohl stimme ich zu, dass es ganz ohne Energiespeicher vermutlich nicht (sinnvoll) funktionieren wird, da das Netz dafür nicht stark genug ist und vermutlich auch nicht schnell genug entsprechend ertüchtigt werden kann.
Fakt ist jedoch: je weniger WIRKLICHER BEDARF an Energiespeichern existiert, um so mehr Wandlungsverluste und damit Zeit, Geld und Fläche können wir uns sparen.
Das was NÖTIG ist muss natürlich gemacht werden, aber was UNNÖTIG gemacht wird, ist ein volkswirtschaftliches Verlustgeschäft, das vermieden werden sollte.
Mmn. haben wir genug damit zu tun, das nötige zu schaffen, und falls dann (entgegen meiner Vermutung) noch Zeit und Geld übrig sein sollte, dann kann sich die BRD von mir aus gerne zum Exporteur für E-Fuels, Wasserstoff und/oder Strom entwickeln. Ressourcen dafür wären ausreichend vorhanden.
Wenn diese Realität nicht ins Weltbild passt, dann stimmt das Weltbild eben nicht.
Dahingehend gerne auch das eigene Weltbild überprüfen. (Dazu gehört auch keine Horrorszenarien-Zahlen ohne fundierte Quellenangabe hier in den Raum zu werfen. ;) )
Es ist ja, wie du richtig sagst, nicht so dass es unmöglich zu lösen ist, es sei denn das Problem wird weiter totgeschwiegen.
Sehr richtig.
Hat inzwischen sogar der Lügner Armin L. aus der Union festgestellt, der seit Jahren alles was EE betrifft mit Zähnen und Klauen bekämpft und Kohleverbrennung hoch hält, aber sich nun zum "obersten Klimaschützer" aufgespielt hat, während hinter ihm die Auswirkungen seiner Heuchelei entlang rauschen. Ich fürchte aber, dass das bis zur Wahl in einigen Wochen längst wieder vergessen sein wird. :|
https://www.presseportal.de/pm/64126/4971582
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Die CxU gibt zu:
Der verhandelte (und über alle Maßen teure) Kohleausstieg bis 2038 war eine Farce, die ausschließlich der Gewinnmaximierung der Betreiberkonzerne diente, denn die Regierung rechnet bereits 2030 mit dem Aus der Kohlekraftwerke:
Für Kohlekraftwerke bleibt daher ab 2030 kein Platz mehr. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.
https://amp2.handelsblatt.com/technik/k ... 15348.html

#DankeCDU/CSU
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(17 Aug 2021, 07:37)

Die CxU gibt zu:
Der verhandelte (und über alle Maßen teure) Kohleausstieg bis 2038 war eine Farce, die ausschließlich der Gewinnmaximierung der Betreiberkonzerne diente, denn die Regierung rechnet bereits 2030 mit dem Aus der Kohlekraftwerke:


https://amp2.handelsblatt.com/technik/k ... 15348.html

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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Mal wieder zurück zu Strom durch erneuerbare Energien... und ein Glückserlebnis, das es zu berichten gibt. Meine Photovoltaik speichert in der Tat bei Tageslicht bis zu 2 kW Solarleistung in der Batterie ab... und wenn die Batterie geladen ist, liefert sie ins öffentliche Netz. Bei Sonnenschein kommt die Anlage auf 12 kW... ratzfatz ist die Batterie geladen (30 kWh), und danach liefert sie bis zu 12 kW ins öffentliche Netz. Mein Energiesparhaus wird damit im Sommer nur aus der Solaranlage mit Strom versorgt... entweder aus der Solaranlage oder aus der gespeicherten Energie der Batterie. Unser Haushalt ist Energielieferant für die Allgemeinheit geworden... im Sommer, wohlgemerkt.

Theoretisch entlastet dieser Strom das öffentliche Kraftwerk (Braunkohle...) und erhöht scheinbar dessen Wirkungsgrad. In der Bilanz taucht mein Strom bestimmt nicht als Strom durch erneuerbare Energie auf.

Mein Vertrag mit dem öffentlichen Versorger erlaubt mir, den gelieferten Strom zu 70% des Verkaufspreises zurück zu kaufen. Die "Vergünstigung" kann ich nach derzeitiger Erkenntnis nur in der dunklen Jahreszeit nutzen.

Nun warte ich auf diese dunklere Jahreszeit; wenn dann immer noch der gepufferte Solarstrom ausreicht, und natürlich tagsüber der aus dem Tageslicht gewonnene Solarstrom, dann könnte ich mich ganz vom öffentlichen Versorger trennen. Aber noch ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste... diese Erfahrung will erst einmal gesammelt werden.

Noch ist mein Konzept so, daß die Pufferbatterie in der dunklen Jahreszeit aus dem öffentlichen Netz auf 100% nachgeladen wird, um bei Stromausfall des öffentlichen Netzes in meinen 4 Wänden weiter Strom aus der Pufferbatterie entnehmen zu können. Das ist meine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bei Netzausfall, den man hier auf dem flachen Lande im Frühjahr und Herbst doch gelegentlich erlebt. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß schon "normales Tageslicht" so viel Strom freisetzt, ich also Hoffnung haben kann, daß meine Inselanlage auch im Winter meinen Verbrauch abdeckt. Im Januar oder Februar bin ich hoffentlich klüger...

Meine Solarwärmeanlage (8 m²) funktioniert nur bei Sonnenschein; dann aber mit sehr hohem Wirkungsgrad. Im Winter will ich versuchen, mit dem Solarstrom neben dem Haushaltsstrom noch Strom für Warmwasser und Heizung des Wohnhauses abzweigen zu können. Das wäre dann "mit der Wurst nach dem Schinken werfen". Man wird ja noch einmal träumen dürfen... schaun' 'mer mal!
Zuletzt geändert von H2O am Do 9. Sep 2021, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Sache hat nur zwei Haken:
1. Es kann nicht jeder in einer solchen Datscha in Polen leben.
2. Es haben nicht alle Menschen so viel Geld, um die Datscha energieautark zu bauen und zu betreiben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Sep 2021, 09:25)

Die Sache hat nur zwei Haken:
1. Es kann nicht jeder in einer solchen Datscha in Polen leben.
2. Es haben nicht alle Menschen so viel Geld, um die Datscha energieautark zu bauen und zu betreiben.
Beides stimmt natürlich; aber glücklich sein darf ich doch wohl, daß wenigstens mir diese Entwicklung gelungen ist. Natürlich steckt auch viel eigene Arbeitsleistung und eigene Planung dahinter... zugegebenermaßen hat sich der Rentner H2O gemopst und sich dann auf diese Weise beschäftigt. Die notwendigen Eigenmittel sind als Früchte eines langjährigen Arbeitslebens zu sehen... bei sparsamer Lebensführung.

Und ich vermute doch, daß auch etwas Mut dazu gehört, eine bis dahin sehr fremde Sprache zu erlernen, das kuschelige Deutschland zu verlassen, um sich im "fernen Osten" auf dem platten Lande einen Alterssitz auf zu bauen. Also: Ich bereue nichts... und genieße den Rest meines Lebens in meinem kleinen Paradies!

Ihnen wünsche ich eine recht bald gelungene Sanierung der Unwetterschäden, so daß Sie wieder ein gemütliches zu Hause haben. Ein solches Unglück ist mir zeitlebens erspart geblieben... gottseidank!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Sorry, ich wollte dir nicht die Freude verderben. Natürlich darfst du dich darüber freuen, ich beglückwünschen dich auch ausdrücklich dazu. Das ist nur leider für die allermeisten Menschen auf dieser Welt keine Alternative. Danke ;)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2021, 09:22)

Mal wieder zurück zu Strom durch erneuerbare Energien... und ein Glückserlebnis, das es zu berichten gibt. Meine Photovoltaik speichert in der Tat bei Tageslicht bis zu 2 kW Solarleistung in der Batterie ab... und wenn die Batterie geladen ist, liefert sie ins öffentliche Netz. Bei Sonnenschein kommt die Anlage auf 12 kW... ratzfatz ist die Batterie geladen (30 kWh), und danach liefert sie bis zu 12 kW ins öffentliche Netz. Mein Energiesparhaus wird damit im Sommer nur aus der Solaranlage mit Strom versorgt... entweder aus der Solaranlage oder aus der gespeicherten Energie der Batterie. Unser Haushalt ist Energielieferant für die Allgemeinheit geworden... im Sommer, wohlgemerkt.

Theoretisch entlastet dieser Strom das öffentliche Kraftwerk (Braunkohle...) und erhöht scheinbar dessen Wirkungsgrad. In der Bilanz taucht mein Strom bestimmt nicht als Strom durch erneuerbare Energie auf.

Mein Vertrag mit dem öffentlichen Versorger erlaubt mir, den gelieferten Strom zu 70% des Verkaufspreises zurück zu kaufen. Die "Vergünstigung" kann ich nach derzeitiger Erkenntnis nur in der dunklen Jahreszeit nutzen.

Nun warte ich auf diese dunklere Jahreszeit; wenn dann immer noch der gepufferte Solarstrom ausreicht, und natürlich tagsüber der aus dem Tageslicht gewonnene Solarstrom, dann könnte ich mich ganz vom öffentlichen Versorger trennen. Aber noch ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste... diese Erfahrung will erst einmal gesammelt werden.

Noch ist mein Konzept so, daß die Pufferbatterie in der dunklen Jahreszeit aus dem öffentlichen Netz auf 100% nachgeladen wird, um bei Stromausfall des öffentlichen Netzes in meinen 4 Wänden weiter Strom aus der Pufferbatterie entnehmen zu können. Das ist meine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bei Netzausfall, den man hier auf dem flachen Lande im Frühjahr und Herbst doch gelegentlich erlebt. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß schon "normales Tageslicht" so viel Strom freisetzt, ich also Hoffnung haben kann, daß meine Inselanlage auch im Winter meinen Verbrauch abdeckt. Im Januar oder Februar bin ich hoffentlich klüger...

Meine Solarwärmeanlage (8 m²) funktioniert nur bei Sonnenschein; dann aber mit sehr hohem Wirkungsgrad. Im Winter will ich versuchen, mit dem Solarstrom neben dem Haushaltsstrom noch Strom für Warmwasser und Heizung des Wohnhauses abzweigen zu können. Das wäre dann "mit der Wurst nach dem Schinken werfen". Man wird ja noch einmal träumen dürfen... schaun' 'mer mal!
Das ist toll. Aber ich würde denken, die effektivste Zwischenlösung hin zu vollständig CO2-neutraler Energieversorgung ohne Atomstrom könnte auch die Idee energieautarker (ganzer) Gemeinden sein. Es liegt irgendwie nahe, sich in dieser Hinsicht zusammenzutun und meines Wissens gibts in D bereits solche energieautarken Gemeinden. Möglciherweise spielen dabei nicht nur technische sondern auch rechtliche Fragen eine Rolle.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Auf der Grundlage von Biogasanlagen gibt es tatsächlich energieautarke Gemeinden, meist in den östlichen Bundesländern. Kann man von der Autobahn A20 gut erkennen an den Gärballons über Silos. In dieser Technik ist ja das Energiespeicherproblem sehr elegant gelöst.

Das dabei freigesetzte CO2 (neutraler Kreislauf)) kann für die Methanisierung von grünem Wasserstoff genutzt werden.

In meinem Solarsystem mußte ich teure elektrische Batterien kaufen, um USV oder Inselversorgung ab zu sichern. Da hat @Tom Bombadil schon Recht... da steckt viel angespartes Geld drin. Dafür läuft mein System geruchlos und geräuschlos im Keller.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Sep 2021, 10:18)

Sorry, ich wollte dir nicht die Freude verderben. Natürlich darfst du dich darüber freuen, ich beglückwünschen dich auch ausdrücklich dazu. Das ist nur leider für die allermeisten Menschen auf dieser Welt keine Alternative. Danke ;)
Bei der Energiewende wird es keine Sache geben, die für alle Menschen auf dieser Welt in Frage kommt. Eine erfolgreiche Energiewende kann nur eine Sammlung von Einzelkomponenten sein. U.a. durch Nutzung von öffentlichen Plätzen und Dächern für die PV.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kamikaze hat geschrieben:(17 Aug 2021, 07:37)


Der verhandelte (und über alle Maßen teure) Kohleausstieg bis 2038 war eine Farce, die ausschließlich der Gewinnmaximierung der Betreiberkonzerne diente, denn die Regierung rechnet bereits 2030 mit dem Aus der Kohlekraftwerke:
Welche Gewinnmaximierung? Schon mal geschaut auf welchem Niveau sich (trotz Allzeithochs des Dax) sich z.B. die Aktien von RWE oder EON bewegen?
Als Steuerzahler kann man nur froh sein, dass das Thema nicht in öffentlicher Hand war. Da würde es erst richtig teuer.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Sep 2021, 10:39)
Möglciherweise spielen dabei nicht nur technische sondern auch rechtliche Fragen eine Rolle.
Das tun sie in der Tat. Mit Heizwärme geht das noch vergleichsweise einfach (und das ist schon reichlich kompliziert).
Im Kleinen kann man das unter dem Stichwort "Mieterstrom" im Netz verfolgen.
Auf die Frage an den Netzbetreiber, welche Normen und Vorgaben ich einhalten müsste um gemeinsam mit meinen Nachbarn eine "Energie-Gemeinschaft" auf zu bauen (PV bei mir, Technik in der Garage des Nachbarn, Versorgung beider Häuser von einer Anlage) wurde mir direkt mit rechtlichen Schritten gedroht (und natürlich keine technische Auskunft erteilt).
Die Energieversorger scheinen panische Angst davor zu haben die Energieversorgung wirklich dezentral und in Bürgerhand zu übergeben. Entsprechend groß ist der Lobbydruck und die Korruption (z.B. Datteln 4, Hambacher Forst, etc.) in diesem Sektor.
Die wenigen energieautarken Gemeinden sind idR. Feldstudien - sprich: Forschungsobjekte. Da geht mehr, aber auch das ist idR. nicht einfach und schon gar nicht flächendeckend machbar.

Nur mal als Denkanstoß:
2019 wurde rund 150.000ha Flächen für Rohstoffabbau (hauptsächlich Braunkohle) genutzt.
Rechnet mal nach, wieviel Energie man auf 150 Tausend ha mit Photovoltaik in Deutschland gewinnen kann. Bei leichter Abdeckung mit landwirtschaftler Nutzung darunter kämen rund 150.000 MWp zusammen. Also rund 150 Terrawattpeak installierte Leistung. Daraus gibts dann pro Jahr rund 120.000 Terrawattstunden an elektrischer Energie. Allein aus der Fläche, die jetzt sowieso schon für Energiegewinnung genutzt wird. Die Hausdächer kommen dazu, und zwar in ähnlicher Größenordnung.
Aktuell brauchen wir in D. etwa 500 Terrwattstunden an elektrischer Energie.
Da könnten wir (wenn man denn wollte) noch kräftig E-Auto fahren, heizen und speichern, und es würden nur die ohnehin schon genutzten Flächen gebraucht.

Die ganze Verschleppung der Energiewende ist rein politisch hausgemacht - auch dank Korruption und Paktiererei gegenüber den Fossilriesen und zu Lasten des Volkes. #DankeCDU/CSU
Wäre wirklich schön, wenn die Politik endlich mal in die Puschen käme...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

Sören74 hat geschrieben:(09 Sep 2021, 11:59)

Bei der Energiewende wird es keine Sache geben, die für alle Menschen auf dieser Welt in Frage kommt. Eine erfolgreiche Energiewende kann nur eine Sammlung von Einzelkomponenten sein. U.a. durch Nutzung von öffentlichen Plätzen und Dächern für die PV.
Es bleibt dennoch eine grundlegende Frage und sozusagen Scheidewand: Gehört zu diesen Einzelkomponenten auch so etwas wie Rückzug, Begrenzung, Verminderung, Rückbau, Minimalismus?

Der Kanzlerkandidat der SPD meinte war kürzlich in einem ziemlich großen Zement- und Betonwerk östlich von Berlin zu Besuch. Dem Hauptsitz des CEMEX-Unternehmens. Zement- und Betonherstellung sind umwelt- und klimamäßig äußerst kritisch zu sehende Verfahren. Aber CEMEX will bis dann und dann CO2-neutral. Wie sie das machen wollen, sagten sie nicht. Kandidat Scholz jedenfalls sagte dazu (sinngemäß): So ist es richtig. Gute Klimapolitik darf nicht "Verzicht" bedeuten. Sondern kann immer nur durch technologischen Fortschritt erzielt werden. Ich bezweifle das. Das Problem ist die "Engführung" (was für ein faszinierend dämliches Wort!) von "Weniger" und "Verzicht". In den 70ern gab es im Zuge der Ölkrise einige komplett autofreie Tage in Deutschland. Für viele Menschen, die damals Kinder waren, sind diese Tage wie Erinnerungen an ein Traumparadies. Weniger muss keineswegs zwingend "Verzicht" bedeuten.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Sören74 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Sep 2021, 13:37)

Es bleibt dennoch eine grundlegende Frage und sozusagen Scheidewand: Gehört zu diesen Einzelkomponenten auch so etwas wie Rückzug, Begrenzung, Verminderung, Rückbau, Minimalismus?
Kann auch dazu gehören. Wobei ich das nicht negativ sehe, wenn es um Rückzug aus natürlichen Lebensräumen oder Rückbau von versiegelten Flächen geht.
schokoschendrezki hat geschrieben:Der Kanzlerkandidat der SPD meinte war kürzlich in einem ziemlich großen Zement- und Betonwerk östlich von Berlin zu Besuch. Dem Hauptsitz des CEMEX-Unternehmens. Zement- und Betonherstellung sind umwelt- und klimamäßig äußerst kritisch zu sehende Verfahren. Aber CEMEX will bis dann und dann CO2-neutral. Wie sie das machen wollen, sagten sie nicht.
Kann man aber nachlesen:

https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... achen.html

https://www.cemex.de/wenigeristmehr
schokoschendrezki hat geschrieben:Kandidat Scholz jedenfalls sagte dazu (sinngemäß): So ist es richtig. Gute Klimapolitik darf nicht "Verzicht" bedeuten. Sondern kann immer nur durch technologischen Fortschritt erzielt werden. Ich bezweifle das. Das Problem ist die "Engführung" (was für ein faszinierend dämliches Wort!) von "Weniger" und "Verzicht". In den 70ern gab es im Zuge der Ölkrise einige komplett autofreie Tage in Deutschland. Für viele Menschen, die damals Kinder waren, sind diese Tage wie Erinnerungen an ein Traumparadies. Weniger muss keineswegs zwingend "Verzicht" bedeuten.
Darüber kann man sich trefflich streiten. Aber für mich war die Energiewende nie ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. :)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

Sören74 hat geschrieben:(09 Sep 2021, 13:49)

Kann auch dazu gehören. Wobei ich das nicht negativ sehe, wenn es um Rückzug aus natürlichen Lebensräumen oder Rückbau von versiegelten Flächen geht.



Kann man aber nachlesen:

https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... achen.html

https://www.cemex.de/wenigeristmehr



Darüber kann man sich trefflich streiten. Aber für mich war die Energiewende nie ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. :)
Danke. Cemex will den Anteil von Zementklinker verringern. Die Herstellung von Zementklinker durch Brennen ist das eigentliche ganz große Klimaproblem der Baustoffherstellung. Das ist der eine Teil. Dazu kann ich nix sagen. Dass sie mehr und mehr "grüne Energien" einsetzen wollen ... ja, die müssen erst mal da sein.

Unabhängig von der Treibhausgasemission gibts aber - so weit ich weiß - auch noch das gravierende Problem des weltweiten Sandmangels. Fast täglich fahre ich an einer Riesenbaustelle zur Erweiterung der Berliner Stadtautobahn vorbei. Eine gigantische Landschaftsbetonierung. Ich kann das einfach nicht sehen! Es ist auch vollkommen unnötig. Völlig unabhängig von der Emissionsproblematik sind die Innenstadtbereiche verstopft, zugestellt und zerschnitten. Und zwar völlig unnötigerweise. Es gibt absolut keinen Grund, für die zentralen Innenstadtbereiche nicht den öffentlichen Verkehr zu nutzen.
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Re: mehr Strom durch durch Kohle...als Sonne und Wind !!

Beitrag von Teeernte »

Der in Deutschland erzeugte Strom stammte im ersten Halbjahr 2021 mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern – und wieder weniger aus erneuerbaren.

...unterm Strich >>> Kohle wieder der wichtigste Energieträger ...
https://www.deutschlandfunk.de/wirtscha ... 63.de.html

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Re: 2021 mehr Strom durch Kohle...als durch Sonne und Wind !!

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(14 Sep 2021, 15:05)

https://www.deutschlandfunk.de/wirtscha ... 63.de.html

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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Kohlekraft kostet jetzt auch international immer mehr.
Polen muss ab sofort 500.000€ täglich bezahlen, wenn Sie den Braunkohle-Tagebau zur Grenze von Tschechien und Sachsen nicht stoppen:
Der Europäische Gerichtshof hat Polen wegen des Abbaus von Braunkohle im Tagebau Turow zu einer Geldstrafe von täglich 500.000 Euro verurteilt. Bereits im Mai hatte der EuGH Polen aufgefordert, den Abbau an der Grenze zu Sachsen zu stoppen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... g-101.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Strafe hat aber nichts mit der Stromerzeugung aus Braunkohle zu tun. Warten wir mal ab, wie das ausgeht, ob Polen diese Strafe zahlt oder ob die EU weiter schrumpft.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Sep 2021, 10:56)

Die Strafe hat aber nichts mit der Stromerzeugung aus Braunkohle zu tun.
Was machen die denn dann mit der abgebaggerten Kohle, wenn nicht im Kraftwerk verheizen? :?
Und ich glaube nicht, dass Polen in dieser Sache außerhalb der EU besser aufgestellt wäre. Im Gegenteil könnten dann die "Samthandschuhe" für "gute Nachbarschaft in der EU" seitens Tschechien und D wegfallen. ;)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

OMG. Lies doch den Artikel, die Strafe muss gezahlt werden, weil Polen keine Umweltverträglichkeitsprüfungen hat machen lassen, nicht weil sie die Braunkohle verfeuern.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Sep 2021, 11:25)

die Strafe muss gezahlt werden, weil Polen keine Umweltverträglichkeitsprüfungen hat machen lassen, nicht weil sie die Braunkohle verfeuern.
Die Umweltverträglichkeitsprüfung braucht es nur, weil dort tausende Tonnen Dreck in die Kohleblöcke wandern sollen (und nicht einfach dort bleiben wo sie die letzten 1000 Jahre waren). ;)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Diese Prüfung hat primär nichts mit der Stromerzeugung zu tun.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Sep 2021, 12:10)

Diese Prüfung hat primär nichts mit der Stromerzeugung zu tun.
Dann hat der Benzinpreis auch primär nichts mit den Betriebskosten eines PKW zu tun. :rolleyes:
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Nur weil dir jetzt ein absurdes Beispiel eingefallen ist, ändert das nichts. Die Strafe wurde verhängt, weil Polen keine Umweltverträglichkeitsprüfungen hat machen lassen. Ob die Strafe überhaupt bezahlt wird und ob das auf den Strompreis in Polen aufgeschlagen wird, muss sich zeigen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Gute Neuigkeiten vom Erzsünder China: Der chinesische Staatspräsident und Parteivorsitzende hat öffentlich verkündet, daß China ab sofort keine Kohlekraftwerke mehr in der übrigen 3. Welt aufbauen oder finanzieren wird. Man wolle künftig nur noch auf erneuerbare Energien und ganz wenig CO2-erzeugende Kraftwerke überwechseln. So berichtet in den Frühnachrichten des DLF.

Ich meine, daß das eine gute Nachricht im Kampf gegen die Erderwärmung ist... hieß es doch immer, daß China mit seiner Energiepolitik die westlichen und deutschen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung unterlaufe und diese Bemühungen sinnlos mache. Das gute Beispiel wirkt eben doch... irgendwann. :)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2021, 09:46)

Gute Neuigkeiten vom Erzsünder China: Der chinesische Staatspräsident und Parteivorsitzende hat öffentlich verkündet, daß China ab sofort keine Kohlekraftwerke mehr in der übrigen 3. Welt aufbauen oder finanzieren wird. Man wolle künftig nur noch auf erneuerbare Energien und ganz wenig CO2-erzeugende Kraftwerke überwechseln. So berichtet in den Frühnachrichten des DLF.

Ich meine, daß das eine gute Nachricht im Kampf gegen die Erderwärmung ist... hieß es doch immer, daß China mit seiner Energiepolitik die westlichen und deutschen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung unterlaufe und diese Bemühungen sinnlos mache. Das gute Beispiel wirkt eben doch... irgendwann. :)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2021, 09:46)


Ich meine, daß das eine gute Nachricht im Kampf gegen die Erderwärmung ist... hieß es doch immer, daß China mit seiner Energiepolitik die westlichen und deutschen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung unterlaufe und diese Bemühungen sinnlos mache. Das gute Beispiel wirkt eben doch... irgendwann. :)
Im eigenen Land werden ja nach wie vor Kohlekraftwerke gebaut und in Betrieb genommen. Der CO2-Ausstoß Chinas wird also in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Erst ab 2030 soll er sinken. Und da wird es noch Jahre dauern bis überhaupt erstmal das heutige Niveau wieder erreicht wird.

Dass im Ausland keine mehr gebaut werden, liegt wohl an der mangelnden Nachfrage. Kaum jemand außer China setzt noch auf den Ausbau der Kohleenergie. 85% aller geplanten und im Bau befindlichen Kohlekraftwerke weltweit gehen in China ans Netz.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(22 Sep 2021, 09:50)

Natürlich kann man den Kundenmangel als Erfolg verkaufen ! JEDER hat eins !

...und die IM BAU betriffts ja nich..
Ich neige eher zu zustimmender Bewertung, wenn eine vernünftige Vorgehensweise als Beschluß einer Wirtschaftsmacht vorgetragen wird. Ist doch eine gute Sache, wenn die weltwirtschaftlich maßgebliche Wirtschaftsmacht China diese Absicht öffentlich verkündet!
FrankP

Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von FrankP »

Das ist prinzipiell eine gute Nachricht- klingt mir zugleich aber sehr nach "Charmoffensive", denn der Löwenanteil der Emissionen stammt ja nicht aus der "3. Welt", sondern aus China selbst. Und dafür schaut der aktuelle Fünfjahresplan von 2021 (!) leider ganz anders aus:

"Es gibt im Fünfjahresplan [...] weder eine absolute Zahl für den Treibhausgasausstoß noch eine Obergrenze etwa für den Einsatz von Kohle."
"China fördert und verbrennt etwa die Hälfte der Kohle weltweit - und es setzt weiter auf eine "saubere und effiziente" Nutzung dieses Energieträgers."
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... z-101.html

Und der Bau chinesischer Kohlekraftwerke wird tatsächlich gar nicht auf Betreiben von China eingestellt, sondern auf Initiative der Regierungen der entsprechenden Länder: Die Philippinen, Bangladesh, Indonesien, Vietnam: Alle die haben ihrerseits den Ausstieg aus der Kohle beschlossen.
Quelle: https://www.iwr.de/news/duestere-zeiten ... -news37227

Ich fürchte, in der Ankündigung steckt deshalb mehr "Marketing" drin als sonstwas. Immerhin: Es geht in eine gute Richtung...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2021, 09:57)

Ich neige eher zu zustimmender Bewertung, wenn eine vernünftige Vorgehensweise als Beschluß einer Wirtschaftsmacht vorgetragen wird. Ist doch eine gute Sache, wenn die weltwirtschaftlich maßgebliche Wirtschaftsmacht China diese Absicht öffentlich verkündet!
Gemeinde >> Kauft Atommeiler ....das ist wie ein WINDOWSABO - Du musst IMMER das Uppdate und den Brennstoff beim Hersteller kaufen.

JA vista und win 7 ist "alle" ....es gibt noch 10 übergangsweise und dann 11 ......und 365 im Abo.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(22 Sep 2021, 10:10)

Gemeinde >> Kauft Atommeiler ....das ist wie ein WINDOWSABO - Du musst IMMER das Uppdate und den Brennstoff beim Hersteller kaufen.

JA vista und win 7 ist "alle" ....es gibt noch 10 übergangsweise und dann 11 ......und 365 im Abo.
Was ist denn daran überraschend, das ich mit dem Kauf einer aufwendigen Maschine über den Garantievertrag und auch langfristig als Kunde eine Abhängigkeit zur Lieferfirma eingehe?

Tja, als UBUNTU-Liebhaber gibt es eben eine andere Abhängigkeit. Ohne den Vertreiber Canonical sähe ich auf lange Sicht ziemlich "alt" aus. Immerhin: Kostet private Nutzer keinen Cent und funktioniert im Privathaushalt ganz hervorragend. Eine erfreuliche Abhängigkeit!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

FrankP hat geschrieben:(22 Sep 2021, 10:01)

Ich fürchte, in der Ankündigung steckt deshalb mehr "Marketing" drin als sonstwas. Immerhin: Es geht in eine gute Richtung...
Das stimmt. Man darf gespannt sein, ob man in der 3. Welt jetzt auf EE setzt oder ob man KKW baut.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2021, 10:25)

Was ist denn daran überraschend, das ich mit dem Kauf einer aufwendigen Maschine über den Garantievertrag und auch langfristig als Kunde eine Abhängigkeit zur Lieferfirma eingehe?

Tja, als UBUNTU-Liebhaber gibt es eben eine andere Abhängigkeit. Ohne den Vertreiber Canonical sähe ich auf lange Sicht ziemlich "alt" aus. Immerhin: Kostet private Nutzer keinen Cent und funktioniert im Privathaushalt ganz hervorragend. Eine erfreuliche Abhängigkeit!
Mit Kernenergie PASST nur "DAS" Teil vom Hersteller. - incl Brennstoff ....und es ist viel WENIGER zu liefern (Tonnage) für MEHR GELD.

...und damit ist mehr GEWINN drin. Wer Kohle Kraftwerk baut ....nimmt kein EXTRA Kernkraftwerk.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(22 Sep 2021, 10:37)

Mit Kernenergie PASST nur "DAS" Teil vom Hersteller. - incl Brennstoff ....und es ist viel WENIGER zu liefern (Tonnage) für MEHR GELD.

...und damit ist mehr GEWINN drin. Wer Kohle Kraftwerk baut ....nimmt kein EXTRA Kernkraftwerk.
Auch in dieser "Abhängigkeit" sehe ich nichts Schlimmes. Man schließt doch Verträge zum gegenseitigen Vorteil und arbeitet meist gern zusammen mit vertrauten Partnern. So war das wenigstens bei "meinen Kunden". Die freuten sich, wenn ich bei Ihnen aufkreuzte... und so manches Mal wurden dann auch Folgegeschäfte diskutiert und angeschoben. Viel hängt natürlich vom gegenseitigen Vertrauen ab.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von FrankP »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Sep 2021, 10:34)

Das stimmt. Man darf gespannt sein, ob man in der 3. Welt jetzt auf EE setzt oder ob man KKW baut.
Das ist recht unterschiedlich.

Vietnam setzt auf den Ausbau von Windkraft, wird aber seine PV-Kapazitäten in den nächsten Jahren eher abbauen. Grund ist das völlig veraltete Stromnetz, das bereits heute schon kaum mehr in der Lage ist, mit schwankenden Einspeisungen umzugehen. Vietnam denkt seit der Jahrhundertwende intensiv über Atomkraft nach, entsprechende Angebote zum Bau aus Russland, Japan und Südkorea liegen schon länger vor. Wen wundert's? Der Energiebedarf wird sich in den nächsten 20 Jahren absehbar mindestens verdoppeln.

Indonesien will den Anteil der Erneuerbaren von derzeit 13% auf 23% in 2025 ausbauen. Außerdem soll "Biokraftstoff" verstärkt eingesetzt werden. Palmöl. Na ja... Ansonsten scheint man tendenziell langfristig auf Kernenergie zu setzen - dabei ist hier und da die Rede von "molten salt" Reaktoren. Praktisch ist, dass der Brennstoff eventuell im Land selbst abgebaut werden könnte.

Die Philippinen haben aktuell einen Anteil erneuerbarer Energie von 23% und möchten den gern ausbauen. Das Stromnetz ist aber auch hier vollkommen unfähig, das zu transportieren. Über Atomenergie ist noch nicht entschieden - letztes Jahr war eine Expertenkommission der IEA vor Ort, um sich das anzusehen und eine Empfehlung zu erarbeiten. Auch hier gibt es jährliche Zuwächse im Energiebedarf von 5% und mehr.

Unterm Strich
Ein wesentliches Problem bei allen Überlegungen scheint überall im untauglichen Netz zu liegen, verbunden mit massiv zunehmenden Bedarfen.
Schwache Netze brauchen möglichst konstante Grundlasten, das ist ja nichts Neues.
Massive "Grundlast-Energie" gibt's - wenn man aus der Kohle raus will - nur mit Atomkraft. Deshalb tippe ich für diese Länder auf ein "nuclear revival".
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

FrankP hat geschrieben:(22 Sep 2021, 11:09)
Massive "Grundlast-Energie" gibt's - wenn man aus der Kohle raus will - nur mit Atomkraft. Deshalb tippe ich für diese Länder auf ein "nuclear revival".
Ist die Frage, ob diese Regierungen von Selbst auf den Trichter kommen, dass der Netzausbau langfristig ohnehin nötig ist und so auf Dauer um Faktoren effizienter eingesetztes Geld ist, als mit KKW.
Ein einzige größerer AKW-Unfall könnte solche Länder in weiten Teilen unbewohnbar machen. Auch das ist den Entscheidungsträgern sicherlich bewusst.
Wenn mal eine WKA brennt, dann flackert noch nicht mal das Licht.
Ich glaube nicht, dass die Politik dieser Länder auf KKW setzen wird, ohne dass ganz massiv Korrupion im Spiel ist. Es ist faktisch (ökologisch und fiskal) die schlechtere Wahl gegenüber EE und Netzausbau.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

FrankP hat geschrieben:(22 Sep 2021, 11:09)

Das ist recht unterschiedlich.
Danke für den Überblick.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Sep 2021, 11:51)

Danke für den Überblick.
Belgien Beim Atomausstieg
Deutschland Beim Atomausstieg
Schweiz Beim Atomausstieg
Spanien Beim Atomausstieg
Südkorea Beim Atomausstieg
Taiwan Beim Atomausstieg
Italien Atomausstieg abgeschlossen
Kasachstan Atomausstieg abgeschlossen
Litauen Atomausstieg abgeschlossen
Irland Anlagenbau abgebrochen
Kuba Anlagenbau abgebrochen
Österreich Schlüsselfertige Anlage nach Volksentscheid nicht in Betrieb genommen
Philippines.svg Philippinen Anlagenbau abgebrochen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_nach_Ländern

China 11 im BAU - 44 in Planung. Indien 7 und 14 Russand 4 und 24....Weissrussland 2 im Bau. USA 2 im Bau ...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Adam Smith »

Anzahl Atomkraftwerke weltweit:

2007 = 439

2020 = 442

https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Der Energiebedarf ist übrigens stark angestiegen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Sep 2021, 13:14)

(...)
Der Energiebedarf ist übrigens stark angestiegen.
"L'appetit vient en mangeant!"... der Appetit kommt beim Essen. Die Welt entwickelt sich eben weiter, die Zahl der Menschen wächst und die Menschen zieht es in Ballungsräume. Dort ist ein gutes Leben nur mit elektrischer Energie möglich.

Je mehr AKW ihren Dienst weltweit tun, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls... auch durch menschliches Versagen!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Sep 2021, 13:14)

Anzahl Atomkraftwerke weltweit:

2007 = 439

2020 = 442

https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Der Energiebedarf ist übrigens stark angestiegen.
Also vor 3 Jahre waren es noch 450. Welche Tendenz liest du dann da ab?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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