Doch vorher noch eine kleine simple Erklärung für die zahlreichen Laien, denen es sichtlich schwerfällt die Grundlagen der Elektrotechnik zu verstehen. Vor dem Widerstand sind alle Ströme gleich. Völlig gleichgültig ob nun aus fossilen oder erneuerbaren "Primärenergien" generiert - da fließt nix, wenn der Widerstand zu hoch ist. Ein offener Schalter ist so ein "großer Widerstand". Auch fossil generierte Energie kann nur fließen, wenn jemand irgendetwas eingeschaltet hat. Da ist nur "Spannung" - kein Strom - keine Leistung - wenn nichts eingeschaltet ist.
Wenn also inzwischen rund ein Drittel des gesamten generierten Stroms aus EE Quellen fließt, geht das nur, weil zu dem Zeitpunkt genügend "Verbraucher" eingeschaltet waren. Es könnte noch viel mehr sein, wenn EE gerade maximale Energie in Form von Wind und oder Sonne zufließt. Im Gegensatz zu fossilen / atomaren Generatoren, ist man dabei auf nicht steuerbare Energiemengen angewiesen. Das muss kein Nachteil sein. Voraussetzung - man kann gerade nicht benötigte Energie speichern.
Bislang musste man das auch bei fossilen / atomaren Generatoren tun, was irgendwie zeigt, so ganz hat man auch dort diese Überproduktion keineswegs im Griff. Das Problem wird dort auf äußerst primitive Weise "gelöst". Zum Einen, werden zu Überschusszeiten einfach weitere "Verbraucher" gefunden - unsere Nachbarn in F sind dafür ein sehr "offenes" Beispiel - man verbrät dort die "Nachtüberschüsse" zeitgleich in E-Heizungen - wenn etwas intelligenter - in sog. Nachtspeicheröfen. Ansonsten wird überall einfach Wasser in "Speicherseen" hochgepumpt um dann bei Bedarf "Spitzenlast" wieder "verstromt" zu werden. Sonst ist in der langen Geschichte der kommerziellen Elektrizitätsnutzung niemandem etwas intelligenteres eingefallen. Eigentlich ein Armutszeugnis. Die Gesamtwirkungsgrade dieser recht primitiven Methode sind unterirdisch. Dabei wird der Tatsache, das man etwas "fossiles" unwiederbringlich und höchst verlustbehaftet schlicht verheizt, kaum Beachtung geschenkt.
Diese nun auf einmal ganz massive "Beachtung" wird nun ausgerechnet den EE zuteil. Das dort "Umwandlungsverluste" plötzlich ganz heftig in den Fokus geraden, ist was den "Verbrauch" von Brennstoffressourcen angeht, völlig irre. Es ist schlicht völlig unerheblich, wie viel der permanent "angelieferten" solaren Energie tatsächlich genutzt wird und wie viel davon weiter - wie seit Milliarden Jahren - "irgendwie wirksam wird. Ganz anders, bei der eingelagerten fossilen Energie. Dort zählt jedes verschwendete "Watt" - das hat aber bislang niemanden so recht gestört. Nun wo die "erneuerbaren Brennstoffe" aka "solare Energie" direkt genutzt wird, soll das plötzlich ein wichtiges Thema sein


Doch ich möchte mich der angeblichen "Achillesferse" der EE zuwenden, welche von den erklärten Gegnern immer dann ins Feld geführt wird, wenn denen sonst nix intelligenteres mehr einfällt und man sich freudig und begierig auf den sog. "Zappelstrom" stürzt. Ein schlicht natürliches Phänomen, die Tatsache von Tag und Nacht und von Jahreszeiten - Wetterereignissen, das sich hier in unerfreulichen "Brennstoffschwankungen" zeigt. Gern wird dabei verschwiegen dieses Phänomen gibt es auch bei fossiler Generation - dort heißt das dann "ungeplante Abschaltungen" aber auch für "geplante Abschaltungen" UND eine sehr stark im Tagesrhythmus schwankende Last müssen zusätzliche Kraftwerke "bereitgestellt" oder "herunter-geregelt" werden. Das eine (fossile Notwendigkeiten) werden "heruntergespielt" und beim anderen, bei den EE, wird das aus sehr niedrigen "Beweggründen" extrem hochgespielt.
All diese systemimmanenten Probleme existieren selbstverständlich UND besonders im gegenwärtigen Mix aus fossiler / atomarer und solarer Energiegeneration, werden diese Probleme größer - größer als sie sein müssten. Würde im selben Maß die fossile Generierung zurückgefahren, wie EE-Zuwachs entsteht, würde sich das allgemeine Problem normalisieren. Doch abgeschriebene Braunkohlekraftwerke erzeugen vordergründig "billigen Strom", der bei genauer Betrachtung durch bewusst unbeachtete "externe Kosten" im Grund unverhältnismäßig teuer ist.
Was noch in entsprechendem Umfang fehlt, sind "intelligente Möglichkeiten" elektrische Energie zu speichern - um sie entweder wieder bei Bedarf zu "verstromen" oder erheblich intelligenter, überall dort einzusetzen, wo bislang zweifach teuer fossile Energie einfach verbrannt wird.
Wie das funktioniert und welche zahlreichen Möglichkeiten es da schon gibt, werde ich in Folge beschreiben. Ein Grund, warum dem eigentlichen Thema diese Erklärungen voraus gehen müssen. Jeder auch ein Laie sollte das "Warum" verstehen. Hier besteht die Möglichkeit mit Fakten zu agieren, etwas, was für technische Zusammenhänge Grundvoraussetzung ist. Politisch motiviertes Geplärre, soll als das was es ist erkennbar werden - als schlichte Desinformation - welche höchst unerfreulichen Zwecken dient. Leider aber von allen, denen der technologische Hintergrund fehlt gern geglaubt wird. Hauptsache es klingt "irgendwie logisch".