Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Praia61 »

Orbiter1 hat geschrieben:(16 Apr 2021, 09:02)

China hat wegen der Verklappungsaktion den japanischen Botschafter einbestellt. Notfalls drohen die halt im Gegenzug mit der Verklappung ihrer Kernkraftabfälle vor der japanischen Küste. Ich glaube nicht dass Japan mit dem Plan durchkommt. Die sollten den radioaktiv verseuchten TEPCO-See im Inland anlegen und nicht den Rest der Menschheit mit ihrem radioaktiven Dreck gefährden.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums hat hochrangige japanische Regierungsmitglieder aufgefordert mit dem Fukushima-Abwasser zu waschen, zu kochen und es öffentlichkeitswirksam zu trinken. Auch in Süd- und Nordkorea sowie Taiwan ist die Kritik an den japanischen Verklappungsplänen massiv. Quelle: https://www.bloomberg.com/news/articles ... wastewater
Die Chinesen diese Drecksspatzen sollen erst einmal ihre CO2 Schleudern stilllegen, bevor sie anderen etwas vorschreiben wollen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Praia61 »

Für die Deutschen besteht am wenigsten eine Gefahr man betrachte die Meeresströmungen rund um Japan.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Apr 2021, 08:47)
Von welchem Grenzwert sprechen wir hier?
Der, den Tepco gerne hätte?
Der, den Meeresbiologen gerne hätten?
Der, der von der japanischen/chinesischen Regierung vorgegeben wird?
Der, der für deutsches Trinkwasser gilt?
Könntest Du noch die Grenzwerte angeben, die aus Sicht der jeweiligen Protagonisten gelten sollen?
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Kamikaze
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Troh.Klaus hat geschrieben:(16 Apr 2021, 16:38)

Könntest Du noch die Grenzwerte angeben, die aus Sicht der jeweiligen Protagonisten gelten sollen?
Weshalb sollte ich mir die Arbeit machen und die (jeweils etlichen) Grenzwerte zusammentragen, wenn die Atomvertreter hier noch nicht mal in der Lage sind sich auf eine Varante fest zu legen?
Oder wird das "fröhliches wünsch dir was", was die Grenzwerte für Giftstoffkonzentrationen angeht?
Soll Tepco bzw. die japaische Politik doch dem eigenen Volk erklären, warum nun ein giftiger See mit atomarem Abfallwasser im eigenen Land gebaut werden muss. Immerhin haben die den Mist produziert und damit kräftig Geld verdient - dann dürfen sie auch für die Folgen gerade stehen.
Fänden vermutlich die wenigsten toll, wenn irgendjemand seinen (giftigen) Unrat einfach im Vorgarten der Anderen Verteilt (auch wenn derjenige dabei seine eigenen, willkürlich passend festgelegten Grenzwerte einhält). Warum sollte Tepco/Japan das also dürfen?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Apr 2021, 17:17)
Weshalb sollte ich mir die Arbeit machen und die (jeweils etlichen) Grenzwerte zusammentragen, wenn die Atomvertreter hier noch nicht mal in der Lage sind sich auf eine Varante fest zu legen?
Ich bin zwar kein "Atomvertreter", aber ich lege mich fest: Deutsche Trinkwasserqualität. Also?
Soll Tepco bzw. die japaische Politik doch dem eigenen Volk erklären, warum nun ein giftiger See mit atomarem Abfallwasser im eigenen Land gebaut werden muss. Immerhin haben die den Mist produziert und damit kräftig Geld verdient - dann dürfen sie auch für die Folgen gerade stehen.
Die Suche nach der geeigneten Lokation für den Giftsee wird sicherlich mit genauso viel Gegenwind begleitet werden. Denn "Vorgarten" ist überall.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Troh.Klaus hat geschrieben:(16 Apr 2021, 18:01)

Ich bin zwar kein "Atomvertreter", aber ich lege mich fest: Deutsche Trinkwasserqualität. Also?
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... 184-EU.pdf
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... sorger.pdf
https://www.bmu.de/download/leitfaden-z ... setzung-d/
https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xa ... 8596153906

Gern geschehen. Ihre Meinung dazu?
Denn "Vorgarten" ist überall.
Gut erkannt. :)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

1 keine Reglung
2 nix

3.
Die Aktivitätskonzentrationen der natürlichen Radionuklide in diesen Wässern und die relativen Aktivitätsanteile der Einzelnuklide können in weiten Grenzen variieren. Die Strahlenbelastung durch die Aufnahme dieser Stoffe mit dem Trinkwasser ist zwar im Durchschnitt sehr gering und Gesundheitsgefährdungen können grundsätzlich ausgeschlossen werden. Auf Grund der festgestellten sehr großen regionalen Schwankungsbreite des Gehalts an radioaktiven Stoffen im Trinkwasser können in Einzelfällen aus Vorsorgegründen jedoch Maßnahmen zu deren Reduzierung erforderlich werden. Die im Leitfaden erläuterte Untersuchung und Bewertung von radioaktiven Stoffen im Trinkwasser bei der Umsetzung der Trinkwasserverordnung darf nur von dafür zugelassenen Untersuchungsstellen durchgeführt werden
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Apr 2021, 08:47)

Von welchem Grenzwert sprechen wir hier?
Der, den Tepco gerne hätte?
Der, den Meeresbiologen gerne hätten?
Der, der von der japanischen/chinesischen Regierung vorgegeben wird?
Der, der für deutsches Trinkwasser gilt?

Welcher darf es sein?
Einer wird sicher nicht überschritten. ;)
Man könnte ja festlegen:
1) kleiner als die natürliche Radioaktivität.
2) deutscher Grenzwert von 1mS/a aus allen künstlichen Quellen - im Wesentlichen 1)
3) kleiner als die krebserregenden Emissionen aus Kohlekraftwerken, die Deutschland “nur” noch bis Ende das nächsten Jahrzehnts betreibt.
4) wie 3), aber nur die Radioaktivität der Kohlekraftwerke allein. Man müsste prüfen ob das allein schon reicht.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(18 Apr 2021, 05:03)

Man könnte ja festlegen:
1) kleiner als die natürliche Radioaktivität.
2) deutscher Grenzwert von 1mS/a aus allen künstlichen Quellen - im Wesentlichen 1)
3) kleiner als die krebserregenden Emissionen aus Kohlekraftwerken, die Deutschland “nur” noch bis Ende das nächsten Jahrzehnts betreibt.
4) wie 3), aber nur die Radioaktivität der Kohlekraftwerke allein. Man müsste prüfen ob das allein schon reicht.
+5) Keine sonstigen Giftstoffe
+6) von unabhängigen und internationalen Stellen überprüft
Dann sind wir uns einig. :)
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Spambeitrag musste in die Ablage verschoben werden. Bitte beim Thema bleiben!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Troh.Klaus »

Perkeo hat geschrieben:(18 Apr 2021, 05:03)
Man könnte ja festlegen:
1) kleiner als die natürliche Radioaktivität.
2) deutscher Grenzwert von 1mS/a aus allen künstlichen Quellen - im Wesentlichen 1)
3) kleiner als die krebserregenden Emissionen aus Kohlekraftwerken, die Deutschland “nur” noch bis Ende das nächsten Jahrzehnts betreibt.
4) wie 3), aber nur die Radioaktivität der Kohlekraftwerke allein. Man müsste prüfen ob das allein schon reicht.
Nach Angabe von Tepco war Ende letzten Jahres bei knapp 30% des gespeicherten kontaminierten Wassers die Belastung im Rahmen der Vorgaben der japanischen Regulierungsbehörden für die Entsorgung z.B. ins Meer, mit Ausnahme von Tritium (CS137 90Bq/l, CS134 60Bq/l, Co60 200Bq/l, Sb125 800Bq/l, Ru106 100Bq/l, Sr90 30Bq/l, I129 9Bq/l, Tc99 1.000Bq/l, C14 2.000Bq/l, H3 60.000Bq/l). Das ist auch die generelle Vorgabe für die anderen 70%, heißt, da muss noch viel gereinigt werden, was z.B. so auch im Report des "ALPS Committee" steht. Die internationale Überwachung ist im Übrigen durch die IAEA gegeben,
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von olli »

es brodelt wieder
https://www.heise.de/tp/features/Tscher ... 41637.html

Vielleicht sollte unsere Qualitätspresse mal darüber berichten anstatt über Corona. Das man heute wieder die Atomkraft als Energiequelle sieht zeigt wie vergesslich die Menschheit ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

olli hat geschrieben:(11 May 2021, 21:24)

es brodelt wieder
https://www.heise.de/tp/features/Tscher ... 41637.html

Vielleicht sollte unsere Qualitätspresse mal darüber berichten anstatt über Corona. Das man heute wieder die Atomkraft als Energiequelle sieht zeigt wie vergesslich die Menschheit ist.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand vergessen hat dass es eine Reaktorkatastrophe in Tschernobyl gab oder dass die Presse viele Gelegenheiten auslässt uns daran zu erinnern. Ich denke es sind zwei Phänomene:

1) Der Klimawandel lässt mehr und mehr Menschen zweifeln, ob der Atomausstieg 2022 und der Ausstieg aus fossilen Energieträgern 2045 eine so tolle Idee war. Umgekehrt hätte auch mir eingeleuchtet. Fossile Energieversorgung ist objektiv gefährlicher als Kernenergie, dass ist nach meinem Wissen die einstimmige Meinung derer, die sich die Mühe gemacht haben nachzurechnen, anstatt nur mit dem Strom aus der Steckdose zu vergleichen.

2) Sowohl die Aktivisten als auch die Qualitätspresse haben die Angewohnheit, sich genau dann nicht aufzuregen wenn es ausnahmsweise mal angebracht wäre. Weitere Beispiele sind die Explosion der Deckelsprühleitung in Brunsbüttel oder das fehlende unabhängige Notstandssystem in Biblis. Auch bei Asse regt man sich über alles mögliche und unmögliche auf, aber nicht dass es nie ein Genehmigungsverfahren als Endlager durchlaufen hat, geschweige denn offiziell genehmigt war.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 May 2021, 17:31)

Freunde der Sonne und des Atoms!

Hier geht es NICHT um die Kernkraft, die wird in Deutschland nichts zur Klimaneutralität beitragen. Daher diskutiert dieses Thema bitte in den dafür vorgesehenen Strängen.
Ok, du bist der Boss, aber ich erlaube mir hier zu antworten:
1) Es sind noch 24 Jahre bis 2045, länger als der Atomausstieg beschlossen ist.
2) Wäre es nicht das erste Mal, dass der Ausstieg hinterfragt wird.
3) In Deutschland genutzter Atomstrom könnte auch aus Nachbarländern importiert sein - dann würde doch Kernenergie einen Beitrag leisten.
4) Neben dem unwahrscheinlichen Beitrag der Kernenergie zum Erreichen der Klimaziele wäre auch der wesentlich wahrscheinlichere Beitrag des Atomausstiegs zu deren Nichterreichen zu diskutieren.
5) Last but not least geht es nicht nur um die Kernenergie als solche, sondern um die zugrundeliegende Ideologie: Dass Deutschland auf Milliarden Tonnen CO2-Einsparung verzichtet, ist zwar schade, aber noch verkrafbar. Dass Milliarden und Abermilliarden für nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen verpulvert werden, ist die eigentliche Katastrophe. Und das ist ja nicht auf dieses eine Beispiel beschränkt. Wir MÜSSEN lösungsorientierter und technologieoffener vorgehen.
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(15 May 2021, 18:55)
...aber ich erlaube mir hier zu antworten:
Kein Problem, hier gehört es ja auch hin.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von olli »

Der Skandalreaktor von Mochovce geht demnächst in Betrieb:
https://www.heise.de/tp/features/Slowak ... 46438.html

Kein Sicherheitsbehälter, minderwertige Hochdruckleitungen, die Reaktorkammer wurde wie ein Schweizer Käse aufgebohrt, beim Probelauf sind die Notstromaggregate explodiert und trotzdem wird sowas in Europa in Betrieb genommen. :?: :mad2:
franzmannzini

Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von franzmannzini »

olli hat geschrieben:(15 May 2021, 22:58)

Der Skandalreaktor von Mochovce geht demnächst in Betrieb:
https://www.heise.de/tp/features/Slowak ... 46438.html

Kein Sicherheitsbehälter, minderwertige Hochdruckleitungen, die Reaktorkammer wurde wie ein Schweizer Käse aufgebohrt, beim Probelauf sind die Notstromaggregate explodiert und trotzdem wird sowas in Europa in Betrieb genommen. :?: :mad2:

Weil der Slowakei nur wenige Alternativen verbleiben. Alternativlos!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 May 2021, 19:26)

Kein Problem, hier gehört es h ja auch hin.
Ich widerspreche der Einschätzung dass es dort nicht hingehört hätte. Wir können bis 2045 klimaneutral werden ohne Kernenergie, aber nicht mit den gleichen Denkstrukturen die damals zum Atomausstieg führten und heute verhindern, dass dieser hinterfragt wird.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

olli hat geschrieben:(15 May 2021, 22:58)

Der Skandalreaktor von Mochovce geht demnächst in Betrieb:
https://www.heise.de/tp/features/Slowak ... 46438.html

Kein Sicherheitsbehälter, minderwertige Hochdruckleitungen, die Reaktorkammer wurde wie ein Schweizer Käse aufgebohrt, beim Probelauf sind die Notstromaggregate explodiert und trotzdem wird sowas in Europa in Betrieb genommen. :?: :mad2:
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
Perkeo hat geschrieben:(15 May 2021, 15:54)
Sowohl die Aktivisten als auch die Qualitätspresse haben die Angewohnheit, sich genau dann nicht aufzuregen wenn es ausnahmsweise mal angebracht wäre.
Man könnte manchmal zum Verschwörungstheoretiker werden und eine Absicht vermuten: Die Anti-Atom-Bewegung kann nicht diskutieren, dass kerntechnische Sicherheit von der Bauart abhängt, weil dann fast die gesamte Argumentation zusammenbricht wie ein Kartenhaus.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(16 May 2021, 05:14)

Ich widerspreche der Einschätzung dass es dort nicht hingehört hätte.
Kannst du machen, du kannst dich auch gerne an den Vorstand wenden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von roli »

olli hat geschrieben:(15 May 2021, 22:58)

Der Skandalreaktor von Mochovce geht demnächst in Betrieb:
https://www.heise.de/tp/features/Slowak ... 46438.html

Kein Sicherheitsbehälter, minderwertige Hochdruckleitungen, die Reaktorkammer wurde wie ein Schweizer Käse aufgebohrt, beim Probelauf sind die Notstromaggregate explodiert und trotzdem wird sowas in Europa in Betrieb genommen. :?: :mad2:

zum Glück haben wir zumeist Westwind.

Spass beiseite, sind die nicht auch in der EU? Gibts dann nicht Vorgaben?
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

roli hat geschrieben:(16 May 2021, 12:31)

zum Glück haben wir zumeist Westwind.

Spass beiseite, sind die nicht auch in der EU? Gibts dann nicht Vorgaben?
Klar gibt es internationale Sicherheitsempfehlungen, z.B. der IAEA, nach denen Tschernobyl und, entgegen der weit verbreiteten Meinung, auch Fukushima niemals hätten ans Netz gehen dürfen. Aber das sind keine verbindlichen Regeln.
Und im aktuellen politischen Klima sehe ich auch wenig Hoffnung. Deutschland und Österreich sind zwei Jungen die Wolf schreien.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 May 2021, 11:03)

Kannst du machen, du kannst dich auch gerne an den Vorstand wenden.
Ich will nicht der tausendste Troll sein, der nicht akzeptieren kann dass in anderer Leute Forum Regeln gelten, sondern eine Frage stellen die ich für wichtig halte: Erreichen wir die Ziele, wenn wir den Lösungsraum durch Denkverbote einschränken? Hat eine Öko-Bewegung Erfolgschancen, die jeden zum Verzicht verpflichtet, aber selbst nicht auf die eigenen Dogmen verzichten will, egal wie widerlegt sie auch sein mögen?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(23 May 2021, 18:51)

Erreichen wir die Ziele, wenn wir den Lösungsraum durch Denkverbote einschränken?
Es gibt hier kein Denkverbot, lediglich den Aufruf, ein Thema auch im thematisch passenden Strang zu diskutieren.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 May 2021, 19:50)

Es gibt hier kein Denkverbot, lediglich den Aufruf, ein Thema auch im thematisch passenden Strang zu diskutieren.
Was wiederum unterstellt, dass der andere Strang nicht thematisch passt.
Ich unterstelle nicht, dass IHR ein Denkverbot ausspricht. Das Denkverbot kommt von politischen Parteien, diversen NGOs und der Qualitätspresse.
Ich will es mal an einem Beispiel verdeutlichen: Angenommen wir haben einen Krebspatienten der Chemotherapie strikt ablehnt. Natürlich ist das zu respektieren. Aber sind deshalb Krebsbehandlung und Chemotherapie zwei verschiedene Themen? Warum macht man denn Chemotherapie, wenn nicht um Krebs zu heilen? Und jede Beratung wäre ein Kunstfehler, die Chemotherapie nicht erwähnt und dem Glauben nicht widerspricht, Chemotherapie würde nicht helfen oder deren Nebenwirkungen wären immer schlimmer als die Wirkung.

Ich wollte auch nicht sagen, dass eure Entscheidung objektiv falsch ist. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass ihr zum Beispiel befürchtet habt dass dann nur noch über Kernenergie diskutiert wird. Mit dem Finger auf die Kernenergie zu zeigen ist schließlich ein beliebtes Instrument grüner Ideologen, von eigenen Defiziten abzulenken.

Alles was ich will ist, festzustellen dass die Entscheidung, Kernenergie aus dem allgemeinen Thema Erreichen der deutschen Klimaziele auszuklammern, auch problematisch ist. Nochmals: Ich bestehe nicht auf eine andere Entscheidung, sondern stelle fest dass ich anders entscheiden hätte und mahne zweitens ein Problembewusstsein an.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(24 May 2021, 08:51)

Was wiederum unterstellt, dass der andere Strang nicht thematisch passt.
Passt er auch nicht, weil das Thema Kernenergie in Deutschland zumindest mittelfristig (~20 Jahre) erledigt ist.

Ich möchte dich jetzt auch bitten, diese themenfremde Diskussion einer Moderationsentscheidung einzustellen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kernenergie international im Aufwind:
Der Irak liegt mit den Plänen weltweit durchaus im Trend. So steigt Deutschland zwar aus der Atomkraft aus, anderswo aber setzen viele Regierungen verstärkt auf Nuklearenergie. Weltweit sind bereits Dutzende neue AKW in Planung, rund 50 sogar schon im Bau. 15 davon entfallen allein auf China. Und: Auch der neue US-Präsident Joe Biden setzt auf den Bau neuer Atomkraftwerke. Sie sollen den USA helfen, CO2-Emissionen schnell zu senken.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 13c380e066
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Laut Medienberichten könnten sich die Kosten auf bis zu 33 Milliarden Euro belaufen. Der Irak erlebt indes eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen seit Jahren.
Nach Ansicht von Experten sollte der Irak eher seine Infrastruktur erneuern, statt neue Atomreaktoren zu bauen.
(aus obigem Artikel)

Bin gespannt, wie der Iran das bezahlen will.
Die USA haben ja Geld zum verbrennen übrig. Mal sehen, ob die von diesen Plänen einen nennenswerten Anteil umgesetzt bekommen.
Ich schätze mal, dass die Reaktoren obsolet sind, ehe sie gebaut sind - immerhin ist die Bauzeit ja nicht gerade kurz. :)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von sünnerklaas »

olli hat geschrieben:(15 May 2021, 22:58)

Der Skandalreaktor von Mochovce geht demnächst in Betrieb:
https://www.heise.de/tp/features/Slowak ... 46438.html

Kein Sicherheitsbehälter, minderwertige Hochdruckleitungen, die Reaktorkammer wurde wie ein Schweizer Käse aufgebohrt, beim Probelauf sind die Notstromaggregate explodiert und trotzdem wird sowas in Europa in Betrieb genommen. :?: :mad2:
Wenn ich mich erinnere, sind vor allem die Visegrad-Staaten nach 2011 mit einem trotzigen "Jetzt-Erst-Recht" als Reaktion auf den deutschen Atomausstieg richtig in die Kernenergie eingestiegen. Ich meine mich erinnern zu können, dass die Regierungen von so einigen Länder überhaupt nicht mit dem deutschen Atomausstieg einverstanden waren
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Teheran – Das iranische Atomkraftwerk Bushehr ist nach Behördenangaben wegen eines "technischen Fehlers" heruntergefahren worden. Die Anlage im Süden des Landes sei "vorübergehend abgeschaltet und vom Stromnetz genommen worden", teilte die iranische Atomenergiebehörde in der Nacht auf Montag mit.In den vergangenen Jahren ist es im Iran des öfteren zu Explosionen in Anlagen gekommen, die als wichtig für das umstrittene Atomprogramm des Landes gelten.
https://www.derstandard.at/story/200012 ... geschaltet

Die alten Anlagen funktionieren wegen Sabotage und technischen Problemen regelmäßig nicht. Die Lösung: Mehr davon! :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Mich wundert, dass man in Staaten wie dem Irak nicht auf Photovoltaik setzt, Sonnenschein dürften die ja wohl genug haben.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2021, 12:53)

Mich wundert, dass man in Staaten wie dem Irak nicht auf Photovoltaik setzt, Sonnenschein dürften die ja wohl genug haben.
Hat zwar nichts mit Kernenergie zu tun, aber der Ausbau findet u.a. durch Kredite der Weltbank statt: https://www.ee-news.ch/de/article/41200 ... -notwendig
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Sören74 hat geschrieben:(21 Jun 2021, 12:59)

Hat zwar nichts mit Kernenergie zu tun, aber der Ausbau findet u.a. durch Kredite der Weltbank statt: https://www.ee-news.ch/de/article/41200 ... -notwendig
Es wird geschätzt, dass Investitionen von rund 50 Mrd. USD in erneuerbare Energieprojekte notwendig sind, um das Ziel von 10 % bis 2028 zu erreichen.
Das klingt nach sehr viel Geld für nur 10% Erzeugungsleistung (also rund 1,7GW --> ~29.411$/kW). Leider ist dazu keine Quelle genannt. Weiß da jemand, wie sich diese Schätzung zusammensetzt? Es hapert ja zu großen Teilen am Netz bzw. der Verteil-Infrastruktur, wenn ich das richtig verstanden habe...
Zur Relation: Hierzulande kostet das kWp PV für Privathaushalte ~1000€. Großanlagen sind noch wesentlich billiger, und die Handwerkerkosten dürften im Iran nicht teurer sein als hierzulande. :?
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2021, 12:53)

Mich wundert, dass man in Staaten wie dem Irak nicht auf Photovoltaik setzt, Sonnenschein dürften die ja wohl genug haben.
Sand auf den Modulen auch.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(21 Jun 2021, 14:21)

Sand auf den Modulen auch.
Das schafft Jobs für Reinigungskräfte oder man nutzt so etwas: https://www.ecoppia.com/wp-content/uplo ... erview.pdf
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2021, 14:39)

Das schafft Jobs für Reinigungskräfte oder man nutzt so etwas: https://www.ecoppia.com/wp-content/uplo ... erview.pdf
Coole Sache, mal abgesehen von " 54 square feet per 30 seconds". 10 Quadratmeter pro Minute wäre wohl zu kompliziert gewesen. Aber dürfte die Kosten dort deutlich erhöhen. In Nordafrika sieht's ja ähnlich aus.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es lässt sich sicher ausrechnen, was am Ende teurer ist: weniger Stromproduktion wegen verstaubter Module oder die Reinigung.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2021, 12:53)

Mich wundert, dass man in Staaten wie dem Irak nicht auf Photovoltaik setzt, Sonnenschein dürften die ja wohl genug haben.
Na ja, auch im Iran gibt es ein Phänomen namens Nacht - und wenn man das Speicherproblem berücksichtigt, bekommen all diese Rechnungen der Ökos, wie billig und technisch ausgereift die EE doch sind, einen Dämpfer.

Und natürlich steht auch immer der Verdacht im Raum, dass beim Atomprogramm nicht um Energiegewinnung geht.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Irak hat ja auch noch andere Kraftwerke.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jun 2021, 07:44)

Der Irak hat ja auch noch andere Kraftwerke.
Und deshalb braucht er keine EE, weil ja im Ernstfall eben doch die Konventionellen herhalten müssen. Dann kann man sich die EE gleich sparen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Stromversorgung im Irak ist schlecht, es werden neue Kraftwerke gebraucht :rolleyes:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jun 2021, 12:52)

Die Stromversorgung im Irak ist schlecht, es werden neue Kraftwerke gebraucht :rolleyes:
Ist das eigentlich ein Fehler oder sind wir vom Iran zum Irak gewechselt?
Jedenfalls zeigt sich, dass nicht jedes Land den Luxus hat die Infrastruktur zweimal aufzubauen: Einmal für die tatsächliche Versorgung und einmal zum Greenwashing - um sich dann zu wundern warum das Greenwashing nur eine vergleichsweise geringe CO2-Reduzierung bringt.

So oder so setzt Kernenergie eine gewisse Stabilität voraus, die ich im Iran nur bedingt und im Irak gar nicht als gegeben ansehe. Insofern ist es putzig, dass so mancher Politiker und Aktivist einen Ausstieg aus dem Deutschen Ausstieg als Ketzerei verdammen, aber das Recht des Irans auf sein Atomprogramm verteidigen würde.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:16)

Ist das eigentlich ein Fehler oder sind wir vom Iran zum Irak gewechselt?
Also ich habe immer nur vom Irak geschrieben.
Jedenfalls zeigt sich, dass nicht jedes Land den Luxus hat die Infrastruktur zweimal aufzubauen...
Welche Infrastruktur muss im Irak den doppelt aufgebaut werden?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:46)
Also ich habe immer nur vom Irak geschrieben.
Aber da gibt es doch keine Kernkraftwerke, weder in Betrieb noch geplant.
Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jun 2021, 21:46)
Welche Infrastruktur muss im Irak den doppelt aufgebaut werden?
Nicht im Irak, in Deutschland: Einmal die EE, damit alle ein reines Gewissen haben, einmal eine Lösung wenn das Wetter nicht mitspielt. Und da sich in den letzten 20 Jahren zu wenig beim Netzausbau und noch weniger bei den Speichern getan hat, da man noch nicht einmal den Umstieg von Braunkohle auf Gas zustande brachte, verschwindet der positive Effekt durch den Ausbau der EE fast vollständig.

Mit Kernenergie hingegen war Frankreich schon in den 70ern Klimafreundlicher als Deutschland heute ist, und die brauchen auch nicht mehr Endlager als Deutschland, womöglich sogar weniger, denn wir haben ja schon drei: Gorleben Morsleben und das noch einzurichtende für den hochradioaktiven Müll. Wegen der Wiederaufarbeitung sind die Langzeit-Altlasten in Frankreich womöglich geringer. Und auch bei der Unfallgefahr sehe ich keine Reduzierung. Der Vorteil, dass ab nächstem Jahr kein Leistungsbetrieb mehr stattfindet wird aus meiner Sicht dadurch überkompensiert, dass Nachrüstung der Sicherheitstechnik und tatsächlich auf Zielerreichung ausgerichtete Endlagersuche unterlassen oder sogar verhindert wurde.

Wenn wir genug Kernkraftwerke haben um die EE bei Dunkelflaute zu ersetzen, ist es sowohl ökonomisch noch ökologisch am Besten, gleich das Kernkraftwerk durchlaufen zu lassen. Leider hat die Öko-Lobby das sehr erfolgreich zum Problem der Kernenergie umgedichtet. Die EE hätten ihr Speicherproblem lösen müssen, BEVOR wir anfingen Kernkraftwerke abzuschalten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(24 Jun 2021, 07:23)

Aber da gibt es doch keine Kernkraftwerke, weder in Betrieb noch geplant.
Ich hatte es doch verlinkt:
Irak baut acht neue Atomkraftwerke
Immer wieder wird der Irak von Stromausfällen geplagt. Das Land, eigentlich reich an Öl und Sonne, plant nun den Bau von neuen Atomkraftwerken.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 13c380e066

Nicht im Irak, in Deutschland...
Mir ging es nicht um Deutschland, sondern um den Irak. Die Kernenergie ist in Deutschland erledigt, finde dich endlich damit ab.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jun 2021, 09:04)

Ich hatte es doch verlinkt:
Irak baut acht neue Atomkraftwerke
Immer wieder wird der Irak von Stromausfällen geplagt. Das Land, eigentlich reich an Öl und Sonne, plant nun den Bau von neuen Atomkraftwerken.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 13c380e066
Sorry, da hatte ich nicht weit genug rückverfolgt
Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jun 2021, 09:04)
Mir ging es nicht um Deutschland, sondern um den Irak.
Und ich habe geantwortet, dass der Iran nicht in der Lage sein wird, wie Deutschland eine doppelte Infrastruktur aufzubauen: Erneuerbar für günstiges Wetter, konventionell für schlechtes Wetter, und selbst wenn, dass es eine schlechte Idee wäre. Für den Irak gilt das natürlich erst Recht. Die werden wohl Probleme haben, klimaneutral zu werden, denn auch für die Kernenergie fehlt vermutlich das Know How und sicher die politische Stabilität.

Mag sein dass ich in der Begründung abgeschweift bin, die Kernbehauptung war sehr wohl beim Thema.
Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jun 2021, 09:04)
Die Kernenergie ist in Deutschland erledigt, finde dich endlich damit ab.
Es ist für unsere Empfehlung an den Iran oder Irak völlig irrelevant, was in Deutschland erledigt ist und was nicht.

Abgesehen davon halte ich es grundsätzlich für eine schlechte Idee, seine Meinung zu ändern, nur weil sie im politischen Establishment extrem unbeliebt ist. Das haben ja zum Beispiel die Kernkraftgegner seinerzeit ja auch nicht gemacht.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Welche doppelte Infrastruktur soll das sein? Strom aus EE fließt über die gleichen Leitungen. Ob man zusätzlich zu den bestehenden Kraftwerken noch EE-Kraftwerke oder Atomkraftwerke baut, ist prinzipiell ja wohl egal, man muss bei EE halt an Stromspeicher denken. Woher das Geld kommen soll, wird im verlinkten Artikel angesprochen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jun 2021, 12:48)
Strom aus EE fließt über die gleichen Leitungen.
Nur auf der letzten Meile. Ab dem lokalen Umspannwerk fließt der Strom aus Leitungen, die zum jeweiligen Kraftwerk führen. Und wenn man bewölkte Tage oder Staubstürme überwinden will, sind diese Leitungen sehr lang.
Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jun 2021, 12:48)
Ob man zusätzlich zu den bestehenden Kraftwerken noch EE-Kraftwerke oder Atomkraftwerke baut, ist prinzipiell ja wohl egal, man muss bei EE halt an Stromspeicher denken.
Das Ende des Satzes widerspricht dem Anfang, und wenn “ an Stromspeicher denken” so einfach wäre, würde Deutschland darin nicht so sehr versagen.
Ich verstehe es einfach nicht: Gerade aus dem schlechtem Beispiel der Kernenergie sollte man doch gelernt haben, dass man die technischen Probleme einer Technologie lösen muss anstatt sie unter den Teppich zu kehren. Irgendwann ist der Vertrauensvorschuss verspielt. Und im Vergleich zum Speicherproblem der EE war der Umgang der Kernenergie mit den Sicherheits- und Endlagerproblemen geradezu vorbildlich.

So langsam wacht selbst der Spiegel auf:www.spiegel.de
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(26 Jun 2021, 06:43)

Ab dem lokalen Umspannwerk fließt der Strom aus Leitungen, die zum jeweiligen Kraftwerk führen. Und wenn man bewölkte Tage oder Staubstürme überwinden will, sind diese Leitungen sehr lang.
Und weiter, wo ist das Problem? Das gäbe es bei neuen AKW ja auch. Wie lang die Leitungen sein müssen weißt du nicht, man kann ja viele kleinere, dezentrale PV-Kraftwerke bauen. Für die Nacht und bewölkte Tage muss man eben Gaskraftwerke in Reserve halten, evtl. gibt es auch gute Standorte für Windräder.
Das Ende des Satzes widerspricht dem Anfang, und wenn “ an Stromspeicher denken” so einfach wäre, würde Deutschland darin nicht so sehr versagen.
Deutschland braucht 14 Jahre, um einen Flughafen zu bauen, das Land taugt nicht mehr als Vorbild für solche großen Vorhaben. Es gibt aber selbst in D solche Speicher: https://www.tagesspiegel.de/wissen/stro ... 61888.html Kostet 25 Mio EUR für eine Kapazität von über 50 MWh.
Ich verstehe es einfach nicht...
Ich würde nicht verstehen, wenn man dem Iran gestatten würde, im Irak Atomkraftwerke zu bauen.
So langsam wacht selbst der Spiegel auf:www.spiegel.de
Evers kritisiert, dass in Deutschland die falschen Kraftwerke zuerst abgeschaltet worden seien. In der Energiewende übergangsweise auf Kohle und Gas zu setzen statt auf Kernkraft, stehe den Klimazielen entgegen.
Sehe ich auch so. Aber die Politik hat nunmal anders entschieden und es wird keinen erneuten Ausstieg vom Ausstieg geben. Darüber zu diskutieren ist Zeitvergeudung.
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