Perkeo hat geschrieben:(13 Jan 2021, 19:43)
Es geht nicht darum was ich - aus professioneller wie aus privater Sicht - in Ordnung finde, sondern was Behörden und/oder mein Arbeitgeber dazu berechtigt mich zu bespitzeln und, wenn sich der Verdacht bestätigt, fristlos zu entlassen. Das ist bei sexueller Belästigung selbstverständlich der Fall, aber nicht bei einer einvernehmlichen Beziehung nicht - es sei denn es gäbe konkrete Interessenkonflikte, wie etwa das Arbeitszeugnis.
Ein Arbeitgeber, der hinter mir her schnüffelt, ob ich vielleicht meine Frau betrüge, würde zwar nichts finden, wäre mich aber trotzdem los.
Klar, wenn man nicht erwischt kann man nicht bestrafen. Aber ein Vergehen ist nicht unterschiedlich schwer je nachdem ob man erwischt wird. Wenn man nicht akzeptieren kann dass ein Erwischter im Amt bleibt, dann kann man auch nicht akzeptieren, dass viele Andere das gleiche tun, aber nicht erwischt werden.
Vollends absurd wird es, wenn Clintons private Verfehlungen zum Amtsenthebungsverfahren führen naher Bushs professionelle nicht.
Niemand entlaesst dich fristlos wenn du mit einem Mitarbeiter ein Verhaeltnis hast. Bespitzeln tut dich auch niemand. Meistens sind es Mitarbeiter, die sich durch das Verhaeltnis benachteiligt fuehlen, die den Anstoss fuer Intervention geben. Es gibt dann Gespraeche mit dem Personalleiter um eine Loesung zu finden. ZB Versetzung in eine andere Abteilung. Diese Faelle betreffen nur, und das hast du ja richtig erkannt, wenn das Verhaeltnis mit jemand in Abhaengigkeitsverhaeltnis ist. zB Abteilungsleiter mit Sachbearbeiterin. Und da ist der konkrete Interesenkonflikt Abhaengigkeit und Bevorzugung wie von dir auch erwaehnt das Arbeitszeugnis oder Gehaltserhoehung oder andere "Gefaelligkeiten". Hast du ein Verhaeltnis mit jemanden in einer anderen Abteilung, Betriebsparte oder Filiale dann interessiert das niemand.
Problematisch ist es wenn der Firmeninhaber, der Chef, ein Verhaeltnis mit einem Mitarbeiter/in hat. Abhaengigkeit, Bevorzugung usw sind da ganz klar. Einzige elegante Loesung ist das der Mitarbeiter/in geht und dann das Verhaeltnis offiziell weitrfuehrt.
Dann kommt noch ein wichtige Aspekt hinzu und zwar wenn das Verhaeltnis mit dem abhaengigen Mitarbeiter in die Brueche geht! Eifersucht, boeses Blut und Vergeltung sind sehr hauefig und das fuehrt oft dazu den Job zu verlieren, oft freiwillig wegen dem Druck allein schon mit jemanden arbeiten zu muessen den man nicht mehr riechen kann. usw.
Fazit! Es ist absolut richtig das Firmen und Behoerden nicht dulden wenn Affairen und Verhaeltnisse zwichen Mitarbeitern die in einem Abhaengigkeitsvehaeltnis sind nicht dulden, da es Betriebsklima und Produktivitaet negative beeinflusst und rechtlich problematisch ist wenn wegen Benachteiligung geklagt wird.
Clinton hat klar mit seiner Monica Affaire gegen dieses Prinzip verstossen. Die Frau war in einem totalen Abhaengigkeitsverhaeltnis. Sagt sie ja ist alles ok bis es auffliegt, sagt sie nein dann ist sie ihren Job los. Dann kommt der Altersunterschied dazu, das Amt des Praesidenten und die damit verbundenen Erwartungen. Die Monica Affaire war keine private Verfehlung! Das White House ist ein Arbeitsplatz und Monica war ein kleiner Praktikantenfisch den sich der Praesident mit seinem Status als Koeder geangelt hat.