Kongresswahlen USA 2020

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Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Die Kongresswahlen finden parallel ja auch statt. Welche Entwicklungen zeichnen sich dort ab? Wechselt auch der Senat die Farbe der Mehrheit?
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Da kann ich nur auf FiveThirtyEight verweisen. Kurzversion: Die Aussichten der Demokraten im Senat sind gut, aber nicht so gut wie im Weißen Haus. Im Repräsentantenhaus sind die Republikaner Toast.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Kein Wunder also, dass die Republikaner so schnell wie möglich den Supreme Court neubesetzen wollten. Die Triple Crown hätte bald an die Demokraten gehen können. Theoretisch. Praktisch sehen wir ja bald...
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Eine QAnon-Befürworterin hat es in den Kongress geschafft.
https://www.n-tv.de/politik/QAnon-Anhae ... 44808.html
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Liberty »

Die GOP hält die Mehrheit im Senat. :thumbup:

Selbst wenn Biden sich die Präsidentschaft erschleichen sollte, wird es damit kein Court packing, kein individual mandate, keine public option, keinen Green New Deal und auch sonst nichts geben, wovon die Sozialisten geträumt haben.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Liberty hat geschrieben:(05 Nov 2020, 02:55)

Die GOP hält die Mehrheit im Senat. :thumbup:

Selbst wenn Biden sich die Präsidentschaft erschleichen sollte, wird es damit kein Court packing, kein individual mandate, keine public option, keinen Green New Deal und auch sonst nichts geben, wovon die Sozialisten geträumt haben.
Ich finde es witzig, wie hier von Sozialismus geredet wird und dann bei der konkreten Aufzählung nichts genannt wird was irgendjemand links von der der AfD in Frage stellt.
Nichtsdestotrotz ist es richtig, dass die Demokraten beide Stichwahlen in Georgia gewinnen müssten um auf eine Senatsmehrheit zu kommen.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Zudem gibt es noch zwei Senatoren, die nicht Mitglied der beiden großen Parteien sind. Den Senat habe ich nicht so genau mitverfolgt. Gab es die in den letzten zwei Jahren auch schon?
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Im tief konservativen Bundesstaat Georgia liegen die Demokraten zum ersten Mal seit Jahrzehnten mit den Republikanern gleichauf. Anhänger beider Parteien haben dafür sehr unterschiedliche Erklärungen.
Roter Staat auf der Kippe
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Brainiac
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Im Senat sieht es derzeit sehr danach aus, dass es nach dieser Wahlwoche 50:48 für die Roten stehen wird, und noch zwei Stichwahlen für Georgia im Januar folgen. Gewinnt Blau diese, steht es 50:50 und mit Vizepräsidentin Harris hätten sie dann die Kontrolle. Das wird also noch mal extrem spannend.

Das Repräsentantenhaus dürfte für die Demokraten wohl ungefährdet sein.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Neom »

Brainiac hat geschrieben:(07 Nov 2020, 16:58)

Im Senat sieht es derzeit sehr danach aus, dass es nach dieser Wahlwoche 50:48 für die Roten stehen wird, und noch zwei Stichwahlen für Georgia im Januar folgen. Gewinnt Blau diese, steht es 50:50 und mit Vizepräsidentin Harris hätten sie dann die Kontrolle. Das wird also noch mal extrem spannend.

Das Repräsentantenhaus dürfte für die Demokraten wohl ungefährdet sein.
haben aber imRepräsentantenhaus Boden verloren. Aber der Senat ist wichtig für die GOP.
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Brainiac
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Wie stehen nun die Chancen für die Senatsstichwahlen im Januar in Georgia? Hier eine Analyse von Perry Bacon, fivethirtyeight:
Looking Ahead To Georgia

As Geoff just mentioned, ABC News is now projecting that the Georgia Senate race between Perdue and Ossoff is headed to a runoff. It had been clear since election night that Georgia’s other Senate race — between Loeffler and Warnock — was also headed to a runoff. And while these races have not yet been projected, it’s likely incumbent Sens. Dan Sullivan of Alaska and Thom Tillis of North Carolina will win reelection. That would give Republicans 50 Senate seats and Democrats 48 going into the next Congress, with Democrats needing to win both races in Georgia on Jan. 5 to take control of the Senate.

So while I know we’re still wrapping up the presidential election, the battle for Georgia has already started. The liberal fundraising platform ActBlue has already set up a fundraising page where people can split their donations equally to support Ossoff and Warnock’s campaigns. Loeffler, in a tweet, said, “The stakes of our race could not possibly be higher. We NEED a Republican Senate Majority to defend everything we’ve fought for over the last four years.”

These two races are likely to be super interesting. It’s very unusual to have two Senate runoffs on the same day period — let alone to determine control of the Senate. And it’s not just control of the Senate that will be at stake — with Biden likely to win and Democrats still in the majority in the House, these Georgia races will determine if Democrats have a trifecta in Washington, which will make it much easier to adopt their agenda.

So for Loeffler and Perdue, assuming that Trump loses the presidential election, their message is simple: “Send us back to Washington to ensure there is a check on the Democrats.” I would expect those two to hammer that message relentlessly. For Ossoff and Warnock, this is tricky. Biden and Democrats across the country basically campaigned on the idea that Trump was a unique danger and that the broader Republican Party had enabled him and therefore should be removed from office along with the president. But the specter of a Trump second term is probably over now. “Send us to Washington so we Democrats can have total control,” may be a controversial message in a closely divided state like Georgia. So I will be curious how the two Democrats position themselves.

Also, what is Biden’s role in these Georgia campaigns? Having a Democratic Senate majority would be hugely helpful to his presidency. And he appears to have just narrowly won Georgia, so he has some popularity in the state. Does he go all in on Georgia — or at least as all in as he can while also trying to set up his presidency?

The races could be super-close, at least based on the results of the November election. The race for the Loeffler seat is a special election because she was appointed to the seat. In such an election, there are not party primaries. So lots of people in Georgia from both parties ran for the seat, hoping to finish in the top two and advance to the runoff.

The total vote for the eight Democrats who got at least 0.5 percent support, including Warnock, was around 48.4 percent. The total vote for the five Republicans who got at least 0.5 percent, including Leoffler, was about 49.3 percent. As of right now, Ossoff is around 47.9 percent of the vote, compared to Perdue’s 49.8 percent. Biden is at 49.4 percent in Georgia, Trump at 49.3.
https://fivethirtyeight.com/live-blog/2 ... -coverage/ (vom 07.11.20 10.51, man muss weit runterscrollen)

Sicherlich ist die Message für die Republikaner leichter verkaufbar: "No Trifecta". Es könnte eine Tendenz geben, dass die Wechselwähler nun eher zur GOP tendieren, im Sinne Checks & Balances für President und House. Das halte ich für die wahrscheinlichste Variante.

Es könnte aber auch sein, dass vielleicht mannche bei dieser Wahl Biden und zugleich die GOP-Senatoren gewählt haben, auch wiederum im Sinne eines Ausgleichs. Zumal sich die Leute evtl. mit den Kongresswahlen weniger intensiv beschäftigt haben. Im Wahlkampf wird nun aber überdeutlich werden, was auf dem Spiel steht, vielleicht zieht das auch ein paar wieder rüber zu blau, nicht auszuschließen. Das traurige Bild, das die GOP im Moment abgibt - kaum jemand von Belang hat auch nur das Rückgrat gehabt, Bidens Sieg zu kommentieren -, könnte ein übriges tun.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Brainiac hat geschrieben:(08 Nov 2020, 11:45)

Wie stehen nun die Chancen für die Senatsstichwahlen im Januar in Georgia? Hier eine Analyse von Perry Bacon, fivethirtyeight:

https://fivethirtyeight.com/live-blog/2 ... -coverage/ (vom 07.11.20 10.51, man muss weit runterscrollen)

Sicherlich ist die Message für die Republikaner leichter verkaufbar: "No Trifecta". Es könnte eine Tendenz geben, dass die Wechselwähler nun eher zur GOP tendieren, im Sinne Checks & Balances für President und House. Das halte ich für die wahrscheinlichste Variante.

Es könnte aber auch sein, dass vielleicht mannche bei dieser Wahl Biden und zugleich die GOP-Senatoren gewählt haben, auch wiederum im Sinne eines Ausgleichs. Zumal sich die Leute evtl. mit den Kongresswahlen weniger intensiv beschäftigt haben. Im Wahlkampf wird nun aber überdeutlich werden, was auf dem Spiel steht, vielleicht zieht das auch ein paar wieder rüber zu blau, nicht auszuschließen. Das traurige Bild, das die GOP im Moment abgibt - kaum jemand von Belang hat auch nur das Rückgrat gehabt, Bidens Sieg zu kommentieren -, könnte ein übriges tun.
Das ist die Gretchenfrage um die hier gepokert wird: Wollen die GOP die Regierung Biden lahmlegen oder wollen sie konstruktiv mitmachen? Und wie verkaufen das beide Seiten an die Wähler?

Das wird noch interessant.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Perkeo hat geschrieben:(08 Nov 2020, 12:26)

Das ist die Gretchenfrage um die hier gepokert wird: Wollen die GOP die Regierung Biden lahmlegen oder wollen sie konstruktiv mitmachen? Und wie verkaufen das beide Seiten an die Wähler?

Das wird noch interessant.
Das ist eigentlich weniger die Frage. Es steht fest, dass die Republikaner die Regierung Biden lahmlegen wollen. Zumindest in der derzeitigen Besetzung, und nach dem großen Umbruch sieht es im Moment nicht gerade aus.

Die Frage ist eher, ob es genügend Menschen gibt, die ihre beiden Senatoren (oder einen davon, würde ja reichen) genau dafür wählen. Ich halte das für relativ wahrscheinlich, aber noch nicht sicher. Ach ja, Corona - und der Wunsch nach handlungsfähiger Legislative wie Exekutive - könnte auch noch ein Argument für die demokratischen Senatoren sein.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Senexx »

Im Senat steht es derzeit 49:48 für die GOP. In Alaska liegt sie mit 62% uneinholbar vorn.

Damit dann 50:48.

Den einen Sitz in Georgia gewinnt die mit großer Wahrscheinlichkeit auch.

Dann 51:48.

Für den zweiten gibt's eine Stichwahl im Januar, bei der die GOP dieses Mal geführt hat.

Dann stünde es 52:48. Verliert die GOP, behält sie mit 51:49 die Mehrheit.

Biden hat 0 Chancen auf die Senatsmehrheit.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Senexx hat geschrieben:(08 Nov 2020, 14:12)

Den einen Sitz in Georgia gewinnt die mit großer Wahrscheinlichkeit auch.
Nicht korrekt. In Georgia muss man über 50% kommen, danach sieht es derzeit nicht aus. ABC hat für beide Seats aus Georgia Stichwahlen projected.
https://abcnews.go.com/Politics/electio ... d=73856525
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Brainiac hat geschrieben:(07 Nov 2020, 16:58)

Im Senat sieht es derzeit sehr danach aus, dass es nach dieser Wahlwoche 50:48 für die Roten stehen wird, und noch zwei Stichwahlen für Georgia im Januar folgen. Gewinnt Blau diese, steht es 50:50 und mit Vizepräsidentin Harris hätten sie dann die Kontrolle. Das wird also noch mal extrem spannend.

Das Repräsentantenhaus dürfte für die Demokraten wohl ungefährdet sein.
Ein paar Sitze werden die Democrates weniger haben, aber noch immer die Mehrheit halten. Sie hatten sich mehr erhofft, auch im Senat.
50 zu 50, das wäre natürlich trotzdem ein Hammerschlag.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Senexx »

Brainiac hat geschrieben:(08 Nov 2020, 14:26)

Nicht korrekt. In Georgia muss man über 50% kommen, danach sieht es derzeit nicht aus. ABC hat für beide Seats aus Georgia Stichwahlen projected.
https://abcnews.go.com/Politics/electio ... d=73856525
Achso, das wusste ich nicht.

Dann also erstmal 50:48.

Dann also Stichwahl.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Senexx hat geschrieben:(08 Nov 2020, 14:12)

Im Senat steht es derzeit 49:48 für die GOP. In Alaska liegt sie mit 62% uneinholbar vorn.

Damit dann 50:48.

Den einen Sitz in Georgia gewinnt die mit großer Wahrscheinlichkeit auch.

Dann 51:48.

Für den zweiten gibt's eine Stichwahl im Januar, bei der die GOP dieses Mal geführt hat.

Dann stünde es 52:48. Verliert die GOP, behält sie mit 51:49 die Mehrheit.

Biden hat 0 Chancen auf die Senatsmehrheit.
Mein Wissensstand ist, dass BEIDE Senatssitze von Georgia in die Stichwahl gehen.

Damit sind Bidens Chancen nicht wirklich realistisch, aber von Null verschieden.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Liberty »

Perkeo hat geschrieben:(08 Nov 2020, 14:41)
Mein Wissensstand ist, dass BEIDE Senatssitze von Georgia in die Stichwahl gehen.
Ja das wird so sein, am 5. Januar finden die beiden Stichwahlen statt.

Es ist aber mehr als unwahrscheinlich, dass die Demokraten das gewinnen.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Liberty hat geschrieben:(08 Nov 2020, 16:31)

Ja das wird so sein, am 5. Januar finden die beiden Stichwahlen statt.

Es ist aber mehr als unwahrscheinlich, dass die Demokraten das gewinnen.
Wenn die Republikaner einen halbwegs fehlerfreien Wahlkampf hinlegen dann ja. Andererseits, wenn Trump den von seinem Sohn angekündigten totalen Krieg führt und erhebliche Teile der GOP dumm genug sind da mitzumachen, dann wäre es nicht völlig undenkbar.

Viele Amerikaner wollen keine Alleinherrschaft der Demokraten, aber dass mehr als 49% der Georgier vier Jahre lang in Geiselhaft genommen werden wollen, da bin ich mir nicht sicher.

D.h. wir sind da wo wir vor einem Jahr waren: Die Demokraten sind zu schwach um zu gewinnen, es sei denn die GOP Macht SEHR GROSSE Fehler...
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Bei den Republikanern in Georgia ist jetzt aber richtig Dampf unterm Kessel.
Republican Sens. David Perdue and Kelly Loeffler are now attacking Georgia Secretary of State Brad Raffensperger, also a Republican, for his "mismanagement and lack of transparency" with this election and have called on him to resign.
https://abcnews.go.com/Politics/live-up ... 4#74114277

Das sind die beiden, die im Januar noch wiedergewählt werden wollen. :|
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Georgia on my mind ;)

Die genannte Rücktrittsforderung wurden inzwischen vom republikanischen SoS zurückgewiesen.
Georgia senators call on secretary of state to resign; secretary says, 'That is not going to happen.'
The secretary dismissed the charge of lack of transparency as "laughable."
https://abcnews.go.com/Politics/georgia ... d=74114141

Ein bemerkenswerte Auseinandersetzung - parteiintern, wohlgemerkt. Perdue und Loeffler sind wohl relativ enge Trump-Allys, somit passt die Kritik an der Wahldurchführung zur allgemeinen Trump-Kampagne. Vielleicht wurde Raffensperger als eine Art Bauernopfer auserkoren. Ob das aber eine kluge Strategie ist? Ich habe nicht den Eindruck, dass Trumps Beliebtheit seit der Wahl sonderlich gestiegen ist.

Es sieht für mich recht riskant für die beiden GOP-Senatoren aus, wenn sie im Wahlkampf für die Stichwahl allzu eng mit Trump identifiziert werden. Sicherlich wird es den üblichen harten Kern von vielleicht 40-45% Wählern geben, die genau das gut finden. Aber was tun die Wechselwähler, die im Moment mögicherweise immer mehr über Trump den Kopf schütteln?
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Brainiac hat geschrieben:(10 Nov 2020, 06:21)

Georgia on my mind ;)

Die genannte Rücktrittsforderung wurden inzwischen vom republikanischen SoS zurückgewiesen.

https://abcnews.go.com/Politics/georgia ... d=74114141

Ein bemerkenswerte Auseinandersetzung - parteiintern, wohlgemerkt. Perdue und Loeffler sind wohl relativ enge Trump-Allys, somit passt die Kritik an der Wahldurchführung zur allgemeinen Trump-Kampagne. Vielleicht wurde Raffensperger als eine Art Bauernopfer auserkoren. Ob das aber eine kluge Strategie ist? Ich habe nicht den Eindruck, dass Trumps Beliebtheit seit der Wahl sonderlich gestiegen ist.

Es sieht für mich recht riskant für die beiden GOP-Senatoren aus, wenn sie im Wahlkampf für die Stichwahl allzu eng mit Trump identifiziert werden. Sicherlich wird es den üblichen harten Kern von vielleicht 40-45% Wählern geben, die genau das gut finden. Aber was tun die Wechselwähler, die im Moment mögicherweise immer mehr über Trump den Kopf schütteln?
Das Georgia mal so extrem entscheidend werden würde, wer hätte das gedacht. Interessant, die Entwicklungen bei den Republikanern: ist es gleichzeitig ein Richtungskampf?
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Senexx »

Eher: Die Nerven liegen blank.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von peterkneter »

ich gehe davon aus, dass beide Republikaner ihre Senatssitze verteidigen. Gerade vor dem Hintergrund der Balances werden Wechselwähler wollen, dass Biden nicht durchregieren kann.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von ltzsad »

Sehe ich anders, bin aber kein profunder Kenner der Situation.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Europa2050 »

peterkneter hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:10)

ich gehe davon aus, dass beide Republikaner ihre Senatssitze verteidigen. Gerade vor dem Hintergrund der Balances werden Wechselwähler wollen, dass Biden nicht durchregieren kann.
Leider ist den Amerikanern das verloren gegangen, was wir in Europa zumeist noch gut hinkriegen - die Auffassung, dass es zwischen durchregieren und blockieren noch etwas geben muss, das man Konsens nennt. Ist halt bei den Hardcorefans aller politischen Richtungen verpönt...

Leider ist aber meine Erfahrung, dass wir mit 10-20 Jahren Abstand gewöhnlich das übernehmen, was über den Teich schwappt.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Senexx »

peterkneter hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:10)

ich gehe davon aus, dass beide Republikaner ihre Senatssitze verteidigen. Gerade vor dem Hintergrund der Balances werden Wechselwähler wollen, dass Biden nicht durchregieren kann.
Dass beide unterliegen ist nicht sehr wahrscheinlich. Zumindest die eine mit dem GOP-Gegenkandidatin dürfte gute Chancen haben.

Aber die Democrats werden natürlich alles nach Georgia werfen. Es geht um ihr Durchregieren. Sie haben nur zwei Jahre Zeit, dann verlieren sie die Mehrheit im House.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Senexx »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:17)

Leider ist den Amerikanern das verloren gegangen, was wir in Europa zumeist noch gut hinkriegen - die Auffassung, dass es zwischen durchregieren und blockieren noch etwas geben muss, das man Konsens nennt. Ist halt bei den Hardcorefans aller politischen Richtungen verpönt...

Leider ist aber meine Erfahrung, dass wir mit 10-20 Jahren Abstand gewöhnlich das übernehmen, was über den Teich schwappt.
Die letzten beiden Democrats-Präsidenten konnten übers Wasser gehen. Da brauchte es keinen Kompromiss.

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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:17)
Es geht um ihr Durchregieren. Sie haben nur zwei Jahre Zeit, dann verlieren sie die Mehrheit im House.
Muss nicht sein. Kommt auf die Erfolge der Regierungsarbeit an.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2020, 09:29)

Muss nicht sein. Kommt auf die Erfolge der Regierungsarbeit an.
Ich habe es mir nicht im Detail angeschaut, aber es soll 2022 eher vorteilhaft für die Demokraten sein.

Für die Wahl jetzt wird entschiedene sein wie die GOP wahrgenommen wird. Wenn sie weiterhin den Clown unterstützen und/oder in seinem Sinne weitermachen, lassen sie dem Volk nur eine Möglichkeit, dem Zirkus ein Ende zu bereiten - und dann könnte das auch wahrgenommen werden.

Das Argument Balances ist Gut, greift aber nur, wenn die Republikaner als Korrektiv anstatt nur Saboteure glaubwürdig sind.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Toblerone »

Perkeo hat geschrieben:(10 Nov 2020, 12:48)

Ich habe es mir nicht im Detail angeschaut, aber es soll 2022 eher vorteilhaft für die Demokraten sein.

Für die Wahl jetzt wird entschiedene sein wie die GOP wahrgenommen wird. Wenn sie weiterhin den Clown unterstützen und/oder in seinem Sinne weitermachen, lassen sie dem Volk nur eine Möglichkeit, dem Zirkus ein Ende zu bereiten - und dann könnte das auch wahrgenommen werden.

Das Argument Balances ist Gut, greift aber nur, wenn die Republikaner als Korrektiv anstatt nur Saboteure glaubwürdig sind.
Die Reps werden nicht aufhören den Weg der Spaltung fortzuführen. Dieser Weg spühlt zu viel Geld in die Maschinerie, das es denen völlig egal ist, wenn das Land am Ende brennt.
Was haben die sonst noch? Außer Hass ist nichts realpolitisches mehr da, keine Agenda, keine Vision. Ohne Trump wären die Reps kleine winzelnde Mäuschen.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Toblerone hat geschrieben:(10 Nov 2020, 13:38)

Die Reps werden nicht aufhören den Weg der Spaltung fortzuführen. Dieser Weg spühlt zu viel Geld in die Maschinerie, das es denen völlig egal ist, wenn das Land am Ende brennt.
Was haben die sonst noch? Außer Hass ist nichts realpolitisches mehr da, keine Agenda, keine Vision. Ohne Trump wären die Reps kleine winzelnde Mäuschen.
Ich empfehle ein paar Reden von Jordan Peterson, besonders die etwas älteren. Da sieht man dass man auch konservativ sein und sich trotzdem nicht wie ein dummer Flegel benehmen kann.
Und die GOP hat eine ganze Menge zu verlieren. Zwei demokratische Hochburgen (D.C & Puerto Rico) stehen bereit für die Aufnahme als Bundesstaaten, und eine drastisch erweiterte Krankenversicherung werden die Amerikaner nicht mehr missen wollen, wenn sie erst einmal eingeführt ist.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Concrete »

Perkeo hat geschrieben:(10 Nov 2020, 14:40)
Und die GOP hat eine ganze Menge zu verlieren.
Vor allem nicht nur die GOP. Ich frage mich, wieso immer nur "Parteien" etwas verlieren, wenn irgendein Schwachsinn durchgesetzt wird.
Wobei ich mich auch nicht der Meinung anschließen möchte das z.b. eine Wiederaufnahme des Klimavertrages in irgendeiner Form negativ wäre.

Aber das durchsetzen radikalen Schwachsinns betrifft doch in erster Linie direkt die Menschen im Land.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Liberty »

Warum erwartet Biden eigentlich, dass die Republikaner im Kongress mit ihm anders umgehen, als die Demokraten im Kongress nun vier Jahre mit Trump umgegangen sind?

:?:
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Europa2050 »

Liberty hat geschrieben:(10 Nov 2020, 18:39)

Warum erwartet Biden eigentlich, dass die Republikaner im Kongress mit ihm anders umgehen, als die Demokraten im Kongress nun vier Jahre mit Trump umgegangen sind?

:?:
Vielleicht, weil er deren führende Köpfe noch mit lächerlichen Spitznamen versieht, für dumm erklärt oder wegsperren oder töten lassen will?

Vielleicht weil er nicht davon ausgeht stets recht zu haben und allen anderen von Haus aus überlegen zu sein?

Vielleicht weil er ein ernsthaftes Angebot macht?

Vielleicht ...
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Liberty »

Die Demokraten haben von 2016 bis 2018 behauptet, Trump habe die Wahl in einer Verschwörung mit Russland manipuliert.

2018 haben sie dann die Mehrheit im House gewonnen, Trumps Politik dort komplett blockiert und versucht ihn zu impeachen.

Und nun ruft Biden die Republikaner dazu auf, die "Dämonisierung" zu beenden und ihm eine Chance zu geben.

Seriously? :D
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Alexyessin »

Liberty hat geschrieben:(10 Nov 2020, 19:11)

Die Demokraten haben von 2016 bis 2018 behauptet, Trump habe die Wahl in einer Verschwörung mit Russland manipuliert.

2018 haben sie dann die Mehrheit im House gewonnen, Trumps Politik dort komplett blockiert und versucht ihn zu impeachen.

Und nun ruft Biden die Republikaner dazu auf, die "Dämonisierung" zu beenden und ihm eine Chance zu geben.

Seriously? :D
Ja, ernsthaft und es wird die Senatoren geben die einen Kompromiss mittragen. Das mag dein einfaches Feind / Freund Weltbild etwas erschüttern, aber so funktioniert die Politik nun mal. Und ja, die Demokraten hatten bei Trump viel eher das Recht dazu ein Impeachment anzuführen als die Republikaner mit Starr gegen Clinton.
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Perkeo
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Liberty hat geschrieben:(10 Nov 2020, 19:11)

Die Demokraten haben von 2016 bis 2018 behauptet, Trump habe die Wahl in einer Verschwörung mit Russland manipuliert.

2018 haben sie dann die Mehrheit im House gewonnen, Trumps Politik dort komplett blockiert und versucht ihn zu impeachen.

Und nun ruft Biden die Republikaner dazu auf, die "Dämonisierung" zu beenden und ihm eine Chance zu geben.

Seriously? :D
Ja so kann man denken, aber man sollte das den Wählen nicht zu laut sagen, sonst könnten die auf die Idee kommen, dass sie Demokraten wählen müssen, wenn sie eine handlungsfähige Regierung wollen. :thumbup:
Liberty
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Liberty »

Was wäre eigentlich, nur mal theoretisch angenommen, wenn sich durch Nachzählungen und Überprüfung der Wahl ergeben würde, dass Trump doch ganz knapp gewonnen hat?

Würde Biden dann Trump gratulieren und die Demokraten dazu aufrufen damit aufzuhören, Trump zu dämonisieren, ihm endlich eine Chance zu geben und mit ihm im Kongress zusammen zu arbeiten? :D
Toblerone
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Toblerone »

Liberty hat geschrieben:(10 Nov 2020, 20:32)

Was wäre eigentlich, nur mal theoretisch angenommen, wenn sich durch Nachzählungen und Überprüfung der Wahl ergeben würde, dass Trump doch ganz knapp gewonnen hat?

Würde Biden dann Trump gratulieren und die Demokraten dazu aufrufen damit aufzuhören, Trump zu dämonisieren, ihm endlich eine Chance zu geben und mit ihm im Kongress zusammen zu arbeiten? :D
Das käme auf Trump und sein handeln an.

Ergo, unmöglich.
odiug

Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von odiug »

Liberty hat geschrieben:(10 Nov 2020, 19:11)

Die Demokraten haben von 2016 bis 2018 behauptet, Trump habe die Wahl in einer Verschwörung mit Russland manipuliert.

2018 haben sie dann die Mehrheit im House gewonnen, Trumps Politik dort komplett blockiert und versucht ihn zu impeachen.

Und nun ruft Biden die Republikaner dazu auf, die "Dämonisierung" zu beenden und ihm eine Chance zu geben.

Seriously? :D
Also: Russland hat mit Desinformation die Wahl beeinflusst.
Das ist ein Fakt und steht so auch im Mueller Report.
Es gab Absprachen zwischen dem Wahlteam von Trump und der russischen Akteuren.
Das steht so auch im Mueller Report und führte auch zu mehreren Verurteilungen.
Was nun die Ukraine anbelangt: Guillani läuft ja noch frei herum ... das wird aber nicht lange so bleiben.
Fakt ist aber, Colonel Vindman wurde entlassen und musste vom Militär geschützt werden ... und das, obwohl er völlig im Einklang mit den Vorschriften handelte.
Fiona Hill wurde entlassen, obwohl auch sie sich nichts, aber auch rein gar nichts zu Sculden kommen lies.
Ja selbst der Bruder von Vindman wurde entlassen ... und der hat mit der ganzen Sache rein gar nix zu tun :eek:
Dafür begnadigte Trump einen verurteilten Kriegsverbrecher.
Über was genau willst du mit so einem reden ?
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Brainiac
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Brainiac »

Senator Tillis hat wie erwartet den 49. Seat für die GOP in North Carolina klargemacht. Bleibt noch der ebenfalls zu erwartende Sieg von Sullivan in Alaska, und dann steht das 50:48 für den Showdown in Georgia.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Toblerone
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Toblerone »

Brainiac hat geschrieben:(10 Nov 2020, 22:39)

Senator Tillis hat wie erwartet den 49. Seat für die GOP in North Carolina klargemacht. Bleibt noch der ebenfalls zu erwartende Sieg von Sullivan in Alaska, und dann steht das 50:48 für den Showdown in Georgia.
Hoffentlich gehen beide an die Dems. Dann zählt die First Lady als Nr. 51. Trump muss nur fleißig weiter wüten und die Senatoren zeigen wie zahnlos sie dem Verlierer Trump ergeben sind.
Liberty
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Liberty »

Bei den Demokraten ist ordentlich Feuer unterm Kesseln.

Moderate Demokraten machen die Linksradikalen dafür verantwortlich, dass man im House Sitze verloren hat und die Mehrheit deutlich geschrumpft ist. Die Linksradikalen widerum sägen offenbar am Stuhl von Pelosi. Bereits 2018 gab es erheblichen Widerstand gegen Pelosi. Ihre Wiederwahl als Speaker ist mehr als fraglich.

Der linksradikale Flügel im Kongress verlangt auch von Biden jetzt zu liefern. Die Linken hätten loyal zu Biden gestanden und für ihn intensives campaigning betrieben. Dafür verlangen sie mehr oder weniger offen eine inhaltliche wie personelle Beteiligung an Bidens Administration.
Senexx

Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Senexx »

Biden startet wohl als "lame duck"

Im House sind noch 16 Sitze auszuzählen. Die Democrats sind noch 2 Sitze von der Mehrheit entfernt. In vielen Fällen liegt die GOP bei den Auszählung vorn. Die Mehrheit für die Democrats dürfte also denkbar knapp ausfallen. Die Parteilinken haben dann wohl die Sperrminorität und Biden in der Hand.

Im Senat behält die GOP vermutlich die Überhand.

Der Start von Sleepy Joe steht unter keinem guten Vorzeichen. Das dürfte ihn sehr stressen.
Perkeo
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Liberty hat geschrieben:(10 Nov 2020, 20:32)

Was wäre eigentlich, nur mal theoretisch angenommen, wenn sich durch Nachzählungen und Überprüfung der Wahl ergeben würde, dass Trump doch ganz knapp gewonnen hat?

Würde Biden dann Trump gratulieren und die Demokraten dazu aufrufen damit aufzuhören, Trump zu dämonisieren, ihm endlich eine Chance zu geben und mit ihm im Kongress zusammen zu arbeiten? :D
Hat Obama sich geweigert, das Weiße Haus für jemand anderen als Hillary Clinton zu räumen? Hat Obama Militärhilfe zurückgehalten, damit eine ausländische Regierung gegen die Trump Familie ermittelt?

Aber selbst wenn es so wäre, dass die Demokraten genauso schlecht sind, dann muss der Wähler eben in Zukunft nur noch Trifecta wählen, weil es sonst gibt es nur Blockaden. Und dann wäre klar, wie der Wähler im Januar eine handlungsfähige Regierung wählen kann.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Toblerone hat geschrieben:(10 Nov 2020, 23:14)

Hoffentlich gehen beide an die Dems. Dann zählt die First Lady als Nr. 51. Trump muss nur fleißig weiter wüten und die Senatoren zeigen wie zahnlos sie dem Verlierer Trump ergeben sind.
Das ist die letzte Chance. Wären die Republikaner schlau, genug wenigstens so zu tun als wollten sie konstruktiv mitarbeiten, würde es wohl schlecht aussehen.
Was aber nicht heißt das ich zuversichtlich bin: Die Präsidentschaftswahl hat die Theorie, dass die Zustimmung zum Trumpismus systematisch unterschätzt wird, bestätigt - wenngleich umgekehrt auch dass Bidens Vorsprung groß genug ist das wegzustecken. Trump hat im Umgang mit der Pandemie und den BLM Protesten alles falsch gemacht was man falsch machen kann und trotzdem nicht deutlicher verloren als er 2016 gewann. Die spinnen die Amerikaner.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von Perkeo »

Liberty hat geschrieben:(11 Nov 2020, 02:50)

Bei den Demokraten ist ordentlich Feuer unterm Kesseln.

Moderate Demokraten machen die Linksradikalen dafür verantwortlich, dass man im House Sitze verloren hat und die Mehrheit deutlich geschrumpft ist. Die Linksradikalen widerum sägen offenbar am Stuhl von Pelosi. Bereits 2018 gab es erheblichen Widerstand gegen Pelosi. Ihre Wiederwahl als Speaker ist mehr als fraglich.

Der linksradikale Flügel im Kongress verlangt auch von Biden jetzt zu liefern. Die Linken hätten loyal zu Biden gestanden und für ihn intensives campaigning betrieben. Dafür verlangen sie mehr oder weniger offen eine inhaltliche wie personelle Beteiligung an Bidens Administration.
Nur zur Klarstellung, „linksradikal“ heißt in den USA:
- Krankenversicherung höchstens 100 Jahre hinter Deutschland her hinkend, bzw. wenn schon das schlechteste Krankenversicherungssystem der Industrieländer, dann wenigstens nicht mehr mit ganz so großem Abstand.
- Polizei die erst fragt, dann schießt, selbst wenn der Verdächtige nicht weiß ist.
- Steuern für Milliardäre nicht mehr so niedrig, dass selbst Millliardäre dagegen protestieren.
- Recht auf Führen einer Waffe nur mit ähnlichen Auflagen wie das Recht auf Führen eines KFZ.
- Wenn Kandidat A mehr als vier Millionen Stimmen mehr als Kandidat B hat, sollte Kandidat A gewählt sein.

Klingt irgendwie nicht mehr so bedrohlich, wenn es konkret wird.
Zuletzt geändert von Perkeo am Mi 11. Nov 2020, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kongresswahlen USA 2020

Beitrag von streicher »

Senexx hat geschrieben:(10 Nov 2020, 08:54)

Eher: Die Nerven liegen blank.
Sie sollten halt aufpassen, dass sie sich nicht zerfleischen.
Die Zukunft ist Geschichte.
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