Erneuter Anschlag auf Synagoge

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Vongole
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Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Vongole »

Bei einem Angriff auf eine Synagoge im US-Bundesstaat Kalifornien ist am letzten Tag des jüdischen Pessachfestes mindestens ein Mensch getötet worden. Der Sheriff im San Diego County, Bill Gore, sagte, der mit einem Gewehr bewaffnete Angreifer sei am Samstagvormittag in die Synagoge der orthodoxen Chabad-Bewegung in Poway nördlich der Stadt San Diego eingedrungen und habe das Feuer eröffnet.

Eine Frau sei an ihren Verletzungen gestorben. Es gebe drei weitere Verletzte, diese schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Poways Bürgermeister Steve Vaus sprach von einem „Hassverbrechen“. Der mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... ifest.html

Der Täter beruft sich in einem "Manifest" auf Hitler, den Attentäter auf die Synagoge von Pittsburgh Robert Bowers und Brendan Tarrant, den Attentäter auf die Moschee
in Christchurch.
https://www.timesofisrael.com/fresh-syn ... adly-hate/
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sunny.crockett
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von sunny.crockett »

In Kalifornien gibt es noch die Todesstrafe. Normal bin ich gegen Todesstrafe, aber in einigen Fällen......
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Ammianus
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Ammianus »

Gegen eine bestimmte Sorte von Mördern gibt es so gut wie kein Mittel. Das sind die im Eingangsbeitrag aufgezeigten Fälle wie auch als typischer Vertreter Breivik. Die werden oft völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit das was sie dann sind. Kommen dann noch Intelligenz - Breivik ist intelligent - und Fehler bei Behörden und eine Portion Glück für den Täter dazu, dann lässt sich so gut wie nichts machen.
Sie haben sich in die Ansicht reingesteigert ihrem Leben so einen Sinn zu geben, Großes zu tun, für das man sie einst feiern wird. Dass sie selbst dabei draufgehen oder den Rest ihrer Existenz hinter Gittern verbringen schreckt sich nicht im geringsten ab. So treffen sie dann auch keine Vorkehrungen, nach der Tat nicht gefasst zu werden. Das macht sie dann um so erfolgreicher.
Man kann nur froh sein, dass der Täter im aktuellen Fall nicht mehr getötet hat.
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Vongole
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Vongole »

Und leider werden diese Hassverbrecher nicht nur im Netz angestachelt, sondern zusätzlich durch antisemitische "Karikaturen" wie die gestern in der NYT. :dead:
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Gluck
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Gluck »

Vongole hat geschrieben:(28 Apr 2019, 14:59)

Bei einem Angriff auf eine Synagoge im US-Bundesstaat Kalifornien ist am letzten Tag des jüdischen Pessachfestes mindestens ein Mensch getötet worden. Der Sheriff im San Diego County, Bill Gore, sagte, der mit einem Gewehr bewaffnete Angreifer sei am Samstagvormittag in die Synagoge der orthodoxen Chabad-Bewegung in Poway nördlich der Stadt San Diego eingedrungen und habe das Feuer eröffnet.

Eine Frau sei an ihren Verletzungen gestorben. Es gebe drei weitere Verletzte, diese schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Poways Bürgermeister Steve Vaus sprach von einem „Hassverbrechen“. Der mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... ifest.html

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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Vongole »

Gluck hat geschrieben:(28 Apr 2019, 23:08)

Vollständig:
Ja, dieser Ergänzung bedurfte es unbedingt, ein Juden hassender Mörder, der sich u.a. auf Beethoven beruft, kann ja so schlimm denn doch nicht sein. :rolleyes:
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(28 Apr 2019, 14:59)

Bei einem Angriff auf eine Synagoge im US-Bundesstaat Kalifornien ist am letzten Tag des jüdischen Pessachfestes mindestens ein Mensch getötet worden. Der Sheriff im San Diego County, Bill Gore, sagte, der mit einem Gewehr bewaffnete Angreifer sei am Samstagvormittag in die Synagoge der orthodoxen Chabad-Bewegung in Poway nördlich der Stadt San Diego eingedrungen und habe das Feuer eröffnet.

Eine Frau sei an ihren Verletzungen gestorben. Es gebe drei weitere Verletzte, diese schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Poways Bürgermeister Steve Vaus sprach von einem „Hassverbrechen“. Der mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden.

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Das ist ja schrecklich. Die armen Menschen. Dieser Mann sollte eine harte Strafe bekommen.
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Besser kann man es nicht sagen. Was geht nur in solchen Schützen vor?
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Ammianus
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Ammianus »

Vongole hat geschrieben:(29 Apr 2019, 14:37)

Ja, dieser Ergänzung bedurfte es unbedingt, ein Juden hassender Mörder, der sich u.a. auf Beethoven beruft, kann ja so schlimm denn doch nicht sein. :rolleyes:
Das zeigt einfach nur, wie kaputt diese Figuren im Kopf sind. Gegen so was ist kein Kraut gewachsen. Der wird jetzt die nächsten drei Jahrzehnte oder für immer im Knast oder in einer Geschlossenen zubringen.
Wobei man einen Breivik z.B. nicht stärker hätte demütigen oder strafen können, wenn man ihn für unzurechnungsfähig eingestuft und in eine Klapse geschickt hätte. Davor hatte der nämlich Angst. Geht bloss in einem Rechtsstaat nicht und so soll es auch bleiben. Zu gönnen wär es ihm aber gewesen
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von zollagent »

imp hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:20)

Das ist ja schrecklich. Die armen Menschen. Dieser Mann sollte eine harte Strafe bekommen.


Besser kann man es nicht sagen. Was geht nur in solchen Schützen vor?
Aber vorher den Waffennarren noch versprechen, daß ihr "Hobby" weiter uneingeschränkt bleibt.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von imp »

zollagent hat geschrieben:(29 Apr 2019, 18:40)

Aber vorher den Waffennarren noch versprechen, daß ihr "Hobby" weiter uneingeschränkt bleibt.
In der Waffenfrage bin ich anderer Meinung.
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Julian
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(29 Apr 2019, 18:40)

Aber vorher den Waffennarren noch versprechen, daß ihr "Hobby" weiter uneingeschränkt bleibt.
Ich finde die Sache mit den Waffengesetzen zweischneidig. Auf der einen Seite bin ich persönlich für sehr strenge Waffengesetze, auf der anderen Seite muss man auch einfach die Situation in den Vereinigten Staaten berücksichtigen, die historisch und auch aktuell ganz anders gelagert ist.

In der Abwehr der aktuellen Attacke waren u.a. ein Mann mit militärischen Vorerfahrung (allerdings unbewaffnet) und ein bewaffneter Mann beteiligt. In diesem Fall spielte die Waffe nicht direkt eine Rolle, dennoch aber zeigt das Beispiel, dass eine Bewaffnung auch sinnvoll sein kann.
As other congregants ran, "I ran to the lobby where the guy was with the gun, and I saw him discharge two more rounds," Stewart said.
"As he was discharging the rounds, I ran up to him and I yelled at him, and he dropped his weapon and he ran out. And I chased him out of the sanctuary."
Stewart said his military training gave him the instinct to go after the gunman.
[...]
Stewart said after he chased the gunman to an exit, an off-duty border patrol agent -- who recently started worshiping at the synagogue -- took over from there.
"He said, 'Clear back, I have a gun,' " Stewart recalled. "He shot at (the gunman's) parked car. ... He was shooting at the wheels."
Rabbi Goldstein said the off-duty agent -- Jonathan Morales -- had recently discovered his Jewish roots and had traveled 3 ½ hours from El Centro, California, to pray with the congregation on Passover.
The rabbi said he previously told Morales to arm himself when he comes to their congregation. He recalled telling Morales, "we never know when we will need it."
https://edition.cnn.com/2019/04/29/us/s ... index.html

In Israel ist das alles sicher noch ausgeprägter als in den Vereinigten Staaten. Dort erhöhen Schusswaffen eher die Sicherheit, etwa gegenüber messerstechenden Arabern, die man auf diese Weise relativ schnell kampfunfähig bekommt.

Auf der anderen Seite bin ich gerne bereit einzugestehen, dass gerade die Vereinigten Staaten u.a. ein Problem haben, weil ihre Waffengesetze so lasch sind. Man muss das Ganze jedoch differenziert betrachten und kann nicht die die deutsche Situation 1:1 auf die Vereinigten Staaten übertragen.
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zollagent
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 09:25)

Ich finde die Sache mit den Waffengesetzen zweischneidig. Auf der einen Seite bin ich persönlich für sehr strenge Waffengesetze, auf der anderen Seite muss man auch einfach die Situation in den Vereinigten Staaten berücksichtigen, die historisch und auch aktuell ganz anders gelagert ist.
Die "historische Situation", mit der die Waffengesetze rechtfertigt werden, die Indianerkriege, ist Jahrhunderte bereits Vergangenheit. Und dient auch nur noch als Staffage für ein profitables Geschäft.
Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 09:25)
In der Abwehr der aktuellen Attacke waren u.a. ein Mann mit militärischen Vorerfahrung (allerdings unbewaffnet) und ein bewaffneter Mann beteiligt. In diesem Fall spielte die Waffe nicht direkt eine Rolle, dennoch aber zeigt das Beispiel, dass eine Bewaffnung auch sinnvoll sein kann.
Aber auch nur dann, wenn es Narren möglich ist, sich so leicht zu bewaffnen wie in den USA. Das würde im Prinzip nur eine Aufrüstungsspirale in Gang setzen. Da sehe ich die Einschränkung von Waffenbesitz in Privathand als zielführender an.
Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 09:25)
https://edition.cnn.com/2019/04/29/us/s ... index.html

In Israel ist das alles sicher noch ausgeprägter als in den Vereinigten Staaten. Dort erhöhen Schusswaffen eher die Sicherheit, etwa gegenüber messerstechenden Arabern, die man auf diese Weise relativ schnell kampfunfähig bekommt.
Israel befindet sich derzeit in einer Kriegssituation, die noch immer nicht gelöst ist.
Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 09:25)
Auf der anderen Seite bin ich gerne bereit einzugestehen, dass gerade die Vereinigten Staaten u.a. ein Problem haben, weil ihre Waffengesetze so lasch sind. Man muss das Ganze jedoch differenziert betrachten und kann nicht die die deutsche Situation 1:1 auf die Vereinigten Staaten übertragen.
Eigentlich kann man aber 1:1 übertragen, daß, wer keine Waffe hat oder erwerben kann, auch nicht Menschen damit erschießen kann. Das halte ich für gültig in den USA und auch für gültig in Deutschland.
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Wolverine
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(28 Apr 2019, 22:00)

Und leider werden diese Hassverbrecher nicht nur im Netz angestachelt, sondern zusätzlich durch antisemitische "Karikaturen" wie die gestern in der NYT. :dead:
Das wird nie aufhören. Leider :mad:
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Julian
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(28 Apr 2019, 22:00)

Und leider werden diese Hassverbrecher nicht nur im Netz angestachelt, sondern zusätzlich durch antisemitische "Karikaturen" wie die gestern in der NYT. :dead:
Politische Karikaturen sind ihrer Natur nach immer polemisch, übertreibend, giftig, satirisch, ironisch, zugespitzt, verletzend und klischeehaft, und sie haben den Anspruch, verborgene Zusammenhänge offenzulegen. Ich sehe da nun wirklich keinen Zusammenhang mit einem Gewaltverbrechen.

Man kann aber natürlich der Meinung sein, dass Karikaturen politisch korrekt sein müssen und nur noch weiße, nicht-jüdische Männer thematisieren dürfen. Man ist dann auf einem ähnlichen Niveau wie viele Muslime, die sich gegen die bekannten Mohammed-Karikaturen gewehrt haben, die ja durchaus verletzend und klischeehaft waren.

Ich bin eher für die Freiheit der Meinung und der Kunst als für die Errichtung von Tabus. Aber das ist nur meine unbedeutende, private Meinung, und ich bin mir voll bewusst, dass diese Meinung auch jederzeit falsch verstanden und gegen mich gewendet werden kann.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Julian »

Gluck hat geschrieben:(28 Apr 2019, 23:08)

Vollständig:
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Jesus Christ, the Apostle Paul, Martin Luther, Adolf Hitler, Robert Bowers, Brenton Tarrant, Ludwig van Beethoven, Moon Man, and Pink Guy.
Da frage ich mich schon, ob der Mann geistig gesund ist (einmal abgesehen davon, dass solche Taten an sich immer "krank" sind). Ist diese Abhandlung bewiesenermaßen von ihm? Und gibt es schon Aussagen zu seinem geistigen Zustand?

Dass er sich auf Hitler beruft, OK. Auf Martin Luther, OK, der hat auch Antisemitisches geschrieben. Aber Beethoven?

Wenn wir nach der Logik gehen, die nach Christchurch vorgeschlagen wurde, müssten wir dann wohl Beethoven von den Konzertsälen streichen (guilt by association).
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Wolverine »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 10:44)

Politische Karikaturen sind ihrer Natur nach immer polemisch, übertreibend, giftig, satirisch, ironisch, zugespitzt, verletzend und klischeehaft, und sie haben den Anspruch, verborgene Zusammenhänge offenzulegen. Ich sehe da nun wirklich keinen Zusammenhang mit einem Gewaltverbrechen.

Man kann aber natürlich der Meinung sein, dass Karikaturen politisch korrekt sein müssen und nur noch weiße, nicht-jüdische Männer thematisieren dürfen. Man ist dann auf einem ähnlichen Niveau wie viele Muslime, die sich gegen die bekannten Mohammed-Karikaturen gewehrt haben, die ja durchaus verletzend und klischeehaft waren.

Ich bin eher für die Freiheit der Meinung und der Kunst als für die Errichtung von Tabus. Aber das ist nur meine unbedeutende, private Meinung, und ich bin mir voll bewusst, dass diese Meinung auch jederzeit falsch verstanden und gegen mich gewendet werden kann.

Wieviel Menschen wurden Opfer der Mohammed - Karikaturen?
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zollagent
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 10:44)

Politische Karikaturen sind ihrer Natur nach immer polemisch, übertreibend, giftig, satirisch, ironisch, zugespitzt, verletzend und klischeehaft, und sie haben den Anspruch, verborgene Zusammenhänge offenzulegen. Ich sehe da nun wirklich keinen Zusammenhang mit einem Gewaltverbrechen.

....
Narren können durch so was durchaus angestachelt werden. Die haben mit Ironie nichts am Hut.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(30 Apr 2019, 12:10)

Narren können durch so was durchaus angestachelt werden. Die haben mit Ironie nichts am Hut.
Das stimmt - aber die können durch alles Mögliche angestachelt werden.

Selbst Schizophrene gestalten ihren Wahn anhand dessen, was sie in der Umwelt vorfinden, ob das nun Angst vor dem KGB im West-Berlin der 1970er ist, religiöse Vorstellungen von Reinheit im 17. Jahrhundert, oder der imperative Drang, unter Allahu-akbar-Rufen für den Islam Menschen an einem bayerischen Bahnhof abzuschlachten müssen.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Julian »

Wolverine hat geschrieben:(30 Apr 2019, 11:59)

Wieviel Menschen wurden Opfer der Mohammed - Karikaturen?
Das ist eine sehr schwierige und komplexe Frage, die nach Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen verlangt. Was ich im folgenden schreibe, ist nicht das Ergebnis einer Abwägung, sondern ist die Abwägung selbst. Von daher mag ich im Verlauf auch wieder einiges zurücknehmen, wenn ich neue Argumente erkenne.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Mohammed-Karikaturen hätten in der Tat Opfer gefordert. So kam es nach der Veröffentlichung zu Unruhen in vielen muslimischen Ländern, bei denen Menschen umgekommen sind. Außerdem kam es im weiteren Verlauf zu gezielten Attacken auf Menschen, die als Urheber, Verbreiter oder Befürworter der Karikaturen gesehen wurden, am bekanntesten wohl der Anschlag auf Charlie Hebdo. Des weiteren kann man auch feststellen, dass die Karikaturen in ein allgemeines Narrativ eingebaut wurden, dass Anschläge gegen Nicht-Muslime rechtfertigt. Und letztlich kam es dann auch wieder zu Gegenreaktionen, bei denen Muslime getötet wurden.

Sind nun die Karikaturen selbst (oder ihre Zeichner) für all diese Toten verantwortlich?

Ich glaube nicht. Ja, die Karikaturen boten einen Anlass, aber doch keine rechtfertigende Ursache. Könnte man nicht ebenso behaupten, die Menschen, die Anis Amri am Weihnachtsmarkt in Berlin getötet habe, seien Folge unserer säkular-liberalen Ordnung im Westen? Denn schließlich hätte sich Amri nicht zu dem Anschlag genötigt gesehen, wenn Deutschland ein streng muslimisches Land mit anti-westlicher Ausprägung wäre, oder etwa nicht?


Ich weiß nicht, ob dies hier der richtige Ort für diese Diskussion ist, zumal die Frage einen kühlen Kopf verlangt und es hier primär um einen Anschlag auf eine Synagoge geht, bei der Menschen verletzt und getötet wurden.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Vongole »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 10:44)

Politische Karikaturen sind ihrer Natur nach immer polemisch, übertreibend, giftig, satirisch, ironisch, zugespitzt, verletzend und klischeehaft, und sie haben den Anspruch, verborgene Zusammenhänge offenzulegen. Ich sehe da nun wirklich keinen Zusammenhang mit einem Gewaltverbrechen.
Man kann aber natürlich der Meinung sein, dass Karikaturen politisch korrekt sein müssen und nur noch weiße, nicht-jüdische Männer thematisieren dürfen. Man ist dann auf einem ähnlichen Niveau wie viele Muslime, die sich gegen die bekannten Mohammed-Karikaturen gewehrt haben, die ja durchaus verletzend und klischeehaft waren.
Ich bin eher für die Freiheit der Meinung und der Kunst als für die Errichtung von Tabus. Aber das ist nur meine unbedeutende, private Meinung, und ich bin mir voll bewusst, dass diese Meinung auch jederzeit falsch verstanden und gegen mich gewendet werden kann.
Dass Sie in dieser Karikatur auch "verborgene Zusammenhänge" wittern, wundert mich nun nicht, transportiert sie doch eines der Juden hassenden Klischees, das von Ihrer Partei und der ihr anhängenden Strömungen
so gerne verbreitet werden.
Nein, Julian, ich verstehe Sie durchaus nicht falsch, schließlich äußern Sie sich nur folgerichtig.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Wolverine »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 12:33)

Das ist eine sehr schwierige und komplexe Frage, die nach Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen verlangt. Was ich im folgenden schreibe, ist nicht das Ergebnis einer Abwägung, sondern ist die Abwägung selbst. Von daher mag ich im Verlauf auch wieder einiges zurücknehmen, wenn ich neue Argumente erkenne.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Mohammed-Karikaturen hätten in der Tat Opfer gefordert. So kam es nach der Veröffentlichung zu Unruhen in vielen muslimischen Ländern, bei denen Menschen umgekommen sind. Außerdem kam es im weiteren Verlauf zu gezielten Attacken auf Menschen, die als Urheber, Verbreiter oder Befürworter der Karikaturen gesehen wurden, am bekanntesten wohl der Anschlag auf Charlie Hebdo. Des weiteren kann man auch feststellen, dass die Karikaturen in ein allgemeines Narrativ eingebaut wurden, dass Anschläge gegen Nicht-Muslime rechtfertigt. Und letztlich kam es dann auch wieder zu Gegenreaktionen, bei denen Muslime getötet wurden.

Sind nun die Karikaturen selbst (oder ihre Zeichner) für all diese Toten verantwortlich?

Ich glaube nicht. Ja, die Karikaturen boten einen Anlass, aber doch keine rechtfertigende Ursache. Könnte man nicht ebenso behaupten, die Menschen, die Anis Amri am Weihnachtsmarkt in Berlin getötet habe, seien Folge unserer säkular-liberalen Ordnung im Westen? Denn schließlich hätte sich Amri nicht zu dem Anschlag genötigt gesehen, wenn Deutschland ein streng muslimisches Land mit anti-westlicher Ausprägung wäre, oder etwa nicht?


Ich weiß nicht, ob dies hier der richtige Ort für diese Diskussion ist, zumal die Frage einen kühlen Kopf verlangt und es hier primär um einen Anschlag auf eine Synagoge geht, bei der Menschen verletzt und getötet wurden.
Das ist Ihre Sicht der Dinge, Julian und das respektiere ich. Meiner Ansicht nach gab es Opfer durch die Karikaturen. Wenn der Prophet beleidigt wird, dann fließt Blut. Das ist eine Tatsache. Im Vergleich ist der Islam die einzige Religion die so auf etwas reagiert.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Keoma »

Wolverine hat geschrieben:(30 Apr 2019, 15:01)

Das ist Ihre Sicht der Dinge, Julian und das respektiere ich. Meiner Ansicht nach gab es Opfer durch die Karikaturen. Wenn der Prophet beleidigt wird, dann fließt Blut. Das ist eine Tatsache. Im Vergleich ist der Islam die einzige Religion die so auf etwas reagiert.
Stimmt so nicht, auch Christen reagieren, z.B.:

"Sein 2002 erschienenes Buch Das Leben des Jesus löste heftige Reaktionen insbesondere der katholischen Kirche aus. Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun forderte die Einhaltung des § 188 StGB,[2] der für Blasphemie eine Freiheitsstrafe von bis zu 6 Monaten vorsieht.[3] Am 19. Jänner 2005 wurde er in Griechenland wegen Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft in diesem Buch in Abwesenheit zu sechs Monaten Haft verurteilt."

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Haderer

Der Unterschied liegt im Fanatismus und in der Gewaltanwendung.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Wolverine »

Keoma hat geschrieben:(30 Apr 2019, 15:04)

Stimmt so nicht, auch Christen reagieren, z.B.:

"Sein 2002 erschienenes Buch Das Leben des Jesus löste heftige Reaktionen insbesondere der katholischen Kirche aus. Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun forderte die Einhaltung des § 188 StGB,[2] der für Blasphemie eine Freiheitsstrafe von bis zu 6 Monaten vorsieht.[3] Am 19. Jänner 2005 wurde er in Griechenland wegen Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft in diesem Buch in Abwesenheit zu sechs Monaten Haft verurteilt."

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Haderer

Der Unterschied liegt im Fanatismus und in der Gewaltanwendung.
Ja, richtig. Danke für die Ergänzung. :)
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Ammianus »

zollagent hat geschrieben:(30 Apr 2019, 10:02)

Die "historische Situation", mit der die Waffengesetze rechtfertigt werden, die Indianerkriege, ist Jahrhunderte bereits Vergangenheit. Und dient auch nur noch als Staffage für ein profitables Geschäft.


...
Meines Wissens hat das amerikanische Waffenrecht absolut nichts mit den Indianerkriegen zu tun. Wäre das nämlich so, dann könnten die Gesetze mit dem entsprechenden Hinweis relativ leicht geändert werden.

Es reicht weit tiefer. Die USA wurden schließlich von Leuten aufgebaut, die aus dem feudalen Europa gekommen waren, wo das Tragen von Waffen ein Privileg und Statussymbol des herrschenden Adles war. In Amerika ging es um den von Natur aus freien Mann über den niemand mit Sonderrechten zu stehen hatte. Und zu der Freiheit gehört eben auch das Tragen einer Waffen bzw. deren Besitz.

Begründet wird das dann auch damit, dass nur so ein Widerstand der Freien gegen eine sie verratende Regierung möglich ist. Und genau diese Wurzel macht es so schwer, eine deutliche Mehrheit für eine gründliche Reform des Waffenrechts zu finden. Der Besitz einer Waffe wird von vielen noch als elementares Recht verstanden.
Und die Waffenindustrie hat natürlich auch ihren Spaß an der Sache ...
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Keoma »

Ammianus hat geschrieben:(30 Apr 2019, 16:25)

Meines Wissens hat das amerikanische Waffenrecht absolut nichts mit den Indianerkriegen zu tun. Wäre das nämlich so, dann könnten die Gesetze mit dem entsprechenden Hinweis relativ leicht geändert werden.

Es reicht weit tiefer. Die USA wurden schließlich von Leuten aufgebaut, die aus dem feudalen Europa gekommen waren, wo das Tragen von Waffen ein Privileg und Statussymbol des herrschenden Adles war. In Amerika ging es um den von Natur aus freien Mann über den niemand mit Sonderrechten zu stehen hatte. Und zu der Freiheit gehört eben auch das Tragen einer Waffen bzw. deren Besitz.

Begründet wird das dann auch damit, dass nur so ein Widerstand der Freien gegen eine sie verratende Regierung möglich ist. Und genau diese Wurzel macht es so schwer, eine deutliche Mehrheit für eine gründliche Reform des Waffenrechts zu finden. Der Besitz einer Waffe wird von vielen noch als elementares Recht verstanden.
Und die Waffenindustrie hat natürlich auch ihren Spaß an der Sache ...
Korrekt.
Das Waffenrecht ist sozusagen ein Gründungsmythos mit der bewaffneten Miliz, die minutemen, die sich gegen einen ungerechten Herrscher im Unabhängigkeitskrieg wehrte und siegte.
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Julian
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(30 Apr 2019, 14:50)

Dass Sie in dieser Karikatur auch "verborgene Zusammenhänge" wittern, wundert mich nun nicht, transportiert sie doch eines der Juden hassenden Klischees, das von Ihrer Partei und der ihr anhängenden Strömungen
so gerne verbreitet werden.
Nein, Julian, ich verstehe Sie durchaus nicht falsch, schließlich äußern Sie sich nur folgerichtig.
Ich schrieb: Karikaturen haben den Anspruch, verborgene Zusammenhänge offenzulegen. Ob sie dies tatsächlich tun oder an ihrem Anspruch scheitern (etwa dadurch, dass der suggerierte Zusammenhang gar nicht existiert), habe ich nicht bewertet, und schon gar nicht im Blick auf die erwähnte Karikatur (irgend etwas mit Trump und Netanjahu in der NYT), mit deren Kontext ich mich gar nicht beschäftigt habe.

Was sollen denn politische Karikaturen Ihrer Meinung nach tun? Sie sollen doch einen bestimmten Denkprozess im Rezipienten auslösen und ihm etwas bewusst machen, was ihm vorher nicht bewusst war - sprich, einen Zusammenhang herstellen.

Dass dies auch für Propaganda nutzbar ist, ist keine Frage. Die Frage ist aber, inwiefern wir die Freiheit der Meinung, der Rede und der Kunst akzeptieren, auch und gerade dann, wenn es weh tut, oder inwiefern wir meinen, durch Gängelung oder Zensur besser bedient zu sein.

Ich spreche mich im Zweifel eher für die Freiheit aus, auch wenn sich alle möglichen Verrückten dadurch inspiriert sehen oder dies zumindest so angeben. Da nun auch Beethoven als Inspirationsquelle für einen Mord herhalten muss, glaube ich aber, dass offensichtlich wird, dass die Quellen teilweise willkürlich sind und das Problem eher beim Rezipienten liegt.

Wer soll im übrigen "meine" Partei sein? Welcher Strömung soll ich anhängen?
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zollagent
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von zollagent »

Ammianus hat geschrieben:(30 Apr 2019, 16:25)

Meines Wissens hat das amerikanische Waffenrecht absolut nichts mit den Indianerkriegen zu tun. Wäre das nämlich so, dann könnten die Gesetze mit dem entsprechenden Hinweis relativ leicht geändert werden.

Es reicht weit tiefer. Die USA wurden schließlich von Leuten aufgebaut, die aus dem feudalen Europa gekommen waren, wo das Tragen von Waffen ein Privileg und Statussymbol des herrschenden Adles war. In Amerika ging es um den von Natur aus freien Mann über den niemand mit Sonderrechten zu stehen hatte. Und zu der Freiheit gehört eben auch das Tragen einer Waffen bzw. deren Besitz.

Begründet wird das dann auch damit, dass nur so ein Widerstand der Freien gegen eine sie verratende Regierung möglich ist. Und genau diese Wurzel macht es so schwer, eine deutliche Mehrheit für eine gründliche Reform des Waffenrechts zu finden. Der Besitz einer Waffe wird von vielen noch als elementares Recht verstanden.
Und die Waffenindustrie hat natürlich auch ihren Spaß an der Sache ...
Kann natürlich so sein. Ich denke aber, daß eine Änderung so oder so mehr als schwierig ist, weil eine alternde "Elite" damit Geschäfte macht und sich das nicht ausreden lassen will.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von jellobiafra »

Nach allen mir bekannte Studien sind antisemitische Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland weit stärker verbreitet als in den USA.
Antisemitische Morde kommen aber deutlich häufiger in den USA vor. Könnte tatsächlich etwas mit den Waffengesetzen zu tun haben.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von imp »

jellobiafra hat geschrieben:(30 Apr 2019, 21:06)

Nach allen mir bekannte Studien sind antisemitische Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland weit stärker verbreitet als in den USA.
Antisemitische Morde kommen aber deutlich häufiger in den USA vor. Könnte tatsächlich etwas mit den Waffengesetzen zu tun haben.
Wie ist es mit Morden insgesamt?
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Adam Smith »

jellobiafra hat geschrieben:(30 Apr 2019, 21:06)

Nach allen mir bekannte Studien sind antisemitische Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland weit stärker verbreitet als in den USA.
Antisemitische Morde kommen aber deutlich häufiger in den USA vor. Könnte tatsächlich etwas mit den Waffengesetzen zu tun haben.
Das dürfte nicht richtig sein. Die USA sind wie Israel ein Staat wo Juden leben dürfen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von jellobiafra »

imp hat geschrieben:(30 Apr 2019, 21:11)

Wie ist es mit Morden insgesamt?
Die Mordrate in den USA ist weit höher.
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von jellobiafra »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Apr 2019, 21:14)

Das dürfte nicht richtig sein. Die USA sind wie Israel ein Staat wo Juden leben dürfen.
Versteh ich nicht - die Antwort.
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Vongole
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Vongole »

jellobiafra hat geschrieben:(30 Apr 2019, 21:06)

Nach allen mir bekannte Studien sind antisemitische Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland weit stärker verbreitet als in den USA.
Antisemitische Morde kommen aber deutlich häufiger in den USA vor. Könnte tatsächlich etwas mit den Waffengesetzen zu tun haben.
Sicherlich ist der Antisemitimus prozentual in Europa stärker verbreitet, aber er hat auch in den USA zugenommen.
Er kommt von rechts, den Neonazis wie etwa der Alt-Right-Bewegung, aber auch verstärkt aus dem links-liberalen Kreis und seinen Kirchen, getarnt als Israelfeindschaft.
Bei den Demokraten war das gut zu beobachten bei der Auseinandersetzung um Ilhan Omar, die für ihre antisemitischen/antizionistischen Ausfälle bekannt ist.
Allerdings hat er sich in dieser extremen Gewalt das erste Mal in Pittsburgh geäußert, und jetzt in Kalifornien.
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Gluck
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Re: Erneuter Anschlag auf Synagoge

Beitrag von Gluck »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2019, 11:40)

Da frage ich mich schon, ob der Mann geistig gesund ist (einmal abgesehen davon, dass solche Taten an sich immer "krank" sind). Ist diese Abhandlung bewiesenermaßen von ihm? Und gibt es schon Aussagen zu seinem geistigen Zustand?

Dass er sich auf Hitler beruft, OK. Auf Martin Luther, OK, der hat auch Antisemitisches geschrieben. Aber Beethoven?

Wenn wir nach der Logik gehen, die nach Christchurch vorgeschlagen wurde, müssten wir dann wohl Beethoven von den Konzertsälen streichen (guilt by association).
Das ist teilweise als Witz/Trolling gedacht, an anderer Stelle erwähnt er ja auch wie Brenton Tarrant den Youtuber PewDiePie, typisch für Leute, die auf 4chan/8chan schreiben.


Beethoven hat er wohl auch erwähnt, weil als Pianist nicht ganz unbegabt ist.
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