Kongresswahlen 2018

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SirToby
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Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Die Kongresswahlen stehen wieder an und sie werden ein erster Gradmesser sein, ob das Volk mit der Politik zufrieden ist oder nicht.

Derzeit sieht es nicht so aus, als ob die Politik von Trump einen spürbaren Einfluss auf die Wahlen hat.

Bekanntermassen gibt es derzeit in beiden Häusern eine GOP-Mehrheit, die die GOP natürlich verteidigen will.

Im Senat: 46 der GOP-Sitze stehen derzeit nicht zur Wahl oder sind so fest in republikanischer Hand, dass ein demokratischer Sieg ausgeschlossen ist, die GOP müsste also derzeit insgesamt 5 Sitze (wieder)erobern um ihre Mehrheit zu behalten.

2 Sitze sind derzeit wahrscheinlich recht sicher von Texas und Mississippi,

Was bedeutet, dass es dieses Jahr sieben" Battleground states" gibt: Tennessee, Arkansas, Florida, Missouri, West Virginia, North Dakota, Indiana.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Die Demokraten müssen sich allmählich überlegen, wie sie sich positionieren wollen...

http://www.faz.net/aktuell/politik/trum ... 94263.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/trum ... 75566.html
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Senexx »

Die Democ-rats müssen entscheiden, ob sie endlich Politik oder lieber weiter im mosernden Abseits bleiben wollen.

Die Wahl ist nicht durch identity-politics zu gewinnen, sondern durch die Mitte.
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zollagent
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von zollagent »

Senexx hat geschrieben:(08 Jul 2018, 10:59)

Die Democ-rats müssen entscheiden, ob sie endlich Politik oder lieber weiter im mosernden Abseits bleiben wollen.

Die Wahl ist nicht durch identity-politics zu gewinnen, sondern durch die Mitte.
Und die siehst du in den USA bei den Republikanern oder den "Trump-Supporters"? :?:
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Cat with a whip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Nach dem aktuellen Stimmungsbild wird es den Rep. jedenfalls nicht gelingen noch mehr Sitze im Haus zu ergattern, umgekehrt sehen die progostizierten 7 Sitze Zuwachs für die Minderheit der Demokraten auch nicht gerade nach einer blauen Welle aus.

Laut der Tabelle bei Wiki drehen die Demokraten recht wahrscheinlich Sitze für folgende Staaten:
arizona +1
california +1
florida +1
new jersey +2
pennsylvania +1
virginia +1
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Konservativer »

SirToby hat geschrieben:(08 Jul 2018, 10:43)
Was bedeutet, dass es dieses Jahr sieben" Battleground states" gibt: Tennessee, Arkansas, Florida, Missouri, West Virginia, North Dakota, Indiana.
In Arkansas findet keine Wahl zum Senat statt.

Von den Sitzen der Republikaner sind eigentlich nur Arizona und Nevada gefährdet. In Arizona wird es sicher spannend, schon allein die Frage, wer dort überhaupt für die Republikaner ins Rennen gehen wird.

Die Demokraten müssen in Florida, Missouri, West Virginia, North Dakota, Montana und Indiana ihre Sitze verteidigen. Und das sind alles Staaten, in denen die Republikaner eigentlich sehr stark sind.

In Florida tritt der amtierende Gouverour Rick Scott für die Republikaner an und fordert den demokratischen Senator heraus. Das dürfte sehr spannend werden.

Beim Senat spricht doch viele dafür, dass die Republikaner ihre Mehrheit mindestens halten, vielleicht auch etwas ausbauen können. Das wäre auch wichtig für die Nominierungen zum Supreme Court, die sicher in den kommenden Jahren anstehen werden.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Konservativer hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:45)

In Arkansas findet keine Wahl zum Senat statt.

Von den Sitzen der Republikaner sind eigentlich nur Arizona und Nevada gefährdet. In Arizona wird es sicher spannend, schon allein die Frage, wer dort überhaupt für die Republikaner ins Rennen gehen wird.

Die Demokraten müssen in Florida, Missouri, West Virginia, North Dakota, Montana und Indiana ihre Sitze verteidigen. Und das sind alles Staaten, in denen die Republikaner eigentlich sehr stark sind.

In Florida tritt der amtierende Gouverour Rick Scott für die Republikaner an und fordert den demokratischen Senator heraus. Das dürfte sehr spannend werden.

Beim Senat spricht doch viele dafür, dass die Republikaner ihre Mehrheit mindestens halten, vielleicht auch etwas ausbauen können. Das wäre auch wichtig für die Nominierungen zum Supreme Court, die sicher in den kommenden Jahren anstehen werden.
Arizona, nicht Arkansas, mein Fehler...
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

HoR-Wahlen:

Derzeit erscheint es wahrscheinlich, dass die GOP 204 Sitze wohl relativ sicher hat. 218 werden für eine Mehrheit benötigt. Bei 34 Sitzen steht es derzeit laut Umfragen Spitz auf Knopf...

https://realclearpolitics.com/epolls/20 ... e_map.html
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Die allgemeine Wählerstimmung tendiert seit 2017 immer weiter zugunsten der Demokraten.

Nur ein Punkt ist dabei interessant:

Die Wählerstimmung lag im Frühjahr bezüglich der Einfuhrzölle durchaus zu 2/3 auf Trumps Linie. Es ist zwar faszinierend zu sehen wie realitätsblind und naiv immer wieder das Gros der US-Bürger sind, wenn man ihnen ihren Nationalstolz mit Lügen ankratzt. Die Mehrheit will nicht die Verbindung zu ihren Jobs erkennen die nun gefährdeter sind und auch nicht dass die Strafzölle für beide Seiten nur negative Wirkungen haben. So gesehen muß Trump nun den Wirtschaftskrieg intensivieren damit dieser medial den Wahlkampf dominiert. So kann er die Loyalität seiner republikanischen und evtl. auch demokratischen Wechselwähler verstärken. So gesehen ist das Timing für den Wirtschaftskrieg günstig für Trump um die Mehrheit der Nation auf patriotische Opferbereitschaft einzuschwören.

Dass dies sich zuspitzen wird liegt darin begründet dass Trump keine Exit-Strategie hat, er muß pokern. Ebenso ist das ein einfaches und klar kommunizierbares Thema, wie gemacht für den Populisten. Besonders bitter wird es für diejenigen die Trump wählten weil die Chinesen ihre Vergeltung der Trumpschen Strafzölle nun noch weiter auslegten als in der ursprünglichen Liste und damit noch härter diejenigen Counties treffen, die Trump wählten.

Trump braucht nun deren Nibelungentreue. Wir sind gespannt was passiert und beobachten. Es sind noch 4 Monate durchzuhalten.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Trumps Wahlkampfreden werden derweil immer kruder und sehen mau im Faktencheck aus: Nur 24% der 98 Aussagen bei einer kürzlichen Rede in Montana waren wahr, oder überwiegend wahr. Wahr ist leider auch, seine Anhänger glauben die mehrheitlichen Lügen trotzdem und interesserien sich nicht für Gegenaufklärung.

https://www.washingtonpost.com/news/fac ... 2c8c7eaa29
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(09 Jul 2018, 20:51)

Die allgemeine Wählerstimmung tendiert seit 2017 immer weiter zugunsten der Demokraten.

Wunschdenken.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von zollagent »

Cat with a whip hat geschrieben:(10 Jul 2018, 13:36)

Trumps Wahlkampfreden werden derweil immer kruder und sehen mau im Faktencheck aus: Nur 24% der 98 Aussagen bei einer kürzlichen Rede in Montana waren wahr, oder überwiegend wahr. Wahr ist leider auch, seine Anhänger glauben die mehrheitlichen Lügen trotzdem und interesserien sich nicht für Gegenaufklärung.

https://www.washingtonpost.com/news/fac ... 2c8c7eaa29
Das wird der Schlüssel für seinen Erfolg bei seinen Fans sein. Die wollen gar nichts von Fakten hören, sondern nur, was ihnen in den Kram paßt.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

zollagent hat geschrieben:(10 Jul 2018, 16:17)

Das wird der Schlüssel für seinen Erfolg bei seinen Fans sein. Die wollen gar nichts von Fakten hören, sondern nur, was ihnen in den Kram paßt.
Intressant finde ich, dass Sie offenbar glauben, in anderen Ländern sei das anders.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von zollagent »

SirToby hat geschrieben:(10 Jul 2018, 16:19)

Intressant finde ich, dass Sie offenbar glauben, in anderen Ländern sei das anders.
Nicht unbedingt, wenn auf auf unsere blau-braunen Schlümpfe sehe. Ich bin aber in direkten Kontakt mit US-Bürgern, und da ist es durchaus zu sehen, daß "Trump-Supporter" in einer regelrechten Blase leben. Selbst, wenn du ihnen demonstrierst, was ihr Idol mal wieder für einen Quatsch geredet hat, es kommt einfach nicht an.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Undercover04 »

SirToby hat geschrieben:(10 Jul 2018, 16:19)

Intressant finde ich, dass Sie offenbar glauben, in anderen Ländern sei das anders.
Das ist in vielen Ländern genauso. In Deutschland hat eine fern von Fakten lebende Partei (die AfD) so viel Zuspruch wie nie und das ganz ohne Fakten, nur durch Hetzerei.

In anderen Ländern stellen solche Parteien gar die Regierung siehe Polen oder Ungarn
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von imp »

Undercover04 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 18:37)

Das ist in vielen Ländern genauso. In Deutschland hat eine fern von Fakten lebende Partei (die AfD) so viel Zuspruch wie nie und das ganz ohne Fakten, nur durch Hetzerei.

In anderen Ländern stellen solche Parteien gar die Regierung siehe Polen oder Ungarn
Und Bayern.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

SirToby hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:34)

Wunschdenken.
Naja ok, sie haben in Frühjahr ihren Abstand deutlich verloren und sind nun wieder bei 5% +. Nachdem die Sitze nach der vorsintflutlichen Mehrheitswahl in den einzelnen Staaten vergeben werden kanns dazu freilich erhebliche Abweichungen zur popular vote geben.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

SirToby hat geschrieben:(08 Jul 2018, 10:43)

Derzeit sieht es nicht so aus, als ob die Politik von Trump einen spürbaren Einfluss auf die Wahlen hat.

Bekanntermassen gibt es derzeit in beiden Häusern eine GOP-Mehrheit, die die GOP natürlich verteidigen will..
Also man kann schon Schwankungen erkennen, so fiel der Haushaltsstreit mit drohenden Shutdown im Frühjahr zeitlich mit einer deutlichen Verschiebung zugunsten der GOP zusammen. Da schnellten die Zustimmungswerte für die GOP bis einen Tag vor der Unterzeichnung durch den Präsidenten deutlich hoch. Das ist kein Zufall.
https://www.realclearpolitics.com/epoll ... -6185.html

Und bekanntlich ist die GOP in den Umfagen dennoch auf einem historischen Tief.
https://edition.cnn.com/2018/03/08/poli ... index.html
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(10 Jul 2018, 19:45)

Naja ok, sie haben in Frühjahr ihren Abstand deutlich verloren und sind nun wieder bei 5% +. Nachdem die Sitze nach der vorsintflutlichen Mehrheitswahl in den einzelnen Staaten vergeben werden kanns dazu freilich erhebliche Abweichungen zur popular vote geben.
Die 34 vakanten Sitze im HoR sind tendenziell eher republikanisch... Also, das kann durchaus sein, dass die GOP sich diese auch wieder holt. 204 Sitze hat sie ziemlich sicher, dann fehlen ihr nur noch 14 von den 34 zur absoluten Mehrheit von 218.

Und bisher hat der Wahlkampf ich nicht richtig angefangen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Im Haus werden ALLE Sitze alle 2 Jahre vakant.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(10 Jul 2018, 22:03)

Im Haus werden ALLE Sitze alle 2 Jahre vakant.
Ja, sie werden alle vakant, aber nur ein recht kleiner Teil der Sitze wechselt zwischen den Parteien alles in allem hin und her. Sorry hatte mich da ungeschickt ausgedrückt: 204 Wahlbezirke waren mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit die R. erobern, 34 sind derzeit umstritten.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Heftig finde ich ja dass die Demokraten aufgrund des Wahlkreiszuschnitts im Mittel über 3% mehr Wählerstimmen als die GOP zur Erlangung der 50% Kongresssitze benötigen.
Damit sind sie sogar noch etwas benachteiligter als bei den Präsidentschaftswahlen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:38)

Heftig finde ich ja dass die Demokraten aufgrund des Wahlkreiszuschnitts im Mittel über 3% mehr Wählerstimmen als die GOP zur Erlangung der 50% Kongresssitze benötigen.
Damit sind sie sogar noch etwas benachteiligter als bei den Präsidentschaftswahlen.
Das ist richtig. Ich weiss aber nicht, wie sich die Berechnung genau zusammen setzt.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

https://www.vox.com/2018/7/11/17553330/abolish-ice-poll

Bei ICE scheiden sich die Geister: In der demokratischen Partei gibt es gefährliche Brüllaffen, die die Abschaffung der Behörde fordern. Das ist aber in der Bevölkerung nicht gewollt.

Wenn die Demokraten clever sind, lassen sie ich von der Hysterie nicht vereinnahmen. Ansonsten wird es sehr schwierig die Wahl zu gewinnen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

SirToby hat geschrieben:(11 Jul 2018, 18:26)

Das ist richtig. Ich weiss aber nicht, wie sich die Berechnung genau zusammen setzt.
Ausführlich:
https://de.scribd.com/document/37486918 ... from_embed

Das wird in Simulationen durchgespielt. In manchen Staaten haben die Demokraten einen Vorteil, woanders die Republikaner. Derzeit überwiegend (noch) die Republikaner.
Political scientists call the relationship between the votes a party gets in a state and how many seats it picks up “responsiveness.” In a highly responsive map, a party steadily increases its seats as it increases its share of the vote. That is how most assume a democracy should function. A non-responsive map would be the reverse: one in which a party can increase its vote share by 10 or even 20 percent without gaining a single extra seat. A handful of states have non-responsive maps that are especially stark:

In Michigan, even if Democrats win five seats with 38.38 percent of the statewide vote, they are not projected to compete for a sixth seat until their statewide vote share reaches 54.89 percent, an increase of 16.51 percentage points.
In North Carolina, even if Democrats win three seats with 29.66 percent of the statewide vote, they are not projected to compete for a fourth seat until their statewide vote share reaches 52.78 percent, an increase of 23.12 percentage points.
In Ohio, even if Democrats win four seats with around 26.07 percent of the statewide vote, they are not projected to compete for a fifth seat until their statewide vote share reaches 54.71 percent, an increase of 28.64 percentage points.
In Texas, even if Democrats win 11 seats with around 31.92 percent of the statewide vote, and because of court-made modifications to the map, compete for a twelfth seat at around 41.07 percent of the vote, they will not compete for a thirteenth seat until their statewide vote share reaches 51.15 percent, an increase of 10.08 percentage points.
Nochmal auf Deutsch weils kaum zu glauben ist, in Texas haben die Demokraten bei etwa 1/3 Stimmanteil auch ca. 1/3 Sitze, doch darüber hinaus geht die parität verloren. Für ihren 13-ten Sitz also 36% der texanischen Delegierten im Repräsentantenhaus benötigen die DEM über 51% der Stimmen.

https://www.brennancenter.org/publicati ... 18-midterm
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Oder 2012: DEM hatten 1.4 Mio mehr Stimmen als GOP, GOP hatten trotzdem die Hausmehrheit 234 zu 201.

Die Republikaner machen Gerrymandering in ihren Hochburgen häufiger als die Demokraten. Der Trick ist einfach Gegenden mit überschüssigen eigenen Wählern in andere Wahlreise zu packen wo sie dort besser zur weiteren Mehrheitsbeschaffung und damit einem weiteren Sitz benötigt werden.

Dazu gab es in der Bush-Ära besondere aus der wirtschaft finanzierte Anstrengungen um die Demokratie auszuhebeln.

https://www.factcheck.org/wp-content/ca ... .html_gzip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Sehr schön ist auch dass sich bei den Demokraten etwas bewegt und das blaue Establishment hatte ja auch unlängst in NY eine Ohrfeige bekommen die sich gewaschen hat, als Crowley in den Primaries durch die Parteilinke Orcasio-Cortez ausgeknockt wurde.

Die Medien hatten zuerst das was da passiert kaum beobachtet. Inzwischen fliegen ihr die Herzen zu.

https://splinternews.com/talking-with-a ... 1823967744
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Unangenehme Gerüche verbreitet derweil Trumps Partei über zwielichtige Gestalten die sich um Sitze im Kongress bemühen.

Einige Republikaner werden im Klima das Trump an die Macht verhalf immer freimütiger und müssen aber nun doch wegen ihrer Neonazi-Verbindungen und rassistischen Gesinnung zurücktreten.
Look what crawled out from under Trump’s rock

https://www.washingtonpost.com/opinions ... b85e59e931
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(12 Jul 2018, 11:08)

Sehr schön ist auch dass sich bei den Demokraten etwas bewegt und das blaue Establishment hatte ja auch unlängst in NY eine Ohrfeige bekommen die sich gewaschen hat, als Crowley in den Primaries durch die Parteilinke Orcasio-Cortez ausgeknockt wurde.

Die Medien hatten zuerst das was da passiert kaum beobachtet. Inzwischen fliegen ihr die Herzen zu.

https://splinternews.com/talking-with-a ... 1823967744
Mit Positionen wie Orcasio sie vertritt, werden die Demokraten nicht weit kommen. Die Abschaffung von ICE mag ja noch in Queens und Brooklyn populär sein, an der Stadtgrenze von NY endet das jedoch.

Selbst in den Neuenglandstaaten wäre diese Position schwer vermittelbar. Bisher scheinen die Demokraten aus ihrer Niederlage 2016 nichts gelernt zu haben.

https://www.politico.com/story/2018/07/ ... oll-708703
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Dass eine Mehrheit eine Diskussion über eine ausufernde Behörde und eine menschlichere Migrationspolitik ablehnt kann ja wohl nicht das Maß für eine Partei sein sich dem einen oder anderen fragwürdigen Zeitgeist anzubiedern. Das wäre ja Opportunismus. Wer so Politik als taktischen Opportunismus in einer Demokratie begrüsst, der hat das mit den Grundpfeilern der Demokratie immer noch nicht verstanden.

Die GOP dürfen freilich den einfachen Weg gehen indem sie bei ihrem Ressentiment- und Angstbeladenen populistischen Wahlkampf das Thema Innere Sicherheit mit Immigration verbinden und dies über alles andere stellen.

Nur weil wenige Leute das nicht mit der Meinungsvielfalt in der Demokratie verstehen, wird das die Demokraten nicht davon abhalten weiter für ihre Überzeugung zu streiten

Heute haben die Demokraten des House dazu einen Gesetzentwurf eingebracht:
House Democrats introduce bill to abolish ICE, create 'humane' immigration system
https://eu.usatoday.com/story/news/poli ... 780906002/


Ein paar neutrale Artikel.
https://www.vox.com/policy-and-politics ... est-deport
https://www.theatlantic.com/politics/ar ... ns/564752/
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(13 Jul 2018, 13:49)

Dass eine Mehrheit eine Diskussion über eine ausufernde Behörde und eine menschlichere Migrationspolitik ablehnt kann ja wohl nicht das Maß für eine Partei sein sich dem einen oder anderen fragwürdigen Zeitgeist anzubiedern. Das wäre ja Opportunismus. Wer so Politik als taktischen Opportunismus in einer Demokratie begrüsst, der hat das mit den Grundpfeilern der Demokratie immer noch nicht verstanden.

Die GOP dürfen freilich den einfachen Weg gehen indem sie bei ihrem Ressentiment- und Angstbeladenen populistischen Wahlkampf das Thema Innere Sicherheit mit Immigration verbinden und dies über alles andere stellen.

Nur weil wenige Leute das nicht mit der Meinungsvielfalt in der Demokratie verstehen, wird das die Demokraten nicht davon abhalten weiter für ihre Überzeugung zu streiten

Heute haben die Demokraten des House dazu einen Gesetzentwurf eingebracht:


https://eu.usatoday.com/story/news/poli ... 780906002/


Ein paar neutrale Artikel.
https://www.vox.com/policy-and-politics ... est-deport
https://www.theatlantic.com/politics/ar ... ns/564752/

ICE abschaffen ohne auch nur irgendeine Idee zu haben, wer dann die Aufgaben von ICE übernehmen soll, vor allem die unangenehmen der Abschiebung?

Das ist eine Schnapsidee, meinetwegen können sie dafür streiten, aber dann sollen sie sich nicht wundern, eine Niederlage zu kassieren. Demokratie ist eine Sache der Bürger, und wenn die Bürger diese Politik nun mal mehrheitlich ablehnen, dann kann man für eine Idee werben, aber muss dann auch akzeptieren, dass sie keine Mehrheit findet.

Und der wesentlich wichtigere Grund: Es ist verantwortungslos, eine Behörde abzuschaffen und irgendwie darauf zu hoffen, dass alles gut wird. Das ist genau der Grund, warum in Deutschland etwas aus den Fugen geraten ist.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Wie erbärmlich der Wahlkampf sein kann, muss man in den rückständigsten und finstersten Staaten der USA, Alabama, zur Kenntniss nehmen.
Dort greift auch Trump in den Wahlkampf ein und kann tatsächlich wegen seiner Beliebtheit Vorwahlen personell entscheidend beeinflussen.

Martha Roby in Alabama ist eine gemässigte Konservative die als Trump-Kritikerin gegen den schmierigen rechtspopulistischen Christen Bright (früher konservativer Demokrat, heute GOP damit er überhaupt eine Chance auf einen Kongresssitz im konservativ dominierten Wahldistrikt hat) in den Vorwahlen zu verlieren drohte.
Mittlerweile hat sich Roby um 180° gedreht und sich taktisch zu Trump bekannt, nachdem es sich für sie auszahlte dass Trump seinen loyalen Wählern zu verstehen gab Roby statt Bright zu unterstützen. Im konservativen Wahlkreis ist ihr damit der Sitz 100% sicher.
Unlike other Republicans whom Mr. Trump has gleefully helped push from office, Ms. Roby was not an eager antagonist during the 2016 presidential election, or since. Though she pronounced Mr. Trump “unacceptable” after the release of the “Access Hollywood” recording that showed him bragging about groping women, she has been an unflagging supporter since his inauguration.

So last month Mr. Trump, who easily carried Ms. Roby’s predominantly rural district in 2016 and remains popular there, extended to her a kind of political clemency that he rarely grants critics on the right. He endorsed Ms. Roby on Twitter, calling her a “consistent and reliable vote for our Make America Great Again Agenda.”

Perhaps just as importantly, Mr. Trump branded Ms. Roby’s challenger as wholly unacceptable. Alluding to Mr. Bright’s tenure in the House before switching parties, Mr. Trump called him a “Nancy Pelosi voting Democrat” — a label Ms. Roby and her allies consistently affixed to Mr. Bright during the campaign.

Ms. Roby wasted little time in expressing gratitude to the White House for its support.

“Sincere thanks to President Trump and Vice President Pence,” she told supporters at a victory celebration, according to the A.P. “I am so humbled that the people of Alabama’s Second Congressional District have again placed their trust and their confidence in me.”
https://www.nytimes.com/2018/07/17/us/p ... imary.html

Mit solchen Leuten ist jedoch kein Staat zu machen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Trump wird in seiner Wahlkampftour der Diffamierung der unabhängigen Medien den größten Anteil widmen.

https://www.nytimes.com/2018/08/02/us/p ... v=top-news

Eigentlich längst ein eigenes Thema hier wert: Medien, die unabhängig und kritisch Bericht erstatten, die als vierte Gewalt in der Demokratie unabdinglich für eine faktenbasierte Meinungsbildung sind, sind in der Vorstellung des Trump Volksfeinde.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Alexyessin
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Alexyessin »

Cat with a whip hat geschrieben:(03 Aug 2018, 15:37)

Trump wird in seiner Wahlkampftour der Diffamierung der unabhängigen Medien den größten Anteil widmen.

https://www.nytimes.com/2018/08/02/us/p ... v=top-news

Eigentlich längst ein eigenes Thema hier wert: Medien, die unabhängig und kritisch Bericht erstatten, die als vierte Gewalt in der Demokratie unabdinglich für eine faktenbasierte Meinungsbildung sind, sind in der Vorstellung des Trump Volksfeinde.
Das wäre wirklich ein eigenes Thema wert. Magst du aufmachen?
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Cat with a whip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Primaries: Nach dem ersten schwachen Abschneiden der GOP in ihren Hochburgen Ohios überlegen sie derweil ob sie Trump teilweise aus dem Wahlkampf rausnehmen, zumindest dort wo hart um Mehrheiten gekämpft wird und ihn dort auftreten lassen wo er nichts kaputt machen kann. Oder man lässt die süsse nette etwas liberalere Ivanka in Blue states auftreten während Trump im Hintergrund seine Hassbotschaften auf Twitter schickt um die extremere Zuhörerschaft in den Red States zu binden.

https://www.washingtonpost.com/politics ... 49d6ff9391
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Wie die meisten hier bin ich auch eher skeptisch, was die Midterm wahlen und die Chancen der Demokraten angeht.
Trump lässt sich feiern, was auch passiert und man hat den Eindruck, je schlimmer es für ihn steht um so mehr kommt eine "Jetzt erst recht" Stimmung für den Präsidenten auf.
Die konstanten Zustimmungswerte von 43% sind erstaunlich und ein Beleg dafür. Die Demokraten haben, ähnlich wie etablierte Parteien auf der anderen Seite des Atlantiks, noch kein
Konzept, wie sie mit dem Populismus fertig werden sollen. Sollen sie selber auch anfangen zu Pöbeln und wenn ja weiter Links oder weiter in der Mitte? Das sture "gegen-Trump-Sein" reicht
den Wählern offensichtlich nicht um von Rot nach Blau zu wechseln. Ich gehe davon aus, dass die GOP beide Mehrheiten verteidigen kann und Trump gestärkt aus den Midterms hervorgeht
und bequem durchregieren kann bis zu seiner sehr wahrscheinlichen Wiederwahl 2020.
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Re: Midterm 2018

Beitrag von SirToby »

Das hat man den Menschen erzählt was mit Donald Trump passieren würde:

https://money.cnn.com/2016/09/14/news/e ... -trillion/

So sah es bei Trumps Dienstantritt aus:

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... XGqlxR-ap3

Und so sieht es heute aus:

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... 56028.html

Und ich will jetzt gar keine Diskussion lostreten, was davon Trumps Verdienst ist oder nicht. Tatsache ist, dass es vielen besser geht als noch 2016 und die Stimmung gut ist. Und deswegen wird die GOP bei den Wahlen im November gewinnen.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von SirToby »

peterkneter hat geschrieben:(23 Aug 2018, 17:37)

Wie die meisten hier bin ich auch eher skeptisch, was die Midterm wahlen und die Chancen der Demokraten angeht.
Trump lässt sich feiern, was auch passiert und man hat den Eindruck, je schlimmer es für ihn steht um so mehr kommt eine "Jetzt erst recht" Stimmung für den Präsidenten auf.
Die konstanten Zustimmungswerte von 43% sind erstaunlich und ein Beleg dafür. Die Demokraten haben, ähnlich wie etablierte Parteien auf der anderen Seite des Atlantiks, noch kein
Konzept, wie sie mit dem Populismus fertig werden sollen. Sollen sie selber auch anfangen zu Pöbeln und wenn ja weiter Links oder weiter in der Mitte? Das sture "gegen-Trump-Sein" reicht
den Wählern offensichtlich nicht um von Rot nach Blau zu wechseln. Ich gehe davon aus, dass die GOP beide Mehrheiten verteidigen kann und Trump gestärkt aus den Midterms hervorgeht
und bequem durchregieren kann bis zu seiner sehr wahrscheinlichen Wiederwahl 2020.
Sie pöbeln längst, aber der Unterschied zu Trump ist, dass sie keinen Fokus auf Themen haben, die die Menschen interessieren.
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Cat with a whip
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Re: Midterm 2018

Beitrag von Cat with a whip »

SirToby hat geschrieben:(28 Aug 2018, 10:28)

Das hat man den Menschen erzählt was mit Donald Trump passieren würde:

https://money.cnn.com/2016/09/14/news/e ... -trillion/

So sah es bei Trumps Dienstantritt aus:

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... XGqlxR-ap3

Und so sieht es heute aus:

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... 56028.html

Und ich will jetzt gar keine Diskussion lostreten, was davon Trumps Verdienst ist oder nicht. Tatsache ist, dass es vielen besser geht als noch 2016 und die Stimmung gut ist. Und deswegen wird die GOP bei den Wahlen im November gewinnen.
Ihre "Argumentation" hat wenig Substanz und keinelei Überzeugungskraft.

Im ersten Link zitieren sie eine Prognose die bestimmte Bedingungen und Voraussetzungen stellt. Diese Voraussetzungen und Bedingungen sind nicht oder noch nicht erfüllt. Demnach kann die Prognose auf ihre Relevanz noch gar nicht bewertet wrden.

Im zweiten Link zitieren sie ein niedriges Wachstum bei Trumps Antritt. Dies lag in den letzten beiden Quartalen bei 2%. Der allgemein Rückgang 2016 wird mit Zurückhaltung der Investitionen angesichts des unklaren Ausgangs der Präsidentschaftswahlen erklärt. Ein Jahr nach Trumps Amtsantritt lag es nach einem somerlichen Aufschwung wieder bei 2%. Aktuell liegt es bei 4%. Schaut man zrück, liegen solche Ausschläge in der normalen Schwankungsbreite.

Dass es einigen US-Bürgern besser geht, aber nicht vielen, liegt an den inzwischen etwas weniger Arbeitslosen. WEIL: Die Arbeitslosenrate ist unter Trump nicht schneller gesunken als unter Obama zuvor.

Letztendlich kann man bisher nur eines mit Gewissheit festhalten: Trump lobt sich dafür dass unter ihm zumindest wirtschaftlich nichts schlechter läuft. Sind ja auch erst nichtmal 2 Jahre vorüber und die wirtschftlichen Auswirkungen seiner Politik können naturgemäss erst in Jahren rückblickend festgestellt werden.

Dass sie keine Diskussion darüber lostreten wollen, liegt darin begründet, dass sie ihre hingeschwurbelten und hinausposaunten "alternativen Fakten" nicht hinterfragt haben wollen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Ein großer Faktor bei dem Midterms 2018 wird die Motivation sein. Der Faktor der faktisch schlechten Zustimmungswerte Trumps oder welche Themen nun im Vordergrund stehen, ob Gesundheit, Immigration und Wirtschaft können dabei sogar den Hang hinabrutschen wenn eine Seite die Wähler nicht an die Urnen bekommt. Insofern ist noch wenig klar. 10 Wochen noch und die heisse Phase beginnt soeben.
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Re: Midterm 2018

Beitrag von SirToby »

Cat with a whip hat geschrieben:(28 Aug 2018, 14:20)

Ihre "Argumentation" hat wenig Substanz und keinelei Überzeugungskraft.

Im ersten Link zitieren sie eine Prognose die bestimmte Bedingungen und Voraussetzungen stellt. Diese Voraussetzungen und Bedingungen sind nicht oder noch nicht erfüllt. Demnach kann die Prognose auf ihre Relevanz noch gar nicht bewertet wrden.

Im zweiten Link zitieren sie ein niedriges Wachstum bei Trumps Antritt. Dies lag in den letzten beiden Quartalen bei 2%. Der allgemein Rückgang 2016 wird mit Zurückhaltung der Investitionen angesichts des unklaren Ausgangs der Präsidentschaftswahlen erklärt. Ein Jahr nach Trumps Amtsantritt lag es nach einem somerlichen Aufschwung wieder bei 2%. Aktuell liegt es bei 4%. Schaut man zrück, liegen solche Ausschläge in der normalen Schwankungsbreite.

Dass es einigen US-Bürgern besser geht, aber nicht vielen, liegt an den inzwischen etwas weniger Arbeitslosen. WEIL: Die Arbeitslosenrate ist unter Trump nicht schneller gesunken als unter Obama zuvor.

Letztendlich kann man bisher nur eines mit Gewissheit festhalten: Trump lobt sich dafür dass unter ihm zumindest wirtschaftlich nichts schlechter läuft. Sind ja auch erst nichtmal 2 Jahre vorüber und die wirtschftlichen Auswirkungen seiner Politik können naturgemäss erst in Jahren rückblickend festgestellt werden.

Dass sie keine Diskussion darüber lostreten wollen, liegt darin begründet, dass sie ihre hingeschwurbelten und hinausposaunten "alternativen Fakten" nicht hinterfragt haben wollen.
Ich argumentiere bei diesem Thema überhaupt nicht, weder in die eine oder andere Richtung und habe bei diesem Thema auch keine andere Intention.

So habe ich das auch kommuniziert.

Wer lesen kann ist halt, klar im Vorteil.

Aber nur des Interesses halber: Was für alternative Fakten soll ich denn genannt haben? Das würde mich wirklich interessieren. Ansonsten muss mich gegen diese Unterstellung wehren und sehe mich gezwungen Sie einen Lügner zu nennen.
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Re: Midterm 2018

Beitrag von Cat with a whip »

SirToby hat geschrieben:(28 Aug 2018, 14:49)

Ich argumentiere bei diesem Thema überhaupt nicht
Selbstverständlich tun sie das. Nur bekommen sie so wie sie es anstellen nicht recht. Zuerst versuchten sie die Kritiker und deren Skepsis an Trumps Konzept als unbegründet erscheinen zu lassen indem sie selektiv Wirtschaftsdaten als Beleg anführten. Den Eindruck und die Botschaft wollten sie vermitteln, das aber natürlich nicht diskutieren. So läufts aber nicht, das ist ein Diskussonsforum wo sie mit Gegenrede leben müssen. Sie könnens freilich ignorieren, Ihre Sache.

Unter alternativen Fakten bezeichne ich die Aussage der Synthese aus den von ihnen sicher nicht zufälig ausgewählten Artikeln mit den selektiven Wirtschaftsdaten. Siehe auch voriges Posting.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

In 36 Bundesstaaten werden dieses Jahr am Election Day parallel Gouverneure neu gewählt. Die Polarisation und Zuspitzung in beiden Parteien lässt sich auch hier beobachten.
Demnach gewann Ron DeSantis (ein rechter Populist und Verteidiger Trumps im Repräsentantenhaus), die Parteinominierung zur Gouverneurswahl und tritt gegen den bundesweit zweiten schwarzen Bewerber, den liberalen Demokraten und Bürgermeister von Tallahassee Terry Gillum an. DeSantis ist ein strikter Gegner der Gun Control und Favorit der NRA. In Florida gab es jüngst eine Massenschiesserei bei einem Spiele-Turnier mit mehreren Toten. Gillum war Unterstützer des linken Senator Sanders bei den letzten Präsidentschaftswahlen. Sanders führte einen ausdauernden Wahlkampf parallel zur Konkurrentin Clinton, unterlag in den Primaries aufgrund des Vorteils Clintons in Kalifornien, der geringen Wahlkampffinanzierung und der Intervention der Superdelegierten des DNC. Erwähnenswert ist dass Sanders jederzeit in den allgemeinen Umfragen gegen Trump deutlich besser Abschnitt als seine Parteigenossin Clinton.

https://www.washingtonpost.com/powerpos ... facb2948d2
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Es müssen Inhalte her - sollte man meinen. Andrew Gillium - nicht zu verwechseln mit dem Regisseur Terry Gilliam - macht bisher
hauptsächlich damit Stimmung, dass er kein Millinoär ist, wie alle anderen Bewerber. Das reicht offensichtlich schon als "Vision" für einen Bewerber um ein politisches Amt um zu gewinnen...Ich hoffe die Demokraten lassen sich noch ein paar echte Inhalte einfallen...
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Der schreibt sich Gillum. Nichtmal das bekommen sie hin, Polemik und forsche Behauptungen die sich leicht widerlegen lassen sind leider zu wenig.
Gillum postioniert sich inhaltlich wie folgt:
https://andrewgillum.com/issues/


Zurück zu den Kongresswahlen.

Aktuell setzt die GOP in ihrem Schicksalskampf auf Unterstützer Trumps, was beim parteiinternen Ausscheidungsverfahren oft klappt und von Trump bevorzugte Kandidaten werden auch häufig gewählt. Schwierig für die Demokraten ist weiterhin das in vielen roten Bundestaaten sehr speziell auf Wahlkreise hingebogene Wahlrecht, was dazu führt dass die Demokraten in Modellrechnungen für die Hausmehrheit mindestens 5,4 % mehr Wählerstimmen benötigen als die GOP-Kandidaten.

Aktuelle Trends:
https://projects.fivethirtyeight.com/co ... lot-polls/
https://projects.fivethirtyeight.com/20 ... id=irpromo

Der positive Trendwechsel für die Demokraten seit der letzten Augustwoche fällt zeitlich mit der Öffentlichen Reaktion auf die Gerichtsverfahren gegen Manafort und Cohen zusammen. Die Bürgerstimmung scheint zugunsten mehr Kontrolle des Präsidenten zu kippen. Aktuell wahrscheinlichstes Szenario ist eine blaue Hausmehrheit mit um die 15 Sitzen Mehrheit.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Cat with a whip hat geschrieben:(05 Sep 2018, 19:22)

Aktuelle Trends:
https://projects.fivethirtyeight.com/co ... lot-polls/
https://projects.fivethirtyeight.com/20 ... id=irpromo

Der positive Trendwechsel für die Demokraten seit der letzten Augustwoche fällt zeitlich mit der Öffentlichen Reaktion auf die Gerichtsverfahren gegen Manafort und Cohen zusammen. Die Bürgerstimmung scheint zugunsten mehr Kontrolle des Präsidenten zu kippen. Aktuell wahrscheinlichstes Szenario ist eine blaue Hausmehrheit mit um die 15 Sitzen Mehrheit.

Das ist ja eine gute Seite mit den Übersichten! Kannte ich noch nicht. Danke!
Zuletzt geändert von peterkneter am Do 6. Sep 2018, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

[quote="Cat with a whip"](05 Sep 2018, 19:22)

Der schreibt sich Gillum. Nichtmal das bekommen sie hin, Polemik und forsche Behauptungen die sich leicht widerlegen lassen sind leider zu wenig.
Gillum postioniert sich inhaltlich wie folgt:
https://andrewgillum.com/issues/


Ja da hab ich mir selber ein Ei gelegt bei dem Buchstabieren ;) Danke fürs Verbessern! :)
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Umfragewerte sind natürlich eine Sache, die Wahl eine andere. Podolski würde sagen: Was zählt ist an der Urne - oder so ähnlich.
Ich bin da einigermaßen skeptisch, was den vorsprung der Dems angeht. Ich denke im November stimmen viele für die GOP - einfach unter dem Motto: "Don't mess with success" - Wirtschaftlicher Aufschwung und niedrige Arbeitslosenzahlen werden als Argumente härter sein als alles was die Dems bis dahin als Visionen präsentieren können....
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Eine bemerkenswerte Rede zur Lage der Nation und den anstehenden Wahlen eines nicht Unbekannten der lange geschwiegen hat...

Lesen:
https://eu.usatoday.com/story/news/poli ... 225554002/

Schauen und Hören:
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Cat with a whip hat geschrieben:(08 Sep 2018, 18:09)

Eine bemerkenswerte Rede zur Lage der Nation und den anstehenden Wahlen eines nicht Unbekannten der lange geschwiegen hat...

Lesen:
https://eu.usatoday.com/story/news/poli ... 225554002/

Schauen und Hören:

Eine schöne Rede und ein ganz anderer Stil als wir in derzeit durch Trump gewohnt sind. Aber ich bin mir nicht sicher ob Obama die Demokraten oder eher die Republikaner mobilisiert indem er sich wieder lautstark zu Wort meldet...

https://www.washingtontimes.com/news/20 ... ked-trump/

https://townhall.com/columnists/markdav ... s-n2517385
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