Troh.Klaus hat geschrieben:(14 May 2018, 09:43)
Die Frage lautete: Was könnten die Europäer in Verhandlungen anbieten? Deine Antwort: Das Vertrauen in den Iran ging verloren.
Dazu muss man nichts mehr hinzu fügen.
Tja, was könnten sie anbieten? Gute Geschäfte wohl eher nicht. Sie könnten aber beispielsweise einen Dialog anbieten, wie die Sicherheitsarchitektur im Nahen Osten zu verbessern wäre.
Oder auch Vermittlungsdienste, wenn USA und Iran keine direkte Gespräche mehr führen wollen. Das wäre ja nichts neues.
Man kann dem Krieg nicht vertrauen, das wissen auch die Europäer. In der gemeinsamen Erklärung der E-3-Staaten wird das auch mehr oder weniger offen angesprochen. Und unter Diplomaten gilt, es wird nicht erst miteinander gesprochen, wenn man eine Lösung hat, sondern man spricht miteinander, um eine Lösung zu bekommen. Das ist der Sinn eines Dialoges.
Mr. Bolton hielt diese Rede vor iranischen (schiitischen) Mudschahedin. Zur Erinnerung: Die (sunnitischen) Mudschahedin in Afghanistan unter Gulbuddin Hekmatyar, die von den USA massiv gesponsert wurden, waren so daneben, dass sogar die Taliban bei ihrer Machtübernahme 1996 von der Bevölkerung als "Erlösung" angesehen wurden. Aber natürlich sind die iranischen Mudschaheddin kreuzbrave Regimegegner, die nie auf die Idee kämen, mit terroristischen Mitteln zu agieren. Sind halt eher so eine Art ETA oder Sinn Fein.
Wie blind kann man noch sein.
Mr. Bolton hielt mal eine Rede als geladener Gastredner auf der Jahresversammlung (sprich, geschlossene Gesellschaft) der iranischen Oppositionsbewegung Mudschahidin-e-Khalq (MEK), auch bekannt als Volksmudschahidin.
Diese Volksmudschahidin wollten mal den Schah von Persien stürzen, kamen aber im Rahmen der Islamischen Revolution 1979 nicht zum Zuge und sind seither erbitterte Gegner der Geistlichen.
Aber wie auch immer, das Atomabkommen verbietet es US-Bürgern nicht, vor geschlossenen Gesellschaften eine Rede zu halten.